Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 165

1906 - Leipzig : Dürr
berblick und Quellen von 17891813 165 Karl in Sddeutschland, die Russen unter Suworow in Italien. Zug der den St. Gotthard. 2. Tie Weltherrschaft Napoleons. a) Da? Konsulat. 1799 Bonapartes Staatsstreich: erster Konsul auf 10 Jahre. 1800 bergang der den Groen Bernhard. Sieg Napoleons bei Marengo, Moreaus bei Hohenlinden. 1801 Friede von Lunville; Abtretung des linken Rheinufers. 1803 der Reichsdeputationshauptschlu. Entschdigung der weltlichen Fürsten fr ihre Verluste am linken Rheinufer durch Skularisation der geistlichen Reichsstnde und Mediatisierung der Reichs-stdte (auer sechs). b) Kapoleon? Kaisertum. 1804 Krnung Napoleons zum Kaiser der Franzosen und zum König von Italien. 1805 der dritte Koalitionskrieg (England, sterreich, Alexander I. von Rußland). Kapitulation Macks bei Ulm. Niederlage der franzsischen Flotte bei Tra-falgar; Nelsons Tod. Sieg Napoleons in der Dreikaiser-schleicht bei Austerlitz. Friede von Preburg: sterreich tritt Venetien an Italien, Tirol an Bayern ab. Preuisch-fran-zsisches Bndnis (Graf Haugwitz); Preußen erhlt Hannover, gibt Ansbach an Bayern. Napoleon gibt Neapel an feinen Bruder Josef, Holland an Louis, Berg an Murat (1806). Der Rheinbund; Mediatisierung sddeutscher Reichsstdte, Fürsten, Grafen und Herrn. 1806 Franz Ii. legt die deutsche Kaiserkrone nieder. c) Preuisch.sranzs,scher Krieg (18061807). Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. 14. Okt. 1806 Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs Ferdinand von Braunschweig bei Auerstedt. Kapitulation Blchers bei Lbeck. bergabe der Festungen. Verteidigung von Kol-berg (Gneisenau), Graudenz (Eourbiere), Glatz (Graf Gtzen). Eingreifen der Russen. Febr. 1807 unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Juni 1807 Niederlage bei Friedland. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Besitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau). Bnd-

2. Die neueste Zeit - S. 56

1897 - Leipzig : Dürr
— 56 — die Festung am 2. Februar 1797 ergab. Wurmser erhielt mit seiner Garnison freien Abzug und vergalt diese Großmut damit, daß er Napoleon von einem Plane seiner Feinde, ihn zu vergiften, in Kenntnis setzte. Während die italienische Armee Österreich von der Südseite her angriff, gingen zwei französische Heere über den Rhein, um durch Deutschland nach Wien vorzudringen, die Sambre- und Maasarmee unter Jourdan und die Rheinarmee unter Moreau. Bedeutende Unterfeldherren gab es in beiden Armeen: Kleber, Bernadotte, Soult, Ney in der Maasarmee, Desaix, Vandamme und andere in der Rheinarmee. Anfangs waren die Unternehmungen der Franzofen mit Erfolg gefront, der Herzog von Württemberg, der Margraf von Baden und die schwäbischen Reichsunmittelbaren sagten sich von Österreich los und schlossen Vertrage mit Frankreich. Aber in dem neuen österreichischen Feldherrn Erzherzog Karl fanden sie einen ebenbürtigen Gegner. Erst schlug er Jourdan, der in Franken vorrückte, bei Arnberg so entschieden, daß die Maas- und Sambrearmee in eiliger Flucht über den Rhein zurückging. Dann eilte er nach Schwaben und faßte die Rheinarmeer die schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, in der Flanke, zwang sie zur Umkehr, brachte ihr in Gemeinschaft mit den österreichischen Heeren die an der Donau standen, noch mehrere wuchtige Schläge bei und trieb sie über den Rhein zurück. Dieses energische Eingreifen des Erzherzogs ermutigte das Wiener Kabinet, den Kampf mit Napoleon auch nach dem Falle von Mantua fortzusetzen. Erzherzog Karl ward zum Schutz der Alpenpässe herbeigerufen, und außerdem erging eine Aufforderung an die Alpenvölker, die französischen Eindringlinge mit den Waffen in der Hand abzuwehren. Trotzdem konnte Napoleon zunächst nicht aufgehalten werden. Er drängte den Erzherzog weiter und weiter zurück und war Ende März 1797 bereits in Klagenfnrt. Dabei kam ihm zu statten, daß am linken Rheinufer zwei neue französische Heere sich anschickten, in Süddeutschland einzufallen, die Rheinarmee unter Moreau und eine zweite unter Hoche, der an Jourdans Stelle getreten war. Aber die Tiroler und die Steiermärker erhoben sich in Masse, rundum war das Landvolk zum Losschlagen bereit. Da riet Napoleon in einem von Großmut, Herablassung und Hochmut strotzenden Schreiben dem Erzherzoge zum Frieden. Als eine bestimmte Antwort nicht alsbald zurückkam, rückte er nach Steiermark vor. Der Wiener Hof ließ sich täuschen und leitete Friedensunterhandlungen ein, die noch dadurch beschleunigt wurden, daß Hoche mit

