Zur zweiten Auflage.
jqjs war dies Handbuch mein erstes schriftstelle-
risches Werk, das mich ins Publikum einführte.
Freuen daher mufste es mich, dafs es eine gün-
stige Aufnahme fand 5 aber auch zugleich ermun-
tern, dieses Beifalls würdig zu werden. Denn bei
neuer Durcharbeitung fand ich manches irrig oder
unbestimmt} und gern hätte ich es jetzt noch
einmal ganz durchgearbeitet, wenn nicht der Man-
gel an Exemplaren den Druck zu beschleunigen
gezwungen hatte, während Amtsarbeiten mir wenig
freie Zeit liefsen. Indefs hoffe ich, dafs keine be-
deutende Unrichtigkeiten zurück geblieben sind}
man wird dagegen fast auf jeder Seite Verbesse-
rungen, Zusätze und Andeutungen finden, auf die
weiteres Studium geführt hat, hin und wieder
auch Bestätigungen früherer Vermuthungen. Der
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
80
Geschichte
schon das Heer Alexanders des Macedoniersnach-
richten eingezogen, die von 200,000 Mann zu
Fues, 3000 Elephanten, 20,000 Reitern, 2000
Wagen sprachen. Aber einen Entscheidungs-
kampf zwischen Alexander und den Prasiern ver-
hinderte die hartnäckige Weigerung der Macedo-
nier, über den Hyphasis noch weiter vorzudrin-
gen. So beschränkten sich Alexanders Erobe-
rungen (327 vor Chr.) auf das Panschab, das
Land zwischen dem Indus und seinen fünf Neben-
flüssen, wo er eiue große Zahl kleiner Herrschaf-
ten und Reiche angetroffen, überwunden, und
zum Theil seinem treuen Bundesgenossen Porus
unterworfen hatte. . Vor Alexander war nach Sa-
gen der Inder, wie sie uns die Griechen aufbe-
wahrt haben, seit Dionysos und Herakles (unter
welchen wahrscheinlich Shiva und der mensch-
gewordene Vishnu zu verstehen sind), kein aus-
wärtiger Feind nach Indien eingefallen: allein
die Purana’s, mythologische Schriften der Hindu,
wissen von einem Einfalle der Perser unter Da-
rius Hystaspis, einem andern vermuthlich unter
Artaxerxes Longimanus, und einem Heereszuge
der Sahen, welche bis zum Ganges vordrangen
und ihre Landessprache in Indien einführten.
Alexanders Eroberungszug, ob er schon für
die Gegenwart den innern Zustand des eigentli-
chen Indiens wenig veränderte, wirkte doch unter
seinen Nachfolgern selbst auf die Gangesländer
bedeutend ein. Es erhob sich nämlich nach
Alexanders Tode Sandrohottus oder Sandrokyptos
(der Chandragupta in der altindischen Sage) , ein
Mann von geringer Herkunft, der sich vom R.äu-
berhauptmanne zum Throne aufgeschwungen, die
griechischen Satrapen vertrieben, und das Land
vom Ganges und der Jumna bis an den Indus dem
Prasierstaate unterworfen hatte. Im Panschab
herrschte indessen noch Porus mit grofser Macht.
Sandrokottus Residenz war Palibothra (vielleicht
auch Canodge), er befehligte (nach Angabe der
Griechen) ein stehendes Heer von 400,000 Mann;
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander Alexanders Alexanders Alexander Alexander Artaxerxes Alexanders Alexanders Alexanders Sandrokottus Palibothra
39
Aelteste
Sagengeschichte
bis auf die Entstehung von
Staaten.
I. Sc köpf ungssagen.
¿Zwar ist es unmöglich, wahre zuverlässige Nach-
richten von dem ersten Entstehen und der allmä-
ligen Ausbildung unserer Erde zu haben; den-
noch ist es eine unter den Menschen allgemeine,
schon früh bei ihnen erwachende Neigung, über
die Schöpfung der Erde und des Menschen, und
über des Menschen erste Schicksale zu vermu-
then und zu dichten. Jedes Volk hat seine eig-
nen Sagen darüber, und in jeder dieser Sagen
knüpft sich die Geschichte des einzelnen Volkes
an die ersten erschaffenen Menschen. Alle ha-
den eine gewisse Aehnlichkeit unter sich; allein
keine von ihnen ist so ehrwürdig, so vollständig,
und so mit der Natur der Dinge übereinstimmend,
als die in den ersten Capiteln des ersten Buches
Mosis. Sie ist das älteste Denkmal menschlicher
Ueberlieferungen, zusammengestellt aus alten
Volksgesängen der Hebräer, und die ächte Erzäh-
lung von den Vorstellungen eines rohen Volkes
über das Entstehen der Erde.
