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1. Die mittlere und neue Welt - S. 5

1873 - München : Lindauer
Se'neka fielen als Opfer seiner Mordlust. Eine Feuersbrunst, vermutlich von ihm selbst veranlaßt, verzehrte einen großen Terl der Stadt Nom. Nero ließ sie geräumiger wieder aufbauen, errichtete 'sich selbst einen herrlichen Palast, das goldene Hans, welches vom Palatinus bis zum Esquilinüs reichte, und wälzte die Schuld dts Brandes auf die Christen, die er grausam verfolgen ließ (64— 68.) Seit dem Jahre 64 trat der Kaiser zuerst in Italien, dann catch in Griechenland als Schauspieler, Sänger und Wagenlenker auf, und zwang die angesehensten Senatoren und Nitter, das Gleiche zu thun. Endlich erhoben sich Julius Bind ex, Proprätor von Gallien, und Sulpiciüs Galba, Prokonsul von Spanien, zum Sturz des Tyrannen. Letzterer wurde von seinen Legionen zum Imperator ausgerufen und vom Senat anerkannt. Da auch die "Prätorianer sich für ihn erklärten, flüchtete Nero,' der in Nom keinen Gehorsam mehr fand, nach dem Landgut eines Freigelassenen, wo er sich durch einen Sklaven erstechen, ließ (eheu quantus artifex pereo! d. H. ach, welch großer Künstler geht mit mir zu Grunde! waren seine letzten Worte). Mit ihm erlosch der Klaudische Herrscherstamm. Die Soldatenlraiscr Gallia, Vtho, Vitellins, 68 — 69. Galba wurde von den Prätorianern, denen er das für seine Erhebung versprochene Geldgeschenk (dönativum) nicht zahlte, im Januar 69 auf dem Forum erschlagen, worauf die Mörder Otho, den Statthalter von Lusitauien, zum Kaiser ausriefen. Jades hatten schon vorher die germanischen Legionen zu Köln ihren Feldherrn Vitellins zum Kaiser erhoben. Nachdem Oth o bei Vedr?aknm (in Oberitalieu) eiue Niederlage erlitten und sich selbst getötet hatte, wurde Vitellius auch vom Senate anerkannt, machte sich aber durch feine Schlemmerei so verächtlich, daß ihm die Legionen in Palästina ihren Feldherrn I. Flavins Vespasi.au us als Kaiser entgegenstellten. Die pamioitifchen Legionen unter Antonius Primus erklärten sich ebenfalls sürvespasianus, besiegten den Vitellius bei Kremo^na und zogen vor Rom, wo das Volk den besiegten Kaiser auf abscheuliche Weise ermordete (Brand des kapitolinischen Tempels). Die Flavier vespasianils, Situs, Domitian, 70 — 96. J^ Flavius Bespasianus (70—79) führte großartige Bauten auf (das Kolosseum, das Kapitol), förderte die Wissenschaften (der Spanier Q ui n t i l i a nn s als erster öffentlicher Lehrer der Beredsamkeit angestellt) und führte eine ernste, beglückende Regierung Die wichtigsten Ereignisse derselben sind: 1. die Beendigung des Kampfes gegen die Juden, welche unter Nero i. I. 66 durch den Uebermut des Prokurators Gessius Florus zur Empörung

