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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 66

1901 - Halle : Gesenius
— 66 — Endlich zog sich die ganze österreichische Armee zusammen bei der Festung Königgrätz. In einer großen Schlacht am 3. Juli 1866 wurde sie hier geschlagen und zersprengt. Bis nach Wien rückten die Preußen nach. Da bat der Kaiser von Österreich um einen Waffenstillstand, den ihm der König Wilhelm auch bewilligte. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Böhmen. Konzentrationssragen^ Wodurch die Preußen den Österreichern überlegen waren. Welche Fehler letztere begingen. Wie die Preußen ihren Plan ausführten. Wie es die Österreicher hätten machen sollen. Warum sie es nicht thaten. b. Das andere preußische Heer batte unterdessen die Bundesarmee auf dieselbe Weise besiegt. Auch hier hielten die Preußen ihre Truppen zusammen und die Gegner verzettelten die ihren. Die Bayern. Württembergs, Badener, Hessen. Nassauer, Hannoveraner konnten nie recht zusammenkommen. Zuerst griffen die Preußen die Hannoveraner an. und trotzdem sie erst von ihnen geschlagen wurden, zwangen sie doch die Hannoveraner, sich zu ergeben. Dann kamen die andern an die Reihe. Alle wurden einzeln besiegt und die Bundeshauptstadt Frankfurt am Main wurde erobert. Endlich vereinigte sich die Bundesarmee, wurde aber doch geschlagen. Da waren die Fürsten des Krieges müde. Sie meinten, es wäre genug Blut von Brüdern geflossen und baten ebenfalls um Waffenstillstand. Der Feldzug hatte allerdings nicht soviel Menschenleben gekostet, und die Krieger waren oft widerwillig in den Kampf gezogen. So freute sich alles, als die Waffen stillstanden. Der Friede wurde bald daraus geschlossen. Österreich trat aus dem deutschen Bunde aus. Preußen behielt die eroberten Gebiete Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau und die Stadt Frankfurt am Main. Alle Länder nördlich von diesem Flusse bildeten fortan den norddeutschen Bund. Das Oberhaupt des norddeutschen Bundes wurde König Wilhelm von Preußen, und der Minister Graf von Bismarck wurde Bundeskanzler. Die süddeutschen Staaten, Bayern. Württemberg, Baden und Hessen, blieben für sich selbständig bestehen; im Kriege aber sollten sie ihr Heer dem Könige Wilhelm zur Verfügung stellen. Damit war der An- fang zur deutschen Einheit gemacht. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Deutschland und der Friede. Konzentrations fragen. Weshalb die Preußen auch hier siegten. Warum die Bundesarmee nicht ernsthaft kämpfte. Wie es kam, daß sich alles so wandte, wie es Preußen haben wollte. Warum Preußen die fünf Länder behielt. Warum wohl die andern kein Land abzutreten brauchten. Wie durch all das der Anfang zur deutschen Einheit gelegt wurde.

