127
erschien die Bibel in lateinischer Sprache in drei Bänden vollständig
gedruckt, und ein Jahr später waren auch die Psalmen gedruckt zu
haben. Bald folgten Bibelübersetzungen nach, deren es schon vor
Luthers Zeit 14 in hochdeutscher und 6 in plattdeutscher Mundart
gab. Und nun war das Thor geöffnet, durch welches Bildung und
Unterricht in alle Welt hinaus strömten. Die Wissenschaften wur-
den immer mehr Gemeingut, was bald den entschiedensten Einfluß
auf die Cultur des Volkes äußerte und eine höhere Geistesbildung
für spätere Zeiten vorbereitete.
Eine andere, gleichfalls wichtige und folgenreiche Erfindung ist
die des Schießpulvers. Ein Franziskanermönch, B e r t h o l d
Schwarz, der um die Mitte des 14. Jahrhunderts zu Freiburg
in Baden lebte, beschäftigte sich gerne mit naturwissenschaftlichen
Versuchen. Als er nun einmal Schwefel, Salpeter und Kohlen in
einem Mörser stampfte und die Oeffnung theilweise mit einem Steine
bedeckt hatte, schlug er in der Nähe Feuer an, mit Stahl und Stein,
wie es damals gewöhnlich geschah. Da fuhr ein Funke in den nicht
vollständig bedeckten Mörser; die Masse entzündete sich und der Stein
flog mit einem fürchterlichen Knalle in die Höhe. Man kann sich
denken, wie der Mönch über dies unerwartete Ereigniß erschrocken
seyn mag! — Mit mehr Genauigkeit, aber auch mit viel mehr Vor-
sicht wiederholte er seine Versuche und machte sodann seine Erfin-
dung bekannt. Zuerst machte man mörserähnliche Röhren, bedeckte
sie mit großen Steinen oder schob diese in die Röhren hinein, worauf
man die Pulvermasse durch eine kleine, nahe am Boden ange-
brachte Oeffnung entzündete. Darauf verlängerte man die Röhren,
aus denen man Steine und später eiserne Kugeln von ungeheurer
Größe tausend Schritte weit schoß. So erfand man die Kanonen,
die zuerst zum Tragen eingerichtet waren, worauf man endlich auf
die Erfindung der Büchsen und Musketen kam, die man immer mehr
vervollkommnete, und die jetzt hauptsächlich, wie die Kanonen, im
Kriege angewendet werden, wodurch im Laufe der Zeiten eine völlige
Umgestaltung im Heer- und Kriegswesen entstanden ist.
51. Die Entdeckung Amerika's.
Eines der merkwürdigsten Ereignisse am Schluffe des Mittel-
alters ist die Entdeckung Amerikas, welche für diesen Erdtheil selbst,
so wie für Europa die wichtigsten Folgen hatte.
Schon in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts hatten
die Portugiesen aus der Westseite Afrika's große Entdeckungen ge-
macht, welche einen kühnen Seemann, Christoph Columbus
(geboren zu Genua um das Jahr 1447), auf den Gedanken brachte,
daß ein bequemerer Seeweg nach Ostindien zu finden seyn müßte,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
166
der Sonne bis zur Erde (20 Millionen Meilen) in 8 Minuten 20
Sekunden zurücklegt *).
Von der Geschwindigkeit der Bewegung hängt zum Theil die
Gewalt ab, womit ein Körper ans einen andern wirkt. Ein schnell
vollführter Schlag ist empfindlicher als einer, der langsam geschieht;
eine kräftig geschwungene und hastig niederfallende Axt spaltet leichter
den Klotz u.s. w. Gleichförmig nennt man die Bewegung, wenn
ein Körper in gleichen Zeiten gleiche Räume durchläuft, ungleich-
förmig, wenn sie nach und nach schneller oder langsamer wird.
