Die Geschichte nach Christi Geburt.
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färb verheeren, und nachdem in einer Zeit von zw?y Jah-
ren viel Tausend schuldloser Einwohner von Kanonen zer-
schmettert oder vom kleinen Gewehr niedergeschossn, od- r
von der Reuterey zerquetscht worden waren, sah sich
Cortez im Jahr 1521'im Besitz der großen Hauptstadt
Mexico. Der letzte Kaiser £>.U rnmozin wurde gefan-
gen und alle se^ Millionen Unte-rthanen unterwarfen sich
den wilden Siegern. Aber noch war der Golddurst der
Spanier nicht gestillt; außer Mexico war auch das große
Reich Peru in Südamerica voll von großen Schätzen:
dies sollte gleichfalls eine Peute der Spanier werden.
Seit undenklichen Zeiten herrschte hier tun Kaiserstamm,
der den Namen Jncü führte, und der dem allgemeinen
Glauben der Einwohner nach von der Sonne entsprossen
war. Der jetzige, der mit seinem Volke dem Tode über-
geben werden sollte, hieß Atahualpll, und es kam,
um das Abschlachten der bedaurenöwürdigen Nation recht
geschwind vollführen zu können, blos darauf an, einen
der Kunst zu würgen recht kundigen Mann zu finden.
Der König von Spanien wählte zu diesem satanischen Ge-
schäfte den Pizcrrro, welcher es auch mit Freuden über-
nahm, und im Jahr 1532 seinen Mordzug antrat, An
der Spitze desselben befand sich ein Dominicaner - Mönch,
Namens Valverde, mit einem grvßm Kreuz ;n der
Hand, an welchem das Bild des. Ariehmstmstm hieng.
9itahualpa erschien, getragen auf einem goldyen Tvrem
und umgeben mit einigen Tausend in Gold gekleideter und-
mit goldnen Waffen versehener Soldat«!, nicht um sich
zu wehren, sondern um sich die Freundschaft des Königes,
von Spanien zu erbitten. Der Mönch hielt ihm das
Kreuz vor, und kündigte ihm durch einen Dolmetscher
an, daß der Pabst ganz America an den König von Spa-
nien geschenkt habe; auch sy es des heiligen Wat-es
Wille, daß der Kaiser mit allen seinen Untcrthauen das
T 5 C b'ch -
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Cortez
Extrahierte Ortsnamen: Christi Südamerica Spanien Spanien
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wiesen (Pferdezucht!). Die Küste von Snmland ist das Haupt-
gebiet der Bernsteingewinnung. — Die Bevölkerung ist vorwiegend
evangelisch, im Ermeland katholisch; Hr Polen und Litauer.
I. Reg.-Bez. Königsberg. Königsberg am Pregel, 151 000 E.,
Krönungsstadt der preußischen Könige, Festung ersten Ranges und Haupt-
handelsplatz des deutschen Handels mit Rußland (Univ., Oberlandesgericht).
Am Eingänge in das frische Haff liegt das befestigte Pillan, der Vor-
bafen von K., am Eingänge in das kurische Haff ist die befestigte Hafen-
stadt Memel, 20 000 E., die nördlichste Stadt Preußens. — Bei Preußisch-
st y l a n und Friedland Schlachten 1807. — 2. Neg.-Bez. Gumbinnen
«Preuß. Litauen). Tilsit, 22 000 E., Friede 1807. Insterburg ist
Eisenbahnknotenpunkt. — Zwischen den Seeen im Süden liegt die Festung
Boyen.
Ii. Prob. Westpreußen, zu beiden Seilen der Weichsel,
Fläche etwa Vh, Bevölkerung 1/id des Staats. Die Niederungen
an der Weichsel und Nogat sind höchst fruchtbar (Weizen, Pferde-
zucht), die höher gelegenen Landstriche meist sandig. Die Be-
völkerung ist etwa zu gleichen Teilen evangelisch und katholisch;
1/2 sind Polen.
1. Neg.-Bez. Danzig. Danzig, 115 000 E., Festung, altertümlich
gebaut, von mehreren Flußarmen durchschnitten („nordisches Venedig"), ist
eine wichtige Seehandelsstadt (Holz- und Getreide-Ausfuhr). Elbing,
38000 E., ist eine lebhafte Handelsstadt. M arten bürg mit dem berühmten
Schloß der Ritter des deutschen Ordens. — 2. Rcg.-Bez. Marienwerder.
Marienwerder, 10000 E., Oberlandesgericht. Thorn, 24 000 E.,
Festung ersten Ranges. Kopernikus geb. 1473.
I. Gieb an a) die Lage, b) die Grenzen, c) die Flüsse beider Pro-
vinzen! — Erkläre: Haff, Nehrung, Delta, Werder!
