Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 2

1893 - Hannover : Hahn
2 Bremerhaven in 8 Tagen, während er mehr als die doppelte Zeit von *San Francisco nach Hongkong braucht. Die W.-Küste ist ohne nennenswerte Einbuchtungen, ohne bedeu- tende Flußmündungen, von Californien und Alaska abgesehen auch ohne Halbinseln. Hemmung des Verkehrs durch die gewaltigen Gebirgsketten an der Küste. Entfernung der asiatischen Gegenküste, welche sich nur im N. nähert — Beringsstraße 100 km breit — wo die traurigsten Landschaften der Welt in Schnee und Eis starren. Zwischen der O.- und W.-Küste ist der Schiffsverkehr nur im S. des Erdteils möglich, und wenn auch die Magalhass [galjausch]-Straße für die Dampfer ihre Schrecken verloren hat, so ist doch die zeitraubende Umschiffung des Erdteils sehr nachteilig. Der Panamakanal, dessen Bau 3 889 scheiterte, würde den Weg von Liverpool [pul] nach *San Francisco fast um die Hälfte vermindert und den Weg nach O.-Asien zum großen Teil vom Sneskanal abgelenkt haben. Bau des Nicaragua- kauals. Bedeutung der „nördlichen Durchfahrt". Entdeckung: Die kühnen nordischen Seefahrer erreichten schon vor ca. 1000 Jahren von Island aus die Gestade Grönlands und den u. Teil des Kontinents. Nach ihrem Untergange verscholl die Kunde von Amerika, und nur Vermutungen über ein Land im W. fanden sich bei den Mittelmeervölkern; denn die Seefahrer hielten sich auch nach Anwendung des Kompasses — im 13. Jahrh.^) — an der Küste. (Schiffersagen.) Kühner Plan des Kolumbus. Falsche Berech- uuug der Entfernung zwischen der W.- und O.-Küste der alten Welt. 1492 wird die Bahamagruppe, Euba und Haiti entdeckt, später auch das Festland. Kolumbus starb in dem Glauben, die O.-Küste Asiens erreicht zu haben. Erst später wurde erkannt, wie weit man vom Ziele des Kolumbus entfernt sei. Um seinen Plan durchzuführen, suchte man nach einer Durchfahrt. Mittel-Amerika war geschlossen, der f. Weg durch die von Magalhaes entdeckte Straße, welcher quer durch die australische Inselwelt führte — neue Entdeckung — war zu weit, daher das Suchen nach einer „nördlichen Durchfahrt". Nordpolfahrten. Gestaltung des Erdteils: Die Laudmafseu Amerikas verteilen sich hauptsächlich auf einen n. und einen f. Hauptteil, die beide die Form eines Dreiecks annehmen. Der centrale Teil, von dem bloß der W. vollständig über den Meeresspiegel hervorragt, hat eine geringe Ausdehnung. Ähnlichkeit in der Bodengestalt zwischen N.- und. S.- ') Die Mißweisung wurde erst im Anfang der neueren Zeit bekannt.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 258

1893 - Hannover : Hahn
258 Eisenbahnnetz) und eine dritte von Konstantinopel (Landweg) eintrifft. Von Ersernm führt der Weg über Mosnl nach Bagdad (Verbindung mit dem Persischen Golf), ein zweiter nach Täbris in Persien, von wo zwei Hauptstraßen nach Indien führen. Die n. verläuft über Teheran, Mesched und Herat^), die s. über Teheran, Jsfahan, Jesd, Kirman, Kandahar (bis in die Nähe führt die Eisenbahn vom Jndusthal aus) und Kabul. Der Straße von Trapeznnt über Ersernm macht die russische Bahn erfolgreiche Konkurrenz, die von Poti (Schwarzes Meer) über Tiflis nach Baku (Kaspisches Meer) führt. Die Waren werden auf diesem Wege nach den s. Häfen des Kaspischen Meeres befördert, um von dort auf Tragtieren nach den nahe gelegenen Handelsstädten (Täbris, Teheran) gebracht zu werden. Von Konstantinopel