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1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 20

1910 - Hannover : Helwing
— 20 — ist Bernward bahnbrechend für die Kunst geworden. Zum ersten Male seit Jahr- Hunderten ist in ihnen ein Werk entstanden, ans dem die dargestellten Personen durch ihre Bewegungen und Gebärden lebhaft erzählen, nicht mehr blosz starr und tot dastehen. Auch eine der schönsten Kirchen der Rnndbogen-Bauweise (romanisch), die Michaeliskirche, verdankt diesem bedeutenden Manne ihre Entstehung; ihre Decke trägt das größte (28 lj2 m laug und 8 lj2 m breit) und schönste Deckengemälde dieser Zeit, welches den Stammbaum Jesu darstellt. Aus der Blütezeit des Bürgertums im 15. und 16. Jahrhundert sind so viele und prächtige Holzbauten erhalten (Knochenhaueramthaus), daß man Hildesheim der vielen altertümlichen Bauten wegen das Nürnberg des Nordens genannt hat (47 000 Einwohner). An der Stelle, wo die Leine aus dem Hügellande in die Ebene tritt, liegt die Haupt- und Residenzstadt Hannover (280090 Einwohner). Der Name be- deutet „hohes Ufer" (niederdeutsch hoen overe, die älteren Stadtteile liegen mehr als 6 m über dem Flußbett der Leine). Schon zur Zeit Heinrichs des Löwen Königl. Theater in Hannover. war die Ansiedlung ein ansehnlicher Ort; 1451 wurde sie auch Mitglied der Hansa. Hannover ist ein Kreuzuugspuukt großer Straßen aus den vier Welt- gegendeu und war daher von jeher eine Stätte regen Verkehrslebens. Infolge des 30 jährigen Krieges, der auch hier mit Schrecken einkehrte, kam die Stadt sehr zurück; Teuerung, Hunger und Senchen rafften fast -j3 der Einwohner hinweg. Im Jahre 1636 wurde Hannover fürstliche Residenz. Seitdem blühte sie schnell auf; selbst als Georg I. 1714 uach England zog, um deu dortigen Königsthron zu besteigen, verminderte sich der Wohlstand der Stadt nicht. Ungleich schneller aber wuchs sie an, als vom Jahre 1837 an die Verbindung mit England aufhörte und König Ernst August hier wieder seinen Sitz nahm. Auch der Verlust des königlichen Hofes im Jahre 1866 hemmte die Entwickelnug der Stadt nicht. Das geht nicht bloß aus der raschen Bevölkerungszunahme, sondern auch daraus hervor.

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. I

1883 - Hannover : Helwing
Kütfsßuch für den Gkschichlsililltnichl in Iräparanden-Anstakten und Wttekschuken, zugleich den Geschichtsstoff der Volksschule in geeigneter Auswahl und Form enthaltend, von c5. Koffmeyer, und W. Kering, Vorsteher der König!. Praparanden- Lehrer am König!. Seminare Anstalt zu Aurich. Zweiter Teil: Mittlere und neue Geschichte bis 1648. Preis 1 Mark. Dritte verbesserte Auflage. Hannover, 1883. Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Th. Mterzi nsky, Kgl. Hofbnchhcìndler.) Schlägerstraße 20.

