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bet in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen
Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer
und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen
Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander
verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große
Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu-
rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformalion einführete, so
würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu-
wachs an Macht entstehen.
A Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den
grvßmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen,
•*>. sondern „mit Gott fei es gew agt!" sprach er, und brachte schnell ein
Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam-
men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk
und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise feines Herzog-
thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver-
holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem;
sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be-
leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog setz so splle Alles vergeben und
vergessen sein.
Sie hatten kriegsgeübusöwamt-ünd erfahrene Hauptleute geworben.
Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulu/ herein ins Land. Bei Lauffen am
^Neckar stellten sich die Oesterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war
ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und
Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische
Statthalter zu Pferd nebst mehreren Ofstzieren auf einer Anhöhe, von wo aus
man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte
Herzog Ulrich, ob er den Pfalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den
Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die
Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man
verwundet nach Asberg.
Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver-
sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Rechte, Ablegung aller
Ungnade; tind mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land
dein ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher
Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober-
schwaben aus in die altöfterreickischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber
erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart
bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch fein Bruder, der Erzherzog
Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deiltscher Kaiser werden
wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge-
neigt, Frieden zu machen tind dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder
abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestaitten ihn, den Erzherzog Fer-
dinand, zum römischen König wählen und dem Kaiser, feinem Bruder, Hülfe
wider die Türken thun sollten. Daraus hin wurde denn der Friede geschloffen,
im Böhmcrland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, uitd der Herzog
war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Ulrich Philipp_von_Hessen-Kassel Philipp Philipp Philipp Ulrich Karl Karl Ferdinand_Krieg Ferdinand Ulrich Ulrich Philipp Philipp Ulrich Ulrich Philipp Philipp Ferdinand Ferdinand Ulrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Asberg Stuttgart Böhmcrland
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bel in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen
Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer
und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen
Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander
verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große
Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu-
rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformation einführete, so
würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu-
wachs an Macht entstehen.
Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den
großmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen,
sondern „mit Gott sei es gewagt!" sprach er, und brachte schnell ein
Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam-
men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk
und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise seines Herzog-
thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver-
holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem;
sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be-
leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog sei, so solle Alles vergeben und
vergessen sein.
Sie hatten kriegsgcübte Soldaten und erfahrene Hauptleute geworben.
Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulm herein ins Land. Bei Lausten am
Neckar stellten sich die Orsterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war
ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und
Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische
Statthalter zu Pferd nebst mehreren Offizieren auf einer Anhöhe, von wo aus
man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte
Herzog Ulrich, ob er den Psalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den
Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die
Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man
verwundet nach Asberg.
Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver-
sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Liechte, Ablegung aller
Ungnade; und mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land
dem ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher
Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober-
schwaben aus in die altösterreichischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber
erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart
bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch sein Bruder, der Erzherzog
Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deutscher Kaiser werden
wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge-
neigt, Frieden zu machen und dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder
abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestanten ihn, den Erzherzog Fer-
dinand, zunl römischen König wählen und deni Kaiser, seinem Bruder, Hülse
wider die Türken thun sollten. Darauf hin wurde denn der Friede geschlossen,
im Böhmerland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, und der Herzog
war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Ulrich Philipp_von_Hessen-Kassel Philipp Philipp Philipp Ulrich Karl Karl Ferdinand_Krieg Ferdinand Ulrich Ulrich Philipp Philipp Ulrich Ulrich Philipp Philipp Ferdinand Ferdinand Ulrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Neckarsulm Asberg Stuttgart Böhmerland