Nr. 6. vas Snz-Pfinz-Uraichgauer Hügelland.
Ziel: Ein Gebiet, das sich für den Ackerbau besonders eignet!
I. Frage.' Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Warum eignet sichdiegegendbe sonders
für den 91 cl e x b a it?
Iii. Frage: Was pflanzen die Bauern dort an?
Iv. Frage: Treiben die Leute auch Industrie?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Das Hügelland wird im
Norden und im Osten vom Neckar, im Süden von der Enz und
im Westen von der Rheinebene begrenzt.
2. B od eng est altung : Schon der Name sagt, daß es ein
Hügelland ist. Die Bergabhänge sind sanft abfallend und die
Täler ziemlich breit. Die größten Erhebungen sind der Steins-
berg bei Sinsheim, der Turmberg bei Durlach und der Wartbcrg
bei Pforzheim, alle etwa 300 m hoch.
3. Bewässerung: Enz, Pfinz, Salbach, Kraichbach, Leim-
bach, Neckar mit Elsenz durchfließen das Gebiet.
4. Klima: Im Nordeu hält der Odenwald und im Osten
das höh'er gelegene Neckarhügelland Württembergs die kalten Winde
ab. Von Westen und Süden können die warmen, milden Lüfte
leicht ins Land wehen.
5. Die wichtigsten Orte: Meckesheim, Waibstadt, Eins-
heim, Rappenau, Langenbrücken, Eppingen, Bruchsal, Bretten,
Durlach, Pforzheim.
Ii. Frage: Warum eignet sich die Gegend b e-
sonders für den Ackerbau?
Alle vier Bedingungen, die für einen ergiebigen Ackerbau
erforderlich sind, erfüllen sich hier, nämlich Bovengestaltung, Boden-
beschaffenheit (weißer und schwarzer Kalk), Bewässerung und Klima.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Nr. Z. Vie untere Rheinebene.
Ziel: Die Ebene zwischen Weschnitz und Murg!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
il Fragei Wie entstand die Ebene?
Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner
d a s e l b st?
Iv. Frage: Welches sind die wichtigsten Orte in
der Ebene?
V. Frage: Welches sind die Verkehrsstraßen?
1. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ansdehnnng: Die untere Rheinebene wird
im Norden von der Weschnitz (nördliche Landesgrenze), im Osten
vom Hügelland, im Süden von der Murg und im Westen vom
Rhein nmgrenzt. Sie ist etwa 15 km breit und 90 km lang,
2. Bewässerung: Neckar, Rhein und der untere Lauf der
Murg, Alb, Psinz, Salbach, Kraichbach und Leimbach bewässern
die Rheinebene.
3. Klima: Das Klima ist sehr mild. Im Norden erheben
sich jenseits des Mains der Taunus und der Spessart und halten
die ranhen Nordwinde zurück. Im Osten sind es der Odenwald
und das Hügelland, die den scharfen Ostwinden den Eintritt ver-
wehren. Von Süden können die warmen Winde ungehindert ein-
dringen, ebenso hat der sanfte Westwind, der den Regen bringt,
freien Zutritt.
Ii. Frage: Wie entstand die Rheinebene?
Die links- und rechtsrheinischen Gebirge bildeten vor vielen
Jahrtausenden ein zusammenhängendes Gebirge. Allmählich senkte
sich zwischen beiden Teilen das Gestein, wodurch ein breiter Graben
mit steilen Absturzrändern entstand. Hier sammelten sich die Wasser,
die den Boden so ausspülten, daß in der Mitte eine Vertiefung
entstand. Dadurch bekam der Rhein nach und nach ein viel
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Nr. Jo. Rückblick über das Unterland
Ziel: Das badische Unterland, ein Garten'
I. Frage: Was lehrt b i e Karte?
11. Frage: W a r u in darfdasu uterland mit einem
Garten verglichen werden?
Iii. Frage: W i e ist der Garten bebaut?
