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1. Das Mittelalter - S. 115

1891 - Berlin : Grote
Der englisch-französische Erbfolgekrieg rc. 115 verbündeten Kaiser Ludwig dem Bayern auf einem Kongreß zu Koblenz 1338 unter Übertragung des Reichsvikariats für die linksrheinischen Länder (§ 159) anerkannt wurden. 1339 entbrannt, kam der Krieg nach dem Seesieg der Engländer bei Slnys 1340 durch päpstliche Vermittelung wieder zum Stillstand, erneute sich aber schon 1342 durch einen beider Einmischung veranlassenden Erbfolgestreit in der Bretagne. Der Sturz und Tod Jakobs von Artevelde (1345) und der Tod des Grafen Wilhelm von Holland fowie die Unfähigkeit Kaiser Ludwigs brachten Eduard Iii. in harte Bedrängnis, in der er jedoch opferfreudige Hilfe bei seinem Volke fand. Nach einem vergeblichen Angriff auf die Normandie zog er gegen Paris, mußte aber vor einem gewaltigen Ritterheer unter Philipp Vi. über die Seine und Somme zurückweichen. An letzterer im Walde von Erecy eingeholt und zum Kampf genötigt, erfocht er am 25. August 1346 einen glänzenden Sieg (der „schwarze Prinz", 1346 Walliser Bogenschützen; Kanonen!; Tod Johanns von Böhmen; Karl Iv. von Deutschland [§ 161]). Die dadurch erneute Herrschaft Englands auf dem Fe ft lande sicherte 1347 die Eroberung von Calais*). Wiederum vermittelte der Papst einen Stillstand, auf den auch die Europa heimsuchenden Schrecknisse des Schwarzen Tods, Teuerung, Hungersnot und die Erscheinung der Flagellanten hinwiesen. Aber nach dem Tode Philipps Vi., der die reiche Dauphins von dem letzten Grafen Humbert Ii. durch Kauf erwarb — seitdem hießen die französischen Kronprinzen Dauphin (delphinus) — beschleunigte den Wiederausbruch des Kriegs der übermütige, ganz in den Ideen des Rittertums befangene Johann (1350 — 64) durch seinen Streit mit dem zu England abfallenden Karl von^Iüng Navarra und die Unterstützung der einheimischen Gegner Peters des Grausamen von Kastilien. Während der schwarze Prinz seit 1355 Südfrankreich bis zu den Pyrenäen eroberte, kam es in Frankreich zu innern Streit, wobei gegen den Steuerdruck und die Verschwendung des Hofs die Reichsstände, obenan der dritte Stand, einen Anteil an der Regierung erlangten. Gegen die Loire vordringend wurde der schwarze Prinz von der feindlichen Übermacht zum Rückzug und in der Gegend von Pottiers, nach Ablehnung seiner günstigen Friedensanträge, am 19. September 1356 bei Maupertuis zum Kampf genötigt, in dem König Johann selbst und die Blüte der fran- *) Das bis 1558 in englischem Besitze blieb!