Iii. Prou. Brandenburg, Stammland des preußischen
Staates, etwa 1/y der Fläche und Vs der Bevölkerung desselben
umfassend, liegt zwischen den nördlichen und südlichen Landrücken
des norddeutschen Tieflandes, ist reich bewässert (Flüsse, Seeen,
Kanäle) und hat meist ebenen Sumpf- und Sandboden („des
heiligen römischen Reiches Erzstreusandbüchse") mit weiten Kiefern-
sorften, doch findet sich auch, namentlich an der Havel, eine Reihe
anmutiger Hügel. Die Bevölkerung ist vorwiegend evangelisch.
Bon Bedeutung sind Schafzucht und Wollverarbeitung (besonders
im S.-O. der Provinz: Luckenwalde, Kottbus, Guben u. a.).
I. Stadtbezirk Berlin. Berlin, 1316 000 E., zu beiden Seiten der
schiffbaren Spree in sandiger Ebene, aber ziemlich in der Mitte der östlichen
Provinzen, wo sich die großen Handelsstraßen von W. nach O., von der
obern Oder zur untern Elbe und von Mitteldeutschland zur untern Oder
kreuzen. Haupt- und Residenzstadt, Sitz der höchsten Behörden des deut-
schen Reichs und Preußens; hier tagen Reichstag und preußischer Landtag.
Es hat trefflich ausgestattete Bildungsanstalten (Universität, Akademie der
Wissenschaften Und Künste), reiche Sammlungen^(Museum. Bibliothek,
zoologischer und botanischer Garten 2c), ist erste Fabrik- (Seiden-, Woll-
und Maschinenfabriken) und Handelsstadt Deutschlands (hier der größte
Wollmarkt Europas) und der Endpunkt von 11 Eisenbahnen, deren Bahn-
höfe durch die Verbindungsbahn (eine an 40 km lange Gürtelbahn um
die Stadt) und die Stadtbahn mit einander verbunden sind. — Bis tief
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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in die Nacht auf den Straßen lebhaftester Verkehr, den teilweise Omnibusse,
die die Stadt nach allen Richtungen hin durchfahren, Pserdeeiscnbahnen und
Tausende von Droschken vermitteln. Hauptstraßen: Unter den Linden
(50 m breit, 1 km lang; Brandenburger Thor mit der Viktoria, Denkmal
des alten Fritz, kaiserliches und kronprinzliches Palais), Friedrichs-
straße (3,4 km lang, schnnrgrade), Wilhelmsstr. (mehrere Ministerien),
Leipziger Str. (die Landtagsgebände), Königsstr. (lange Brücke mit
dem Denkmal des großen Kurfürsten; Rathans). — Viele freie Plätze
mit zahlreichen und schönen Denkmälern (Lustgarten, in der Mitte der
Stadt: königliches Schloß, Dom, Museen, Denkmal Fricdr. Wilh. Iii.;
Wilhelmsplatz mit 6 Bildsäulen der Feldherren Friedrichs be§ Großen).
Vor dem Brandenburger Thore der Tiergarten, ein Gehölz mit schönen
Anlagen. (Denkmal für 1864, 1866 und 1870/71 auf dem Königsplatze;
zoologischer Garten.)
2. Reg.-Bez. Potsdam, bestehend aus der Mittelmark, der Priegnitz
und Ukermark. Potsdam, 51000 E., zweite Residenz, wesentlich Garnisou-
und Beamtenstadt, liegt in reizvoller Umgebung von Havelseeen, bewaldeten
Hügeln und Parks (Schlösser Sanssouci und Babelsberg). Char-
lottenbnrg, 42 000 E., nur durch den „Tiergarten" von Berlin getrennt,
mit dem es zu verwachsen beginnt (Mausoleum). An der Mündung der
Spree liegt die starke Festung Spandau, 32 000 E., mit bedeutenden
Pulver- und Gewehrfabriken (Reichskriegsschatz). Brandenburg a. d.
Havel, 33 000 E., die älteste Stadt der Mark. Schlachten: Großbeeren
und Dennewitz 1813, Fehrbellin 1675. — 3. Reg.-Bez. Frankfurt (Neu-
mark und Niederlansitz). Frankfurt a. d. Oder, 54 000 E., in dessen
Nähe Kunersdorf, Schlacht 1750. Küstrin a. d. Oder, 15000 E., Festung.
In der Nähe Zorndorf, Schlacht 1758.
Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes ist Berlin. Gieb die Hauptbahnen,
die von hier ausgehen, an! Wodurch sind Oder und Elbe verbunden?
Iv. Prov. Pommern, Fläche etwa l/n, Bewohner (vor-
wiegend evangelisch) nur V19 von der Preußens, ist westlich der
Oder (in Vorpommern) fruchtbar, östlich derselben (in Hinter-
pommern) sandig. (Pommersche Sceenplatte). Gänse- und Schaf-
zucht, soivie Schiffbau und Schiffahrt sind bedeutend.