Gleichförmig ist die Geschwindigkeit des Pendels, des Schalles, des
Lichtes und der im Kreise sich bewegenden Körper. Beschleunigt
ist die Geschwindigkeit aller fallenden Körper, verzögert hingegen
bei allen den Körpern, welche durch einen Stoß oder Wurf in ge-
rader Linie fortbewegt werden; bei diesen wird die Bewegung desto
langsamer, je mehr sie sich ihrem Ende nähert, wie man an jeber
fortgerolltem Kugel bemerken kann. — Da zum Fortbewegen der
Körper eine verhältnißmäßige Kraft erfordert wird, so würde der
Mensch nur solche fortbewegen können, welche er mit seiner natür-
lichen Kraft zu bewältigen vermag, hätte er nicht Mittel ausfindig
gemacht, wodurch er seine Kräfte bedeutend verstärken kann. Diese
Mittel sind der Hebel, die Winde, die Walze und der Wagen.
Der Hebel besteht aus zwei Armen, einem längeren und einem
kürzeren. Durch gehörige Verlängerung des einen Armes läßt sich
mit einer verhältnißmüßig geringen Kraft eine sehr große Last heben.
Mit Hilfe desselben kann man selbst die stärksten Bäume aus der
Erde heben.
Das Gesetz des Hebels wendet man im gemeinen Leben viel-
fach an, ohne immer darauf Acht zu geben, ja ohne es zu kennen.
Die gemeinen Hebebäume, Hebeisen, Ruder, Messer, Scheeren, Zan-
gen, Bohrer und viele andere Werkzeuge wirken nach den Gesetzen
des Hebels oder sind selbst einfache oder zusammengesetzte Hebel, die
aber nach ihrer verschiedenen Einrichtung auch verschiedene Wirkungen
hervorbringen, was in Folgendem näher beschrieben wird.
4. Das Gesetz des Hebels.
1) Wenn ich eine große Last, etwa einen schweren Stein, aus
seiner Lage rücken möchte, so bringe ich eine Stange unter eine Ecke
desselben und unterstütze diese nahe an dem zu hebenden Steine mit
einem Stücke Holz. Drücke ich nun auf das andere Ende der
*) Rechnungsaufgabe: In wie vielen Jahren würde eine Kanonen-
kugel von der Sonne zur Erde gelangen, wenn sie in einer Sekunde 600 Fuß
zurücklegt, 24,000 Fuß eine Meile ausmachen und die Entfernung beider Kör-
per zu 20,000,000 Meilen angenommen wird?
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
171
drehen und dadurch bewirken, daß das Ganze fortrollt Soll es
stille stehen, so verschließt der Wärter die Röhre, durch welche der
Dampf in die Dampfwalze geht. Den größten Theil des Dampf-
wagens nimmt der Kessel ein. Sein Untertheil ist mit Wasser an-
gefüllt; oben füllen ihn die Dämpfe. Wenn die Dämpfe endlich
Kraft genug haben, so gelangen sie zur Dampfwalze und treiben
die Stange, welche Gelenke hat und mit den mittleren Rädern in
Verbindung steht, hin und her und versetzen dadurch die mittleren
Räder in drehende Bewegung. Die verbrauchten Dämpfe werden
in den Schornstein geleitet, durch den sie mit dem Rauch und der
Flammengluth abziehen. An den Dampfwagen ist ein Vorraths-
wagen angehängt, welcher die zur Beheizung nöthigen Steinkohlen
und auch heißes Wasser enthält. Nach diesem folgen die Personen-
wagen, auf denen sich oft Hunderte von Menschen befinden. Auch
Wägen zur Weiterschaffung der Thiere, Kaufmannsgüter und andern
Gepäcks sind angehängt. Und alle diese Wagen, von der einzigen
Dampfmaschine getrieben, fliegen so schnell auf der Eisenbahn dahin,
daß sie in einer Stunde oft 5 — 6 deutsche Meilen zurücklegen.
(Heunis ch.)
-7. Zusammenhang, Anhängung und Anziehung der üörper.
1) Diejenige Kraft, welche die Körpertheile aneinander festhält,
nennt man den Zusammenhang (oder die Cohäsion). Diese Kraft
wirkt besonders der Theilung der Körper entgegen und beruht auf
der Anziehungskraft, welche die Theile eines Körpers gegen-
seitig äußern.