2. Das Mittelalter - S. 117

1891 - Berlin : Grote
Die fortschreitende Auflösung des deutschen Reichs rc. 117 bekämpften, als die Entthronung des England verbündeten Peter von Kastilien (§ 149) (1366) den schon vielfach verletzten Frieden unhaltbar machte. Durch die Tyrannei des schwarzen Prinzen erbittert, erstrebte der Süden die Wiedervereinigung mit dem Hause Valois, während man im übrigen Frankreich Karls V. Ruf zum Kampf gegen den Erbfeind bereitwillig folgte. Nachdem der schwarze Prinz 1371 todkrank nach England gegangen war, eroberte Gnesclin das Land bis zu den Pyrenäen, so daß die Engländer 1374 nur noch Bayonne, Bordeaux und Calais inne hatten und in dem 1375 durch den Papst vermittelten Stillstand von Brügge (John Wiclis und Johann von Lancaster!) auch nur diese Plätze behielten. Rechter Friede aber wurde bei der herrschenden Erbitterung doch nicht. Der Tod Eduards Iii., dem des 1376 verstorbenen schwarzen Prinzen unmündiger Sohu Richard Ii. folgte, und der Tod Karls V., mit iri*arb dem für Frankreich eine neue Zeit des tiefsten Elends begann, hatten aber doch zunächst die Folge, daß bei der Erschöpfung beider Teile thatsächlich ein Stillstand eintrat. Aber der Anlaß zum Krieg bestand fort: Calais war englisch und die Plantagenets hielten ihren Anspruch auf die französische Krone aufrecht. <1. Die fortschreitende Auflösung des deutschen Reichs und Italiens. 1275—1400. 1. Die Zerrüttung des Reichs aufzuhalten, wählten auf Anlaß 15*2 Papst Gregors X., der einen Rückhalt gegen Frankreichs Über- Rudolf macht brauchte, die Kurfürsten auf Anraten Friedrichs von Hohenzollern, des Burggrafen von Nürnberg, den in Schwaben ^^bis und Elsaß begüterten, aber nicht im Besitz fürstlicher Macht befindlichen Grafen Rudolf von Habsburg (1275—91) zum König. Maßvoll und die gegebenen Verhältnisse anerkennend, verzichtete derselbe auf die Erneuerung der alten Kaiserpolitik (1275 Zusammenkunft mit dem Papste in Lausanne), erwarb sich aber durch Sorge für den Landfrieden und Einschreiten gegen das Raubrittertum den Dank der Städte. Dem Königtum gegen die Selbständigkeit des Landesfürftentums Halt zu geben, erstrebte Rudolf die Begründung einer Hausmacht. Als König Ottokar Ii. vonvöhmen, der sich während des Interregnums Österreichs, Steiermarks, Kärntens und Böhmen. Krams bemächtigt und selbst die Krone erstrebt hatte, die Herausgabe des Angemaßten verweigerte, würde er 1276 wenigstens zur Hulbigung

3. Das Mittelalter - S. 90

1891 - Berlin : Grote
90 Das eigentliche Mittel alt er. Accons teilnahm (Deutsches Spital; Entstehung des spätern Ordens der deutschen Herren zu S. Marien), welches dem durch Uneinigkeit vielfach gelähmten Angriff der Kreuzfahrer aller Nationalitäten unter Richard von England und Philipp von Frankreich endlich 1191 erlag. Nach Abzug der Franzosen kämpfte Richard Löwenherz abenteuernd weiter, erlangte aber keinen durchschlagenden Erfolg und kehrte 1192 ebenfalls heim nach Abschluß eines Friedens, der den Christen nur den Besuch Jerusalems freigab. 1*21 12. Heinrich Vi., durch die Welsische Erbschaft (Welf Vi. f) ra vi. (§ 114) gestärkt, fand bei den Lombarden gute Aufnahme, und auch der 11^°976i§ altersschwache Papst Cölestin Iii. war ihm in allem zu Willen und Unglück krönte ihn (April 1191) zum Kaiser, nachdem sich Heinrich die Gunst Italien, der Römer durch Preisgebuug der Stadt Tusculum erkauft hatte. In schnellem Laufe wurde Apulien erobert: Neapel aber leistete tapfer Widerstand. Dort trat ein jäher Umschwung ein, der die stausische Macht aufs schwerste bedrohte: die Flucht des jungen Heinrich, des Sohns des Löwen, ans dein Lager in die Stadt, dann über Rom, wo die Kirche ihm Förderung gewährte, nach Deutschland und der Ausbruch einer das Heer mit dem Untergange bedrohenden Seuche, die den Kaiser selbst gefährdete, ließen erkennen, wie mit den Welfen alle Feinde der Staufer die Krisis zu benutzen trachteten, während die Not Heinrichs durch die verräterische Gefangennahme seiner Gemahlin Konstanze in Salerno noch gesteigert wurde. Während Heinrich Vi. in Deutschland den Kampf gegen die Welfen mit Nachdruck aufnahm, veranlaßte eine zwiespältige Wahl jsro&e im Bistum Lüttich und die dem Kaiser schuldgegebene Ermordung verichwö-des von ihm bekämpften Prätendenten (November 1192) den Bruch tun0 auch mit der Kurte und eine fast allgemeine Erhebung gegen die staufische Herrschaft. Im Norden waren Welfen und Danen siegreich, im Westen erhoben sich mit Philipp von Köln und Konrad von Mainz die lothringischen und rheinischen Fürsten und Großen (Brabant, Hennegau, Limburg) im Bunde mit den Zähringern, Böhmen und Thüringen, d. h. fast das ganze Reich stand gegen den Kaiser in Waffen, der nach vergeblichen Verhandlungen in der höchsten Bedrängnis gerettet wurde dadurch, .Ge- daß Richard von England, der vornehmste Rückhalt der großen Schaft Fürstenverschwörung, auf der abenteuerlichen Heimreise (Dezember von 1192) bei Wien von Leopold von Österreich (Sage von beider Streit 'vor Accon!) gefangen und ihm ausgeliefert wurde, da die Fürsten diesen nun nur durch Nachgiebigkeit gegen den Kaiser retten konnten. Unbarmherzig, aber mit dem höchsten staatsmännischen Geschick nutzte

