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1. Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten - S. 66

1901 - Halle : Gesenius
— 66 — Endlich zog sich die ganze österreichische Armee zusammen bei der Festung Königgrätz. In einer großen Schlacht am 3. Juli 1866 wurde sie hier geschlagen und zersprengt. Bis nach Wien rückten die Preußen nach. Da bat der Kaiser von Österreich um einen Waffenstillstand, den ihm der König Wilhelm auch bewilligte. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Böhmen. Konzentrationssragen^ Wodurch die Preußen den Österreichern überlegen waren. Welche Fehler letztere begingen. Wie die Preußen ihren Plan ausführten. Wie es die Österreicher hätten machen sollen. Warum sie es nicht thaten. b. Das andere preußische Heer batte unterdessen die Bundesarmee auf dieselbe Weise besiegt. Auch hier hielten die Preußen ihre Truppen zusammen und die Gegner verzettelten die ihren. Die Bayern. Württembergs, Badener, Hessen. Nassauer, Hannoveraner konnten nie recht zusammenkommen. Zuerst griffen die Preußen die Hannoveraner an. und trotzdem sie erst von ihnen geschlagen wurden, zwangen sie doch die Hannoveraner, sich zu ergeben. Dann kamen die andern an die Reihe. Alle wurden einzeln besiegt und die Bundeshauptstadt Frankfurt am Main wurde erobert. Endlich vereinigte sich die Bundesarmee, wurde aber doch geschlagen. Da waren die Fürsten des Krieges müde. Sie meinten, es wäre genug Blut von Brüdern geflossen und baten ebenfalls um Waffenstillstand. Der Feldzug hatte allerdings nicht soviel Menschenleben gekostet, und die Krieger waren oft widerwillig in den Kampf gezogen. So freute sich alles, als die Waffen stillstanden. Der Friede wurde bald daraus geschlossen. Österreich trat aus dem deutschen Bunde aus. Preußen behielt die eroberten Gebiete Schleswig-Holstein, Hannover, Hessen, Nassau und die Stadt Frankfurt am Main. Alle Länder nördlich von diesem Flusse bildeten fortan den norddeutschen Bund. Das Oberhaupt des norddeutschen Bundes wurde König Wilhelm von Preußen, und der Minister Graf von Bismarck wurde Bundeskanzler. Die süddeutschen Staaten, Bayern. Württemberg, Baden und Hessen, blieben für sich selbständig bestehen; im Kriege aber sollten sie ihr Heer dem Könige Wilhelm zur Verfügung stellen. Damit war der An- fang zur deutschen Einheit gemacht. Wiedergabe durch die Schüler. Überschrift: Der Krieg in Deutschland und der Friede. Konzentrations fragen. Weshalb die Preußen auch hier siegten. Warum die Bundesarmee nicht ernsthaft kämpfte. Wie es kam, daß sich alles so wandte, wie es Preußen haben wollte. Warum Preußen die fünf Länder behielt. Warum wohl die andern kein Land abzutreten brauchten. Wie durch all das der Anfang zur deutschen Einheit gelegt wurde.

2. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 83

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
28. König Maximilian der I. tmb die bayrische Verfassung. 83 bringen. Da trat er einfach und freundlich mit den Worten unter sie: „Es freut mich, euch zu sehen. Ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr. Wir bleiben die Alten!" cl. Bayern gegen Napoleon. Als aber Napoleon seine Verbündeten immer mehr nach Willkür behandelte; als sich immer deutlicher herausstellte, daß von ihm der Friede nicht zu erwarten sei; als er nach dem großen Schlage, den er in Rußland empfangen, wo von 30000 beteiligten Bayern nur noch etwa 2300 Mann zurückkamen, das Blutvergießen vou neuem begann; als Preußen und Österreich mit andern Mächten gemeinsam gegen Napoleon vorgingen und schließlich auch Österreich die alten Gelüste nach den altbayrischen Besitzungen ausgegeben und Bayerns Länderstand garantiert hatte: da trat auch Bayern den Verbündeten bei und damit von einem Bunde zurück, zu dem sich des Landes Fürst nur schwer entschlossen hatte. Napoleon war freilich darüber so erbittert, daß er gelobte, keinen Frieden schließen zu wollen, er habe denn zuvor München niedergebrannt. Aber die bayrischen Truppen trugen das Ihre dazu bei, daß dieser Ausbruch der Leidenschaft nur Wunsch blieb. Im Feldzuge von 1814 zeichneten sich die Bayern namentlich bei Brienne aus, wo sie die Garde des Kaisers warfen und eine Anzahl Kanonen eroberten. Gleich tapfer stritten sie bei Bar und bei Ar ei s. e. Folgen des Wiener Kongresses für Bayern. Im Wiener Kongreß hielt Österreich das gegebene Versprechen , daß Bayern für etwaige Abtretungen vollständig entschädigt werden solle, nicht ganz. Bayern verlor über 300d.m., abgesehen davon, daß es ans zwei getrennt liegenden Teilen zusammengesetzt wurde — alles gegen die gegebenen Versprechungen. Zwar wurde der Krone Bayerns von Seite Österreichs die spatere Erwerbung der Pfalz rechts vom Rhein, wie sie die Wittelsbacher jahrhundertelang im Besitze hatten, und noch dazu der badische Main- und Tauberkreis versprochen; allein dies wurde niemals verwirklicht. Österreich aber, das sich verbindlich gemacht hatte, bis zur Erfüllung dieses Versprechens jährlich an Bayern 100000 fl. zu zahlen, muß diese Summe jährlich noch leisten.

3. Kursus 3 = Schulj. 7 - S. 76

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
70 Zweiter Abschnitt. mit 23000 Mann bei Ulm — in Österreich ein und erfocht 78051 *?crt glänzenden Sieg bei Austerlitz, 1805. Nun folgte der Friede von Pr eßbarg, in welchem Österreich Venetien, Tirol imb Vorarlberg verlor, aber Salzburg erhielt. Den Fürsten von Bayern, Württemberg und Baden mußte der deutsche Kaiser volle Souveränität zugestehen und in die Stiftung eines Sonderbundes unter Napoleons Führung willigen. (1. Auflösung des römisch-deutschen Reiches. Die schon lange bestehende Eifersucht und Uneinigkeit zwischen den zwei größten deutschen Staaten Österreich und Preußen, deren immer deutlicher hervortretende Eigenmitz, sowie der Umstand, daß alle Unternehmungen gegen Napoleon erfolglos waren, trugen am meisten dazu bei, daß sich schließlich eine Anzahl deutscher Fürsten zu einem Bunde, dem Mijeinliunde, vereinigte, dessen Protektor Napoleon war, 1806. Den Mitgliedern desselben wurde von Napoleon im Innern ihres Landes volle Souveränität 1806 zuerkannt; dagegen mußten sie sich verpflichten, für jenen bis 63 000 Mann zu stellen. Die wichtigsten der 16 Mitglieder waren Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt. Später trat noch Sachsen bei. Preußen aber, das seit 1795 strenge Neutralität beobachtet hatte, sah sich 1805 genötigt, mit Frankreich ein Bündnis zu schließen, das ihm Zwar das zu England gehörige Hannover einbrachte, schließlich aber zum eigenen Verderben gereichte. Unter solchen Verhältnissen legte Iran; Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder, und das deutsche Reich, seit 843 bestehend, nahm damit ein Ende. e. Deutschlands Erniedrigung. Napoleon betrachtete die Vernichtung der deutschen Nationalität als die Hauptaufgabe feiner Politik. Wie wenig ihn hiebet die Deutschen hinderten, beweisen schon die Thatsachen, daß bei Besetzung Hannovers seitens der Franzosen, 1803, die Landesregierung nicht den geringsten Widerstand leistete, daß weder das deutsche Reich, noch das zunächst liegende Preußen dies zu hindern suchte, daß verschiedene deutsche Fürsten mit Napoleon Bündnisse abschlössen und um seine Gunst buhlten, ja daß deutsches Land wie