3. Bd. 3 - S. 289

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 2g$ Namen eines gewissen Ortes, wo ehedem ein berühmtem Weltweise zu Athen, Namens Plato lehrte, nannte man sie auch Academien. Die vornehmsten Universitä- ten, welche in diesem Zeitraum nach und nach entstanden, waren Paris, Oxford, Köln, Padua, Heidel- berg, Prag, Wien, Erfutth, Leipzig, Tüdin- gen, Basel und Wittenberg. — Was aber die schnellere Ausbreitung dek Wissenschaften und jeder guten Kenntniß nunmehr mit vervielfachter Kraft beförderte > das war die Erfindung einer'wundervollen und unbe- schreiblich wohllhätigen Kuüst, diè Erfindung der Buchdruàkunsti Bisher hätte män keine andere Schrift, als gesthklebmè gehabt, ünd ein Buch konntl nicht anders vervielfältigt werden, als durch die Hand eines Abschreibers. Da man nun in alten Zeiten nicht etwa unsere jetzige flüchtige Schrift (Currentschrift) gebrauchte, sondern in der steifen, langsamen Fractur- schrift schrieb, die man, weil die Mönche am meisten zu Abschreibern gebraucht wurden, auch Mönchsschrift nannte, so könnet Ihr leicht denken, theils, wie lange Zelterfordert wurde, ehe die Abschrift eines Buchs zu Stande kam, theils, wie fehlerhaft solche Abschriften seyn, theils endlich, wie themr solche geschriebene Bü- cher zu stehen kommen mußten. Die Buchdruckerkunst hob diese Nachtheile mit einem male: denn was Kaufend gute Schreiber in der steifen, langsamen Fracturschrift kaum in einer Woche liefern konnten, das kann ein einziger Setzer mit jwey Druckern fehlerfrey und in schönen, sich einander völlig gleichen Buchstaben in einem Iiage liefern. Der Erfinder dieser segenövollen Kunst war ein Deutscher, Johann Guttcnberg, der gegen das Jahr 1440 zu Maynz zuerst mit Holz rnen Buchstaben druck- te. Da aber solcherley Buchstaben viele Unbequemlich- keiten mit sich führten, so erfand bald darauf Johann (Bürgerschule, zt»r Vv-) . T Faust

4. Bd. 3 - S. 323

1793 - Hannover : Helwing
w und ungestraft im Schwange. Die Städte waeeu voll ar- mer Witwen, und die Dörfer waren ausgestorbm. Hie und da an den Zäunen lagen etwa«, noch einige größere Kinder mit den lsauglingen der hingeopferten Mütter, und sichten nakt und abgezehrt den vorübereilenden Feind um Erbarmung. In den großen und kleinen Städten wa- ren! die Schulen leer; die Schüler waren Soldaten gewor- den, oder hatten sich verlaufen, und die wenigen Lehrer mußten umsonst arbeiten. Auf der Universität Helmftädt, damals jnoch die einzige in den hiesigen Landen, wurde nur im Winter ^Unterricht ertheilt, denn im Sommer faßen Lehrer und Studenten als Dragoner zu Pferde, und kämpften gegen den Feind. Selbst der in unserer Stadt Hannover im Jahr 1659 als Rector verstorbene Eber- hard Baring war erst Lehrer zu Hclmstädt, dann Reu- ter, darauf, weil er verwundet wurde, Lehrer Zu Braun- schwcig, hieraufwiedcr schwedischer Soldat, sodann Pro- fessor zu Marburg und endlich hiesiger Rector. Alle Stän- de verwilderten; die Vornehmen erniedrigten sich zu den Ausschweifungen des Pöbels; die Geringen äußerten nichts mehr von Schaam und Sitte, und alle ahmten zuletzt den Grausamkeiten des Feindes und der Zügellosigkeit des Freundes nach. Die Tugenden eines ganzen Jahrtau- sends schienen verschwunden zu seyn und nur blos die La- sser desselben waren zurückgeblieben. Am glücklichsten un- ter allen rhrcn Schwestern war unsere Stadt Hannover. Nie war der Feind ihrer mächtig geworden, der grausame Hlllli und der übcrmüthige Wall nsteitt hatten sich beide dsrrch eine Geldsumme zum Rückzuge bewegen lassen, und einer schwedischen Garnison wurde nie der Emzug erlaubt. Unterdessen also Pest, Hunger und Verwüstung im übri- gen Lande wütheten, während daß Hameln von einem Feind nach dem andern in Besitz genommen, Chö ringen beynahe eingeaschert und Nordheitn zum Steinhaufen 2 ge-

