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der wichtigste Handelsplatz an der sibirischen Grenze, nur 600 Schritte von der
russischen Stadt K i a ch t a entfernt.
6) In Osttnrkestan (früher „die hohe Tartarei" genannt) heißen die beiden
bedeutendsten Städte Kaschgar und Jarkand.
e) Tibet, das höchste Land der Erde, liegt zwischen dem Himalaya
und Kuenlun. Die Bewohner gehören der mongolischen Rasse an und haben
den Buddhismus als Religion angenommen. Tibet ist das ausgeprägteste
Priesterland der Erde; denn */7 aller Bewohner sind dort Geistliche. Der
oberste Priester heißt D a l a i Lama (d. h. Meer der Weisheit) und genießt
göttliche Verehrung. Die Hauptstadt Lhassa (d. h. Land der Geister) ist
der Zielpunkt zahlreicher Wallfahrer und daher ein bedeutender Handelsplatz.
(Der in Deutschland gefertigte Stoff „Tibet" hat mit dem Lande Tibet nichts
zu schaffen.)
f) Das Königreich Korea begreift die gebirgige H albinsel Korea,
ist so groß wie Italien und jetzt von China unabhängig.
8. Das Jnselreich Japan
besteht aus 4 großen und sehr vielen kleinen Inseln und nimmt in Ostasien
eine ähnliche Stellung ein, wie das Britische Reich in Westeuropa. Die Inseln
sind sehr gebirgig, gut bewässert und haben viele Vulkane. Das Klima
ist ein mildes und gesundes Seeklima; darum zeichnet sich das Land durch
große Fruchtbarkeit aus, welche noch durch die große Arbeitsamkeit der Be-
wohner gehoben wird. Namentlich wird der Ackerbau musterhaft betrieben
und erzeugt besonders Reis, Baumwolle, Thee, Zuckerrohr, Getreide und Tabak.
Japan ist auch reich an wertvollen Mineralien, namentlich Eisen und
Kupfer, Schwefel und Steinkohlen. Die Industrie (Seidenindustrie, Lack-
waren u. s. w.) ist eine sehr entwickelte, und die Japaner übertreffen darin alle
übrigen Asiaten. — Japan ist sehr dicht bevölkert; denn es ist nicht viel
größer als Preußen und hat doch 40 Mill. Einwohner. Die
Japaner sind mit den Chinesen verwandt (Mongolen) und haben von diesen
manches (z. B. die Schreibkunst) gelernt, zeichnen sich aber vor ihnen aus durch
musterhafte Reinlichkeit und den Eiser, sich die Erfindungen Fremder anzueignen.
Die frühere Abgeschlossenheit gegen das Ausland hat jetzt aufgehört.
Auf der Insel Nipon (d. h. Sonnenland, etwa so groß als Groß-
britannien) liegt die H a u p t st a d t Tokio (d. h. Osthauptstadt, 1 Mill. E.),
in welcher der Kaiser wohnt. Die Stadt ist weitläusig gebaut und bedeckt mit
ihren Vorstädten einen ebenso großen Flächenraum wie London; jedes Haus ist
in der Regel nur von einer Familie bewohnt. — Jokohama ist die wichtigste
Handelsstadt des Jnselreiches; hier wohnen viele Europäer. — Auf der Insel
Kiusiu (d. h. Neuland) liegt Nagasaki, eine wichtige Hasen- und Industriestadt.
Die nördlicher gelegene Insel Jeso ist in ihrem waldigen Innern fast ganz
unbekannt. — Zu Japan gehört auch die Inselkette der Kurilen, welche spärlich
von Fischern bewohnt sind.
9. Das Russische Asien
ist mal so groß als Europa und hat doch nur 16 Mill. Einw. Es zerfällt
in Sibirien, Tnran (oder Westturkestg-n) und Kankasien.
ä) Sibirien ist größer als Europa, hat aber nur 4 Mill. Einw. Es nimmt
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Ortsnamen: Osttnrkestan Tibet Himalaya Tibet Deutschland Korea Italien China Japan Ostasien Britische_Reich Westeuropa Japan Japan Tokio London Japan Russische_Asien Europa Sibirien Sibirien Europa
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Tessin und der südliche Teil von Graubünden) in italienisches Gebiet ein-
dringen. Durch ihre Lage ist die Schweiz ein Land der Vermitteluug
und des Durchgangsverkehrs, und der Lage in der Mitte Europas ver-
dankt sie auch größtenteils ihre Selbständigkeit. Denn keine der benachbarten
4 Großmächte wollte das für Handel und Verkehr so wichtige Land unter
die Gemalt eines anderen Staates gestellt sehen. Dazu kommt, daß das Land
gleichsam eine natürliche Festung bildet, die schwer eingenommen werden
kann. Für das Deutsche Reich hat die Schweiz eine doppelte Bedeutung:
a) Sie vermittelt den Verkehr zwischen Süddeutschland und Italien, weshalb
beim Bau des St. Gotthardtunnels außer der Schweiz auch Italien und
Deutschland einen Teil der Kosten trugen; b) sie ist eine Vormauer nach Sw.
hin und gestattet keinem Feinde Deutschlands den Durchgang, weil sie 1815
für neutral erklärt wurde. — Die Schweiz ist etwas größer als die
Provinz Schlesien und über halb so groß wie das Königreich Bayern; sie
umfaßt nämlich 750 ^Meilen oder 41400 qkm.
