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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 39

1886 - Dresden : Höckner
39 Den ungnstigen Reichstagsabschied (Einstellung der Neuerungen) hob der Kaiser durch eine vershnliche Deklaration zwar faktisch wieder mtf, aber seitdem stand sein Entschlu zum Kriege fest, den nur neue auswrtige Verwicklungen aufhielten. 6. Neue Erfolge des Protestantismus beschleunigten ihn. 1539 erfolgte nach Joachims I. Tode (1535) der bertritt Brandenburgs unter Joachim Ii. und Hans von Kstrin, nach Georgs des Brtigen Tode 1539 der des Herzogtums Sachsen unter seinem jngeren Bruder Heinrich dem Frommen (von Freiberg), dessen Werk sein Sohn Moritz (15411553) fortfhrte (Umgestaltung der Universitt Leipzig; die 3 Frsteu-itttd Landesschulen). 1541 gestattete Erzbischof Albrecht von Magdeburg und Halber st adt feinen Stnden die Durch-fhrung der Reformation; 1542 verjagte der Schmalkaldifche Bund den katholischen Herzog Heinrich von Braunschweig wegen seines Angriffs auf die Bundesstadt Goslar und reformierte das Land; zugleich plante der mchtige Herzog Wilhelm von Cleve-Jlich-Berg, wegen Geldern (erworben 1539) mit Karl V. im Streit und deshalb mit Frankreich in Verbindung, fowie Hermann von Wied, Erzbischof von Kln, mit teilweif er Zustimmung ihrer Stnde den bertritt. 7. Der vierte trkische und der vierte italienische Krieg 15421545 hielten whrenddem den Kaiser fest. Nach 1542 Johann Zapolyas Tode 1541 wurde fein junger Sohn Sigis- ^45 mund mit Siebenbrgen abgefunden, Ungarn trkische Pro-vinz (Paschalik Buda). Ein deutscher Angriff auf Ofen 1542 milang, wie der Feldzug des Kaifers gegen Algier 1541. Zugleich brach Franz I. den Stillstand von Nizza (Ttung seiner Gesandten aus dem Po), verband sich wieder mit den Trken und lie durch eine trkisch-franzfifche Flotte Nizza beschieen. Karl V. aber zwang in einem kurzen Feldzuge den Herzog von Cleve, den weder Frankreich noch der Schmalkaldische Bund untersttzte, zum Verzicht aus Geldern und Einstellung der Reformation 1543; dann gewann er 1544 den Reichstag von Spei er durch Aufnahme der Regensburger Deklaration in den Reichstagsabfchied und Verheiung eines gemeinen, freien, christlichen Conciliums" zum Reichs kriege gegen Frankreich und Heinrich Viii. von England zum gleichzeitigen Angriff. Der Vormarsch bis Chateau-Thierry und die Einnahme von Soissons schreckten Paris und fhrten zum Frieden von Crepy (bei Laon) auf Grund des Friedens von Cambrai