2. Die mittlere und neue Welt - S. 115

1873 - München : Lindauer
115 schränkter Gewalt (Kalvins Prädestinationstheorie, Einführung der Presbyterial-verfajsung). ^ In Frankreich fand der Kalvinismus unter den schwachen Regenten Franz Ii und Karl Ix eine" solche Verbreitung, daß die Bekenner dieser Lehre, als politische Partei (von'dem Worte Hugo — wilder I äger oder von dem Thore <Ä. Huaojn Tours?) Hugenotten genannt, in langjährigen Bürger-krieqen um Anerkennung und politische Gleichberechtiaung^mit den, Katholiken, kämpfen konnten. / Zn Fm Niederlanden gewann die Lehte der Wiedertäufer durch deutsche Einwanderers der Kälvrnrsmus durch französische Einwanderer die weiteste Verbreitung. ^ In England war schon in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch John Wyckliffe (1324—1385) eine religiöse Gährnng hervorgerufen worden. Im Jahre 1534 sagte sich König Heinrich Viii (1509—1547), den der Papst Leo X 1521 für eine gegen Luther gerichtete Schrift mit dem Titel ,, Verteidiger des Glaubens" ausgezeichnet hatte, von Rom lös, weil ihm die Erlaub-versagt wurde, sich von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien, der -"Witwe seines Bruders, zu trennen und eine neue Ehe einzugehen. Mr erklärte. sich mit Zustimmung des Parlaments zum Oberhaupte der englischen Kirche, ließ die, welche seine kirchliche Suprematie nicht anerkannten, deslandes verweisen oder hinrichten (Bischof Fisher, der Kanzler Thomas Morus) und^hob zur Vermehrung des königlichen Schatzes nach und nach alle (500) Klöster Englands auf. Im Übrigen ließ er die kirchlichen Einrichtungen bestehen; auch die Glaubenste^re blieb im Wesentlichen erhalten/bis unter seinem Sohne Eduard Vi durch den Erzbischof Eranmer von Eanterbnry der Kalvinismus, und unter seiner Tochter Elisabeth der in 39 Artikeln abgefaßte anglikanische Sehr begriff zur Einführung kam, in welchem von der katholischen Kirche nur mehr die bischöfliche Verfassung beibehalten war. Eine streng kalvinische Sekte, welche die Obergewalt der Bischöfe verwarf und nur Älteste (Presbyter) als Vorsteher anerkannte, erhielt im Gegensatze zu den Episkopalen, wie die Bekenner des anglikanischen Lehr-begriffs genannt wurden, den Namen Presbyterianer oder Puritaner; von diesen zweigten sich unter Karl I die Independenten ab,Jo genannt, weil sie jede Gemeinde als eine von der Herrschaft der Bischöfe und Synoden unabhängige Kirche ansahen. In Schottland ward die Lehre Kalvins durch dessen Freund Johann Knox verbreitet. § 37. Die Regierung Karts V und seiner Machfolger bis zum y Westfälischen Krieden, 1519—1648. Mach dem Tode des Kaisers Maximilian I wußte dessen älterer Enkel, der König Karl I von Spanien und Neapel, die Kurfürsten zu bewegen, daß sie ihn unter dem Namen Karl Y (1519—1556) als deutschen König anerkannten. Diese Vereinigung der deutschen mit der spanischen Krone erweckte dem jugendlichen Herrscher allenthalben Feinde, mit denen er einen großen Teil seiner Regiernugszeit im Kampfe lag. Den Reichstag zu Worms, 1521, s. S. 112. Erster Sri eg mit Honig Franz I von Frankreich, 1521—1525. Dieser Krieg wurde dadurch herbeigeführt, daß Karl V das Herzogtum Burgund, welches seiner Großmutter Maria durch König Ludwig Xi von Frankreich entrissen worden war (s. Sv 109), von Franz I zurückforderte und mit dem Papste 8*