führen neben der Verbindung mit Trapezunt auf dem Schwarzen Meer auch Landwege durch Kleiu-Asien nach dem O., an welche sich zugleich die Straßen von Smyrna anschließen. Seit Errichtung der Dampferlinien auf dem Schwarzen Meer werden sie freilich wenig benutzt. Von Kjutahija, wo die Straße sich teilt, führt die u. Linie über Angora und Siwas nach Erserum (s. o.), die s. über Konia und Tarsus nach Antakieh (die alte Kreuzfahrerstraße). Die Eingangspforten vom Mittelmeer bilden Antakieh und Beirut. Von Antakieh laufen die Hauptstraßen über Aleppo nach Mofnl und Bagdad (Anschluß an die persischen Straßen [f. 0.]). Von Beirut zieht weiter im S. die Hauptstraße über Damaskus nach Mesopotamien. §. 96. 3) Afrika. Der Antrieb zum Warenaustausch ist in Afrika nicht sehr groß, da die Neger wenig Bedürfnisse haben. Dazu kommt, daß die Transporte sehr schwierig sind; Eisenbahnen sind wenig vor- handen, die Flüsse nur z. T. schiffbar, das Kamel, das „Schiff der Wüste", kann man nur bis zum 10" u.v. benutzen, ebenso finden die Ochsenwagen nur im s. Teil des Kontinents Verwendung; im übrigen ist man auf Träger angewiesen. Die kostbaren Güter, die Afrika besitzt, weisen dem Erdteil aber trotzdem eine wichtige Rolle im Handel an. Eisenbahnen finden wir nur in Nordafrika und im Kaplande. Am bedeutendsten ist das Eisenbahnnetz Ägyptens, wo jetzt ein Strang i) Von Herat führt der Hauptweg nach Kabul über Kandahar; es ist dies die sog. „Königstraße".

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 262

1893 - Hannover : Hahn
262 Die Staaten Europas (nach der Dichtigkeit des Eisenbahn- netzes geordnet). Auf je 10000 qkm haben Eisenbahnkilom.: 1. Belgien 1605 7. Dänemark 542 13. Griechenland 122 2. Großbritannien 8. Italien 469 14. Skandinavien 107 mit Irland 1033 9. Österr.-Ung. 15. Serbien 112 3. Niederlande 891 mit Bosnien 429 16. Europ. Türkei 86 4. Deutschland 859 10. Portugal 232 17. Bulgarien 84 5. Schweiz 809 11. Spanien 201 18. Rußland 58 6. Frankreich 722 12. Rumänien 195 (j. Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. §. 99. Der Wunsch nach Austausch von Waren macht sich bei steigender Kultur geltend. Sobald bei einem Volk die Möglichkeit und Neigung vorhanden ist, mehr zu erarbeiten, als die notwendigen Bedürf- nisse für den Lebensunterhalt verlangen, wird es den Überfluß in der bestmöglichsten Weise zu verwenden suchen und bestrebt sein, begehrens- wertere Dinge, auch wenn sie ihm ferner liegen, dafür zu erwerben. Ein solches Volk wird dann die niedriger stehenden Völkerschaften, falls es jene Dinge bei ihnen antrifft, mit in den Bereich des Handels ziehen, doch so, daß es zunächst selbst den belebenden Mittelpunkt bildet und aktiv auftritt, während die andern mehr ein passives Ver- halten beobachten (vergl. die Europäer und Neger in Afrika). Naturgemäß muß der Handel schwunghafter werden, je höher die Kultur steigt, und je mehr sich die Kenntnis von den Produkten fernerer Landstriche erweitert. Damit im Zusammenhange steht dann das Suchen nach den bequemsten Verbindungen und der Ausbau von Straßen, da wo der Handel derartig ist, daß es sich dessen verlohnt. I. Periode (bis zum Hervortreten der Griechen). §. 100. Das älteste Kulturcentrum bilden die Länder im s.-w. Asien (Mesopotamien, Indien, Syrien, Klein-Asien) und Ägypten. — Naturgemäß war der Austausch der Waren zwischen ihnen selbst am lebhaftesten; aber die Strahlen gingen auch uach den Nachbarländern, die die Natur mit erstrebenswerten Schätzen bedacht hatte: Arabien (Weihrauch, Salben; Pferde, Wolle), die afrikanische O.-Küste (Gold, Elfenbein, Sklaven), Griechenland (Holz, Erz). Der Handel war zunächst Landhandel (Bildung von Karawanen wegen der Gefahren), und uralte Straßen durchzogen die oben