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 42

1886 - Dresden : Höckner
42 15. Interim von Augsburg 15. Mai 1548, das indes nur in 1548 Sddeutschland und auch hier zum Teil nur mit Gewalt (Kon--stanz) durchgefhrt wurde. Erst 1551 berief Julius Iii. das Concil wieder nach Trident. Karls politischen Plnen (Bildung eines stehenden Heeres auf Grund selbstndiger Ein-nahmen des Reichs; Sicherung der Verbindung Deutschlands mit Spanien durch Erhebung seines Sohnes Philipps Ii. zum rmischen König) stellte sich die Abneigung der Reichsfrsten entgegen. Denn berall lebte das Bewutsein, da Karl V. den Protestantismus mit Vernichtung, Deutschland mit einer spanischen Fremdherrschaft bedrohe. 2. Die Abwehr dieser Doppelgefahr bernahm Kurfürst Moritz, persnlich verletzt durch die unvollstndige Erfllung seiner Vertrge mit dem Kaiser und die halb vertragswidrige Gefangennahme Philipps von Hessen, seines Schwiegervaters, aber zur Vorsicht gentigt durch seine Verfeindung mit den Pro-teftanten. Daher stellte er einerseits dem Augsburger Interim das (wesentlich protestantische) Leipziger Interim (Dezember 1548) fr Sachsen entgegen und verstndigte sich mit Philipps Shnen, andrerseits bernahm er die Exekution der Reich sacht gegen Magdeburg 1550. Als aber Hans von Kstrin und Albrecht von Preußen zum Entsatz rsteten, schlo er mit diesen 1551 ein Bndnis (Februar 1551) und sand Rckhalt an Frank- 1552 re^ iin Bndnis von Lochau und Chambord 1551/2 (König Heinrich Ii. Reichsvikar der die lothringischen Bistmer Metz, Tonl und Verdun). 3. Nach der bergabe Magdeburgs Nov 1551 hielt Moritz seine Truppen bis zur Ablhnung um Erfurt zusammen. Um den Kaiser (in Innsbruck) sicher zu machen, schickte er mit andern evangelischen Fürsten Gesandte nach Trident. Indem er dann aber als Kriegsgrund die Gefangenhaltung Philipps, die Verletzung der Wahlkapitulation (Einfhrung fremder Truppen) und die Bedrohung des Protestantismus von feiten des Kaisers verkndete, brach er pltzlich Mrz 1552 mit seinen Bundesgenossen nach dem Sden auf und nahm Augsburg. Gleichzeitig besetzten die Franzosen Tonl, Verdun und durch berrumpelung auch Metz. Ein Vertrag mit König Ferdinand in Linz (Waffen-stillstand vom 26. Mai an) hielt Moritz nicht auf; die Erstr-mung der Ehrenberger Klause gab ihm Innsbruck preis, von wo Karl V. mit Johann Friedrich kaum nach Villach entkam, und bewirkte die Auflsung des Concils von Trident. Das

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 183

1886 - Dresden : Höckner
183 b) Der bayrische Erbfolgekrieg und der Frstenbund. 1. Das preuisch-sterreichische Einvernehmen lste sich wieder auf, als nach dem Tode Max Josephs von Bayern 1777 sterreich, schon mehr von Joseph Il als von Maria Theresia gelenkt, dessen Nachfolger, den kinderlosen Karl Theodor von der Pfalz (S. 176), zur Abtretung des grten Teils von Niederbayern n-tigte. Doch den Widerspruch des berechtigten Erben, Karlaugust von Pfalz-Zweibrcken, untersttzte Friedrich der Groe im Bunde mit Sachsen, das ebenfalls Ansprche auf das bayrische Erbe erhob.*) Da sterreich, obwohl von Frankreich ohne Hilfe ge-lassen, nicht nachgab, so erffnete Friedrich im Juni 1778 den bayrischen Erbsolgekrieg mit dem Einmarsch in Bhmen. Doch vermieden beide Teile eine Entscheidungsschlacht, und nachdem Mangel und Krankheiten das preuisch-schsische Heer ^ zum Rckzge gezwungen hatten, willigte Maria Theresia in Mai den Frieden von Teschen. 13. Mai 1779, in welchem fter- 1779 reich gegen Abtretung des Jnnviertels, Sachsen gegen eine Geld-entschdiguug die Ansprche auf Bayern fallen lie. Der Krieg hob Preuens Ansehen in Deutschland, verschrfte aber die Spannung mit fterreich. 2. Nach Maria Theresias Tode am 29. Novbr. 1780 allein Herr in sterreich, versuchte Joseph Ii. (17801790) gegen alle Traditionen im Bunde mit Rußland sterreich zur Herr-schenden Macht Mitteleuropas zu erheben, und verpflichtete sich deshalb 1781, Katharina Ii. bei der Eroberung der europischen Trkei zu untersttzen, während sie ihm die Erwerbung von Serbien, Bosnien, Dalmatien, Venezien und Bayern zugestand. Gegen Bayern bot Joseph Il dem Kurfrsten und seinen Erben das entlegene Belgien (auer Luxemburg) mit dem Titel eines Knigs von Burgund" an. Um diese Umgestaltung, welche ganz Sddeutschland dem sterreichischen Einflsse berliefert haben wrde, zu hindern und die Reichsverfassung ausrechtzuer-halten, schlo Friedrich Ii. im Juli 1785 zunchst mit Sachsen, dann mit den meisten weltlichen Reichsstnden und selbst mit Kur-mainz den Deutschen Frstenbund". Er zwang Joseph Il, 1785 auf seinen Plan zu verzichten, und hob Preußen zum ersten Male an die Spitze Deutschlands; doch die Hoffnungen auf eine Neugestaltung des Reiches erfllte er nicht, zumal Friedrich der Groe am 17. August 1786 in Sanssouci verschied. *) Die Gemahlin des Kurfrsten Friedrich Christian, Maria Antonia, war die Schwester Max Josephs.