3. Die mittlere und neue Welt - S. 333

1873 - München : Lindauer
333 Poesie, die durch Herder Verbreitung fanden. Von seinen Werken sind hervorzuheben: „Sokratische Denkwürdigkeiten", „Kreuzzüge des Philologen Iian", „Nene Apologie des Buchstabens H", „Golgatha und ©chebtvmmi" Die letzte Lebenszeit brachte Hamann in der Umgebung der gebildeten Fürstin von Gmitzin in Münster zu. I o h a°nn Gottfried von Herder aus Mohrungen in Ostpreußen (geb. 1744, f 1803) besaß große Empfänglichkeit für das wahrhaft Poetische, das er überall und in jeder Form erkannte, mit Sicherheit in sich aufnahm und in ungetrübter Wahrheit reproduzierte. — Unter seinen poetischen Werken stehen obenan die Übertragungen oder Nachbildungen älterer und neuerer Dichter („Stimmen der Völker in Liedern" vom Jahre 1778, „Lieder der Liebe aus dem Morgenland nebst 44 alten Minneliedern" vom Jahre 1778, „Übersetzungen aus der griechischen Anthologie und kleinerer griechischen Gedichte", „Dichtungen aus der morgenländischcn Sage", „Blumen aus morgenländischen Dichtern", „Gedanken einiger Brahmanen", „Übersetzung der Gedichte aus Faustina Mara'tti-Zappi und des Jesuiten Jakob Balbe", „Bearbeitung des Cid" n. a. mehr; seine eigenen Dichtungen zeichnen sich durch Gedankenfülle und geistreiche Ausführung aus. Er schrieb lyrische Gedichte, Epigramme, Legenden, Parabeln ober Paramythien und Dramen („bet gefesselte Prometheus", „Ab-me'tus Haus"). Ungleich höher als die poetischen Werke Herb er s stehen seine prosaischen Schriften. Diese sinb a. die litterarisch-ästhetischen Schriften „ Fragmente zur beutfchen Litteratur" (1767), „Die kritischen Wälder" (1769), „Uber Ossian und die Lieber aller Völker" (1777), „Vom Geist der Ebräischen Poesie" (1782), b. die historisch-philosophischen Schriften „Älteste Urkunden des Menschengeschlechts" (1774), „Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit" (1784), „Über^den Ursprung der Sprache" (1772), „Über die Wirkung der Dichtung auf die (Sitten der Völker", „ Briefe zur Beförderung der Humanität" (1793), c. die theologischen Schriften „Briefe, das Studium der Theologie betreffend" (1793), „Gott! einige Gespräche über Spinoza's System" (1787), „Christliche Schriften" (1796), „Predigten", ä. philosophische Schriften, darunter „Metakritik zur Kritik der reinen Vernunft", e. päbagogische Schriften („Sophron") und Briefe, welche für die Geschichte der Litteratur großen Wert haben. Selbständig schassende Dichter oder die Originalgenies. Als solche gelten neben'5® öthe, Jnng-Stilling und L a v a'te r, deren in der Folge Erwähnung geschehen wirb, solgenbe: Johann Michael Reinholb Lenz ans Seeßwingen in Liefland (geb. 1750, t 1792). — Er bearbeitete mit Göthe (1774) die Lustspiele des Plautus, schrieb „Anmerkungen über das Theater" (1774), und geifette in den Stücken „Die Soldaten" (1773) „Der Hofmeister" (1774), „Der neuen Menoha" (1774) die Mißüände feiner Zeit. Heinrich Leopold Wagner aus Straßburg (geb. 1747, f 1779); — Werke: „Die Kindsmördcrin" (1776), „Die frohe Frau" (1775), „Prometheus, Deukalion und seine Recensenten" (1775). Johann Heinrich Merck aus Darmstadt (geb. 1741, f 1791). — Er schrieb Erzählungen („Geschichte des Herrn Oheim"), Fabeln, Briese und arbeitete für „die Frankfurter Anzeigen", den „Deutschen Merkur" und die „Allgemeine Bibliothek". Maximin von Klinger aus Frankfurt ant Main (geb. 1752, f 1831): — Werke: a. Frühere Trauerspiele: „Die Zwillinge (1775), „Otto" 1775, „Das leidende Weib" (1775), „Die neue A'rrta" (1776; A'rria hieß die heldenmütige Gattin des Cäci'na Pätus), „ Simso'ne Grifa'ldo" (1776), „Sturm und Drang" (1776), ein Werk, welches seiner Periode den Namen