4. Das Mittelalter - S. 107

1891 - Berlin : Grote
Das Aufkommen Frankreichs unter den letzten Capetingern rc. 107 2. Sein zweiter Nachfolger, Philipp Iv. der Schöne 141 (1285—1314), ein hochstrebender, aber auch gewaltthätiger Vorkämpfer der nationalen Monarchie, führte — nicht bloß für Frankreich — l21835146i8 ein neues Zeitalter herbei, indem er das weltherrschende Papsttum niederwarf, während er gegen die von England aufgereizten Flaudrer (flandrische Vesper, Mai 1302, Juli Schlacht bei Courtrah — bataille aux eperons) und deren stolze Städte-freiheit vergeblich kämpfte. Die Engländer beschränkte er endgültig auf das Land südlich der Garonne und brachte auf Kosten des ihm anfangs unter Albrecht I. verbündeten (§ 153) deutschen Reichs das einst zu Burgund gehörige Lyon an sich. Seinen ersten Streit mit Papst Bonisaz Viii. (1294 —1303), einem ge-lehrten und sittenstrengen, aber von hochfahrenden Weltherrschafts-ideen erfüllten Manne, der im Interesse der Wiedereroberung des 1291 verlorenen Heiligen Landes den englisch-sranzösischen Krieg beilegen wollte, veranlaßten Klagen des französischen Klerus über Steuerdruck, doch erhielt er gleich dadurch eine außerordentliche prinzipielle Bedeutung, daß Bonifaz Viii. in der Bulle Clerici s laicos c®“?eis 1296 dem König überhaupt das Recht bestritt, Geistliche und Kirchen- laicos-güter zu den Staatslasten heranzuziehen. Durch Aufruhr in Rom (das Haus Colouna) bedrängt, lenkte der Papst jedoch ein und wurde von Philipp auch als Vermittler in dem Streit mit England zugelassen (1298), gab als solcher auch Flandern dem König preis. Aus Anlaß aber des Jubeljahres 1300 erhob Bonifaz Viii. viel weitergehende Ansprüche und behauptete als Stellvertreter Christi auf 130°-Erden die höchste geistliche mit der höchsten weltlichen Gewalt in sich zu vereinigen und als oberster Herr und Richter auch über Fürsten und Völker gesetzt zu sein. Als er diese Theorie zu gunsten der Flandrer gegen Philipp anwenden wollte, kam es unter Einwirkung anderer Streitpunkte durch das herausfordernde Auftreten des Legaten Saiffet, Bischofs von Pamiers, zu einem bedenklichen Konflikt. Während Bonifaz ein Konzil berief, das u. a. den König von Frankreich bessern und die Ordnung in seinem Reiche herstellen sollte, brachte Philipp seine Sache an die französische Nation, indem er die bisher nur einzeln zu Rate gezogenen Stände (Prälaten, Adel, Städte = tievs 6tat) int April 1302 in Paris um sich versammelte, ihre Beihilfe in dem Kampfe für die Ehre des nationalen Königtums gewann und dem Klerus den Besuch des Konzils verbot. Als nun Bonifaz in der auf dem Konzil (18. November 1302) erlassenen Bulle