1. Reg.-Bez. Stettin. Stettin, 100 000 E., die wichtigste See-
handelsstadt Preußens, die Hafenstadt Berlins; hier auch große Werften
t Oberlandesgericht). Swinemünde, befestigter Vorhafen und Seebad auf
der Insel Usedom. Stargard, die alte Hauptstadt Hinterpommerns.
Au kl am, Seehafen. — 2. Reg.-Bez. Stralsund. Stralsund, 30 000 E.,
früher starke Festung; an der einen Seite das Meer (hier befestigt), an
der anderen Seeen und Teiche, hängt durch 3 Brücken mit dem Festlande
zusammen. Wallenstein 1628. Greifswald, 20 000 E., Universität. —
Rügen, durch den schmalen und seichten Bodden vom Festlande getrennt,
ist die größte und schönste deutsche Insel (herrliche Buchcnwalduugen; Herthasee;
Stubbenkammer, 130 m hohe Kreidefelsen; Seebad). — 3. Reg.-Bez. Köslin.
Köslin, 17 000 E., Kolberg, 17 000 E., Küstenbefestigung, Seebad
(Nettelbeck, Gneisenau 1807).
1. Vergleiche die Provinzen Pommern und Preußen hinsichtlich der
Lage und Bodenbeschaffenheit! — 2. Gieb die Haupteisenbahnen dieser
Provinzen an!
_ V. Prov. Posen, etwas kleiner als Pommern, zu beiden
Seiten der Warthe gelegen, ist die ebenste aller preußischen Pro-
vinzen. Der Boden ist durchweg recht fruchtbar; weite Moor-
und Bruchgegenden sind entwässert (Netzebruch). Landwirtschaft
ist Hauptnahrungsquelle; Industrie ist gering. Die Bevölkerung
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Fritz Friedrichs Nettelbeck
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von den Europäern und Negerinnen. Die Nachkommen romanischer
Einwanderer der Kolonieen werden besonders in Westindien und
Südamerika Kreolen genannt.
1. Vergl. nach der Karte die Größe der Gebiete in den einzelnen
Zonen? — 2. Woher mag es kommen, daß Amerika ein kühleres und
feuchteres Klima hat als die alte Welt? — 3. Welchen Rassen gehört die
Bevölkerung an? — 4. Berechne die Volksdichtigkeit und vergl. damit die
der alten Welt!
§ 63. Bodenbeschaffenheit Südamerikas. — I.die
Gebirge: a) Die Anden liegen nahe und parallel der Westküste
von der Südspitze bis zum karibischen Meer; sie sind an 7500 km
lang, 100 bis 750 km breit. Die Gipfel ragen vielfach in die
Schneeregion. Man zählt über 50 Vulkane. Die einzelnen Teile
werden nach den Küstenländern benannt. Im Süden ist die
Kette einfach, weiter nördlich 2 bis 3 Ketten, zwischen welchen
Hochthäler sich befinden. Als höchster Berg gilt jetzt der Acon-
cagua, 6834 m. — b) Das brasilische Bergland. — c) Das
Berglaud von Guyana. — cl) Das Küstengebirge von Venezuela.
In der Mitte zwischen S. und N. erreichen die Anden ihre größte
Breite. Hier befindet sich in einer Höhe von über 3800 m der Titi-
cacasee, 8300 gllm; er hat süßes Wasser und baumlose Ufer. Im O.
desselben erhebt sich der Jllampu bis über 6500 m. Auf der Hochebene
von Quito (Kito) liegt der Chimborazo (Tschimborasso), 6300 m,
und der stets rauchende Cotopaxi, 6000 m. Die Gipfel dieser Berge
find mit ewigem Schnee bedeckt. Infolge der kalten Humboldtströmung
ist das Küstengebiet vom 30/' südl. Br. bis nahe zum Äquator) regenarm,
sandig und nur in den Flußthälern fruchtbar. (Wüste Atacama, reich
an Salpeter und Silber). In den Stufenländern gedeihen europäische
Kulturpflanzen, und auf den Hochebenen, wo ein ewiger Frühling herrscht,
finden sich vortreffliche Wiesen. Der regenreichere Ostabhang hat eine
üppige Vegetation inutzhölzer; Chinarinde). Lama und Kondor sind die
charakteristischen Tiere des metallreichen Hochgebirges.