2. Senkrechte Gliederung. Eine so große Abwechselung in der Landes-
natur auf verhältnismäßig so kleinem Räume in solchen Gegensätzen zu einem
Ganzen vereinigt, wie in der Schweiz, findet sich sonst nirgends aus der
Erde. — Die Schweiz ist das höchstgelegene Land Europas („die
Bergfeste Europas"), und es lassen sich in Bezug auf Bodenerhebung 2 Teile
unterscheiden: 2 Gebirge (nämlich Alpen und Jura) und 1 Hochebene.
Die 3upeu und zwar die Mit te la lp en erfüllen den größten Teil der
Schweiz. Als ihre wichtigsten Teile sind hervorzuheben die W a l l i s e r,
Lepontischen, Graubündner, Bern er, Vierwaldstädter,
Glarner, Schwpzer und Thür-Alpen (s. S. 15). — Das Änra-
getiirge ist ein Mittelgebirge, welches teils aus einförmigen, parallelen Ketten,
teils aus wasserarmen Hochflächen besteht und an der französischen Grenze
liegt. Es hat seinen sanfteren Abfall nach Wv den steileren gegen 0. und
setzt sich aus Kalksteinschichten zusammen, die man unter dem Namen Jura-
kalk zusammenfaßt. Die Bergketten des Jura siud durch Längsthäler ge-
trennt, die jedoch vielfach durch kurze, enge Querthäler verbunden sind. Ans
dieser Verbindung von Längs- und. Querthälern erklärt sich der eigentümliche,
vielfach gewundene Lauf der Juraflüsse. Der Hauptfluß des Gebirges ist
der Doubs (spr. Duh, d. h. der Schwarze oder der Wilde). Gletscher und
ewiger Schnee fehlen. — Die Schweizer Hochebene liegt zwischen Jura und
Alpen, dem Bodensee und Genfersee (s. S. 23). Sie ist ein wichtiges
Durchgangsgebiet; denn sie wird durchschnitten von den Verkehrslinien, die
von Österreich und Süddeutschland nach Südfrankreich und Spanien führen
Nach dieser Hochebene öffnet sich zugleich am besten durch die weiten Thal-
ausgänge das Hochgebirge der Alpen.
3. Bewässerung. Die Alpen mit ihrem ewigen Schnee und ihren Gletschern
enthalten unerschöpfliche Quellen, welche von allen Teilen der Berge, im Winter
spärlich, im Frühjahr und Sommer reichlicher Wasser herabrieseln lassen, das sich
in zahlreichen Bächen, Flüssen und Seen sammelt. Beinahe alle Bäche, welche
im Hochgebirge entspringen, haben in den ersten Stunden ihres Lauses ein
starkes Gefälle, und ihr Lauf ist daher, besonders da, wo sie vou Felsen stürzen,
so schnell, daß sie sich in Schaum aufzulösen scheinen und oft große Steine mit
fortreißen. Wasserfälle gehören daher auch zu den gewöhnlichsten Er-
scheinungen in der Schweiz; besonders berühmt ist der Staub dach fall (300 m).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Italien Italien Deutschland Deutschlands Schweiz Europas Schweiz Spanien
\
— 67 —
mehr in der Beschaffenheit des Landes: schroffe Gebirge, Seen und Sümpfe
nehmen den größten Teil der Halbinsel ein, und nur Vio des Bodens ist für
Ackerbau brauchbar. — Der Abstammung nach gehört die Hauptmasse
der Bewohner, die Schweden und Norweger, zum germanischen
Stamme, und nur die im N. wohnenden Finnen und Lappen, welche
die Ureinwohner der Halbinsel sind, gehören zu den Mongolen. Die
herrschende Religion ist die evangelisch-lutherische. Die Haupt-
nahrungszweige sind Bergbau, Ackerbau, Viehzucht, Fischerei und
Handel. Der Bergbau ist namentlich in Schweden bedeutend und liefert
Eisen, Kupfer und Silber. Schweden gilt für das eisenreichste
Land in Europa und das schwedische Eisen für das beste.
Die 3 wichtigsten Bergwerksstädte Schwedens sind Falun (mit Kupferberg-
werken), S a l a (mit Silberbergwerken) und D a n n e m 6 r a (mit Eisenberg-
bau). Ackerbau ist nur lohnend im südlichen Schweden, von wo ans
sogar Getreide ausgeführt werden kann, und im So. Norwegens, wo das
Skagerrak in dem Christiauia-Fjord tief in das Land eindringt. Hier
bildet die Tiefebene des Glonimen die Kornkammer Nor-
w e g e n s. Die Viehzucht ist besonders auf den Bergweiden bedeutend,
und der Hauptreichtum derlappeu besteht iurenntieren.
Die Fischerei auf Heringe und Kabeljaus wird in Norwegen in groß-
artigem Maßstabe betrieben. Der Handel Skandinaviens ist hauptsächlich
Seehandel, und Norwegen besitzt nach dem Britischen Reiche und den
Vereinigten Staaten Amerikas die größte Handelsflotte in Europa.
Die Hauptausfuhrartikel sind Metalle (namentlich Eisen), Fische und Holz.