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 43

1886 - Dresden : Höckner
43 Ergebnis des Sieges sicherte unter Vermittelnng der neutralen Fürsten gegen das Widerstreben des Kaisers der Vertrag von ^ Passau 2. August 1552 (Entlassung der Truppen und Be- 1552 sreiuug Philipps von Hessen; Erledigung der Beschwerden gegen die Regierung Karls V. und der kirchlichen Fragen durch den Reichstag). Die Macht des Kaisers war vllig zer-trmmert. 4. Karl V., nach der Wiederherstellung des Verlorenen strebend, belagerte Metz Ende 1552 vergeblich und schlo 1553 den Waffenstillstand von Vaucelles, während Moritz die Trken zum Abzge von Erlau zwang. Dann gewann er Albrecht von Brandenburg-Culmbach durch Genehmigung seiner Eroberungen: auf Kosten der frnkischen Stifter, die ihm der Vertrag von Passau versagt hatte, suchte sogar den in die Heimat ent-lassenen Johann Friedrich gegen Moritz zu bentzen. Moritz, zur Sicherung seines Besitzes und des Friedenszustandes mit König Ferdinand, Heinrich von Braunschweig u. a. verbndet, siegte 9. Juli 1553 bei Sievershausen (unweit Celle) der Albrecht, starb aber tdlich verwundet 11. Juli. Sein Nachfolger August verstndigte sich mit Johann Friedrich (f 1554) durch Abtretung einiger Gebiete im Vertrage von Naumburg. Albrecht, schlielich gechtet und in Franken geschlagen, flchtete nach Frankreich (f 1557). 5. Zur Ordnung der deutschen Verhltnisse berief Karl V. noch den Reichstag nach Augsburg, berlie aber die Leitung ^ dem König Ferdinand. Der Religionsfrieden von Augs- Sept. brg 25. September 1555 gewhrte nicht persnliche Reli- 1555 gionssreiheit, sondern gab den weltlichen Reichsfrsten das jus reformandi unter Anerkennung des Auswanderungsrechts ihrer Unterthanen und stxierte den Bekenntnisstand der Reichs-stdte auf dem status quo, lie aber die Anwendbarkeit jener Rechte auf die geistlichen Frstentmer und somit deren Schicksal unentschieden (reservatum ecclesiasticum). Andre Beschlsse sicherten die Ausfhrung der Kreisordnung zur Wahrung des Landfriedens. 6. Karl V., fast in allen seinen Planen gescheitert und frh gealtert, verzichtete zu Gunsten seines Sohnes Philipp schon 1554 auf Neapel und Sicilien, 1555 auf die Niederlande, 1556 aus Spanien und Amerika, zu Gunsten seines Bruders Ferdinand I. aus die Kaiserkrone, die dieser indes erst 1558 unter Annahme einer den Religionssrieden und die Mitregierung der Stnde