Die älteste und tiefsinnigste, zugleich aber
auch dunkelste Lehre und Ansicht von der Welt-
schöpfung findet sich in den heiligen Schriften
(Vedas) der Inder. „Ursprünglich,“ heifst es im
Rigveda, „war die Weltseele allein, und nichts
anderes bestand, Thätiges oder Unthätiges. Er
dachte: ich will Welten schaffen. So erschuf
Er diese verschiedenen Welten, das Urwasser,
Licht, sterbliche Wesen und die Wasser. Das
Urwasser ist ober dem Himmel, der Dunstkreis
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
84
Geschichte
poetischer Rede, insbesondre für Philosophie und
theologische Dichtung, gleich cultivirte Sprache
gewesen sei, versichern Alle, die es kennen.
Jetzt ist sie nur im Besitze der Gelehrten. Ihr
Vaterland ist Nordindien, der Dialekt von Kasch-
mir kommt ihr sehr nahe. Die Hauptschriften
des Sanskrit sind zum Theil schon genannt, die
Veda’s, das älteste Werk der indischen Litteratur,
deren Sprache selbst gelehrte Pundit’s nur mit
Mühe verstehen, Gebete, Hymnentheologische
Sittenlehre und philosophische Spekulation. Ihr
Verfasser Vyasa (der Sammler) ist eine blos er-
dichtete Person. In demselben Geiste sind die
Gesetze des Menu, eines Enkels des Brahma.
Vedanta die älteste indische Philosophie, Xjpa-
v$das Lehrbücher der Wissenschaften und Künste.
Dann folgen die epischen Gedichte. Die Pura-
na’s, ein Theil der Shastra’s oder heiligen Schrif-
ten, sind die Hauptquelle der Mythologie, Com-
pilationen, die sich stets auf die dichterische Ge-
staltung der Mythen gründen. Als lyrischer
Dichter wird Jajadewa, Verfasser der Gitago-
vinda, genannt. Das Drama blüht durch Ca-
lidas a, der zugleich die Werke des Vyasa und
Valmiki recensirt und die erste vollständige Aus-
gabe besorgt haben soll. So ist Vikramaditya der
indische Pisistratus. Hitopadesa, ein im Orient
weit verbreitetes Fabel - und Sittenbuch. — Ne-
den dem Sanskrit bestand als Volkssprache das
Prahrit, welches bei Calidasa die niedern Kasten
reden, während die Götter, Weisen und Könige
Sanskrit sprechen. — Pali, die heilige und
gelehrte Sprache für Hinterindien, Hofsprache
in Ceylan, die alte Religionssprache der Buddhi-
sten.
Die Religion der Inder, und wie sie nach
und nach durch eine zügellose Phantasie von der
alten Einfachheit und Reinheit in eine ausschwei-
fende Mythologie ausgeartet sei, bedarf noch der
grofsten Forschung, Hier nur einige zugleich
geschichtliche „Data. Wir finden die Braminen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Schöpfungssagen. 43
selbst erdichtet, und zum Theil aus hebräischen
und griechischen Sagen geschöpft. *) Aus der
Vermischung eines finstern Luftgeistes und des
Chaos entstehe das Moth, d. i. Urschlamm, in
welchem die Keime zu allen Dingen lagen, und
dieses, als Ei gebildet, strahlte Sonne, Mond
und die übrigen Gestirne aus. Als nun aus Meer
und Luft, Licht und Feuer sich entwickelte, so
bildeten sich Winde und Wolken , und Regen-
güsse stürzten vom Himmel. Die Sonnenglut er-
hitzte die Luft, Blitze sprühten, Ddnnerschläge
krachten, und dadurch geweckt, sprangen die
schlafenden Thiere aus dem Moth hervor, und
jedes lebte nach seiner Art.