4. Die Alte Welt - S. 50

1871 - München : Lindauer
50 bei einer Basis von 5—25')* Die Skulptur stand bei den Ägyptiern durchweg im Dienste der Architektur. Es lassen sich in derselben vier Hauptepochen unterscheiden: die der ersten Entwicklung unter den ersten zwölf Dynastien, die der Blüte unter der achtzehnten Dynastie und den ersten Königen der neunzehnten, die des Verfalles, welcher mit den letzten Regierungsjahren Rhamses Ii begann, endlich die des Wiederauflebens unter den Königen aus Sa'is. Die Werke der Skulptur zerfallen 1) in freistehende Fignren, z. B. die (Lphinxkolo^sse, gewöhnlich Löwen-körper mit dem Kopse und der Brust eines Weibes; sie stitb meistens Symbole der vereinigten höchsten geistigen und leiblichen Kraft und finben sich als ruheube Wächter vor Tempeln, Palästen, Pyramiben und Gräbern teils vereinzelt, teils in ganzen Alleen aufgestellt; 2) in Relie? fs, selche religiöse Gegenstände ober politische Ereignisse von Wichtigkeit barstellen. Die Malerei ist von bett Ägyptiern fast nur in bekorativer Weise, zur Verschönerung der Architektur und Skulptur angewenbet werben. Matt vermißt an den Gemälben bnrchweg die Kunst der Schattierung und die Perspektive. — Die Wissenschaften würden von bett Ägyptiern mit großem Eifer betrieben , namentlich die Astronomie, welche durch sie erfunden warb, die Geometrie, die Rechtswissenschaft nnb die Lan-besgeschichte; die Theologie war und blieb ein Geheimniß der Priester, die Arzneiknnbe war verteilt, so daß ein Arzt sich nur mit einer Gattung von Krankheiten beschäftigte. — Die Litteratur der Ägyptier, wie sie in den Inschriften auf bett Denkmälern, auf Papyrusrollen ttttb Mnmienleinwanb erhalten ist, gehört zu bett inhaltreichsten des Altertums, iitbem sie alle Zweige der ägyptischen Wissenschaft behanbelt. Von der poetischen Litteratur sittb uns Hymnen an die Götter erhalten. — Die Schrift der Ägyp-tier zerfiel in brei Arten: die hierogty'phifche, vermutlich die älteste Schrift der Welt, die sich auf öffentlichen Denkmälern wie auf Gegenstänben des häuslichen Lebens, in historischen Berichten, in Lobreben auf Könige ttttb in religiösen Abhandlungen findet; die hieratische, eine abgekürzte Hieroglyphenschrift oder Kursivschrift der Priester, vorzugsweise in Büchern benutzt, und die sogenannte dem optische ober Volksschrift, die sich von bett älteren Schriftarten durch größere Abkürzung ttttb durch , geringere Anzahl der Zeichen unterfcheibet. — Die Religion der Agyptier war ursprünglich Monotheismus, b. h. Verehrung Eines höchsten Wesens, Phtah (Hephästos) genannt, ging aber später, als man die am Himmel, in der Natur und in der Menschenwelt wirkenden Kräfte des Einen Gottes als besondere Gottheiten zu betrachten anfing, in Polytheismus ober Vielgötterei über. Dieser Uebergang zeigte sich zunächst in der Vergötterung der Sonne und des Monbes (Osiris und Isis); barem reihte sich die Vergötterung des Planeten Jupiter oder Ammon (21 mutt) und die des