2. Flüsse und Tiefebenen: a) Der Magdalenen-
strom durchfließt eine kleine, heiße Ebene. — b) Der Orinoko
steht in Bezug auf Länge und Gebiet hinter der Donau etwas
zurück, übertrifft sie aber an Wasserreichtum; sein Delta ist fast
so groß wie die Rheinprovinz. Die Ebenen des O. heißen Llanos
(Ljanos). — c) Der Amazonenstrom (5700 km lang, Gebiet
an 7 Mill. gkm) ist der größte Strom der Erde. Seine Quellen
liegen nur etwa 120 km vom großen Ozean entfernt. Er hat
gegen 100 schiffbare Nebenflüsse, von denen 20 so groß oder noch
größer als der Rhein sind. Sein nördlicher Mündungsarm ist
an 80 km, der südliche an 50 km breit. Durch den Kasi-
guiare steht sein Nebenfluß Negro mit dem Orinoko in Ver-
bindung. — d) Der Parana, mit den Nebenflüssen Paraguay und
Uruguay, heißt im Mündungsgebiete La Plata, d. h. Silberstrom.
Die Llanos ld. h. Ebenen) sind Steppen, welche sich während der
Regenzeit (April—oktober) mit mannshohem Graswuchs bedecken; die
niedriger liegenden Teile verwandeln sich in unabsehbare Seeen. Mächtig
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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a) Die nördlichen Staaten: Kolumbien (Hauptstadt Bogotá,
100 000 E.), Venezuela «Hauptstadt Caracas, 56 000 E.) und das
britische, niederländische und französische Guyana «letzteres mit der Stadt
Cayenne) haben ein feucht-heißes, zum Teil höchst ungesundes Klima.
Mais, Reis, Kaffee, Kakao, Tabak und Zucker sind Hauptprodukte. Die
Bewohner sind größtenteils Mestizzen, Mulatten und Neger. Über die
Landenge von Panamá führt von Colón nach Panamá eine 75 km lange
Eisenbahn; jetzt wird an dieser Stelle ein Schiffahrtskanal gegrabey. —
b) Die westlichen Staaten: Ecuador «Hauptstadt Quito, 80000 E.), Peru
«Hauptstadt Lima, 100 000 E.) und Bolivia «Hauptstadt La Paz (Pahß),
26 000 E.) sind reich an edlen Metallen, Kupfer und Salpeter; an der
Küste von Peru liegen reiche Guanoinseln. Die Bewohner sind meist
Indianer und Mestizzen, nur etwa V3 sind Kreolen. — c) Die südlichen
Staaten: Chile (Tschili), Argentinien, Uruguáy und Paraguay
stimmen in Klima und Natur etwa mit Süd und Mitteleuropa überein.
Viehzucht und Ackerbau sind die Hauptnahrungsquellen der meist europäischen
Bewohner. (Im S. des Festlandes leben die großen, stumpfsinnige!:
Patagouier, auf dem Feuerlande die kleinen, armen Pescheräs). —
Chile, mit der Hauptstadt St. Jago, 200000 E., und der wichtigen
Hafenstadt Valparaiso, looooo E., ist ein schmales, fruchtbares und
gesundes Küstenland (Kupfer, Silber rc.); hier auch viele Deutsche.
Buenos-Aires, d. h. gute Lüfte, 350 000 E., Hauptstadt Argentiniens
und Montevideo, d. h. Schauberg, über looooo E., Hauptstadt von
Uruguáy, sind wichtige Hafenstädte «Ausfuhr von Häuten und Fleisch-
extrakt.) — d) Den Q. und fast die Hälfte von ganz Südamerika nimmt
das Kaisertum Brasilien ein. Es ist ein reich gesegnetes Land (Kaffee,
Zucker, Farbholz rc.; Gold und Diamanten im Gebirgslande). Die Mehr-
zahl der Bewohner sind Neger und Mulatten (im Innern leben viele rohe
Jndianerstämme, z. B. die Botokudeu). In den südlichen Provinzen ist
eine Reihe blühender deutscher Kolonieen. Die Hauptstadt Rio de Ja-
neiro, 400 000 E., hat wohl den größten und sichersten Hasen der Erde.
Bahia, 140 000 E., und Pernambuco, 130 000 E., sind Hafenstädte.
1. Wie viel Einwohner hätte Südamerika, wenn es so stark bevölkert
wäre, wie Deutschland? — 2. Gieb die Grenzen der einzelnen Länder
an! — 3. Welche Staaten durchsließen die § 63 genannten Ströme? —
4. Welche Staaten sind vorzugsweise., Gebirgsland, welche Tiefland? —
5. Welche Staaten durchschneidet der Äquator?
§ 65. Mittelamerika und Westindien.
1. Mittelamerika (Centralamerika), etwa so groß wie
Deutschland, ist das Verbindungsglied zwischen Süd- und Nord-
amerika. Auf der Landenge von Panamá senken sich die Kor-
dilleren bis aus 80 m, aus dem Isthmus von Tehuantepek bis
200 m; dazwischen erheben sie sich bis 4500 m. Hier ist eine
der vulkanreichsten Gegenden der Erde (häufige Erdbeben).