2) Die Theile eines Wassertropfens hängen unter sich zusam-
men, haben also Cohäsion. Stecke ich aber die Hand oder ein
Stück Holz ins Wasser, so wird die Hand oder das Holz naß und
es zeigt demnach das Wasser eine größere Neigung, sich an feste
Körper anzusetzen, oder vielmehr es wird von s est en Körpern mehr
angezogen, wenn es mit solchen in Berührung kommt.
3) Die Erscheinung, daß flüssige Körper sich bei der Be-
rührung an feste Körper ansetzen, nennt man Anhängung (oder
Adhäsion) der Körper. Wenn z. B. ein Brett auf dem Wasser
schwimmt und so, wie es liegt, gerade in die Höhe gezogen wird,
so geschieht das viel schwerer, als wenn das Brett auf dem trockenen
Boden liegen würde.
4) Betrachtet man ein nicht ganz gefülltes Glas Wasser genau,
so wird man bemerken, daß das Wasser an den Wänden des Glases
herum etwas höher steht, als in der Mitte. Dasselbe bemerk man,
wenn man eine Glasscheibe in Wasser stellt; das Wasser zieht sich
an derselben etwas in die Höhe, und wird von dem Glase fest-
gehalten.
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
191
beißen sollten. Nach vorhergegangener guter Bewirthung wurden
die Gäste zur Falle geführt, in welcher das Thier noch steckte, und
woraus es erst sehr vorsichtig herausgeholt werden mußte, um auf
den Kampfplatz gebracht zu werden. Diese Falle lag in der Tiefe
einer Bergschlucht und war von rohen Felsstücken ausgemauert, doch
so, daß zwei große, dem übrigen Gerölle ähnliche Felsen den Ein-
gang bildeten; sie war übrigens ganz wie eine gewöhnliche Mäuse-
falle beschaffen. Oben war dieselbe mit rohem Gebälk bedeckt, durch
dessen Zwischenräume man das schöne aber wüthende Thier be-
obachten konnte, und auf welches die Leute, die es jetzt fesseln soll-
ten, sich stellten.
Man suchte erst eine Pfote nach der andern in Schlingen zu
fangen, dann zog man es herauf und band ihm, unter entsetzlichem
Brüllen und vergeblichen Wüthen, die vier Beine aneinander. Hier-
auf begab sich Jemand hinein, der auch eine Schlinge über den Kops
des Thieres warf, mit deren Hilfe man es bald hervorzog und ihm
einen festen Maulkorb anlegte. Nun erst war man im Stande, es
nach dem Werft, so heißt bei allen Colonisten ein großer, freier
Platz zwischen dem Wohnhaus und den Wirthschastsgebänden, zu
schaffen, wo erst der eine Hinterlauf, den man zwischen der Hacken-
sehne und dem Unterschenkelbein durchstach, vermittelst eines Ringes
an einer Kette befestigt wurde, die in einen freistehenden Pfahl ein-
geklammert war. Nach und nach lösete man einen Riemen nach
dem andern und ließ das Thier endlich ganz frei an der Kette sich
bewegen. Es erlangte bald seine ganze Kraft und Geschmeidigkeit
wieder und gewährte in dem Wechsel seiner wilden Sprünge und
seiner behenden Seitenbewegungen in der That ein sehr schönes
Schauspiel.
Mehr kriechend als schleichend pflegt der Parder seiner Bente
nachzustellen, drückt den Bauch dabei fast auf die Erde, den Kopf
mit aufwärts gerichteten Augen zwischen die Vordertatzen ausgestreckt.
