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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 111

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— Ill — a) die zehn elsässischen Reichsstädte und Freiburg i. Br. wurden an Frankreich abgetreten, b) der schwedische Besitzstand von 1648 wurde wieder hergestellt. 4. Der Kurfürst von Brandenburg stand nun allein zwei Großmächten gegenüber: a) er mußte sich zu St. Germain en Laye zum Frieden bequemen, b) er mußte alle Eroberungen an Schweden herausgeben bis auf einen schmalen Landstreifen östlich von Stettin. 267. Wodurch wird der Anschluß Brandenburgs an Frankreich (25. Oktober 1679) einigermaßen gerechtfertigt? 1. Ludwig Xiv. hatte bei den Friedensschlüssen zum Ii. Raubkriege besser gegen seine Verbündeten gehandelt als Holland und der Kaiser gegen die ihrigen. 2. Österreich hatte den Kurfürsten wider Willen zum Friedensschlüsse gezwungen: der Kurfürst war deshalb tief erbittert über Österreich. „Es ist nicht der König von Frankreich, der mich zum Frieden zwingt, sondern der Kaiser, das Reich und seine Alliierten; aber sie werden es dereinst bereuen, und ihr Verlust wird so groß sein wie der m e i n i g e.“ 3. Der Kaiser hatte Jägerndorf zurückbehalten und die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Woh-1 a u eingezogen: a) der Kurfürst forderte auf Grund der Amnestie im Westfälischen Frieden Rückgabe des Fürstentums Jägerndorf, b) der Kurfürst hatte nach der Erbverbrüderung von 1537 Anrechte auf die schlesischen Herzogtümer. 4. Der Kurfürst betrat damit den traditionellen Weg r e i c h s f ü r s 11 i c h e r Opposition: Kursachsen trat bald darauf in ein ähnliches Verhältnis zu Frankreich. 268. Zu welchen weiteren Übergriffen führte die Unfähigkeit des Reiches Ludwig Xiv.? 1. Er setzte die „chambres de reunion" bei den Parlamenten zu Metz, Breisach und Besanfon ein: a) die „R e u n i o n s k a m m e r n“ sprachen Frankreich alles zu, was an Besitz und Rechten jemals zu dem in Münster und Nimwegen an Frankreich abgetretenen Gebieten gehört hatte oder laut falscher Dokumente gehört haben sollte, b) die Gewaltsprüche wurden sofort durch Gewaltstreiche in die Tat umgesetzt.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 112

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 112 — 2. Er nahm mitten i m F r i e d e n durch den Verratdes Bischofs Egon v. Fürstenberg Straßburg in Besitz: a) Vauban machte aus der für Westdeutschland militärisch wichtigsten Stadt eine uneinnehmbare französische Festung, (Karl V.: „Wenn die Türken vor Wien und die F ranzosen vor Straßburg stehen so lasse ich Wien im Stiche und rette Straß bürg“); b) der Kaiser schloß mit Ludwig einen Waffenstillstand, anstatt ihm Straßburg wieder zu entreißen. 269. Wodurch hatte Ludwig Xiv. sein Volk ins tiefste Elend gebracht? 1. Er hatte die reichen Mittel seines Volkes durch die nicht aufhörenden Kriegskosten und die ungeheure Verschwendungssucht erschöpft. 2. Er hatte durch die stets sich steigernde Verfolgung der Reformierten den Staat seiner besten Kräfte beraubt: über 200 000 seiner besten und tüchtigsten Untertanen aus dem höheren Handwerks- und dem Offizierstande waren ins Ausland geflüchtet: a) er hatte die Reformierten durch „Dragonaden“ zur Rückkehr zum katholischen Glauben zwingen wollen, b) er hob am 16. Oktober 1685 das Edikt von Nantes förmlich auf. 270. Welche Ziele verfolgten die Raubkriege Ludwigs Xiv.? 1. Ludwig Xiv. verlangte beim Tode seines Schwiegervaters (Philipp Iv.) die Teile der spanischen Niederlande, in denen nach dem dort geltenden Heimfallsrechte (jus devolutionis) das Erbe auf die Kinder erster Ehe „devolviere“: (I. Raubkrieg = Devolutionskrieg gegen die spanischen Niederlande). 2. Ludwig Xiv. wollte Holland vernichten: (Ii. Raubkrieg = Vernichtungskrieg gegen Holland): a) weil es die T ripelallianz zustande gebracht hatte, b) weil ihm dessen republikanische Verfassung und dessen Handelsmacht ein Dorn im Auge waren, c) weil er dessen Ketzertum und dessen freies Geistesleben von Grund seiner Seele aus haßte. 3. Ludwig Xiv. forderte beim Aussterben der pfalz-simmerschen Linie für seine Schwägerin einen großen Teil der linksrheinischen Pfalz: a) er wollte dadurch seinen Bruderphilipp von Orleans in den deutschen Reichsfürstenstand ein-schieben,