Das Land hat ein heißes, an den Küsten ungesundes Klima und ist
reich an tropischen Gewächsen (Kaffee, Zucker, Indigo; Mahagoniholz).
Die Bewohner (kaum 3 Mill.) sind größtenteils Indianer und Mestizzen.
Den größten Teil des Landes nehmen die fünf Republiken ein: Guate-
mala, St. Salvador, Honduras, Nikarágua und Co sta-Rica
(— reiche Küste).
2. Westindien (Flache etwa 2/3 des preußischen Staats,
über 472 Mill. E.) umfaßt drei Inselgruppen: die großen und
kleinen Antillen und die Bahamá-Inseln, welche zusammen das
amerikanische Mittelmeer vom atlantischen Qzean abschließen. Sie
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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mit den Vororten an 100 000 E. (Krupp'sche Eisenwerke). Im Wupper-
thale die Doppelstadt Barmen-Elberfeld, an 210000 E., Hauptsitz
der Leinen- und Banmwollenwebereien. Etwas südl. Solingen und
Remscheid mit Eisen- und Stahlfabriken. Am rechten Rheinufer liegen
Düsseldorf, 115 000 E. <Malerschule), Duisburg, 48 000 E. und
die Festung Wesel. Im linksrheinischen Lande merke Krefeld, 90 000 E.,
Seiden- und Sammetfabriken, und Klebe. — 2. Reg.-Bez. Köln, zu beiden
Seiten des Rheins gelegen. Köln, über 160 000 E., die reichste Handels-
stadt der Provinz, mit dem gegenüberliegenden Deutz Festung ersten Ranges.
(Dom 160 in hoch; Eau de Cologne). Bonn, 36000 E.. Universität.—
3. Reg.-Bez. Aachen. Grenzbezirk im W. Aachen, 95 000 E., einst
Krönungsstadt deutscher Kaiser, mit reger Industrie (Tuche); Bad; Grab
Karls des Großen; Wallfahrtsort. — 4. Reg.-Bez. Koblenz. Vom Sieben-
gebirge aufwärts bis zur Nahe das malerische, viel besuchte Rheinthal.
(Wein!) Koblenz a. d. Moselmündung, mit der rechtsrh. Bergfestung
Ehr en breitenstein Festung ersten Ranges, 36 000 E. — 5. Reg.-Bez.
Trier, der südw. Teil. Trier, 26 000 E., älteste deutsche Stadt, Über-
reste römischer Bauwerke. — Saarbrücken, in dessen Nähe die Spi-
cherner Höhen (6. Aug. 1870) und reiche Kohlenlager.
Außerdem gehören noch zum Königreich Preußen die Hohenzollernschen
Lande am schwäbischen Jura, 1143 ginn, 67 000 katholische E. Hier die
Stammburg der Hohcnzollern, 860 in hoch gelegen.
1. Gieb die Grenzen Preußens an! — 2. Nenne Gebirge und Flüsse
in Preußen! — 3. Ordne die Provinzen a) nach ihrer Größe, b) nach
der Dichtigkeit der Bevölkerung! Welche Provinzen sind dichter bevölkert
als der ganze Staat? Welche weniger dicht? Gieb Gründe dafür an!
— 4. Zn welcher Provinz gehören folgende Regierungsbezirke: Bromberg,
Oppeln, Magdeburg, Stralsund, Danzig, Düsseldorf, Königsberg? — 5. Welche
Provinzen grenzen an die Küste? Nenne ihre Hafenstädte! — 6. Wo befinden
sich die bedeutendsten Fabrikdistrikte? Weshalb wohl? — 7. Stelle die
10 bevölkertsten Städte zusammen! — 8. Nenne Städte an der Oder,
Elbe, Weser, dem Rheine! — 9. Nenne die Hauptorte an den Eisenbahn-
linien von Köln nach Berlin, von Hannover nach Königsberg, von Emden nach
Posen, von Erfurt nach Breslau, von Frankfurt a. M. nach Königsberg!
§ 23. Die Könige. Sachsen, Bayern, Württemberg.
ma»*. 1. Sachsen, im Herzen Mitteleuropas gelegen, hat die Ge-
^ê^^stalt eines rechtwinkligen Dreiecks und ist kleiner als die kleinste
® L Provinz Preußens. Es dacht sich allmählich nach N. ab und
wird von tiefen Flußthälern (welchen?) durchschnitten. Mit der
Zunahme der Höhe von N. nach S. nimmt die Fruchtbarkeit
des Bodens ab. Land- und Waldwirtschaft, Bergbau (Kohlen,
Eisen, Silber, Blei, Zink) und Industrie (Gewebe, Maschinen,
Porzellan) stehen in hoher Blüte, daher ist die Bevölkerung sehr
dicht. Sie beträgt über 3 Mill. und ist meist evangelisch; das
Königshaus ist katholisch.
