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Die Weltgeschichte.
Ganz Spanien bekömmt einen besonder» König.
,Als wir das letztem^! in Spanien waren, sahen
wir, daß ein kleines Häuflein Wcstgothen, das dem
Schwcrdt der Araber entgangen war, sich nach und nach
vieler Eroberungen dieser Fremdlinge wieder bemächtigte und
verschiedene einzelne Königreiche bildete. Diese Anfälle
gegen die Araber wurden jetzt mit immer steigendem Glücke
der Westgothen fortgesetzt, weil die Araber, oder — wie
man sie hier gewöhnlich nannte, — Mnurcn. unter sich
selbst uneins waren. Endlich blieb den sonst so furchtba«
ren Söhnen Muhameds in ganz Spanien nichts mehr
übrig, als das Königreich Granada. Die christlich -
spanischen kleinen Königreiche selbst schmolzen allmalig in
einander und es entstanden aus den geringeren Reichen
zwey große Staaten: daö Königreich Cllstilten und das
Königreich Allmgonten, und noch ein kleineres zu bcy«
den Seiten der Pyrenäen, das Königreich Navarra.
Zu Arragonie« gehörten außer dem spanischen Anthei!
auch die dalmnschen Inseln, nebst Sardinien und
Sicilien. Endlich vermählte sich im Jahr 1471 Fer-
dinand, König von Arragonien, mit der castilianischen
Prinzessin Jsabella und vereinigte dadurch beyde Reiche.
Bald darauf kündigte Ferdinand dem maurischen König
Addllllah von Granada den Krieg an und nahm ihm im
Jahr 149* nach einem zehnjährigen Feldzuge auch dies
Königreich ab, und sonach gieng nun die Herrschaft der
Araber in Spanien zu Ende. So hatte also dieser west*
gothische Siaat von seiner Gründung an biö zum Schluß
dieses Zeitraums beständig fort mit blutigen Kriegen zu
thun gehabt. Diese kriegerische Lebensart, undder Umstand,
daß die Nation beständig mitten unter ihren 'Feinden
wohnte, gab ihr einen ganz eigenen Charakter, den das
Volk noch bis jetzt nrcht ganz abgelegt hat. Wegen fei*
«er beständigen mißtrauischen Wachsamkeit gegen die Ara-
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
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einige Grenzfestungen und Handelsvortheile, Preußen ein Stück Land
am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch
ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und
die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden
wieder eingesetzt. Der Kaiser vertauschte das ihm zugefallene Sardinien
gegen Sicilien an den Savoyer Fürsten, und dieser nannte sich seitdem
„König von Sardinien."
71. Peter der Große und der nordische
Krieg. Das größte Reich der Erde, eine Landmacht, ist Rußland.
Es verdankt seine Blüte dem berühmten Kaiser Peter dein Großen
(1689—1725). Er hob den Seehandel auf dem weißen Meere, eroberte
Asow (wo?), unterdrückte einen Empörungsversuch der verschwornen
Leibwache (Strelitzen), beseitigte seine herrschsüchtige Schwester und reiste
dann 1697 durch Europa. Hierbei erlernte er in Saardam (in Holland)
die Schiffsbaukunst. Er führte europäische Kleidung ein, legte Schulen
und Buchdruckereien an, erleichterte die Lage der Leibeigenen, gründete
die neue Residenz Petersburg an der Ostsee, beförderte den Handel
(Handel mit Holland, Canäle zur Verbindung der Ostsee niit dem
kaspischen und schwarzen Meere), ließ fremde Fabrikanten und Hand-
werker kommen, suchte selbst Sibirien und Kamtschatka zu cultivieren
und reiste 1716 noch einmal durch Deutschland, Holland und Frankreich.
— Um den Schweden die Ostseeländer zu entreißen, verband er sich mit
Dänemark und Polen und führte gegen den jungen König Karl Xii.
den nordischen Krieg. Karl, mit Heidenkraft erfüllt, schlug an-
fangs alle seine Feinde, zwang den König von Dänemark zum Frieden
und schlug mit 8000 Schweden bei Rarwa ein 10mal so großes
russisches-Heer 1700. Dann wandte er sich gegen den König von Polen
und Sachsen und verfolgte ihn bis nach Sachsen, so daß dieser der
Krone entsagen mußte (1706). Während dieser Zeit eroberte Peter
einen Theil der Ostseelande. Endlich wandte sich Karl wieder gegen
Rußland 1709, und zwar nach der Ukraine. Der Zug schlug fehl, weil
die versprochene Hülfe der Kosacken ausblieb, und bei Pultawa wurde
Karl ganz besiegt. Er floh zu den Türken, die er zum Kriege gegen
Rußland bewog (Katharina, Peters Gemahlin, rettet die eingeschlossenen
Russen). Der König August nahm den polnischen Thron wieder ein,
und auch England, Frankreich und Preußen betheiligten sich jetzt am
Kriege. 1714 kehrte Karl pus der Türkei mach Schweden zurück und
fiel bei der Belagerung von Friedrichshall (norweg. Grenze). Schweden
verlor Bremen und Verden an Hannover, einen Theil von Vorpommern
an Preußen, einen Theil der Ostsccprovinzen und viele Inseln an Ruß-
land. E Von 1630 bis 1709 war Schweden im Norden Europas der
mächtigste Staat gewesen; jetzt trat Rußland an seine Stelle.
A. 72. Brandenburg bis zu den Hohenzollcrn.
Die Mark Brandenburg, das Stammland des preußischen Staates, war
anfangs von germanischen Volksstämmen (Langobarden und Semnonen)
bewohnt; als diese zur Zeit der Völkerwanderung hier wegzogen,
nahmen die Slaven oder Wenden das Land ein, und zwischen diesen
und den Deutschen entsteht ein langer Kampf, in welchem letztere allmählich
nach Osten vordringen und deutsche Sprache und Bildung und das
Christenthuin ausbreiten. Wann hat Karl der Große die Wenden unter-
worfen? Welche Grenzburgen hat er angelegt? (§. 33). Welcher
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Extrahierte Personennamen: Peter Karl_Xii Karl Karl Karl Dänemark Peter Karl Karl Karl Karl Katharina Peters August Karl Karl Karl_der_Große Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Neapel Mailand Sardinien Baiern Sardinien Sicilien Sardinien Europa Saardam Holland Petersburg Ostsee Holland Ostsee Sibirien Kamtschatka Deutschland Holland Frankreich Rarwa Polen Sachsen Sachsen England Frankreich Hannover Schweden Europas Brandenburg Brandenburg