4. Die neue Zeit - S. 125

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Auflsung des deutschen Reiches 1806. 125 auf neutralem (deutschem) Boden zu Ettenheim in Baden verhaftet, erschossen 1804. 1804 nimmt Kaiser Franz Ii. auch den Titel eines Kaisers von sterreich an. Napoleon verwandelt die italienische Republik in ein Knigreich und nimmt 1805 die eiserne Krone" (Gott gab sie mir; wehe dem, der sie antastet!"); sein Stiefsohn Eugen wird Vizeknig von Italien. Mpoleon bei Ulm: Ich will lieber auf Kosten eurer Beine als eures Blutes siegen". Alexander I. schliet it Friedrich Wilhelm Iii. und Luise in der Nacht vom 3. zum 4. November 1805 am Sarge Friedrichs des Groen den Frenndschaflsbund. Die Sonne von Ansterlitz". 38. Auflsung des deutschen Reiches 1806. Stiftung des Rheinbundes. v Dalberg, der Kurerzkanzler von Mainz, feierte Napoleon in schmeichlerischer Rede als den Nachfolger Karls des Groen. Ohne Zweifel hatte auch Napoleon den Plan, an die Stelle des rmischen Reiches deutscher Nation ein rmisches Reich franzsischer Nation" zu setzen. Dazu mute das deutsche Reich zertrmmert werden. Und dies war nicht schwer: denn das alte Reich hatte sich ausgelebt, und nirgends mehr in Deutschland fand sich noch ein Hauch von Be-geifterung fr dasselbe. > Durch die volle Souvernett der Könige von Bayern und Wrttemberg war die Reichsver-fafsung thatschlich bereits gebrochen. Nun erfolgte am 12. Juli 1806 zu Paris die Stiftung des Rheinbundes. Sechzehn Fürsten des sdlichen und westlichen Deutschlands vereinigten sich in demselben, erklrten ihren Austritt aus dem Reiche und stellten sich unter-Napoleon als den Pro-tektor des Rheinbundes. Napoleons Stellvertreter sollte Dalberg mit dem Titel Frst-Primas sein. Fr die innere Verwaltung ihrer Staaten sollten die Rheinbundsfrften selbstndig bleiben; dagegen verpflichteten sie sich, dem fran-zsischen Kaiser Heeresfolge zu leisten, der ihnen dafr Zu-wachs an Land und Macht versprach. Thronentsagung Kaiser Franz Ii. Franz Ii. konnte jetzt nicht mehr mit Ehren die deutsche Kaiserkrone trageu; denn es war eine Krone, welcher das Reich fehlte. Deshalb entsagte er am 6. August 1806 der deutschen Kaiserwrde, entband alle Reichsgenossen des Eides der Treue und regierte fortan nur als Kaiser