Das Land zerfällt in 4 Kreishauptinannschaften, die nach den mit
einem * bezeichneten Städten benannt sind, a) "Dresden, 246 000 E.,
auf beiden Seiten der Elbe, Hauptstadt; reiche Gemäldesammlungen.
Meißen hat die älteste Porzellanfäbrik Deutschlands, Freiberg, 28000 E.,
eine berühmte Bergschule. In der sächsischen Schweiz die Felsenfestung
König st ein, am Ende des Durchbruchsthales der Elbe Pirna,
von wo der Elbsandstein, ausgezeichnet zu Bauten und Bildhauerarbeit,
weithin versandt wird. Kesselsdorf (10 km westlich von Dresden). —
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
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landsbucht); im O. und N. liegen Teile des Wesergebirges, im
S. das rheinische Schiefergebirge (Sauerland). — „Rote Erde"
ist eine Bezeichnung für Westfalen; Feme.
1. Rcg.-Bez. Münster <nordw. Teil). Hier ist Ackerbau vorherrschend
(Schinken; Pumpernickel). Münster, 44000 E., Hauptstadt der Provinz
(Wiedertäufer; Friede 1648). — 2. Reg.-Bez. Minden (nordöstl. Teils.
Minden, 19000 E. Bielefeld (35000) und Herford (16000),
Hauptsitze der Leinenindustrie. Paderborn, 17 000 E., benannt nach
den Quellen der Pader unter dem alten Dom. Höxter a. d. Weser, in
der Nähe die alte Abtei Corvei. — 3. Reg.-Bez. Arnsberg (siidl. Teil).
Im W. (an der Ruhr) liegt ein ausgedehntes Kohlenbecken, das sich bis
zum Rhein erstreckt; auch Eisensteine werden hier massenhaft gewonnen.
Daher reiht sich hier Stadt an Stadt, Bergwerk an Bergwerk, Fabrik an
Fabrik. Dortmund, 78000 E., ist der Mittelpunkt des Bergbaues auf
Kohlen und Eisen; westl. und südl. davon die Fabrikstädte Bochum,
Witten, Hagen, Iserlohn mit 20—30000 E.; Hamm. 22000 E.
ieisenbahnen!) und Soest, 15600 E., liegen im Ackerbaudistrikt (das
fruchtbare Vorland der Haar heißt Hellweg). Siegen, 17 000 E., hat
ausgezeichnetes Eisen. Die Hochebene des Sauerlandes ist rauh und un-
fruchtbar und hat eine ärmliche Bevölkerung.
Xi. Prov. Hessen-Nassau, die kleinste Provinz (nur Y22
der Fläche und 1/i8 der Bevölkerung Preußens), reicht von der
Werra-Weser bis zum Main und Rhein, schließt Oberhessen, ein
Stück der Rheinprovinz und teilweise Waldeck ein und ist ein
waldreiches Berg- und Hügelland, von fruchtbaren Thälern durch-
schnitten. — Bevölkerung zu 3/4 evangelisch.
1. Reg.-Bez. Kassel. Kassel, 64000 E., Provinzial-Hanptstadt. In
der Nähe Wilhelmshöhe mit großartigem Parke und berühmten Wasser-
künsten. Fulda, 12000 E., Dom mit Bonifacius' Grabe. Marburg,
13 000 E., Universität. Hanau, 24 000 E., Gold- und Silberwaren.
Rinteln a. d. Weser und Schmalkalden im Thüringer-Walde liegen
getrennt. — 2. Reg.-Bez. Wiesbaden. Wiesbaden, 55000 E., Badeort
(das Wasser des Kochbrunnens hat 70°). Andere berühmte Badeörter und
Mineralquellen am Taunus: Homburg v. d. Höhe, Schwalb ach.
Schlangenbad, Soden, Selters (Selterswasser). Ems a. d.lahn
mit warmen Heilquellen (König Wilhelm). Berühmte Weinorte am Main
und Rhein: Hochheim, Johannisberg, Rüdesheim, Aßmanns-
hausen. — Frankfurt a. M., mit den Vorstädten 1840(0 Einw.
Lange Zeit der Wahl- und Krönungsort der deutschen Kaiser. Blühende
Handelsstadt (Geldmarkt).
1. Welche nicht preußischen Länder werden von den 3 letzten Pro-
vinzen eingeschlossen? — 2. Gieb die Hauptorte an der Eisenbahn von
Hannover nach Frankfurt an!
Xii. Prov. Rheinland (Rheinprov.), nur V13 der Fläche,
aber über lji der Bevölkerung des ganzen Staates; 3/4 katholisch.
Der nördliche Teil gehört der Tiefebene an, der südliche dem
rheinischen Schiefergebirge. Die Provinz ist reich an Eisen und
Steinkohlen, daher die Industrie hier so bedeutend, wie in keiner
anderen; in den Thälern Weinbau.