3. Die neueste Zeit - S. 75

1897 - Leipzig : Dürr
— 75 — des Kampfplatzes seinen Plan mit solcher Sicherheit entworfen, daß er, als er tags vorher die Stellungen der Feinde beobachtete, ausrief: „Vor morgen Abend ist diese Armee mein". Der Sieg der Franzosen war ein glänzender, Napoleon rühmte sich, daß 40000 Gefangene, 186 Kanonen und 45 Fahnen in seine Hände gefallen seien. Unmittelbar nach der Schlacht begannen zu Preßbnrg die Friedensverhandlungen, die bereits am 20. Dezember zu Ende geführt wurden. Österreich mußte 1150 □ teilen abtreten: Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern. Die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden wurden überhaupt für ihre Anhänglichkeit an Napoleon reichlich belohnt. Bayern erhielt außer Tirol mit Trient unter and er m einen Teil des Passaner Gebietes, Lindau und die Reichsstadt Augsburg, Württemberg fünf Donanstüdte, mehrere Grafschaften und ein Stück vom Breisgau, Baden den Rest vom Breisgau, Konstanz und Meinau. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg nahmen den Königstitel an, traten aber in ein so enges Bündnis mit Frankreich, daß sie zu Vasallen Napoleons wurden. Nun war freilich auch für Preußen die Zeit vorüber, Vermittlungsvorschläge zu machen. Der Minister Hangwitz schien nur nach Brünn gekommen zu sein, um dem unwiderstehlichen Sieger zu gratulieren. Napoleon verlangte von ihm, daß Preußen Ansbach (an Bayern), Cleve und Nenchatel abgebe und dafür Hannover annehme. Dies war im Grunde eine Demütigung, denn ein solcher Vertrag entzog den Hohenzolleru alte liebe Familienbesitzungen und trieb sie in ein feindseliges Verhältnis zu England hinein. Aber es blieb zunächst nichts übrig, als dem Befehle des Mächtigeren zu gehorchen. Die Freude Napoleons über alle diese Triumphe würde größer gewesen sein, wenn zugleich die Hoffnungen, die er auf die französischspanische Seemacht gesetzt hatte, in Erfüllung gegangen wären. Aber das war nicht der Fall. An demselben Tage, an dem Ulm kapitulierte, erlitt sie im Kampfe mit den Engländern bei Trasalg ar eine Niederlage, die einer Vernichtung gleich kam. Die Ungeschicklichkeit des Admirals Villeneuve war schuld daran. Lord Nelson, der große englische Seeheld fiel in dieser Schlacht und sühnte durch einen ehrenvollen Tod die Schande, mit der er sich vor Neapel beladen hatte. Aber Napoleon mußte doch nun aus seinen Plan, eine Landung an der englischen Küste zu versuchen, für immer verzichten, denn die Reste der französischen Flotte gerieten aus einem Unfall in den andern, während die Engländer bedeutende Eroberungen machten. Im Januar 1806 bemächtigten sie

