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1. Neuzeit - S. 91

1911 - Berlin : Duncker
91 Da Napoleon seine Truppen durch das neutrale 1805 preußische Gebiet von Ansbach hatte durchziehen lassen, ordnet Friedrich Wilhelm Iii. im Oktober die Aufstellung von vier Armeen an; Ende Oktober schließt er mit dem persönlich in Berlin anwesenden Zaren Alexander den Vertrag von Potsdam, worin er sich verpflichtet, der Koalition beizutreten, wenn Napoleon seine Yermittlungsvorschläge nicht annehmen würde; dem in das Hauptquartier Napoleons entsandten Grafen Haugwitz gibt aber der König, ohne einzusehen, daß der Krieg früher oder später unvermeidlich sei, die Weisung mit, unter allen Umständen den Frieden zwischen Preußen und Frankreich zu sichern. In der Dreikaiserschlacht von Austerlitz am 2. Dezember werden die verbündeten Österreicher und Russen mit riesigen Verlusten völlig geschlagen. Österreich trennt sich darauf von der Koalition und räumt Innerösterreich, Tirol und Teile von Böhmen den Franzosen ein. Haugwitz vereinbart jetzt mit Napoleon am 15. Dezember den Vertrag von Schönbrunn, wodurch Preußen in ein enges Bündnis mit Napoleon tritt und gegen kleinere Abtretungen dafür Hannover erhält. Österreich ist nunmehr genötigt, mit Napoleon den frieden von Predburg zu schließen, der ihm schwere territoriale Einbußen bringt. An das Königreich Italien, dessen König Napoleon ist, tritt es Yenetien ab, an Bayern Tirol, Vorarlberg, Passau u. a., an Württemberg und Baden die noch übrigen vorderösterreichischen Gebiete; es erhält als Entschädigung Salzburg und Berchtesgaden. Bayern und Württemberg werden als Königreiche anerkannt. Die jetzt nach dem Ausscheiden Österreichs aus dem Kriege ganz auf sich selbst angewiesenen süd-und westdeutschen Staaten werden nunmehr von 1806 Napoleon durch die Stiftung des Rheinbundes unter sein Protektorat gestellt: die Mitglieder des Rheinbundes verpflichten sich, Napoleon für alle festländischen Kriege eine Hilfe von 63 000 Mann zu stellen. Da Napoleon jetzt weiter auf dem Reichstage

2. Neuzeit - S. 93

1911 - Berlin : Duncker
93 1806 Ganz Preußen westlich der Elbe ist jetzt in den Händen des Feindes, die norddeutschen Fürsten, allen voran Sachsen, das dafür die Königskrone erhält, werden zum Eintritt in den Rheinbund genötigt, der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig werden entthront. Am 24. November erläßt Napoleon von Berlin aus das Dekret über die Kontinentalsperre, durch welches aller Verkehr mit England verboten und die Wegnahme aller englischen Waren verfügt wird. Am 2. Januar 1807 zieht Napoleon in Warschau ein, wo ihm die aufständischen Polen ihre Streitkräfte zur Verfügung stellen. Da Friedrich Wilhelm den ihm von Napoleon gemachten Antrag eines Waffenstillstandes unter demütigenden Bedingungen ablehnt, so wird mit 1807 Beginn des neuen Jahres der Krieg gemeinsam mit Rußland wieder aufgenommen. Die Franzosen erobern die Festung Graudenz, in der blutigen Schlacht bei Preudisch-Eylau werden sie aber durch die vereinigten preußischeu und russischen Truppen besiegt. In Schlesien fallen zwar die meisten Festungen den Franzosen in die Hand, doch wird wenigstens die Grafschaft Glatz durch den Grafen Götzen behauptet, und im Norden der Monarchie wird die Stadt Kolberg durch die Verteidigung Nettelbecks und Gneisenaus gehalten. Nachdem aber die Russen im Juni bei Friedland geschlagen waren, versteht es Napoleon, den Zaren zu sich herüberzuziehen, und schon Anfang Juli schließt er mit ihm ein Schutz- und Trutzbündnis zu Tilsit. Von seinem Bundesgenossen preisgegeben, muß Friedrich Wilhelm am 9. Juli den Frieden zu Tilsit unterzeichnen, der ihm von seiner Monarchie nur noch Preußen ohne Danzig und Thorn, ferner Schlesien, Pommern und Brandenburg bis zur Elbe beläßt. Das gesamte preußische Gebiet westlich der Elbe wird abgetreten, und daraus wie aus hessischem und braunschweigischem Gebiet das Königreichwest-falen gebildet. Münster, die Grafschaft Mark usw. kommt an das Großherzogtum Berg. Aus den