5. Das Mittelalter - S. 113

1891 - Berlin : Grote
Die Entwickelung Englands rc. 113 gefaßten Beschlüsse gesetzlich verbindlich seien. Der Rückfall in die alte Günstlingswirtschaft (die Spencer) und die Bedrohung selbst der Königin durch diese führte endlich die Katastrophe herbei. Angeblich um den Frieden mit Philipp V. zu vermitteln, ging Jsabella nach Frankreich und kam von dort 1326 mit ihrem Sohn Eduard nach England: der Adel erhob sich für sie, Eduard Ii. mußte abdanken und wurde bald danach ermordet. Im Bunde mit ihrem Günstling Roger Mortimer regierte nun zunächst Jsabella für den unmündigen Eduard Iii. (1307—77) ähnlich wie ihr Gemahl. Erst der unrühmliche Friede mit Schottland, das aus der englischen Hoheit entlassen wurde, führte 1332 zum Sturze Mortimers und zur Verbannung Jsabellas: Eduard Iii. regierte nun selbst. Damit begann eine glorreiche Zeit nationalen Aufschwungs. In Eintracht mit den Ständen brachte Eduard Iii. Schottland zum Gehorsam (John Balliol Vasallenkönig) und erlangte durch den siegreichen Krieg gegen Frankreich (§ 149) eine gebietende Stellung auch auf dem Festlande. Handel und Verkehr erblühten, besonders infolge des Verkehrs mit den Niederlanden, deren Tuchfabriken und Teppichwebereien der englischen Wollen und Felle bedurften. Mit ihrem Reichtum wuchs die Waffentüchtigkeit der englischen Bürger, die reichen Kriegsruhm gewannen. Den gleichzeitigen Aufschwung des geistigen Lebens bezeugen die auf Reform der Kirche hinweisenden Schriften John Wiclifs (1324 — 84), den Eduard Iii. gegen Verfolgung schützte, und die Dichtungen Geoffroy Ehancers (1328 — 1400), des „Vaters der englischen Sprache und Dichtung." Gleichzeitig aber verschärfte 4. Der Gegensatz zwischen England und Frankreich die alte nationale Feindschaft beider um so mehr, als politische und wirtschaftliche Interessen ins Spiel kamen, so daß schließlich das von Eduard Iii. als Enkel Philipps des Schönen (§ 147) gegen die Valois geltend gemachte Erbrecht auf den französischen Thron mehr als Vorwand und kurzer Ausdruck für den nationalen Gegensatz zwischen beiden Völkern denn als der eigentliche Grund des langjährigen Kriegs erscheint, zumal die neue Erbfolgeordnung in Frankreich 1317 (§144) von England nicht angefochten war und Eduard Iii. erst 1336 auf Artlaß des mit Philipp Vi. verfeindeten Grafen Robert von Artois Ansprüche auf die französische Krone erhob. Wohl aber leistete Frankreich den Schotten in ihrem Kampfe gegen England Vorschub; die Abhängigkeit des angeblich vermittelnden Papstes von Prutz, Lehrbuch. Ii. Teil. 8 Eduard m. 1307 bis 1377. 148 Ver-feinbunq Englands u. Frankreichs u. ihre Gründe.

