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1. Teil 3 - S. 107

1912 - Leipzig : Freytag
107 reich umgewandelt: In Mailand setzte sich Napoleon die Krone der Longobarden mit den Worten auf: „Gott gibt sie mir, wehe dem, der daran rührt!" Die Regierung des Landes übertrug er seinem Stiefsohne (Sttgen Beauharnais, indem er ihn zum Vizekönig von Italien ernannte. b) Der Koalitionskrieg. Im Jahre 1802 schlossen die Engländer mit Napoleon den Frieden zu A m i e n s; sie brachen ihn aber schon nach einem Jahre wieder, da er für ihr Land nur nachteilig war. Napoleon war nun eifrigst bemüht, das verhaßte England völlig niederzuwerfen. Deshalb vergrößerte er die französische Flotte, besetzte Hannover, das dem englischen Könige gehörte, und versammelte im Lager zu Boulogue ein tüchtiges Heer, das jeden Augenblick zu einem Übergang nach England bereit war. Da aber die englischen Kriegsschiffe das Meer beherrschten, so war es dem Kaiser nicht möglich, seinen kühnen und sicher erfolgreichen Plan auszuführen. Dennoch schwebte England beständig in großer Gefahr. Daserkannte keiner deutlicher als der Minister William Pitt der Jüngere. Er brachte eine dritte Koalition zustande, au der sich außer England Schweden, Rußland und Österreich beteiligten. Nach dem Kriegsplane sollte Napoleon von Italien, vom Rhein und von Holland her angegriffen werden. Aber mit gewohnter Schnelligkeit kam derkaiser feinen Feinden zuvor. Seine Truppen marschierten in mehreren Heersäulen nach dem Rhein und dann nach der Donau. Baden, Württemberg und Bayern traten zu ihm über; außerdem eilte der Marschall Beruadotte von Hannover her zur Verstärkung Napoleons herbei. Auf seinem Marsche nach der Donau verletzte er das neutrale Gebiet von Ansbach, das jetzt zu Preußen gehörte. Die Österreicher standen unter dem bedächtigen General M a cf bei U l m; plötzlich sah sich dieser umstellt, so daß er ant 20. Oktober 1805 mit 25 000 Mann eine schmachvolle Kapitulation abschließen mußte. Damit stand den Franzosen der Weg in das Herz der österreichischen Monarchie offen; in Eilmärschen ging es an der Donau abwärts. Die Freude über den Sieg wurde dem Kaiser durch die Nachricht von dem Untergange seiner Flotte getrübt. Sie war bei dem Kap Trafalgar 1805 von Nelfon völlig vernichtet worden. Der tapfere, einsichtsvolle Admiral fand seinen Tod; England aber war für immer vor Napoleon sicher. Ohne Flotte konnte dieser gegen das meergewaltige und seebeherrschende Jnselreich nichts ausrichten. — Im November hielt der Kaiserin Wien seinen Einzug und drang daraus nach Mähren vor, wo sich die Russen unter K u t u s o w und Kaiser Alexander mit den Trümmern der österreichischen Armee vereinigt hatten. Ant 2. Dezember kam es zu der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Napoleons Sieg war so vollständig, daß die Russen abmarschierten und Österreich den Frieden zu Preß-bürg schloß, in dem es Venedig an Italien und Tirol an Bayern abtreten mußte. Dafür erhielt es nur Salzburg. Bayern und Württemberg wurden zu Königreichen erhoben. Napoleon selbst hatte seine Herrschaft fast über die Hälfte von Europa befestigt. Stolz rief er seinen Truppen zu: „Soldaten, ich bin mit euch zufrieden! Ihr habt am Tage von Austerlitz alles gerechtfertigt, was ich von eurer Unerschrockenheit erwartete. Ihr habt eure Adler mit unvergänglichem Ruhme geschmückt!"