In dieser Lage bewegte er sich auch jetzt, und festgehalten von der
Kette, streckte er sich dabei so lang aus, daß man ein ganz anderes
Thier vor sich zu sehen glaubte. Dabei wand sich der Leib unauf-
hörlich seit- und auswärts, so daß man seine Bewegungen denen
einer kriechenden Schlange zu vergleichen geneigt war. Fest über-
zeugt, daß die vorher wohl untersuchte Kette nicht brechen könne,
wagten sich die Zuschauer ganz nahe hinzu und reizten ihn durch
Würfe mit kleinen Kieseln und andere Neckereien zum Aufspringen
und Brüllen. Darüber ward es Abend. Man berathschlagte, ob
man ihn jetzt den Hunden Preis geben sollte, die inzwischen sämmt-
lich in einem Stalle eingesperrt waren, und eben giengen die Meisten
hinweg, um den Kampf vorzubereiten, als plötzlich bei einem neuen
starken Ruck der Ring sich öffnete und der nunmehr freie Tiger
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
268
drängte sich bunt durcheinander; es war das Bild einer belebten
Stadt, bedeckt mit ungeheuren Gewölben, die in Salzstein gehauen,
auf mächtigen Säulen von Salzsteinen ruhten. Eine Menge von
Lichtern beleuchtete diese unterirdische Welt, Lichter, deren Glanz von
den Salzsteinen, wie von Millionen Spiegeln, zurückstrahlte, und
Alles funkelte und flimmerte in den Feuersarben der mannigfaltig-
sten Edelsteine.
Wir kamen näher und betrachteten zuerst die ungeheuren Säu-
len, welche man als Stützen der Gewölbe angebracht oder beim
Aushauen stehen gelassen hatte. Sie hatten meistens die gefälligsten
Formen, waren aber, sowie auch die Gewölbe, von einander ver-
schieden. In manchen Hallen erblickt man verschiedene Figuren, die
meistens ein Werk der Natur sind. Da und dort hangen Hunderte
von Salzstücken in Eiszapsensorm herunter und schimmern und
schillern in allen Farben des Regenbogens. Da stehen Reihen von
Häusern, dort Gruppen von Hütten, die zusammen eine Bevölkerung
von 500 Menschen enthalten. Daß viele in diesen Erdschachten,
wo sie geboren sind, sterben, ohne das Tageslicht gesehen zu haben,
wie man mir früher erzählt hatte, erklärte der Bergbeamte, der uns
begleitete, für eine Unrichtigkeit; vielmehr versicherte er uns, daß
Alle täglich einmal in das Freie heraus müßten. Wir wurden in
eine Kapelle geführt, worin zur Zeit des Bergfestes und auch sonst
bisweilen Messe gelesen wird. Diese Kapelle mit Hochaltar, Kanzel
und all ihren Verzierungen, sowie die Wände und Gewölbe,.Alles
ist aus Salzstein gehauen. Eine Hauptstraße, die stets mit Wagen
bedeckt ist, welche die Salzstücke dahin bringen, wo sie in die Höhe
gewunden werden, führt mitten durch die mehr als eine Stunde
lange Ebene. Die Fuhrleute sind stets guter Dinge und gehen
singend, pfeifend und jauchzend neben ihren Wagen und Pferden ein-
her. Die Zahl der hier beschäftigten Pferde beläuft sich aus etwa 400,
und sie werden alle 14 Tage an das Tageslicht gebracht. Das wenige
Wasser in diesem Bergwerke ist salzig; es sammelt sich in einem
Teich, worüber ein Seil gespannt ist, an dem ein kleiner Kahn zum
Ueberfahren hin und her gezogen werden kann. Neben dem Teiche
ist ein aus Holz gebauter Saal, in welchem beim Bergfeste ge-
tanzt wird.
Die Bergleute arbeiten gewöhnlich mit Hacken, Hämmern und
Meiseln; während unserer Anwesenheit-wurden aber auch größere
Stücke mit Schießpulver gesprengt, worüber wir nicht wenig er-
schrocken, da der dadurch veranlaßte Knall das Rollen und Krachen
des stärksten Donners übertraf. Werden durch solche Explosionen
recht große Stücke losgemacht, so wird dies durch Pauken- und
Trompetenschall angekündigt. Die großen Stücke werden sodann
zerschlagen und fortgeschasst. Auf diese Weise gewinnt man in diesem
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
274
6) In Oberfrauken ist Baireuth, eine schöne Stadt, der
Sitz der Kreisregierung. Bamberg ist geschichtlich bekannt als
Aufenthalt Heinrichs Ii., des Heiligen, und mehrerer deutscher Kaiser.
