1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
285? Vmbro Vveabula
den Flüssen Arimino. itzo Marida, f. Marccia,
Pi/aure, (Bo Folia, Meiauro, j(jo Metro, Aefi,
Îç0 Sino, ot>cr Fiume Sino U. 0. In Vmbria
cuapenmna fanden sich V0h Städte!! Tfir-
num Tiber inum, ¡nguuium, (fio Eugubio,
Tu sie um, jtzo Fratca, Ar na, ,'tzs Ciuiteüa
d’Arno, Afifiua»¿ itzv Aííifio, Venena, Hi-
Jpeuum, itzv Speiio, Falg'nüa, itzv Fuligno,
Meuania, itzv Beuagna, Nuceria, Ujo Noccra,
Forum Flamin», Trebia itzv Trcui, Spjutiuoi,
itzv »Spoieto, , itzv Fodi, Carjuu Nar-
nia, iilonarni> Ocriculum , itzv Ocricoli u. Û.
mit den Flüssen Tima, ciitukko u. a. Es be-
griff daher solches vmbria, da» itzige Her-
tzogthum vrbino,mit einem Lhci'le von der
Marchia Anconitana Ulld dem ))ertzvglhum
Spoieto, und gehöret mithin üm'tzv gautz dem
Pabsie, ausgenommen die kleine fr eye siepu.
diil^ue S. Muri»» in dein Hertzygthumevr.
bino. Au sich iß das Land fruchtbar an Wci,
ne und Getreydk/ doch über kalt/ und von un-
gesunder Luft.
Vmbro, von Archippo , etnt ^fcrctr Soldat,
allein zugleich auch guter Hexen-Meister, den
nichtsdestoweniger aber dennoch Acucar in
Italien mitcrlezete.
Vmmi>!5 ist nicht weiter bekannt, als was Cice-
ro, ad Farn. tib. Xvi. Ep. 14. Vvn ihm gk-
dencket, wiewohl man auch selbst über solchen
Nahmen noch nicht einig ist, indem einige
M'tmmtus » andere Manius u sf lesen wol-
len.
Vnclix ist bey dem Curtió, lib. 1111. c. l ein un,
bekannter Ort, wo nicht dafür §-rd.> zu lesen,
welches 2. Tage-Reisen von den ?orri; Ama-
ni gegen Thapfacum zu war.
Vndedmuiri waren eilf Personen zu Athen,wel-
che die Udelthater ins Gefanguiß brachten,'
und, da sie zum Tode verurtheilct worden,
exfecuriren liessen. Eie heissen sonst dgent-
lich und “tlyrc(fx»i, und kamen
in vielen denen Friumuiri; capitalibu, zu
Rom gleich, so an ihrem Orte nachgesehen
werden können.
Vnelli, eine Nation in Galiia Lugdancnfi, und
zwar insonderheit auf der äussersten Ecke oder
der Halb-Jusul der heutigen Normandie de-
ro bekannten Oerter Alaunwm, itzo ungefthr
Cherbourg, Crociatouum, jtzy Carenton, Und
Cofedia, itzv Coutanccs waren.
Vniuocum ist in der Lógica so viel, als was
sonst ein Synonymum heisset, so daher mit
seinen unterschiedenen Arten an seinem Orte
nachzusehen.
Unter-Hauptmann, ist so
viel, als was sonst ein Ccnturio heißt, so in
regard des Ober- Hauptmanns, so nach der
Römischen Art zu rede» ei» Tribunus, oder
nach unser» Kriegs-Verfassungen ein Ober-
ster war, angegebenen Nahmen im Leut,
sehen führet.
Vocàla sind Zeichen aus Buchstaben und
Sylben, welche an statt einer Sache selbst
stehen, und solche entweder durch die Aus-
sprache, oder die Schrift dem (Semüthe vor-
stellig machen.
________________D 0 cabul a 2854
Vocabolo »quantia rem sind Wörter, die nicht
n mehr, oder auch nicht weniger bedeuten, als
die Sache,die sie bemerken, au sich ist, z. E.
Furtum ein Diebstahl, ■Sacrilegihm einkir-
chen-Raub u. d. g.
Vocabu/a antiquata sind st> viel, als objlleta«
Siehe hernach Vocabu'a objbieta.
Vocabu/a esotica sind Wörter, so nicht Later,
nisch, Griechisch Ebraisti) oder Teursch, son-
dern entweder Frantzösisch, Itüliä.iisch,
Spanisch, Englisch u.s.f. sind.
Vocabula Graeca fl >j) in der Lareimschen Spra-
che,die entweder pur Griechisch sind, und als-
auch noch mit Griechischen Buchstaben ge-
schrieben werden, oder doch aus dem Grie-
chische» Herkommen, und eben noch nicht für
gttt Lateinische paliiren, j. E. Abyffus, Ago-
nizare, a 1thenttce U. d. g.
Ytcabuli honefta sind, die etwas bedeuten, st»
vor allen ehrbar« und bonnècen Leuten darf
genannt werden, ohne daß damit contra bo-
nos mores peccirettfer&e.
Vocabula inhonefta fl it) Wörter, so säuische,
oder unzüchtige Dinge bedeuten, und mithin
für bonncten Leuten nicht dürfe» gebrauchet
werden.
Vocabuia. magis fignificantia sind Wörter, s-
mehr bedeuten, als die Sache mit sich brin-
get, und mithin eine Hyperboien, oder ìu-
xestn hinter sich haben, z. E. Sa.ntegutxt pro
furto, Scelus pro petulante U. s f.
Vocabuia minus fignificantia sind Wörter die
weniger bedeuten, als sie bebeutcu sollen,
ufid mithin eine ». d. g. hinter sich
habe», z. E. Furtum pro Sacrilegio, Farciti
pro auaro
Vocabuia noua find Wörter, welche von andertt
fingiret worden, und nur von weutgen obre
auch bloß von dem gemeine» Volete gebrau-
chet werden, ^ E. Nvuifflmus, pro vhmo;
Intèrim pro Incerdum ; /'u bin de pro ideintw
dem U d> g-
Vocabu/a nonata sind Wörter, welche erst einet/
so etwas redet,oder schreibet, fingim,
Vocabuh obfeena sind, welche Venerische Und
unzüchtige Dinge bedeuten.
Vocabuia obsoleta sind Wörter, welche ittsom
derheit schon vor des ciceroni; Zette ' aller,
dings aufgehdret haben gebräuchlich zü
sey», j E. Medd x pro inagiftratu fummo,
en.lo pro in ■ Rumi Jera pro rumoribiis fero,
Axo, pro nomino; Añdruo, pro recutro
ttd.g. , .
Vocabuia peregrina sind iti der Lateinischen
Sprache alle und jede < ocabula, so nicht
Lakeimsch oder Griechisch si-id, oder doch
wenigstens von guten und tüchtigen Latei-
nischen Außöribus, als gemeii e Vocabu-
la, Nicht sind gebrauchet worden; zuiu-E.
Fat lamen tum, Guerra, Ma¡i¡ itga, Ceraia
u.d.g.