5. Bd. 3 - S. 337

1793 - Hannover : Helwing
33? Die Geschichte nach Christi Geburt. könnerr, seiner'freyheit, feiner natürlichen Güter und seis ües'fleißes immer mehr zu genießen. Und ft> blühen denn also in diesem glücklichen Staate alle Künste des Friedens. Die Wissenschaften sind geehrt und cs giebt unter den Schweizern viele große Gelehrte; Künste aller Art sind in Aufnahme und steigen immer höher, die Handlung ist! ausgebreitet und der Lüudbstu und die Viehzucht sind musterhaft» Italien ist in viele Staaten getheilt- Zwar haben die deutschen Kaiser, wie Ihr wisset, feit Carl des Großen Zelten, immer Ihr Recht auf Italien, dieses schöne, anmuthige und fruchtbare Land, zu behaupten gesucht, allein ihr Glück war sehr abwechselnd und unter allen Nachfolgern Carls war keiner, als der Kaiser Otto im :oten Jahrhundert, der ruhig über Ita- lien ! geherrscht chatte. Nachher wurde theilö durch die Päbste, theils durch andere' italianische Große, theils aber durch Ausländer immer ein Stück nach dem andern abgerift sen und der ganze Staat zersiel in mehrere kleinere Staaten. Eben dies ist die Ursache, weswegen ich Euch bisher we- nig von Italien gesagt habe ; ich hatte sehr weitlauftig seyn müssen, wenn Ihr mich hättet verstehen sollen. Damit Ihr je- doch einen kleinen Vcgrisvon der Geschichte der merkwürdig- sten italiänischen Staaten bekommet, so will ich Euch von Venedig, Genua, Florenz und Äeapolis ein paar Worte sagen. Der venetianische Staat hatte sich, wie Ihr wisset, bey den verwüstenden Einfallen der Hunnen gebildet- und die Stadt Venedig stieg gleichsam aus dem Meere empor, und trotzte dem Grimme der mörderi- schen Barbaren. Dle Stadt nebst dem Gebiete derselben war gleich anfangs ein Freystaat und das Haupt dessrl- den hieß , wie noch jetzt, Doge. Vom neunten Jahrhun- dert machte es Eroberungen, gewan viele Reichttzünnr (Bürgerschule, ztrr Bv-) P àch

6. Bd. 3 - S. 161

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nati) Christi Geburt, isi heit und Erfahrung, noch durch den Gebrauch seiner Macht, Stärke und Geschicklichkeit, noch auch durch den Schutz seiner Frömmigkeit und Tugend, seinem Schick- sal entgehen könne, dieser Grundsatz machte sie uner- schrocken auf dem Schlachtfeld und völlig furchtlos gegen den Tod. Eben dieser Grundsatz ist die Ursache, warum noch heutiges Tages alle Mubamedaner, vornemlich aber die Türken, im Kriege sehr fürchterliche und unbändige Streiter sind. „Ist mir — denkt der Anhänger Muha- meds — mein noch nicht bestimmt, so mag ich mitten in Feuerflammen stehn, ich mag mich mitten unter Millionen Verpesteten besinden, es mögen tausend Schwcrdter gegen mich gezückt sinn, und ein dichter Ku- gelregen der Feinde mag mrch überschütten: ich sterbe doch nicht; ist er mir aber bestimmt, so muß ich sterben, ich mag nun im Bette ruhen, oder am Arme eines Freundes wandeln, oder im Tempel anbeten." Es giebt auch Christen, lieben Leser, die so muhamedanisch glau- den *). — Die ersttn Chalifen hatten ihren Sitz in der berühmten syrischen Stadt Damascus; im Jahr 763 aber erbauete einer derselben, Namens Al-Mansur, am Zusammenfluß des Tygerö und Euphraths die große und schöne Stadt Bagbad, welche von nun an die Rest- denz der arabischen Beherrscher war. Von hier aus gien- gen ihre furchtbaren Heere nach allen Weltgegenden, und eine solche Armee drang jetzt auch von Spanien aus nach Frank- *) Sehr häufig bemerkt man unter unwissenden Christen diesen Wahn an Krankenbetten, wo Pfuscher, Quacksalber und Marktschreyer morden: da heißt es auch: „Der Tod war dem Parienten bestimmt." Sogar auf Hochgerichten führe man dies Wort: „Dem Diebe, dem Mörder rc. war sein Ende bestimmt," im Munde. Können wohl — lieben Leser — Christen vom Heiligen, Gerechten und Allgütigen so uttheilen? (Bürgerschule, ztrr Bd.) £ 1

