Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Charakter-Vögel Südamerikas. 109
Sängers vermehrt wird. Man möchte um keinen Preis den
endlich Bemerkten töten, den sein einfaches braunes Gefieder
unter der Menge glanzvoller und vielfarbiger Tanagren und
Certhien leicht übersehen läßt. Die Peruaner nennen ihn den
Organisten oder Flötenspielers; in Lima spricht man von
ihm als einem der merkwürdigsten Bewohner der unbekannten
Wälder im Osten, und die ältesten Beschreiber dieser Gegenden
erwähnen ihn mit Bewunderung.
3. Paarweise lassen die großen, goldgrüueu Araras der
Anden (die größten der laugfchwänzigen Papageien) des Morgens
sich ans den großen Waldbäumen nieder, oder fallen wohl in
Flügen auf die hochroten Erythrinen und gelben Tachien nieder,
deren Blüten sie gern verzehren. Furchtbar ist ihr Geschrei,
allein die List lehrt sie seine Gefährlichkeit kennen, wenn sie
die Plünderung eines reifen Maisfeldes beginnen: dann be-
zwingt jeder seine Neigung zum Lärmen, und nur unterdrückte,
murrende Laute sind hörbar, während das Werk der Zerstörung
unglaublich rasch vorschreitet. Nicht leicht vermag der Jäger
oder erbitterte Indianer die schlauen Diebe zu beschleichen, denn
stets bleiben ein Paar der ältesten als Wachen auf den höchsten
Bäumen ausgestellt. Bei dem ersten leichten Warnungszeichen
antwortet ein allgemeiner halblauter Ruf der gestörten Räuber,
bei dem zweiten Krächzen entflieht unter betäubendem Geschrei
der ganze Haufe, nur um nach der Entfernung ihres Feindes
ihre verderbliche Thätigkeit aufs Neue zu beginnen. Viel stellt
ihnen der Indianer nach; denn teils gilt das Fleisch für ge-
meßbar, teils find die Federn zum phantastischen Schmucke ge-
sucht, den jeder bei festlichen Prozessionen anlegt. In lange
vergangenen Zeiten brachten die Bewohner der wärmeren Wald-
gegenden den Jnkas die Federn des Araras als Tribut zur
Schmückung ihrer Paläste.
4. Einer der schönsten Vögel der neuen Welt ist das Herr-
lich orangefarbenes Klippenhuhlt, dessen Kops mit einem
helmartigen Federbusche geschmückt ist. Seine Heimat ist Guiana
1) Die Farbigen nennen ihn Bell-bird. „Kein Gesang, keine
Stimme eines der gefiederten Bewohner der Wälder Guianas, selbst
nicht die so deutlich ausgesprochenen Worte der Ziegenmelker, haben
mich in ein gleiches Stauneu versetzt, wie die Glockentöue des ßell-
bird. Daß die Vögel in Guiana die Gabe der Sprache haben, hatte
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
22 Marokkaner.
Indessen müssen wir doch auch einer guten Eigenschaft
der Marokkaner gedenken, der Gastfreundschaft, die ohne
Prunk, ohne Förmlichkeit als etwas Selbstverständliches überall
in Marokko geübt wird. In fast allen Tschars giebt es eigene
Häuser oder Zelte, die für die Reisenden bestimmt sind. Der
Fremde hat dagegen keinerlei Verpflichtung. Kommt er zu einem
Tschar und hat er sich glücklich durch die kläffenden und bissigen
Hunde hindurchgearbeitet, so weisen ihn die Leute nach dem
Gastzelte. Man bringt Früchte, wenn sie die Jahreszeit und
Gegend bietet, sonst Brot oder Datteln, und wenn abends die
Zeit des Hauptmahls gekommen ist, werden die Fremden zuerst
bedient. In einigen Gegenden besteht die Sitte, daß die ein-
zelnen Familien tageweise der Reihe nach die Fremden zu pflegen
haben, in andern kommen abends die Familienväter mit vollen
Schüsseln in das Fremdenzelt, und das Mahl wird gemeinschast-
lich verzehrt. In anderen Gegenden giebt es Gemeindegelder
zur Speisung der Fremden, oder eine Sauya, d. h. eine
religiöse Genossenschaft, besorgt dies Geschäft. Nie wird dafür
irgend eine Vergütuug vom Fremden beansprucht. Im Gegen-
teil, wird man nicht ordentlich verpflegt, so hat man das Recht,
Beschwerde zu führen. Natürlich wird man als Fremder von
allen über alles ausgefragt; denn Zurückhaltung und Schweig-
famkeit kennt iu dieser Beziehung der Marokkaner nicht. Die
große Gastfreundschaft erklärt sich nun zumteil dadurch, daß sie
auf Gegenseitigkeit beruht: wer heute Gastgeber ist, beansprucht
vielleit am nächsten Tage von einem anderen freie Bewirtung.