Va »buia piedcia sind Wörter, dre tuie der ge-
nreiue Pöbel, nicht aber ponte und bornée
Leute brauchen.
vocabuia poèti«« sind Wörter, vdcmr sich nur
-k.r pi 2 i Pit
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977 Crathis Crati p___________________________
besaß, theilete er solches insgesamt seinen
Lands-Leuten aus, mit den Worten:
Crates Cratetem liberat pecuniis,
Nolens Cratetem haberi ab iis, qua tenet.
Oder warfes, nach einigen, auch gar indas
Meer. Also da er von dem Nicodromo braun
und blau geschlagen worden, klebete er sich
einen Jettul an die Stirn, auf den geschrie-
den stund: Nicodromvs Fecit.
Da ihn zu einer andern Zeit einer derb ab-
schlug und bev den Beinen zum Hause hinaus
schleppete, schertzete er noch darzu mit dem
Verse-es Homeri:
rerccyuv uiro ßuxis Stetrif toh,
Pretrailutn pedibus detrufit limine facro.
Mit feiner Frau, der Hipparchia, that er 6f*
stntlich, was andere nur insgeheim thun,
und seine Töchter gab er erst seinen Schülern
auf io. Tage zur Probe, wann einer eine
davon haben wvlte, und was dergleichen
Thorheiten mehr waren. Indessen aber
kunte er doch auch klng thun, wann er wvlte,
wie solches sowohl seine unterschiedelre^po-
phthegmata, fbbiegenes Laertius Und Stan-
leius zum Theil mit coiiigiret, als auch sei-
ne sonst verfettiqte Schriften, wenigstens
auch mir ihren Tituln nach, weil sie sonst ins-
gesamt verkehren gegangen, erweisen.
Crathis, Gr. k(£)k, ein Berg in Arkadien, und
mifsolchem entspringender Fsiist, welcher bey
der ehemahls berühmten Stadt Aegis in
Achaia vvrbey in den Linum Corinthiacum,
»der itzigen Golfo di Lepanto gehet. Ob
aber gleich noch solcher Berg o-athis unter
diesem seinen altennahmen annoch in^iorea,
in der Provintz Braccio di Maina, oder Tza-
conia a» den Grantzen gegen dashertzogthum
Chiarenza angezeiget wird, so ist doch der Fluß
solches Rahmens nunmehr fast unbekannt ge-
worden.
Cratinus, des Caiiimedis Sohn,ein Athenienfer,
Und Comicus her Comedia- Vereris, hat Nach
dem Suida, ai. Dramata, nach andern aber
weit mehrers geschrieben, und 9. mahl den
Vorzug für andern Poeten behalten. Er
soll hiernechst ungemein versoffen gewesen
seyn, jedoch bis an ioo. Jahr hinan gelebet
haben. Von seinen Schriften sind nur eini-
ge kleine Fragmenta übrig, welche Hertelins,
Stcphanhs Ub&Grotius ediit/Don ihrem ehe-
mahligen Werthe aber stehtt aus diesen des
Quinöiliani Worten zu urtheilen: Antiqua
Comoedia cum finceram illam fermonis Attici
gratiam prope fila retinet, tum facundißma
libertatis, et fi in infebandis vitiis pracipua,
plurimum tamen virium etiam in ceteris par-
tibus habet‘K Nam £f grandis, &’ elegans, &
venufla, Ö’ nefcio an vlia, poft Homerum ta-
men, quem, vt Ach illem femper excipi par eß,
autfimilior fit Oratoribus, aut ad Oratores
'faciendos aptior. Flures eius autfores, Ari-
ftophancs tamen £7 Eupolis Cratinvsque
pracipui. '
Cratinus, ein fingirict reicher Athenienfer bey
dem l'crentio m den Adelphis,
' Cratippus, wn Mitylene, einer der vornehmsten
Cremera Cremona . 978
Philoiophorum Peripateticorum seiner Zeit,
wurde mit dem Cicerone zu Ephefo bzfcmntr
welcher es denn auch bey dem Cacare ib weit
brachte, daß er das Römische Bürger-Recht
erhielt. Er docirte hernach insonderheit zu
Athen, woselbst ihm Cicero seinen Sohn an-
vertrauete, welchen er auch als sein eigen Kind
liebete, und daher aufs sorgfältigste in der
Philosophie unterrichtete. Nach der Zeit
Hvrete ihn auch Emms, als er sich nach des
Ca:faris Hinrichtung nach Athen wendete,
und hat er unter andern de Diuinatione e So-
mniis geschrieben, so aber alles verlohren ge,
. gangen.
remera, em kleiner Fluß In Etrurien, bey wel-
chem ehemahls die 306. Fabü mit 5000. ihrer
dienten und Knechte von den veientiew ek»
schlagen wurden. Itziger Zeit ist er nach ei-
nigen das Flüßgen ‘-arca, so etwas weniges
oberhalb Rom bey dem Orte varca in die Ti-
der gehet, Und sonst i» dem Ducato dieraccia-
no aus dem Lacu Bacchano entspringet, nach
andern aber soll er »on den Anwohnrnden itzo
nur schlechthin /a Fofla genannt werden, und
sonst in den Mittlern Zeiten auch Taria geheis-
sen haben.
'remona, eine Stadt in Gallia transpadana, itv
Italien, welche von t>Cll1 Hercule, des laüonir
Gefehrteu , zum Andencken des glücklichen
Kampfs, welchen er mit einem Riesen solcher
Gegend gehabt, erbauet worden seyn, und che,
Mahls auch Troia » hernach aber Climena, und
endlich Cremona genannt worden seyn soll.
Sie wird aber billiger vor ein Werck der Gal-
lorum Lenonmn gehalten, lieget am Po, und
wird von dem Plinio zur zehenden Region I-
taliens, von dem Ptolema-o aber zu den Ceno-
manis mit gerechnet Im Jahr der'welt
3731. wurde sie von den Römern mit einer
cotonie besetzet, damit sie zu einer Vormauer
gegen die Feinde dienen möchte, erhielt sich
auch beständig gegen alkb Feinde, allein in
den Bürgerlichen Kriegen muste sie das ihrige
mit leiden, rmd insonderheit ihre Ländereyen
vvn dem^ugutto seinen alten Soldaten ans,
Iheilen lassen, welches denn die Mantüaner
zum Theil auch mit betraff. Als nachher ve-
spañanus und viceilius mit einander in Krieg
geriethen, wurde sie a.c, 69. von Grund aus.
verheeret, doch aber von dem vefpafiano auch
gar sorgfältig wieder erbauet, muste aber nach
der Zeit wiederum von den Gothen das ihrige
leiden, bis sie endlich a.c* 630. von denen
Langebarden wiederum zerstöret wurde. Als
sie eine Jeitlang unter diesen Königen gestan-
den, wurde sie eine freye Reichs-Stadt, ver-
lohr aber solche Würde wiederum in dem
Kriege der Gueiftn und Gibeiiiner, und nach-
dem sie bald unter den Paiauieims, bald unter
den Doueriams, bald unter noch andern ge-
standen, gerietst sie letzlich auch unter die Ga-
learios, sodann unter die sfbrtias, und also an
das Hertzvgthum Mayland, zu welchem sie
denn auch noch bis jtzv gehöret- Sie lieget
aber denn in einer ebenen/sehr fruchtbaren
Gegend, und ist bis itzo ziemlich groß, allein
H h 5 " nicht
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fl*?i Pae Pasiph Pasith Passiv -rzr
karcicio isti» der Orammacica, wknn Üm Cin-
theilung unter mehrere geschiehet, und in-
sonderheit der Genicitius plurafis so dann mit
den Wörtern Antear*,e,e*,De,U.t.g.
kan erkläret werden, E. Alter herum, i. e.
