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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 123

1861 - Stuttgart : Hallberger
123 edeln Großvaters. Wie dieser zeichnete er sich durch große Anlagen und liebenswürdige Eigenschaften aus. Dabei war er stattlich und wohlgebaut und sein freundliches und ausdrucksvolles^Gesicht war von reichlichen Locken umwallt, weßhalb er auch „Friedrich der Schöne" genannt wurde. Schon nach seines Vaters Tode hatte er sich um die Kaiserkrone beworben; da derselbe aber nicht in gutem Andenken stand, mußte es auch der Sohn empfinden, und Heinrich von Luxemburg wurde ihm vorgezogen. Als aber dieser nach wenigen Jahren starb, wurde Friedrich zu Frankfurt am 19. Okt. 1314 wirklich zum Kaiser gewählt. An dieser Wahl hatten jedoch nicht alle Kurfürsten Theil ge- nommen, und diejenigen, die mit derselben nicht übereinstimmten, wählten Tags daraus Ludwig von Bayern zum deutschen Reichs- oberhaupte. Da nun keiner der beiden Kaiser seine Ansprüche aus- geben wollte, so entspann sich zwischen ihnen ein langer Krieg, in welchem endlich Friedrich von'ludwig gefangen genommen und auf dem festen Schlosse Trausnitz in enge Hast gesetzt wurde, wo er fast drei Jahre schmachtete. Inzwischen hatte Herzog Leopold, der seinen geliebten Bruder zu befreien suchte, den Krieg eifrig fortgesetzt, und Ludwig gerieth mehrere Male in die übelste Lage. Er suchte sich daher mit Fried- rich auszusöhnen und ritt nach Trausnitz, wo er diesem unter der Bedingung, daß er dem deutschen Throne entsagen und ihm, dem Kaiser, gegen alle seine übrigen Feinde beistehen solle, die Freiheit anbot; könne er aber diese Bedingungen nicht erfüllen, so solle Friedrich sich wieder in die Gefangenschaft zurück begebeu. Friedrich versprach dieses; beide empfieugen darauf das heilige Abendmahl und Friedrich eilte frei zu den Seinigen zurück. Hier aber fand er Manches anders, als er erwartet hatte. Sein treues Weib hatte sich über sein Unglück blind geweint, und sein Bruder war mit seinem Vertrag gar nicht einverstanden, weß- halb er erklärte, daß er demselben nimmermehr beitreten werde. Friedrich war also nicht im Stande, die Bedingungen zu erfüllen, welche Ludwig gestellt hatte, und schon nahte die Zeit, in welcher er versprochen hatte zurückzukehren. Im tiefsten Schmerze riß er sich von den Seinigen los; obgleich man ihm beweisen wollte, daß sein Versprechen erzwungen sei und daher nicht gehalten werden müsse, so wollte er doch sein gegebenes Wort erfüllen als deutscher Mann und als Fürst. Freiwillig eilte er in seinen Kerker zurück, der ihn von Allem trennte, was ihm auf Erden lieb und theuer war — — und stille tritt er zu Ludwig und überreichet sein Schwert: „Treu wollt' ich mein Wort dir lösen, mir ward's vom Geschicke verwehrt;

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 370

1860 - Stuttgart : Hallberger
370 bet in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu- rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformalion einführete, so würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu- wachs an Macht entstehen. A Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den grvßmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen, •*>. sondern „mit Gott fei es gew agt!" sprach er, und brachte schnell ein Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam- men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise feines Herzog- thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver- holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem; sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be- leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog setz so splle Alles vergeben und vergessen sein. Sie hatten kriegsgeübusöwamt-ünd erfahrene Hauptleute geworben. Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulu/ herein ins Land. Bei Lauffen am ^Neckar stellten sich die Oesterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische Statthalter zu Pferd nebst mehreren Ofstzieren auf einer Anhöhe, von wo aus man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte Herzog Ulrich, ob er den Pfalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man verwundet nach Asberg. Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver- sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Rechte, Ablegung aller Ungnade; tind mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land dein ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober- schwaben aus in die altöfterreickischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch fein Bruder, der Erzherzog Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deiltscher Kaiser werden wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge- neigt, Frieden zu machen tind dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestaitten ihn, den Erzherzog Fer- dinand, zum römischen König wählen und dem Kaiser, feinem Bruder, Hülfe wider die Türken thun sollten. Daraus hin wurde denn der Friede geschloffen, im Böhmcrland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, uitd der Herzog war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 370