5. Die Alte Welt - S. 15

1871 - München : Lindauer
45 Siegers zerstörten die Stadt, brannten ihre Paläste und Tempel nieder, und das glänzende Ninive Sancheribs war abermals ein großer Schutthaufen (606 v. Chr.). § 3. Kultur der Assyrier. Per Ackerbau, welchen die Assyrer von den benachbarten Babyloniern lernten, war schon in sehr alter Zeit zur höchsten Vollkommenheit entwickelt. — Der Gewerbfieiß war nicht minder in Blüte, als der Ackerbau. Die assyrischen Stoffe mit glänzenden Farben waren in aller Welt berühmt teils durch die Schönheit ihres Gewebes, teils durch die hineingestickten prächtigen Figuren. Auch verfertigte man in Menge Vasen aus Bronze, Silber und Gold, die sorgfältig cts eitert und mit Zeichnungen bedeckt waren. — Unter den Künsten, welche in Assyrien gepflegt wurden, hat die Bildhauerei die größten Fortschritte gemacht. Unter Assuruasipa'l war ihr unbestreitbar noch der Charakter des Altertümlichen, des Rohen und Großartig-Wilden ausgeprägt; unter Sa'rgin und Sanch ervb hat sie mehr Freiheit in den Einzelnheiten gewonnen und dabei ihren großartigen Zug behalten; unter A s s u r b a u i p a' I, gegen die Zeit hin, wo das Reick) unterging, erreichte sie den höchsten Grad der Eleganz und Vollkommenheit in der Nachahmung der Natur, verlor aber das Großartige der älteren Werke. — Unter den Wissenschaften der Assyrier sind nächst der Grammatik, welche die Schwierigkeiten der Schrift und Sprache behandelte, die Mathematik und die Astron omie die hervorragendsten. Alle Neste, welche wir von der Litteratur des assyrischen Altertums besitzen, stammen aus der durch König Assurbanipal in einem der Säle seines Schlosses zu Ninive gegründeten Bibliothek, die ausschließlich aus flacheu, viereckigen Täfelchen von gebranntem Thon bestand, welche aus beiden Seiten sehr sein und eng geschriebene Kursiv-Keilschrift trugen. Von den wenigen Täfelchen, die aus dieser seltsamen Bibliothek auf uns gekommen sind, enthalten einige die Ueber-bleibsel einer ungeheuern grammatischen Encyklopädie, die übrigen enthalten Abhandlungen über Zahlenkunde, Kataloge von Stern- und Planetenbeobachtungen it. ct. m. — Die Schrift der Assyrier war die Keilschrist, eine der compliciertesten, deren sich die Menschen jemals zur Auszeichnung ihrer Gedanken bedient haben. Das Eigentümliche der bei den Assyriern gebräuchlichen Keilschrift bestand darin, daß alle ihre Zeichen eine Verbindung von keil- oder stiftförmigen Strichen bilden, die entweder senkrecht oder wagerecht oder geneigt stehen. Die Assyrier haben ihre Zeichen nicht mit Tinte, Rohr oder Pinsel auf Papy'rus oder ähnliches Material geschrieben, sondern in Täfelchen von weichem Thon eingegraben, die sie brennen ließen, wenn sie zum Aufheben bestimmt waren. Allmahlig nahm die ursprüngliche Keilschrift verschiedene Veränderungen an und wurde zuletzt zur Kursivschrift. — Die Religion der Assyrier war gleich