1. Reg.-Bez. Düsseldorf, nördl. Teil der Provinz, zu beiden Seiten
des Rheins, mit reichen Kohlenlagern a. d. Ruhr. Hier ist die gewerb-
reichste und am dichtesten bevölkerte Gegend Deutschlands. Essen a. d. Ruhr,
Ui: d
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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236 Mittlere Zeit.
die öon der entgegengesetzten Seite gekommen waren. Von den fünf ™lt welchen Magelhäens 1519 die Reise unternommen hatte' kehrte 1522 nur ems nach Spanien zurück; damit war also die erste
Vc toirfls ausgeführt. In demselben Jahre, als Magely^ens seme Reise um die Welt antrat, unternahm Ferdinand Cortez, ein mpferer und edelgesinnter Spanier, die Eroberuna Mexicos Dieses Reich war von vielen Millionen Menschen bewohnt die in volkreichen Städten lebten. Künste und Gewerbe trieben, sich in baumwollene Stoffe kleideten und in einer geordneten Staatsverfassuna unter einem Könige lebten. Mit nur 70 kühnen Spaniern segelte Cortez von Cuba ab. Nach seiner Landung verbrannte er seine Schiffe und ruckte auf die von einem See umgebene Hauptstadt Mexico vor. eroberte dieselbe trotz tapferer Verteidigung der zahlreichen Bevölkerung und nahm den König Montezuma gefangen. Aber in der eroberten Stadt kamen die Spanier in die größte Gefahr. Die Einwohner Phöben sich töteten ihrin gefangenen König und zwangen Cortez zur flucht, ^udem wurde dieser noch von einem spanischen Heere bedrängt, das der neidische Statthalter von Cuba gegen ihn ausgesandt hatte. Aber Cortez verlor den Mut nicht: er zwang das spanische Heer durch ernen nächtlichen Überfall, sich ihm anzuschließen und rückte so verstärkt von neuem gegen die Hauptstadt vor, erstürmte sie und eroberte dann »n ^aycn ganze Land. Er stellte darauf den mit schrecklichen Menschenopfern verbundenen Götzendienst ab und begann damit Neu-wamen" auf europäische Weise einzurichten und das Christentum einzuführen, als ihm die Verwaltung des Landes entzogen wurde, damit er mcht auf den Gedanken käme, sich ein eigenes Königreich zu errichten. 1536 entdeckte er noch Kalifornien und kehrte bald nachher nach Spanien zurück; Kummer über den Undank feines Königs Karls V. verkürzten ihm feine Tage. Er starb 1547.
Die reichen Schätze Mexicos vermochten die Goldgier der Spanier noch nicht zu stillen; auf ihre Frage nach mehr Gold zeigten die Einwohner nach Süden. Dahin segelte nun von Panama aus (1524) der Spanier Pizcitro, ein Mann von niederer Herkunft, roh, hartherzig, aber von verwegener Tapferkeit. Er fand Peru, unterwarf das schöne und an Goldminen reiche Land durch List, Verrat und Grausamkeit und fand eine ungeahnte Menge Goldes; doch siel er bald nachher in der von ihm gegründeten Dtadt Lima im Kampfe mit feinen eigenen Offizieren.
Die armen Eingebogen wurden wie Sklaven behandelt und zu harter ungewohnter Arbeit auf dem Felde und in den Bergwerken gezwungen, welche die Kräfte ihres Körpers überstieg. Umsonst predigten Missionare Milde; der Eigennutz verstockte die Herzen der Europäer. Da machte der edle Bischof Las Casas den Vorschlag, die weit kräftigeren Neger aus Afrika berüberzuholen und diese statt der schwachen Indianer zu benutzen. Dieser Rat wurde befolgt, und damit war der Anfang mit dem Negersklavenhandel gemacht, der bis in unsere Zeit gewährt hat.
Der Einfluß der neu entdeckten Welt auf das Leben der Europäer ist unberechenbar. Neue Nahrungs-, Genuß- und Heilmittel, wie die Kartoffel, der Tabak und die Chinarinde, wurden bald den Europäern zu bleibendem Bedürfnis;
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Cortez Ferdinand Eroberuna_Mexicos Cortez_von_Cuba Cortez Karls_V. Spanier_Pizcitro
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Cuba Kalifornien Spanien Karls Mexicos Panama Lima Afrika
Aandöuch
für den
Gkschichtsiiilterlicht.
Zum Gebrauch für Lehrer
an
Volks- und Mittelschulen
c£. Koffmeiier,
Borsteher der Königl. Präparanden-Anstalt,
W. Kering,
Lehrer am Königl. Seminare
zu Aurich.
Teil 3.
Geer:- ut
für : : -ie
c. ■ .eng
Cr: , . vd;g §ci lulbuchbibhothels
tq
Hannover 1889.