(Skandinavien ist das waldreichste Land Europas.) Die Industrie ist
unbedeutend, weil dem Lande die K o h l en fehlen; sie bezieht sich nament-
lich auf Zündhölzchen („ohne Schwefel und Phosphor"), Schiffsbau und
Metallwaren. Nicht unwichtig ist die Jagd auf Pelztiere (Bären, Marder,
Füchse). Eigentümlich sind der Halbinsel der Lemming, eine Art Nage-
tier, welches in ungeheurer Anzahl Wanderzüge in die Ebenen unternimmt,
und der Vielfraß (richtiger Fjälfraß), eine Bärenart von Dachsgröße.
„Die Volksbildung steht in Skandinavien trotz der vielen in der
Natur des Landes liegenden Hemmnisse auf sehr hoher Stufe. Die
Zahl der Kinder, welche keinen Unterricht genießen, ist verschwindend klein.
Fast jedermann kann lesen. Auch in den Wissenschaften wird Bedeutendes
geleistet."
6. Einteilung. Auf der Skandinavischen Halbinsel liegen das Königreich
Schweden und das Königreich Norwegen (d. h. Küstenland am Nordweg ^ Weg
nach N.), welche beide gemeinsam von einem Könige regiert werden.
a) Das Königreich Schweden
bildet den östlichen Teil der Halbinsel. Die Bewohner sprechen die schwedische
Sprache, welche mit der deutschen verwandt ist.
Stockholm (250 T.), die Haupt- und Residenzstadt und der
wichtigste Handelsplatz von Schweden, zugleich die größte Stadt der
Halbinsel, liegt auf Inseln am Ausflusse des Mälarsees in die Ostsee und
wird deshalb das „nordische Venedig" genannt. Es gehört zu den schönst-
gelegenen Städten Europas. — Norrköping (sprich Nordjöping, d. h.
Nordmarkt) ist die erste Fabrikstadt Schwedens. — ^lpsala (d. h. Hochburg)
5*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Europa Schwedens Schweden Norwegens Christiauia-Fjord Norwegen Skandinaviens Norwegen Vereinigten_Staaten_Amerikas Europa Skandinavien Europas Skandinavien Schweden Norwegen Nordweg_^_Weg Schweden Stockholm Schweden Ostsee Venedig Europas Schwedens
— 70 —
2. Island (b. h. Eisland), Europas zweitgrößte Insel (1900
^Meilen oder 105 T. qkm, fast so groß wie Bayern, Württemberg und
Baden zusammen), an der Grenze zwischen der kalten und nördlichen gemäßigten
Zone gelegen, ist nur an den Küsten bewohnt (72 T.). Das Innere ist eine
schauerliche Schneeeinöde mit vielen Bergen uno Gletschern, welche oft bis
ans Meer reichen. Ans der Insel befinden sich gegen 30 Vulkane und
zahlreiche heiße Quellen. Von den Vulkanen sind die K r a b l a und die
Hekla (d. h. Haube, weil der Berg meist eine Nebelkappe trägt) die be-
kanntesten, von heißen Quellen die Springquelle der „große Geysir."
Die Bevölkerung nährt sich von Fisch-, Vogel- und Seehundsfang und
Schafzucht. Ackerbau ist bei dem naßkalten Sommerwetter nicht möglich; das
Gestein ist meist nur mit Moosen und Flechten bewachsen. Das Brotkorn
kommt von Dänemark herüber, wird aber aus Sparsamkeit meist mit Js-
ländischem Moos zusammen verbacken. Zur Feuerung dient Treibholz, welches
das Meer an die Küste treibt. Die Hauptstadt ist Reykjawik (d. h.
Rauchbucht, in der Nähe liegen heiße, dampfende Quellen). Sie hat 2000
Einwohner und ist nnr im Sommerhalbjahr mit Kopenhagen durch Dampf-
schiffahrt verbunden.
Iv. Westeuropa
J. Die Republik Frankreich.
1. Lage, Grenzen und Größe. Frankreich ist das westlichste Reich des
Rumpfes von Europa. Die Grenzen sind größtenteils naturliche,
nämlich im N. der Kanal, im W. der Atlantische Ozean mit dem Meerbusen
von Biskaya, im 8. die Pyrenäen und das Mittelmeer, im 0. die Westalpen,
das Juragebirge, die Vogesen. Frankreich grenzt an folgende Länder: Spanien,
Italien, die Schweiz, das Deutsche Reich. Luxemburg und Belgien. Nur im
No. fehlen die natürlichen Grenzen; darum ist das Laud dafelbst durch eine
große' Zahl Festungen geschützt.
Frankreich ist durch die L a g e an 2 der wichtigsten Meere, welche Europa
bespülen, begünstigt, berührt dieselben auch an 3 Seiten, während nur die
Ostseite Landgrenzen hat. Die Mittelmeerküste gestattet ihm überseeischen
Verkehr mit Afrika (Algier) und Asien, die Küste am Atlantischen Ozean mit
Amerika. Frankreich hat vor Spanien die Binnenlage, vor Italien die Ab-
rundung, vor England den Zusammenhang mit dem Festlaude, vor Deutschland
eine festere Begrenzung voraus. Es ist neben Spanien der einzige Staat
Europas, der sowohl an den Ozean wie an das Mittelmeer grenzt.