»leer jncerllux, Sderexllix; Doflßmus om-
nium, i. e. interomnes, U. f. f.
Partitio ist in der Rhetonca,ráehh in der Propo-
fidon einer Oradott so fort gesaget wird, von
wie viel Dingen man reden wolle, und also
zugleich die Lheile der Rede mit imimiret.
Panis, Or.n«i-O-, eine Insnl in dem Aegtì-
schen Meere zwischen deninsuln 8ynix» Na-
xus, und) Aiuiparus, rati der Haupte Stadt
gleiches Rahmens, welche ehemahls die bey-
den Kolonien Thafum ir. der Insul girate»,
und ksrium an dem Pruponride errichtete.
Sie ist eine von den lnlliiix pciakjibus, hieß
sonst auch M’noia, Pallia, Zacyuthus, Deme-
trias, Hy t ía, V.abarms.hylceßi, Nnd so ferner,
und war. insonderheit wegen des schönen
weiffen Marmors, so auf ihr in dem Berge
Marpcir. gebrochen wurde, bekannt. An-
itzo beißt sie Paro, und hat einen der schön-
sten Häfen auf dem gantzcn Arcipelago.
Die Haupt-Stadt darauf ist bis daco noch
ar ì'vlck! eich und wird durch ein alles fe-
es Schloß detendiret, dergleichen es denn
sonst auch noch ungefthr r.jnderjnsul sie-
bet, hinaegcn aber ist sie desto angebarreter
von Dörfer Flecken und Gr iechifchen Klö-
stern. Die Lust baritine ist gesund, und brin-
get das Land viel und schönen Wein, Eetrey-
he, Fngen und andere Früchte; so sind
auch die Äiurvvhner rveiffer,Äs die in den an-
dern ^nstll - solcher Gegend, un-d anbey sehr
höflich Sie gehöre« übrigens, wie die
andern Infuln des Arcllipeiagi, anitzo den
Türcken
Par> sind bey dem rullino Uh. Xu. c. 5. eme
allerdings unbekannte Nado», meßwegen
auch einige dafür lieber Anma/pi lesen wol-
len, von welchen an ihrem Orte ein mehrers
nachzuschei stchet.
rallas,' ein Th-ssalier, dessen sich Phihppus
Aridaius als eines Gesanktè'ìs, an die re-
bellische Macedonische Cavallerie mitbedie-
nete, als solche nach des 4 leandri m. Tode
sich von ihm und dem Fuß-Vvlcke trennete.
ksllbuia, ein ll.-girtesfranenzimmmer indes
-rcrencil Andina. welche diesen Nahmen in
ihrer fugend führete, hernach aberolyce-
rium ena nt wurde, bis man sie wieder er-
kannte, und den rechten Nahmen mit dem
falschen verwechselte.
Pallpllas,derso!me und der ìlle,d>z Tochter,
heyrathete den o-llnuem n. König inl.-cca,
und zeugete mit ihm den Lrareum, Andrc».
geum, die Ariadnen uni» den i/eucaiionem.
Söcii aber ihr Baker hie veneren, prullieui-
ret.-und als solche in ihren oerbothenen Hän-
deln von dem Vulcano mit einem lriamance,
nen Netze bestricket worden, solchen schönen
Fang mit seinem Lichte alle den übrigen Göt-
tern wies ; reuangirete sich diese auch an der
Pallxllaluud entzündeteste mit einer gantz
misscrordentlichen Liebe gegen einen weissen
Ochsen, welchen «vepeum,; zu einem Opfer
aus der See empor springen ließ. Es war ihr
auch Dardaius so fern in der Thorheit behülf-
llch, daß sie ihren Zweck erhielt, und von sol-
chem l'auro den ivlinocaurum gebahr. Allein
obwohl solche dimere eiumähl für allemahl
ziemlich Ochteahaft heraus könunt; so war
doch solcher Taurus kein rvircklicherochse,son-
der»! vieliuebr des Liinoix Cauöler, oder Ge-
neral, mit dem die Pafiphae ihre Liebes-Hän-
del in des va-daii Hause gehabt und in Abwe-
senheit des Minois den jungen Minoraurum
gezeuget. Siehe an seinen« Ölte Minos,
item Minotaurus und Dadäius.
Pafithca>Gr. ri-r---3/s, fcclnerei Und der Dori-
dns Tochter / eine von den 50. bekannten
Meer.nymphen. Siehe an seinem Orte
Ne >6'des.
Fafitketxine V0tt dön Graciett, &Céiouis Und dtk
Autonocs, oder, auch nach andern, der Lury-
nome; Tochter, welche Inns dem 8omno zuv
Eemahiitr versprach, wenn er den ione»
würde berücken helfen, und ihn i« Schlaf
bringen. Siehe oben Gratia.
Pafichoe>Gr. n«r,96f » eine Tochter des ocea-
ni und der Tllecpos.
Pailti^ris, ein Fluß in 8utiana, welcher auf dem
Gebirge der Vxioruai entspringet, erst übee
rauhe Felsen herab fallet, so dann aber in
ebenen Feldern fort, und endlich in den si-
num Perficum gehet. Er wird von einigen,
auch schlechthin genannt, ist aber doch
mit dem grossen Strohme dieses Rahmens
nicht zu vermengen. Allein mit dem Oroate
ist er emerley, und anitzo der kleine Fluß, wel-
cher sich anfder Chatte von Asten bey Qhifa»
in Persien in den nur benannten sinum er-
geußt. .
Pakienux ist bey dem Virgili« cns.unbe-
kannt, wer er geweten, es sey denn, daß Mün-
den L. Padienum Lriipum,welcher A.m. 3946.
mit dem c. Caiuifìo sabino Bürgermeister
war, unter ihm verstehen könne.
paßenus Pauüus, oder, wie er eigentlicher heis-
set, Paullus Paüienus, ein sehr guter Freund
des Piimi, und nicht nur ebenfalls, wiepro-
percius, V0n Meuania Üus Vmbrien, sondern
auch selbst einer aus der Familie sölches Pos-
tens, schrieb Elegien und by>ica,und verdien-
te in beyden zu seiner Zeit kein geringes Lob.
Immittelst ist alles, was er geschrieben, völ-
lig verlohren gegangen.
kallic. ist ein Acddcns, durch welches sich die
Fähigkeit etwas zu leiden bey etwas äussert r
oder aber ist Reception ihrer zugehöriger»
Aciioh.
Paßo corruptiua ist km Leide», Wvdukch èl'tt
Ding verderbet und ruiniret wird, z. E. di»
Combuftio, oder Verbrennung des Hvltzes,
die Detrìtio oder Abtragung eines Kleides^
dievderzerbrechung ciucssla-
fts u. s. f.