5. Die neue Zeit - S. 122

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
122 Dritter Zeitraum: 17891871. gewann man betrchtliche Mittel zur Entschdigung der Fürsten. Die verbleibenden Staaten, besonders die sdwest-deutschen, gingen meist mit wesentlicher Vergrerung aus den Regensburger Verhandlungen hervor. Auch die Ver-sassung des Reichs erfuhr schielich noch eine nderung: das Kurmrstenko lleg ium wurde auf zehn Mitglied er erhht, indem die zwei geistlichen Kurwrden von Kln und Trier zwar aufgehoben, dagegen in den Kurwrden von Wrttemberg, Baden, Hessen und Salzburg vier neue welt-liche errichtet wurden. Ergnzungen: Schwieriger Feldzug der franzsischen Armee in gypten; Bedrngnis durch Sonnenbrand, Durst, die Mameluken-schwrme. Beispiel napoleonischer Phrase: Von diesen Pyramiden schauen 4000 Jahre aus euch herab". Vergebliche Belagerung von St. Jean d'aere 1799. Bonaparte in den Pestlazareten. Napoleons triumphierende Rckkehr nach Frankreich: Es war nicht ein Brger, es war nicht ein siegreicher Feldherr; es war ein Herrscher, der in sein Reich kam". Suwarows Wahlspruch: Vorwrts und geschlagen!" Nhere Schilderung von Suwarows Zug durch die Alpen 1799 (z. B. bei Husser). Napoleon sieht es bei den Verhandlungen der Reichsdeputation hauptschlich auf Schwchung sterreichs durch Strkung der andern deutschen Staaten ab; auch Preußen und Hannover profitieren, ganz besonders aber die sdwestdeutschen Staaten: Bayern, Wrttemberg, Baden. Bayern erhlt die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau, dann eine Anzahl Reichsstdte und Abteien. Die sechs verbleibenden Reichsstdte sind: Hamburg, Lbeck, Bremen, Frank-frt, Nrnberg, Ausburg (die beiden letzteren werden noch 1806 bayrisch). 37. Dritter Krieg gegen Frankreich 18031805. Napoleons Kaisertum t80<(> Sichern Ganges stieg Napoleon die Stufen zur Monarchie hinan. Im August 1802 sprach ihm das franzsische Volk, das tv schlau befragt hatte, das Konsulat auslebens-d cumuzu. Das Recht, seinen Nachfolger zu ernennen, legte er sich dann selbst bei. Noch hie Frankreich ein Frei-staat. Aber die Verwaltung des Landes war bereits streng monarchisch; und in den Tuilerien, die Napoleon bewohnte, herrschte der Glanz und Ton eines Knigshofes. Frankreich gab nur eine groe Lge auf, als es dem Namen einer Republik entsagte und an Bonaparte die erbliche Monarchie mit dem Kaisertitel bertrug.- Am Pfingstfeste, den 18. Mai 1804, wurde Napoleon I. als Kaiser der Franzosen

6. Die neue Zeit - S. 124

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
124 Dritter Zeitraum: 17891871. mute. Schon am 11. November besetzten franzsische Truppen Wien. Die tzrzherzge Karl und Johann waren nach Ungarn zurckgedrngt. Unterdessen war aber die franzsische Flotte bei T r a f a l g a r durch N e l f o n, der dabei seinen Tod fand, besiegt worden. Auch machte Preußen Miene, aus der Rolle eines Zuschauers herauszutreten und sich der Koalition an-zuschlieen. Wenn Preußen wirklich losschlug, wurde die Lage Bonapartes schwierig. Deshalb eilte er, rasch einen entscheidenden Schlag zu führen. Dieser fiel denn auch am 2. Dezember,, dem ersten Jahrestage der Krnung Napoleons, in der Schlacht bei Austerlitz, wo Kutusow mit 70000 Nssen und 20000 sterreichern eine schwere Nieder-lge erlitt. Mit Wahrheit konnte Napoleon am nchsten Tage in einer stolzen Proklamation der Welt verknden, da durch die Dreikaiserschlacht" die dritte Koalition gesprengt sei. Die Trmmer des russischen Heeres wandten sich zum Rckzug; und der Kaiser von sterreich mute am 26. De-zember den Frieden unterzeichnen. Der preburger Friede (805. Der Friede von Pre brg lste den Zusammenhang sterreichs mit Deutschland. sterreich verlor 1000 Quadrat-meilen; es trat Venedig an Italien, Tirol an Bayern, die V ort) erfter reich tf ch en Besitzungen an Bayern, Wrttemberg und Baden ab; dagegen erhielt es nur das Salzburgifche. Bayern verzichtete auf Wrzburg zu Gunsten des Kurfrsten von Salzburg. /Die Herrfcher von Bayern und Wrttem-b e r g wurden sonverne Könige: Fast gleichzeitig mit dem Preburger Frieden schlo Preußen, das nach dem Tage von Ansterlitz rasch wieder umschwenkte, ein Bndnis mit Frankreich und erhielt als Preis dafr Hannover, während es Ansbach an Bayern gab. Jetzt begann Napoleon auch mit der Versorgung seiner Familie: er machte seinen lteren Bruder. Io f ep h zum Könige. von Neapel, einen jngeren Bruder Ludwig zum Könige von Holland; sein Schwager Joachim Murat ward zum Groherzog von Cleve-Berg ernannt. Ergnzungen: Noyalistische und republikanische Umtriebe gegen Napoleons Gewaltherrschaft, von England untersttzt; Pichegru, M vre au verdchtigt; der erstere statu, Moreau, verbannt, ging nach Amerika. Der bourbonische Prinz, Herzog von Enghien,

7. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 363

1902 - Halle : Gesenius
— 363 — Ii. Stufe. 4. a) Die geschlagene französische Armee wälzte sich durch Thüringen auf und neben der großen Frankfurter Heerstraße weiter. Wund, krank, hungrig, zerlumpt und oft waffenlos schlichen oder schleppten sich die Haufen weiter. Schon erhob sich allerorts das Landvolk, um einzelne abgesprengte Abteilungeil abzufangen und totzuschlagen. Die Verbündeten beschlossen sofortige Verfolgung; Blücher drängte dazu. Der Kronprinz von Schweden freilich zog alsbald nach Norden ab, um Dänemark zu bekriegen, das ihm Norwegen abtreten mußte, wofür es Vorderpommern bekam. Aber die Preußen folgten ihrem Oberbefehlshaber nicht. General von Taueuzieu unternahm die Belagerung der deutschen Festungen und Städte, die noch von den Franzosen besetzt waren (die sechs preußischen s. Lektion 22, dazu Dresden, Torgau, Wittenberg, Hamburg). Sie fielen alle bis zum Februar des nächsten Jahres; nur Davout behauptete Hamburg bis in den Mai hinein. Um sich zu halten, trieb er 20000 Einwohner aus der Stadt, von denen 1100 vor Hunger und Winterkälte umkamen. General von Bülow eroberte die Niederlande, wohin der Generalstatthalter, der Prinz von Nassau-Oranien zurückkehrte. Wiedergabe nach Kernfragen. — Erläuterungen. Erzähle! Überschrift: Der Rückzug und die Verfolgung der Besiegten. b) Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Baiern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen Es folgten die beiden Mecklenburg. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Baiern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Baiern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. u. 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte mainabwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Baiern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem

8. Realienbuch - S. 203

1884 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
148. Das bayerische Frankenland. 803 > und damit auch die Oberpfalz an die pfälzisch-wittelsbachische Linie und zwar an Kurfürst Karl Theodor aus der pfalz-sulz- bachischen Nebenlinie. Karl Theodor, Pfalzgraf von Sulzbach, hatte 1742 auch die Rheinpfalz mit der Kurwürde geerbt und vereinigte so unter seinem Zepter fast alle Besitzungen des Hauses Wittelsbach unter dem Namen „Kurpfalzbayern". Die napoleonischen Kriege am Ende des vorigen und Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts brachten der Oberpsalz wieder schwere Geschicke. Im August 1796 bezeichneten die in Deutschland eingefallenen französischen Heere ihr Vordringen bis an die Nab mit Gewaltthat und Raub. Zunächst wurden der Stadt Sulzbach nach vorausgegangener Plünderung un- erschwingliche Forderungen auferlegt, hierauf den Städten Amberg und Neumarkt das gleiche Schicksal bereitet. In 20 Tagen erlitt die Oberpfalz durch die raubgierigen, gewalt- samen Feinde an Geldkontributionen, Kassenraub, Requisi- tionen von Lebensmitteln, Fourage, Fuhrwerk, Bekleidungs- gegenständen, Brandschaden, ungerechnet der Schädigung durch Erpressungen, Plünderung und Verwüstung einen Schaden von mehr als 8 Millionen Gulden (über 13 Millionen Mark). Mit Schluß des 18. Jahrhunderts ward für die ver- einigten Herzogtümer der oberen Pfalz und Sulzbach als oberste Verwaltungsbehörde eine „Landesdirektion" in Am- berg eingesetzt. Bei der 1810 vorgenommenen Kreiseinteilnng Bayerns wurde aus der Oberpfalz und dem mit Regensburg an Bayern gefallenen Territorium der „ Regen kr eis " gebildet, für denselben die Kreisregierung in Regensburg errichtet, die Landesdirektion in Amberg aber aufgelöst. Mit der im Jahre 1838 ins Leben getretenen teilweisen Veränderung und. und Neubenennnng der Kreise kam an die Oberpfalz der seit 1817 zum Unterdonaukreis gehörige Bezirk Cham wieder zurück und erhielt der also vergrößerte ehemalige Regenkreis den seiner gesonderten geschichtlichen Entwicklung entsprechenden Namen „Oberpfalz und von Regensburg". 148. Das bayerische Frankenland. Das Frankenland ist ein Teil des Königreiches Bayern und umfaßt die Regierungsbezirke Ober-, Mittel- und Unterfranken.

9. Deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen ge-gefangen morden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen mit, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu deu Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn tu der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich aus und eilte der schätzenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. ct. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bet. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Zeidm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit thut Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung

10. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 75

1905 - Halle : Gesenius
— 75 — Schrecklich waren die Verluste in dem sechstägigen Völkerkampfe gewesen. Die Verbündeten hatten 60000, die Franzosen 40000 Mann an Toten und Verwundeten verloren; außerdem waren 20000 Franzosen gegangen worden. Alle Krankenhäuser und schnell eingerichteten Lazarette in und bei Leipzig waren bald überfüllt; draußen aber lagen noch Tausende armer Verwundeter, die man nicht retten konnte. Auf freiem Felde oder in den Trümmern der zerstörten Ortschaften mußten sie langsam verbluten oder verschmachten; denn es waren nicht Hände genug da, die zu helfen vermochten. Die Toten konnten nicht alle begraben werden; die verwesenden Leichen hauchten giftige Dünste aus. So endeten die herrlichen Freiheitskämpfer, Tausende der Besten, die ausgezogen waren, und so kamen auch die Armen um, die für den Ehrgeiz eines einzelnen Menschen hatten fechten müssen. Auf dem Völkerschlachtfelde wird gegenwärtig das große Völkerschlachtdenkmal errichtet. Iv. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft. Die verbündeten Heere setzten den abziehenden Franzosen nach; ein Teil dagegen belagerte die von diesen noch besetzten Festungen. Der Rheinbund krachte in allen Fugen. Bayern war klugerweise schon vor der Schlacht bei Leipzig von Napoleon abgefallen und zu den Verbündeten übergegangen. Jerome von Westfalen mußte aus Kassel flüchten, und der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig kehrten zurück. Bayern wollte sich sogar gleich eifrig zeigen. Sein Feldherr, General von Wrede, warf sich am unteren Main mit 50000 Mann Bayern und Österreichern Napoleon in den Weg, während Schwarzenberg und Blücher diesem folgten. Doch der Schlachtenkaiser hatte noch 100000 Mann beisammen. Wie ein wunder Löwe warf er sich auf Wrede und schleuderte ihn in der zweitägigen Schlacht bei Hanau (30. und 31. Oktober) durch seine gewaltigen Tatzenschläge zur Seite. Aber es war seine letzte Tat. Sein Heer löste sich auf und eilte der schützenden Festung Mainz zu. Die Böhmische Armee marschierte main-abwärts, die Schlesische lahnabwärts; unablässig wurde verfolgt. Die Monarchen nahmen ihr Hauptquartier zu Frankfurt. Sie setzten zur Verwaltung der eroberten Rheinbundsländer eine Behörde mit Stein an der Spitze ein. Doch erhielten die Herrscher von Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, Nassau u. a. Verzeihung und traten dem Bunde gegen Napoleon bei. Bis zum Rheine hin war Deutschland von der Fremdherrschaft befreit. 24. Die zweimalige Heimsuchung Frankreichs. I. Der erste Feldm nach Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig meinten viele, Napoleon sei nun genug gedemütigt, und man solle mit ihm Frieden machen. Dazu gehörten auch Kaiser Franz und sein Staatskanzler von Metternich, der zum Fürsten erhoben worden war. Metternich redete dem Kaiser ein, die Russen und Preußen würden zu mächtig, wenn man Napoleons Macht ganz vernichte. Aber Stein und Blücher hielten zusammen und drängten auf Weiterführung
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