2. Neuzeit - S. 260

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 260 - 1794 Sieg davon, nämlich im November 1793 und im Mai 1794, aber im Juli des letzgenannten Jahres erlitten sie bei demselben Orte eine Niederlage, die sie zum Rückzüge über den Rhein nötigte. Zugleich entrissen die Franzosen den Engländern Toulon, und an der Nordgrenze wurden die Österreicher im Mai 1794 von Pichegru bei Tournay und im darauf folgenden Monate von Jourdan beifleurus geschlagen, so daß sie das niederländische Gebiet abermals räumen mußten. Hierauf drang Pichegru während des Winters über die zugefrorenen Gewäsfer in Holland ein, Vertrieb den Erbstatthalter 1795 und verwandelte das Land in eine „batavische Repnblik„ nach französischem Muster. Mißmutig über diesen Verlauf der Dinge, dazu finanziell erschöpft, verließ Preußen die gemein- 5- same Sache und schloß am 5. April 1795 den Frieden zu April Basel, in welchem es Frankreich das linke Rheinufer preisgab und sich für die Abtretung seiner eigenen jenseitigen Besitzungen eine Entschädigung diesseits des Stromes vorbehielt. Auch Spanien vertrug sich zu Basel mit dem bisherigen Gegner, ging ein engeres freundschaftliches Verhältnis mit ihm ein und trat ihm feinen Anteil an St. Domingo ab, wo sich übrigens um dieselbe Zeit die Neger unter Führung des Toussaint L'ouverture unabhängig machten. Von jetzt ab lastete der Krieg gegen die französische Republik hauptsächlich auf den Schultern Englands und Österreichs, von denen das erstere, das fast einzig zur See kämpfte, durchweg Erfolge errang, während das letztere anfangs mit wechselndem Glück und schließlich mit völligem Mißgeschick focht. Nachdem man sich im Sommer 1795 am Mittelrhein ohne Entscheidung herumgeschlagen, beschloß die Direktorialregierung für 1796 das Frühjahr 1796 einen Angriff von drei Seiten her, um die • gegnerische Macht womöglich zu umfassen und zu erdrücken. Demgemäß drang Jourdan vom Niederrhein aus nach Franken und Moreau vom Oberrhein ans nach Schwaben vor, die dort stehenden feindlichen Truppen bei ihrer Minderzahl leicht überwältigend und die süddeutschen Fürsten von Baden, Würtemberg und Baiern zur Neutralität zwingend. Da warf sich der junge österreichische Erzherzog Karl unerwartet auf Jourdan, besiegte ihn im August bei Arnberg und im September bei Würzburg und trieb fein Heer in verwirrter Flucht bis über die Lahn hinaus. Infolge dessen sah sich auch Moreau, der bereits München genommen hatte und nun abgeschnitten zu werden fürchtete, zum raschesten Rückzüge genötigt, den er trotz der ungeheuren Schwierigkeiten in der meisterhaftesten Weise durch die Pässe des Schwarzwaldes zu bewerkstelligen wußte. Die Vorteile aber, welche die Österreicher im Nor-

3. Neuzeit - S. 289

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 289 — Heftigkeit fortsetzte. Mehr als 15 000 Franzosen fielen den Verfolgern noch in die Hände, und eine nicht geringe Anzahl, darunter der Pole Poniatowsky, ertrank in den Fluten der Elster, weil Napoleon die über den Fluß führende Brücke hinter sich hatte in die Luft sprengen lassen. Der in der Stadt verbliebene König von Sachsen mußte sich als Kriegsgefangener ergeben, nachdem bereits am Tage zuvor 4000 Mann seiner Truppen nebst 600 Würtembergern inmitten des wogenden Kampfes zu ihren bisherigen Gegnern übergegangen waren. Die in westlicher Richtung abziehende französische Armee wurde auf ihrer Flucht zunächst nur wenig beunruhigt, Jork allein hielt sich ihr ziemlich dicht auf den Fersen und fügte ihr am 21. Oktober bei Freiburg an der Unstrut und am 26. Oktober bei Eisenach einige empfindlichere Verluste zu. Eine ernste Gefahr galt es für sie erst bei Hanau zu überwinden, wo ihr die Baiern, die sich schon am 8. Oktober durch den Vertrag von Ried den Verbündeten angeschlossen hatten, unter dem General Wrede den Weg zu versperren suchten. Doch Napoleon schlug sich am 30. und 31. Oktober glücklich durch und bewerkstelligte am 2. November bei Mainz seinen Übergang über den Rhein, auf dessen jenseitiges Ufer er allerdings kaum noch 70000 Mann zu führen vermochte. Infolge des Ausganges der Leipziger Völkerschlacht waren isi3 die französischen Besatzungen verschiedener deutscher Festungen von jeder Hilfe abgeschnitten, und so mußten sie mehr oder weniger rasch den Verbündeten die Thore öffnen. Am 11. November fiel Dresden mit 35000 Mann unter St. Cyr, am 21. November Stettin, am 5. Dezember Lübeck, am 26. Dezember Torgau, am 29. Dezember Danzig mit 28000 Mann unter Rapp und am 12. Januar 1814 das von Tanentzien belagerte Wittenberg, während sich Küstrin, Glogau, Hamburg, Magdeburg, Erfurt und Wesel bis zum nächsten Frühjahre hielten. Schneller noch brach das schmachvolle Gebäude des Rheinbundes zusammen: der König von Westfalen und der Fürst Primas von Frankfurt verließen auf die Kunde von Napoleons Niederlage sofort ihre Staaten, und Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt sowie die sämtlichen kleineren Bundesglieder traten ohne Zögern auf die Seite der Verbündeten, die ihnen dafür ihre Unabhängigkeit bereitwillig gewährleisteten. Die Verwaltung Sachsens, Westfalens und einiger anderer eroberten Gebiete wurde einstweilen dem Freiherrn von Stein übertragen, der Kurfürst von Hessen, der Herzog von Braunschweig und der Herzog von Oldenburg aber kehrten alsbald aus der Verbannung zurück, was den Herzögen von Mecklenburg schon während Schmelzer, Abriß. * ^9