Aechter, wenn gleich nicht durchaus als alt
erwiesen, sind die von Berosus mitgetheilten
chaidäischen Sagen. 1 2) Sie enthalten die un-
geheuersten Vorstellungen von der Schöpfung.
1) Plülo lebte ums Jahr 100 nach Chr., und
Sanchuniathon soll, nach seinem Vorgeben,
um die Zeit von Troja’s Zerstörung in Phöni-
cien gelebt, und eine Geschichte dieses Lan-
des geschrieben haben. Von Philo’s Buche
haben sich nur Bruchstücke erhalten in Euse-
bius de Praep. Evang., Lib. I. c. 10, nach
welchem Sanchuniathon seine ältesten Nach-
richten aus den Tempel-Denkmälern Aegyp-
tens soll geborgt haben. Die Unächtheit dieser
Fragmente, als Uebersetzung eines ältern Bu-
ches, hat gezeigt: Ursinus de Zoroastre, Her-
mete, Sanchuniathone caet., Nor, 1661. 8-5
ihr Alterthum dagegen vertheidigt Cumber-
land, in seiner Uebersetzung der Fragmente
(Deutsch von Cassel, Magdeb. 1755).
2) Berosus lebte mit und nach Alexander, um
300 vor Chr., ein Chaldäer und Priester in
Babylon. Die Fragmente seiner griechisch ge-
schriebenen chaidäischen Geschichte sind am
vollständigsten gesammelt in jhabricii Bibi. Gr.
Tom. Xiv, p. 175 — 211.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Berosus Cassel Alexander Alexander
(J1
der Aegypter.
gyptens und der wichtigste Handlungsort das von
ihm erbauete Alexandria, an der westlichsten Nil-
Mündung (Serapeum, Bruchium), mit der Warte,
koptisch Pharus, von der nachher alle Warten
und Leuchtthürme den Namen Pharus, erhiel-
ten. (Unterhalb Alexandria lag die alte Stadt
Momemphis.) — Alle diese Städte lagen entwe-
der unmittelbar am Nil und an Armen desselben,
oder nahe demselben: das östliche Gebirge war
nach der Sage von Troglodyten bewohnt.
Geschichte.
Die Quellen für die älteste Geschichte Ae-
gyptens sind: Moses zuverlässige , aber beiläufige
Beschreibungen; Herodots auf Reisen gesammelte
Nachrichten (Buch 2.); Manetho's Namenregister
von 30 ägyptischen Dynastien; Eratosthenes;
¿¡Josephus; Georgius Syncellus ; Eusebius, aus
altern Geschichtschreibern entlehnte Verzeich-
nisse von Königsnamen; Diodorus von Sicilien hi-
storische Forschungen (Buch 1.); Strabon, und
endlich die Obelisken, Piramyden und ähnliche
uns übrige Kunstwerke. Allein eine Vergleichung
dieser verschiedenen Quellen lehrt bald, dafs Fa-
beln, Deuteleien, absichtliche und unabsichtliche
Täuschungen mit Wahrheit vermischt seien, de-
ren Scheidung uns unmöglich ist. Bis auf Psam-
metich daher, 656 vorchr., haben wir nur Sagen,
und keine Geschichte. — Viele Fabeln erzeugte
der, besonders seit Alexander, allgemeine Glaube
der Griechen, dafs fast alle Künste von Aegypten
ausgegangen, ja, dafs die Aegypter das Urvolk
der Erde wären. Daher regieren nach Diodor
18)000 Jahre Götter in Aegypten, und nur die
letzten 5000 Jahre bis 01. 180, Menschen; daher
der fabelhafte Hermes T^icy-rytcros, der die Spra-
che, und der eben so fabelhafte Thaaut oder
Thot, der die Schrift erfunden haben soll, rich-
tiger ein Phönicier.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Herodots Georgius_Syncellus Eusebius Alexander Alexander
96
Geschichte
und bei dieser Vermuthung erklärt es sich auch,
warum in Mittel- und Ober- Aegypten nur zwei,
in Unter-Aegypten aber 15! Krieger - Nomen wi-
ren. — i Unter den mehrern kleinen Staaten,
die jetzt aufs neue sich heben, zeichnet sich am
meisten aus Theben. — Aus dieser fabelhaften
Periode müssen drei Könige genannt werden , von
denen spätere Griechen allerlei erdichteten : Bu-
siris, der alle Fremdlinge opferte, und Osyman-
clyas, bei dessen Grabmal (unweit Thebä), die
heilige Bibliothek, ^pv'ytjc txrpeiov; endlich Märis,
1477 Pharao von Theben, der alle kleine Staaten in
• Einen vereinigte, und den See Möris anlegte.
