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1. Tier-Geographie - S. 20

1893 - Leipzig : Hinrichs
20 Charakter-Säugetiere Europas. Haltsort — das Hochgebirge der Alpen und Pyrenäen gegen die Versolgnng des Menschen zu schützen scheint. Gegenwärtig ftndet er sich auf den Alpen nur noch in einem nicht gar weitläufigen Geoirge, welches die Thäler zwischen Monte Rosa und Montblanc umgiebt. Aus dem schweizerischen Gebiete ist er, sowie schon früher aus Graubünden, Salzburg und Tirol, schon längst verschwunden, obgleich bereits im I. 1612 gesetzliche Maßregeln zu seiner Schonung getroffen wurden. Die Jagd allein kann daher wohl kaum die einzige Ursache seiner Verminderung sein, denn sonst wären wohl die Gemsen auch viel seltener geworden; wahrscheinlich ist es vielmehr, daß er durch die wachsende Bevölkerung gedrängt und auf Regionen beschränkt wird, die seiner Erhaltung nicht zusagen." In Bau und Lebensweise >hat der Steinbock viel mit der Gemse gemein; sein Körper aber ist plnmper, auch gebeu ihm die großen Hörner ein schwerfälliges Ansehen. Demnngeachtet ist sein Lauf nicht weniger schnell, und seine Geschicklichkeit, über die steilsten Klippen zu lausen und große Sprünge zu machen, wo möglich noch größer. Mit größter Richtigkeit zielt er dabei nach dem Platze, wohin er gelangen will, und fehlt ihn gewiß nicht. Auch über Gletscher soll er, wenn er gejagt wird, mit der größten Leichtigkeit und Sicherheit laufeu; doch sucht er, wie auch die Gemse, ihnen auszuweichen. Als Waffe sind ihm, neben seiner Springkraft, die Hörner gegeben, mit denen er sich selbst gegen Wölfe zu verteidigen imstande ist. Der Jäger N. Fournier aus Wallis war einmal Zeuge einer sehr merkwürdigen Scene von Verteidigung dieses Tieres. Er traf sechs Steinziegen mit eben so vielen Jungen an; ein Adler schwebte lange kreisend über ihnen und erspähte den günstigen Augenblick ihnen ein Junges zu rauben. Die besorgten Mütter hatten indessen, die ihnen drohende Gefahr ahnend, ihre Jungen alle unter einen etwas überhängenden Felsen zusammengetrieben und sich wie eine Wache vor sie gestellt, die Spitzen ihrer Hörner dem grimmigen Feinde über ihren Köpfen immer entgegengerichtet. Sowie nun der Schatten des Adlers am Boden ihnen eine andere Wendung desselben verriet, änderten sie augenblicklich alle wie auf ein Commando die Richtung der Hörner, um keine Blöße zu geben, durch welche der Feind auf eins ihrer Kleinen hätte herabstürzen können, bis dieser endlich sein Vorhaben aufgab und davonflog.j Die Jagd des Steinbocks — im August und September - ist sehr beschwerlich und gefahrvoll. Der Jäger muß, wegen der Seltenheit seines Wildes, sich gefaßt machen, 8 bis 14