Prf#*dcftru<äiua rst emerley mrt vorhergkheis"
der ka illune eumipciua.
taffic intcncionajis ist Lin Leide», fv Nuk M Ge-
dau-
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-765 Tkñnspad Transitiv Transitiv Trebelliul 2766
Durch-^larch verwehren wollen, so aber auch an sich eben nicht viel ju bedeuten hatte: wiewohl doch auch andere wollen,daß sich 5er- torius selbst in Gaiitcn gezogen gehabt, und von dar in Italien einbrechen wollen, den.er aber sofort bey seiner Ankunft wieder zurück getrieben Transpadana regio war derjenige Theil von Italien, welcher nach Rom zu rechnen, jen- seits des itzigen ?o lag, und mithin den Strich Landes zwischen den Aipibuscottis, Ulldriitticis, den Golf» Ui Venecia Und den Vo begriff, und mithin das heutige Piemont, Maylandische, Mantuanische, und lerram ñrmam der Venetianer , st fern nehmlich solche Lander auf besagte Art aufder mit- ternächtlichen Seite des Po lagen, begriff. Siehe den noch folgenden Articul Trampa. dan Tranipadani waren edemahls diejenigen, so in der Regione Transpadana wohneten, von der vorhergehender Articul zu sehen. Sie werden nicht unfüalich in die alten und neuen Einwohner unterschieden, wovon diese die Gallier, jene aber die waren, so in diesen Lan- den wohneten, ehe die Gaiii in selbige ein- drungen. Insonderheit aber waren sie die Salasfii Um Aorta in Piemont, die Lepontii Um Domo d’Ofcela, die Libicii um Vercelli» und Lomeiio, die Infubrts um Mayland, die Orobiiütn Como . die Laut Um Nouara ttltb Pauia , die Cenoman* Um Cremona Und Bre- feia, die Euganei zwischen dem Lago di Como und der Adige nach den Alpen zu, die v»neti um t’adna und da herum, u. a. m. Sie führ reten mit den Römern die heftigsten und längste« Kriege, musten sich aber doch endlich auch unter derselben Dothmäßigkeit biegen, und ob sie wohl aueweile verächtli- cher, als die aridem Mánones in Italien ge, halten wurden, erhielten sie endlich doch auch noch das Römische Bürger-Recht. Allein inden innerlichen Kriegen der Römer, mu, sien sie das ihre auch mit leiden, und als end- lich dieser Gewalt andern Marionen nur zum Spott wurde, Überwältigten sie die Gothen, Heruler, Langobarden u. a. Mitternächtliche Hationen,daher sie denn auch itzo insgesammt ihrem Ursprünge nach nichts, als ein Misch- masch von rehen und mehr diuerfe» Nationen sind. Tranquillos, siehe Sultanías. Transalpina Gallig, siehe obtn Gelds,item Gal- lis vlterisr. Tranñcio ist eine kigur »N der Rhcrorica, Nñch der etwas in einer Rede mit eingemenget wirb, so da dienet von einem Tbeile derselben aufden andern zukommen. Siehe die nach- folgenden beyden Articul. Íxranfiti• imperfeta ist, wenn entweder gesaget wird, wovon man noch handeln wolle, ohne daß man saget, wovon schon gchandelt wor- den : oder auch wovon schon gehandelt wor- den, ohne daß man bevbringet, wovon noch solle gchandelt werden, j.e. Age, nunc nia stideamus, iudites, fna ctttficuta funt, Cic, ^ Item: De Africa & eius incolis ad necejji- tud'mem rei fat's dißum. Sali. Tranfitio perfe&a ist, wenn gesaget wird, wo^ von gehandelt worden, und wovon noch sol- le gchandelt werden, »• E. Qutntam de genese belli dixi, nunc de magnitudine pauca di. cam,''C ic. Ieem: Haßenus aruoram cuftus & fidetet Cttli } Nunc te, Bacebe, ainain - - Virg. Trapez, eine Stadt in dem Ponto. und zwar auf der äussersten Gräntze gegen Coichidem zu, so eine Kolonie der Sinvpenser, und mit* hin Griechisch war. Sie lag auf einer Halb-Iusul,und war rings um mit Bergen umgeben, trieb anbey gute Handlung, und stund alleweil in dem größten Flor. Unter den Römern behielt sie ihre Freyheit, und in den tiefer« Zeiten legte endlich Alexius Comnenus a C. 1204. ein besonderes Kay, serthum Hieselbst an, so aber -57. Jahr dar- auf Mahometh 11. Lürckischerkayser wieder aufhud, indem er sich selbst solcher Stadt bemächtigte. Sie ist also bis itzo in der Türcken Gewalt, und annoch in einem gar guten Zustande, hat ihren Griechischen Ertz- Bischof, und wird sonst an itzo rrei> finde, Trabfinda, Taraboßn u. s f. genannt. Ihr Umfang wird auf ein Viertheil deutsche Meile gerechnet, hingegen sind ihre Vor, städte so groß, daß man bis 22220. Einwoh- ner darinne zehlen will. Sie wird anbey durch zwo citadciien beschützet, hat annoch einen guten Hafen, und will man sonst, daß der Wallfisch, jo den lonam verschlungen, solchen Propheten in dergegend dieser Stadt wieder ausgespien. Tralimenus,fc.lacus, ein See M Etrurien, st auch Tbrafimenus pfleget geschrieben zu wer- den, und sonst von den Alten nicht minder Tbyrrbenia vnda . U. s. f. genannt wird. Ek begreifft in seinem Umkreise ;oooo. Schritt, hat ungemein helles und ange- nehmes Wasser, und enthält dis 3 Insuln, wie nicht weniger eine ungemeine Meng» Fische, ob wohl nicht von vielerley Art. An- itzo heißt er il Lago di Perugia, von der Un- gefthr eine und drey viertheil Meile von ihm liegenden Stadt i'erugia, und ist sonst instn- derdeit wegen der Niederlage, so die Römer A.ht. Z7z Z. von dem Hannibaie an ihm erlit- ten, berühmt. Trebatius, oder, wie er völliger heisset, C. Tre. tat ss Tefla, ein Römischer Ritter, und gu- ter Freund des Ciceronis, Catfaris, und Ho- rath . war einer der vornehmsten Juristen sei- ner Zeit, und hat unterschiedene zu solchem Handwercke gehörige Dinge, ingleichen de Religion 9. Bücher und anderes mehr ge- schrieben, so aber alles verlangst auch wieder verlohren gegangen. Trebellius, ein Römer, welcher als Iribunu» Piebis insonderheit seinem Coiiegcn, den» Doiabeii-e.obstathielt, da solcher ein Gefttz dt Tabuiu Hquis geben nolte. Sßvll war er Sss-H strich»
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r;59 Gallia Galliea_____________________________Galliea Gallim xjso
Engcland und Holland alleweile allein ge-
wuchsen war.