Iv. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Das badische Unterland liegt
nördlich der Murg und ist umgrenzt: im Norden von der Weschnitz
(nördliche Landesgrenze) und dem Main, im Osten von der Tauber,
im Süden von der Murg und im Westen vom Rhein.
2. Bodengestaltung: Der Boden des Unterlandes ist teils
eben (Rheinebene und Täler), teils hügelig (Neckarhügelland und
Bauland); nur ein kleiner Teil ist gebirgig (Odenwald).
3. Bewässerung: Das Unterland wird von größeren
und kleineren Flüssen durchzogen, die fast alle in den Rhein
fließen. Die wichtigsten derselben sind: Murg, Alb, Psinz, Sal-
bach, Kraichbach, Leimbach, Neckar mit Elsenz, die Weschnitz, und
der Main mit der Tauber.
4. Klima: Im Unterland herrscht ein mildes Klima. Die
rauhen Nordwinde werden durch den Odenwald und Taunus und
die scharfen Ostwinde durch den Spessart aufgehalten; dagegen
können die warmen Südwinde ins Land eindringen. Die feuchten
Westwinde werden durch die Gebirge im Norden und Osten auf-
gehalten und bringen so dem Lande die nötige Feuchtigkeit.
Ii. Frage: Warum darf das Unterland mit einem
Garten verglichen werden?
Das Unterland ist ein schönes, fruchtbares Stück Land mit
reichlicher Bewässerung und mildem Klima: es verdient also den
Namen Garten mit Recht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Nr. 23. ver ttaiserstuhl.
Ziel: Ein schönes, fruchtbares, inselartiges Gebirge in der Rheinebene!
I. Frage: Was lehrt die Karte?
Ii. Frage: Was macht das Gebirge so schön?
Iii. Frage: Warum ist das Gebirge so fruchtbar?
Iv. Frage: Woher hat das Gebirge seinen Namen?
I. Frage: Was lehrt die Karte?
1. Lage und Ausdehnung: Zwischen Emmendingen und
Freiburg erreicht die Rheinebene ihre größte Breite. Dort erhebt
sich einer Insel gleich der Kaiserstuhl aus ihr. Er ist etwa vier
Stunden lang und zwei bis drei Stunden breit. Am Südwestende
des Gebirges liegt Breisach und am Nordostende Riegel. Der West-
rand des Gebirges geht bis an den Rhein.
2. Die Bodengestaltung: Der Kaiserstuhl besteht aus
mehr als 40 zuckerhutähnlichen Bergen, die sich halbkreisförmig
aneinander reihen. Tie höchsten Berge sind: Totenkopf, Neun-
lindenberg, Eichelspitze und Katharinenkapelle. Die Abhänge dachen
sich sanft ab und ermöglichen ohne allzu große Mühe den Anbau
bis nahe an die Kuppen hinauf.
3. Bewässerung: Auf der Karte sehen wir keine größeren
Gewässer, die das Gebirge durcheilen. Die feuchten Westwinde
und der häufige Nebel der umliegenden Rheinebene bringen dem
Gebirge aber foviel Feuchtigkeit, als es für seine Hauptgewächse,
Reben und Obstbäume, braucht.
4. Klima: Schon die Unterlage des Gebirges ist ein stets
wärmendes, vulkanisches Gestein. Der Südwind kann ungehindert
über das Gebirge hinstreichen, und die kalten Ost- und Nordwinde
werden durch den Schwarzwald und die Vogesen, die nördlich von
Straßburg sich erheben, aufgehalten.
5. Die wichtigsten Orte: Breisach, Burkheim, Endingen,
Jhringen Bahlingen, Eichstetten, Riegel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
96 —
Baar gedeiht Getreide in Hülle und Fülle; daher werden diese
Gegenden auch die Kornkammern Badens genannt. Auch das
Neckarhügelland und die Rheinebene haben ausgedehnte Getreidefelder.
Wo sind die Felder für die Handelsgewächse?
Die fruchtbare Rheinebene und das Hügelland erzeugen:
Tabak, Hopfen, Zuckerrüben, Zichorie, Häuf, Spargeln und Reps
in reicher Menge und besonderer Güte.