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 263

1893 - Hannover : Hahn
263 genannten Kulturländer, verbanden sie unter einander und gingen nach den angrenzenden Ländern: 2 uralte Wege von Indien nach China; Straßen von den Enphratländern nach Mittel- und Hinter-Asien, dem s. Arabien, dem ö. Afrika; von Phönicien nach dem Persischen Golf und S.-Arabien. Der Verlauf derselben deckt sich im allgemeinen mit den heutigen Hauptkarawanenstraßen; denn die Rastorte in der Wüste, die Ein- und Verkaufsstellen fesselten die Karawanen. Nur unwesentliche Änderungen traten infolge der Zerstörung einzelner Stätten und des Aufblühens neuer Handelsplätze ein. Das Lasttier war das Kamel. Anteil der Nomaden am Handel durch Leitung und Beschützung der Züge, sowie durch das Stellen von Lasttieren. Flußschiffahrt. Auch an kunstgemäß angelegten Straßen fehlte es in dieser Zeit nicht. Viel erwähnt ist die alte Straße, die Semiramis erbaut haben soll. Ebenso haben die Inder und Phönicier Kunststraßen in ihren Ländern angelegt. Allmählich wagte man sich auch in dieser Periode schon auf die See hinaus, wenngleich man sich von den Küsten nicht zu entfernen wagte. Die Phönicier vermittelten mit ihren Schiffen den Verkehr von Indien nach Babylon, Arabien und Ägypten; sie suchten die Küstenländer des Mittelmeeres auf und gelangten bereits um 1100 zu den Säulen des Herkules (Meerenge von Gibraltar). Später besuchten sie Madeira und die Cauareu und gelangten im N. bis zu den bri- tischen Inseln, wo sie Zinn holten. Durch die Fahrten der Phönicier im Mittelmeer wurden auch die Europäer zur Handelsthätigkeit angeregt, indem sie die Waren der Phönicier weiter nach dem Innern verbreiteten und umgekehrt Produkte der europäischen Länder zur Küste beförderten. So wurde anfangs durch die Gallier das Zinn von den Scilly- Inseln (an der W.-Spitze von Cornwall) auf dem Landwege nach dem Mittelmeer befördert, so bestanden Handelsverbindungen zwischen der Ostseeküste (Bernstein) und dem Schwarzen Meer. Ein uralter Handelsverkehr von der Schweiz nach der Mittelmeerküste läßt sich auch nachweisen. — Am gelehrigsten zeigten sich die Griechen, in denen die Phönicier neben Karthago, das von ihren eignen Landsleuten gegründet wurde, gefährliche Nebenbuhler bekamen. Zur Ptolemäerzeit erwuchs dann noch in Alexandria ein neuer Mittelpunkt für den Handel, so daß die Phönicier auch im O. ihre Bedeutung verloren.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 264

1893 - Hannover : Hahn
264 Ii. Periode (vom Hervortreten der Griechen bis zum Ende des Altertums). §. 101. Nachdem etwa im 9. Jahrh. die Griechen ihre Lehrmeister aus dem Ägäischen Meer verdrängt hatten, setzten sie sich im 7. Jahrh. auch an den Küsten Siciliens, Italiens, Galliens, Spaniens und an der N.-Küste Afrikas fest, zudem blühte Carthago empor, und das Handelscentrum erweitert sich so von den asiatischen Kulturländern über die Länder des Mittelmeeres. Charakteristisch für die Periode ist der weitere Bau von Kunst- straßen in den Kulturländern und die Erweiterung der Verkehrs- radieu nach dem Innern Europas und Afrikas- Die Karthager vermitteln besonders den Verkehr mit den Küstenländern des n. und n.