Cuu;a cifaipina, ist ein grosser Theil von Ita-
lien, welcher ehemahls das Alpen Gebürge,
den A penninum, dm Fluß Aefin, oder ikigen
sino, hernach aber den Fluß Pubiconem oder
jtzrgen Pifatello, Udí); das Adriatifcfee Meer,
oder ikigen Golfodiveneriazu seinen Gran,
neu hatte, und durch den Po in Gaiiiam Os-
p ad an iim und Trans padanam getheilöt Wuk-
de. Es begriff also davon dieses das heutige
Plemonc zum Theil, retonrferrar. einen Theil
von Meyland, disherhogthümer k-rrma und
ilacenr., «Vlodena und Beggio, das Ferrari-
sche, Uologneftsche, Roinagna, Vrbino und ei-
nen Theil von der atarea dl Ancona, jenes
ober, nehmlich Gailia Cij'padana, Savoyen,
den andern Theil von Piemont und Mey-
land, das Lergamenische, Urefcianische, einen
Theil von dem Herkvgthimi k^anrua, das Ve-
ronsñsche, Vicenrinische, boleftnische, Padua,
nische,1'reui^janlsche,Ueliuncñsche Und Friaul,
And, wie also diese bcyden Theile ihredenen-
Uung Vsn dem vado, oder itzigen ko.in retard
der Stadt Rvin haben, also hat sie auch das
nantze Land von den Alpen ebenfalls in re.
. xard auf nur bemcldcte Stadt,weil sonst, nach
uustrm Teutfchlandiu reden, alles umgekeh-
ret kommen, und was nach Rom zu rechnen
trans, nach uns ch- und also auch wieder vice
versa heissen müste. Wie aber auf solche Art
diesesgailia auche^e^^xfieget genennetzu
iverden, also heißt cs sonst auch vielfältig Gai-
Jia To?ata, weil sich nehmlich die Einwohner
. desselben, als sie nach demscli» fociaii das
Römische Bürgerrecht erlanget, der Toga-
, um, wie die Römer, bedieneten, Gailia aber
hieß es überhaupt, weil bemeldete Einwohner
aué dem rechten Gallien sich ehemahls als
Goionien hieher gewendet, und mithin aus
Gau>5 Cenomanis, Scnombus, Boiisu-fl. bk-
stunden.
Qalha citerior, ist bey bcitt Sa'luftio,^«?^^. Ca-
ui. c. 4'. einerley mit vorhergehenden Gailia
cifaipina, so daher nachzusehen.
Gailia Togata, ist 6(t) dem Cariare, de Bell. Gail,
lib. vui. c. 52. ebenfalls so viel, als vorherge-
hendes Gailia citerior und cifaipina, so daher
ebenfalls nach;«sehen stehet.
Gailia vlrerior, ist bky Salluftio, de Bell. Catil. e.
41. das eigentliche Gallien, oder heutige
Kranckrerch, so diesen Nahmen führet, weil cs
nach Rom zu rechnen, viua Alpes lieget, da-
her es denn auch sonst Gailia tranfalpim heis-
set. Siehe vorher Gsa-r.
Galliea feriras,(t bey d§M luftino, lib, Xxxxjii,
c.;. die Wildheit, worinne sich die Gallier be-
fundcn,als die 1 bocenñer mit einer Loionie
sich in ihrem Lande niederiiessen, und mit
Erbauung der Stadt Marseiile Gelegenheit
gaben, daß sich solche Nation nachher immer
mehr und mehr cuiñuirte. Immittelst be-
hielten sie doch beständig viel von dieser ihrer
ehemahligen Art, also, daß sie auch noch Ci-
cero daher barbaros £f immanes, Florus/w-
fnanisfimos, Lucanus feroces, Séneca traces,
und Cafllodorus crudeles nennet, so dann aber
Ariñorelez berichtet, daß sie sich auch st> gak
für keinem Erdbeben gefürchtet, und Srrabo,
daß als Alexander M. einige von ihnen gefra-
get.fürwas sich die Gallier fürchteten, geant-
wortet : Es scy nichts,für das sie sich fürchte,
ten, ohne nur, daß der Himmel nicht ein-
mahl einfallen möchte; anderer dergleichen
wilden brauen,reit nicht zu gedencken. »
Galliea ora, sind bey dem Horario, lib.j.od. 8. v,
6.7. so viel, als Pferde aus Gallien, welche
ehemahls bey den Römern wegen ihrer
Muthigkcit in eftim stunden.
Galliea palcaua, sind bey dem Horario,/,-. Jtf
Od. 16. v, Z5.16. die sonderbahren Vieh-Trif-
ten, welche sich tu Gailia cifaipina fanden,
Massen deñ diefñtdeit vonitalien für andern
seiner Fruchtbarkeit und Güte wegen von den
Men gerül)met wird,und es also z.e. Tati-
tus florentisffimum Italia latus, Cicero Ita.
ha floren y Plutarchus regionein arboriferam
& pi’.ori puje en da aptam Ntimet, Und Wüs
dergleichen Lob-Sprüche mehr sind.
Gallien fc. Sole», sind bt'y dem Cicerone, Phil,
Ile.50.eine Mode von Pantoffeln, so aus
Gallien nach Rom gekommen, und zwar dar-
aus mit ankamen, daß sie nur die Fußsohlen
bedeckten, den obern Fuß aber bloß liejftn,
ohne daß er doch mit einigen Riemen, solche
Soleas an ihr zu befestigen, überzogen war;
iedoch aber sonst ihrer eigentlichen Bcschaf-
ftnheit nach unbckaur t scyn, ohne daß sie doch
von bonnereu Leuten nicht eben gern getragen
zu werden pflegten.
Gallicanl legiones, si,îd bcy dem Cicerone, Ca-
til. //. c. Z. die Legiones, welche die Römer in
Gailia cifaipina Hütten.
Gallicum bellum ist bey dem Floro, lib, J.t. i;.
der Krieg, welchen die Römer mit den Gaiiir
.cifa'pinis, und zwar zufördcrst mit den se-
nonibus Vvn A. M. ;s62. bißzss/. Ulldalsv
auf die -14. Jahr führetcn, worinne zwar
Rom selbst eingenommen und verbrannt
wurde, indessen aber doch auch endlich solche
Gain mit Strumpf und Stiel ausgervllet
wurden.
Oallicns ager, ist Hey dêîn Cicerone, Catil. //.r.;.
soviel,als Gailia cifaipina, so vorher an fti-
nem Orteuachjusehcu.
Galliens finus ist bey dem Floro, lib. Iii. c. 6. und
bey dem luftino, Hb. xxxxiii. c. 5. ein Thczl
des Mittelländischen Meers, welcher aniño a
Golf» de Ly*n heisset, und eigentlich die
Krümme ist, welche die Cüsten von Cabo pa-
lafagei in Catñlonien an, über Boiiiftiion,
Narbonne, A^de, .Montpellier, den Einfluß
dèk Bbone, Marfeille, Und Toulon, bis Nn die
Insul de Forcjuerolles machen.
Gauieus triumphuj ist bey dkm Velleio, lib. I!, c.
56. einer von den 4. Triumphen, welche Julius
Carfar a. m. 5904- ¡u Rom hielte, worinne
alle dasjenige, was von den eroberten und be- >
zwungenen Dinge« in Genien vorstellig ge-
macht wurde, ñ'-s Cirro, ei nein Africanischen
Hol^r, abgebildet war.
