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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 370

1860 - Stuttgart : Hallberger
370 bet in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu- rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformalion einführete, so würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu- wachs an Macht entstehen. A Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den grvßmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen, •*>. sondern „mit Gott fei es gew agt!" sprach er, und brachte schnell ein Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam- men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise feines Herzog- thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver- holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem; sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be- leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog setz so splle Alles vergeben und vergessen sein. Sie hatten kriegsgeübusöwamt-ünd erfahrene Hauptleute geworben. Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulu/ herein ins Land. Bei Lauffen am ^Neckar stellten sich die Oesterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische Statthalter zu Pferd nebst mehreren Ofstzieren auf einer Anhöhe, von wo aus man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte Herzog Ulrich, ob er den Pfalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man verwundet nach Asberg. Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver- sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Rechte, Ablegung aller Ungnade; tind mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land dein ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober- schwaben aus in die altöfterreickischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch fein Bruder, der Erzherzog Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deiltscher Kaiser werden wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge- neigt, Frieden zu machen tind dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestaitten ihn, den Erzherzog Fer- dinand, zum römischen König wählen und dem Kaiser, feinem Bruder, Hülfe wider die Türken thun sollten. Daraus hin wurde denn der Friede geschloffen, im Böhmcrland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, uitd der Herzog war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 370

1854 - Stuttgart : Hallberger
370 bel in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu- rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformation einführete, so würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu- wachs an Macht entstehen. Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den großmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen, sondern „mit Gott sei es gewagt!" sprach er, und brachte schnell ein Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam- men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise seines Herzog- thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver- holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem; sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be- leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog sei, so solle Alles vergeben und vergessen sein. Sie hatten kriegsgcübte Soldaten und erfahrene Hauptleute geworben. Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulm herein ins Land. Bei Lausten am Neckar stellten sich die Orsterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische Statthalter zu Pferd nebst mehreren Offizieren auf einer Anhöhe, von wo aus man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte Herzog Ulrich, ob er den Psalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man verwundet nach Asberg. Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver- sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Liechte, Ablegung aller Ungnade; und mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land dem ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober- schwaben aus in die altösterreichischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch sein Bruder, der Erzherzog Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deutscher Kaiser werden wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge- neigt, Frieden zu machen und dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestanten ihn, den Erzherzog Fer- dinand, zunl römischen König wählen und deni Kaiser, seinem Bruder, Hülse wider die Türken thun sollten. Darauf hin wurde denn der Friede geschlossen, im Böhmerland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, und der Herzog war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.
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