Die Größe Frankreichs ist beinahe dieselbe, wie diejenige des Deutschen
Reiches, nämlich 9600 ^Meilen oder 530 T. qkm.
2. Wagerechte und senkrechte Gliederung. Frankreich hat nur 2 größere
Halbinseln im Norden, die Bretagne (sp. Brettmj) und die Nor-
man die, und nur sehr wenige Inseln, wovon die größte, Korsika,
der Lage nach zu Italien gehört. Die Bretagne hat hohe, felsige Küsten mit
vortrefflichen Buchten, die aber der Flußverbindungen mit dem Innern ent-
behren und hauptsächlich als Kriegshäsen (Brest) benutzt werden.
Im allgemeinen ist in Bezug auf die B o d e n g e st a l t Frankreichs zu
bemerken, daß sich das Land von 80. nach W. und N. abdacht. Eine gerade
Linie vou Sedau nach Bayonne gezogen teilt Frankreich in eine südöstliche.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Ortsnamen: Island Europas Württemberg Baden Kopenhagen Westeuropa
J. Frankreich Frankreich Europa Atlantische_Ozean Biskaya Frankreich Spanien Italien Deutsche_Reich Luxemburg Belgien Frankreich Europa Afrika Algier Asien Atlantischen_Ozean Amerika Frankreich Spanien Italien England Deutschland Spanien Europas Frankreichs Frankreich Bretagne Korsika Italien Brest Frankreichs Bayonne Frankreich
— 82 —
4 übrigen Erdteilen Kolonieen mit zusammen 28 Mill. qkm und einer Be-
völkerung vou 380 Millionen (etwa J/4 der gesamten Menschheit). Dadurch
ist es ein Weltreich (es übertrifft sogar das Russische Reich au Größe) und
die erste Seemacht der Erde.
V. Mitteleuropa.
). Das Königreich Belgien.
1. Lagt, Grenzen und Größe. Belgien ist das Verbindungsland
zwischen Norddeutschland und Frankreich und das Übergangsland von Deutsch-
land nach England. Durch diese Lage ist es zu einem Schauplatz für die
Völkerkämpse zwischen Deutschen, Franzosen und Briten geworden. Wegen
der gefährdeten Lage zwischen niächtigen Reichen ist jetzt Belgien (wie die
Schweiz) ein neutraler Staat, der sich im Falle eines Krieges an keine
Partei anschließen, dafür aber auch von keinem fremden Heere betreten werden
darf. •— Belgien hat nur eine Naturgrenze, nämlich im W. die Nordsee,
die das Land an einer nur kurzen und gradlinigen Küste bespült. Außer-
dem grenzt es noch an Holland, das Deutsche Reich, Luxemburg und Frank-
reich. Die Größe Belgiens beträgt 3/4 von derjenigen der Mark Branden-
bürg, nämlich 540 ^Meilen oder fast 30 T. qkm.
2. Wagerechte uuö senkrechte Gliederung. Belgien hat eine nn-
bedeutende Küsten entwickelung. Die Küste ist flach, ohne Buchten und
weist nur einen einzigen Hafenplatz auf, Ostende. Das Land ist im X. und
Nw. eben, im S. und So. liegt das Bergland der Ardennen. Die Ardennen
sind in ihren höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar, daher schwach be-
völkert; in ihren dichten Wäldern hausen noch Wölfe,
3. Lewäjsernng. Belgien besitzt weder die Quelle noch die Mündung
eines Hauptflusses. Zwei Hauptflüsse bewässern das Land: den W. die
Schelde mit ihren zahlreichen Nebenflüssen, den 0. die Maas. Außerdem
sind noch viele Kanäle vorhanden. Die beiden Flüsse kommen aus Frankreich
und durchziehen in der Richtung nach No. das Land. Die Schelde ist für
den Handel der wichtigste Fluß und tritt schon schiffbar in Belgien ein. Sie
fließt durch eine sehr fruchtbare Ebene; daher liegen die großen Handelsstädte
fast alle im Scheldegebiete.
4. Klima. Dieses ist im Küstenstrich feucht und unbeständig, im Innern
Belgiens Landklima mit schroffen Gegensätzen von Sommer und Winter.
5. Bewohner. Belgien hat 61/2 Mill. Einw. und besitzt von allen
größeren und mittleren Reichen Europas die verhältnismäßig dichteste Be-
völkerung; denn auf L qkm kommen im Durchschnitt 220 Menschen. Mehr als
^/z des Volkes wohnt in Städten. Kein anderes Land hat so viele schön gebaute
große Städte! — Die Belgier sind teils germanischer, teils romanischer Ab-
kuust. Die germanischeu Vlämeu (5/8 der Bevölkerung) bewohnen Nord-
belgien und reden die vlänlische Sprache, welche mit der holländischen ver-
wandt ist. Die romanischen Wallonen (%) bewohnen den südlichen Teil
des Landes und reden wallonisch, welches mit dem Französischen nächst ver-
wandt ist. Die Schriftsprache ist in ganz Belgien meist die französische
Sprache. — Fast die gesamte Bevölkerung gehört zur römisch-katholischeu
Kirche. — Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner sind Bergbau,
Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Handel. Im Bergbau liegt der Reich-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Lewäjsernng Maas
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Belgien Norddeutschland Frankreich England Belgien Belgien Nordsee Holland Deutsche_Reich Luxemburg Frank- Belgiens Frankreich Belgien Belgiens Europas Belgien
— 84 —
Seraing (spr. Seräng) der Mittelpunkt der belgischen Eisenindustrie und
der Kohlengewinnung. Deshalb wird sie „das belgische Birmingham" ge-
nannt. — Verviers (spr. Werwje) ist einer der ersten Plätze Europas
für Tuchfabrikation. — Löwen hat eine Universität.