6. Die Alte Welt - S. 165

1871 - München : Lindauer
165 Beredsamkeit wirkten: Brutus, Vppius Klau^dius, Meue^-nius Agrippa, Kamillus und besonders der Censor Kato. Ein Zeitgenosse und Nebenbuhler Kato's, Sulpicius Galba, legte in seinen Reden schon einige Kunstfertigkeit an den Tag, ebenso G. Lä^lius, der jüngere Seipio Asrikauus, die beiden Gracchen, G. Fciuuius, M. Antonius und L. Licinius Kra^ssus. Die eigentliche kunstgerechte Beredsamkeit, wie sie von griechischen Rhetoren in Rom gelehrt wurde, begann erst mit Q. Horteusius (114—50) und erreichte durch M. Tu^llius Cicero (106—43) und G. Julius Cäsar (100—44) ihre Vollendung. Die Geschichtschreibung, durch Auszeichnung wichtiger Verträge und Friedensschlüsse vorbereitet, begann mit einer Priesterchronik, welche dienctmm Comenta'riiponti'ficum, Anna'-les Ponti'ficum oder ma'ximi (nach dem Pontifex maximns benannt) führte und die wichtigsten politischen und religiösen Ereignisse vom Beginn der Republik bis in die Mitte des 2. Jahrhunderts vor Christus in chronologischer Ordnung aufzählte. Jüngeren Ursprungs sind die vielen Privat- und Familienchroniken, von welchen erstere wichtige Staatshandlungen, letztere hervorragende Thaten edler Familien behandelten, dann die Libri Pontifi'cii, welche die einzelnen Kulte und ihre historischen Gründe beleuchteten, die Libri augura'les, die sich mit der Disciplin der Auguru befaßten, und die Fasti consula'res, ein in Stein gegrabenes Verzeichniß der jährlichen höchsten Magistrate, das erst 1547 in Rom aufgefunden und nach dem Kapital in Rom, wo es aufbewahrt wird, mit dem Namen Fasti Capitoli'ni belegt wurde. — Neben den Chro'niken traten allmählig die Annalen oder Jahrbücher hervor, welche die Ereignisse der Gegenwart und Vergangenheit ohne Rücksicht aus deren Wichtigkeit in chronologischer Ordnung vorführten. Die ältesten Annalisten, Q. Fab ins Piktor und L. Cincins Alime^ntus, schrieben zur Zeit des zweiten pnnischenkrieges und zwar in griechischer Sprache; in derselben Sprache schrieben später die Annalisten M. Aci'ltus Gla^brio, A. Postrimius Albi-nus und Quiuktius Eunius (geb. 239 v. Chr. zu Rudiä in Kalabrien), der in einem Epos die ganze römische Geschichte von der Ankunft des Äne^as bis auf seine Zeit in chronologischer Ordnung behandelt hat (Annales, 18. Hb.). Das erste in römischer Prosa verfaßte Geschichtswerk waren die Orig in es oder Urgeschichten des M. Po'rcius Kato Ceuso^rius, welcher die Geschichte Italiens von den ältesten Stamm- und Städtesagen des Landes, und die Geschichte Roms von der Gründung dieser Stadt bis auf seine Zeit in sieben Büchern niedergelegt hat. In L. K a l-pu'rnius Piso Frngi, L. Kassius ipe'mtrtct, Q. Fa^bius Ma'ximus Servilia^nus, G. Fa'nnius, G. Sempro^uius Tudita'nus, L. Cultus Antipater, G. Sempro^nius

7. Die Alte Welt - S. IX

1871 - München : Lindauer