1854 - Stuttgart : Hallberger
370 bel in Ewigkeit!" — In der letzten Zeit hatte sich Ulrich bei demjenigen Fürsten aufgehalten, der nebst dem Kurfürsten von Sachsen der Hauptbeschützer und Vertheidiger der evangelischen Lehre war, nemlich bei dem Landgrafen Philipp von Hessen-Kassel. Sie waren Freunde von alter Zeit her, einander verwandt, und bei der nun vorgegangenen Sinnesänderung hielt Philipp große Stücke auf Ulrich. Auch hoffte er, wenn derselbe in sein Land als Herzog zu- rückkäme und dort mit allgemeiner Zustimmung die Reformation einführete, so würde daraus für die evangelisch Gesinnten in Deutschland ein großer Zu- wachs an Macht entstehen. Also achtete der edle Landgraf die Gefahr nicht, die es hatte, wider den großmächtigen Kaiser Karl und dessen Bruder Ferdinand Krieg zu beginnen, sondern „mit Gott sei es gewagt!" sprach er, und brachte schnell ein Heer von 4000 Reitern, 20,000 Mann zu Fuß und 6000 Knechten zusam- men, erließ ein offenes Schreiben an den Kaiser und das ganze deutsche Volk und erklärte darin: Herzog Ulrich sei auf widerrechtliche Weise seines Herzog- thums beraubt und entsetzt worden, es müsse ihm wieder zu seinem Recht ver- holfen werden; dazu habe er sich mit ihm verbündet und zu nichts Anderem; sie wollen Niemand kränken, auch an Niemand Rache nehmen wegen alter Be- leidigungen, sondern wenn Ulrich wieder Herzog sei, so solle Alles vergeben und vergessen sein. Sie hatten kriegsgcübte Soldaten und erfahrene Hauptleute geworben. Mit diesen zogen sie rasch über Neckarsulm herein ins Land. Bei Lausten am Neckar stellten sich die Orsterreicher; es war der 13. Mai 1534. Das war ein Freudentag für Württemberg; denn an diesem Tage wurde Philipp und Ulrich ein großer Sieg beschert. Während der Schlacht hielt der österreichische Statthalter zu Pferd nebst mehreren Offizieren auf einer Anhöhe, von wo aus man den Kampfplatz übersehen konnte. Ein Schütz bemerkte dieses und fragte Herzog Ulrich, ob er den Psalzgrafen erschießen solle? „Schieß ihn nur in den Fuß!" war die Antwort des Herzogs. Der Schütz zielte und weg war die Ferse am rechten Fuß des Statthalters; sein Pferd stürzte, ihn brachte man verwundet nach Asberg. Schon nach zwei Tagen hielt der Herzog seinen Einzug in Stuttgart, ver- sprach dem Volk Bestätigung aller alten Freiheiten und Liechte, Ablegung aller Ungnade; und mit Freuden huldigte die Bürgerschaft hier und im ganzen Land dem ersehnten Fürsten wieder. Landgraf Philipp aber, ein muthiger, rascher Herr, zog mit dem siegreichen Heere schnell vorwärts und drohte von Ober- schwaben aus in die altösterreichischen Lande mit Krieg einzufallen. Darüber erschrack der Kaiser, weil er schon von den Türken auf einer andern Seite hart bedrängt war, und bot deßwegen Frieden an. Auch sein Bruder, der Erzherzog Ferdinand, der gerne römischer König und künftighin deutscher Kaiser werden wollte, wozu er der Zustimmung der evangelischen Fürsten bedurfte, war ge- neigt, Frieden zu machen und dem Herzog Ulrich sein altes Herzogthum wieder abzutreten, unter der Bedingung, daß die Protestanten ihn, den Erzherzog Fer- dinand, zunl römischen König wählen und deni Kaiser, seinem Bruder, Hülse wider die Türken thun sollten. Darauf hin wurde denn der Friede geschlossen, im Böhmerland, in der Stadt Kadan, den 29. Juni 1534, und der Herzog war also wieder ganz in sein Herzogthum eingesetzt.
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