7. Weltkunde - S. 40

1886 - Hannover : Helwing
40 r 1. Welche Kronländer liegen südlich der Donau, welche nördlich, welche zu beiden Seiten? — 2. Nenne die Nebenflüsse der Donau, deren Mündungen im österreichischen Staate liegen! — 3. Welchen Flußgebieten gehören Böhmen und Galizien an? — 4. Welche Gebirge trennen Böhmen von Deutschland? — 5. Wo liegen die genannten Badeörtcr Böhmens? — 6. Vergl. das Kaisertum Österreich mit dem deutschen Reiche hinsichtlich der Lage, der Größe, der Bevölkerung, der Volksdichtigkeit! § 33. Schweiz und Liechtenstein. - 1. Die Republik Schweiz ist etwas größer als die Provinz i ouylwy Schlesien und hat nahe an 3 Mill. E. Sie umfaßt die schweizerische - * i Hochebene und einen großen Teil der Centralalpen und des Zura. ^ (Flüsse und Seeen!) Alle europäischen Klimate sind vertreten, ; \*y$)at)ev schroffe Gegensätze. Acker-, Obst- und Weinbau in den ^ '^Ebenen und Thälern, Alpenwirtschaft in den Alpen; viele Baum- • wollen- und Seidenfabriken, Uhren-, Gold- und Silberwaren in den Städten; für den Wohlstand der Bewohner sind ferner die zahlreichen Touristen von großer Bedeutung. — Die Schweizer zeigen große Anhänglichkeit an ihre Heimat, Freiheitsliebe, Mut und Thätigkeit; etwa 2}¿ Deutsche, V3 Franzosen und Italiener; 3/s Protestanten. Die Schweiz ist ein Bundesstaat (Eidgenossen- schaft), welcher aus 22 (25) kleinen Freistaaten (Kantonen) besteht. Der Sitz der obersten Behörden (des Bundesrats) ist in Bern. , 1—4. Die vier Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern stoßen an den malerischen Vierwaldstädter See. Luzern, 18000 E.. ist der Ausgangspunkt zu den besuchtesten Orten dieser Gegend (Rigi, Küßnacht, Rütli, Dells Kapelle, Wallfahrtsort Einsiedeln, Reuß- thal). — 5. Im K. Bern die Bundeshauptstadt Bern, 44000 E., und Jnterlaken, Hauptsammelplatz der zahlreichen Touristen ins Berner Oberland. — 6. Im K. Basel liegt am Rheinknie die lebhafte Handels- stadt Basel, 61000 E. — 7. Zürich (im K. Zürich), mit den Vororten 76000 E,, eine wichtige Industriestadt, ist der geistige Mittelpunkt der deutschen Schweiz. Zur „deutschen Schweiz", mit vorwiegend deutscher Bevölkerung, gehören ferner noch die Kantone (8—15): Solothurn, Aargau, Zug (Morgarten, 1315), Schaffhausen, Thurgau, St. Gallen (Kloster!), Appenzell und Glarus. — 16. K. Graubündeu, '/«der ganzen Schweiz umfassend, hat eine gemischte Bevölkerung (Deutsche, Romanen). Chur, Ausgangspunkt mehrerer Alpenstraßen (Splügen). Das Engadin wird viel von Brustleidenden besucht. — 17. K. Tessin hat fast ganz italienische, K. Wallis (18) eine deutsch-französische Bevölkerung. Die K. (19—22) Genf, Waadt, Freiburg und Neuen bürg bilden die „franz. Schweiz", mit vorherrschend franz. Bevölkerung. Die Stadt Genf, 68 000 E., ist geistiger Mittelpunkt derselben (Uhrenfabrikation; Gold- arbeiten). Lausanne, 30 000 E., Vevey u. a. sind viel besuchte Orte am herrlichen Genfer See (570 qkm). Im K. Neuenburg sind bedeutende Uhrenfabriken. 2. Fürstentum Liechtenstein, 157 qkm, 9000 katholische E., am Rhein zwischen Schweiz und Tirol. 1. Gieb die Grenzen, die Alpenkctten (und Berge), die Flüsse und Seeen der Schweiz an! — 2. Welche Richtung hat der Rhein vom St. Gotthard bis Basel? — 3. Welche Pässe führen nach Italien? — 4. Wo liegen die genannten Städte?