In der Nähe von Bmreuth sind die bekannten großen Muggen-
dorfer Höhlen, die oft von Reisenden besucht werden.
7) Unterfranken. Die Hauptstadt ist Würzburg, eine feste,
alte Stadt in dem fruchtbaren Mainthale, von herrlichen Weinber-
gen umgeben. Sie hat eine Universität und einen Bischofsitz, der
schon von dem hl. Bonifazius gegründet wurde. Das Schloß da-
selbst gehört zu den schönsten Palästen in Europa.
8) Rheinbayern oder die Rheinpfalz mit der uralten Stadt
Speyer. In dem überaus prächtigen Dome daselbst besinden sich
die Grabmäler von 8 deutschen Kaisern. Landan und Germers -
heim sind deutsche Bundesfestungen, und Zweibrücken war in
früherer Zeit die Residenz der Pfalzgrafen.
Iv. Das Königreich Württemberg.
Württemberg, das in alter Zeit von den Sueven bewohnt wurde,
bildete damals einen Bestandtheil des Her'zogthums Auemannien
und gehörte zum fränkischen Reiche. Später kam es als Herzog-
thum Schwaben an die Hohenstaufen, und nach dem Fall dieses
berühmten Herrschergeschlechtes erhoben sich die Grafen von Würt-
temberg nach und nach zu bedeutender Macht. Gegen Ende des
15. Jahrhunderts wurde das Land zum Herzogthum erhoben.
Im 30jährigen Krieg entsetzlich verheert, gewann es jedoch bald
wieder antraft und Macht, erhielt später unter Friedrich I. die
Kurwürde und wurde endlich 1806 als Königreich erklärt.
Württemberg mißt 360 Q.m., worauf 1,800,000 Menschen
leben. Das ist nun schon ein merkwürdiges Verhältniß; denn wären
die Bewohner Württembergs im ganzen Lande gleich vertheilt, so
träfe es auf jede Geviertmeile 5000 Menschen, und das will schon
viel heißen, besonders wenn fast Alle vom Ertrage des Bodens
leben sollen, der hier nicht überall gleich fruchtbar ist. Da liegt
z. B. der Schwarzwald im Westen des Landes, ein Gebirg,
das wohl mächtige Tannen erzeugt, die in großen Flößen auf dem
Neckar und Rhein nach Holland geführt und zum Schiffbau ver-
wendet werden, was dem Lande alljährlich ein schönes Stück Geld
einbringt; dagegen ist aber der Ackerbau mehr beschränkt, obgleich
es auch fruchtbare Thäler giebt. Dann zieht sich auch die rauhe
Alp fast mitten durch das Land, und dieses Gebirg ist wohl reich
an Kalksteinen und Höhlen, aber auch nur die vorhandenen Thäler
sind dem Getreide- und Obstbau günstig, obgleich es Ausnahmen
giebt und sich auch auf den Höhen der Alp fruchtbare Felder sindeu.
Dessenungeachtet pflegt man Württemberg mit Baden den
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
§276
Die Weibertreue.
Kaiser Konrad, der Hohenstaufe, hatte um die Mitte des 12.
Jahrhunderts die Stadt Weinsberg belagert und dieselbe so hart
bedrängt, daß sie sich endlich ergeben mußte. Vor der Uebergabe
baten nun die Frauen den Kaiser, daß er ihnen gestatten möchte,
frei abzuziehen und ihre liebsten Schätze mitzunehmen. Der Kaiser
gewährte diese Bitte, weil er, wie er sagte, nicht mit Frauen, son-
dern mit Männern Krieg führe, und diese gedachte er hart zu strafen.
