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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 83

1893 - Hannover : Hahn
83 geschlossene Einheit bildet, unterscheiden wir das sich daran schließende Gebirgsland, die deutschen Mittelgebirge und das Tiefland an der Küste. A. Das Alpengebiet. §. 39. Nicht das ganze Alpengebiet gehört Mitteleuropa an: die W.-Alpen bilden die Grenze zwischen Frankreich und Italien, die ö. Ausläufer reichen in die Karpatenlandschaften hinein. Im allgemeinen nimmt nach O. die Breite zu, die Höhe vermindert sich. Ähnlichkeit der Gestalt mit einem Füllhorn. Im S. erhebt sich das Gebirge gleich einer Riesenmauer steil aus der Lombardischen Ebene. Vorzüglicher Überblick vom Turm des Mai- länder Doms. Auch im W. (Rhone) und im O. (Donau) sind die Alpen von Tiefebenen gesäumt, während im N. Hochebenen vorlagern, welche zu den deutschen Mittelgebirgen hinüberführen. Besiedelung der Mittel- und O.-Alpen durch Deutsche infolge des allmählichen Anstiegs, nur wo das Etschthal im S. eingreift, italienische Bevölkerung. An die centralen Hochalpen, welche aus älteren Gesteinarten (Granit, Gueis) bestehen, schließen sich aüf beiden Seiten jüngere Gesteine von Schiefer, 'Kalk und Sandstein an, welche meistens durch tief einschneidende Längsthäler (Rhone, Rhein, Salzach, Enns) von dem Mittlern Hauptzuge getrennt sind. Nach dem vorherschenden Kalkgestein heißen sie Kalk alpen; sie begleiten an der äußeren Seite das Hochgebirge in wechselnder Breite ununterbrochen von "Marseille bis Wien, während sie im S. erst beim Lago Maggiore beginnen, aller- dings um in zunehmender Breite dann bis zum ö. Ende zu ziehen. Dem Umfange nach werden die Alpen vom Skandinavischen Gebirge um mehr als die Hälfte übertroffen *), stehen aber vermöge der Höhe (Galdhöpig 2600 vi; Mont Blanc 4800 m) an Masse jenem nicht viel nach. Für den Verkehr sind sie bei den weit hineinreichenden Thälern kein ernstes Hindernis. I. Die W.-Alpen beginnen bei der Senke von Savona, die sie vom Apennin scheidet, und ziehen zuerst in w., dann in n. Richtung bis zum Genfer-See. Senke am O.-Fnß des Mont Blanc. Hart am ö. Abhänge (steiler Abfall nach Italien) zieht sich der Wasser- und länderscheidende Hauptkamm mit einer Reihe von Gipfeln hin; doch tritt derselbe vor den massigen Stöcken im W., wo das Gebirgsland bis in die Nähe der Rhone reicht, oft erheblich zurück. ') Auch der Ural hat eine größere Ausdehnung. 6*