Wo ist die Obst- und Weingegend?
Am Bodensee, am Kaiserstuhl, an den westlichen Abhängen
des Schwarzwaldes, im Enz-, Pfinz- und Kraichgauer Hügelland,
in den westlichen Tälern und geschützten Abhängen des Odenwaldes, im
Baulauo und im Taubertal finden wir zum Teil recht guten,
bekannten Wein und außer den gewöhnlichen Obstsorten auch
Pfirsiche, Mandeln und Aprikoseu (Bergstraße, Kaiserstuhl!)
Woher kommt das Holz?
Die hohen Tannen des Schwarzwaldes, die Eichen und Buchen
des Odenwaldes liefern in reichen Mengen Holz. Etwa 1/s des
Bodens ist mit Wald bedeckt; der übrige Teil aber ist für Acker-,
Wein- und Obstbau bestimmt.
Wovon hängt die Fruchtbarkeit des Landes ab?
Von drei Dingen hängt die Fruchtbarkeit eines Landes ab:
1. von dein nahrhaften Ackerboden,
2. von dem Klima,
3. von der Bewässerung.
1. Der fruchtbare Ackerboden: Durch Verwitterung
des Gesteins, besonders des Kalk' und Sandsteins, aber auch
der vulkanischen Gesteine und der Verbindung mit Löß (Mergel)
sowie durch die angeschwemmte Erde, die die Flüsse herbeibrachten,
ist der fruchtbare Ackerboden entstanden.
Wir finden deshalb den fruchtbarsten Boden in der Rhein-
ebene, den Flußtälern, im Hügelland und am Fuße der Gebirge.
Nur die hochgelegenen Stellen, die Granit als Untergrund haben,
sind weniger fruchtbar.
2. Das Klima: Die Witteruugsverhältuiffe — Wärme,
Kälte, Regen, Wind sind im allgemeinen recht günstig in Baden;
wir haben ein mildes, angenehmes und gesundes Klima. Nnr
die hochgelegenen Orte, die dem rauhen Nord- und Ostwind aus-
gesetzt sind, haben rauhes Klima. Das Klima ist alfo abhängig
von der Bodenhöhe; Schwarzwald- und Odenwaldhöhen und Baar
haben ein rauhes Klima. Das milde Klima in den für die Land-
Wirtschaft geeigneten Gegenden hat viele Vorteile für den Bauer.
Der lange Sommer und Herbst macheu eiue zwei-, ..ja dreimalige
Ernte möglich, z. B. Getreide, Rüben, oder Heu, Ohmd, Gras.
Der Bauer kann schon früh im Jahre mit seiner Feldarbeit be-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
_ 4 —
den liegen, desto mehr haben ihre Jahreszeiten Ähnlichkeit mit den
unseren; aber am Pol dauert jeder Tag 4386 Stunden und ebenso
lange jede Nacht. So lange der Tag währt, ist Sommer, sobald die
Nacht einbricht, beginnt der Winter. Ähnliche Verhältnisse herrschen in
allen Ländern des höchstens Nordens.
Sicher und schnell bringt uns der „Nordstern" an Grönlands
Westküste; dieser Landstrich allein ist dauernd von Europäern bewohnt,
ja er erfreut sich sogar eines verhältnismäßig milderen Klimas als das
Innere des nördlichen Festlandes von Amerika. Dänemark hat die Ober-
gewalt über die wenigen Siedelnngen, die sich ans dem schmalen Küsten-
streifen finden. Bei einem der freundlichen dänischen Beamten in
Julianehab finden wir gastliche Ausnahme. Unser Schisf aber wendet
sich zur Erledigung von Handelsgeschäften wieder südwärts.