Allein nach der gröfsten Wahrscheinlichkeit ist
dieser Möris (im Koptischen: See der Verbin-
dung) eine falsch gedeutete Hieroglyphe, und wir
lernen daraus nur, dafs schon vor dem Obelis-
ken- und Piramyden - Bau Aegypten in ein Reich
verwandelt und der See Möris angelegt worden
Zweite Periode.
Periode des grolsen ägyptischen
Kunstfleilses, von Sesostris bis
Psammetlchus,
von 1356 bis 656 vor Chr., Ol 31, 1.
Die Geschichte wird im Anfänge dieser Pe-
1565 riode nicht gewisser. Sesostris (Sesoosis, Xexo-
risj, der Sage nach ein Nachfolger des Möris,
wird nebst allen mit ihm an demselben Tage
gebornen ägyptischen Knaben planmäfsig zum
Krieger erzogen, macht darauf ungeheure Züge
zu Wasser und zu Lande nach Arabien, Libyers,
Aethiopien, Asien, Indien bis jenseits des Gan-
ges, nach Thracien und Scythien bis an den
Tanais Шоп), legt in der Gegend des nachheri-
gen Kolchis eine ägyptische Kolonie an, und nach
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Extrahierte Personennamen: Sesostris
Extrahierte Ortsnamen: Theben Theben Asien Indien Kolchis
97
der Aegypter.
der Rückkehr ordnet er das Innere des Reichs;
theilt Aegypten in 36 Nomen, die Aegypter in
Klassen; bauet Tempel, führt Dämme auf, legt
Kanäle an, und zieht eine lange Mauer von Pe-
lusium bis Heliopolis, sein Reich gegen die ara-
bischen Nomaden zu schützen. — Sesostris mag
in der That der Name eines berühmten Erobe-
rers gewesen sein; allein seine Geschichte, (die
auch manches Wahre enthalten mag, z. B. dafs
die Kolchier mit den Aegyptern verwandt seien,
die Theilung Aegyptens in Distrikte und der Ein-
wohner in Klassen,) ist theils durch vergröfsernde
erdichtende Tradition, theils durch falsche Deu-
tung der Hieroglyphen, theils durch Uebertra-
gung der Thaten unbekannter Fürsten auf den
berühmtesten so fabelhaft, wie in seinen Feld-
zügen, so groß, wie in den Einrichtungen im
Innern des Reichs, so widersprechend geworden,
wie im Ziehen der Mauer bei einem mächtigen
Heere und dem Ehrgeize eines Eroberers.
Gewifs wenigstens erhielten die Aegypter
schon sehr früh die Eintheilung in Kasten,
die Grundlage ihrer politischen Verfassung, aber
auch das größte Hindernifs ihrer freien weitern
Ausbildung. Aufser dem eingeschränkten K ei-
nig e bildeten die Priester und die Krieger
die beiden hohem Stände: sie allein hatten
Grundeigenthum, und die Priester aufserdem
Freiheit von Abgaben, und Gewalt über Alles,
selbst über den König: sie erzogen ihn, waren
seine Rathgeber, sprachen das Urtheil über den
gestorbenen, sie waren die Richter d«s Volks
und die einzigen Inhaber der Gelehrsamkeit. —
Aufserdem gab es Kasten von Künstlern, d. h.
in unsre Sprache übersetzt, von Handwerkern,
zu denen, wie es scheint, auch die Kaufleute ge-
rechnet wurden; von Ackerbauern, die aber
nur Pächter der höhern Stände waren, und von
Hirt en, die auf der niedrigsten Stufe der Cul-
tur und Achtung standen. (Diese Haupt-Kasten
fafsten wieder andere, nach den besondern Ge-
Br. Handb. d. alten Gtsch. G
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
\
der Aegypter.