-w. Afrikas, sowie des w. und n.-w. Europas. Art der W.-Küste Afrikas machten sie Entdeckungsreisen und knüpften Handelsverbindungen an, die sie geheim hielten. Dann standen sie in regem Verkehr mit Fessan, wo die Karawanenstraßen von Theben in Ober-Ägypten (den N.-Rand der Sahara entlang) und aus dem Sudan (Boruu) zusammenliefen. Die Griechen vermittelten den Handel, von den Gestaden des Mittelmeers abgesehen, besonders nach dem Innern Europas. Die wichtigsten Straßen führten: a. von Marseille zur Wesermündung (Rheinübergang bei Neuwied). b. von Nizza zur Rheiumüuduug (Turin, Gr. St. Bernhard, Basel, Mainz). c. von Genna zur Elbmündung (Mailand, Splügen, Boden- see, Augsburg, Cassel, Hannover). d. vom Schwarzen Meer zur Emsmündung (Preßburg, Wien, Budweis, Eger, Kassel, Paderborn). 6. vom Schwarzen Meer zur Ostsee (durch Ungarn nach dem Weichselgebiet). Auch w-ö. Straßen durchzogen Germanien: a. von der Ems im Tieflande zur Elbe, b. von Bingen über Minden und Braunschweig nach Magdeburg, c. von Xanten nach Stade. Im S.-W. Deutschlands sind die Wegverbindnngen vom Rhein nach O. (Donau) und W. (Metz) hervorzuheben. Schwunghafter wurde der Handel in diesen Gebieten, als die Weltherrschaft des römischen Reiches begründet war.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 265

1893 - Hannover : Hahn
265 Die Militärstraßen, durch welche sich die Römer ihre Pro- vinzen sicherten, kamen auch dem Handel zu gute, und ein ganzes Netz von Heerstraßen breitete sich über das römische Herrschaftsgebiet. (Zu- sammenhäugeude Kunststraße von Bordeaux bis Jerusalem und weiter nach dem S. Ägyptens und der O.-Küste Afrikas.) Eine Reihe von Straßen führten über die Alpen. Dann hoben auch die Reichtümer, die in Rom zusammenflössen, den Handel. Alexandrinische Kaufleute vermittelten den Wareutraus- port von den indischen Häfen (Verbindung zwischen Indien und China) nach Rom, und griechisch-römische Kaufleute besuchten die Häfen von Äthiopien, W.-Afrika, Arabien; sie kamen bis in den persischen Busen und wohl auch nach Indien. Iii. Periode (Mittelalter). §. 102. 1) Die Übergangszeit von der römischen zur germanischen Vorherrschaft. a. In dem größten Teile Europas vernichteten die regellosen Wanderungen der germanischen Stämme die Grundbedingungen für die Handelsblüte. Der einfache, rohe Barbar trug kein Verlangen nach den Dingen, die die Kultur und Civilisation hatte unentbehrlich erscheinen lassen; die Verbindungen zwischen den einzelnen Teilen des Römerreichs hörten auf, die Straßen verfielen, und der Wohlstand der Länder wurde zum großen Teil vernichtet. Das Handelscentrum schob sich nack O., und erst allmählich wurden von Konstantinopel aus, wohin sich die Reste der alten Kultur gerettet hatten, die w. Länder wieder in den Handelskreis Hineingezogen, wenngleich tüchtige Herrscher, wie Theodorich d. Gr., die Handelsbestrebungen aufs eifrigste unterstützten. Nach Konstantinopel kamen die orientalischen Waren durch die Araber und Perser, die den Zwischenhändlern den asiatischen Handel entwanden. Die Stadt wurde zum asiatisch-europäischeu Zwischenmarkt und beförderte die Waren im Donauthal nach W., die russischen Ströme entlang nach N. (Warenzug längs der Wolga und weiter zur Ostsee). — In dem Donauthal bewirkten die Schätze des Salzkammer- gnts und die Rohstoffe der Ackerbaugegenden, die für Konstantinopel ein erstrebenswertes Handelsobjekt waren, einen äußerst regen Verkehr, und bald liefen von hier die Straßen nach der Elbe, der Weser und dem Rhein, i) Wollwebereien am untern Rhein. Gesalzene und ge- ') Daher in jener Zeit die Wichtigkeit der von Karl d. Gr. erstrebten Kanal-- Verbindung zwischen Altmühl und Regnitz.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 266