Helwingsche Verlagsbuchhandlung.
(Th. Mierzinsky, Königl. Hofbuchhändler)
Schlägerüraße 20.
Internntfenafes §z- :;!buci Institut Braune , • . g Inventarisiert unter " Bibliothek - Km-Rr
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TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Preußens Wiedergeburt. 247
und stammte aus einem alten Rittergeschlechte. In ernst-christlicher Weise auferzogen , erwarb er sich in Staatswissenschaften, besonders in der Bergkunde, gute Kenntnisse und nahm zuerst am Kaiserhofe Dienste. Beim Reichskammergericht in Wetzlar, dem Reichstag zu Regensburg und dem Reichshofrat in Wien fand er lauter erstarrte Formen und leeren Buchstabenkram. Angelockt durch den Namen Friedrichs des Großen, trat er 1780 als Bergrat in den Dienst der preußischen Monarchie, an deren Glück er „deutsche Veredlung und Kultur fest und unzertrennlich gekettet" wußte. 1784 übernahm er mit seinem Amtssitz in Wetter an der Ruhr die Leitung der westfälischen Bergämter und der Minden-schen Bergwerkskommission, dazu das Fabrikwesen der Grafschaft Mark. Noch heute ist dort seine segensreiche Thätigkeit in unauslöschlicher Erinnerung. ..Sein Werk war die Schiffbarmachung der Ruhr, welche die Beförderung der Kohlenschätze des Landes nach Kleve, zum Rhein und nach Holland ermöglichte, die Anlage von 20 Meilen Kunststraßen durch die Grafschaft Mark, die in einem Jahre ohne Frondienst durch lauter bezahlte Arbeit vollendet wurden, und eine Reform der Accife, die darin bestand, daß für das flache Land die Verbrauchssteuer überhaupt wegsiel, die Städte aber bestimmte feste Zahlungen übernahmen und diese durch städtische Abgaben von Mehl, Getreide, Fleisch, Getränken und Brennstoffen ihrerseits aufbrachten." (Oncken.) Indem Stein aus den Glanz der großen Welt verzichtete, suchte er der armen Bevölkerung die Quellen des Wohlstandes zu erschließen. Was ihm fein Wirkungskreis verdankte, das bezeugt eine Adresse der Eingesessenen des Kreises Wetter zum Erntefeste 1795 an ihn: „Es war eine Zeit, da die Bewohner der westfälischen Städte in den Räten der königlichen Kammern nicht Ratgeber, Freunde und Beschützer sahen, da Kälte, Zurückhaltung, Mißtrauen und Furcht die Herzen verschloß. — Da begann ein Mann seinen Wirkungskreis unter uns, den hohe Rechtschaffenheit, reine Vaterlandsliebe, seltene Kenntnisse, nie ermüdende Thätigkeit allgemeine Bewunderung erwarben. Er teilte sein Herz und seinen Geist denen, die unter ihm arbeiteten, mit: diese rangen ihm nach, ein edler, schöner Gemeinsinn ward durch ein einziges großes Beispiel unter denen, die es gut mit unserm Geburtslande meinten, aufgeregt und brachte schon und verspricht die herrlichsten Früchte. Offenheit, Liebe, Zutrauen verbinden immer enger unser Volk mit der vortrefflichen jetzigen Verwaltung." Im Jahre 1795 ward Stein Oberpräsident sämtlicher westfälischer Kammern: 1802 wurde er nach Münster berufen, um, nachdem Blücher die neuen westfälischen Landesteile militärisch in Besitz genommen, dieselben politisch dem preußischen Staate zu verbinden (S. 215). Von Bedeutung wurde für seine späteren Reformen eine Wanderung durch Mecklenburg im Jahre 1802, die ihm das traurige Schauspiel der Leibeigenschaft vor Augen stellte. Er fand auf den großen Acker-fluren „ eine Einförmigkeit, eine tote Stille, einen Mangel an Thätigkeit über das Ganze verbreitet, die ihn sehr niederdrückte und verstimmte." „Die Wohnung des mecklenburgischen Edelmanns," so schreibt er, „der seine Bauern jagt, statt ihren Zustand zu verbessern, kommt mir vor, wie die Höhle eines Raubtieres, das alles um sich verödet und sich mit der Stille des Grabes umgiebt." In seinen Verwaltungsberichten sprach er es aus: „Soll die Landwirtschaft in einem blühenden Zustande sein, so muß dem Landmann der Besitz von Kenntnissen seines Geschäfts, von Kapital zur Anlage und zum Betrieb und von Freiheit in Benutzung seiner Kräfte und seines Grundeigentums verschafft und gesichert sein. Wenn er aber alles dieses nur in einem sehr unvollkommenen oder
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Oncken
Extrahierte Ortsnamen: Wetzlar Regensburg Wien Kleve Rhein Holland