Die Bevölkerung von Marokko kennt keinen eigentlichen
Adel in unserem Sinne. Die vornehmste Klasse sind die
Schürfa, d. h. Abkömmlinge Mohammeds; selbstverständlich
sind diese arabischen Stammes. Da sie sich unglaublich ver-
mehrt haben, so giebt es ganze Ortschaften, die fast nur aus
Schürsa bestehen; man erkennt sie daran, daß sie vor dem Na-
men das Prädikat „Sidi" oder „Mulei", d. h. „mein Herr"
führen. Sie werden überall in Marokko als eine besonders
bevorzugte Menschenklasse angesehen. Sie haben das Recht,
andere Leute zu beleidigen, ohne daß man mit denselben Waffen
antworten darf. Der Mohammedaner schimpft dann am stärk-
sten, wenn er Beleidigungen ans die Vorfahren oder Eltern des
zu Beschimpfenden häuft. Ein Schürsa darf zu einem Nicht-
Schürfa sagen: „Gott verfluche deinen Vater", „Gott verfluche
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
80 Italiener.
einem wohlwollenden und vernünftigen Menschen zu thun hat,
der ihn zu nehmen weiß, und namentlich, wenn wir ihn selbst
von seinem Unrecht überzeugen, ist er auch sogleich mit Wenigem
zufrieden. Sofort hat er seine gute Laune wieder und nie
sieht man ihn lange murren und maulen, wenn ihm etwas der
Art mißlungen ist. Ist einmal etwas abgemacht, so hält er
auch daran fest und versucht nachträglich niemals zu drehen und
zu deuteln.
Die harmlose Offenheit des Italieners ist nun erst recht
zu bewundern. Sobald er einsieht, daß man es gut mit ihm
meint, öffnet er uns sein ganzes Herz und erzählt uns oft
am ersten Tage der Bekanntschast schon von seinen Religions-
ansichten, seinen Familienangelegenheiten, seinen Schulden und
von manchen anderen Dingen.
Eine völlig haltlose Meinung ist es, der Italiener sei
durchweg grundfaul und zu jeder Arbeit unlustig. Um zu sehen,
welchen Fleiß das Volk zeigen kann, muß man nur von der
Stadt Neapel aus das Land gehen, namentlich die Gegend des
glücklichen Campaniens um Capua herum durchwandern und
man wird über die Pflege der Felder staunen. Es hört auf,
Ackerbau zu sein, es wird die sauberste Gartenkultur, in der
die ameisenartige Emsigkeit der Bewohner auch nicht das kleinste
Uukraut auf den kunstvoll bewässerten, schnurgeraden Beeten
duldet. Und wenn die Mittagsglut nachdrücklich Halt gebietet,
sieht man dafür auch schon früh morgens und tief in die Nacht
hinein oft alles voll fleißiger Menschen. Ebenso findet man es
in Toskana, Umbrien, den Marken und in der Lombardei. Die
piemontesischen Straßenpflasterer, Steinarbeiter und Felsensprenger
setzen durch ihre Ansdauer und Meisterschaft wahrhaft in Er-
staunen. Wenn aber an manchen Stellen wie z. B. in der
römischen Campagna, in den pontinischen Sümpfen oder in
vielen Gegenden Sieiliens das Land in so trauriger Verwahr-
losung ist, so liegt das an schlechter Regierung oder an andern
feindlichen Umständen, selten am Volke selber.