2. Das Königreich der Niederlande oder Rolland.
1. Lage, Grenzen und Größe. Holland grenzt im N. und W. an die
Nordsee, im 0. an das Deutsche Reich und im 8. an Belgien. Es umsaßt
600 ^Meilen oder 33 T. qkm.
2. Wagerechte Gliederung. Das Königreich der Niederlande ist, wie
schon der Name andeutet, Tiefland und gehört seiner ganzen Ausdehnung
nach der Germanischen Tiefebene an. Ein großer Teil des Landes liegt
sogar niedriger als die gewöhnliche Fluthöhe des Wassers und muß durch
Deiche vor Überschwemmungen geschützt werden. Die Küste zeigt eine ungemein
reiche Gliederung. Diese wird hervorgerufen durch die Mündungsarme
der Schelde, der Maas und des Rheines, Die Snidersee und den Dollart und
zahlreiche vorgelagerte Inseln. Die Snidersee, d. h. Südsee (im Gegensatz
zur Nordsee) war zu Christi Zeit ein Binnenmeer; im 13. Jahrhundert riß
aber das Meer die trennende Landzunge weg, und damit wurde sie eine Bucht
der Nordsee. (In der Snidersee wächst bei der Insel Wieringen viel See-
gras, das in den Sommermonaten gemäht, getrocknet und nach Frankreich
und England ausgeführt wird.) Um dieselbe Zeit entstand auch der Dollart.
— Die größte holländische Insel ist Terel (spr. Tessel), die westlichste
große Insel Walcheren. —Gebirge kommen im Lande nicht vor.
3. Bewässerung. Die Bewässerung Hollands ist eine so ausgezeichnete,
daß das Königreich das wasserreichste Gebiet Europas bildet. Rhein,
Maas und Schelde münden hier in vielen Armen und zerspalten das Land
in zahlreiche Inseln. Die Schelde gehört nur mit ihrer Mündung Holland
an. Die Maas hat mit dem Rhein das Mündungsgebiet gemeinsam. Der
Rhein spaltet sich in mehrere Arme (Waal, Leck, Krummer Rhein, Alter
Rhein, Assel [spr. Eiset]/ Vechte); seltsamer Weise heißt aber seine Haupt-
müudung in Holland Maas. Außer den Flüssen sind noch zahlreiche
Kanäle vorhanden. Diese dienen teils zur Entwässerung des Landes, teils
zum Waren- und Personenverkehr. Unter den Kanälen gilt als Meisterwerk
der Wasserbaukunst der Nord holländische Kanal, der aber jetzt weniger
benutzt wird.
4. Das Klima ist ein feuchtes, nebeliges Seeklima. Nebel und Wolken
verhüllen den Himmel fast beständig, so daß es in einem Jahre kaum 40 bis
50 heitere Tage giebt. Die stets vorhandenen Winde treiben zahllose Wind-
mühlen, ein charakteristisches Bild der meist einförmigen holländischen Landschaft.
5. Die Bewohner gehören zum germanischen Vvlkerstamme und
zerfallen in eigentliche Holländer (im W.), in Vlämen (im So.) und
Friesen (No.); ihre Sprache ist mit der niederdeutschen nahe verwandt.
Die Zahl der Bewohner beträgt 4% Millionen, so daß auf dem qkm
145 Menschen wohnen. Holland nimmt also unter den mittleren unv großen
Staaten Europas in Bezug aus Volksdichtigkeit die zweite Stelle ein.
— Der Religion nach gehören % zu den Protestanten und Vz M den
Katholiken. — Die Hauptbeschäftigungen sind Ackerbau, Viehzucht,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Rolland Maas
Extrahierte Ortsnamen: Europas Niederlande Holland Nordsee Deutsche_Reich Belgien Niederlande Nordsee Christi Frankreich England Hollands Europas Rhein Holland Rhein Rhein Krummer_Rhein Alter
Rhein Holland_Maas Nord Holland Europas
— 5 —
münden unsere wichtigsten Flüsse (Rhein, Weser und Elbe in die Nordsee,
Oder und Weichsel in die Ostsee).
Iv. Größe. Der Flächeninhalt des Deutschen Reiches beträgt nahezu
10 000 Quadratmeilen (genauer 9800 Quadratmeilen oder 540 000 qkm),
ist also der 18. Teil von Europa und fast 40 mal so groß als das König-
reich Sachsen. In Europa übertreffen nur Rußland, Skandinavien und
Osterreich-Uugarn das Deutsche Reich an Landgröße. Die größte Aus-
dehnung hat das Deutsche Reich von Sw. nach No.
Ii. Bodengestalt.