4. Neuzeit - S. 269

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 269 — gesäumt den Rückzug au, um womöglich seine Vereinigung mit den sich in Mähren versammelnden österreichisch-russischen Streit-kräften zu bewirken. Doch Napoleon kam ihm zuvor, nahm Wien weg und bereitete dann der gegnerischen Armee, bei welcher sich die beiden verbündeten Monarchen in Person befanden, am 2. Dezember in der „Dreikaiserschlacht" bei Auster- 2. litz eine vollständige Niederlage. Franz Ii war mutlos ge- ®e5-worden und schloß, während Alexander I mit seinen Truppen abzog, schleunigst einen Waffenstillstand, dem ant 26. Dezember der Friede von Preßburg folgte. In demselben trat Öster- 26. reich Veuetien nebst Teilen von Istrien und Dalmatien ®e5-an das Königreich Italien, Tyrol und Vorarlberg sowie die ehemaligen Bistümer Trient, Brixen und Passau an Vettern und den Rest seiner schwäbischen Besitzungen an Würtemberg und Baden ab und erhielt dafür Salzburg, dessen Kurfürst als Entschädigung das bisher bairische Würzburg bekam; zugleich mußte es sich dazu verstehen, die Kurfürsten von Batern und Würtemberg als Könige und den Kurfürsten von Baden, welchem außer den vorerwähnten Erwerbungen der bis jetzt dem Herzog von Modena eingeräumte B r e i s g a u zuerteilt wurde, als Großherzog anzuerkennen. England setzte den Kampf auch nach dem Preßburger Frieden fort, zumal seine von Nelson befehligte Flotte über die französisch-spanische unter Brueys am 21. Oktober bet Trafalgar einen glänzenden Seesieg errungen hatte, der freilich dem britischen Helden Das Leben gekostet. Ein neuer Gegner, der noch während des österreichischen Feldzuges dem Frankenkaiser zu erwachsen schien, wurde von dem letzteren glücklich veranlaßt, die Waffen ruhen zu lassen. König Friedrich Wilhelm Iii von Preußen war durch die völkerrechtswidrige Verletzung des Ansbacher Gebiets heftig erregt worden und machte trotz feiner übergroßen Friedfertigkeit Miene, sich der Koalition anzuschließen. Anstatt aber sofort den Krieg zu erklären, beschränkte er sich nach längerem Zögern daraus, den Minister Gras Haugwitz an Napoleon abzuschicken, um von demselben Genugthuung zu fordern. Dieser vertröstete den Gesandten mit leeren Worten von einem Tage zum andern, bis die Entscheidung bei Austerlitz gefallen war, und nötigte ihn dann ant 15. Dezember zu dem Vertrage von Schönbrunn, nach welchem Preußen auf den rechtsrheinischen Teil von Cleve sowie auf Ansbach und Neufchatel verzichtete und dafür Hannover erhalten sollte. Ein solcher Ausgang des recht bedenklichen Zwistes mußte natürlich Napoleons Triumph erhöhen, und sich für den Augenblick völlig Herr der Lage