6. Das Mittelalter - S. 161

1891 - Berlin : Grote
Tie ersten europäischen Kriege um Italien rc. 161 bindung mit Frankreich zu verleumden und als Ketzer zu verschreien, so daß er endlich, durch ein gewaltthäüges Verfahren zu einem Schuldbekenntnis gebracht, (Mai) 1498 nach dem Spruch einer päpstlichen Kommission hingerichtet wurde, während Florenz und Toscana, wo die Mediceer die Gewalt wieder erstrebten und auch Papst Alexanders Vi. Sohn Cäsar Borgia ehrgeizige Pläne zur Begründung einer eigenen Herrschaft verfolgte, aufs neue trostlosen inneren Streitigkeiten verfielen. 3. Diese Wirren bahnten dem Nachfolger Karls Viii., dem klugen *206 und ritterlichen Ludwig Xii. (1498 — 1515), bisher Herzog von xnblruon Orleans, Karls Viii. Better, den Weg zu einem neuen Angriff auf Italien, für dessen Eroberung und Behauptung er aber vor allem 3tahen den Besitz Mailands, das er als Enkel einer Visconti beanspruchte, als nötig erkannte. 1499 vollzog er diese; Lndovico Moro endete nach einem mißlungenen Versuch zur Wiedergewinnung der Herrschaft als sein Gefangener, während seine Söhne bei Maximilian Förderung fanden. Im Bunde mit Aragonien eroberten die Franzosen 1503 auch Neapel, gerieten aber bald mit ihrem Verbündeten in Streit über die geplante Teilung der Beute und wurden von diesem zur Räumung des Landes genötigt: 1504 überließ Ludwig Xii. Neapel Ferdinand dem Katholischen, um wenigstens Mailand zu behaupten. Maximilians Gegenentwürfe scheiterten an dem Widerspruche Venedigs, das dem Kaiser 1508 den Durchzug durch sein Gebiet zum Angriff auf die Franzofen in Mailand verweigerte. Deshalb kam es zwischen Cambrai Maximilian und den übrigen zahlreichen Feinden Venedigs Ende 1508 1508-zur Ligue von Cambrai, der außer Maximilian Frankreich, Aragonien und Papst Julius Ii. (1503—13) angehörten, welch 15“ ßi§ letzterer, ein Gönner der Künste und Wissenschaften (Michelangelo 1513‘ Buonarotti) und zugleich ein kühner Staatsmann und gewaltiger Krieger, den zerfallenden Kirchenstaat wieder zusammenbrachte und ordnete und zur leitenden Macht in dem den Fremden zu entziehenden Italien erheben wollte. Hart bedrängt, rettete sich Venedig, indem es durch rechtzeitige Nachgiebigkeit die einzelnen Gegner beschwichtigte und so die Ligue von Cambrai thatsächlich sprengte, so daß nur die Franzosen und Maximilian — dieser rühm- und erfolglos, den Kampf noch fortsetzten. Gegen beide einigte Julius Ii. 1511 fast ganz Italien in der heiligen Ligue zur Vertreibung der Fremden, der ^uge dann auch Maximilian und Heinrich Viii. von England, Schwieger- 15n-söhn Ferdinands des Katholischen, (1509—47) beitraten. Trotz ritterlichen Kampfes erlagen die Franzofen, zu denen nur noch Venedig Prutz, Lehrbuch. Ii. Teil. 11

7. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 77

1890 - Berlin : Grote
Die Jahre der dynastischen Kabinettspolitik k. 77 Gnstlingen und unwrdigen Frauen den magebenden Einflu auf die Politik gestattete. Aber so wenig wie Frankreich war damals irgend ein anderer Staat stark genug, eine leitende Stellung ein-zunehmen, während trotz der letzten Friedensschlsse die Gegenstze. welche den Krieg veranlat hatten, noch nicht ausgeglichen waren und namentlich 2. Die Verseindung zwischen sterreich und Spanien, 79 welche noch gar nicht Frieden geschlossen hatten ( 76), fortdauerte. Whrend die Vergrerung sterreichs durch den Frieden von Utrecht und durch den glcklichen Verlauf des wieder aufgenommenen Trkenkriegs (1717 Eroberung Belgrads durch Eugen von ^ Savoyen, 1718 Friede zu Passarowitz) mittelbar auch dem Deutschen Belgrads Reiche zu gute kam und dessen Geltung hob, drohte der unruhige Ehrgeiz der Gemahlin Philipps V. von Spanien, Elisabeth von Parma, und des durch sie zum ersten Minister ausgestiegenen italienischen Grtnersohns Kardinal Alberoni durch den Versuch, auch die ehemals spanischen Lande in Italien zu ge-Winnen, einen neuen europischen Krieg (1718) herauszubeschwren, den jedoch das ernste Einschreiten der zwischen England, Frankreich, den Niederlanden und dem Kaiser gebildeten Quadrupelallianz glcklich hinderte. Doch erhielt Philipps V. jngerer Sohn Don Karlos Parma und Piacenza, während der Kaiser Sardi-nien, das an Savoyen kam, gegen Sizilien vertauschte. Be-einflut wurden diese Verwickelungen und die Gefahr eines neuen Kriegs wurde gesteigert durch die Umgestaltungen, welche der 3. Ausgang des nordischen Kriegs (1709 21) im 80 Nordosten Europas herbeifhrte, indem er die Macht Schwedens vollends brach, Rußland am Baltischen Meere festen Fu fassen lie gfl-und auch Preußen durch die Erwerbung des besten Teils von Pom- ^bis mern strkte und zu selbstndigerem Eingreisen befhigte. Die Ab-Wesenheit Karls Xii. in der Trkei ( 75), deren von ihm veranlater Krieg gegen Rußland erfolglos blieb (Peter der Groe in den Smpfen des Prnth 1711 durch Schafiroff nicht Katharina befreit) hatte die Erneuerung des Kriegs auch durch Dnemark zur Folge. Die schwedischen Lande in Deutschland ( 53) zu decken und namentlich die beabsichtigte Festsetzung der Russen in Pommern zu hindern, schlo bereits Friedrich I. von Preußen ( 73) 1710 mit dem Kaiser, England und den Niederlanden das Haager Konzert; auf die Weigerung Karls Xii., diese Abmachung anzuerkennen, wollte

8. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 101

1890 - Berlin : Grote
Die Vorboten der Revolution k. 101 Befreiung) und zerstrte bamit felbft das Werk feines Lebens ( 95). Er starb, ein gebrochener Wann, im Februar 1790. Seinem Brnder Leopold Ii. (Groherzog von Toseana. 17901792) gelang es dnrch Nachgiebigkeit nach innen und auen und geschickte Benutzung des1 Mangels an Einheit (Friedrich Wilhelm Ii. und Hertzberg) und Be-stndigleit in der preuischen Politik die drohende Kriegsgefahr abzu-wenden: der Reichenbacher Kongre 1790 stellte den Zustand vor dem Beginn der letzten Wirren wieder her; Preußen, dessen Leistungen hinter seinen Ansprchen weit zurckgeblieben waren, bte sein Ansehen vllig ein und sah namentlich den Fllrstenbnnd zersallen. \

9. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 29

1890 - Berlin : Grote
Der Hhepunkt der Gegenreformation ?c. 29 (Sieg der die Oranier ^Ludwig und Heinrich f] auf der Mooker Heide 1574), wurden aufgewogen durch den heldenmtigen Widerstand Lehdens, das schlielich durch die Durchstechung der Deiche und freiwillige berflutung des Landes gerettet und durch Errichtung einer Universitt belohnt wurde. Nach vergeblichen Friedensverhand-lungen kndigten 1575 Holland und Seeland Philipp Ii. frmlich den Gehorsam auf. Der Tod Requesens' (Mrz 1576) brachte durch den Aufstand der nicht abgelohnten spanischen Sldner, welche sich durch Ausraubung des Landes bezahlt machen wollten, eine furchtbare Heimsuchung der alle Provinzen (November 1576 die spanische Furie" in Antwerpen), so da auch die an dem Kampfe bisher unbeteiligten Sdprovinzen sich den nrdlichen zu gemeinsamem Schutz anschlssen, worber November 1576 in der alle 17 Provinzen einigenden Genter Pacisikation Bestimmung getroffen wurde.^Sa-Deshalb suchte der neue Statthalter Dou Juan d'austria ( 27) Ag' vor allem die katholischen sdlichen Landschaften zu vershnen, und erreichte das auch zum Teil durch die in dem Ewigen Edikt 1577 gemachten Zugestndnisse. Aber seine spanische Unzuverlssigkeit und das wachsende Mitrauen der vielfach enttuschten Niederlnder hinderten weitere Erfolge. Der Kampf begann von neuem, und während desselben starb Don Juan 1578, bei Philipp Ii. verdchtigt und in vergeblichem Ringen gegen die berwltigenden Schwierigkeiten (Oktober). Parteiungen unter den Niederlndern und namentlich der Gegensatz zwischen dem Norden und dem Sden, der in Opposition gegen Oranien gar Heinrichs Iii. Bruder, den Herzog von Anjou (Alenyon, 32) als Beschtzer berief, ermglichten dem kriegsgewaltigen Alexander Farnese von Parma (Sohn der Statthalterin Margarete) die Sprengung der Genter Pacisikation. Die sieben nrdlichen Staaten*) aber stellten zu gemeinsamer Fortsetzung des Freiheitskampfs (Januar) 1579 in der Utrechter Union die^nwn^ Grundzge fest fr die Verfassung ihres Staatenbundes, an dessen 1079 Spitze als Generalstatthalter Wilhelm von Oranien trat. Dessen chtung durch Philipp Ii. 1580 beantworteten die Generalstaaten (auch Flandern und Brabant nahmen teil) mit dem Absagebrief wider einen Tyrannen", welcher endlich die vllige Lsung von Spanien als das Ziel des Kampfes aussprach. Aber eben war mhsam eine Verfassung vereinbart worden, als Wilhelm von Oranien, der schon *) Holland, Seeland, Geldern, Ztphen, Utrecht, Nord- und Sdfriesland.