3. Neuzeit - S. 95

1911 - Berlin : Duncker
95 1809 zurückzukehren, er selbst kann schon am 13. Mai zum zweiten Male in Wien einziehen. Am 21. und 22. Mai kommt es bei Aspern auf dem Marchfelde nahe bei Wien zu einer großen Schlacht zwischen Erzherzog Karl und Napoleon: dieser wird völlig geschlagen. Jetzt wendet sich aber das Kriegsglück wieder Napoleon zu: er besiegt den Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli, trotzdem aber die europäische Lage für Napoleon ungünstig war, schließt doch Österreich mit ihm am 14. Oktober den Frieden von Schönbrunn, in dem es die drückendsten Bedingungen auf sich nimmt. Österreich tritt in dem Frieden Salzburg und einen Teil Oberösterreichs an Bayern ab, einen großen Teil seiner polnischen Besitzungen verliert es an Rußland und das Herzogtum Warschau, und einen Teil von Innerösterreich sowie sein ganzes Küstenland muß es an Frankreich selbst abtreten. Gegen die wiedereingerichtete bayrische Herrschaft erheben sich von neuem die Tiroler: Innsbruck wird von den vereinigten bayrischen und französischen Truppen eingenommen, Hofer wird gefangen und in Mantua erschossen. Die Erhebungen, die während des österreichischen 1809 Krieges in Norddeutschland zur Abschüttelung der französischen Herrschaft unternommen werden, scheitern alle. Der Versuch des Majors von Schill, Magdeburg zu überrumpeln, mißlingt; als er sich dann in dem schwedischen Stralsund festsetzt, wird die Stadt von holländischen Truppen erstürmt, Schill selbst fällt, elf seiner in Gefangenschaft geratenen Offiziere werden in Wesel erschossen. Auch der Versuch des Herzogs von Braunschweig, Sachsen zum Aufstand fortzureißen, mißlingt; als dann die ihm beigegebenen österreichischen Truppen nach der Schlacht bei Wagram ihn verlassen, schlägt er sich mit einem kleinen Korps durch die von den Franzosen besetzten Gebiete Nordwestdeutschlands durch und schifft sich Anfang August nach England ein.

4. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 150

1873 - Berlin : Duncker
150 Belgien vertrieben. Zwar nahmen die Preußen Mainz 1793 wieder und siegten im Verlauf des Krieges dreimal bei Kaiserslautern. Aber die streicher blieben trotz mehrerer Siege im Nachtheil; die Franzosen eroberten Holland, das in eine batavische Repnblik verwandelt wurde. Friedrich Wilhelm ward des Krieges berdrssig, zumal ihm die polnische Angelegenheit wichtiger schien. Der Zwiespalt unter den Verbndeten wurde immer grer, nnb Preußen schlo 1795 den nachtheiligen Frieden zu Basel, worin es seine Besitzungen jenseits des Rheins gegen zuknftige Entschdigungen abtrat. Ostreich setzte im Bunde mit England den Krieg fort, erlitt aber in Italien schwere Niederlagen durch Napoleon, und als dieser zuletzt bis in die Steiermark vorgerckt war, sah es sich 1797 zu einem Frieden gezwungen, in welchem es die Niederlande und Oberitalien abtreten und sich mit der Republik Venedig begngen mute. Beim Tode Friedrich Wilhelms Ii. war Preußen 5500 ? M. groß. 2. Von 1^97 1840 regierte Friedrich Wilhelm Iii. Er war ein Freund der Einfachheit, Ordnung und Sparsamkeit, ein Feind aller eitlen Pracht; in feinem Gemthe wohnten Frmmigkeit, Wahrhaftig-feit, Gerechtigkeit und Wohlwollen gegen Jedermann. Die Knigin Louise war ein Bild der Hoheit und Aumuty und ein Muster edler Weiblichkeit, treu in der Erfllung ihrer huslichen Pflichten und doch hochherzig genug, um an der Ehre Preuens und Deutschlands den innigsten Antheil zu nehmen. ^ Die (Bittenreinheit des Knigspaares wirkte veredelnd auf das Volk zurck, welches ihm auch im tiefsten Unglck Anhnglichkeit und Hingabe bewahrte. Lngere Zeit hindurch blieb Preußen im Frieden mit Fr auf reich, und der König that Alles, um den Staat wieder zu krftigen. Ostreich dagegen erneuerte im Bunde mit Rußland und England den Krieg gegen die Republik (1799 1801), während Napoleon in gypten war, und kmpfte eine Zeit lang Mcklich, ebenso wie die Russen, die unter Suwarow zum ersten Male m Italien erschienen; es verlor aber, nachdem Napoleon zurckgekehrt und erster Konsul geworden, die entscheidende Schiacht bei Marengo in Oberitalien 1800. Im Frieden zu Lneville (Lothringen) 1801 bte Deutschland das linke Rheinufer ein. Die davon betroffenen greren Reichsfrsten wurden durch geistliche Gter und kleinere Reichs-glieder, welche ihre Reichsunmittelbarfeit verloren, entschdigt. 3. Kaiser Franz Ii., der das Schicksal des deutschen Reiches vor Augen sah, machte sich 1804 zum erblichen Kaiser von Ostreich, nachdem kurz zuvor Napoleon Kaiser der Franzosen geworden war. In einem drittem Kriege gegen Frankreich mct Rußland und Eng-land verbnnden, während Preußen neutral blieb, und Baiern, Wrttemberg und Baden aus Seiten Napoleons standen, verlor er, nachdem ein streichisches Heer sich bei Ulm ergeben hatte, Wien vom Feinde besetzt worden war, 1803 die Dreikaiserschlacht bei Ansterlttz und mute im Frieden zu Preburg Venedig und Tyrol abtreten. Napoleon vergrerte das Gebiet seiner Bundesgenossen und machte Baiern und Wrtem-berg zu Knigreichen. Die Auflsung des deutschen Reiches war nicht mehr zu hindern. Viele deutsche Fürsten, darunter die Könige von Baierq und Wrtemberg, traten zu einem Rheinbnde anter Napoleon als Protektor (Beschtzer) zusammen und sagten

5. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 261

1902 - Halle : Gesenius
— 261 — für suchte ihn Napoleon gegen England zu gewinnen. Aber der König verabscheute den gewalttätigen Mann, wenn er ihn auch bewundern musste. Napoleon hatte ebensolche Achtung vor dem Staate Friedrichs des Grossen, dessen innere Schwäche er nicht kannte. Friedrich Wilhelm liess es ruhig geschehen, dass die Franzosen das englische Hannover besetzten, also ganz in seine Nähe kamen. Erst als im Jahre 1805 Österreich und Russland gegen Napoleon losschlugen, schloss der König mit dem Kaiser Alexander den Vertrag zu Potsdam. Denn Napoleon hatte die Grenzen seines Staates schnöde verletzt, als er seine Truppen durch das preussische Gebiet von Ansbach marschieren liess. Friedrich Wilhelm versprach, sein Heer mobil zu machen und einzuschreiten, wenn Napoleon weitere Eroberungen machen wolle. Am Sarge Friedrichs des Grossen, in Gegenwart der Königin Luise wurde-von beiden Herrschern ewige Freundschaft geschworen. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! b) Aber es kam anders. Der Minister von Haugwitz, der Napoleon drohen sollte, zögerte, und als er endlich bei dem Kaiser ankam, hatte dieser die Schlacht bei Austerlitz gewonnen. Nun schloss der franzosenfreundliche Minister auf eigene Verantwortung das Bündnis zu Schönbrunn mit Frankreich ab, und Friedrich Wilhelm konnte nich,t anders, als es bestätigen. Ansbach wurde an Baiern und ganz Kleve an das Grossherzogtum Berg abgetreten, wofür Preussen Hannover bekam. Dadurch wurde es sofort in den Streit mit England verwickelt, das an 500 preussische Handelsschiffe wegnahm. Das hatte aber der listige Napoleon nur gewollt. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! c) Unterdes stiftete der Kaiser den Rheinbund, und das deutsche Reich hörte auf. Dabei liess Napoleon sein Heer von 200000 Mann in Süddeutschland schlagfertig stehen. Scheinheilig forderte er den König auf, Preussen mit Kurhessen, Kursachsen und den übrigen norddeutschen Staaten zu einem norddeutschen Bunde zu vereinigen und den Kaisertitel anzunehmen. Den König lüstete nicht nach der Kaiserkrone; aber den Bund wollte er zum Schutze gegen Napoleon begründen und diesen dann aus Deutschland hinauswerfen. Als der Franzosenkaiser merkte, dass der Bund zu stände kommen würde, zögerte er mit der Anerkennung, die er doch versprochen hatte und suchte im geheimen alle preussischen Pläne zu vereiteln. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzählä!