Am Tage der Uebergabe öffneten sich nun die Thore und heraus
kam ein Zug von Frauen, deren jede ihren Mann aus den Schultern
trug. Der Kaiser wollte anfangs zürnen ob dieser List, und Viele,
die bei ihm waren, meinten, daß er sein Wort, nicht halten dürfe,
da sein Versprechen nicht so gemeint gewesen sei. Allein der edle
Konrad war anderer Ansicht und sprach: „Es geziemt dem deutschen
Manne nicht, sein Wort willkührlich zu deuten und zu drehen." So
begnadigte er Hann sämmtliche Einwohner, und seitdem wurde diese
Burg die „Weibertreue" genannt.
2) Im Schwarzwaldkreis ist Reutlingen die Hauptstadt.
Handel und Gewerbe sind auch hier sehr bedeutend. Reutlingen war
in frühern Zeiten eine freie Reichsstadt und hatte viel mit den
Herren von Württemberg zu kämpfen, die manchmal von ihrer be-
nachbarten Bergveste Achalm, die jetzt in Trümmern liegt, herüber-
kamen und die Stadt beunruhigten und angriffen. Aber auch die
Städter säumten nichts wenn sie dem Grafen und seinen Anhängern
schaden konnten. Einst, es war am 14. Mai 137.7, waren sie in
das Uracher Thal gezogen, verwüsteten die Gegend und trieben die
Heerden hinweg. Indessen hatte sich Graf Ulrich mit seinen Verbün-
deten in der Nähe der Stadt aufgestellt, um die Reutlinger bei ihrer
Seimkehr so übel als möglich zu empfangen. Mit Jauchzen und
esang rückten sie heran und ein heißer Kampf begann. Während
desselben brach aber auch ein Haufen zurückgebliebener Bürger aus
der Stadt heraus und —
— Den Rittern in den Rücken fällt er mit grauser Wuth,
Heut will der Städter baden im heißen Ritterblut.
Wie haben da die Gerber so meisterlich gegerbt!
Wie haben da die Färber so blutig roth gefärbt!
Mehr als 60 Ritter, unter diesen auch die Grafen von Zollern,
von Tübingen und von Schwarzenberg, zählte mau unter den Todten,
deren Ramm und Wappen man an den Fenstern des Rathhauses
zu verewigen suchte.
Ziehen wir von hier durch das Honauerthal aufwärts, so treffen
wir oberhalb Pfullingen in einem Berge die merkwürdige Nebel-
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Konrad Achalm Ulrich Schwarzenberg
Extrahierte Ortsnamen: Weinsberg Hann Schwarzwaldkreis Reutlingen Reutlingen
278
deshalb stehen ließ, unterstützt, um die Gruben gegen den Einsturz
zu sichern. Gmünd besitzt ein Gymnasium, ein Blinden- und Taub-
stummen-Institut, ein Schullehrerseminar und eine Realschule. Unter
den 6 Kirchen zeichnet sich besonders die Kirche zum hl. Kreuz aus,
deren majestätisches Gewölbe auf 22 Säulen ruht.
In der Nähe von Gmünd treffen wir einen Berg, an wel-
chen sich eine Menge geschichtlicher Erinnerungen von großer Wich-
tigkeit anknüpfen lassen, und den wir deshalb hier näher beschreiben.
Der Hohenstaufen.
Im Königreich Württemberg, in der Mitte des schwäbischen
Landes, fast gleich weit vom Rhein, Lech und dem Bodensee ent-
fernt, erhebt sich der Hohenstaufen, ein kegelförmiger Berg, auf
dessen Gipfel einst das Stammhaus der schwäbischen Herzoge und
Kaiser gestanden. •
Weithin ist des Berges Haupt sichtlich, und du magst kommen
von welcher Richtung du willst, so beut es dir seinen kahlen Scheitel
entgegen. Es beherrscht eben so die Gegend und die niedern Berge,
wie die mächtige Regentenfamilie, die einst hier hausete, die niedern
Geschlechter und die Landschaften umher beherrscht hat. Der baum-
lose Gipfel des Berges gewährt eine herrliche Aussicht. Gegen
Süden übersieht man die rauhe schwäbische Alp mit ihren
begrünten Höhen oder zackichten Felsen; hinter ihr ragen in weiter,
bläulicher Ferne, wie Wolken am Horizont, die Schneegebirge
Tyrols und Helvetiens hervor. Gegen Westen erblickt man
die schönen Gegenden, die der Neckar durchströmt, das reiche
Württembergische Unterland,' das Schwarzwald-Gebirge und, dem
Auge nur bei dem hellsten Himmel sichtbar, die Berge Lothringens.