Knabenhaft ist am Italiener seine äußere Sinnenlust, seine
Freude an allem Glänzenden, Bunten, Rauschenden, Sprühenden,
Lärmenden und Festlichen. Dieser Charakterzug hat sich dem
ganzen äußern Leben und Treiben, der Kunst wie dem kirch-
lichen Kultus des Südens ausgeprägt und tritt dem Nordländer
an keiner Stelle so auffallend entgegen als hier.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
18 Buschmann.
eines Dornbaumes, und dann sitzt er stundenlang, um seinen
eintönig summenden Symphonieen und Sonaten zuzuhören,
sogar den Hunger darüber vergessend. Die Missionäre waren
oft erstaunt darüber, wie leicht der Pfefferkopf eine Melodie
auffaßt und nachahmr, und giebt man diesem Künstler des Kap-
landes eine Geige iu die Hand, so spielt er das gehörte Musik-
stück gar nicht übel nach. — Nicht minder geschickt ist er in
den darstellenden Künsten. Er äfft alle Tiere und Menschen
nach, verfertigt aus Thon Tiergestalten, gestaltet Knochen u. s. w.
zu allerlei zierlichen Gefäßen um, hat Reisende zum besten, be-
wirtet sie recht freundlich und raubt sie dann auf der Reife
aus. Leider herrscht bei ihm die Sitte, sich zum Zeicheu der
Trauer ein Fingerglied abzuschneiden, verkrüppelte Kinder und
Greise auszusetzen, sodaß diese umkommen müssen.
Die Hottentotten sind ein Hirtenvolk, dem die Herde die
Hauptsache ist. Sie leben in Horden zusammen, teilen die
Arbeiten zwischen Mann und Frau, ja, es tanzen sogar die
Männer für sich. Beim Tode eines Häuptlings erheben die
Weiber ein Wehegeheul, während die Männer die Leiche zusammen-
schnüren, sie in kauernder Stellung in ein Steinloch stecken, ihr
Lebensmittel mitgeben und dann vor oder über dem Grabloche
Steine aufhäufen, um endlich bei großer Schmauserei, die der
Nachfolger giebt. dem neuen Herrscher zu huldigen.
6. Luschmann.
Die sogenannten Buschmänner (holländisch: Bosjemans)
gehören auch zur Raffe der Hottentotten. Ihr Land ist im
ganzen so öde. daß selbst nach einem Regen das Gras nur dürftig
wächst; hier und da stehen niedrige Büsche, und Eisensteine be-
decken den Boden in runden Klumpen; Bäume fehlen. Über diese
endlose Fläche galoppiert nur zuweilen der flüchtige Quagga, oder
keucht ein fliehender Strauß, oder faust eine tauzeude Sand-
hose. Die Leute wohnen gern in Felsenlöchern, in ausgehöhlten
Ameisenhaufen, im Baue des Stachelschweins oder des Ameisen-
löwen. Nur die an der Kapgrenze wohnenden Buschmänner
bauen ein Haus von 1 in Höhe in Gestalt eines Bienenkorbes.
Der Buschmann sieht tiesschwarz aus, ist mit einer schwarzgrauen
Staubkruste bedeckt, hat krauses Haar und zieht sich mit Sorg-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
76 Zigeuner.
Mitte des Loches liegt ein faustgroßes Stück Eisen als Ambos,
dabei einige Kohlen, ein Hammer und eine Zange, ein naktes
Kind zieht den Blasebalg — das ist die Werkstätte. Eine
große Anzahl von Zigeunern beschäftigt sich mit der Goldwäsche
und hat nur die Verpflichtung, jährlich wenigstens einigen Gold-
staub an den Aufseher abzuliefern.
Die niedrigste Klasse bilden die Wanderzigeuner. Ein
paar Schweine, ein struppiger Hund, eine dürre Mähre, die
das Zelt trägt oder den Karren zieht, — das ist der ganze
Hausrat dieser Nomaden. Mit Unrecht beschuldigt man sie des
Diebessinnes. Es fällt ihnen gar nicht ein, sich mit Besitz zu
beschweren. Sie nehmen, wie die Kinder, was sie gerade
brauchen, und lassen es wieder fallen, wenn sie nicht mehr
daran denken. Sie wollen elend bleiben, aber Könige der
freien Luft, nicht gebunden an Geschäft und Haus.