2. Die neueste Zeit - S. 75

1897 - Leipzig : Dürr
— 75 — des Kampfplatzes seinen Plan mit solcher Sicherheit entworfen, daß er, als er tags vorher die Stellungen der Feinde beobachtete, ausrief: „Vor morgen Abend ist diese Armee mein". Der Sieg der Franzosen war ein glänzender, Napoleon rühmte sich, daß 40000 Gefangene, 186 Kanonen und 45 Fahnen in seine Hände gefallen seien. Unmittelbar nach der Schlacht begannen zu Preßbnrg die Friedensverhandlungen, die bereits am 20. Dezember zu Ende geführt wurden. Österreich mußte 1150 □ teilen abtreten: Venetien an das Königreich Italien, Tirol an Bayern. Die süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden wurden überhaupt für ihre Anhänglichkeit an Napoleon reichlich belohnt. Bayern erhielt außer Tirol mit Trient unter and er m einen Teil des Passaner Gebietes, Lindau und die Reichsstadt Augsburg, Württemberg fünf Donanstüdte, mehrere Grafschaften und ein Stück vom Breisgau, Baden den Rest vom Breisgau, Konstanz und Meinau. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg nahmen den Königstitel an, traten aber in ein so enges Bündnis mit Frankreich, daß sie zu Vasallen Napoleons wurden. Nun war freilich auch für Preußen die Zeit vorüber, Vermittlungsvorschläge zu machen. Der Minister Hangwitz schien nur nach Brünn gekommen zu sein, um dem unwiderstehlichen Sieger zu gratulieren. Napoleon verlangte von ihm, daß Preußen Ansbach (an Bayern), Cleve und Nenchatel abgebe und dafür Hannover annehme. Dies war im Grunde eine Demütigung, denn ein solcher Vertrag entzog den Hohenzolleru alte liebe Familienbesitzungen und trieb sie in ein feindseliges Verhältnis zu England hinein. Aber es blieb zunächst nichts übrig, als dem Befehle des Mächtigeren zu gehorchen. Die Freude Napoleons über alle diese Triumphe würde größer gewesen sein, wenn zugleich die Hoffnungen, die er auf die französischspanische Seemacht gesetzt hatte, in Erfüllung gegangen wären. Aber das war nicht der Fall. An demselben Tage, an dem Ulm kapitulierte, erlitt sie im Kampfe mit den Engländern bei Trasalg ar eine Niederlage, die einer Vernichtung gleich kam. Die Ungeschicklichkeit des Admirals Villeneuve war schuld daran. Lord Nelson, der große englische Seeheld fiel in dieser Schlacht und sühnte durch einen ehrenvollen Tod die Schande, mit der er sich vor Neapel beladen hatte. Aber Napoleon mußte doch nun aus seinen Plan, eine Landung an der englischen Küste zu versuchen, für immer verzichten, denn die Reste der französischen Flotte gerieten aus einem Unfall in den andern, während die Engländer bedeutende Eroberungen machten. Im Januar 1806 bemächtigten sie

3. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

4. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

5. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen gegangen worden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen um, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Feldm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit ihm Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

6. Teil 3 - S. 114

1912 - Leipzig : Dürr
— 114 — durchzuführen. So begaben sich denn die deutschen Fürsten mit ihren Staatsmännern nach Wien, auch Zar Alexander erschien. Kaiser Franz machte den Wirt und ließ sich die Bewirtung des Kongresses viele Millionen kosten. Wer nach Wien kam, wollte etwas haben. Bei weitem die schwierigste Stellung auf dem Kongresse hatte von vornherein Preußen. Obwohl ihm für die Befreiung Deutschlands in erster Linie der Dank gebührte, waren doch Österreich und die meisten übrigen Staaten in dem Bemühen einig, ihm so wenig wie möglich einzuräumen, auf seiner Seite stand nur Zar Alexander. Dieser wünschte, Polen wieder zum Königreich erhoben zu sehen und beanspruchte dessen Krone. Preußen sollte dazu einige seiner polnischen Landstriche abtreten und als Ersatz dafür das Königreich Sachsen erhalten. Dieser Plan stieß auf großen Widerstand, alle Großmächte erklärten sich dagegen. Es kam so weit, daß Österreich, England und Frankreich bereits einen Vertrag zu gegenseitiger Unterstützung gegen jeden Angriff schlossen, der ihnen wegen ihrer Vorschläge widerfahren könne. Schließlich kam eine Einigung zustande. Rußland erhielt jene polnischen Gebiete außer Posen, das wieder an Preußen fiel; dafür bekam dann Preußen drei Fünftel von Sachsen und Schwedisch-Vorpommern; außerdem wurden seine westlichen Besitzungen durch größere Gebiete zu den beiden Provinzen Rheinland und Westfalen ergänzt. Dagegen kamen Ostfriesland und Hildesheim an Hannover, Ansbach und Bayreuth blieben bei Bayern. — Diese Entschädigung entsprach nicht einmal dem Besitzstände Preußens vom Jahre 1795, viel weniger demjenigen von 1805. Das war der Dank vom Hause Österreich für die Begeisterung, mit welcher das ganze preußische Volk, seine Existenz daran wagend, hinausgezogen war in den Befreiungskampf. b) Österreich erhielt die früher abgetretenen Besitzungen mit Ausnahme Belgiens zurück. Bayern ward durch die Pfalz, Würzburg Und Aschaffenburg, Hessen durch Fulda vergrößert. Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Weimar wurden zu Großherzogtümern erhoben, die drei Hansestädte und Frankfurt am Main als freie Reichsstädte anerkannt. — Rußland behielt Finnland und bekam den größten Teil des Herzogtums Warschau als Königreich Polen. Norwegen wurde mit Schweden vereinigt. Dänemark erhielt Lauenburg. Holland und Belgien wurden zu einem Königreich der Niederlande vereinigt. England behielt Malta uni) erhielt Helgoland. In Italien wurden größtenteils die von Napoleon vertriebenen Fürsten wieder eingesetzt. 2. Napoleons Rückkehr nach Paris. Die Kunde von den Zerwürfnissen, welche die Fürstenversammlung in Wien beherrschten, drang auch zu dem entthronten Franzosenkaiser nach Elba. Da er auch gehört hatte, daß die Franzosen und besonders das Heer mit König Ludwig unzufrieden waren, so glaubte Napoleon, es sei an der Zeit, in Frankreich wieder zu erscheinen. Am 1. März 1815 landete er in der Nähe von Cannes, und bald zeigte sich, daß seine Person im Heere noch die alte Zauberkraft aus-