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 84

1893 - Hannover : Hahn
84 Wir unterscheiden 4 Teile: die Ligurischen, die See-Alpen, die Cottischen und Grajischen Alpen. 1) Die Ligurischen A. reichen von der Senke von Savona bis zum Col di Tenda. — Eine bequeme Fahrstraße führt über letztern von der Küste nach N. (*S£nrin.) 2) Die See-A. ziehen in n.-w. Bogen zur Quelle der Stura (l. Nebeuflüßchen des Tanaro). Durch den Schutz, welchen sie vor deu N.-Winden gewähren, schaffen sie einen klimatisch herrlichen Küstenstrich, die Riviera: Monaco, "Nizza auf französischer, San Nemo auf italienischer Seite. Am S.-Fuß zog die älteste Straße nach Gallien, die Senke be- nutzend, welche die Alpen von dem Bergland n. von °Doulon scheidet. Bei 'Aix verläßt sie das Gebirge (Schlacht bei Aquae Sextiae 102). 3) Die Cottischen A. haben im Hauptkamm bereits u. Richtung und reichen bis zum Mont Genevre (Quelle der Dnrance). Auf dieser Erstreckuug liegt der Monte Biso (fast 4000 m), der isolierteste Gipfel des ganzen Alpensystems (Poqnelle). — W. vom N.-Ende der Cottischen Alpen erhebt sich zwischen Durauce und Jsere die Gruppe des Mt. Pelvoux bis 4100 m. 4) Die Grajischen A., n. vom Mt. Genevre, haben ihr Centrum im Mt. Jseran (Quelle der Jsöre). Weiter s. erhebt sich der Mt. Cenis. Die irrtümlich als Mt. Cenisbahn bezeichnete Linie führt durch den Col de Frejns, mit dem ersten Eisenbahntuuuel in den Alpen (erbaut 1857 -70): Hauptverbindung zwischen Frankreich und Italien (aus dem Thale eines Jssre-Zuflnfses nach der Dora Riparia). Die übrigen Pässe der W.-Alpen haben seit Eröffnung dieser Linie nur örtliche Bedeutung. N. vom Mt. Jseran der Kl. St. Bernhard, mit hohem (von der Dora Baltea zur Jsöre führendem) fehr altem Alpeuübergaug *). Der Mt. Blatte im n.-ö. Teil des Zuges bildet eine massige Erhebung in der Form eines Rechteckes und ist 5 Meilen lang. Der kuppelförmige Gipfel des eigentlichen Mt. Blanc nahe dem S.-Rande ist mit 4800 m die höchste Erhebung der Alpett und Europas überhaupt. Von den Grajischen A. werden durch eine Mnlde (am N.-W - Abhang des Mt. Blanc das weltberühmte Thal von Chamonnix mit seinen Naturschönheiten) die w. Parallelgruppen abgetrennt, welche als Savoyische Alpen zusammengefaßt werden. §. 40. Ii. Die Mittelalpen reichen von der Einsenknng am O.-Fuß des Mt. Blauc bis zur Senke der Brettnerstraße. Wahrscheinlich benutzte denselben Hannibal bei seinem Zuge gegen Italien.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 85

1893 - Hannover : Hahn
85 Durch die tiefen Thäler der Flüsse wird der n. Gebirgszug zer- gliedert, und deswegen betrachten wir sie zuerst. Die Rhone entspringt auf dem Rhonegletscher am w. Abhang des St. Gotthard und durchfließt in s.-w. Richtung das Wallisthal. N. vom Mt. Blanc biegt sie in scharfem Knie nach N.-W. um, durchfließt den Genfer See und bricht dann zwischen Alpen und Schweizer Jura (Perte du Rhone) nach der Tiefebene durch. Der Rhein entspringt ö. vom St. Gotthard und fließt zuerst als Vorderrhein in n.-ö. Richtung. Nach Aufnahme des Mittel- und Hinterrheins von S. her tritt er in ein n.-s. Querthal und wendet sich am Ende desselben nach W., nachdem er den Bodensee durchflössen hat. Die w. Richtung behält er dann bis zum Eintritt in die Oberrheinische Tiefebene (Baseler Knie) bei, nur auf eine kurze Strecke wird er vom Jura, den er durchbricht, nach S. gedrängt (Wasserfall von Lanffen: 30 m). Sein Hauptzufluß von S. ist die Aar. Sie entspringt auf dem Finsteraarhorn, durchfließt den Brieuzer und Thuner See und fließt in weitem, nach O. offenem Bogen dem Rhein zu, in dem untern Teil ihres Laufes den Jura begleitend. In n. Richtung fließt ihr vom St. Gotthard die Renß zu, die den Vierwald stätter See (Schwyz, Uri, Unterwalden und Luzern sind die 4 Waldstätten) durchfließt und die Gewässer des Zuger Sees empfängt. Die Habsburg nahe der Mündnng zwischen Renß und Aar. Dicht neben der Renß mündet die Limmat, der Abfluß des Züricher und Walensees. Lage von o Zürich. a. N. vom Rhone-Rheinthal liegen demnach folgende Gebirgs- grnppen: 1) Die Berner Alpen zwischen Rhone und Aar, eine der ausgedehntesten und mächtigsten Ketten des ganzen Gebirges, über das nur Saumpfade führen, um Rhone und Aarthal zu verbinden: Gemmi in der Mitte, Grimfel im O. — Die gewaltigsten Gipfel erheben sich im ö. Teil: Jungfrau, Mönch (der Staubbach [300 m] w. davon), Finsteraarhorn, Schreckhorn steigen alle über 4000 m an und tragen gewaltige Gletscher und Firnfelder. Am bequemsten sind sie von N. (von Jnterlaken: inter lacus) zu erreichen. 2) Die Vierwald stätter A. zwischen Aar, Reuß und Vier- waldstätter See. Im S. sind sie mit der St. Gotthardgruppe der- wachsen; in der trennenden Einsenknng führt der Furkapaß von der Rhone zur Reuß. — Die höchsten Erhebungen sind im S., doch bleiben sie hinter denen der Berner Alpen weit zurück. Wichtiger ist der kleinere, aber wegen der prachtvollen Aussicht bekannte Pilatus (2123 m). 3) Die Schwyzer und Glarner A. zwischen Vierwaldstätter See, Reuß, Rhein und der Senke des Walen- und Züricher Sees. —