1893 - Hannover : Hahn
266 trocknete Fische (ihre Bedeutung wegen der Fastentage) als Handels- objekt in Hamburg, Bremen und Lübeck. Die Zeiten, in denen wilde Horden (Hunnen, Avaren) den Ver- kehr die Donau entlang sperrten, bewegte er sich nach den Küsten Preußens und Pommerns. Jnlin, Wineta und Wisby wurden Haupthaudelsplütze für die orientalischen Waren, die sie mit Pelzwerk, Honig, Wachs und vor allem mit Bernstein überreichlich bezahlen konnten. b. Die arabischen Reiche. Am besten stand es mit Spanien, wo die Sarazenen nicht nur die römische Kultur erhielten, sondern auch durch ihr morgenländisches Wissen den ersten Kulturstaat Europas begründeten. — Überhaupt nahm der Handel in den arabischen Reichen, nachdem die Störungen, welche die Eroberungen verursachten, vorüber waren, eine ungeahnte Ausdehnung an. Die Sitze der Statthalter waren Handelscentren ihrer Provinzen, nach allen abhängigen Städten strahlten von hier die Wege aus. Dazu, kam, daß die Pilgerkarawanen, die zugleich Handelskarawanen waren, den Verkehr außerordentlich hoben. Der auswärtige Landhandel ging in Asien besonders nach China (Straßen durch die Dsuugarei und das Tarimbecken nach Chamil und Sontschou) und z. T. nach Rußland; in Afrika nach dem Sudan. Eine Reihe von Karawanenstraßen ging durch die Sahara; sie endeten im N. in der w.-ö. Pilgerstraße, welche von Marokko (Fez) über Tripolis nach Ägypten (Alexandrien) zog. Ägypten, das Bindeglied der beiden Erdteile, behauptete unter den Mohammedanern seine hervorragende Stellung im Welthandel. Im Nilthal, wo auch von S. die Karawanenstraßen zusammenliefen, lag bis Assuau eine Anzahl volkreicher und betriebsamer Städte. Der Seehandel der Araber ging vom Arabischen Busen nach der O.-Küste Afrikas bis ins Kaffernland; vom Persischen Golf (Basra) nach Indien und China, und endlich durchfuhren sie auch das Mittel- meer, wenngleich hier selbst für die Verbindung von Spanien nach Arabien der Landweg größere Bedeutung hatte. Der europäische Seehandel lag nichtsdestoweniger darnieder. Venedig, Genua und Marseille waren durch die feindliche Abge- schlossenheit der Mohammedaner und die Räubereien auf dem Meere am Verkehr mit Klein-Asien und dem Orient gehindert, und nur das kleine Amalfi wußte den Schutz der Sarazenen zum Verkehr mit dem Orient zu erreichen. Es leitete die Waren über Pisa und Genna nach N. weiter.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 267

1893 - Hannover : Hahn