99
wurden; einige hatten hieroglyphische Inschrif-
ten, andere nicht. Wie sie wahrscheinlich in
der kunstmäfsigen Erhöhung der auf Gräber ge-
worfenen Steinhaufen ihren Ursprung haben; so
dienten sie anfangs auch nur als Denkmäler von
Begebenheiten und Menschen; dann als Zierden,
und später erst als Gnomons. — Diese Obelis-
ken, und noch mehr die Piramyden, werden
ewig sprechende Denkmäler der Herrschergewalt
der Pharaonen und der Kaltblütigkeit und des
ausharrenden Fleifses des ägyptischen Volkes blei-
den: zumal, wenn man bedenkt, wie sie so
manche neuere Hülfsmittel der Mechanik durch
die Menschenmenge ersetzen mufsten. 20,000,
oder gar 120,000 Menschen soll Rhampsinit für
seinen Obelisk gebraucht haben. Dieser war
bedeckt mit Hieroglyphen, deren Deutung man
bei Ammianus Marcellin. Xvii, 4. findet, und
soll der lateraniiche vor der Johannis - Kirche in
Rom sein, welchen mit drei andern Domeniko
Fontana unter Sixtus V. um 1588» aufgerichtet
hat. Ein fünfter liegt noch in 6 Stücken un-
aufgerichtet in Rom. Aufserdem finden sich
noch 2 in Alexandria, und mehrere in dem hö-
heren Aegypten.
Nach Rhampsinit sollen Cheops oder Chem-
mis, Chephren, sein Bruder, und Mycerinus,
sein Sohn, von 1146 bis gegen 1000 vor Chr.,
wetteifernd die 3 großen Piramydenl) gebauet
haben. Cheops, erzählt man, habe, um seiner
Baulust zu genügen, die Tempel verschlossen
und die Opfer verboten; daher er von den Prie-
stern als ein gottloser Fürst geschildert wurde:
Mycerin dagegen, der durch die Eröffnung der
Tempel den Priestern Einflufs und Einnahme
wiedergab, wird als ein frommer, guter Fürst
gerühmt.
1146
bis
1000
1) Piramyden, nicht von , sondern von dem
koptischen Piramoiie, Sonnenstrahl, Höhe.
G 2
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
64 Urzustand des Menschengeschlechts.
bestimmte, immer schärfer gesonderte Bedeutung
'hinzu. Besonders aber habe der Mensch Laute,
die er in der Natur und Thierwelt gehört, nach-
getönt, und diese Laute zum Zeichen der Gegen-
stände selbst gemacht. So sei seine Beobachtung
rege geworden, sein Gedächtnifs habe durch Ue-
bung zugenommen u. s. w. — Nun mag es
freilich Sprachen geben, denen wirklich thieri-
sche Ausbrüche des Affects zum Grunde liegen,
und in denen ein mit lebhaften Bewegungen be-
gleitetes Geschrei, als rohe Bezeichnung der nie-
drigsten Bedürfnisse, nach und nach zu einer
ausgebildeteren Gestalt gediehen ist: es giebt fer-
ner ohne allen Zweifel Sprachen, die eine über-
große Menge schallnachahmender (onomatopoe-
tischer) Wörter in sich aufgenommen haben , wie
vor allen die der mongolischen Mantschu. Al-
lein keineswegs läfst sich dies von den Haupt-
sprachen der kaukasischen Race behaupten, wel-
che zugleich die gebildetsten und kunstvollsten
sind: der Indischen nämlich, der Persischen, Rö-
mischen, Griechischen und Deutschen, deren
nahe Verwandtschaft nicht nur aus einzelnen
Wörtern, sondern noch mehr aus der durchgängi-
gen Aehnlichkeit der grammatischen Beugungen
hervorleuchtet. Hier läfst sich keineswegs die
Schallnachahmung als ein bedeutendes Element
der Sprachbildung nachweisen; ja im Indischen,
dem unleugbar ältesten Zweige dieses Sprach-
stammes, verschwinden diese onomatopoetischen
Worte durchaus.*) Nicht also ein wüstes Ge-
schrei aus physisch drängendem Bedürfnisse her-
vorgegangen, nicht Nachahmung des Donnerge-
heuls , der Stimme des Wildes in weiter Einöde
formte und bildete sich nach und nach zu einer
Nothsprache: sondern gleich von Anfang an war
die Sprache ein Kunstwerk. Die lichtvolle Beson-
nenheit, das tiefe innige Gefühl, welches überall i)
i) Nach Schieget a. O.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]