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 86

1893 - Hannover : Hahn
86 Ihr höchster Punkt der Tödi (3600 m); wichtiger aber ist der Rigi am Vierwaldstätter See mit der herrlichsten Rundsicht (2 Bahnen nach nach dem Gipfel). 4) Die Thurgauer A. zwischen der Senke des Walen- und Züricher Sees und dem Rheinthal. Der Hohe Sentis 2500 m. Entwässert werden sie durch die Thür (Nebenfluß des Rheins). 5) Die Vorarlberger-, Algäuer- und Bayrischen A. ö. vom Rheinthal beschließen den Zug der n. Kalkalpen im mittleren Teil des Gebirges, reichen also bis zur Senke der Brennerstraße (Inn). Im s. Teil der Arlberg (1800 m), im N. die Zugspitze (gegen 3000 m), die größte Erhebung auf deutschem Boden. b. S. des Rhone-Rheinthals liegt der Hauptzug der Mittel- alpeu, der in 3 Gruppen zerfällt. 1) Die Penninischen A. von der Einsenknng ö. des Mt. Blanc bis zum Simplon. — Sie bilden ein Gegenstück zu den Berner Alpen und zeigen wie diese einen geschlossenen Kamm mit hohen Gipfeln. Der Monte Rosa (4600 m) steht nur um 200 m dem Mt. Blanc nach. Bequeme Passagen finden sich deshalb auch auf diesem Zuge nicht. Am wichtigsten ist der berühmte Gr. St. Bernhard (auf 18 Stunden nur Saumpfad); der Simplon paß ist erst von Napoleon I zu einer fahrbaren Straße umgeschaffen. 2) Die Lepontischen A. vom Simplon bis zum Splügen. — Etwa in der Mitte zeigen sie in dem (von Gipfeln umrahmten) Ge- birgsstock des St. Gotthard eine Einsattelung, über welche die wichtigste Straße der Mittelalpen führt. Sie beginnt bei c> Zürich, erreicht bei Brunnen den Vierwaldstätter See und geht an dessen ö. Ufer bis Flüelen und Altdorf; von da steigt sie bergan nach Andermatt in das Ursernthal (Verbindung von Rhone- und Rheinthal) und dann weiter über das Hospiz (2100 in) nach Airolo am Tessin, der in der Nähe des St. Gotthard entspringend in bogenförmigem Lauf nach dem Lago Maggiore und mit ihm zur Tiefebene führt. An manchen Stellen war die St. Gotthardstraße unwegsam und deshalb im Mittelalter noch nicht erschlossen, durch Kunst wurden indes die Schwierigkeiten beseitigt (Teufelsbrücke) und heute führt sogar eine Eisenbahn dieselbe entlang, welche den St. Gotthard in einem Tunnels passiert. *) Der St. Gotthardtunnel ist ca. 15 km lang, 8 m breit und 6,5 m hoch, er liegt 1500—2000 m unter den höchsten Höhen.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 87