267 Venedig und Genua bekamen erst Bedeutung, als sie nach einem Vertrage mit Konstantinopel den pontisch - griechischen Zwischenhandel beginnen konnten; zwar schädigte die Macht der Mohammedaner auch Konstantinopel, da die Verbindung über Syrien (Hauptstraße deu Euphrat aufwärts und dann nach Aleppo) und Ägypten (durch das Rote Meer nach Alexandrien) abgeschnitten wurde, indessen blieb ihnen die Möglichkeit, von den Häsen des Schwarzen Meeres (Trapeznnt) aus, wo die indischen Karawanenstraßen endeten, die Waren nach ihrer Stadt zu befördern. 2) Europa rückt (auch mit den n- Ländern) in das Handelscentrum, nachdem durch die Begründung der fränkischen Machtstellung die Ruhe gesichert war und die Kultur wieder Fortschritte machen konnte. Eine außerordentliche Beschleunigung in dieser Entwicklung führten die Kreuzzüge herbei. Sie bahnten den direkten Verkehr zwischen Deutschland und dem Orient an (Aufblühen der Donaustädte) und beseitigten die Schranken, die die europäischen Mittelmeerstädte vom orientalischen Handel ausgeschlossen hatten: Genua, Pisa und Venedig gelangen zur Blüte, später auch Florenz; desgleichen werden Marseille und Barcelona wichtige Handelshäfen, und damit beleben sich die Straßen, die von diesen Städten nach N. in das Innere des Kontinents ziehen. Von Venedig und Genua bewegte sich der Handel über die Alpen nach Regensbnrg, Augsburg, Zürich und Straßburg, um dann weiter nach den n. Meeren zu ziehen. Danzig und Kiew standen in Ver- bindnng mit Venedig. — Marseille und Barcelona traten mit S.- Frankreich in innigen Verkehr, der n. bis zur Champagne reichte. — Flandern besuchten die Italiener zur See. Die Bedeutung Ägyptens hielt sich auch in dieser Periode, da die Abendländer direkte Verbindungen mit Indien über das Rote Meer nicht anknüpften. In den Städten an der Nord- und Ostsee fand der euro- päische Handel einen zweiten Mittelpunkt. Ihnen standen die Pro- dukte der nordischen Länder als Handelsobjekt zur Verfügung, sie vermittelten den Handel dorthin und gelangten dadurch zu hoher Blüte, wenn auch die Verbindung mit dem Orient nicht so bequem war wie von den Mittelmeerstädten, und sie die orientalischen Waren (besonders seit der Festsetzung der Mongolen zwischen dem Schwarzen Meer und Regensburg) zum großen Teil vom Mittelmeer aus beziehen mußten.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 269

1893 - Hannover : Hahn
269 damit die Einheimischen durch die Verzögerung des Transports mehr Verdienst hatten (das Recht der „Grundruhr"). In dem ö. Flachlande bewegten sich die Warenzüge über Mag de- bürg nach Dresden, besonders aber die Oder entlang nach der Mährischen Pforte und an der March weiter zur Donau. Daher erblühte am Oberlauf der Oder Breslau, das den Handel Schlesiens auf sich concentrierte und über Prag und Dresden mit Leipzig in Verbindung stand. Wo die Straße die Donau erreichte, erhob sich Wien, das durch Steiermark, Kärutheu und Krain, wo frühe infolge der Bodenschätze die Industrie erblühte, mit Venedig in Ver- bindnng stand. Bei dieser Lage vermochte Wien, als es dauernd die Hofburg der Babenberger wurde, Regensburg zu verdrängen. Weiter ö. unterhielt Danzig auf der Weichsel, dem Pregel (Verbindung durch das Frische Haff) und der Memel (Verbindung durch die Deime und das Kurische Haff) lebhafte Verbindung weit nack dem Innern Polens und Littanens. Iv. Periode (die Zeit der Entdeckungen und ihre Folgen bis zur französischen Revolution). §. 