4. Die neueste Zeit - S. 95

1897 - Leipzig : Dürr
— 95 — nördlicher, bei Wagra m. Zwei Tage, am 5. u. 6. Juli 1809, wurde gekämpft. Die Österreicher, die um 20000 Mann schwächer waren und weniger Geschütze besaßen, schlugen sich heldenmütig, erlagen aber, nachdem Davonst ihren linken Flügel geworfen und Lauristou, von Macdonold unterstützt, das Mitteltreffen zum Weicheu gebracht hatte. Erzherzog Karl zog sich nach Mähren zurück und legte bald darauf den Oberbefehl nieder. Wenige Tage nach der Schlacht wurde in Znaym ein Waffenstillstand abgeschlossen, dem am 14. Oktober der Friede zu Wien folgte. Während der Verhandlungen versuchten die Engländer den Österreichern die Wiederaufnahme des Kampfes zu ermöglichen, indem sie eine Landung an der belgischen Küste ins Werk setzten. Sie nahmen auch einige Orte weg, mußten sich aber, da die Soldaten scharenweise vom Fieber befallen wurden, von der Insel Walcheren aus bald wieder nach der Heimat einschiffen. Im Frieden zu Wien trat Österreich an den Rheinbund Salzburg, an Napoleon selbst Görz, Krain, Triest, an das Herzogtum Warschau Westgalizien, an Rußland Ostgalizien, im ganzen 2000 Quadratmeilen ab. Tirol ward zunächst wieder Bayern zugesprochen. Als die Bayern und Franzosen von allen Seiten in das Land einrückten, als der Kronprinz von Bayern, der Vicekönig von Italien und auch der Erzherzog Johann zur Niederlegung der Waffen aufforderten, flohen die Führer, nur Hofer blieb und ließ sich sogar zu einer neuen Schilderhebung überreden. Erst nachdem jede Hoffnung geschwunden war, flüchtete er sich in die Eisregion der Alpen im Passeyerthale, aber ein Priester verriet seinen Zufluchtsort; er wurde von den Franzosen ergriffen, nach Mantua abgeführt und im Februar 1810 standrechtlich erschossen. Mit echtem Mannesmute sah er dem Tode ins Angesicht und starb wie ein Held auf dem Schlachtfelde. Um die Kraft der Tiroler zu brechen, teilte Napoleon das Land in zwei Gebiete; nur das kleinere nördliche verblieb Bayern, das größere südliche wurde dem Königreiche Italien einverleibt. Der Siegesrausch, in den Napoleon die abermalige Niederwerfung des größten deutschen Staates versetzte, verdeckte ihm die Gefahren, welche seine Weltherrschaft bedrohten. Nicht nur, daß das Beispiel der Spanier ansteckend wirkte, daß der Haß in Deutschland gegen ihn zunahm, lind daß seine Verwandten, die er auf die Throne Europas erhoben hatte, ihm teils durch Unfähigkeit, teils durch ihre Ansprüche und Intriguen Schwierigkeiten bereiteten, auch seine ergebensten Anhänger wurden mißtrauisch. Dies war nicht zu verwundern. Was hatten sie zu erwarten, wenn Napoleon, der sich unaufhörlich im Schlacht-

5. Geschichte des preußischen Staates für Schulen - S. 122

1834 - Leipzig : Dürr
v-\ 122 Vierter Zeitraum. ton, der schon 1s14 von Spanien aus über die Py- renäen nach Frankreich gedrungen war, und Blücher zu vernichten. Es gelang ihm auch, Letzter» bei Liguy (16. Juni) zu schlagen, und einen Theil des brittischen Hauptheeres bei Quatrebras (Herzog von Braunschweig f) hart zuzufttzen. Doch zwei Tage spater >.***' wurde Napoleon bei Waterloo (Belle - Alliance, Mont. St. Jean) von Wellington und Blücher gänzlich ge- schlagen, und seine Herrschaft vernichtet. Er floh, mußte dem kaum bestiegenen Thron zum zweiten Male entsagen, sich den Engländern ergeben, und wurde, nach dem einstimmigen Beschluß der verbündeten Mo- narchen, auf die Fclseninsel St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Am 7. Juli zogen die Verbündeten abermals in Paris ein. Der zweite Friede (20. Nov.) war härter für Frankreich. Es erhielt die Granzen, die es im Jahre 1790 gehabt hatte, mit Ausschluß der 4 Festungen Philippville, Marieuburg, Landau und Sarlouis, welche letztere Preußen erhielt. Ueberdieß mußte es als Kriegs- steuer 700 Millionen Franken bezahlen, noch 5jahre lang eine Befatzungsarmee von 150,000 Mann er- halten, und alle von Napoleon geraubten Kunstdenk- mäler, worunter die prachtvolle bronzene Siegesgöt- tin, die Zierde des brandenburgifchen Thors in Ber- lin, sich befand, zurückgeben. Während dem hatte auch der Wiener Congreß die politischen Verhältnisse der deutschen Fürsten näher bestimmt und die Vertheilung der wiedereroberten Länder geordnet. Der König von Preußen erhielt einevtheil von Südpreußen (Großherzogthum Posen), beinahe die Hälfte des Königreichs Sachsen, Schwe- disch -Pomyiern und Rügen, (eingetauscht von Da-