Doch leben nicht alle Zigeuner in demselben Elende; manche
haben sich der Landwirtschaft ergeben und sind in diesem Be-
triebe glücklich, wie denn dies Volk zu allem, was es angreift,
ein besonderes Geschick zeigt. Ja, es giebt eine gewisse Aristo-
kratie unter ihnen, und nicht wenige, die in Städten, namentlich
in Hermannstadt und Klausenburg, oder vielmehr in eigenen
Dörfchen bei den Städten wohnen, sind wirklich wohlhabend zu
nennen. Ihre Wohnungen zeichnen sich nicht selten durch Rein-
lichkeit aus. Sie tragen die schöne Husarentracht mit klingen-
den Sporen. Ihr Haupterwerbszweig ist die Musik. Wer auf
einem Instrumente tüchtig ist, wird in eine Musikbande auf-
genommen, und so durchziehen sie das Land und kehren oft
mit ansehnlichem Gewinn nach Hause zurück. Wie der Zigeuner
die Musik leidenschaftlich liebt, so hat er auch das feinste Ge-
hör für sie, was ihn bei Erlernung eines Instrumentes außer-
ordentlich begünstigt. Doch befaßt er sich selten mit Noten,
sondern zufrieden, eine Melodie gehört zu haben, faßt er sie
sogleich vollkommen auf und behält sie mit erstaunlicher Treue.
Diese Eigenschaft hat die Zigeuner bei allen Festen in Ungarn
und Siebenbürgen fast unentbehrlich gemacht.
Gedicht: „Der Zigeunerbube im Norden" von Geibel.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
90 Engländer.
„Armut ist Knechtschaft" ist eine furchtbare Wahrheit. Zahllose
arme Leute wandern in England von Ort zu Ort, ihr Nacht-
lager ist hinter der Hecke. Wenn ein englischer Fabrikarbeiter von
seinem Herrn entlassen wird, so ist er völlig brotlos und weiß
sich nicht mehr zu helfen. Denn meist sind die englischen Fabrik-
arbeiter nur auf eine einzige Sache eingeschult, die sie höchst
vortrefflich herzustellen wissen; in allen übrigen Dingen aber
bleiben sie unglaublich unwissend. Daraus wird erklärlich, daß
die Volksbildung in dem mächtigsten und reichsten Lande der
Erde sich nicht entfernt vergleichen kann mit den mannigfachen
Kenntnissen und Geschicklichkeiten in einem großen Teile von
Deutschland: Mindestens ein volles Viertel der Erwachsenen in
England kann nicht schreiben und nicht lesen, denn ein Schul-
zwang — und noch dazu eiu sehr milder — ist hier erst seit
1870 eingeführt.
Das für den Engländer anziehendste Schauspiel ist das
Wettrennen. Groß und klein, alt und jung, Mann und
Weib nimmt teil daran, alles wettet und, wer nichts zu wetten
hat, ergötzt sich wenigstens an dem „Nationalspiele". Es ist
eine Ehre, die schönsten und schnellsten Pferde zu züchten
und zu besitzen; es ist eine Ehre, den Kampfpreis, gewöhnlich
goldene oder silberne Becher, Vasen u. s. w. zu gewinnen; aber
um vieles gewinnbringender sind glückliche Wetten. Da wird
überboten und betrogen, geschimpft und gelärmt, und in das
Treiben mischt sich der Herzog und der Millionär wie der
Gauner und der Jockey. — Das Boxen ist in England zur
Kunst ausgebildet; es giebt Boxlehrer und Boxplätze, wo sich
Anfänger und Meister messen. Das Volk boxt sich zum Ver-
gnügen und im Ernst, wo sich ein Platz findet; die Polizei
übersieht den Unfug, und die Gerichte urteilen bei vorkommen-
den Beschädigungen, selbst bei unfreiwilligen Todschlägen milde.