3. Deutsche Geschichte von der ältesten Zeit bis zum Ende des Großen Krieges - S. 525

1901 - Halle : Gesenius
— 525 — 2. Glaubensfriede, zugleich Volksfriede und sein Segen. ^ M a, «1 f •*»£_• k s Unterschiede: Sicherung der ®et Augsburger 3mtgmn§fneb=. Glaubenssreiheit. Der Westfalische Friede. ^Nächstenliebe, Duldsamkeit.) 3. Karl V. 1509, und Ferdinand Iii., 1648. Beschränkung der Kaiser- rechte. _. , f ant Ausgange der Stauferzeit, Stande | 6eim Westsälischen Frieden 4. Die Einmischung der Fremden in Deutschlands Geschicke, hervorgerufen durch ihre Festsetzung in Deutschland, durch die Sonveränetätsrechte der deutschen Stände. 5. Die Änderungen im Kriegswesen und in der Kriegführung. 6. Die Änderungen im sozialen und wirtschaftlichen Leben. Ii. Historisches Ausgesondertes. Der Große oder Dreißigjährige Krieg. 1618—1648. Der Westfälische Friede zu Münster (und Osnabrück). 1648. Bestimmungen: a) Gebietsveränderungen. Frankreich erhält das Oberelsaß, die Gegend um Hagenau, Metz, Toul und Verdun. Schweden erhält Vor- und Mittelpommern und Rügen, Bremen, Verden, Wismar. Schweiz und Niederlande werden für frei erklärt. Brandenburg erhält Hinterpommern, Halberstadt, Minden, Kammin und die Anwartschaft auf Magdeburg. Sachsen behält die Lausitz. Baiern behält die Oberpfalz. Mecklenburg erhält Schwerin und Ratzeburg. Heffen-Kassel erhält Hersfeld und Schaumburg und eine Geldentschädigung. Alle vertriebenen protestantischen Fürsten kehren zurück. b) Religionsangelegenheiten. Katholiken, Lutheraner und Reformierte stehen rechtlich gleich. Alle übrigen Religionsgemeinschaften werden nicht geduldet. Das Restitutionsedikt wird aufgehoben. Der Glaubenswechsel des Fürsten bedingt nicht den der Unterthanen. Der Kaiser allein kann keine Religionsgesetze erlassen. Das Reichskammergericht wird mit Katholiken und Protestanten besetzt. Die Andersgläubigen leiden in ihren Rechten und Geschäften keinen Nachteil.

4. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 95

1902 - Halle : Gesenius
95 — Vertiefung. Die beiden Reiche, das deutsche und französische, ehemals vereinigt, haben später jedes für sich zu tun gehabt. Bort wie hier innere Kämpfe, Zersplitterung, Kleinstaaterei; aber schliesslich siegt in Frankreich der König. Die Einheit wird hergestellt und Einheit ist Macht. Beweis fürs Gegenteil: die Regierung Karls V. Mit diesem Weltherrscher wagte der französische König den Kampf aufzunehmen, bei einer damals kleinen Macht Frankreichs. Aber hinter dem Könige stand sein ganzes Volk und hinter Karl nicht. Und das war ein grosser Unterschied. (Ausführen.) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 2. Auf Deutschland also, das uneinig und zerrissen war, richteten fortan die französischen Könige ihre Blicke. Die Kämpfe der Reichsfürsten gegen den Kaiser boten ihnen Gelegenheit, sich einzumischen. Als einst Moritz von Sachsen die kaiserlich-spanische Übermacht bekriegte, nahm er geradezu den König von Frankreich als Bundesgenossen an. Dafür wurde dem Könige die Reichsvogtei (Oberaufsicht) über die Städte Metz, Toul und Verdun übertragen. So fassten die Franzosen zum ersten Male festen Fuss in Lothringen. Dies alte deutsche Herzogtum war und ist heute noch ein Übergangsland. Man weiss nicht recht, wo Frankreich aufhört und Deutschland anfängt. Deutsche und französische Bevölkerung, Lebensweise, Sitte und Sprache gehen hier ineinander über. Die Unsicherheit der Grenze kam aber den Franzosen sehr gelegen, um ihre Macht vorzuschieben. Ähnlich verhielt es sich im Norden Frankreichs, wo die spanischen Niederlande (Belgien) lagen. Dagegen boten Alpen und Pyrenäen im Süden festere Grenzen. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Die unsichere Lage der deutschen Westmark. Vertiefung. Der Kampf gegen die spanisch-kaiserliche Übermacht war für die Franzosen eine Lebensaufgabe. Denn diese rückte von Süden, Norden und Osten gegen sie heran. Da nun auch die deutschen evangelischen Fürsten gegen denselben Feind kämpften, so lag es nahe, dass sie sich mit Frankreich zu verbünden suchten. Aber die Auslieferung der drei lothringischen Reichsstädte an Frankreich als Preis dieses Bündnisses war höchst gefährlich. Zwar schob sich Frankreich dadurch in die spanische Macht (Belgien, Franchecomte),. aber zugleich auch ins deutsche Grenzgebiet hinein. Dieses, zerrissen und zersplittert, halb französisch in Sprache und Sitte, musste all-

5. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 104

1902 - Halle : Gesenius
— 104 — an. Plötzlich, im Jahre 1681, rückte ein französisches Heer vor btraisburg, besetzte rasch die Schanzen um die Stadt und drang m diese selbst ein. Der König von Frankreich wurde als Herrscher ausgerufen. Kurz darauf kam Ludwig selbst von Paris herüber. Er hielt feierlichen Einzug, und am Münster, das jetzt wieder katholische Kirche wurde, empfing ihn der Bischof mit den gotteslästerlichen Worten: „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren- denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen!“ Ganz Deutschland schrie auf über diese Gewalttat; aber dabei blieb es. Ludwig liess Strassburg durch Yauban stark befestigen, und es wurde fortab das französische Ausfallstor gegen Deutschland. Solche Schmach musste sich das ohnmächtige Reich gefallen kssen. Der Kaiser schloss einige Jahre darauf mit Ludwig einen Waffenstillstand, der die Reunionen ausser der von Strassburg einstweilen anerkannte, nachdem schon zuvor der Grosse Kurfürst Ludwig bestimmt hatte, mit seinen Räubereien endlich einzuhalten. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Zusammenfassung. Überschrift: Die Reunionen oder der Raub im Frieden. Vertiefung. Dass das brandenburgische Schwert in der Scheide bleiben musste, das merkte man. Der Kaiser gewahrte es zu seinem eigenen Schaden! Und dann drohten auch noch die Türken. Da konnte Ludwig auch ohne Krieg nach Herzenslust von deutschen Landen rauben und an sich reissen. (Warum?) Nicht einmal halbwegs triftige Gründe braucht er dazu. Ohnmächtig teils, teils teilnahmlos schaut das Reich zu wie sogar das feste Bollwerk Strassburg von den Franzosen genommen wird. (Warum?) Ein deutscher Bischof empfängt den Räuberkönig als Heiland! Und der Kaiser schliesst „einstweilen“ einen Waffenstillstand, wobei er „einstweilen“ die Reunionen (ausser der von Strassburg) anerkennt. (Warum das?) Aber wenn der Kurfürst von Brandenburg nicht schon vorher energisch eingeschritten wäre, dann würde sich Ludwig wohl gar nicht an den Kaiser gestört haben. (Wieso?) Der Bund mit Frankreich hat Friedrich Wilhelm schwere Stunden bereitet. (Warum?) Denn die Franzosengefahr blieb. (Wieso?) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. Zusammenfassung der vier Teile. Schlussübers|chrift: Die gefährlichen Räuber des Reiches. Hauptzusammenfassung der beiden Abschnitte.