10. Leitfaden für den Unterricht in der neueren Geschichte - S. 33

1890 - Berlin : Grote
Der Hhepunkt der Gegenreformation :c. 33 grndete und Handel und Seefahrt groartig erblhen, aber auch im Gebiete von Kunst (Shakespeare!) und Wissenschaft (Bacon von Veru-lam) entsprechend groes entstehen sah. Anderseits aber trug die durch die Ereignisse der letzten zwanzig Jahre veranlate Hrte gegen alle nicht der anglikanischen Kirche Angehrigen, die unter drckenden Ausnahmegesetzen stehenden, den Suprematseid weigernden (Recnsanten) Katholiken sowohl wie die an den katholischen Formen der Episkopal-kirche Ansto nehmenden strengen Protestanten (Puritaner) und Presbyterianer oder Calvinisten (Dissenters, Nonkonformismen), einen Zwiespalt in die Nation, der verhngnisvoll werden mute, als nach Elisabeths Tod (1603) mit Jakob I. (Vi. von Schottland) (1603 25) das zur katholischen Kirche und absoluten Herrschaft 1625-neigende Haus der Stuarts auf den Thron kam. Auch fr die Niederlande war 1588 die Freiheit gesichert, da Spanien seine Er-schpfung die Fortsetzung des Kampfes unmglich machte und sie von Heinrich Iv. von Frankreich untersttzt wurden. Philipp Ii., welcher in der Eroberung Portugals ( 28) nach dem Tode König Sebastians (sein Verschwinden in der Schlacht bei Alcassar 1578 die falschen Sebastiane) 1580 einen Ersatz sand, aber sich von den Niederlanden nun auch in den bisher portugiesischen Kolonien angegriffen sah, ber-lie die Bekmpfung der Republik seinem zum Statthalter der spanisch gebliebenen Sdprovinzen ernannten Schwiegersohn Erzherzog Albrecht von sterreich (Sohn Kaiser Maximilians Ii.). 1609 wurde durch einen zwlfjhrigen Waffenstilland die Unabhngigkeit der sieben Provinzen tatschlich anerkannt. Ihrem wirtschaftlichen und maritimen (Niederlassung auf den ostindischen Inseln, besonders Java) Erblhen, welches die inneren Parteikmpfe (die Staatenpartei unter dem Ratspensionr Oldenbarneveld gegen die monarchischer Bestrebungen verdchtigte oranische Partei) nicht beeintrchtigten, ent-sprach auch eine herrliche Blte von Wissenschaft (Universitt Lehden [ 33]; Hugo Grotius [1583 1645], Geschichtschreiber und Rechtslehrer [de jure pacis et belli] im Dienst Christinas von Schweden [ 58]; die Philologen Scaliger, Heinsius u. a.) und Kunst (Rembrandt [160769], der Dichter Vondel). In Frankreich war man des furchtbaren Brgerkriegs, der der spanischen Herrschast den Weg zu bahnen drohte, lngst mde und der Herzog von Mayenne ( 32) selbst machte dem wilden Treiben der Paris terrorisierenden unvershnlichen Ligue der Sechzehn (Bezirke von Paris) ein Ende. Anderseits ber-zeugte sich Heinrich Iv. trotz mehrfacher Siege von der Unmglichkeit, Prutz, Lehrbuch. Hi. Teil.
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