8. Weltkunde - S. 145

1886 - Hannover : Helwing
145 Kriegesheld" re.). Durch diese Schlacht legte er den Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ, und die Franzosen ihn bedrohten, mußte er in: Frieden von St. Germain (bei Paris) 1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch die erledigten schlesischen Fürstentümer (s. vor. §) erlangte er nicht. Der Kaiser nahn: sie an sich. Dennoch unterstützte er diesen später gegen die Türken. — 3. Der große Kurfürst regierte unumschränkt und suchte nmnentlich eine größere Einheit der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landesteile zu begründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohlfahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume gepflanzt hatte); er sorgte für Handel und Gewerbe (Chausseeen, Post, Friedrich-Wilhelms-Kanal, welcher Spree und Oder ver- bindet), vergrößerte die Kriegsmacht (Derfflinger), verteilte die Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Kolonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20000 aus Frank- reich vertriebene Reformierte auf, welche die Gewerbe bedeutend verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfriesland. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul Gerhard). § 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Fried- rich (1688—1713) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in Berlin viele prächtige Gebäude an (Schloß, Zeughaus, Sternwarte, Brücke mit dem Reiterstandbilde des großen Kurfürsten rc.), wodurch die Stadt sehr verschönert wurde, aber das Land in Schulden geriet. Er stiftete die Universität in Halle, wo damals Thomasius und der fromme August Hernmnn Francke wirkten. (Ersterer hat die Hexenprozesse bekämpft, letzterer das große Waisenhaus in Halle und verschiedene andere Anstalten gestiftet). — Friedrich hat sich an folgenden Kriegen beteiligt: 1. gegen Frankreich bei dem dritten französischen Raubkriege (s. § 69); 2. gegen die Türken; 3. am spanischen Erbfolgekriege (s. § 70). — Nachdem Hannover 1692 zun: Kurfürstentume erhoben war und Sachsen 1697 die Königskrone in Polen erlangt hatte (der König wurde katholisch), setzte sich Friedrich mit Bewilligung des Kaisers am 18. Januar 1701 in Königsberg die Königskrone aufs Haupt. (Schwarzer Adlerorden). So war nun Brandenburg ein Königreich, und Friedrich nannte sich: Friedrich I., König in Preußen. (König in Preußen, weil Westpreußen noch zur Krone Polen gehörte. Als später Friedrich der Große Westpreußen erhielt, nannte er sich König von Preußen). — Friedrich I. hat folgende Weltkunde. i n