103. Venedigs und Genuas Blüte stützte sich besonders auf den Verkehr mit dem Orient. Neuaufschließung der Straße durch Turan nach Indien (vou Taua, dem späteru Asow, über Astrachan nach dem Kaspisee) durch die Veuetiauer. Gründung von Kaffa durch die Genuesen. — Da nun Venedig von Konstantinopel, wo der Haupt- markt für indische Waren war, mehr begünstigt wurde, unterstützten die Genuesen die Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen (1453), um ihrem Nebenbuhler zu schaden. Durch die Vorherrschaft der Türken wurde darauf der Mittelmeer- verkehr ebenso gesperrt wie einst durch die Araber, und der Notstand, der dadurch veranlaßt wurde, leitete die Epoche der Entdeckungen ein. Größere Hülssmittel hatte man durch den Gebrauch des Kompasses (seit dem 13. Jahrh.), durch die verbesserten Seekarten und die Fort- schritte in der Anwendung der Segelkraft; die Ruder werden jetzt garnicht mehr neben dem Segel gebraucht. Nachdem der Seeweg nach Ostindien (1486. 1498) gefunden und Amerika entdeckt war (1492), rückte Europa in den Mittelpunkt der Land- massen der Erde. Es wurde jetzt selbst das eigentliche Handelscentrum, von dem die Verkehrsradien nach allen Enden der Welt ausstrahlten. Die Handelswege in Europa selbst mußten sich naturgemäß völlig verschieben; deuu Portugal und Spanien hatten nun das Monopol

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 270

1893 - Hannover : Hahn
270 für den überseeischen Handel in Händen, jenes für den Orient, dieses für Amerika. Nicht lange nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien (1498) blühte der portugiesische Handel in unzähligen Häfen vom Cap der guten Hoffnung bis Canton. Den Mittelpunkt bildete Malakka, das Hauptstapelplatz für die weiten Handelsregionen wurde. Die uralten Karawanenstraßen nach dem Kaspischen, dem Schwarzen und Mittelländischen Meer verödeten, und sie gerieten ganz in Verfall, als Portugal die Insel Ormus in Besitz nahm und durch Verträge mit den arabischen und persischen Fürsten den ganzen Verkehr Westasiens dorthin lenkte: Lissabon und Cadiz traten an die Stelle von Venedig und Genua; die süddeutschen Städte, deren Blüte auf der Handels- Verbindung mit Italien beruhte, gerieten in Verfall. Da die Portugiesen es verschmähten, die Waren nach den enro- päischen Märkten zu bringen, so entstand ein lebhafter Zwischen- Handel von Lissabon, dem einzigen Stapelplatz, nach den einzelnen Ländern Europas. Dabei traten besonders die Niederlande in den Vordergrund, die als spanische Provinz auch den Handel mit den amerikanischen Waren x) in Händen hatten und den Verkehr mit Eng- land, Skandinavien und Dänemark vermittelten, sowie die Handels- Verbindungen im Mittelmeer (Kairo, Alexandrien, Sues) unterhielten. Antwerpen war fast ein Jahrhundert der Knotenpunkt und Hauptmarkt des Welthandels (Blüte der Rheinstädte). Als die Niederlande während ihres Befreiungskampfes vom Handel mit Spanien und Portugal ausgeschlossen wurden (1580), suchten sie eine direkte Verbindung mit dein Orient. Sie eroberten Java, die Moluffen und Ceylon (Besiedelnng des Caplandes) und knüpften Handelsverbindungen mit China, Japan, Persien und Arabien an; auch an der W,-Küste Afrikas trieben sie Handel, an verschiedenen Stellen Amerikas faßten sie festen Fuß und beherrschten zugleich mit dem Ostseehandel einen beträchtlichen Teil des außereuropäischen (1602 holläudisch-ostiudische Kompagnie, 1621 niederländisch-westindische Ge- sellschaft). Allmählich erhob sich indessen auch England. — Schon Elisabeth legte den Grund zu der Haudelseutwickeluug des Landes (Ostindische ') Die Bedeutung des amerikauischeu Handels trat vor dem ostindischen zunächst ganz in den Hintergrund. Erst im Lause der Jahrhunderte bekam der Verkehr mit Amerika seine Bedeutung.