Ix es ohngefähr die Form dieses griechischen Buchstaben (>/ = D), b. H. die eines Dreiecks hat. Man vergleiche über den Ursprung des Nils die neuesten Mitteilungen des verdienten Afrika-Reisenden Charles Beke im Athenänm2206 vom 5. Februar 1870. 21) Nach der Angabe Mane'tho's, eines ägyptischen Priesters aus Sebenny'tus, der im 3. Jahrhundert vor Christus die Geschichte Ägyptens von der ältesten Zeit bis zur Verwandlung bieses Landes in eine Provinz des rnazebonischen Reiches (332 v. Chr.) geschrieben hat, herrschten in Ägypten im Ganzen (teils gleichzeitig, teils nacheinanber) 31 Dynastien, die in dem nachstehenben Verzeichnisse nach ihrer Wiege ober nach ihrem Herrschersitze benannt finb. Die ägyptischen Dynastien bts 332 vor Christus: 2 $6is.................} öberagwten. i Ob-rs»Ypt«n; (V-rtr-i- » / ! bung der Hy'ksos). 3. Me'mphts . . ) i 19. „ \ „ 4. „ ... ^ Mittelägypten. I 20. „ / Oberägypten. b. „ . . . J i 21. Ta'nis } 6. Clephanti'ne. . Oberägypten. I 22. Buba'stos . . . I „ . „ , 7. M.mphis . . }mitmä9wten. j 23. ..... f Un..« 10. 6:;ftr,,ons} wm. 11 ir*:”:... un.°r-gyp..n. 11. Theben .... 1 27. Perser, 527 v. Chr. 12. „ . . . . f Oberägypten, i 28. Sais............) ■f?* " * * • • ' 1 29. Mc'nbes . . . > Unterägypten. 14. lo'ls................Unterägypten. s 30. Sebeuny'tus ) 15. Drei bett Hyksos zinspflichtige j 31. Perser, 340—332 v. Christus. 16. ^ Dynastien aus Theben in Ober- - 17. ) ägypten. i 22) Der griechische Geschichtschreiber He^robot (geb. 484 v. Chr.) nennt biesen Rhamses bnrchweg Seso'stris. Dies erklärt sich baburch, daß König Rhamses Ii noch bei seinen Lebzeiten die populären Beittanten Sestern und Se'su erhielt, welche durch Verbinbung mit dem Worte Ra (Sonne), der gewöhnlichen Titulatur der Könige von Mizra'jim, eine Zusammensetzung ergaben, die in griechischen Ohren wie Sesostris klang. An biesen populären Namen knüpften die Griechen alle Thaten der großen Kriegsfürften Ägyptens von Thutmes in bis auf Rhamses Ii und feine nächsten Nachfolger. 23) Die Gemächer unter der Erde waren Grüfte vott Königen und heiligen Krokodilen. Jetzt stnd von dem Labyrinthe nur noch einige Mauerreste, gewaltige Sterne und große Erdhaufen übrig, Reste, die ein Viereck von 600' Länge und 500' Breite bebecken. 24) Dieses Land führte in der ältesten Zeit keinen allgemeinen Namen. Das Wort „Griechenland bezeichnete ursprünglich nur die Gegeub von Dobo'na in Cpi'rus, wo die Griechen, ein Zweig des hellenischen Stammes, eine Zeit lang wohnten; spater warb es von den Römern aus das gauze von beit europäischen Helle'nen bewohnte Gebiet ausgebehnt. Ähnlich verhielt es sich mit dem Namen "Hellas". Dieser bezeichnete ursprünglich nur eine Stadt mit ihrer nächsten Umgebung im Süben Thessaliens, später Mittelgriechenlanb im Gegensatze zum Peloponnes, noch später bezeichnete dieser Name Mittelgriechenlanb, den Peloponnes und die griechischen Inseln, zuletzt warb er für jebes von Hellenen bewohnte Land gebraucht. 25) Außer philosophischen und politischen Schriften hinterließ Xenophon folgende Geschichtswerke: Heue'mka oder die Geschichte Griechenlands von 411 Sattler, Abriß. 12