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 117

1886 - Dresden : Höckner
117 kehrungen scheiterte zunchst der Vormarsch der Franzosen auf Amsterdam, am Ausbleiben der Flut das Einlaufen der eng-tischen Flotte in die Znidersee; dann zog ein brandenburgisches Heer, das Kursrst Friedrich Wilhelm zur Untersttzung der Hollnder an den Niederrhein fhrte, einen Teil der Franzosen unter Turenne von Holland ab, und ihren zweiten Angriff auf Amsterdam vereitelte unerwartetes Tauwetter (Deeember 1672). 4. Zwar mute nun der Kurfürst, der franzsischen der- %nni macht in Westfalen allein gegenber, Juni 1673 den Separat- 1673 frieden von Vossem schlieen, in dem er sich nur seine Reichspflicht vorbehielt, aber da die Franzosen (Turenne) durch Einlagerung auf deutschem Boden die Neutralitt des Reiches, durch Entwaffnung der elsssischen Reichsstdte (auer Stra-brg) den westflischen Frieden verletzten, so schlo der Kaiser mit Spanien, Holland und Lothringen, dessen Herzog Karl 1y. die Franzosen schon 1670 verjagt hatten, ein Bndnis (August 1673) und lie durch Montecuculi Turenne aus Deutschland hinausdrngen (Eroberung von Bonn), worauf die Franzosen Ende 1673 auch Holland rumten. Infolgedessen fielen Kln und Mnster von Frankreich ab, England schlo Februar 1674 den Frieden von Westminster. Der Angriss auf Hol-land war g escheitert. 5. Die Kriegserklrung des Deutschen Reichs Mai 1674 1674 erffnete den ersten europischen Koalitionskrieg gegen Frankreich, an dem auch Brandenburg als selbstndige Macht teil-nahm. Im Jahre 1674 erfocht auf dem oberrheinischen Kriegs-schauplatz Turenne den Sieg bei Sinsheim, in Belgien blieb die blutige Schlacht bei Senesse August 1674 (Conds gegen Wilhelm Iii.) unentschieden. Obwohl nun das deutsche Heer, vom Kurfrsten Friedrich Wilhelm mit 20 000 Mann verstrkt, im Elsa einmarschierte, so hemmte doch der Zwist mit den kaiserlichen Generalen jede Benutzung des errungenen Vorteils, bis Turenne die Gegner wieder der den Rhein zurckdrngte. Noch mehr kamen zwei Seitenangriffe den Franzosen zu Hilfe: der Einmarsch der Schweden in Brandenburg Ende 1674, der den Kurfrsten nach der Heimat abrief, und der Aufstand Messinas, der Spanien in Anspruch nahm. Zwar fiel Turenne, den Rhein wieder berschreitend, Juni 1675 bei Sabach, und Herzog Karl V. von Lothringen eroberte das wichtige Philippsburg 1676, aber in Belgien machten die Fran-zosen Fortschritte und im Mittelmeer behaupteten sie gegenber

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 89

1886 - Dresden : Höckner
nahmen (die Bibliotheca Palatina nach Rom) und das Land katholisierten. Darauf bertrug der Frstentag in Regensburg (Februar 1623) gegen den Einspruch Sachsens und Branden- 1623 bnrgs die pflzische Kur an Bayern, dem zugleich zum Ersatz fr Ober-sterreich die Oberpfalz zufiel, und vollendete damit die Katholisierung der Reichsgewalt. b) Der niederschsisch-dnische Krieg. 16231629. 1. Das Ziel der katholischen Politik war seitdem die Wied er-Herstellung des Besitzstandes von 1552 auf Grund des geistlichen Vorbehalts. Deshalb verfolgte Tilly den Christian von Braunschweig nach Westfalen und blieb auch nach der Schlacht s#ug. bei Stadtloen August 1623, die jenen nach den Niederlanden 1623 drngte, mit seinem zgellosen Heer in Niederdeutschland stehen. Dem gegenber verhandelten die Niederlande, seit 1621 wieder im Kriege mit Spanien und zunchst im Nachteil (1625 Verlust von Breda), mit England, Frankreich und den nordischen Mchten der ein antihabsburgisches Bndnis, doch trat dies erst ins Leben, als Christian Iv. von Dnemark (1598 bis 1648) die Leitung bernahm. 2. Christian Iv., unter dessen Regierung Dnemark immer noch die erste Macht und das blhendste Land des Nordens war (daher prachtvolle Schlobauten, wie Frederiks-borg), deutscher Abkunft, als Herzog von Holstein deutscher Reichsfrst und fr seinen Sohn Friedrich den Besitz der Stifter Bremen und Verden erstrebend, lie sich Juni 1625 in Braunschweig zum Hauptmann des niederschsischen Kreises erwhlen und zog zwischen Elbe- und Wesermndung ein Heer zusammen. Da die Liga allein dem nicht gewachsen und die Abhngigkeit von ihr dem Kaiser lstig war, stellte dieser ein kaiserliches Heer unter Wauenstein*) ans. *) Albrecht Eusebius Weneeslaw von Wallenstein, schon seit etwa 1621 allgemein Wallenstein genannt, einer verarmten Linie des weitver-zweigten czechischen Geschlechts der Ralsko entstammend, wurde 14. September 1583 auf Schlo Hermaniz (2 Meilen stlich von Gitschin) geboren, erst in einer Schule der bhmischen Brder, dann, frh verwaist, unter Vormundschaft seines Oheims Albert von Slawata im Jesuitenkolleg zu Olmtz erzogen. Hier zum Katholieismns bergetreten, studierte er in Alt-dors und Padua und trat nach greren Reisen 1605 in Kriegsdienste. Seine kurze Ehe mit Lncrezia Neskowa von Landeck machte ihn zum groen Grundbesitzer, die Anwerbung eines Dragonerregiments fr Fer-dinand Ii. im Kriege mit Venedig 1617 brachte ihn mit dem knftigen