Gaiiimander,cin treuer und gnterfreilnd deskö-
nigmemetrii,welcher ihn aus derparthischen
mans
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
143? Gräcia Gräein Graia 1414
reni Nahmen besonders nachzusehen. Ohne
dieses Griechen land aber befand sich sonst
Luch noch eins In Italien, so Gracia magna
hieß/ und wenn man will, kan man noch das
dritte, nehmlich G rad am Infiularem&Oá vier-
te, Graciant Afiaticam und das fünfte, nehm-
!ich Graciant Africanam, dgrju (1)1111 , Und
Zwar infuiarem diejenigeninsuln des Aegät-
scheu Meers nennen, so die Griechen inne
hakten, Afiaticam, was solche in Asien, und !
Africanam, was sie ili Africa mit ihren Kolo-
nien besetzet. Doch aber kam von allen die-
sen Landern kei»s dem rechten Griechenland
gleich, weil solches nicht allein für allen un-
gemeinstarck bewohnet, sondern auch mit
den schönsten Städten angebauet, und für
eins der cuitiuirtesten Länder in der gantzen
Welt paffirete Wenigstens nennet es selbst
Cicero Omnium l.tterarum cuftodem & altri-
cem, item Fama,glori*, dosrtna,plurimi! ar-
ti bus, imperio ettam arte bellica fiorentifii-
m-rm,anderer Eiogiorum zu geschweigen,die es
aber von der Art vornehmlich von A. M.
3000 bis -»eoo. verdienete, weil es vorher
noch ziemlich wüste in solchem aussahe, nach-
her es aber auch wieder in vollen Verfall ge-
rieft). Wie es denn daher auch noch bis itzv
in einem höchst miterabien Zustande stehet,
in dem die ehemahls schönsten Städte an-
itzo unter ihren ruínen begraben liegen, was
aber nach der Zeit wieder aufgebauet, mehr
Hutten, als Häusern ähnlich stehet.
Gracia ist bey dem Cicerone, pro Arcb. c. 5. so
viel, als Gracia magna. Siehe so gleich Gra-
cia rr.aior.
Gracia maior ist bey dem Iuftino, Lit, Xx. c. 2.
so viel, als was sonst auch Gracia magna
heißt, nehmlich der untere Theil von Italien,
so Grecia genannt wurde, weil er voller Grie-
chische» Cotonieri war, magna aber, oder ma-
r°-vnach einigen, weil die Griechen darinne
eine gloire suchten, und es also aus einer Va-
nimt ntuiirten, nach andern aber, weil es
auch Sicilien mit begriff, und also wircklich
grösser war,, als das eigentliche Grada. Es
wurde aber sonst auch Grada citerior ge-
nannt, wie das rechte Griechen-Land Grada
viterior, und begriff von Italien) nach eini-
gen, dessen gantze Seite an dentàri infero
Himbach andern aber in seinem eigentlichen
und genauem Verstände nur die Östliche
Seite des itzigsn Calabrien von dem Flusse
Alice.iitzv Aiece, bis etwas über den Fluß Cra-
tbin, itzv Crate, hinauf und waren sol-
chem nach die berühmtesten Städte und Oer-
ter in demselben Locri, itzv Gerani, f. Girare;
Mamertium, itzv Martiano ; Canton, itzv Ca-
ftro vetere ; Huractum, itzv Gierazzo ; Scyl-
lacium, itzv Squillaci ; Petelia, jtzv deli catiro,
al. perigliano, f. Stronfili ; Crìmifia, itzv Cir-
ra,f. Gire; Croton, itzv Cretonc; Sybaris,
jtzv Sibari rouinata; Tburium,\§0 Buffala-
ria ; Siris, itzv Bel icori ; Heraclea, itzv Amyg-
dalaria ; Caftilio, itzv Cartiglio ; Ruficìanum,
itzv Rollano ; Caffan um, Cer otaria, Metapon-
tum bey Trcbifawi, u. s. f. Es gehöret mit-
htn anitzv mit zu dem Königreiche Neapolis
und ist annoch siarck bewohnt, hat seine scho-
nen Berg-Werckeund eine gesunde und gute
Luft, zeuget gute Pferde, und hat nicht unge-
geschickte Einwohner.
Gradnus, ist bey dkm Ouidio, de Ponto Lib. /.
Lieg. 6. V.z. &c. der L. Pomponius Flaccus
Gracinus, welcher A. C. 17. mit dem c. Ges-
tio Rufo Bürgermeister wurde, und sonst ein
guter und alter Freund des bemeldeten Poe,
tens war.
Grascifmus ist in der lateinischen Sprache,wenn
solche nicht ihren Reguln, sondern den Grie-
chischen nachgehet.
Gracifmus etymologicus ifl, wenn eilt lateini-
sches Wort auf Griechische Art declinirt
wird z. E- Attras für Aura, Rhetorp. für Rhe-
torem U. s. f.
Gracij'mus fynta&icus ist, wknn ein, vder mchk
Wörter aufgriechischeart mit einander ccm-
ftruiri, oder zusamme gefetzet werden, z. E.
Magni hominum für Magnt homincs; Dotfum
Jcribit, für Code fcribic; Dffitiere quer ela-
rum für Veline a querelis U s. f.
Gracula cautio ist bey dem Gicerone, adfam.l.
Vll. Ep. >r. nach gemeinster Meynung, eine
Gornmencianon in Griechischer Sprache ge-
wesen, zwar wollen wohl auch einige an sol-
chem Orte für Graculus grauiculus lesen,wel-
ch es denn gantz was anders wäre, allein sie
find doch auch damit von andern schon zu?
Gnüge widerleget worden.
Gracula ciuiras ist bky hkm Floro, Lib. Iiii. c. 2.
ein Theil der Stadt ivlarfdile in Franckreich,
weil solcher von einer Goionie Griechen von
Pkocaa anfangs erbauet worden. Siehe an
seinem Orte Maßtia.
Graecuii sind so viel, als die Griechen, jedoch
aber wird ihnen solcher Nähme insgemein
nur zu ihrer Verkleinerung und Schimpf
gegeben
Grapcul»; magifter ist bey bcttt Plinio, Panegyr.
e, 13. so viel, als ein Lehrmeister, dergleichen
sich von Griechen dazumahl viel zu Rom be-
fanden , die zwar mit dem Maule Wesens
genung machen kunten, sonst aber doch
nichts hinter sich hatten, und, da sie unter
andern insonderheit auch von Kriege und
dahin gehörigen Dingen andere unterrichten
wolten, selbst niemahls einigen Feind gesehen
hatten. Siehe vorhergehenden Artieul
Graculus.
Graecum ingenium ist bey?dem Fjoro, Lib.i. c.
5. so viel, als eine Geschicklichkeit, derglei-
chen sich bey den Griechen,als einer damahls
schon für andern durch die Studia, Commer-
ciau.d.g. cuitiuirien Nation, zu befinden
pflegte.