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 263

1902 - Halle : Gesenius
— 263 — Iii. Stufe. I. Verknüpfung des Tatsächlichen. 1. Friedrich Wilhelm Iii. und Friedrich Wilhelm I. a) Was bei beiden ähnlich war. b) Was Friedrich Wilhelm Iii. fehlte. 2. Der Hof Friedrich Wilhelms Ii. ) Vpro-Imph „ „ Friedrich Wilhelms Iii. f g 3. Friedrich Wilhelm Iii. und Napoleon. Vergleich. jdie Ursachen der mangelhaften preussischen Staatsverwaltung. a' [Die Vorzüge der napoleonischen Staatsverwaltung. (Das preussische Heer. ] v leich ’ Das französische Heer. J Ii. Verknüpfung des Ethischen. 5. Das Sympathische am preussischen Königspaare. 6. Das preussische Volk \ im Verhältnis zum Herrscher und zum Das französische Volk j Vaterlande. Iii. Historisches Ausgesondertes. Thronbesteigung Friedrich Wilhelms Iii. und Luisens 1797. Kinder. (Die beiden ältesten Prinzen Friedrich Wilhelm und Wilhelm.) Familienleben zu Paretz. ■Staatsverwaltung. Kabinettsministerium, Generaldirektorium, Justiz- und Kultusministerium, Ministerium für Schlesien (15 Minister). Kabinettsminister: von Haugwitz und von Hardenberg. Kabinettsräte: von Lucchesini und Lombard. Fünf alte Provinzen: Preussen, Brandenburg, Pommern, Schlesien, Westelbegebiete. Zwei neue: Südpreussen, Neuostpreussen. Neue Erwerbungen: Bistümer Hildesheim und Paderborn, Teile von Münster und Mainz (Eichsfeld, Erfurt) und die Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen, Goslar. Vertrag zu Potsdam, Bund mit Russland I 1805 Vertrag zu Schönbrunn, Bund mit Frankreich f Hannover an Preussen, Ansbach an Baiern, Kleve an Berg. Missglückter Versuch der Gründung eines norddeutschen Bundes, 1806. Iv. Ethisches Ausgesondertes. ^Undank ist der Welt Lohn.“ ^Stillstand ist Rückgang.“

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 270

1902 - Halle : Gesenius
— 270 — e) Unterdes hatten sich die Polen erhoben und die preußische Herrschaft abgeschüttelt. Der Rest der kleinen preußischen Armee ging unter Scharnhorst, der wieder freigekommen war, über die untere Weichsel zurück; die Königsfamilie mußte in Graudenz bleiben. Napoleon wurde von den Polen jubelnd begrüßt; sie glaubten, er würde ihr Königreich wieder aufrichten. Zu Posen, wo er sein Hauptquartier nahm, bildete er aus den Landesteilen, die Preußen bei der zweiten und dritten Teilung Polens erhalten hatte, das Großherzogtum Warschau. Das bekam der Kurfürst von Sachsen, der zugleich König wurde, dafür aber auch in den Rheinbund eintreten mußte. Der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Brauuschweig wurden abgesetzt. Der alte Herzog hatte den Kaiser gebeten, er möge ihn in seiner Hauptstadt sterben lassen. Aber Napoleon erklärte: „Ich kenne keinen Herzog, sondern nur einen preußischen General Braunschweig." So mußte man den augenlosen Greis weiter flüchten. Er starb zu Ottensen bei Hamburg und wurde dort beerdigt. Zu Ottensen an der Mauer der Kirch', da ist ein Grab, Darin des Lebens Trauer ein Held gelegt hat ab. Von Braunschweig ist's der Alte, Karl Wilhelm Ferdinand, Der vor des Hirnes Spalte hier Ruh' im Grabe fand. Aus Hessen, Braunschweig und Hannover bildete Napoleon das neue Rheinbundkönigreich Westfalen, mit der Hauptstadt Kassel, das er seinem Bruder Jerome (Hieronymus) gab. Auch die thüringischen und die übrigen Staaten zwang er, in den Rheinbund einzutreten, der nun alle deutschen Fürsten außer dem Könige von Preußen umfaßte. Diesen suchte Napoleon jetzt zu gewinnen, weil die Russen sich näherten. Aber Friedrich Wilhelm traute dem Worte Alexanders, der gesagt hatte: „Wir stehen oder fallen zusammen." Er wies den angebotenen Waffenstillstand ab. Die Russen rückten in Polen ein, aber Napoleon, der sein Heer durch viele polnische Truppen (unter dem Fürsten Poniatowski) verstärkt hatte, besiegte sie. Und dann begann ein solches Regen- und Schneewetter, daß der Feldzug stockte. Die Russen zogen sich über die Weichsel zurück. Da mußten auch die Preußen ihnen folgen. Darbietung in drei Abteilungen. Nach jeder: Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! — Dann: Zusammenfassung. Überschrift: Die Eroberung der preußischen Provinzen und der Feldzug in Polen. Vertiefung. Schrecken herrschte auch in Berlin. Die Bestürzung war hier erklärlich, da die Franzosen so schnell waren und nichts ihnen widerstand.

8. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

9. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

10. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen gegangen worden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen um, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Feldm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit ihm Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung
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