8. Die Alte Welt - S. XI

1871 - München : Lindauer
Xi Eisenplatte, welche das Knie schirmt), 2. Demetrius Ii, 3. Anti'gönns Ii Doson (—der viele Gaben Verheißend e), 4.Philipp Iii, 5. Perseus 6. Andri'skus. 31) Den Namen „Septuaginta", d. H. „Siebenzig" (genauer Septuaginta duo — Zw eiundsiebenzig) hat diese Übersetzung von einer ihre Entstehung betreffenden, aber nicht verbürgten Erzählung des Ariste'as, deren Inhalt folgender ist: „Der königliche Bibliothekar Deme'trius Phale'rsns habe dem ägyptischen Könige P to lemä'us Ph ilad e'lphus, der die Bibliothek zu Alexandria zu vermehren suchte, gelegentlich den Rat erteilt, das Gesetzbuch der Juden ins Griechische übersetzen und in der Bibliothek aufbewahren zu lassen. Der König habe auf diese Vorstellung 200,000 jüdische Sklaveu, die sich in seinem Reiche befanden, losgekauft, um sich die Juden geneigt zu machen, sodann eine ehrenvolle Gesandtschaft an den Hohenpriester Eleasa'r nach Jerusalem gesaudt und von ihm 72 gelehrte Juden erhalten, die ein mit goldenen Buchstaben geschriebenes Exemplar der fünf Bücher Moses (des Pentateuch es) mitgebracht und es in einem Gebäude auf der Insel Pharos bei Alexandria in 72 Tagen übersetzt hätten, indem sie vorher immer über die Bedeutung der Wörter und Ausdrücke miteinander zu Rat gegangen und dann das Stück, über dessen Übersetzung sie einig geworden, dem Demetrius Phale'rsus griechisch diktiert hätten (um 2h0 v. Chr.). Diese Übersetzung sei dann von einer Versammlung der Priester und andern gelehrten Juden gutgeheißen und in der königlichen Bibliothek aufgestellt, die 72 Dollmetscher aber vom Könige mit kostbaren Geschenken nach Palästina zurückgeschickt worden." Die Übertragung der übrigen Bücher des alten Testamentes in das Griechische wurde unter Ptolemä'us Euerge'tes um das Jahr 245 v. Chr. vollends- Daß der Name Septuaginta auch auf diese Teile des alten Testamentes ausgedehnt wurde, läßt sich nur dadurch rechtfertigen, daß ihre Übersetzung ins Griechische durch jene des Pentateuchs angeregt wurde und sich an sie anschloß. 32) Die sibyllinischen Bücher stammen aus der griechischen Küstenstadt Knml in Kampanien, wohin sie entweder vom jonischen Kyme in Kleinasien, oder von dem benachbarten Pute'oli gebracht worden waren. Nach der Sage kam eine Wahrsagerin mit Namen Siby'lle von Kumä (daher die Knmäische genannt zum Unterschied von der Sibyila Albu'nea oder Leuco'thea) nach Rom zntarquinius und bot ihm neun (nach einer andern Tradition drei) Bücherrollen um 300 Goldstücke zum Kaufe an. Als der König den Preis zu hoch fand, warf sie drei Rollen ins Feuer und bot ihm die übrigen sechs um denselben Preis an, den sie für die neun Rollen gefordert hatte. Abermals abgewiesen verbrannte sie neuerdings drei Rollen und begehrte für den Rest die gleiche Summe! Der König, durch diese Vorgänge in Staunen versetzt, ließ die angebotenen Rollen durch die Auguru untersuchen und kaufte sie auf deren Rat. Darauf verschwand Sibylle vor den Augen des Königs; die von ihr zurückgelassenen Rollen wurden einem Priesterkollegium zur Verwahrung übergeben und in einem steinernen Behälter in einem Gewölbe des Kapitols hinterlegt. Die Weissagungen der Kumä'i scheu Sibylle waren ursprünglich auf Perimetern, später auf Leinwand geschrieben und ingriechisch er Sprache (in Hexametern) abgefaßt Beweise hiesür sind, abgesehen von dem Stammorte, folgende: ) mußten den D nn m v irn (duu'mviri sacrorum), denen ihre Bewahrung anvertraut war, stets zwei griechische Dollmetscher beigegeben werden; 2) gehörten die Götter 12*

9. Die Alte Welt - S. III

1871 - München : Lindauer
Vorrede. Gemäß den in Deutschland bestehenden Verordnungen ist die Geschichte der alten, mittleren und neuen Welt für-sämtliche Mittelschulen ein obligater Lehrgegenstand. Sollen diese Verordnungen ohne Schädigung anderer Lehrgegenstände, die ebenfalls in den Lehrplan aufgenommen sind, durchgeführt werden, so muß den Lernpflichtigen das Wissenswerte in der Geschichte möglichst kurz, gründlich und klar zusammengestellt werden. Vorliegender Abriß sucht diesem Bedürfnisse nach allen Beziehungen gerecht zu werden und will zugleich die Grenze feststellen, welche bei den Anforderungen an die studierende Jugend nicht überschritten werden darf, wenn das Studium der Geschichte das Studium der übrigen Lehrgegenstände nicht beeinträchtigen soll. Da manche Nebenumstände, Zahlen und Namen sür die richtige Auffassung wichtiger Ereignisse unentbehrlich sind, so hat der Verfasser, um unnützes Memorieren zu verhüten, den Druck so eingerichtet, daß Alles von untergeordneter Bedeutung aus den ersten Blick leicht kenntlich ist. Die mit dem Geschichtsunterrichte betrauten Lehrer mögen nach eigenem Ermessen

10. Die Alte Welt - S. IV

1871 - München : Lindauer
Iv feststellen, was in den Unterricht aufzunehmen, was von demselben fern zu halten ist. Ausdrücklich sei bemerkt, daß die Kulturgeschichte der einzelnen Völker für aufmerksame und oftmalige Lektüre, nicht aber für das Memorieren bestimmt ist. München, den 11. Juni 1871. Der Verfasser.
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