9. Weltkunde - S. 18

1886 - Hannover : Helwing
18 Flüssen; ein vielbegangener Paß (2100 in) und eine Eisenbahn führen aus dem schönen, wilden Reußthal in das des Tessin. (St. Gotthard- Tunnel fast 15 km lang). Nördlich vom St. Gotthard befinden sich die Vierwaldstätter A. mit dem Pilatus (über 2100 m) und dem durch seine Aussicht berühmten Rigi (1800 m). d) Im östlichen Teile liegen zu beiden Seiten des oberen Inn (des Engadin) die rhätischen A. (Gipfel bis 4000 m); nördlich der oberen Etsch die Otzthaler, südlich die Ortler A. (Stilfser Joch, 2800 m, kühne, kunstreiche Straße). Über den Brenner-Paß, 1360 m, führt von Innsbruck ins Thal der Etsch eine Eisenbahn. Im N. (zwischen Rhein und Inn) liegen die Algäuer und bayerischen A. — Die Ostalpen reichen einerseits bis zur Donau, andererseits bis zum adriatischen Meere und bestehen aus mehreren Ketten, z. B. hohe Tauern mit dem Großglockner, 3800 m, st eye rische A., Wiener Wald (Eisenbahn von Wien nach Triest über den Semmering). — Der Karst ist eine höhlenreiche, unwirtbare Stein- wüste (Adelsberger Grotte, Zirknitzer See). 1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Nenne Seeen am Fuße der Alpen! — 4. Durch welche Flußthäler führen die Straßen zu den genannten Pässen? — 5. Welche größeren Städte werden durch die Alpen- Eisenbahnen verbunden? — 6. Welche Gestalt haben die Alpen mit Rück- sicht auf a) den nordöstlichen, b) den südöstlichen Flügel? — 7. Wie folgen die genannten Gipfel der Höhe nach? — 8. Weshalb liegt die Schneegrenze nicht an beiden Seiten gleich hoch? — 9. Welchen Einfluß haben die Alpen auf das Klima Deutschlands? § 21. Gebirge und Ebenen Deutschlands. 1. Un- gefähr 350 km nördlich vom Brenner-Paß liegt in der Mitte des dcntschen Gebirgslandes das Fichtelgebirge, ein Hochland mit mehreren Kuppen, von Wald- und Moorstrecken überdeckt (Schneeberg 1060 m, Ochsenkopf 1020 m). Vom Fichtelgebirge gehen nach verschiedenen Richtungen 4 Flüsse aus (Main, Naab, Eger, Saale) und durch breite, bequem zu überschreitende Rücken (Eisenbahnen!) stehen mit ihm in Verbindung a) im N.-W, der Frankenwald, an den sich der Thüringer Wald schließt; b) im N.-O. das Erzgebirge, an welches sich die in anderer Richtung streichenden Sudeten schließen; e) im S.-O. der Böhmer Wald; ä) im S.-W. der Jura. Der Franken wald ist eine einförmige, gut bewaldete Hochfläche von etwa 650 m Höhe, auf der sich vereinzelte Kuppen noch an 100 m erheben. Der Thüringer Wald, die Grenze zwischen Thüringen und Franken, ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Gr. Beerberg, 984 m; Jnselsberg, 915 m. Am Nordende liegt auf einem 400 m hohen Vorberge die Wartburg. — Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harz liegt die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochebene; die nordwestliche Ecke derselben heißt das Eichsfeld. Das Erzgebirge (Keilberg, über 1200 m) fällt nach Böhmen hin steil ab, nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich. (Sächsisches Berg- land, von tiefen, felsigen Flußthälern durchschnitten.) Es ist fast bis auf den Scheitel bewohnt und bebaut. (Die sehr armen Bewohner beschäftigen sich besonders mit der Spitzenklöppelei.) Reiche Waldungen, schöne Wiesen; Silber, Zinn, Eisen, Kohlen; Mineralquellen an der Südostseite (Teplitz, Karlsbad). Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder. (Die Senke zwischen Sudeten und Karpaten heißt mährische