Es ist Sommer auf Grönland, also gute Zeit. Längst ist das
riesige Leichentuch, das Hügel und Thäler so lauge vollständig bedeckte,
vor den wohlmeinenden Sonnenstrahlen gewichen. Da ist auch die
Pflanzen- und Tierwelt zu ueuem Leben erweckt worden. Wer Grönland
im Banne des furchtbaren nordischen Winters kennen lernt, der hält es
kaum für möglich, daß aus dem scheinbar für immer erstarrten Boden
solche reizende Blumeu, so hübsche Flechten, so zierliche Moose und
Zwergbänmchen hervorwachsen konnten, wie wir sie bei unseren Wände-
ruugen in Menge finden. Aber diese hübschen Pflanzen haben Eile, ihr
Lebenswerk zu vollbringen, deuu ihre gesamte Entwicklung vom Treiben
des ersten Keimchens bis zur Blüte und vollen Ausbildung des Samens
muß binnen wenigen Wochen vollendet sein. Überraschend deutlich er-
kennen wir hier, welchen gewaltigen Einfluß die Soune auf die Gewächse
ausübt. Wundervoll hell und klar ist das Wetter; die dicken Nebel, die
ostwärts von Grönland die Aussicht über deu atlantischen Ocean oft
tagelang verhüllen, schwinden hier während der schönen Jahreszeit.
Dreimal schon hat die Sonne ihren Kreislauf um deu Horizout herum
jetzt vollendet, ohne daß die geringste Wolke am lichtblauen Firmament
wahrzunehmen war. Die Hitze ist geradezu drückend, was uns nicht
wundernehmen kann, da die Sonne beständig auf das aus starrem Winter-
schlaf erwachte Laud wirkt. Sie übt daher auch eine erstaunliche
Wirkung anf die Pflanzenwelt ans. Viele Gewächse, die wir antreffen,
sind schon in Samen gegangen, einzelne sogar bereits ganz trocken und
verwelkt.
Lassen wir uns durch die Glut der fast immer unbewölkten Sonne
nicht abschrecken, einen längeren Streifzug zur Erforschung des einheimischen
Tier- und Pflanzenlebens zu unternehmen! In dem Gärtchen
unseres liebenswürdigen Gastsreuudes konnten wir uns durch den Augen-
schein überzeugen, daß der Boden reichlich 1i'2 Meter tief aufgetaut war;
die Gewächse können also ihre Wurzeln ausreichend lang ins Erdreich
hinabtreiben. Überall grünt und blüht es lustig; selbst auf der Spitze
des 2000 Meter hohen Berges fiudert wir noch dicke Moospolster. Daß
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
I.
Im Hohen Worden.
Um die hehre Majestät, aber auch die grausigen Schrecknisse der
Polarwelt kennen zu lernen, denken wir uns auf ein seetüchtiges Schiff
versetzt, das dein fernen Grönland zusteuert.
Lustig streicht unser Fahrzeug durch die blauen Fluten; die Farbe
der reinen, durchsichtigen Wasser verrät uus, daß wir uns noch im Ge-
biete des warmen, für unsern Weltteil so überaus wichtigen Golfstromes
befinden. Weiter, rastlos weiter dringt das Schiff nach Nordwesten.
Allmählich ändert sich die Färbung des Wassers, bis sie endlich in ent-
schiedenes Grün übergeht. Der erfahrene Kapitän belehrt uns, daß wir
in den Bereich einer von Nordeu, also aus der Polnrwelt, kommeudeu
Strömung geraten sind. Die schmutziggrüne Färbung rührt vorwiegend
von einer Unzahl winzig kleiner, mit dem bloßen Auge gar nicht wahr-
nehmbarer Algen und niederer Tiere her; der freundliche Befehlshaber
läßt eine Portion davon auffischen, und leicht erkennen wir, daß jene
niederen Pslauzeugebilde eiueu üblen Geruch verbreiten und schleimige
Beschaffenheit besitzen. Uberraschend schnell ist der Wechsel in der Wasser-
farbuug vor sich gegangen; aus blauein Wasser gelangten wir in oliven-
grünes, dann in blaßgrünes. Im Bereich des Golfstroines zeigte das
ins Wasser gehaltene Thermometer noch 4° Wärme, hier, im eisigen
Polarstrom, kündet der Wärmemesser nur uoch 0° Wassertemperatur.