Die Bodenform Deutschlands fällt in der Richtung von Süden nach
Norden allmählich ab, zeigt also große Einförmigkeit im ganzen, jedoch
auch bedeutende Abwechselung zwischen Berg- und Hügel-, Hoch- und
Tiefland. Im Süden des Deutschen Reiches ist vorwiegend Hochgebirgs-
land'mit Hochebenen, die Mitte ist Mitte lgebirgsland und der
Norden Tiefland.
A. Gebirge.
1. Die deutschen Alpen liegen im Süden des Königreichs Bayern und
werden begrenzt im W. vom Bodensee, im 8. von der bayerischen Landes-
grenze, im 0. von der Salzach und im N. von der Schwäbisch-bayerischen
Hochebene (Linie zwischen Bodensee und Salzburg). Sie zerfallen in 3
Gruppen: die Algäner Alpen, die Bayerischen Alpen und die Salzburger
Alpen.
a) Die Algäner Alpen liegen zwischen Bodensee und Lech und erreichen
ihre größte Höhe in der Mädeler Gabel. — b) Die Bayerischen Alpen
liegen zwischen Lech und Inn. In ihnen befindet sich die Zugspitze, der
höchste Berg des Deutscheu Reiches (3000m), der noch in die Region des
ewigen Schnees hinein reicht, ja in den obersten Thalenden sogar kleine
Gletscher trägt. — c) Die Hamburger Alpen liegen zwischen Inn und
Salzach (im Südosten Bayerns). Der höchste Berg ist der W atz mann
(2700 m), an dessen Fuße sich der herrliche Königssee ausbreitet. — Die
Hauptbeschäftigung der Bewohner der deutschen Alpen ist Viehzucht
(Butter, Käfe), Waldwirtschaft und Salzgewinnung (Reichenhall).
Den deutschen Alpen ist vorgelagert:
2. Die Schwäbisch-bayerische Hochebene, auch Oberdeutsche Hoch-
ebene genannt. Sie beginnt am Nordfuße der Alpen und reicht nordwärts
bis zur Donau. Sie neigt sich von 8. nach N., nur im östlichen Teile nach
No., deshalb haben alle Flüsse eine nördliche Richtung. Die Schwäbisch-
bayerische Hochebene hat die Gestalt eines Dreiecks und ist die größte und
höchste Hochebene im Deutschen Reiche. Sie wird von Jller, Lech, Isar
und Inn durchströmt. Diese Flüsse haben kein geregeltes Bett, sondern
bilden zahlreiche Seitenarme, Inseln und Sümpfe. Für die Schiffahrt sind
ste von geringer Bedeutung. Die an ihnen sich oft meilenweit hinziehenden
Sumpfstrecken heißeu in Schwaben Riede (z.b. das Ulmer Ried bei Ulm),
in Bayern Möser (Einzahl Moose, z. B. das Dachauer- und Jsarmoos).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Nordsee Ostsee Europa Sachsen Europa Skandinavien Deutschlands Hügel- Bayern Salzburg Bayerns Donau Schwaben_Riede Ried Ulm
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Sonne her: Je höher die Sonne steht, desto mehr Wärme erregt sie auf der
Erde. Daher ist es gewöhnlich mittags wärmer als morgens und abends,
im Sommer wärmer als im Winter. Je nördlicher ein Land vom Äquator
liegt, desto kälter ist es und umgekehrt. Deutschland liegt nuu in der Mitte
zwischen Äquator und Nordpol, hat darum ein gemäßigtes Klima mit
4 Jahreszeiten. Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt 9 Grad C. /#
Wärme.
Die Linien auf der Landkarte, welche mit dem Äquator parallel laufen
und voneinander gleich weit entfernt sind, nennt man Breitengrade. Deutsch-
land liegt zwischen dem 47^ und 55^ Breitengrade. Man sollte nun meinen,
in Süddeutschland müsse es viel wärmer sein, als in Norddeutschland; doch ist dem
nicht so: der Süden Deutschlands ist nicht erheblich wärmer als der Norden. Die
große Gleichmäßigkeit in Bezug auf das Klima wird in Deutschland nament-
lich dadurch hervorgerufen, daß die Tiefebene im Norden, die Hochebene im
Süden liegt. Als die wärmsten Gegenden gelten die Oberrheinische
Tiefebene, das Neckarthal und das Mainthal. Das Klima hängt also nicht
nur von den Breitengraden ab, sondern wird auch durch die Höhe und Lage
zum Meere bestimmt. Deshalb bildet in Deutschland einen größeren Gegen-
satz als der Süden zum Norden der Nordwesten zum Nordosten und den
größten der Südwesten zum Nordosten. Das rauhe st e Klima finden wir
in Deutschland auf den Gebirgen (Harz, Vogelsgebirge, Erzgebirge, Riesen-
gebirge), den Hochebenen und an der Ostseeküste.
Fürs Klima sind auch die Niederschläge wichtig. Im allgemeinen
gilt als Regel: Je mehr Niederschläge eine Gegend hat, desto rauher ist sie.
Die jährliche Regenmenge beträgt in Deutschland 70 cm, d. h. so hoch
würde das Land unter Wasser gesetzt, wenn Regen und Schneewasser das
Jahr hindurch stehen blieben. Am stärksten sind die Niederschläge in den Ge-
birgcn und auf der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Das hat Einfluß auf
die Wassermenge der Flüsse und auf die Industrie der betreffenden Gegenden.