5. Neuzeit - S. 436

1894 - Halle a.S. : H. Peter
— 436 — Moreau in Süddeutschland. Schlacht bei Hohenlinden 3. Dez. 1800. Vordringen der Franzosen gegen Wien. Friede von Lnneville 9. Febr. 1801. Bestätigung der Verträge von Campo Formio. Verwandlung Toskanas in ein Königreich Etrurien. Abschluß des nordischen Bundes wider Englands Seeherrschaft. Zerstörung der dänischen Flotte durch Nelson. Ermordung Pauls von Rußland. Kaiser Alexander I. Friede von Amiens 1802. — Die Reichsdeputation. Schmachvoller Länderschacher. Veränderung der deutschen Besitzverhältnisse. Säkularisierungen, Mediatisierungen und Aushebung der meisten Reichsstädte. Abtretung der wenigen linksrheinischen Besitzungen und Erwerbung der Bistümer Münster, Paderborn und Hildesheim, der Städte Goslar, Nordhausen, Mühlhausen und Erfurt sowie des Eichsfeldes durch Preußen. Reichsdeputations-Hauptschluß 1803. — Bouapartes kluges und tüchtiges Regiment. Wiederherstellung der katholischen Kirche in Frankreich. Stiftung des Ordens der Ehrenlegion. Bonaparte lebenslänglicher Cousul. Royalistische Verschwörung. Erschießung des Herzogs von Enghien. Napoleon I Kaiser der Franzosen 18. Mai 1804. Salbung Napoleons und seiner Gemahlin Josephine. Vereinigung der ligurischen Republik mit Frankreich. Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Königreich Italien. Krönung Napoleons mit der eisernen Krone der Lombarden. Eugen Beauharnais Vizekönig von Italien. — Erneuerung des Krieges durch England. Besetzung Hannovers durch die Franzosen. Lager bei Boulogne. Dritte Koalition wider Frankreich 1805. Bündnis Badens, Würtembergs und Baierns mit Frankreich. Bernadottes Marsch durch das neutrale Ansbacher Gebiet. Zersprengung und Gefangennahme des Manschen Heeres bei Ulm. Rückzug Erzherzog Karls aus Italien. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz 2. Dez. 1805. Friede von Preß-burg 26. Dez. 1805. Abtretung von Venetien, Istrien, Dalmatien, Tyrol, Vorarlberg, Trient, Brixen, Passau und dem Rest der schwäbischen Besitzungen gegen Erwerbung von Salzburg durch Österreich. Erhebung Baierns und Würtembergs zu Königreichen, Badens zum Großherzogtum. — Nelsons Seesieg bei Trafalgar. Friedrich Wilhelm Iii von Preußen. Haugwitz. Vertrag von Schönbrunn. Abtretung des Restes von Cleve, Ansbach und Neuf-chatels gegen Erwerbung- von Hannover durch Preußen. Napoleons Pläne auf Errichtung einer Weltherrschaft. Joseph Bonaparte König von Neapel, Ludwig Bonaparte König von Holland, Murat Großherzog von Berg, Bacciocchi Fürst von Lueea, Borghese Fürst von Piombino und Guastalla, Bernadotte Fürst von Ponteeorvo, Talleyrand Fürst von Benevent, Berthier Fürst von Neuschatel. Stiftung des Rheinbundes 1806. Fürst Primas Karl von Dalberg. Neue Vergewaltigungen deutscher Herren und Städte.

6. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

7. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

8. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen gegangen worden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen um, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Feldm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit ihm Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung
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