2. Tier-Geographie - S. 71

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Säugetiere Afrikas. 71 und in Seuegambieu fehlt sie gänzlich; sie ist der Grenznachbar des Flußpferdes und wie dieses eins der merkwürdigsten Tiere, welche existieren, sowohl wegen seines langen Halses, als wegen der unverhältnismäßigen Höhe seiner Vorderbeine. Der Gang dieser Tiere ist über alle Erwartungen sonderbar. Bei dein auffallenden Mißverhältnisse der vordern zur hintern Höhe und der ganzen Höhe zur Länge hat nämlich die schnelle Fortbe- wegnng des Tieres große Schwierigkeiten. Nur galoppieren kann die Giraffe, schreitend bewegt sie sich nur während des ruhigen Weidens. Aber dieser Galopp ist so schwerfällig, lahm und plump, daß man in einem Abstände von mehreren hundert Schritten, wo es schwer ist, den zurückgelegten Raum mit der Größe des Tieres und der umgebenden Gegenstände zu der- gleichen, aus der Laugsamkeit, mit welcher die Bewegung ge- schieht, fast schießen sollte, ein Mensch könne es zu Fuße ein- holen. Diese Langsamkeit wird aber ersetzt durch die Weite des Schrittes, indem nach einer ungefähren Messung ein jeder Sprung zwölf bis sechszehn Fuß fördert. Eben wegen der Größe und Schwere des Vorderteiles ist die Giraffe nicht im- stände, sich durch die Kraft der Muskeln allein vorn zu heben, sondern dazu muß eine Zurückbiegung des langen Halses, wo- durch der Schwerpunkt mehr nach hinten gerückt wird, zu Hülse kommen; dann erst ist es ihr möglich, die Vorderbeine von der Erde zu bringen. Dies geschieht, ohne sie zu biegen, und eben so steif setzt sie sie, mit einer gleichzeitigen Bewegung des Halses nach vorn und durch die Kraft der Hinterschenkel vorwärts ge- trieben, wieder nieder. Mit der neuen Rückbewegnng des Halses erfolgt das Nachspringen der Hinterfüße. So bewegt sich der Hals im steten Hin- und Herschwung fast wie der Mast eines auf den Wellen tanzenden Schisfes. Es ist indessen nicht schwer, die Giraffe mit einem rüstigen Jagdpferde einzu- holen, zumal wenn das Terrain vorteilhaft ist und sich hebt; denn gegen eine Anhöhe zu lauseu, ist chr begreiflicher Weise höchst beschwerlich. Das Fleisch ist von zartem und angenehmem Geschmacke, vollkommen weiß und dem Kalbfleische am meisten vergleichbar. Es ist das einstimmige Urteil, daß von allen Wildarten des südlichen Afrikas keine der Giraffe gleichkommt. Die Schnauze kann die Giraffe nicht ohne Schwierigkeit auf die Fläche des Bodens bringen, wobei sie die Vorderbeine etwas auseinanderstellt; deshalb nimmt sie auch ihr Nahrung weit

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. III

1831 - Leipzig : Hinrichs
Vorrede. <^!?enige Wochen nach dem Tode des Prof. Stein wurde mir auf die gütige Empfehlung meines verehrten Vorgesetzten, des Herrn Director D. Köpke, von der Verlagshandlung der Antrag gemacht, eine neue Auf- lage der k l e i n e n G e o g r a p h i e des Verewigten zu be- sorgen, und mancherlei wichtige Gründe bestimmten mich, das vielleicht nur zu gerechte Mißtrauen, welches ich in meine Kraft sehte, zu überwinden, und dieser Auf- forderung zu entsprechen. Als ich aber nun die Arbeit beginnen wollte, gerieth ich bald in einen beunruhigen- den Zwiespalt mit mir selbst. Der mit so vielem Rechte berühmte Name des verstorbenen Verfassers, das außer- ordentliche Glück des Buches, welches in 21 Jahren 17 rechtmäßige Auflagen erlebt, und in 71,500 Origi- nal-Exemplaren, neben mehreren Nachdrücken, sich über ganz Teutschland verbreitet hatte, der Vortheil der Ver- lagshandlung und ein gewisses Gefühl der Pietät gegen den Entschlafenen, meinen geliebten iehrer und Amts- genoffen, alles das wollte mich bestimmen, nur eine schonende Hand an das Werk zu legen und keine durch- greifenden Veränderungen mit demselben vorzunehmen, sondern mich auf die nothwendigen Berichtigungen des Einzelnen zu beschranken. Auf der anderen Seite aber

4. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 8

1895 - Leipzig : Hinrichs
8 Kru-Neger. Ihr Unterhalt ist ungemein einfach; sie erhalten nichts als reichlich Reis, den sie gewöhnlich ohne jegliche Zuthat der- zehren. Wird geschlachtet, so sollen ihnen die Eingeweide und Köpfe zu. Kann man es haben, so kauft man ab und zu einige Fische für sie. Ihr monatlicher Lohn beträgt 4 ^ in Gütern, doch erhalten sie ihn erst nach abgelaufener Dienstzeit, damit dem ohnedies sehr gewöhnlichen Entlaufen eine Grenze gesetzt werde. Zwischen den Kamerun- und Kru-Negern besteht eine heftige nationale Abneigung, und dieser Umstand ist den Europäern günstig, denn ein Kru-Neger hat die größte Freude, die Er- tappung und Bestrafung eines von Kamerun-Negern verübten Diebstahls herbeizuführen. Daß nichtsdestoweniger öfters be- trächtliche Diebstähle aus ländlichen Warenlagern vorkommen, wobei die Häuptlinge selbst beteiligt sind, ist um so selbst- verständlicher, als der Diebstahl bei diesen Negern wie bei den Spartanern nur dann für schimpflich gilt, wenn er mißlingt. In diesem Falle wird er aber auch sehr streng bestraft; und die Strafe kann bis zur Sklaverei gesteigert werden, zu der der Thäter verurteilt wird. 3. Wüstenvölker. a. Hebu. Während aus der westlichen Sahara die schwarze Ur- bevölkernng bis auf einige Reste verschwunden ist, hat sie sich in der östlichen bis auf den heutigen Tag erhalten und erreicht hier den nördlichsten Punkt ihrer Verbreituugsgrenze. So viel man bis jetzt weiß, gehören die sämtlichen schwarzen Bewohner dieses Gebietes einer einzigen Nation an, deren Name von den mit ihr in Berührung gekommeneu Reisenden bald Tibbo oder Tibbu bald Tubu geschrieben wird, nach Dr. H. Barth Tebn. Trotz ihrer nahen Beziehungen zu den Bewohnern von Bornu darf man die Tebu doch nicht zu den eigentlichen Negern zählen, denn sie unterscheiden sich von ihnen sowohl durch die Gesichtsbildung als durch weniger krauses und weniger wolliges Haar. Die Tebu sind ein wohlgebildeter Menschen- schlag; ihr langes, ernstes, kluges Gesicht sticht vorteilhaft von

5. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 31

1895 - Leipzig : Hinrichs
Indianer in Nordamerika. 31 Landstriche ab und giebt Decken, Kleider, Nahrungsmittel, Flinten und Pulver dafür. Der Indianer gewöhnt sich > an neue Bedürfnisse, verläßt sich auf die Gaben der Weißen, bringt ihnen seine Jagdbeute und wird selbst immer träger und ärm- licher. Nach wenigen Jahren haben die Weißen auch seine übriggebliebenen Jagdgründe umzingelt und drängen ihn, sie ihnen zu überlassen und weiter zu ziehen gegen Westen. Die Amerikaner wollen keine Indianer unter sich, es ergreift sie stille Wut, wenn sie in deren Besitze herrliche Ländereien un- bebaut liegen sehen. Wollen die Rothäute nicht gutwillig weichen, so giebt es blutige Händel und Bedrückungen aller Art. So sind die Indianer nach und nach aus den vordern Staaten in die westlicheren, aus diesen in die fernsten Prairien verdrängt worden. Auf diesen Wanderungen gehen viele zu Grunde, und ist der Rest im neuen, fremden, öden Lande angekommen, dann treibt ihn der Hunger auseinander; ein Haufe sucht hier, ein anderer dort Lebensmittel, der Stamm zerstreut sich, und die vereinzelten Familien ziehen hierhin und dorthin, der Name des Stammes verschwindet. Das Einzige, was den Wilden retten könnte, wäre sein Übergang zu festen Wohnsitzen, Ackerbau und Gewerbe. Daran hindern ihn aber die Weißen, *) sie lassen ihm nicht die Zeit dazu, daran hindert ihn noch viel mehr seine eigene Natur, und gerade hierin zeigt sich bei Berührung der Gebildeten und der Wilden der weite Abstand zwischen beiden. Der Indianer will und kann nicht arbeiten, es wider- steht seinem innersten Wesen. Jägervölker, die an die unbändige Freiheit der Wildnis gewöhnt sind, lassen sich überhaupt schwer zivilisieren. Der Indianer aber haßt und verachtet die Arbeit als eine Erniedrigung des Mannes, dessen würdige Beschäftigung seiner Meinung nach nur Jagd, Krieg und Ratsversammlung sind; er hält das Arbeiten für so unmöglich für sich, als wenn *) Jedoch hat die Regierung einem Teile der Indianer, die sich zur Seßhaftigkeit bequemt haben, als Heimstätte das Jndianer-Terri- torium gesetzlich gewährleistet. Hier hat auch das Christentum Eingang gefunden, sie haben ihre Kirchen und Schulen, in denen sie nach einem von einem Indianer erfundenen Alphabete in ihrer Sprache lesen lernen. Eine in der Cherokee-Sprache gedruckte Zeitung teilt ihnen das Wichtigste aus dem Lande der „Bleichgesichter" mit.

6. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 78

1895 - Leipzig : Hinrichs
78 Italiener. als in eine gottergebene Gesinnung setzen, muß jedem einleuchten, der sie in ihrem häuslichen und öffentlichen Leben zu beobachten Gelegenheit hatte. Fünfmal an jedem Tage ruft von den hohen Minarets der Muezzin zum Gebete; der Türke aber hält diese Stunden nicht immer ein, weil das Gesetz ihm vorschreibt, daß er nur mit gesammeltem Geiste beten dürfe. Dennoch unterläßt er das fünfmalige Gebet an keinem Tage, und immer wäscht er sich mit großer Andacht, bevor er es beginnt. In den größeren Städten giebt es außer den Moscheen noch eigene Bethäuser, die nach allen Seiten offen sind, und deren Dach nur von Säulen getragen wird. Auch auf offener Straße, auf Wiesen und unter Bäumen sowie bei Brunnen und Quellen und auf den Feldern sieht man die Türken knieend und mit den Kopfe auf die Erde gebeugt beten, unbekümmert um das, was um sie her vorgeht. Die Reinigung des Körpers mit dem Gebete zu verbinden und sie überhaupt zu einer religiösen Pflicht zu macheu, ist eine der weisesten Einrichtungen, die Mohammed treffen konnte. Welch' unerträglicher Schmutz, welche verheerenden Krankheiten würden in jenem heißen Himmelsstriche und bei der Trägheit der Morgenländer die notwendigste Folge vernachlässigter Rein- lichkeit sein! Es ist bekannt, daß keine Religion die Almosen mit größerer Strenge befiehlt, als die mohammedanische; auch giebt es nirgends so viele öffentliche Anstalten für Arme, Pilger, Kranke und Leidende aller Art als in den Ländern des Islams. Die Vor- schristen des Korans stellen allen Besitz und alles Eigentum als allgemeines Gut dar, dem einige als Verwalter vorgesetzt sind. Diese haben nun dafür zu sorgen, daß alle von den Gütern der Erde leben und zehren können. 6. Italiener. Kaum wird ein anderes Land in Europa mehr bereist und geschildert als Italien, und doch giebt es kaum ein Volk, über dessen Charakter im ganzen bei uns so grundfalsche Ansichten herrschen als das Volk jenes Landes. Es ist noch gar nicht lange her, daß man den Italiener, d. h. den aus dem Niedern Volke, sich nur als einen Kerl vorstellte, der seinen dunkeln

7. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 7

1893 - Leipzig : Hinrichs
Erforschung des Innern. 7 Sknthorpe, der Leichhardts Tagebücher nebst andern Überresten der Expedition in seinen Besitz gebracht zu haben öorgiebt, ist den Beweis der Wahrheit bisher noch schuldig geblieben, und so bleibt das Dunkel noch unerhellt, das auf das Schicksal der Expedition sich gebreitet hat. — d) Der größte aller australischen Forschungsreisenden war John Mac Donall Stuart, der nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich 1862 den Van Diemens Golf an der Nordküste erreichte. Am Ende des Jahres langte Stuart wieder in Adelaide an und beschloß damit seine erfolgreiche Laufbahn, freilich mit gebrochener Gesundheit. An Umsicht, Sorgfalt und Energie hat ihn keiner seiner Vorläufer oder Nachfolger übertroffen, niemals bei allen seinen Expeditionen hat er den Verlust eines Gefährten zu beklagen gehabt. Die unmittelbare Folge von Stuarts Reisen war die Besitzergreifung des ganzen ausgedehnten Landstriches, des sogen. Alexandralandes und des Nordterritoriums, durch die südaustralische Regierung. Von viel weitergehenden Wirkungen auf die Entwicklung Austra- liens sowie seine fernere Erforschung war aber die Ausführung des großartigen Unternehmens auf der Stuart'schen Straße die Süd- und Nordküste durch eine den Kontinent quer durchschnei- dende Telegraphenlinie zu verbinden. Diese sollte dann durch unterseeisches Kabel über Java in Singapur sich an die schon bestehende große indo-enropäifche Linie anschließen und dadurch den fünften Weltteil in Verbindung mit allen übrigen bringen. Diese Linie wurde 1872 vollendet und ist für die weitere Er- forschung Australiens von größter Wichtigkeit geworden. — e) Das letzte Jahrzehnt hat durch die zahlreichen Durchkreuzungen der Westhälfte Australiens die Erforschungsgeschichte gewisser- maßen zum Abschluß gebracht. Ein günstiges Ergebnis hatte die Expedition von Alex. Forrest, welcher 1879 vom Grey- Fluß in Nordwestaustralien bis zur Telegraphenlinie und an ihr entlang nach Port Darwin reiste. Nicht nur entdeckte er in dem, bisher nur in seiner Mündung bekannten Fitzroy einen schönen, für Dampfer 160 km auswärts befahrbaren Strom, auch die von ihm durchzogene Gegend erschien teils für Weide- zwecke, teils aber auch für den Anbau tropischer Produkte wie Zuckerrohr und Kaffee vorzüglich geeignet. Nur in dem öst- lichen Teile dieses Gebietes verlor sich dieser günstige Charakter und wich einem spärlich bewässerten, teilweise mit großen Spinifexebenen und Salzsümpfen bedeckten Terrain. Dieser,

8. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 43

1893 - Leipzig : Hinrichs
Bismarck-Archipel. 43 der Hauptsitz der deutschen Neuguinea-Kompanie aufgeschlagen ist. Die Insel ist ebenfalls ein Produkt vulkanischer Hebung und Aufschüttung, auch in ihrer Mitte finden sich erloschene vulkanische Krater, und die Insel ist aus Sand und Bimsstein, also aus vulkanischen Produkten zusammengesetzt. — d) Alle Nachrichten sind darin einig, daß die deutschen Schutzgebiete in West-Polynesien zu den schönsten und fruchtbarsten Ländern ge* hören und somit noch eine große Zukunft haben. Der äußerst fruchtbare Boden bietet für die Anlage von Pflanzungen be- sondere Vorteile. Es giebt auf den verschiedenen Inseln viele Quadratmeilen Landes teils mit großen Grasfeldern, teils aus Waldland bestehend und völlig frei von Steinen, die z. B. in den Samoa-Pflanzungeu die Bearbeitung so bedeutend erschweren. Auf der Ralum-Pflauzuug am Eingange der Blanchebai werden 150 Arbeiter beschäftigt und betrug der Export im ersten Jahre be- reits 10 000 kg gereinigter Baumwolle; bei einigermaßen günstiger Ernte erwartet man, im laufenden Jahre wenigstens 20000 kg exportieren zu können. In derselben Pflanzung ist ein Versuch mit Kaffee gemacht, und die Erfolge sind höchst befriedigend, so daß diese Kultur wohl von großer Bedeutung werden wird, da man künftig nicht die Grasfelder, sondern den fruchtbaren Wald- boden bepflanzen wird. — So steht zu erwarten, daß der Handel und Verkehr von Matupi, dem Mittelpunkt der Unternehmungen der Neuguinea-Kompanie, in wenigen Jahren erfreuliches Zeug- nis geben wird von den Erfolgen der Gesellschaft. *) 4. Salomonenseln. a) Entdeckung, b) Natur, c) Bewohner. a) Diese schöne Inselgruppe wurde von Mendana aufge- fanden, welcher, von dem Vizekönig von Peru ausgerüstet, seine i) Erwähnt sei noch, daß das einheimische Geld in kleinen durch- löcherten Kaurimuscheln besteht, die auf Bambusstäbchen oder auf Faden aufgereiht werden. Solche Schnüre heißen dann Diwarra. Sie werden in sechs verschiedenen Längen als Münze verausgabt: so reicht die erste bei ausgespannten Armen von Hand zu Hand, die zweite vom Brustbein bis zur Hand, die drilte von der Schulter bis zur Hand, die vierte vom Ellenbogen bis zur Fingerspitze, die fünfte vom Handgelenk bis zur Fingerspitze und die sechste ist gleich einem Fingerglied. — Ein großes Schwein kostet 10—40 Längen erster Ordnung.

9. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 6

1893 - Leipzig : Hinrichs
Ii. Das Festland nebst Tasmanien. 1. Erforschung des Innern. a) Sturt. b) Eyre. c) Leichhardt, d) Stuart, e) Alex. Forrest. a) Erst 25 Jahre nach der Gründung der Verbrecherkolonie am Port Jackson gelang es, die im W. schroff emporsteigenden Blauen Berge, welche jedem Vorgehen bisher ein unüberwind- liches Hindernis entgegengestellt hatten, endlich zu überschreiten. 1830 ward durch Sturt das Flußgebiet des Darling-Murray erschlossen, und in den folgenden Jahren von Mitchell das heutige Victoria durchstreift und wegen der Schönheit und Fruchtbarkeit des reich bewaldeten Hügellandes Australia felix genannt. All- mählich begann die Besiedelung, und die Notwendigkeit, neue Weidegebiete für die wachsenden Schafherden zu finden, hat die sogenannten Sqnatters weiter ins Innere Ostaustraliens gedrängt. — b) 1840 zog Eyre der trostlos öden Küste des großen Anstralgolfes entlang bis nach Westaustralien und erschloß die dürre, der Ansiedelung feindliche Natur dieses Küstenstrichs. Seitdem begannen in rastloser Aufeinanderfolge, unter Beschwerden und Leiden, wie sie kaum die Reisenden in Inner-Afrika zu bestehen hatten, die Unternehmungen zur Enthüllung des an Sandstrecken reichen, an Trinkwasser armen Binnenlandes. — c) Den Gedanken einer Durchkreuzung des Kontinentes von O. nach W. suchte zuerst der Deutsche Leich Hardt auszuführen. 1843 brach er auf, um nie wiederzukehren. Alle Versuche, den Schleier zu lüften, welcher über seinem Ende ruht, sind vergeblich gewesen. Alle zur Aufsuchung veranstalteten Expedi- tionen sind fruchtlos verlaufen und haben uns nur unzuver- lässige Gerüchte und Vermutungen gebracht. Selbst der Reisende

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 20

1829 - Leipzig : Hinrichs
Einleitung. dargestcllten Individuums schildern, um das Leben des- selben als ein zusammenhängendes Ganzes aufzufassen. Sobald diese Bedingungen nicht berücksichtigt werden, erhält man entweder einen trockenen Lebens lauf, oder eine überspannte Lobrede (Pancgyricus), statt einer Biographie. Die größte Vorsicht und Prüfung verdie- nen die Selbstbiographieen. — Sobald man aber zwischen Biographie und Charakteristik genau unter- scheidet, besteht das Wesentliche der letztem darin, daß sie bei der Darstellung eines Individuums nach einem dabei angenommenen psychologischen Ge- sichtspunkte verfährt, welchen sie in der Einleitung ankündigt, und durch die ganze Darstellung hindurch- führt. Sie verändert und gestaltet zwar die Begeben- heiten und Wirkungen des dargestcllten Individuums nicht zu Gunsten dieser Idee; sie verfahrt aber teleo- logisch, indem ihr das Individuum, nach seinem gan- zen pragmatisch entwickelten Leben, dazu dient, eine hö- here Wahrheit, oder einen allgemeinen Satz zu versinn- lichen. Es erhellet daraus, daß nur sehr merkwür- dig e M ä n n e r zur Charakteristik sich eignen, die entweder auf ganze Staaten, oder auf ganze Wissenschaften und deren Umgestaltung einen entschiedenen Einfluß gehabt haben (;.B. Alexander, Cäsar, Karl dcrgroße, C o l o irr, Luther, P c t e r 1, L e i b n i tz, F r i e d r i ch 2, Cook, Kant, Napoleon rc.). Inwiefern nämlich die großen Veränderungen, welche diese Männer bewirk- ten, ihren Grund in der Individualität ihres Geistes hatten; insofern müssen jene Wirkungen aus dem weltbürgerlichcn Standpunkte gefaßt und als lei- tender Maasstab für die ganze Darstellung behandelt werden, während das Zufällige in ihrem Leben (ihre Geburt, Abkunft, häuslichen Verhältnisse und äußern Schicksale rc.) nur in untergeordneten Rücksichten erschei- net, weil Männer von diesem Einflüsse aufs Ganze zu- nächst d e r M e n sch h e i t angehören, und nach d i e se r Beziehung dargestcllt werden müssen^ (Wiggers, über die Biographie. Mi tau, 1777. 8.— Jenisch, Theo-
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