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1. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 7

1892 - Breslau : Goerlich
Gr. Johann Sigismund. (16081619.) Wahlspruch: 5r Gesetz und Volk. 1. Erwerbung von Kleve, Mark und Ravensberg. Ein Nachfolger-Joachims Ii. war Johann Sigismund. Unter ihm erhielt Brandenburg einen be-beulenden Lnderzuwachs: im Westen gewann es das Herzogtum Kleve (mit den Stdten Kleve, Wesel, Xanten) nebst den Grafschaften Mark und Ravensberg (mit Soest, Iserlohn, Herford und Bielefeld), im Osten das Herzogtum Preußen. Der Herzog von Jlich-Kleve war kinderlos gestorben; um" sein Erbe brach ein heftiger Streit aus. Jeder der Verwandten machte Anspruch auf die ganze Erbschaft; zuletzt drohte der Kaiser, das Land an sich zu nehmen. Nach fnfjhrigem Streite kam endlich ein Vergleich zu stnde, durch welchen der Kurfürst jene Lnderteile erhielt. 2. Erwerbung von Ostpreuen. a. Land und Volk der Preußen. stlich von Pommern, von der Mndung der Weichsel bis zur Dna, wohnte das Volk der Preußen. Ihr Land wurde schon vor Christi Geburt von Kaufleuten aufgesucht, welche den hochgeschtzten Bernstein kauften. Die Preußen trieben Ackerbau, Viehzucht, mancherlei Hand-werke und Handel mit Bernstein und Pelzwerk. Sie waren arbeitsame und menschenfreundliche Leute. Sie blieben noch Heiden, nachdem ihre Nachbarn, die Deutschen und die Polen, lngst Christen geworden waren. b. Bekehrungsversuche. Um das Jahr 1000 versuchte Bischof Adalbert von Prag, die Preußen zum Christentum zu bekehren. Aber er wurde erschlagen; sein Leichnam liegt in Gnesen begraben. 200 Jahre spter gelang es dem Mnche Christian aus Oliva, einen Teil des Preuenvolkes zu bekehren. Aber der heidnisch gebliebene Teil fiel der die Christen im eigenen Lande her und unternahm einen Zug gegen die christlichen Polen. Die polnischen Herrscher konnten gegen die tapferen Preußen nichts ausrichten, daher wandten sie sich an die Deutschen um Hilfe. c. Die Eroberung Preuens durch den deutschen Ritterorden. Im Jahre 1230 kani der deutsche Ritterorden nach Preußen. (Vergl. S. 75.) Dieser bestand aus tapferen Rittern, welche die Gelbde der Armut, der Ehelosigkeit und des Kampfes gegen die Unglubigen abgelegt hatten. An ihrer Spitze stand ein Hochmeister; sie trugen einen weien Mantel mit schwarzem Kreuz, und schwarz-wei sind noch jetzt die preuischen Nationalfarben. Frher hatte der deutsche Ritterorden in Palstina seinen Wohnsitz, spter mute er dort den Trken weichen und folgte gern dem Rufe des Bischofs, die heidnischen Preußen zu bekmpfen. Doch stellte er an den deutschen Kaiser die Bedingung, da das Land, welches der Orden eroberte, ihm auch fr immer gehren solle. Bald folgten den Rittern Scharen von Kreuz-sahrern. In langem Kampfe, in welchem die Preußen mit groer Tapferkeit Widerstand leisteten, wurden die einzelnen Stmme derselben berwltigt und fast vllig ausgerottet. In die verdeten Gebiete riefen die Ritter deutsche Kolonisten und bauten Burgen zu ihrem Schutze. So entstanden die Städte Kulm, Marien-werder, Elb in g, Meine!, und viele Drfer, und nach fnfzigjhrigem Kampfe war das Land nicht nur erobert, es war auch zum Christentume bekehrt und deutsch geworden. Um das Jahr 1310 verlegte der Hochmeister seinen Sitz nach Marienburg, wo noch jetzt die Burg und Ordenskirche von der damaligen Macht des Ordens zeugen. Das Land gelangte rasch zu bedeutender Blte; Getreide, Obst und Wein wurden in groer Menge angebaut; Fischerei und Schiffahrt brachten dem Lande hohe Summen ein, Handel und Gewerbe blhten, und der Orden hatte damals grere Einknfte als der reichste König in Europa. Die Bewohner waren unge-mein wohlhabend. d. Preußen kommt unter polnische Hoheit. Diese Blte des Landes dauerte leider nur kurze Zeit. Die Ritter wurden durch den Reichtum bermtig und verweigerten ihren Vorgesetzten den Gehorsam; sie bedrckten die Brger und Bauern, und dieses hatte zur Folge, da der Adel und die Städte des Landes sich gegen den Orden verbanden. Als es nun zu mehreren Kriegen gegen die Polen, kam und der Orden besiegt wurde, stellten sich die Städte auf feiten der Polen

2. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 90

1892 - Breslau : Goerlich
Wobnungen bauen. Wohnsttten, Vieh und Ackergerte waren das Besitztum des einzelnen; der Grund und Boden gehrte wahrscheinlich zuerst dem ganzen Stamme gemeinsam und jeder Familie wurde jhrlich ein Stck Land zum Anbau zugewiesen. Aber auf diese Weise konnte der Acker nicht gut bebaut werden und nur wenige Leute ernhren. Daher wurde spter auch der Grund und Boden Eigentum des einzelnen (Privateigentum). In Deutschland mag das ungefhr zur Zeit Christi geschehen sein. Fr- Entstehung der Handwerke (Arbeitsteilung). Durch lange Zeit wurden fast alle Gter, deren eine Familie bedurfte, von ihr selbst erzeugt; auch heute ist es noch so bei vielen wilden Vlkern. Bei den Indianern besorgt der Mann das Jagen und Fischen, die Verfertigung der Waffen und Boote; die Frauen mssen das Wild zubereiten, Holz holen, Felle gerben, Kleider nhen, die Zelte bauen und erhalten. Bei unsern Vorfahren schtzte der Mann seine Angehrigen im Kriege und auf der Jagd, die Frau bereitete die Kleider und die Nahrung, die Knechte (Sklaven) bearbeiteten den Acker, bauten Huser und fertigten Waffen, Haus- und Ackergert. Spter bernahm ein einzelner, besonders geschickter Mann die An-fertigung von Waffen und Schmucksachen, ein anderer bearbeitete das Leder, andere frbten die Stoffe und verarbeiteten' sie zu Kleidern, und je mehr man Stein-bauten auffhrte, um so mehr muten besondere Arbeiter hierbei thtig sein. So kam es nach und nach zur Arbeitsteilung, und es entstanden die Handwerke. Da jeder Handwerker nur eine Beschftigung hatte, wurden die Waren besser und schneller hergestellt, auch wurden jetzt viele Verbesserungen in den Werkzeugen und bei der Herstellung der Waren erfunden. Die Handwerker derselben Art vereinigten sich in Deutschland zu Znften, und das Handwerk gelangte zu hoher Blte. (In Deutschland vom 9. Jahrhundert n. Chr. an.) h. Der Handel. Das Geld. Schon in frhester Zeit hatte der eine berflu an Gtern, z. B. an Nahrungsmitteln, dagegen brauchte er Felle; bei einem andern verhielt es sich entgegengesetzt. Beide tauschten nun ihren berflu aus. Ein solcher Handel heit Tauschhandel. Bei Hirtenvlkern bestimmte man den Wert von Nahrungsmitteln, Kleidern, Waffen, Schmucksachen meist nach Vieh; eine goldene Rstung galt 100 Rinder, eine bronzene 9 Rinder. Als man aber Gold und Silber in greren Mengen fand und bearbeiten lernte, bestimmte man den Wert einer Ware nach Gold und Silber, und das Geld wurde das allgemeine Taufchmittel. Manche Leute beschftigten sich nur damit, Waren gegen Geld und dieses wieder gegen Waren auszutauschen, sie brachten auslndische Gter (Wein, Schmucksachen) nach Deutschland und fhrten einheimische (Bernstein, Felle) aus. So entstand der Handelsstand. i. Die Einwirkung des Christentums. Sorge fr das Seelenheil. 1. Die heidnischen Völker verachteten die Arbeit. Der freie Mann arbeitete nicht, sondern der Sklave mute die Arbeit thun. Das Beispiel Christi und der Apostel lehrte die Menschen die Arbeit achten. Alle Menschen sollen arbeiten; wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen". 2. Die Heiden betrachteten die Sklaven als eine Ware, die man kaufen und verkaufen, nach Belieben peinigen und tten konnte. Das Christentum dagegen lebrt, da vor Gott alle Menschen gleich sind und da auch der Sklave ein Kind Gottes ist. Daher wurden die Sklaven zunchst menschlicher behandelt, und allmhlich hrte die Sklaverei bei den christlichen Vlkern ganz auf. 3. Das Christentum lehrt den Menschen, da er den Nchsten lieben und die irdischen Gter nur als ein von Gott gegebenes Pfand betrachten foll. Daher entstanden viele Einrichtungen zum Besten der Armen, Kranken und nwissenden. 4. Das Christentum lehrte die Menschen, das irdische Leben nur als Vor-stufe zum ewigen Leben zu betrachten. Daher entstanden berall Kirchen und Klster, und Geistliche sorgten fr das Seelenheil der Menschen. k. Die Neuzeit 1. Sorge fr Bildung. So lange die Bcher nur geschrieben wurden, konnten nur wenige Leute lesen und schreiben lernen und eine hhere Bildung er-langen. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst wurden allmhlich die Bcher so billig, da alle Leute solche kaufen konnten. In allen deutschen Lndern entftanben jetzt Volksschulen, und die Zahl der hheren Schulen (Gymnasien, Real-

3. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 62

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5as Kloster Fulda, von wo aus Bildung und Gesittung sich Jahrhunderte lang der Deutschland verbreitete. Ebenso segensvoll wirkte Bonifatius in Bayern. Zum Lohne fr seine Verdienste ernannte ihn der Papst erst zum Bischof, spter (732) zum Erz-bischos und unterstellte ihm alle brigen Bischfe. Mit diesen hielt er oft Versammlungen ab, durch welche die Einheit und Ausbreitung der christlichen Lehre sehr gefrdert wurde. In seinem hohen Alter reiste Bonifatius noch einmal zu den Friesen, um sie zu bekehren. Ein groer Teil des Volkes nahm das Christentum an; um so mehr ergrimmten die Anhnger des Heiden-tums. Am Pfingstfeste 755 berfielen sie Bonifatius und seine Genossen und tteten sie. Bonifatius hat einen groen Teil der Deutschen zum Christentum bekehrt und der Kirche in Deutschland eine feste Ordnung gegeben; daher heit er Apostel der Deutschen". 4. Klster. Seit den ersten Zeiten des Christentums sonderten sich fromme Menschen gern von den andern ab, um Gott in der Einsamkeit zu dienen. Man nannte sie Einsiedler. Spter vereinigten sich mehrere zu gemeinsamem Leben. Sie verpflichteten sich, kein Vermgen zu besitzen, nicht zu heiraten und ihren Oberen zu gehorchen. Solche fromme Männer nannte man Mnche. Sie wohnten im Kloster, _ dessen Vorsteher der Abt war. Fr die Ausbreitung des Christentums und die Bildung des Volkes haben die Mnche viel gethan. Sie wurden meist von frommen Fürsten oder von den Bischfen ins Land gerufen und erhielten groe Strecken unbebauten Bodens zum Geschenke. Nun hieben und jagten sie die Bume um, rodeten die Wurzeln aus und verwandelten den dsteren Wald in freundliche Getreidefelder; sie zogen Grben in die Smpfe, dmmten die Flsse ein, und so entstanden fruchtbare Weiden. Sie zeigten den Bewohnern bessere Ackergerte und lehrten sie mancherlei Getreide- und Obstarten kennen, von denen diese vorher nichts gewut hatten. In dm Klstern, die meist aus Stein gebaut und mit festen Mauern umgeben waren, fanden die Bewohner bei feindlichen Einfllen Schutz; auch die raublustigen Herren im Innern des Landes wagten oft nicht, die Klostergter anzugreifen. Fr die Armen hatten die Klster reiche Gaben, fr die Kranken Pflege und Hilfe. Noch andere groe Vorteile boten die Klster dem Lande. Damals gab es nicht in jedem Dorfe und in jeder Stadt Schulen, daher sammelten die Mnche und Nonnen die Kinder um sich, unterrichteten sie und erzogen sie zur Sittenreinheit und Frmmigkeit. In den Klstern konnten die Erwachsenen, wenn keine Kirche in der Umgegend war, dem Gottes-dienst beiwohnen. In ihrer stillen Zelle schrieben die Mnche seltene Bcher ab, sie zeichneten auf, was geschah, und der grte Teil von dem, was wir aus alter jeit wissen, ist durch Vermittlung der Mnche auf uns gekommen. Es gab auch Nonnenklster, in welchen fromme Jungfrauen lebten. Diefe unterrichteten die Mdchen oder pflegten die Kranken. Sie waren auch sehr geschickt im Nhen und Sticken und fertigten allerlei kunstvolle Handarbeiten. 5. Mohammed (622). Karl Martell (782). 1. Abstammung. Auf der Halbinsel Arabien wohnt seit alten Zeiten das Volk der Araber, welche ihre Abstammung von Jsmael herleiten. Sie sind tapfer, unternehmungslustig und zeigen groe Verehrung fr die Dichtkunst. Ihre Religion war der Sterndienst, doch gab es auch Christen und Juden unter ihnen. Unter diesem Volke stand Mohammed als Stifter einer Religionslehre auf, zu der sich noch heute viele Millionen in Europa, Asien und Afrika bekennen. 2. Erstes Auftreten. Mohammed wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. in Mekka geboren. Er erhielt nur wenig Unterricht, wurde Kaufmann und machte weite Reisen. Auf diesen lernte er das Christentum kennen, unter feinen Landsleuten fand er Anhnger des Judentums, während er selbst noch Heide war. Allein keine der drei Religionen fagte ihm zu; er glaubte sich vielmehr berufen, feinem Wolke ein neues religises Leben zu schaffen. Er zog sich in die Einsamkeit zurck

4. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 64

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Christentum verknden lie. Sobald er aber abgezogen war und in anderen Lndern Krieg fhrte, emprten sich die Sachsen, verbrannten die Kirchen, zertrmmerten die Kreuze, verjagten oder tteten die Priester. Ihr Anfhrer war Widukind (Wittekind), welcher immer wieder das Volk zum Aufstande gegen Karl aufreizte. Zuletzt aber wurde durch blutige Schlachten die Kraft der Sachsen gebrochen; Widukind verzweifelte an der Macht der Götter und lie sich taufen, wobei Karl sein Pate war. Zur Befestigung des Christen-tums errichtete Karl viele Bistmer, z. B. Mnster, Osnabrck, Paderborn. Die Sachsen behielten viele ihrer alten Gesetze und Freiheiten, viele Bornehme des Volkes wurden durch Geschenke und Wrden ausgezeichnet, und so wurden die Sachsen nach zweiuuddreiigjhrigem Kampfe Christen und mit den Franken zu einem Volke verschmolzen. b. Die Zge nach Italien. Den Norden Italiens beherrschte damals ein deutscher Volksstamm, die Longobarden. Der König derselben bedrohte den Papst; dieser aber rief Karl zu Hilfe, der auch mit einem Heere die Alpen ber-schritt und den Longobardenknig besiegte. Das Reich der Longobarden wurde mit dem frnkischen vereinigt. Doch emprten sich longobardische Groe mehreremal und versuchten das Longobardenreich wiederherzustellen, allein alle Aufstnde wurden unterdrckt. Im Jahre 800 unternahm Karl seinen fnften Zug nach Italien, um den von seinen Gegnern vertriebenen Papst wieder ein-zusetzen. Als er zu Rom am Weihnachtsfeste in der Peterskirche sein Gebet verrichtete, setzte ihm der Papst eine goldene Kaiserkrone aufs Haupt, und das ganze Volk rief in lautem Jubel: Leben und Sieg dem von Gott gekrnten frommen, groen, friedebringenden Kaiser der Rmer!" So war Karl der Groe zum Kaiser gekrnt. Wie in frherer Zeit der rmische Kaiser die ganze bekannte Erde beherrschte, so war jetzt Karl der Groe der hchste weltliche Herrscher; darum nannte man ihn und seine vom Papste gekrnten Nachfolger rmische Kaiser, das deutsche Kaiserreich aber hie das heilige rmische Reich deutscher Nation". Als solches hat es 1000 Jahre bestanden. c. Andere Kriegszge Kcrrls des Groen. Als Schirmherr der Christenheit unternahm Karl einen Feldzug nach Spanien, das damals ganz in der Gewalt der Mohammedaner war. Er eroberte das Land zwischen dem Ebro und den Pyrenen und fgte es als spanische Mark zu seinem Reiche. Auch das ruberische Volk der Avaren, welches Ungarn bewohnte, wurde von ihm besiegt. Sie hatten in ihrem kreisrunden, stark verschanzten Lager die Schtze aufgehuft, welche sie seit 200 Jahren den umwohnenden christlichen Vlkern entrissen hatten; diese fielen jetzt alle dem siegreichen Heere Karls zu. Das Land von der Ens bis zur Raab wurde die Ostmark des Frankenreiches. Auch gegen die Dnen und Slaven unternahm Karl siegreiche Feldzge; zuletzt erstreckte sich das Reich Kaiser Karls vom Ebro im Westen bis zur Raab im Osten, von der Eider im Norden bis nach Benevent im Sden. 3. Karl der Groe als Knedensfrst. a. Sorge fr die Religion. Karl war ein frommer Christ und suchte auch in seinem Reiche das Christentum auszubreiten und zu befestigen. Er lie viele Kirchen und Klster erbauen, Prediger und Mnche in die heidnischen Gegenden schicken, viele Jnglinge in den Klosterschulen zu Geist-

5. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 65

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lichen ausbilden. Gegen die heidnischen Sitten und Gebruche erlie er strenge Gesetze. Aus Italien lie er zur Verherrlichung des Gottesdienstes Snger und Orgelspieler kommen, denn die Stimmen der Franken waren so rauh, da die Italiener sie mit dem Geheul wilder Tiere verglichen oder mit dem Gerusch, welches ein Lastwagen hervorbringt, wenn er der einen Knppel-dmm fhrt. b. Sorge fr die Wissenschaft. An den bischflichen Kirchen und den Klstern errichtete Kaiser Karl Schulen und berief gelehrte Männer zu Lehrern; auch an seinem Hofe grndete er eine Schule fr die Shne der Hofbeamten. Er kam oft in diese Schule und erkundigte sich nach den Fort- schritten der Zglinge. Als er einstmals bemerkte, da gerade die rmeren Schuler gute, die vor-nehmen aber schlechte Arbeiten geliefert hatten, lie er die fleiigen Schuler zu seiner Rechten, die faulen aber zu seiner Linken treten und sprach zu den Flechigen: Ich danke euch, meine Shne! Fahret fort wie bisher, und ihr sollt stets ge-ehrt sein in meinen Augen und reichlich will ich euren Eifer belohnen! Zu den Faulen aber sprach er unwillig und streng: Ihr Shne der Vornehmen, ihr trgen Weichlinge! wenn ihr nicht bald bessere Wege betretet, so habt ihr von mir nichts Gutes zu erwarten. Eure vornehme Geburt und eure hbschen Gesichter gelten nichts bei mir; bei mir werden nur wahre Verdienste, nicht zufallige Vorzge Anerkennung und Belohnung finden!" Er selbst bte sich in den Wissenschaften bis in sein sptes Alter. Groe Sorgfalt widmete Karl der deutschen Sprache; er lie deutsche Heldenlieder sammeln und sorgte fr Reinheit der deutschen Sprache; er gab auch den Monaten deutsche Namen. c. Sorge fr 5ie Rechtspflege. Der Kaiser war der hchste Richter im Lande. Weil er aber doch nicht im stnde war, jedes einzelnen Mannes Klage anzuhren, so teilte er das Reich in Gaue und setzte der jeden Gau einen Grafen, der Gericht halten sollte. Die Gaugrafen lie er durch zwei Sendboten beaufsichtigen, welche alljhrlich von Gau zu Gau zogen und sich berzeugen sollten, ob kein Unschuldiger unterdrckt und das Land gut ver-waltet werde, ob in den Kirchen, Klstern und Schulen gute Ordnung herrsche. Die Sendboten muten dem Kaiser von allem berichten, was sie gesehen hatten, und er bestrafte dann die nachlssigen Beamten streng. d. Sorge fr die Landwirtschaft. Karl der Groe besa viele und ausgedehnte Landgter in allen Teilen des Reiches, aus denen er den Unterhalt fr sich und seine Hofbeamten bestritt. Diese Landgter machte er zu Musterwirtschaften, von denen die Bauern viel lernen konnten. Seinen Beamten schrieb er genau vor, während der Feldarbeiten, beim Sen, Pflgen, Ernten, Heuschneiden u. s. w., ordentlich Aufsicht zu den. Er ordnete an, welche Bume und Blumen in den Grten zu pflanzen seien, wie der Wein-stock zu behandeln, wie die Stlle zu bauen und das Vieh zu pflegen sei. der die Einnahmen und Ausgaben muten die Beamten genaue Rechenschaft ablegen. Die reichen Grundbesitzer wies er an, fr die Armen zu sorgen, arbeitsscheue Leute aber zur Arbeit anzuhalten. An vielen Orten lie er den Wald ausroden, Drfer anlegen, Smpfe austrocknen und Einden in fruchtbare Felder verwandeln. 4. Die Persnlichkeit Karls des Groen. Karls Krper war von ungewhnlicher Gre und ma sieben seiner Schuhlngen; aus den schnen Zgen seines Angesichts sprach Anmut, Heiterkeit und Wohlwollen. Seine blauen Augen Hbner . Richter, Realienbuch. Ausg. B. Ii. 5

6. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 74

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gehorsam dem Fürsten mute der Jngling geloben. Dann legten ihm edle Frauen die Rustung und dte goldenen Sporen an; der Ritter berhrte mit seinem Schwerte dmnml den Nacken des Jnglings und sprach: Im Namen Gottes, des heiligen Michael und des heiligen Georg mache ich Dich hiermit zum Ritter." Nun zeigte sich der junge Ritter dem versammelten Volke, und ein festliches Mahl beschlo die Feier. m.xl 4- Me Turniere. Im Frieden gaben die Turniere oder Waffenspiele dem Ritter Gelegenheit, ferne Geschicklichkeit in der Fhrung der Waffen zu zeigen Bei diesen Festspielen durften nur Ritter kmpfen. Der Platz, wo das Turnier statt-fand, war sorgfltig geebnet und mit schtzenden Schranken umgeben. Ringsum befanden sich erhhte Sitze fr die Zuschauer. Am Tage des Turniers erschienen diese in strahlenden Gewndern; Trompeten verkndeten den Anfang des Festspiels und in prchtiger Rstung, mit bunter Helmzier und schimmernden Mnteln zogen die Ritter in die Schranken. Dann begann der Einzelkampf. Von entgegengesetzten Seiten reiten zwei Ritter in die Schranken. Jeder trgt die lange feste Lanze eingelegt am rechten, den Schild am linken Arme. Pltzlich nehmen die Pferde Anlauf und gewaltig rennen sie gegeneinander. Wer schlecht im Sattel sitzt oder ungeschickt den Sto auffing, fllt aus dem Sattel; beschmt mu er abtreten, und seine Rstung gehrt dem Gegner. Oft aber fangen beide den Sto mit Geschick-lichkeit auf; dann brechen wohl die Lanzen. Der Sieger im Turnier empfing den Dank", eine Ehrengabe, aus der Hand einer Edelfrau. Oftmals kmpften zwei Scharen gegen einander. Streitart und Schwert waren die gewaltigen Waffen; die Schwerter sausen, die Panzer klirren; mancher Ritter sinkt verwundet oder gar tot vom Ro. Lnger als eine Stunde dauerte oftmals ein solches Gefecht. Gegen solche Ausartungen der Turniere muten strenge Manahmen getroffen werden. 5. Snger und Spielleute. Damals gab es noch keine Zeitungen und sehr wenige Bcher, auch konnten nur wenige Leute lesen und schreiben. Daher waren die Snger und Spielleute gar beliebt bei den Rittern und Edeldamen. Sie zogen von Burg zu Burg und sangen schne Lieder, spielten auch auf der Harfe oder der Geige. .Sie erzhlten von den Helden aus alter Zeit, aber auch von den Siegern im Turniere oder von ihren Reifen und Abenteuern. Wo ein Fest statt-fand, versammelten sie sich und priesen die freigebigen Herrscher und tapferen Ritter. Dafr erhielten sie ein Pferd, ein schnes Gewand oder ein Schmuckstck zum Lohne. Manchmal blieben sie auch lngere Zeit auf einer Burg, lehrten die Kinder des Ritters lesen, schreiben und singen und schrieben auch ihre Lieder und Gedichte auf. Viele solche Lieder besitzen wir heute noch. 6. Die Ritterorden. Durch die Kreuzzge gelangte das Rittertum zur hchsten Blte; in denselben entstanden auch die Ritterorden, deren Mitglieder Ritter und Mnche zugleich waren. Es gab drei Ritterorden: die Johanniter, die Tempelherren und die deutschen Ordensritter. Die Johanniter legten das Gelbde der Armut, der Keuschheit, des Gehorsams und bestndigen Kampfes gegen die Unglubigen ab. Sie trugen viel dazu bei, da das heilige^Land erobert und gegen die Trken behauptet wurde. Spter nahmen sie ihren taitz auf der Insel Rhodus, dann auf Malta. Zur Zeit der franzsischen Revolution verloren sie ihre Besitzungen. Die Tempelherren entstanden aus einer Gesellschaft, welche die Pilger ans der Wallfahrt nach Jerusalem beschtzte; ihr Wohnsitz in Jerusalem mar auf der Stelle erbaut, wo einst der salomonische Tempel gestanden hatte. Auch sie kmpften mit groer Tapferkeit gegen die Unglubigen; viele Adlige, Gelehrte und hohe Beamte traten diesem Orden bei. Im Lause der Zeit wurde der Orfcen sehr reich; ein habschtiger franzsischer König lie daher viele Ritter hinrichten und nahm die Gter des Ordens an sich; der Orden aber wurde aufgehoben. Der deutsche Ritterorden entstand im Jahre 1190. Damals ward der dritte fratzzng unternommen; die kranken und verwundeten Deutschen muten hierbei schr viel leiden, da sich niemand ihrer annahm, während die Templer fr die Fianzosen, die Johanniter fr die Italiener sorgten. Deutsche Kaufleute stifteten dlher ein Krankenhaus fr Deutsche; eine Bruderschaft bernahm die Pflege in d-mselben, und so entstand der deutsche Ritterorden. Die Mitglieder muten Deutfhe fein; ihre Ordenstracht war ein weier Mantel mit schwarzem Kreuze. Nach im Verluste des heiligen Landes wandten sie sich nach Venedig. Von dort zogen sie zum

7. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 75

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Kampf- gegen die ieiwden sprerten, Beftegt.fc'si hpm eroberten Gebiete eilten Ordensstaat. (Vergl. . 7.j ym^a^re 10^0 irui der Hochmeister Albrecht von Brandenburg zur lutherischen Lehre der und verwan-bette den Ordensstaat in ein weltliches Herzogtum. Der Orden besteht noch ttt Lfterreid) fot spterer Reit gab es viele Unwrdige im Ritterstande. Viele Ritter ^aren arm Vsahm t |e*, wie reich tocr und Im wurden: aber sie wollten nicht arbeiten. Daher wurden ste Rauber und schmten sich dessen so wenig, da bei ihnen der Spruch blich war. Reiten und Rauben ist ferne Schande, Das thun die Besten im Lande. , Sehr oft nahmen sie den Landleuten das Vieh von der Weide weg, und wenn die Hirten sich wehrten, wurden sie erschlagen. Wenn em Kaufmann mit ieinem Wagen voll Waren von einer Stadt zur andern zog, lauerten thm dte Raubritter auf, berfielen ihn und nahmen ihm die Waren weg. Ott Wwm sie den Kaufmann auf die Burg und warfen thn tn emenfmftern Keller^ ^ort muftie er bleiben, bis seine Angehrigen em hohes Losegeld Zahlten. Wenn zwei Ritter mit einander Streit bekamen, fhrten sie Krieg (Fehde) gegen eman . Dann drang oft der eine in die Drfer, die dem andern gehrten, zndete d e Huser an, schleppte das Vieh und die Vorrate weg und nahm die Bauern gefangen. So muten Brger und Bauern viel leiden. Krftige Kaiser und Landessrsten schritten nnt Strenge gegen die Raubritter ein; sie duldeten auch nicht, da die Ritter ihre. trettwfetten mit -gemalt ausfochten, weil dadurch das Land sehr verwstet wurd^ Unter schwachen Fürsten aber nahm das Raubritterwesen wieder uberhan^ Ostmals ggen tne Brger einer oder mehrerer Städte aus und vertilgten die Raubnester. Alsenduch das Schiepulver allgemein in Gebrauch kam, schtzte die Rstung mcht mehr aeaen die Flintenkugeln, die dicken Mauern nicht mehr gegen dte Kanonenkugeln. Daher verlieen die meisten Ritter ihre Burgen und das Rittertum fand em Ende. 13. Brgerliches Leben im Mittelalter. 1. Entstehung der Städte. Schon die Rmer hatten Städte in Deutschland gebaut, z. B. Kln, Koblenz, Mainz, Straburg u.a. Zur Zeit der Volkerwanderung wurden viele rmische Niederlassungen verwstet, spater aber freiten sich Deutsche in den Trmmern an; allmhlich wurden aus den romischen Stdten deutschere Städte entstanden dort, wo sich eine groe Kirche oder ein Kloster befand. Hierher kamen viele Wallfahrer; Gasthauser wurden gebaut, um sie ju beherbergen, Kaufleute lieen sich nieder, um ihre Waren zu verkaufen auch Handwerker siedelten sich an. Solche Städte waren oft der Sitz eines Bischofs Viele Städte wurden unter Heinrich I.jum Schutze gegen dte Raubzuge der Ungarn und Slaven erbaut. Fast in jeder Gstadt befand sich eme Burg mit festen Mauern und Trmen; um diese siedelten sich Handwerker, Kaufleute, aber auch Ackerbauer an, die hier Schutz fanden. Nach der Burg heien die Bewohner der Städte Brger. . 2. Aussehen der Städte. Schon von weitem erkannte man eine Stadt an den zahlreichen Trmen, welche Kirchen, Klster, das Rathaus und die Mauern der Stadt zierten. Wall und Graben umschlossen dte Stadt; doppelte ^-hore, durch feste Trme geschtzt, fhrten hinein. Wchter hielten am Tage Umschau und meldeten durch Zeichen jede Gefahr oder das Herankommen reisender Kaufmanns-zge; in der Nacht machte die Wache die Runde, denn viele Rauber schauten begehrlich nach dem Reick)turne der Stadt. In frherer Zeit waren die Wohnhaus unansehnlich, nur aus Fachwerk und mit Stroh oder Schindeln gedeckt; die Straen waren eng, so da oft Feuersbrunste entstanden, welche groe Teile der Stadt verwsteten. Erst nach den Kreuzzugen baute man stattliche Huser aus Steinen und versah sie mit mancherlei Zierat. Dte Straen waren lange Zeit ungepflastert, an abgelegenen Pltzen sah man auch tn groen Stdten Dnger auf der Strae liegen; denn die Burger weben damals noch viel Landbau. Um fo prachtvoller waren die Kirchen und Rathaufer.