Da ruft der Mann im Mastkorbe plötzlich: „Segel ahoi!" und
deutet mit dem Zeigesinger der ausgestreckten Rechten nach Nordwesten.
Es ist bereits so furchtbar einsam in diesen Gebieten, wir haben uns
schon so an das Gefühl ungeheurer Entfernung von menschlichen Wesen
gewöhnt, daß wir den Kapitän fragend ansehen. „Sicher ein Walfisch-
fänger", erklärt der alte Seebär. „Treiben sich gerne in diesen Gegen-
den herum. Sind hier die besten Jagdgründe auf das Riesenwild."
Er giebt sodann mit ruhiger Stimme Befehl, ans das einsame Schiff
zuzusteuern. „Ist jetzt nicht viel mehr von Walen hier zu sehen," erzählt der
wackere Kapitän. „Gab eine Zeit, da fuhren jedes Jahr von Bremen
mehr als zwanzig, von den Weser- und Elbhäfen insgesamt zwischen
fünfzig und sechzig stattliche Schiffe iu die nördlichen Gründe ans und
erlegten vier- bis fünfhundert der specktragenden Ungeheuer. Vou
1770—90 brachten deutsche Schiffe 'die Ausbeute vou 2200 Walen heim.
Haben sich durch unvernünftige, rücksichtslose Allsnutzung selbst den
Klcinschm idt, Lebensbildern. i
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Ii.
In Ataska
und Writifch-Moröamerika.
Hoch im Nordwesten Amerikas dehnt sich ein wenig besiedeltes, früher
den Russen gehöriges, 1867 aber mit der umgebenden Inselwelt in den
Besitz der Verewigten Staaten übergegangenes Gebiet ans: das Territo-
rium Alaska. Obwohl das Klima hier, wie am ganzen Westgestade der
weiten, nördlich von der Union gelegenen Räume, beträchtlich milder ist
als unter gleicher Breite an der Ostküste, wird das Land doch kaum
jemals Ansiedler in größerer Menge anziehen.
Ein Dampser führt uns auf rascher und günstiger Fahrt von San
Francisco in dem berühmten Staate Calisornien nordwärts in den Norton-
fnnd; von hier aus schleppt uns ein kleiner Dampfer in einem ange-
hängten Fellbote den riesigen Inkon ström hinaus. Von seinem Thale
brachten wir, auf Grund von Mitteilungen Reisender, eine günstigere
Meinung mit, als von dem übrigen unwirtlichen Lande; doch der er-
sahrene Kaufmann, der im Auftrage der Firma Warren in San Francisco
feinen Laden in dem ersten Dorse der Eingeborenen aufgeschlagen hat
und der uns in seiner Einsamkeit freundlich aufnimmt, belehrt uns schnell
über die Unmöglichkeit, im Inkonthale Ackerbau zu treiben.
„Wie kann der Farmer hier Erfolg haben?" sagt der zähe, ener-
gische Mann. „Noch im Juli kommen schwere Fröste vor — mit Sicher-
heit ist also niemals auf eine Getreideernte zu rechnen. Kluge Leute
haben versucht, hier Fruchtbäume zu pflanzen; es ist nichts daraus ge-
worden. Weiter drunten im Süden läßt sich die Kartoffel noch mit
einigem Erfolg bauen; aber selbst auf Kadjak, der südlichsten Insel des
ganzen Territoriums, mißrät sie in 5 — 6 Jahren mindestens einmal. Die
Aussichten sür den Ackerbau sind also sehr trübselig, und uicht minder
sind sie es für die Viehzucht. Woher wollte man genügende Futtervorräte
für den Winter schaffen? Nein, mit Bodenanbau, mit Farmwirtschaft
wird es hier niemals etwas werden. Wer hier leben will, der bleibt auf
Jagd und Fischerei angewiesen."