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 106

1902 - Halle : Gesenius
— 106 - „Unrecht Gut gedeihet nicht“. „Reiche dem Teufel nicht den kleinen Finger“. „Fest steht und treu die Wacht am Rhein“. Iv. Stufe. I. 1. Was wir von König Ludwig lernen sollen und was nicht: a) Dass ein einheitlicher Staat mächtig ist, b) dass ein mächtiger Staat einen schwachen nicht vergewaltigen soll. 2. Was wir vom Grossen Kurfürsten lernen sollen: a) Dass ein stehendes Heer von grossem Nutzen ist, b) dass wir gegen feindliche Nachbarn allzeit auf der Wache stehen müssen, c) dass wir einig sein sollen, d) dass des Reiches Interessen immer vorgehen müssen. Ii. Aufsätze. Ludwig Xiv., König von Frankreich. Das französische Heer. Belagerung einer Festung. Der Raub Strassburgs. Konzentrationsstoff. 1. Für Deutsch: M. Tauberer über die Wegnahme von Kolmar und Strass bürg. (Richter.) Das Strassburger Münster in der Sternennacht. (A. Stöber.) 2. Für Deutsch und Gesang: 0 Strass bürg, o Strassburg! | Zu Strassburg auf der Schanz’. i Volkslieder. Zu Strafsburg auf der langen Brück’. J 3. Für Geographie: Die Rheinlande und die Niederlande. 8. Acrs preu|tfc^e Königtum und E>ie Herstellung des europäischen Kleichgewichts. -|)eute will ich euch erzählen, wie der brandenburgifche Kurfürst zu neuen Ehren aufsteigt und wie er die Reichsfeinde abwehren und ihre Übermacht brechen hilft.

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 96

1902 - Halle : Gesenius
— 96 — gemach grösseren Gefallen an der starken und geordneten französischen Regierung als an der ohnmächtigen deutschen finden. (Ausführen.) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 3. Als nun der Grosse Krieg in Deutschland wütete, nahmen die Franzosen wieder die Gelegenheit wahr, einzugreifen. Scheinbar wollten sie den Evangelischen helfen; in Wahrheit war es ihnen nur darum zu tun , die kaiserlich - spanische Macht zu brechen und in Deutschland weiter festen Fuss zu fassen. Das ist ihnen denn auch gelungen. Der Westfälische Friede lieferte den Franzosen zu Metz, Toul und Verdun das Obereisass aus, gab ihm die Reichsvogtei über zehn elsässische Reichsstädte und das Durchzugsrecht zum Rheine. Frankreich war ferner mit Schweden zum Schützer des Westfälischen Friedens bestimmt worden. Mit anderen Worten, die evangelischen deutschen Stände blieben mit Frankreich und Schweden gegen den Kaiser verbündet, auch im Frieden. Es bildete sich ja auch der Rheinbund gerade zu dem Zwecke, und der König von Frankreich trat ihm bei. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der gefährliche Nachbar Deutschlands. Vertiefung. Also die Vogtei in den drei Reichsstädten, d. i. die Oberaufsicht im Namen des Reiches hatte der französische König erhalten. Das war nur der Anfang der Eroberungen. Abermals, im Grossen Kriege erfolgte die französische Hilfeleistung für die Evangelischen, aber wieder um welchen Preis! Schon rückt Frankreich an den Rhein vor nicht bloss als Reichsvogt, sondern zugleich als Besitzer (Ober-elsass). Es erhält auch eine Heerstrasse nach dem Rheine, damit es die deutschen Fürsten gegen den Kaiser kriegerisch unterstützen kann, wenn dieser den Westfälischen Frieden nicht hält. Also so weit ist es gekommen: die ohnmächtigen Reichsstände müssen sich einen fremden Vormund setzen lassen. Sie machen dann sozusagen freiwillig den Franzosenkönig zum Oberhaupte des Rheinbundes gegen das Reichsoberhaupt. Und wohlgemerkt! diesmal sind es nicht bloss evangelische Reichsstände; ihr Haupt war sogar der oberste katholische Reichsfürst. (Ausführen.) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 4. Um diese Zeit hatte der junge König Ludwig Xiv. von Frankreich aus dem Hause Bourbon den Thron bestiegen. Eine letzte grosse Erhebung des trotzigen Adels hatte er niedergeworfen, den Krieg mit Spanien beendet und die Tochter des spanischen Königs geheiratet. Er war ein Mann von unbeugsamem Willen und verstand

8. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 103

1902 - Halle : Gesenius
— 103 zugeben und schloss sich deshalb an Frankreich an. Er versprach, nichts gegen Ludwig zu unternehmen und bekam dafür jährlich eine hohe Geldsumme ausbezahlt. Freilich konnte er nicht ahnen, welche Räubereien Ludwig vorhatte. Denen musste er aber nun ruhig zusehen. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Die Fesselung des bran de nbur gischen Schwertes. Vertiefung. Statt dass der Kaiser den Kurfürsten von Brandenburg unterstützt hätte, weil er allein ihm die gefährlichen Schweden aus dem Reiche fern gehalten hatte, lässt er ihn im Stiche. Da tut Friedrich Wilhelm, von dem Glanze des „Sonnenkönigs“ geblendet und von seinen Werbungen betört, einen verhängnisvollen Schritt; er schliefst Freundschaft mit ihm und lässt sich diese sogar bezahlen. Der Bund war unnatürlich und konnte nicht von Dauer sein. (Warum nicht?) Aber der Kurfürst hatte eben am Kaiser keinen Halt, und auch die Holländer hatten ihn stecken lassen. Das hat ihn verbittert. Der Franzosenkönig hatte bei diesem Bündnis seine ganz bestimmten Absichten. (Welche?) Zusammenfassung und vertiefte Wiedergabe. 10. a) Der französische König griff auf die Bestimmung des Westfälischen Friedens zurück, wonach ihm die elsässischen und lothringischen Gebiete „mit allem Zubehör“ abgetreten worden waren. Er setzte deshalb zu Metz, Breisach und Besannen sogenannte Reunionskammern (Wiedervereinigungskammern) ein, die untersuchen sollten, welche Gebiete seit alters zu den von den Franzosen besetzten gehört hätten. Da wurden mitunter die einfältigsten und lächerlichsten Gründe vorgebracht oder erschwindelt, um Frankreichs sogenannte Ansprüche zu beweisen. Dann wurde das betreffende Gebiet „reuniert“. Das heisst, es rückten französische Truppen ein, schlugen das königliche Wappen an, setzten königliche Beamten ein, und die Leute mussten diesen den Treueid schwören. Fügte sich jemand nicht, so wanderte er ins Gefängnis oder wurde vertrieben. Durch diese „Reunionen“ brachte Ludwig viele Quadratmeilen deutschen Landes mit Hunderten von Städten und Dörfern an sich. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! b) Das ärgste aber war der Raub der Reichsstadt Strassburg. Verräterische Bürger, Adlige und Geistliche, an ihrer Spitze der Bischof, Egon von Fürstenberg, knüpften mit Ludwig Unterhandlungen

9. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 105

1902 - Halle : Gesenius
— 105 — <1 cp- Iii. Stufe. I. Verknüpfung des Tatsächlichen. 1. Die Entwickelung des deutschen | Reiches { wem zum Schaden, \ ^ Die Entwickelung des französischen J wem zum Nutzen. Reiches J 2. Ludwig Xiv. und Karl Y., die beiden mit der „Sonne“ Yer- wandten. Yergleich. 3. Franzosen und Schweden, die Reichsschützer und Reichsräuber. Yergleich. 4. Moritz von Sachsen , Tt , • , „ Friedrich Wilhelm von Brandenburg } eic es un 610 5. Friedrich Wilhelm und Ludwig Xiy. als Staatsmänner und Regenten. 6. Kurfürst und Kaiser — wer war der deutsche Fürst? Ii. Yerknüpfung des Ethischen. 7. Was gefällt uns am Grossen Kurfürsten? 8. Was gefällt uns nicht am Grossen Kurfürsten? 9. Das Verhalten der Holländer 1 Kurfürst und Reich. Das Yerhalten des Kaisers J 10. Die beiden Raubkriege. Yergleich. Iii. [Historisches Ausgesondertes. Die französischen Erwerbungen des Westfälischen Friedens 1648. „ „ „ „ Aachener „ 1668. „ „ „ „ Nijmeger „ 1678. Ludwig Xiy., König von Frankreich aus dem Hause Bourbon. Yersailles. Etikette. Colbert und Louvois. Turenne und Yauban. Der erste Raubkrieg gegen die Spanischen Niederlande. Der zweite Raubkrieg gegen die Republik der Niederlande. Die Retter: Kurfürst Friedrich Wilhelm und Wilhelm von Nassau-Oranien. Die Reunionen und der Raub von Strassburg 1681. Der Waffenstillstand. Iy. Ethisches Ausgesondertes. „Man soll nicht den Bock zum Gärtner machen“. „Untreue schlägt den eigenen Herrn“. „Je mehr er hat, je mehr er will“.

10. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 110

1902 - Halle : Gesenius
— 110 — er im Jahre 1689 an seine Marschälle und Generale den Befehl: „Verbrennt die Pfalz!" ergehen.* Mit unglaublicher Roheit und Grausamkeit wurde der Befehl vollzogen. General Melac führte ihn im Pfälzischen, General Montclar in anderen Mittelrheingebieten aus. Die Residenzstadt Heidelberg, die Städte Baden, Rastatt, Mannheim, Speier, Worms, Oppenheim, Kreuznach, viele Schlösser und etwa 1200 Dörfer wurden auf einen Tag angezündet. Meilenweit nach allen Himmelsrichtungen bemerkte man in den Gebieten diesseits und jenseits des Rheines den Flammenschein, roch man den Brand und sah die Sonne vom Rauche verfinstert. Dazwischen erschütterte der Donner der Pulvermassen, welche die Festungswerke sprengten, die Lust. Die Saaten wurden vernichtet, Weinberge und Obstbäume zerstört mid umgehauen. Die vertriebenen Bewohner flüchteten mit wenigen Habseligkeiten zu ihren deutschen Brudern über den Rhein, oder rheinab nach den Niederlanden, von wo aus feit jener Aeit die Auswanderung nach Amerika begann. Die Franzosen aber raubten in dem allgemeinen Wirrwarr, was sie bekommen konnten. Mit den Kirchen und den Grüften trieben sie Spott; so erbrachen sie die Kaisergräber in Speier, die Kurfürstengräber in Heidelberg und warfen die Gebeine der Toten umher. Der Leiche des Vaters Liselottens rissen sie den Kopf ab und kegelten damit auf dem Heidelberger Marktplatze. Vier Jahre später wiederholte sich die Barbarei noch einmal, wobei das prächtige Schloß zu Heidelberg durch Feuer und Pulver fast ganz zu Grunde ging. So wurde das linksrheinische Land, das nach dem Großen Kriege kaum wieder aufgeblüht war, in der That eine Wüste. Damit zog aber anch ins Herz der Deutschen der so lange unvertilgbare Franzosenhaß ein. Statt der Türken wurden fortab die Franzosen als Erbfeinde betrachtet. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! c) Unterdes ging der Krieg am Rheine, in den Niederlanden und zur See weiter. Er wurde mit wechselndem Glücke geführt. Die englisch-niederländische Flotte schlug und zerstörte die srauzösische bei La Hogite. ** 3u Lande aber waren die Franzosen, besonders unter ihrem großen Feldherrn, dem Marschall von Luxemburg, vielfach siegreich. Endlich, nach säst zehn Jahren ununterbrochenen Kampfes waren alle Mächte erschöpft. So kam 1697 der Friede zu Rijswijk (spr. Reisweik)^ einem Schlößchen beim Haag, zu stände, den man im Volke spottweise „Reiß weg" nannte. Denn Ludwig behielt darin Straßburg und die zehn elsässischen Reichsstädte, also wieder ein Stück vom Reiche. Dagegen * „Bnilez Je Palatinat!-1 ** Das berühmte Benjamin Westsche Gemälde: Die Seeschlacht von La Hogue ist als Kupferstich in vielen Häusern vorhanden.
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