Graia Camoena ist bey dem Noratio, Lib. Ii. Od,
16.v. 38. so viel, als die Geschicklichkeit ein
Carmen Lyricum, nach Art des Alcai, der
Sapphus, und anderer Griechischen Poeten
zu verfertigen. Siehe an feinem Orte Ca-
meena.
Graia loquela ist bey Öcitl Ouidio, Trift. V.eleg.
2. V. 68. so viel, als die Griechische Sprache,
welche
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
1467 Henetis Hephäst
momordit, i. c. momordit frenos chalybeos.
Lütan. Doch ist eins von dergleichen 8ubüan-
riuir auch wohl dann und wann durch den
Genitiiium Ñn statt des Adieäiui zu gebkn,
z. E. Molemque Ö* montes infiiper altos Impo-
fuit, i. e. Moletn montium altorum infuper
impofuit U. £ f.
Henetifmns ist in der Deutschen Sprache/ wenn
' die Wörter in derselben nicht in behöriger
und natürlichen Ordnung stehen,sondern auf
eine Wendische Art verworfen werden, ;.E.
rnnnchee fauler: Schlingel sich erhält
bloß von Essen und Trincken- Sonder-
lich aber lsuffen dergleichen gern in Versen
mit unter, alsz. E. in diesem:
Ein wende nicht wohl taugt zu ma,
chen einen Vers.
Für:
Ein wende taugt nicht wohl einen
Vers zu machen, u.f.f.
Heniochse rates find Hey dem Ouidio,de Pont.hb.
Iiii. Ep>ß. io.jv. 26. so viel, als die Raub-
Schiffe derer Henischorum. Siehe hernach
Heniocbi.
Henioche, Gr. *hvííxf» des Creontis Ju The-
den Tochter. Siehe an seinem Orte Creen.
Heniochi, eine ehcmahlige Harion aufder nörd-
lichen Seite des Ponti Euxini in Afien zwi-
schen den Certetis und Colchis, welche sich
insonderheit von der See-Räubercy auf be-
sagtem Meere nehrete. Ihre Städte waren
D'iojcur as, Und Oenantbta, und sollen sie ih-
re» Ursprung von den oder Auri-
xis des Caftoris und Poiiucis gehabt haben.
Nach itziger Geographie mochten sie unge-
sehr um Alba und Galen 8ui, oder, nach an-
dern Charten, um Pezoda und Efchilimuni in
der Lyrkaülschen Landschaft Abala gewöhnet
haben: jedoch, wie ihr Sitz bey den Alten
eben so gar richtig nicht ausgemacht ist: also
wird er auch itziger Zeit so genau nicht können
bestimmet werden.
Henna, siehe oben Enna.
Hennara ist ein Beynühmebek Gereris, welche»
sie von der Stadt «enna, f. Enna in Sicilien
hat, als woselbst sie mit ihrer Tochter, der
Proferpina, gar sonderbar verehret wurde.
Siehe an seinem Orte Enna.
Hennad lacus ist eine See / oder vielmehr Pfuhl
bey der Stadt Enna in Sicilien,welcher sonst
auch Pergus heißt und mit einem angenehmen
Lust-Walde umgeben ist, aus dem, nach eini-
gerfürgeben,Pluco dieproferpinam geraubet.
Hephxftion, ein Macedonier, wurde mit dem
Alexandra M. auftrjvgen, und von diesem
hernach Zeit Lebens also geliebehdaß er ihn so
hoch,als sich selbst hielt. Wie er denn daher
nicht nur nicht ungehalten wurde, als er des
varlimutter undgemahlin das erstemahl be-
suchte, und erstere in der Meynung, daß«c-
phatftiou er, der Alexander, fty, weil er etwas
ansehnlicher, als er selbst war,für ihm nieder-
fiel, und Königliche Ehre erwieß; sondern
auch, als er nachher des varii ältere Tochter,
die stadran zur Gemahlin nahm,gab er ihm,
dem Hephajilipni, die jüngere vrypecili. Als
Hepkap Heracl 145z
erdarauf zu Ecbatanis von einer debauche*
nachdem, als ihm dem Wahrsager, Pythago-
ras, vorher gesaget, in ein Fieber fiel, an dem
er bald nachher starb,fehlere wenig, daß Aicx-
andcnnicht von Sinnen kam. Massen er s»
fort den l^iedicum, so ihn curiret, aufhänge»
lreß, aufden tobten Corper fiel,und kaum von
thm kunte weggebracht werden; nicht allein
die Menschen, sondern auch die Pferde und
Maul-Esel zum Zeichen des Trauerns zu be-
scheeren befahl, die Mauern des Schlosses zu
Ecbatana niederwarf, den Tempel des Aeicu-
l-pii anstecken hieß,und was dergleichen mehr
war. Auf das Begräbniß wendete er bis
12030. Talent, so qufdie««. Tonnen Goldes
betragen und wolte hiernechst haben,daß man
ihm,als einem»croi seineopfer abstatts solte.
«epcaporus, Grate. kleiner
Fluß in Klein-Asien auf der Seite nach dem
Hciiefpont zu, welcher seinen Nahmen von
den 7. vadis hat, durch welche man über den-
selben kommen können, wenn man nachl--
lenas gehen wolte.
, Grate. , des Iofephs Sohn und Elma-
dans Vater, einer von den Vorfahren des
Josephs, des Pflege-Vaters Christi.
Heraclea ist bk» dem Cicerone, pro Arcbia c. 4.
eineehemahls berühmte Stadt in Eueanien,
zwischen den Flüssen 8i« und Aciri, an dem
Sinn Tarentino. Sw war eine Lolonie dkk
Tarenciner und soll nach einigen auch siris ge-
heissen haben/ so aber eigentlich nur der Ha-
fen mit angebaueter kleinen Stadt solcher
«eraeie-war. Itziger Zeit ist alles darvorr
vergangen, ihre Gegend aber doch in der Nea-
politanischen Landschaft Ualiiicata, zwischen
den Flüssen 8ino und Agri, etwas weiter nach
dem Golfo di Taranto zu, als itzo der Ort
Turfi zwischen solchen Flüssen zu sehen.
Heraclea soll bey dem Eloro, lib. /. c. 18. etil He-
raclea in Campanien seyn, so aber falfdj ifi/
und mithin das beygefügtelampania bey dem
Eloro auszumertzen,für Eilis aber riris zu le-
sen, und also kein anderes Heraclea, als das,
so in vorhergehendem Articul beschrieben
worden, zu verstehen.
Heraclea jst bey dein lullino, üb. Xiii. 5. Nicht
wohl auszumachen, was es eigentlich für ein
Heraclea gewesen, doch wird sie am wahr,
scheinlichsten für die Stadt Heracieam irr
Phthiotide gehalten, welche einer Lolonie dee
Eacedamonier war, in einer Ebene unfern-
von dem Berge oeca lag,allein ein ungemein
festes Schloß aufeinem Felsen neben sich hat-
te, und itzigerjeit völlig wieder vergangen ist.
Sie wurde ehemahls zumunterscheid von an-
dern auch Heraclea Trachiniat genannt, Und
ist ihre Gegend anitzv ungefehr etwas Lands
einwerts von der Spitze des Goifo dizeito«
unterhalb solcher Sradt zu suchen.