Südlich vom Aukonstrome mündet der zweitgrößte Fluß Alaskas,
der Kuskoquim-River. Wir dringen mit einigen reise- und jagd-
lustigen Amerikanern in das weite, völlig ebne, von zahllosen Wasseradern
durchzogene und mit größeren und kleineren Wasserflächen erfüllte Gebiet
zwischen beiden Gewässern ein. Es ist eine Landschaft, die in vielen Be-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Ortsnamen: Ataska Writifch-Moröamerika Amerikas Alaska San
Francisco San_Francisco Alaskas
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 97 —
ihnen. Der Wildreichtum, von dem so mancher durch schlechte Lektüre
erregte Knabe und Jüngling träumt, ist längst verschwunden; nur in
wenigen, noch fast nnbesiedelten Gegenden, z. B. in Oregon, findet sich
noch Wild in größerer Menge; sonst hat man infolge der unbeschränkten
Jagdfreiheit so gründlich damit aufgeräumt, daß die Vereinigten Staaten
in länger befiedelten Teilen ärmer daran sind als viele Striche unseres
Vaterlandes. Der Büffel ist fast ganz ausgerottet, man hat seine uuzähl-
baren Herden in der rohesteu Weise geschlachtet. Arbeit, harte Arbeit —
das ist's, was die neue Welt so gut wie die alte von dem Landmann
fordert. Vergnügliche Streiferei nach Jagdbente ist heute fast zwecklos;
eins der großen Eichhörnchen ist vielleicht die einzige Beute, die der ent-
täuschte Weidmann heimbringt.
Der riesige, Europa an Größe fast erreichende Raum, den die
Vereinigten Staaten einnehmen, läßt sich in drei Teile zerlegen, die wir
zunächst einer kurzen Betrachtung unterziehen wollen, nämlich in ein klei-
neres östliches und ein großes westliches Hochland, zwischen denen
das ungeheure Tiesland des Mississippi eingebettet ist. Im Osten
sind die Ketten der Alleghanys oder des Apalachengebirges auf-
gesetzt; den Westen füllen die gewaltigen, himmelanstrebenden Massen der
Felsengebirge und die zwischen ihnen und den Küstengebirgen ge-
legenen großen Hochflächen aus.
Im östlichen Canada beginnend, ziehen die schmalen, eigentümlich
parallelen Ketten der Alleghanys in ganz geraden Kammlinien südwärts.
In der Nähe der Hudsonquelle liegt eine überaus wilde Gegend des
Gebirges, in der heute noch der Wolf, der Bär und andere Raubtiere
heimisch find, und in deren tiefen Schluchten selbst die Gluthitze des ameri-
kanischen Sommers Schnee und Eis nicht völlig zu schmelzen vermag.
Ungeheure Felsenmassen, einzelne kantig, andere kahl, wieder andere mit
Moos bedeckt, oder hohe Bäume tragend, die jene Felsgebilde mit den
Wurzeln umklammern und so Stütze sucheu, setzen uns hier in Erstaunen.
Die lose umherliegenden Felsbrocken werden durch Wurzeln und Schling-
gewächse vor dem Hinabrollen geschützt. Mühsam muß man emporklettern,
wenn man die Landschaft von einem hochliegenden Punkte aus in ihrer
ganzen, großartigen Wildheit überblicken will. Ungeheure Felfenmasfen,
die erst vor Kurzem durch ein Erdbeben herabgestürzt zu sein scheinen
und au denen die Naturmächte noch beständig weiterarbeiten, liegen in
der berühmten Schlucht wild durcheinander. Der Hudson drängt sich
nach Südwesten durch diese Massen, ein anderer Fluß nach Nordosten;
ihre Quellschlucht aber ist so zerklüftet, daß man sie nicht begehen kann.