10. Weltkunde - S. 48

1886 - Hannover : Helwing
48 die lebhafte Fabrik- und Handelsstadt Sevilla (Scwilja), 134000 E. Cadix (Kadis), 65 000 E., ist ein stark befestigter und wichtiger Seehafen. Auf fruchtbarer Hochebene t Erdbeben!) liegt Granada, 76000 E., mit der Alhambra, einem großartigen maurischen Königsschloß. Malaga, a. d. Südküste, 116 000 Er, in lieblicher Fruchtebene, ist der bedeutendste Weinausfuhrhafen. An der Ostküste liegen: Cartagona 80 000 E., von Karthagern gegründet (Kriegshafen). Valencia, 144 000 E., in frucht- barer, trefflich bebauter Umgebung (die viereckigen, von Kanälen durch- zogenen Feldstücke heißen Vegas oder Huertas), und Barcelona, 250 000 E., Festung und erste Handels- und größte Fabrikstadt Spaniens. Die Festung Zaragoza (Saragossa) liegt am Ebro. Santandör, 40000 E., ist der erste Handelshafen an der Nordküste. — Die wichtigste Insel der Balearen ist Mallorka (-lj-) mit der Stadt Palma. — Die Felsenfestung Gibraltar- ist englisch. b) Das Königreich Portugal, ist mit den Azoren und Madeira etwa so groß wie Bayern und Sachsen zusammen und hat reichlich 41/2 Mill. E. Die Portugiesen, lebhaft und gut- mütig, sind Romanen und katholisch. Wein und Korkholz sind Hauptausfuhrprodukte. Die Hauptstadt Lissabon, 250 000 E., hat eine herrliche und günstige Lage an der weiten Mündung des Tajo. (Erdbeben 1755). Die zweite Handelsstadt ist Porto, 106000 E., (Portwein), die dritte Se- tübal (Seesalz). An merk. Die außereuropäischen Besitzungen Spaniens umfassen an 450 000 qkm mit fast 9 Mill. E., die Portugals Ichs Mill. qkm mit 31/s Mill. E. 1. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegt die Halbinsel? — 2. Welches ist die Grundgestalt derselben? — 3. Gieb Richtung und Mündung der Flüsse an! — 4. Woher rührt die große Verschiedenheit im Klima? — 5. Welche Stelle nehmen Spanien und Portugal unter den europäischen Staaten ein a) nach der Größe, b) nach der Bevölkerung, e) nach der Volksdichtigkeit? § 39. Königreich Italien. 1. Es umfaßt die apen- ninische Halbinsel, die beiden größeren Inseln Sizilien und Sardinien und mehrere kleinere Inseln, ist kleiner als Preußen, hat aber mehr Einwohner als dieses. —/2. Die etwa 1100 km langen Apenninen stehen mit den Westalpen in Verbindung, ziehen sich im Bogen bis nahe an die Ostküste der Halbinsel und von hier schräg hinüber bis nach der Straße von Messina; in der Mitte sind sie am höchsten und breitesten (Abruzzen mit dem Gran Sasso, d. h. großer Fels, 3000m). Auf der Westseite der Apenninen, am Meere entlang, liegen kleine, grasreiche, zum Teil recht ungesunde Tiefländer, z. B. die Ebene von Rom am Unterlaufe des Tiber und die Ebene von Neapel, aus der sich der Vulkan Vesuv erhebt, 1270 m hoch. Zwischen den Alpen und Apenninen liegt die fast wagerechte, sehr frucht- bare und gut bebaute lombardische oder Po-Ebene; am adriatischen Meere hat sie Lagunen (seichte Teile des Meeres, durch Düneninseln von diesem getrennt). Der Vulkan Ätna auf Sizilien ist 3300 m hoch. — Flüsse: der Po, welchem durch den Langen See (Lago maggiore smadschorep der Tessin,
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