Heraclea eine Stadt, an dem Ponco Euxino in
der Landschastbrthymen, welche durch eine
Golonlelo-otier, anfbefehl des Oracuii zw
Delphis, oder, nach andern,auch von den Me-
garenfent erbauet wurde,», wegen ihrer gu-
ten Lage gar bald zu einem üsrmmen Orte
' .. s' wur-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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- Inhalt: Zeit: Geographie
-285 Falerni Falisci
ren, als deren Wein für den vortrcflichsten
unter allen Weinen, den einigen Setini-
schen qusgenommen/gehalten wurde. Siehe
bald hernach Faleritns ager, it. Falernum.
Falerni faltus sind bey dem Flor», lifo. Ii. cap. 6.
die gebirgigen und waldigteu Gegenden des
Agri ksicrni, vornehmlich aber um den
größtenberg desselben, den Montem Maffi-
cum. Siehe bald hernach Falernus ager.
Faiemum ist insgemein soviel,als der Wein,
welcher in dem Agro kaierno wuchs, und un-
ter allen Italiänischen Weinen ehemahls die
andere Stelle, nehmlich »ach dem setino hat-
te, und sonst in außer um, dulce und tenue,
oderauch Gaurianum, Fauftianum,und den
eigentlichen Fakmum unterschieden wurde,
von denen der erste auf den höchsten Hügeln,
der andere in der Mitten, und der dritte zu
unterst wuchs, unter solchen allen aber der
mittlere den Vorzug behielt, ob wohl übri-
gens desseu Trauben eben so unangenehmen
Geschmacks, als die übrigen waren. Wie
denn auch daher solcher Wein erst im zeheu-
denichr gut zum trincken wurde, im funf-
zehendeir am besten war, so dann aber wieder
untauglich wurde, wie solches und andere
desseu Tugenden und Wirckungen mehr pü-
niusjnit folgenden gießet: Falernum nec in
nouitate, nec in nimia xetußate corpori ßi-
lubre eß. Media eins atas a quintodec'mo
anno incipit. Hoc non rigido potu ftomacbo
vtile, non item in calido. Et in diutina tufji
für be tur merum vtihter a ieiunis, item in
quartanis, Nullo aque vena excitantur. Ae
vumßßit, corpus alit. Credit um eß obfc uri-
tat em vij'us facere: nec prodejje neruis, vt
vefita.
Falernum ist Hey dem Liccrone, ad Farn. Vi. Ep.
Is., ein Land Guth des Macui* in demoro
Faiemo. dessen eigentliche Gegend aber nicht
bekannt ist.
Falernum md ist so viel als Honig, welches in
dem Agro Faierttogezeuget wurde, und weil
solche Gegend eine der besten in Italien war,
vermuthlich auch für andern Arten des Ho-
nigs den Preiß hatte-
ksl-rnus aßer wac eine Gegend in Lampanien,
zwischen den Flüssen Lin und Vulturno, rcor?
jnne der Berg üdañicu;, item der Ager Fau-
Lísnu5 lag, und sich nicht weniger auch der
Fluß Sauobefand. Sie war eine der schön-
sten in Italien, und insonderheit wegen ih-
res Wein-Baues bekannt, und macht anitzo
die Gegend um Prefenzano. Sefia, Tiario und
Caiui m der Neapolitanischen Landschaft
Ierra di Lauoro aus-
ffalifca herba ist hey dkm Ouidi», de Ponto Lib.
im. ei. 4. v. zr. so Viel, als die Weide um die
Stadt Faiifcosr, als dergleichen es daselbst
von sonderbarer Güte gab, und daher auch
insonderheit dem Viehe, so zum Opfern zu
Rom solté gebrauchet werden, Vorbehalten
wurde.
Talifci, eine berühmte Stadt in Etrurien,wel-
che, nach einigen Aicfus von Agir, nach m
dem aber Häuf«* zuerst erbauet, dcher sie
Falise Fallacia
denn auch anfangs Haitfit geheissen, woraus
hernach Faitfii, wie aus Emns Febris ge-
machtworden. Sie hieß aber auch Faieni,
und lag aufcinem hohen, und fast unsteigba-
ren Felsen, daher auch Furius (.'amiiius die
längste Weile damit zu thun hakte, ehe er sie.
erobern kunte. Anitzo heißt sie nach einigen
Faiapis, besser aber und richtiger u Monte
Fiaftone. Es ist dieses bis itzo eine kleine
Stadt in dem Patrimonio kerri, so ihr eige-
nes Bisthum hat, und insonderheit guten
Muscateller-Wcin zeuget, in dem sich denn
auch jener Teutsche zu tvde soff, der seinen'
Diener icderzeitvorher schickte, um den be-
sten Wein auözukosten, und, wo er was gutes
antraff, das Wort est an dicthüren schrei-
den ließ; allein auch dafür hernach von sol-
chem seinem Diener diese Grad-Schrift, wie
sie noch unftrn vom Klonte Fiafcone, in der
Kirche zu s. Fuuiano zu lesen, bekam:
Eß, Eß, Eft, propt. nimium Eft Io, de Fuc.
D. meus mortuus eß.
da denn einige das Io. de Flic, für Ioannes de
Fucris, f. Fugger lesen wollen; allein die
Schrift des Steines scheinet alter, als die
Familie der Fugger zu seyn, und wird daher
dieser durstige Bruder fälschlich für einen
Angehörigen derselben angegeben.
Falifcum gramen ist bly dein 0uidio,</e Ponto lib»
im. Epift. 8- v. 4i. so viel, als was vorhin Fa-
ufca herba gewesen, so daher Nachttischen ist.
Fallacia ist in Verllogica ein Syllogiimus, tvdt
cher zwar den Schein der Wahrheithat, an
sich aber doch falsch, und meist nur andere zu
vexkren, oder zu berücken gemacht wird.
Fallacia Accentus isteitt Syllogismus» wokinnl
ein Betrug mit der Aussprache,als der (Quan-
tität der Syllben, der Aspiration, icem mit
Verwechselung gleichlautender Buchstaben,
und so ferner fürgchet, z.e.
Umneslepores habent longas aures;
Quidam modi loquendi fiunt lepores 5
Ergo
Quidam modi loquendi habent longas au*
res,
Item: Omnis equus eft quadrupes •
Quidam iudex eß aequus ; Ergo
Quidam iudex eft quadrupes, N. d. g.
Fallacia Accidentis ist ein Syllogiimus, Jücrtniti
die Propofitio minor mit per accidens, odöt
zufälliger Weise, die maior aberperic, oder
für sich wahr ist, z.e.
Quidquid odium parit, illud non eß di-
cendum z
Veritas odium parit, Ergo
Veritas non eft dicenda.
Fallada Aequiuocationis ist ein Syllogifmus,
worinne ein Terminus doppelte Bedeutung
hat, und in deren einer in der Propolltione
maiore, jtt der andern über in der minore ge-
brauchet wird, z.e.
Qmnis cancer poteft portari in co-
phino-,
Quoddam fidus eft cancer, Ergo
Quoddm fidus pouß portari in co*
pfom,
Sm £¥<*-