Vielbesucht ist jetzt auch die schöne Gegend des Champlainsees. In der
südlichen Abteilung des Alleghanygebirges ist der Parallelismus der eiuzel-
nen Kämme so auffallend, daß die Krümmung der einen Kette ganz genau
von allen anderen nachgeahmt wird, weshalb die flachen Thäler fast überall
gleiche Breite behalten. Überaus reich ist das Gebirge an wichtigen
Mineralien, die es iu seinem Schöße birgt, und seine schönen Wälder
Kleinschmidt, Lebensbilder :c. n
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 224 —
zenlebens, das, vom Schatten und der feuchten Wärme begünstigt, selbst
in Zeiten entsetzlicher Dürre noch in überraschender Üppigkeit prangt. Dichte,
hohe Wälder ragen in den Tiefen; aus allen Ritzen und Spalten treiben
Strtincher und Schlingpflanzen hervor; Cactns und Agave, im Kalkgebirge
Fächerpalmen und Fleischgewächse, recken sich auf den Vorsprüngen empor.
In der Regenzeit tritt eine Veränderung ein, die von neuem überrascht:
das nackte Gestein überzieht sich mit Moosen und Flechten, die schwarz,
silberfarben, dunkelgrün, gelb, hochrot nebeneinander wuchernd, eiu wunder-
bares Farbenspiel zeigen.
Aus dieser untersten, heißen Gegend, der Tierra caliente, gelangen
wir in die gemäßigte, in die Tierra, templada. Hier ist es wunderbar
schön; die Hitze quält nicht mehr so, wie in den heißen Küstenstrichen,
wo überdies das gelbe Fieber oder das schwarze Erbrechen den Fremdling
jählings hinraffen kann; empfindliche Kälte ist diesen glücklichen Gegenden
gleichfalls unbekannt. Und großartig, unbeschreiblich herrlich ist die Natur
hier; seltsame Gegeusätze finden sich in diesen Landschaften vereint. Mäch-
tige Eichenwälder erinnern an die nordische Heimat; aber Cactusarten,
Euphorbien, Dracäuen und zahllose kleinere Pflanzen heißer Klimate wuchern
daneben. Mächtige Berge, einst vulkanische Flammen ausspeieud, jetzt mit
glänzenden Schneemänteln geschmückt, ragen vor den staunenden Blicken
in die reinen Lüfte. Ungeheure Lavafelder reden stumm und doch ein-
dringlich von den Schrecknissen, die jene Bergriesen einst verbreiteten. In
den Tiefen der Schluchten wuchern große, von Schlingpflanzen überzogene
Loorbeer-, Feigen- und Wollbäume; die Luft ist vom Dufte zahlloser Blüten
gesättigt. Aus dem Tiefland ist der gelbe Mais bis hier herauf gestiegen;
daneben prangen Felder mit Weizen und anderem europäischen Getreide,
aber auch Anpflanzungen der Agave, ans deren Saft sich der Mexikaner
sein Lieblingsgetränk bereitet, finden sich in großer Anzahl. Immer statt-
licher und kräftiger werden die Eichen, in etwa 2300 in Höhe beginnen
dunkle Tannen- und Fichtenwälder — wir sind in die kalte Region, die
Tierra fria, gelangt. Unterwegs in der Tierra templada kann es uns
wohl begegnen, daß Nordwind eintritt, die ganze Gegend in Nebel hüllt
und alles von Nässe triefen läßt, wodurch die Wege fast ungangbar gemacht
werden. Aber das gesunde Klima, die Fruchtbarkeit des Bodens, die
Schönheit der Gegend entschädigen für solche kleine Unannehmlichkeiten.
Was ein Land den Sterblichen überhaupt zu bieten vermag, das findet
er in der gemäßigten Region vereinigt: den stolzen Baumwuchs des Nordens,
das üppige, fremdartige Strauchwerk des Südens, die tropischen Kräuter
mit ihren riesigen Blättern und, bei einzelnen Arten, erstaunlich großen
Früchten; neben Zuckerrohr, Kasfeebaum, Banane, Reis und Mais gedeihen
die europäischen Fruchtbäume, neben Tranben, Pfirsichen, Birnen, Orangen
sind köstliche einheimische Früchte der Region eigentümlich, so die würzigen
Ananas, Tnnas, Grauaditas u. s. f.
Auch iu der Tierra fria ist das Klima aufäuglich mild. Die immer-
grünen Eichen klettern noch bis hierher; zahlreiche Fichtenarten bilden mit
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Tierra Tierra Tierra_templada