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 141

1886 - Dresden : Höckner
141 sich zwar Ludwig Xiv. mit den Seemchten der einen neuen Teilungsvertrag, der die Hauptmasse an die Habsburger, die italienischen Lande an die Bonrbonen berwies, erlangte aber i gleichzeitig ein (zweites) Testament Karls Ii. zu Gunsten seines Novbr. Enkels und erkannte nach dem Tode Karls Ii. 1. Novbr. 1700 1700 Philipp (V.) von Anjou als König von Spanien an. 2. Da sterreich allein einen Krieg um das spanische Erbe nicht shren konnte, das englische Toryministerium ihn nicht führen wollte, so oerzgerte sich sein Ausbruch. Erst als Ludwig Xiv. nicht nur Mailand und Neapel, sondern auch Belgien besetzte, soda Holland die vertragsmige Hilft Englands anrief, dann nach Jakobs Ii. Tode dessen Sohn Jakob (Iii.) als König von England anerkannte (September 1701), schlssen die Seemchte Sept. mit sterreich die Groe Allianz" Sept. 1701, der dann auch 1701 Brandenburg und die meisten brigen deutschen Staaten bei-traten. Doch erlebte Wilhelm Iii. nur eben noch die Erffnung des Krieges (f 19. Mrz 1702). Andrerseits zog Ludwig Xiv. Bayern (durch die Aussicht auf Erwerbung Belgiens), Kln, Piemont (durch Zusicherung eines Teiles von Mailand) und Portugal auf seine Seite. Einheitlich geleitet und im Besitz der strksten Stellungen war die franzsische Bundesgenossenschast der gegnerischen zunchst weit berlegen. Doch ergnzte deren Schwchen bald das europische Triumvirat": John Churchill, Herzog von Marlborongh, durch seine Herkunft den Tories, * durch seine Gemahlin Sarah Jennings den Whigs nahestehend und durch sie des Einflusses auf Knigin Anna (17021714) sicher, der hollndische Ratspensionr Anton Heinsius, das Haupt der Staatenpartei, die nach Wilhelms Iii. Tode die Statthalterschaft 17021747 unbesetzt lie, und Prinz Eugen von Savoyen, sterreichs grter Feldherr und Staatsmann. a) Die ersten Kriegsjahre. 17011704. 1. Am frhesten erffnete der Kaiser den Krieg in Ober-Italien. Hier schlug 1701 Prinz Eugen den Marschall Catinat bei Carpi, Villeroy bei Montechiaro und begann die Belagerung von Mcmtitct, konnte sie aber gegenber Villeroys Nachfolger, dem Herzog von Venddme, nicht durchfhren und mute sich nach der Schlacht bei Luzzara August 1702 ganz auf die Verteidigung beschrnken. Auf dem belgisch-niederrheinischen Kriegsschauplatze hinderte die Bedenklichkeit der Hollnder jedes

8. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 56

1887 - Dresden : Höckner
- 56 — bayrische Heer einen der erfolgreichsten Siege, welche die Geschichte kennt. Seit länger als einem halben Jahrhundert hatte die Übermacht Ludwigs Xiv. wie ein Alp auf Mitteleuropa, besonders auf Deutschland gedrückt, jetzt atmeten die Völker auf, denn überall herrschte das Gefühl, daß mit der Niederlage der Franzosen bei Höchstädt eine entscheidende Wendung eingetreten sei. Schwere Verluste trafeu die Franzosen auch in den nächsten Jahren. Eugen schlug dieselben vor Turin (1706), wo zum erstenmale preußische Bataillone unter Leopold von Dessau (S. 70) den Sieg entschieden. In Belgien siegten Engen und Marlborough vereinigt über die Franzosen bei O nd enarde (1708) und bei Malplaquet (1709). So sah sich Ludwig Xiv., in dessen Land überdies Hungersnot wütete, zu Friedensvorschlägen genötigt; er wollte auf Spanien verzichten und sogar den Elsaß mit Straßburg herausgeben. Leider kam der Friede damals nicht zu stände. Bald darauf aber fiel Marlborough bei seiner Königin Anna von England in Ungnade, und das österreichischenglische Bündnis ging auseinander. Deshalb erlangte Frankreich 1713 zu Utrecht (Rastatt und Baden 1714) einen verhältnismäßig günstigen Frieden: Spanien mit den Kolonien kam an Ludwigs Xiv. Enkel Philipp V. als selbständiges Königreich unter der Bedingung, daß es nie mit Frankreich vereinigt werden sollte, die übrigen spanischen Besitzungen (Belgien, Mailand, Sardinien) an Kaiser Karl Vi. (1711—1740). England behielt die während des Krieges eroberte Festung Gibraltar. Das wichtigste Ergebnis des Krieges aber war die Vernichtung des französischen Übergewichtes.

9. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 60

1887 - Dresden : Höckner
— 60 — Jngermanland) und baute im innersten Punkte des finnischen Meerbusens an der Mündung der wasserreichen Newa die neue Hauptstadt St. Petersburg, welche bald zu einer der größten und schönsten europäischen Residenzen emporblühte. — Xiv. Der nordische Krieg. 1. August der Starke von Sachsen -'Polen. In Sachsen war auf Johann Georg I. (1611—1656) Johann Georg Ii. (1656 —1680) gefolgt, unter dem sich das durch den 30 jährigen Krieg so arg verwüstete Land allmählich wiedererholte. Doch stand der Kurfürst im Bunde mit Ludwig Xiv. Dieses unnatürliche Bündnis wurde sofort beim Regierungsantritte Johann Georgs Iii. (1680—1691) gelöst. Dieser tapfere Knrfürst schuf ein stehendes Heer, mit welchem er im Dienste des Reichs gegen Türken (S. 52) und Franzosen so ruhmvolle Thaten vollbrachte, daß er den Ehrennamen „der sächsische Mars" erhielt. Im dritten Raubkriege war er der erste deutsche Fürst, welcher mit einem Heere am Rhein erschien; auch wurde ihm der Oberbefehl über die Reichsarmee anvertraut; aber er starb, erst 44 Jahre alt, zu Tübingen infolge der Anstrengungen des Krieges. Sein junger Sohn Johann Georg Iv.(1691 —1694) organisierte die sächsische Post unter einem Oberpostmeister in Leipzig,^ begauu die Verschönerung seiner Residenzstadt Dresden, starb aber schon 26 jährig an den Blattern. So folgte ihm unerwartet sein jüngerer Brnder Friedrich August I. (1694—1733). 0 Damals kostete ein Platz in der Postkutsche von Leipzig nach Nürnberg 6 Thaler, ein Brief von Leipzig nach Dresden 1 ©röschen. — Mit der Post war auch die „Leipziger Zeitung", die älteste Sachsens, verbunden.
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