1893 - Hannover : Hahn
87 Das Nordseegestade ist durch dieselbe dem Mittelmeer im Güter- transport um 3 Tage näher gerückt. Die Splügenstraße führt vom Comersee direkt n. über den Splügen selbst in das Thal des Hinterrheins (kürzeste Verbindung zwischen Boden- und Comersee). 3) Die Rhätischen A. vom Splügen bis zur Brennerstraße (Eisack), im S. durch die obere Ad da (Quelle w. des Ortler) und das w.-ö. gerichtete Stück der Etsch von den Gruppen der s. Kalkalpen geschieden, im N. durch die Fortsetzung der Rhone-Rheinsenkuug be- grenzt, welche sich ö. von Chnr fortsetzt und bei Landeck in das Inn- thal übergeht. Der obere Inn (bis Landeck) sowie ein Teil der obern Etsch gehören den Rhätischen Alpen an und gliedern sie in 3 Teile. Der Inn entspringt auf dem Maloja-Paß und fließt zunächst im Engadinthal nach N.-O. (Enge von Finstermünz). Bei Landeck tritt er in das erwähnte große Längsthal ein, verläßt es aber schon unterhalb 'Innsbruck, um in 3 förmigem Bogen der Donau zuzueilen. Die Etsch entspringt in der Nähe des Engadinthals unweit Finster- münz. Sie bildet zunächst einen nach N. offenen Bogen, um dann s.-ö. und bald (bis zum Austritt aus den Alpen) vollständig s. Richtung ein- zuschlagen. Auf der linken Seite nimmt sie den vom Brenner kommenden Eisack auf. Die Brenner st raße (jetzt Eisenbahn) geht die Etsch ('Trient) aufwärts bis zur Mündung des Eisack, dann im Thale dieses Flusses über den Brenner zum Inn (längs eines Nebenflusses desselben): 'Innsbruck. So entstehen zunächst (durch das Engadinthal) 3 Parallelzüge: a. Der Nordrhätische Hauptkamm zwischen Rhein und Inn: Septimer und Juli er führen aus dem Engadin ins Rheinthal (zur Splügenstraße). b. Die Bernina-A. zwischen Inn und Adda; im O. bis zum Reschenscheideck-Paß (von Finstermünz zur Etschquelle): der Bernina- Paß die wichtigste n.-s. Verbindung. Hieran reihen sich im N.-O. c. Die Ötzth aler A. zwischen Etsch, Eisack und Inn, ein nahezu kreisrunder Gebirgsstock, die großartigste und wildeste Gebirgspartie im O. des Splügen. Unter den Gruppen der Kalkalpen s. der Adda und Etsch sind die Ortler-A. mit der Ortlerspitze am wichtigsten. §. 41. Iii. Die O.-Alpen, ö. der Brennerstraße. In den O.-Alpen verliert das Gebirge nach und nach seinen gigantischen Charakter; zudem teilt es sich in 3 Hauptzüge.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 88

1893 - Hannover : Hahn
88 Von den beiden Läugsthäleru, welche dieselben von einander trennen, fließt in dem nördlichen (Fortsetzung des Rhone-Rhein-Jnn- thals) der Oberlauf von Salz ach und Enns, im s. die Drau, Nebenfluß der Donau (Quelle auf dem Toblacher Felde). 1) Der n. Flügel (Kalkalpen), vom Inn zur Donau, endigt in der Nähe von Wien mit dem Wiener Walde. a. Die Salzburger A. zwischen Inn und Salzach. Schon der Name deutet auf den Reichtum an Salzgestein: Hallend) mit den reichsten Erträgen, Berchtesgaden, Reichenhall. — - Salzburg an der Salzach (Eingangsthor in die Alpen) verdankt der Handels- straße seine Bedeutung. Die schönste Partie in den Salzburger A. ist der Königssee mit den ihn umgebenden Kuppen: der gletschertragende Watzmann. b. Die Salzkammergnt-A. zwischen Salzach und Enns zeigen reiche Seenbildung. Von dem Schafberg (1800 m), dem „öfter- reichiscken Rigi", erblickt man 10 Seen. — S. vom Trauusee (von der Traun, einem Nebenfluß der Donau durchflössen) liegt die öde Partie des Toten Gebirges, ein gewaltiges Trümmermeer ohne Vegetation. S. von diesem das Salzkammergut, hinsichtlich seines Salzreichtums seit alter Zeit ausgenützt: Hallstadt. c. Die Niederösterreichischen A. mit dem Wiener Wald von der Enns bis zur Donau. Der Schneeberg (2070 m) mit ausgezeichneter Fernsicht. 2) Der mittlere Flügel beginnt ö. vom Brennerpaß. a. Die Hohen Tauern ziehen sich als langgestrecktes Ketten- gebirge bis zur Murquelle: Dreiherrn spitzes (3500 m), Groß^ Venedig er (3700 m) und Groß-Glockner (mit 3800 m der höchste Berg der O.-Alpen). Ö. der Hohen Tauern scheidet das Längsthal der Mnr (l. Neben- fluß der Drau) den Mittlern Flügel in einen n. (d.) und einen f. (c.) Zug. b. Die Radstädter und Rottenmanner Tauern mit den im O. sich anschließenden Eisenerz er A. zwischen Enns und Mnr sind ohne große Alpenstöcke und weite Schneefelder (der höchste Punkt nicht viel über 2800 m). Sie endigen an der Semmeringstraße (n.-ö. Fortsetzung des Murthals). ') Auch die mit „hall" gebildeten Namen deuten auf Salzreichtum der Gegend. Tirol. Salzburg und Brixen waren die Gebiete der 3 Herren, die hier zusammenstießen.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 89