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 328

1902 - Halle : Gesenius
— 328 — 10. Der russische Sommer 1 ... 0 , , ... >T Der russische Winter J ™d lhr Schade fur Napoleon. 11. Borodinö \ f Austerlitz 1 „ , . , , Eilau J | Friedland j Ver®leiche untereinander. 12. Napoleon im Schlosse zu Berlin ) T , _ . Napoleon im Kreml zu Moskau } Lage des Kalsers' 13. Die Ausfahrt nach ) ,r , ^ , Die Heimfahrt von ) Mosiau- Unterschied. 14. Spanier und Russen und wie sie widerstanden. El Verknüpfung des Ethischen. 15. Die Triebfedern der Eroberer. 1 Sanherib, Attila, 16. Das „Bis hierher und nicht weiter!“ j Napoleon. Iii. Historisches Ausgesondertes. Französisches Kaisergebiet: Frankreich, Belgien, Niederlande, linkes Rheinufer, Nordwestdeutschland, Ober- und Mittelitalien, Istrien, Kroatien und Dalmatien, Korsika. Französische Vasallenstaaten: Rheinbund, Warschau, Schweiz, Neapel, Dänemark-Norwegen (verbündet). Napoleons Verwandte: Joseph König von Spanien, Ludwig König von Holland (vor dessen Vereinigung mit Frankreich), Jerome König von Westfalen, Joachim (Murat) König von Neapel. Sein Stiefsohn Eugen (Beauharnais) Vizekönig von Italien. Napoleons Marschälle Fürsten und Herzoge. Scheidung von Josephine, Verheiratung mit Marie Luise von Österreich, 1810. Napoleon, der Kronprinz, „König von Rom“ (1811). Feldzug gegen Russland 1812. Die Grosse Armee (links Preussen, rechts Österreicher), im ganzen 600 000 Mann und 1300 Kanonen. Huldigungstag zu Dresden. Sommerfeldzug: Smolensk und Borodinö (Kutüsoff). Einzug in Moskau. Brand von Moskau (Rastöptschin). Winterfeldzug (Rückzug): Beresina. Verluste: Bis auf etwa 90 000 Mann ging alles verloren. Iv. Ethisches Ausgesondertes. „Der Bogen, zu stark gespannt, bricht.“ „Die Bäume wachsen nicht in den Himmel.“ „Ja, eine Grenze hat Tyrannenmacht.“ „Bis hierher und nicht weiter!“

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

8. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

9. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen gegangen worden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen um, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Feldm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit ihm Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