   bis 10 von 201 weiter»  »»
201 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 201 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 6
2 4
3 3
4 34
5 5
6 42
7 3
8 3
9 2
10 32
11 18
12 0
13 1
14 4
15 7
16 2
17 22
18 5
19 2
20 0
21 6
22 20
23 11
24 17
25 23
26 10
27 18
28 3
29 11
30 4
31 5
32 1
33 0
34 4
35 0
36 10
37 20
38 4
39 9
40 4
41 9
42 22
43 3
44 7
45 37
46 10
47 14
48 7
49 42

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 49
1 8
2 5
3 30
4 48
5 1
6 1
7 8
8 2
9 11
10 1
11 12
12 1
13 1
14 7
15 5
16 14
17 42
18 4
19 1
20 2
21 4
22 1
23 13
24 5
25 19
26 4
27 3
28 8
29 0
30 2
31 0
32 2
33 12
34 1
35 2
36 3
37 17
38 2
39 2
40 4
41 9
42 1
43 34
44 0
45 15
46 2
47 24
48 11
49 2
50 17
51 2
52 3
53 2
54 1
55 2
56 15
57 4
58 2
59 1
60 3
61 9
62 5
63 2
64 23
65 9
66 5
67 8
68 17
69 4
70 13
71 6
72 2
73 3
74 1
75 2
76 5
77 3
78 3
79 7
80 1
81 1
82 4
83 5
84 4
85 1
86 23
87 0
88 0
89 32
90 22
91 2
92 62
93 7
94 14
95 13
96 3
97 11
98 29
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 246
1 152
2 45
3 104
4 37
5 128
6 430
7 151
8 22
9 201
10 77
11 136
12 199
13 47
14 277
15 77
16 94
17 63
18 65
19 128
20 153
21 118
22 79
23 27
24 173
25 328
26 73
27 92
28 47
29 224
30 88
31 73
32 219
33 379
34 311
35 50
36 105
37 46
38 354
39 251
40 129
41 100
42 33
43 147
44 88
45 94
46 32
47 374
48 74
49 63
50 160
51 166
52 258
53 143
54 263
55 185
56 28
57 50
58 57
59 353
60 26
61 65
62 211
63 41
64 88
65 69
66 104
67 127
68 69
69 17
70 123
71 110
72 51
73 104
74 114
75 86
76 210
77 76
78 208
79 74
80 232
81 607
82 35
83 359
84 12
85 75
86 175
87 212
88 73
89 130
90 159
91 189
92 4
93 154
94 486
95 167
96 92
97 173
98 171
99 112
100 260
101 143
102 167
103 158
104 295
105 37
106 41
107 248
108 96
109 374
110 113
111 64
112 79
113 229
114 65
115 51
116 59
117 37
118 61
119 407
120 60
121 165
122 115
123 108
124 127
125 70
126 128
127 524
128 46
129 134
130 112
131 217
132 62
133 415
134 312
135 69
136 607
137 74
138 147
139 152
140 98
141 28
142 247
143 73
144 119
145 166
146 83
147 36
148 116
149 93
150 71
151 57
152 179
153 193
154 227
155 92
156 104
157 62
158 42
159 404
160 314
161 29
162 93
163 48
164 86
165 108
166 150
167 31
168 80
169 33
170 70
171 165
172 89
173 287
174 133
175 587
176 150
177 397
178 216
179 120
180 147
181 77
182 333
183 696
184 328
185 108
186 128
187 118
188 288
189 62
190 54
191 129
192 115
193 659
194 71
195 274
196 198
197 120
198 58
199 355