1893 - Hannover : Hahn
89 c. Die Steirischen A., zwischen Mur und Drau, ziehen über den s.-ö. gerichteten Teil des Murthales bis nach Ungarn. Als Aus- läufer sind zu betrachten: Leitha-Gebirge, Bäony-Wald, Nieder- ungarisches Hügelland. 3) Der s. Flügel (Kalkalpen) wird durch das Thal der Sau, die der Drau parallel zur Donau fließt, in 2 Züge gespalten (b. und c.)- a. Die Karnischen A. s der Drau und ö. des Eisack bis zur Sauquelle. Dann weiter d. die Karawanken, n. der Sau, in ö. Richtung bis zum Kroatisch-slavouischen Hügelland. c. Die Jnlischen A., s. der Sau, in s.-ö. Richtung mit dem Triglad (2869 m). Ihnen nach der Küste zu vorgelagert liegt der Karst, der aus einförmigem, das Auge ermüdendem, grauem Kalkstein besteht. Nach der Entwaldung^) fegt der Sturmwind jede Humusschicht fort; die Ziegen- zucht läßt zudem keinen Nachwuchs aufkommen. So haben wir hier das unfruchtbarste Gebiet des Donaustaates. Von dem eindringenden Wasser ist der Kalkstein vielfach anfge- löst, so daß sich zahlreiche Höhlen (Adelsberger Grotte) und unter- irdische von Flüssen durchzogene Thäler gebildet haben (der bis zur Quelle schiffbare Timöwo). — Der Zirkuitzer See. Alpen st raßen (quer durch das Gebirge): 1) W.-Alpen: Col di Tenda, Mt. Gensvre (Durauce), Mt. Cenisf), Js6ran, Kl. St. Bernhard (Jsere). 2) Mittel-A.: Simplon (Rhone), St. Gotthards) (Reuß- Tessiu), Splügeu (Rhein-Hinterrhein-Comersee), Brenners) (Inn- Eisack -Etsch). 3) O.-Alpen: Hier ist keine in gerader Richtung das Gebirge quer durchsetzende Straße, doch sind die Längsthäler von Eisenbahnen durchzogen und an verschiedenen (wenn auch nicht gegenüberliegenden) Stellen durch Pässe (z. T. Eisenbahnen) verbunden. Am wichtigsten ist die über den Semmeringf) (Wien- * Gratz - Marburg -' Laibach- * Trieft) ziehende Straße. Die Pässe im W. sind höher, haben aber nur einmal eine besonders bedeutende Höhe zu überwinden; im O. sind sie, obwohl Einsattelungen in den Kämmen fehlen, niedriger; aber der mehrmalige Aufstieg bereitet Unbequemlichkeiten. ') Zur Gewinnung von Schiffsbauholz und (infolge des Unverstandes der Bewohner) von Weideplätzen, f) Pässe mit Eisenbahnen.