In einem schönen Halbkreise gelagert, von Nordwest bis Nordost,
von der Mündung des Neckars bis zum Ausfluß des Lechs, be-
grenzen die schwarzen limburgischen und fränkischen Wal-
dungen den Horizont und verhindern die weitere Aussicht. Dies
sind die äußersten Linien des Kreises, von dem dieser Berg der
Mittelpunkt ist. Aber innerhalb dieses Kreises, welch' eine bunte
Landschaft, welch' schönes Gemälde! wie abwechselnd Thal und
Berg, Wälder, Fluren und Flüsse! welche Menge von Höfen, Dör-
fern und Städten, die allenthalben bald mehr, bald minder versteckt,
mit ihren Thürmen und schimmernden Dächern und Zinnen einen
ungemein heitern Anblick gewähren. Ganz nahe, dem Anschein nach
nur einen Steinwurf weit, liegt am nördlichen Fuße des Berges
die Stadt Gmünd, ehemals ein Eigenthum des hohenstaufischen
Hauses, die aber nach Konradins unglücklichem Tode die Reichs-
freiheit sich erwarb. Eben so nahe, nur auf des Berges südlicher
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
299
unter andern Kostbarkeiten den silbernen Sarg des Erzbischofs Engel-
bert, und in der Kapelle der hl. drei Könige besindet sich der gol-
dene Sarg mit den Reliquien derselben. Die gemalten Fenster über-
treffen Alles, was man anderwärts von schönen Glasmalereien sieht.
Ein Verein, dem der König von Preußen alljährlich eine be-
deutende Summe zustellen läßt, und der auch sonst namhafte Bei-
träge erhält, sucht diesen Wunderbau weiter zu führen, und unsern
Nachkommen wird vielleicht das Glück zu Theil, denselben in seiner
Vollendung zu schauen.
9. Die hohenzollernschen Lande.
25 Q.m. — 67.000 Ew.
Theils auf der Höhe der rauhen Alp, größerntheils aber
am Fuße derselben, von Württemberg und Baden eingeschlossen,
liegen die Fürstenthümer Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen.
Der Boden des Landes ist im Allgemeinen, selbst auf den
Höhen der Alp, ziemlich fruchtbar und liefert daher an Getreide
mehr als den Bedarf. Im Donau- und Lauchertthal wird die
Viehzucht durch herrliche und gut bewässerte Wiesen begünstigt. In
mehreren Gegenden findet sich Eisenerz in Menge, das auf zwei
bedeutenden Schmelz- und Hammerwerken, Thiergarten und
Lauchertthal, verarbeitet wird. Außerdem sind auch mehrere
andere Fabriken vorhanden, und nahe bei Haigerloch findet sich ein
sehr ergiebiges Salzwerk.
Die Bewohner der hohenzollernschen Lande, dem Stamme der
Schwaben angehörend, haben großenteils den Charakter ihrer bieder-
herzigen Voreltern bewahrt. Sie sind ein kräftiges, arbeitsames
Volk,Z>as Sinn und Liebe für alles Gute zeigt.
Sigmaringen an der Donau, ehemals die Residenz des Lan-
desfürsten und gegenwärtig der Sitz der Regierung, hat ein Gym-
nasium und mehrere schöne Gebäude, worunter das Ständehaus,
der Prinzenbau und das Regierungsgebäude zu nennen sind. Gam-
mertingen, ein angenehm gelegenes Städtchen an der Lauch ert,
ist der Hauptort der ehemaligen spetischen Herrschaft. Trochtel-
fingen war zur Zeit des 30jährigen Krieges durch Mauern ge-
schützt und diente den Schweden längere Zeit zum Aufenthalt, von wo
aus sie die ganze Umgegend plünderten, brandschatzten und verheerten.