10. Teil 3 - S. 111

1912 - Leipzig : Dürr
— 111 — gärten tobte, verabschiedete Napoleon sich vom König von Sachsen und bahnte sich dann mit äußerster Mühe durch die ordnungslos flutenden Massen seines Heeres einen Weg nach Lindenau. Bald darauf zogen Friedrich Wilhelm und Kaiser Alexander in die befreite Stadt ein, auf dem Markte trafen sie mit Blücher zusammen, den sein König zum Generalfeldmarschall ernannte. e) Die Verbündeten hatten teuren Preis für ihren Sieg bezahlt. 16000 Preußen, 14000 Österreicher, 21000 Russen lagen auf der Wahlstatt. Noch stärker waren die Verluste der Franzosen: 30000 Tote und Verwundete, 15000 Gefangene, 23000 Kranke. Leipzig und die geplünderten, zerstörten Dörfer ringsum waren in ein ungeheures Leichenfeld und ein riesiges Lazarett verwandelt, und der Aufregung der Schlachttage folgten Wochen grauenvollen Elends. Denn es war ganz unmöglich, diese Massen von Verwundeten auch nur halbwegs genügend zu verpflegen, und überall, in den Spitälern wie in den Bürgerhäusern, wütete der Typhus. 19. Napoleons Rückzug. Da die Verbündeten trotz Blüchers Drängen den Feind nur schwach verfolgten, so gelang es Napoleon, noch etwa 90000 Mann nach Erfurt zu bringen und hier aus diesen losen und entmutigten Massen ein streitfähiges Heer zu bilden, Tausende seiner Leute freilich erlagen auf dem Wege durch Thüringen jben Strapazen und Krankheiten. Wohl suchten nun die Bayern und Österreicher unter General Wrede bei Hanau den Franzosen den Weg nach dem Rheine zu versperren; doch Napoleon schlug sich am 31. Oktober durch und überschritt am 1. November bet Mainz den Strom, den er niemals wieder sehen sollte. 20. Der Zusammenbruch des Rheinbundes. Mit Napoleons Abzug waren alle französischen Besatzungen in den norddeutschen Festungen rettungslos verloren. Trotzdem wehrten sie sich noch lange, ja einzelne hielten sich bis zum Friedensschlüsse. Jetzt löste sich auch der Rheinbund auf. König Jerome mußte sein westfälisches' Reich verlassen. Der Kurfürst Wilhelm erschien wieder in Kassel. Herzog Wilhelm von Braunschweig kehrte in sein Land zurück, ebenso der Herzog Peter von Oldenburg, und Hannover wurde wieder unter die Herrschaft des Königs von England gestellt. — Nunmehr beeilten sich auch die Rheinbundfürsten, den Verbündeten ihre Truppen zur Verfügung zu stellen. Allen ward dafür der unbeschränkte Besitz ihres Landes zugesichert, nur den Verwandten Napoleons und dem König von Sachsen nicht, welcher als Kriegsgefangener nach Berlin gebracht worden war. § 44. Der Krieg gegen Arankreich, 1814. 1. Die Zusammenkunft der Fürsten zu Frankfurt am Main. Die Monarchen waren mit dem Hauptheere in den ersten Novembertagen in Frankfurt am Main angelangt. Hier brachte es der österreichische Kanzler Metternich fertig, daß Napoleon der Frieden angeboten wurde unter der
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 16
3 2
4 11
5 2
6 1
7 5
8 0
9 0
10 34
11 0
12 26
13 2
14 0
15 0
16 4
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 1
26 1
27 0
28 164
29 0
30 0
31 1
32 0
33 4
34 60
35 11
36 4
37 36
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 19
46 0
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 6
4 11
5 6
6 2
7 1
8 1
9 9
10 1
11 0
12 1
13 0
14 0
15 2
16 7
17 6
18 4
19 1
20 1
21 3
22 0
23 4
24 0
25 1
26 0
27 0
28 1
29 11
30 0
31 0
32 2
33 0
34 2
35 1
36 0
37 3
38 1
39 0
40 10
41 6
42 1
43 1
44 32
45 3
46 1
47 0
48 4
49 3
50 1
51 13
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 12
61 6
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 2
68 0
69 0
70 4
71 0
72 4
73 10
74 13
75 0
76 1
77 3
78 1
79 1
80 4
81 0
82 1
83 1
84 0
85 1
86 4
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 6
93 1
94 1
95 1
96 8
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 2
9 27
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 9
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 5
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 9
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 1
55 2
56 0
57 0
58 0
59 6
60 1
61 2
62 0
63 0
64 0
65 3
66 0
67 4
68 0
69 0
70 0
71 2
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 1
79 0
80 2
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 2
92 0
93 5
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 1
101 0
102 0
103 6
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 1
116 0
117 1
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 0
128 0
129 1
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 2
137 0
138 0
139 1
140 4
141 0
142 0
143 1
144 2
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 1
154 0
155 4
156 7
157 2
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 10
171 0
172 0
173 0
174 5
175 1
176 2
177 3
178 0
179 0
180 0
181 0
182 4
183 3
184 1
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 1
193 0
194 0
195 0
196 0
197 7
198 2
199 0