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 90

1893 - Hannover : Hahn
90 Nahrungsquellen bietet in den Thälern das Ackerland (hier liegen auch die größern Orte), weiter aufwärts das W e i d e l a u d. Auch die Waldungen an den Abhängen werden genützt; sollten freilich als Schutzwehr gegen Lawinen und Bergstürze mehr geschont werden. — In den ö. Teilen der Alpen kommen noch mancherlei Bodenschätze dazu. Edelmetallproduktion ist freilich gering; aber Salz (Salzburger A., Salzkammergut), Braunkohlen (Steiermark) und Eisen (Ober- Österreich, Steiermark, Karnthen) liefern reichen Ertrag. — Die Eisenindustrie ist deshalb in den österreichischen Alpenländern von hervorragender Wichtigkeit: Leoben, 'Steyr, *Gratz (auch die Industrie von Wien und °Linz basiert auf den Bodenschätzen der Alpen). Von andern Metallen ist besonders das Quecksilber zu er- wähnen: die Gruben von Jdria in den Jnlischen A. werden an Ergiebigkeit nur von denen Almadens (Spanien) übertroffen. Außer der Eisenfabrikation blühen auch andere Industriezweige in den Alpenländern, selbst in der Schweiz, wo die Steinkohlen gänzlich fehlen: ° Zürich mit Seiden- und Baumwollenweberei. Die Vegetation ist von der jeweiligen Höhe des Gebirges ab- hängig. Man unterscheidet nach den Vegetationsgrenzen Voralpen, die eigentliche Alpenregion und Hochalpen. Die Voralpen (ca. 1800 m) reichen bis zur Baumgrenze, in- dem mit zunehmender Höhe die Ahorn-, Kastanien- und Nußbäume (Mais- und Weinbau) von den Buchen und Eichen (Weizen, Roggen, Obst) abgelöst werden, während letztere weiter auswärts den Nadel- Waldungen weichen. Am S.-Fnß freilich zeigen die Alpen ein wesentlich anderes Bild (Mandel- und Feigenbäume, Orangen, Granaten) als am N.-Saum, wenn auch der Gegeusatz nicht so schroff ist, wie bei andern Hoch- gebirgen, z. B. dem Himalaja. Die eigentliche Alpenregion (1800 — 2700 m) reicht bis zur Grenze des zusammenhängenden Pslanzenwnchses. — Hier finden wir die lieblichen, von Sennhütten und Heuschobern übersäeten Matten mit dem tiefen, erquickenden Grün, die im Sommer das Geläut reicher Herden hören lassen: die „Alpen". Den malerischen Abschluß bilden die Hochalpen mit ihren Gletschern und schneebedeckten Gipfeln, die bei Morgen- und Abend- belenchtnng in einem feurigen Purpur strahlen.

9. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 91

1893 - Hannover : Hahn
91 B. Die deutschen Mittelgebirge. §. 42. I. Die Hochebenen am Fuß der Alpen. Im N.-W. und N. steigt man von den Alpen zu Hochebenen herab, welche das Gebirge in breitem Kranz umschließen und selbst wieder in Höhenzügen, die die sie begleiten (Jurazug), ihren Abschluß finden. — Wir unterscheiden die Schweizer Hochebene von der Schwäbisch -bairischen. 1) Die Schweizer Hochebene erstreckt sich zwischen Alpen und Schweizer Jura vom Genfer- bis zum Bodensee. Die tiefste Senke hat sie am Fuß des Jura, wo sich die Gewässer des Neuen- bürg er und Bieler Sees gesammelt haben, bis dann unterhalb des letztern die Aar (s. o.) in dieselbe eintritt, um den Abfluß dieser Seen aufzunehmen. Die Hochebene hat größere zusammenhängende Strecken Ackerland mit freundlichen Dörfern und gewerbreichen Städten: Die Randstädte *) ozürich am Züricher See, 'Bern an der Aar, °Genf am Genfer See. Der Schweizer Jura (ca. 1000 m) zieht sich vom Rhone- durchbruch bis zur Rheinspalte s. von Schaffhausen. Das Gebirge ist rauh, der Ackerbau dürftig, so daß die Bevölkerung sich mit Industrie beschäftigt (Uhrenfabrikation). 2) Die Schwäbisch-bayrische Hochebene erstreckt sich vom Rhein bis zum untern Jnnthale, durch welches sie von den Alpen getrennt wird. Auch hier zieht sich die tiefste Senke am Nordrande hin, wo die Donau ihr Bett gegraben hat. Die Donau fließt am O.-Abhange des Schwarzwaldes (Donau- eschingen) aus 2 Quellströmen (Brege und Brigach) zusammen und durch- bricht den schwäbischen Jura. — Bis Regensburg, dem nördlichsten Punkt der Donau überhaupt, hat sie n.-ö. Richtung, von hier wendet sie sich (bis zum Knie bei Waitzen) nach S.-O. Die größern Nebenflüsse erhält sie naturgemäß von S.: a. Die Itter kommt aus den Algäuer A. und macht die Donau schiffbar. 'Ulm in der Nähe der Mündung schützt den wichtigen Donauübergang (die Ufer der Donau weiter unterhalb sumpfig). — Bei Kempten wird die Jller flößbar. b. Der Lech kommt aus den Vorarlberger A. und mündet bei Donau- Wörth, wo die Straße durch eine Senke im Jurazug nach N.-W. zieht (Schlacht bei Nördliugen). Das Lechthal nimmt die große Straße vom Brenner (»Innsbruck) auf, daher die Bedeutung von c> Augsburg, wo eine zweite Alpenstraße vom Bodensee (Splügenstraße) eintrifft. *) Randstädte, d. h. Städte, die am Rande einer Gebirgsgegend gelegen sind, gewinnen stets als Vermittler zwischen den verschiedenartigen Produkten des Ge- birges und der angrenzenden Ebene Bedeutung.

10. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 142

1893 - Hannover : Hahn
142 'Chaux-de-fouds (Dorf m. 27 T. E.) n.-w. von Neuenburg im Gebirge. Uhrenfabrikatiou. Freiburg (13 %. E.) an einem Nebenfluß der Aar. .Lausanne (35 T. E.) in herrlicher Gegend am Genfer See. °Genf (53 T. E.) am Ausfluß der Rhone aus dem Genfer See (Thor nach der Rhoneebene). Handel. Univ. Jnterlaken zwischen Thuner und Brienzer See. Station für die nach dem Berner Oberland strebenden Touristen. 4) Wallis, Tessiu und Graubünden im S., wenig über das Rhone - Rheinthal hinausgreifend. Die wichtigsten Orte sind: Airolo am St. Gotthardstunnel und Chur am Rheinknie, wo die Splügenstraße und die über die Rhätischeu A. führenden Wege sich vereinigen. Die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Schweiz, einst auch politische Teile des Deutschen Reichs, sind im Westfälischen Frieden (1648) definitiv losgetrennt. F. Das Königreich Dänemark. §. 62. Grenzen: Dänemark umfaßt den n. Teil der jütischen Halbinsel und den Archipel zwischen der Halbinsel und Schweden. Bodenbeschaffenheit: Jütland hat nur einen schmalen Streifen bessern. Landes an der O.-Küste; im übrigen ist es von kahlen Sandrücken durch- zogen (Ausläufer des Baltischen Höhenzuges). — Anders die Inseln, die „mit ihren goldenen Fluren, grünen Wiesen, sonnigen Höhen und schattigen Wäldchen gleich Zaubergärten auf den Wellen der Ostsee schwimmen": Ackerbau, Viehzucht. — Auch die Fischerei ist nicht unbedeutend. Industrie (Kohlen und Eisen fehlen) und Handel treten mehr zurück, doch wird dem Lande stets eine Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Skandinavien bleiben. Ohne die Nebenländer hat es (— Hannover) 38000 qkm; 275. Mill. E. (vorwiegend germ. und ev.). Die Verfassung ist eine konstitutionelle, erbliche Monarchie mit gemischter Thronfolge. Das Land ist in 18 Ämter geteilt. Wir unterscheiden 1) Jütland mit den Handelsstädten ' Aalborg (20 T. E.) am Lim Fjord und Aarhns [or] (33 T. E.) am Kattegat. 2) Den Archipel mit 4 größern Inseln: Seeland, Fünen, Laaland und Falster. — Auf Seeland liegt "'Kopenhagen (320 T. E.) Hpt.- und Restdenzst. mit vorzüglichem Hafen am f. Ende des Sundes. Handel und Industrie. Fst. Univ. Museum
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