Bei Salmendingen finden sich die höchsten Punkte des Landes,
das Köbele, der Kornbühl, ein freistehender, kegelförmiger Berg
mit einer Kapelle, und der Schönberg, welcher bei dem sogenann-
ten Dreifürstenstein eine herrliche Aussicht gewährt. Hechingen ist
die ehemalige Residenz des Fürsten und gegenwärtig der Sitz des
Kreisgerichtes. Sehenswerth ist die schöne, in Form eines Kreuzes
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
248
liegt. Von hier aus umschiffen wir die Halbinsel Kola, fahren an
der schwedischen Küste hin und kommen endlich an dem Nordkap,
der nördlichsten Spitze Europa's, vorüber, von wo an wir unsern
Lauf südwestlich richten und durch das scandinavische Meer in die
Nordsee einlaufen. Da wir aber auch die Ostsee besuchen wollen,
so richten wir den Lauf unseres Schiffes östlich, fahren durch
das Skagerack in das Kattegat, von welchem drei Wasserstraßen,
der kleine und große Belt und der Sund, in die Ostsee führen.
Unser Lauf geht an der schwedischen Küste gegen Norden, an der
Insel Gothland und weiterhin an der Hauptstadt Stockholm vorüber
nach dem bottnischen Meerbusen, bis zur Stadt Tornea, wo wir
umwenden und an Finnland herab nach dem finnischen Meerbusen
steuern. Im Hintergründe desselben liegt auf einer Insel die starke
Festung Kronstadt, und am Ende des Meerbusens erblicken wir
die schöne russische Hauptstadt Petersburg. Wir ändern abermal
den Lauf unseres Schiffes, fahren zurück und besuchen noch den
rigaischen und nachher den danziger Busen, worauf wir uns auf
dem schon bekannten Wege wieder nach der Nordsee begeben.
Unsere Fahrt geht nun durch die Straße von Calais (sprich
Kalä), an dem Meerbusen von Biscaya vorüber, an der spani-
schen und portugiesischen Küste herab, und nun laufen wir
durch die Straße von Gibraltar in das Mittelmeer ein. Da wir
auf unserem Wege gerne Rom sehen möchten, so fahren wir durch
die Straße von San Bonifacio, zwischen den Inseln Corsika
und Sardinien hindurch und steuern durch das tyrrhenische Meer
gerade auf Rom los, wo wir landen, um alle Merkwürdigkeiten
dieser berühmten Stadt zu betrachten. Von hier aus segeln wir
nach Neapel, das unsere Neugierde ebenfalls anzieht; wir besteigen
den Vesuv, wenn er gerade ruhig ist, sodann laufen wir durch die
Straße von Messina in das jonische Meer ein. Gerne würden wir
auch durch das adriatische Meer hinauf steuern und der altberühm-
ten Stadt Venedig einen Besuch machen; das würde uns aber zu
lange aufhalten, und daher umsegeln wir das Kap Matapaii, Grie-
chenlands Südspitze, und richten unsern Laus nach dem Archipelagus
oder Jnsclmeer. Aus diesem führt uns die Dardauellenstraßc oder
der Hellespont in das Marmormeer, und wir könnten hier wohl
aussteigen, um die große und schöne Stadt Constantinopel näher
zu betrachten, die schon wegen ihrer herrlichen Lage und ihren vielen
Kuppeln und Thürmen einen so prächtigen Anblick gewährt. Wir
dürfen uns aber nicht aufhalten, da wir noch nicht am Ziele un-
serer Reise sind. Wir passiren daher die Straße von Constan-
tinopel oder deck thracischeu Bosporus, durchsegeln das schwarze
Meer, steuern rechts an der Halbinsel Krim vorüber und laufen
durch die Straße vyn Feodosia in das asowffche Meer ein, wo
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Nordkap Nordsee Ostsee Stockholm Tornea Finnland Hintergründe Kronstadt Petersburg Nordsee Rom Corsika Sardinien Rom Neapel Messina Constantinopel