Zu den trockensten Gegenden des Deutschen Reichs gehört der östliche
Teil der Deutschen Tiefebene. Die Hauptregenzeit ist in Nord- und
Mitteldeutschland der Sommer, in Süddeutschland der Herbst.
Die herrschenden Winde sind in Deutschland die Südwest- und Nord-
Ostwinde. Jene sind warm und feucht, diese trocken und kalt. Westdeutsch-
land ist darum regenreicher als Ostdeutschland. Die Zahl der Regentage be-
trägt in Deutschland durchschnittlich 150. Auch die Kälte nimmt von Westen
nach Osten zu. So ist z. B. der Rhein durchschnittlich nur 26 Tage, die
Oder hingegen 70 Tage im Jahre mit Eis bedeckt.
V. Bevölkerung.
1. Zahl und Dichtigkeit. Im Deutschen Reiche leben gegenwärtig uu-
gefähr 52 Millionen Einwohner, d. i. etwa der 30. Teil der ganzen Mensch-
heit. Auf einem qkm wohnen also durchschnittlich 96 Menschen. (Nur
Belgien, die Niederlande, Großbritannien und Italien sind dichter bevölkert.)
In Europa hat nur Rußland mehr Einwohner als Deutschland. Am dichtesten
3*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Norddeutschland Deutschlands Deutschland Mainthal Deutschland Deutschland Deutschland Deutschen_Tiefebene Deutschland Ostdeutschland Deutschland Rhein Belgien Niederlande Italien Europa Deutschland
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Schmiedelierg und Hirschlierg sind die Mittelpunkte der schlesischen
Leinenindustrie.
6. Die Provitt) Lrandenlinrg (725 ^Meilen oder 40 000 qkm und fast
4v2 Mill. Einw.) liegt ungefähr in der Mitte Preußens und ist das Stamm-
land der preußischen Monarchie. Sie umfaßt das Gebiet zu beiden
Seiten der Havel und Spree von der Elbe bis über die Oder hinaus und
grenzt an Pommern, Mecklenburg, die Provinzen Hannover und Sachsen,
das Herzogtum Anhalt, an Schlesien und Posen. Das Land gehört größtenteils
der Deutschen Tiefebene an und besteht vorwiegend aus Sandboden („des
heiligen römischen Reiches Streusandbüchse"), welcher große Kiefernwälder
(die „brandenburgischen Wälder^) trägt. Doch giebt es auch fruchtbare
Gebiete, z. B. das Oderbruch, ein großer Teil des Spreewaldes, und
liebliche Thal- und Hügellandschaften, z. B. bei Potsdam. Die Provinz
Brandenburg wird von dem nördlichen und südlichen Landrücken durch-
zogen. Jener hat fruchtbares Ackerland und schöne Buchenwälder, dieser, der
Fläming genannt, ist unfruchtbar. Die Bewässerung der Provinz ist
eine reiche, sowohl durch die Oder mit ihreu Nebenflüssen (Warthe, Bober,
Neiße), als auch durch die Elbe mit ihren Nebenflüssen (Havel mit Spree)
und durch Kanäle. Die Bewohner sind größtenteils Deutsche und
gehören der evangelischen Religion an; nur im Spreewalde und dessen Um-
gebung wohnen Wenden. Die Hauptbeschäftigung ist Ackerbau,
Viehzucht (Schafe) und in den Städten Industrie. Große Kalksteinbrüche
sind bei Rüdersdorf, ein mächtiges Steinsalzbergwerk ist bei Speren-
berg, wo man bis jetzt am tiefsten in die Erde eingedrungen ist. — Die Provinz
zerfällt in den Stadtbezirk Berlin und die Regierungsbezirke Potsdam und
Frankfurt a. d. O.
Lerlitt (f. S. 30). — Potsdam (s. S. 31). — Charlottenburg
(132 T.) an der Spree ist zum Teil schon mit Berlin verwachsen; es
hat ein sehenswertes Grabgebäude (Mausoleum) der Königin Luise und
Friedrich Wilhelm Iii. — Spalldan (s. S. 30). — Lrandeiitmrg
(s. S. 31). — Bei Großbeeren (südlich von Berlin) siegte Bülow mit
der preußischen Landwehr (1813) über die Franzosen. Bei Fehrbellin
schlug (1675) der Große Kurfürst die Schweden. — Frankfurt a. d. O.
(s. S. 32). Südlich davon liegt Kunersdorf, wo Friedrich der Große
(1759) von den Russen geschlagen wurde. Er erlitt eine Niederlage,
wie nie zuvor. Doch hatten auch die Russen große Verluste, so daß der
russische Feldherr ausrief: „Noch ein solcher Sieg und ich werde allein die
Nachricht davon nach Petersburg bringen müssen." ■— Austritt (s. S. 32) ist
Festung und durch die Sumpfumgebung geschützt, weshalb es auch das
„deutsche Mantna" genannt worden ist. Nicht weit davon liegt Zorndorf,
wo die Russen (1758) in mörderischer Schlacht besiegt wurden. — In der
Niederlausitz sind Guben und Kottbns durch ihre Tuchfabriken wichtig.