7. Teil 3 - S. 107

1913 - Leipzig : Freytag
107 reich umgewandelt. In Mailand setzte sich Napoleon die Krone der Longobarden mit den Worten auf: Gott gibt sie mir, wehe dem, der daran rhrt!" Die Regierung des Landes bertrug er seinem Stiefsohne Eugen Beauharnais, indem er ihn zum Vizeknig von Italien ernannte. b) Der Koalitionskrieg. Im Jahre 1802 schlssen die Englnder mit Napoleon den Frieden zuami ens; sie brachen ihn aber schon nach einem Jahre wieder, da er fr ihr Land nur nachteilig war. Napoleon war nun -eifrigst bemht, das verhate England vllig niederzuwerfen. Deshalb vergrerte er die franzsische Flotte, besetzte Hannover, das dem englischen Könige gehrte, und versammelte im Lager zu Boulogne ein tchtiges Heer, das jeden Augenblick zu einem bergang nach England bereit war. Da aber die englischen Kriegsschiffe das Meer beherrschten, so war es dem Kaiser nicht mglich, seinen khnen und sicher erfolgreichen Plan auszufhren. Den-noch schwebte England bestndig in groer Gefahr. Daserkannte keiner deutlicher als der Minister William Pitt der Jngere. Er brachte eine dritte Koalition zustande, an der sich auer England Schweden, Rußland und sterreich beteiligten. Nach dem Kriegsplane sollte Napoleon von Italien, vom Rhein und von Holland her angegriffen werden. Aber mit gewohnter Schnelligkeit kam derkaifer seinen Feinden zuvor. Seine Truppen marschierten in mehreren Heersulen nach dem Rhein und dann nach der Donau. Baden, Wrttemberg und Bayern traten zu ihm der; auer-dem eilte der Marschall Bernadottevon Hannover her zur Verstrkung Napoleons herbei. Auf feinem Marsche nach der Donau verletzte er das neutrale Gebiet von Ansbach, das jetzt zu Preußen gehrte. Die sterreicher standen unter dem bedchtigen General M a ck bei U l m; pltzlich sah sich dieser umstellt, fo da er am 20. Oktober 1805 mit 25 000 Mann eine schmachvolle Kapitulation abschlieen mute. Damit stand den Franzosen der Weg in das Herz der sterreichischen Monarchie offen; in Eilmrschen ging es an der Donau abwrts. Die Freude der den Sieg wurde dem Kaiser durch die Nachricht von dem Untergange seiner Flotte getrbt. Sie war bei dem Kap Trafalgar 1805 von Nelson vllig vernichtet worden. Der tapfere, einsichtsvolle Admiral fand seinen Tod; England aber war fr immer vor Napoleon sicher. Ohne Flotte konnte dieser gegen das meergewaltige und seebeherrschende Jnselreich nichts ausrichten.im November hielt der Kaiserin Wien seinen Einzug und drang darauf nach Mhren vor, wo sich die Russen unter K u t u s o w und Kaiser Alexander mit den Trmmern der sterreichischen Armee vereinigt hatten. Am 2. Dezember kam es zu der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Napoleons Sieg war so vollstndig, da die Russen abmarschierten und Osterreich den Frieden zu Pre-brg schlo, in dem es Venedig an Italien und Tirol an Bayern abtreten mute. Dafr erhielt es nur Salzburg. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Napoleon selbst hatte seine Herrschaft fast der die Hlfte von Europa befestigt. Stolz rief er seinen Truppen zu: Soldaten, ich bin mit euch zufrieden! Ihr habt am Tage von Austerlitz alles gerechtfertigt, was ich von eurer Uner-schrockenheit erwartete. Ihr habt eure Adler mit unvergnglichem Ruhme geschmckt!"
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