8. Geschichtsbilder für die Oberstufe mehrklassiger Schulen - S. 76

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3. Kefchftigung der Kemohner. a. Tie Geschlechter. Zum Schutze der Burg, d:e meist dem Landesherrn gehrte, waren Ritter und Sldner ange-r m schtzten. Sie waren die vornehmsten Brger. Zu ihnen gesellten sich bald die Kaufleute. Sie hatten in jener Zeit ein beschwerliches und muhevolles Geschft, denn es gab noch keine Eisenbahnen und Posten. Meist mute der Kaufmann selbst seine Waren von einem Orte zum andern bringen, und bei den schlechten Wegen, unter den Raubrittern hatte er viele Gefahren zu bestehen. Aber die Kaufleute wurden auch sehr reich; sie hatten gewhnlich mehr Geld als die Fürsten und Ritter. Dadurch kamen sie zu Ehren und Ansehen. Die reisigen Burgmannen und die freien Kaufleute in den Stdten vereinigten sich tm Laufe der Zeit, sie erhielten von dem Landesherrn das Recht, Zlle und ^^ern zu erheben und Gericht zu halten. Diese vornehmen Brger nannte man Geschlechter (Altburger). Ste hatten ihre besonderen Trinkstuben, sie regierten die Städte und schlssen die Stdtebndnisse ab. b- Handwerker und Znfte. Die Handwerker waren bis zum Jahre 1300 Ietbetgene oder hrige Leute, erst spter wurden sie frei. Schon vorher vereinigten M die Handwerker gleichen Betriebes zu geschlossenen Gesellschaften, den Innungen oder Znften. Sie whlten Obermeister und Zunftmeister, welche der die Auf-nhme in die Zunft wachten. Wer das Handwerk erlernen wollte, mute erst drei ^ahre Lehrling sein, hierauf sein Gesellenstck anfertigen, und erst dann wurde er Geselle. Als solcher arbeitete er bei einem Meister, ging auf die Wanderschaft, um die Welt kennen zu lernen, und hatte erst ein Meisterstck zu liefern, ehe er Meister und Brger werden konnte. Oft wohnten die Handwerker gleichen Gewerbes m bestimmten Straen bei einander, die nach ihnen den Namen erhielten (Schmiede-brcke, Messergasse). Die Zunft sah streng darauf, da ihre Angehrigen ein sittliches Leben fhrten; auch durfte keiner den andern im Preise unterbieten oder schlechte Ware liefern. Nur eine bestimmte Zahl von Meistern durste sich in einer Stadt nieder-lassen, damit alle ihr hinreichendes Auskommen hatten. ieo gelangten die Handwerker zu Wohlstand und Ansehen. Zwischen den Geschlechtern, welche die Städte regierten, und den Znften, welche an der Regierung teilnehmen wollten, kam es oft zu harten Kmpfen. c. Ackerbauer. Viele Brger trieben auch Ackerbau und Viehzucht; daher waren selbst die greren Städte einem Dorfe hnlich. In Berlin lag noch 1640 der Dnger auf den Straen und die Schweine liefen auf den Pltzen umher. 4. Husliches Leben. Die husliche Einrichtung im Mittelalter war fehr einfach. Nur wenige Mbel befanden sich in den meist engen Stuben, aber sie waren bei Wohlhabenden mit Geschmack und Kunst gearbeitet. Die Kleidung dagegen war meist prchtig; jeder Stand hatte seine besondere Tracht. Mit kostbarem Pelzwerk, bunten Stoffen, goldenem und silbernem Schmuck wurde groer Aufwand getrieben, und alle Verbote der Obrigkeiten halfen nichts dagegen. Auch im Essen und Trinken herrschte groer Aufwand. Man kannte freilich damals viele Speisen nicht, die wir jetzt tglich genieen. Statt Kaffee trank man Warm-bier, statt Kartoffeln a man Haferbrei. Dagegen waren Fleisch und Fische billig. Die Speisen waren meist sehr stark gepfeffert, und dies reizte wieder zu unmigem Trinken. 5. Stdtebndnisse. Die Hansa, a. Entstehung der Hansa. Whrend der Enkel des Kaisers Friedrich Barbarossa in Italien und Palstina weilte, nahm in Deutschland das Unwesen der Raubritter sehr berhand. Nicht nur auf den Landstraen lauerten sie, sondern auch an den groen Strmen hatten sie eine Menge Burgen errichtet, von denen aus sie die vorberfahrenden Schiffe zwangen, ihnen hohe Zlle zu zahlen. Endlich beschlossen die reichen Handelsstdte Hamburg und Lbeck, sich selbst zu helfen, da ihnen sonst niemand Schutz gewhrte. Sie schlssen einen Bund mit einander und schickten ein groes Heer und Kriegsschiffe gegen die Ruber aus. Nun hatten die Raubritter schlimme Zeiten. Ihre Burgen wurden belagert und zerstrt; sie selbst bten ihre Unthaten am Galgen. Die Flotte vernichtete die Schiffe der Seeruber und ttete die Mannschaft. So kam dieser Bund, welcher Hansa (d. h Verbindung) hie, in groes Ansehen. b. Blte der Hansa. Die anderen deutschen Städte erkannten bald, wie groen Nutzen die Hansa ihren Mitgliedern brachte; daher traten ihr viele Städte bei.

9. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 23

1912 - Breslau : Goerlich
— 23 — unter die Herrschaft der polnischen Herzöge, der Piasten. Der heibnische Herzog Mesko würde auf Zureben und Bitten seiner katholischen Gemahlin Dombrowka ein Christ. Er soll befohlen haben, am Sonntage Lätare (966) die Götzenbilber ans den Tempeln zu tragen und zu zerschlagen. Viele Schlesier ließen sich taufen. Um das Jahr 1000 würde in Breslau der erste Bischof eingesetzt. Die Breslauer Bischöfe wurbeu durch beit Besitz von Ottmachau, Neiße und Grottkau schlesische Laubesfürsten. Daher führt noch jetzt der Breslauer Bischof den Titel „Fürstbischof". — Ein schlesischer Graf, namens Peter Wlast, ließ zahlreiche Kirchen erbauen und ausstatten. 3. Wie die Deutschen Städte und Dörfer gründeten. 1. Gründung deutscher Dörfer. Im 12. Jahrhnnbert kam bei einer Lanbesteilung Schlesien unter selbstänbige Herzöge. Mittelschlesien erhielt Boleslaus der Lange, der um Ausbreitung der deutschen Sprache und Kultur erfolgreich tätig war. Große Dienste leistete ihm der Zisterzienserorben. Im Oberwalbe grünbete er für die Zisterzienser das Kloster Leubus. Die Mönche riefen aus ihrer Heimat Sachsen beittfche Bauern ins Oberlanb. Boleslaus' Sohn, Heinrich I. ober der Bärtige, war ebenfalls ein beutsch-gefinnter Herzog. Währenb seiner Regierung wanberten viele beutsche Familien aus dem Westen in Schlesien ein. Die deutschen Einroanberer erhielten Gruub und Boben unentgeltlich. Fleißig arbeiteten sie. Sie fällten Bäume, bämntten Bäche ein und trockneten Sümpfe aus. Ihr Fleiß würde durch immer bessere Bobenerträge belohnt. Die Ansiebler zahlten dem Grnubherrn den „Hufenzins", und auch an die Kirche entrichteten ste eine bestimmte Abgabe. Die deutschen Bauern waren frei von allen Diensten der polnischen Dorfleute und befaßen ihre Wirtschaft als freies Eigentum. Die neuen Dörfer benannte man oft nach dem Gründer. So erklären sich die Namen: Petersborf, Werners2 borf, Knnzenborf, Dittersbach (Dietrichsbach) u. a. 2. Gründung deutscher Städte. Zur Zeit Herzog Heinrichs I. wanberten auch viele beutsche Hattbwerfer und Kaufleute in unserem Heimatlanbe ein. Für ste

10. Bilder aus Deutschlands und aus Schlesiens Vergangenheit - S. 9

1912 - Breslau : Goerlich
— 9 — {(öfter gegründet. Die trefflichen Ordensleute machten das Land urbar und legten Sümpfe trocken. Neben den Klöstern entstanden wohlgepflegte Gärten. In den Klosterschulen wurde die Jugend unterrichtet. Die Armen und Kranken fanden in den Klöstern liebevolle Pflege und Hilfe. In der Klosterkirche konnten die Leute dem Gottesdienste beiwohnen. In ihrer stillen Zelle schrieben die Benediktiner seltene Bücher ab; auf diese Weise blieben der Nachwelt wichtige Werke erhalten. Die Mönche betrieben auch Malerei und Bildhauerei. Die Klöster brachten dem Lande großen Nutzen. 7. Kaiser Karl der Große. 768—814. Der mächtigste Frankenkönig war Karl der Große. 1. Kriege gegen die Sachsen. Dreißig Jahre hindurch mußte Karl der Große Kriege gegen die heidnischen Sachsen führen. Diese wohnten im heutigen Sachsen, in Hannover und Westfalen. Häufig fielen sie in das Frankenreich ein, verbrannten die Kirchen und zerstörten die Häuser. ^Karl der Große besiegte dieses räuberische Volk in mehreren Schlachten. Endlich ließ sich ihr Anführer Widukind (Wittekind) taufen. Viele Sachsen folgten feinem Beispiele. Zur Befestigung des Christentums gründete Karl Kirchen und Klöster in Sachsen. Die von ihm gegründeten Bistümer Münster, Osnabrück und Paderborn bestehen noch heute. Karl der Große mußte noch gegen andere Nachbarvölker Kriege führen. Infolge der siegreichen Feldzüge vergrößerte er das ?yranfenreich. Karls Reich erstreckte sich von der Nordsee bis zum -Ltber, vom Ebro bis zur Elbe und Naab. Im Jahre 800 krönte der Papst Karl den Großen zum römischen Kaiser. 2. Karl der Große als Landesvater. a- Sorge für die Religion. Karl der Große war ein frommer Christ. Er suchte in seinem Reiche das Christentum auszubreiten und zu beseitigen. Er ließ viele Kirchen und Klöster erbauen und Priester und Mönche in die heidnischen Gegenden schicken. Zur Verherrlichung des Gottesdienstes ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen. Buchwald. Bilder. 2
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