Der Hauptort im Spreewalde ist Lübben, wo früher Paul Gerhardt, der
Dichter des Liedes „Befiehl du deine Wege", als Geistlicher angestellt war.
7. Die Provinz Sachsen (460 □ Meilen oder 25 300 qkm und
2 7/io Mill. Einw.) umfaßt das Gebiet an der mittleren Elbe und Saale und
ist die zerrissenste preußische Provinz, liegt auch ungefähr in der
Mitte zwischen den östlichen und westlichen Provinzen. Die Grenzen sind
fchwieriger zu erkennen, als bei den übrigen. Sie grenzt an Brandenburg,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Luise Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Bülow Friedrich_der_Große Friedrich Paul_Gerhardt
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedelierg Hirschlierg Pommern Mecklenburg Hannover Sachsen Posen Potsdam Berlin Potsdam Frankfurt Potsdam Charlottenburg Berlin Berlin Schweden Frankfurt Petersburg Niederlausitz Guben Brandenburg
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5. Die drei Freien und Hansestädte.
1. Die Hansestadt Hamburg (Gebiet 7 ^ Meil. oder 410 qkm,
Stadt und Gebiet 680 T. Einw.). Die St ad t Hamburg (s. S. 30). Der
Vor- und Winterhafen von Hamburg ist Cuxhaven, das an der linken
Elbmündung liegt. — Südöstlich von der Stadt Hamburg liegen die Vier-
lande, d. s. 4 von Deichen eingeschlossene Elbinseln, welche wegen ihres
Marschbodens den „Gemüse- und Blumengarten Hamburgs" bilden.
2. Die Hansestadt Bremen (Gebiet 4v2 □ Meil oder 250 qkm und
sast 200 T. Einw.). Stadt Bremen (s. S. 28) und Bremerhaven (s. S. 28).
3. Die Hanse st adt Lübeck (Gebiet 5 ^ Meil. oder 300 qkm,
Stadt und Gebiet 83 T. Einw.). Die Stadt Lübeck (70 T.) liegt an der
breiten und .tiefen Trave, so daß auch größere Seeschiffe bis an die Stadt
fahren können. Sie war einst das Haupt des Hausabuudes und die erste
deutsche Handelsstadt; damals hatte die Stadt 100 T. Einw. Durch hohe
Türme, feste Thore, gotische Kirchen, das ehrwürdige Rathaus und interessante
Giebelhäuser erinnert die Stadt an die glanzvollen Tage des Mittelalters.
Der Handel ist auch jetzt noch sehr lebhaft, beschränkt sich aber in der Haupt-
fache auf die Länder an der Ostsee. — Der Vorhafen von Lübeck ist der
Badeort Travemünde.
g. Das Reichsland Elsaß-Lothringen.
(264 ^ Meil. oder 14 500 qkm [so groß wie Baden] und fast 17/i0 Mill.
Einw.) gehört seit 1871 wieder zum Deutschen Reiche, nachdem es 200 Jahre
nuter französischer Herrschaft stand. Es wird von einem Statthalter ver-
waltet, welcher unmittelbar unter dem Deutscheu Kaiser steht. Das Land zer-
fällt in die Bezirke Ober- und Unter-Elsaß und Lothringen.
a) Das Elsaß (= Land der Sassen an der Jll) wird im 0. vom Rheine
begrenzt und umfaßt ein Stück der Oberrheinischen Tiefebene (bis an die
Lauter im N.) und den Ostabhang des Wasgenwaldes, welcher die natürliche
Grenze gegen Frankreich bildet. Der höchste Berg dieses Gebirges ist der
Sulzer Belchen; er liegt auf deutschem Gebiete. Das Elsaß zeichnet sich
durch Fruchtbarkeit aus; namentlich ist Obst-, Wein- und Tabakbau be-
trächtlich. Der Bergbau liefert viel Eisen und Steinkohlen. Die Industrie
ist besonders in und um Mülhausen sehr bedeutend; die Baumwollenindustrie
verarbeitet fast die Hälfte aller in Deutschland verarbeiteten Rohbaumwolle.
Die Bewässerung geschieht durch den Rhein und die Jll, welche die Haupt-
pulsader des Landes genannt werden kann. Die Bewohner sind Nach-
kommen der Alemannen und zeigen namentlich in den Dörfern durch Sprache
und Sitten, daß sie Deutsche sind.
Straßburg (s. S. 23). — Mülhausen (83 T.) (s. S. 27). — Bei
Weißenburg und Wörth erfochten 1870 die Deutschen die ersten Siege
über die Franzosen.
b) Deutsch-Lothringen liegt nordwestlich vom Elsaß am Nordabhange
des Wasgenwaldes im Gebiete der Mosel. Es ist ein hügeliges Land mit
bedeutenden Wäldern, aber nicht so fruchtbar wie das Elsaß, jedoch gut au-
gebaut. — Metz (f. S. 27). In der Nähe liegen die Schlachtorte Mars
la Tour, Gravelotte und St. Privat (1870). — Diedenhofen
ist Festung an der Mosel.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Cuxhaven Hamburg Bremen Bremerhaven Ostsee Elsaß-Lothringen Baden Lothringen Rheine Oberrheinischen Frankreich Mülhausen Deutschland Rhein Elsaß Elsaß