Bei ihren Übungen ziehen die Boxer dicke, gepolsterte Hand-
schuhe an und setzen auch wohl eine Maske vor das Gesicht;
gilt es ernstlich, so werfen sie Rock und Jacke ab, streifen das
Hemd zurück und greisen an. Sobald einer der Boxenden zu
Boden geschlagen oder geworfen, ist er unantastbar; der Ob-
siegende wird entfernt: wollen die Kämpfer den Kampf erneuern,
so steht ihnen dies srei, gewöhnlich werden sie aber von Be-
kannten oder, sobald die Sache sehr ernst zu werden droht,
von der Polizei auseinander gebracht. Sehr häufig sieht man
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland England England
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Honolulu. 85
in europäischer Kleidung, füllen die Straßen mit dem „Aloha".
Abends ist das königliche Theater geöffnet und der Circus
der Kunstreiter mit seinen glänzenden Sternen der Künstler-
welt. Und doch sind erst 100 Jahr verflossen, seit hier
der große James Cook von der Hand nackter Wilden seinen
Tod fand.
Über den „Stillen Ozean", seine Pflanzen- und Tierwelt
u. a. vergl. Abteil. Iv. dieser Hülfsbücher.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Fünfter Zeittaum.
186
allen besiegten und den Griechen cntriffenen klalienischen Erd-
strichen; daö Lehnssystem kam mit den Langobarden über
alle von ihnen besetzte italische Lander; l a n g o b a r d i sch e
Herzoge regierten an dcrganzen Weftsciteitalicns
bis hinab zur südlichsten Spitze desselben, und wurden, bei
der Schwäche der Könige in Pavia, beinahe ganz unabhän-
gig. Nur am ad ria tischen Meere erhielt sich daö ge-
schmälerte Exarch at, zu welchem auch die Städte Nom
und Neapel gehörten. — Doch crhohlte sich unter dem
Könige Aistul ph (seit 752) daö geschwächte lombardische
Neich von neuem. Er machte den Versuch, die Griechen
ganz aus Italien zu verdrängen, indem er die nördlichen
Besitzungen deö Exarchatö eroberte und mit der Lom-
bardei verband. Dadurch kam er mit dem römischen Bischosse,
welchem die arianischen Langobarden ohnehin abgeneigt waren,
in Streit; besonders weil diese Bischöffe, bei der Schwache
der Exarchen, mehrere Theile des Exarchats für den römischen
Stuhl an sich gebracht hatten. Der neue König der Fran-
ken, Pipin, nahm sich aber des römischen Stuhles an, und
nöthigte den König der Langobarden zu dem Versprechen,
diese Besitzungen wieder hcrauözugebcn« Doch bewirkte der
erneuerte Kampf darüber unter Aistulphs Nachfolger, D c si-
tz erius (7/4), die gänzliche Auslösung derlangobar-
tzischen Herrschaft durch Karl den Großen.
Jlud. Ant. Muratori, rerum italioarum scriptores
ab A. 500 —1500. Xxviii Voll. Mediol. 1723 sqq.
Fol. — Annali d’Italia del priricipio dell’ era voi-
gare ilno all’ anno 1500. 8 Voll. Mil. 1744 sqq. 4.
Mit Fortsetzung bis 17^9. Venet. 9 Voll. 1750. 4.—
Teutsch mit Vorrede v. Iöche r. 9 Th. Leipz. i/45 ff. 4.
Car. Sigonius, historiarnin do occidentali imperio
libri 20, et de regno Italiae libri 20. Franc. 1591.
Fol. (geht von den Langobarden bis 1286.)
Geo. Sartorius, Versuch über die Regierung der Qstgothen.
Hamb. 18 i i. 8.
I. C. F. Man so, Gesch. des ostgothischen Reiches in Italien.
Bresl. 1824. 8.
Fr. Chstn. Aug. Hasse, die Geschichte der Lombardei. 4bdchn.
(ancb Th. 12 der histor. Talchenbibl.) Dresd. 1826 ff. 8.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Jlud Sartorius C._F.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Leutfchl. unter Nud. v.haböb., Ad. v. Nassau u.albr. 1. 221
das sich Ottokar von Böhmen^) bei dem Erloschen
des Bambergischcn Mannsftammcs (1246) angemaßt halte,
nach der Besiegung dieses stolzen Fürsten, der ihn nicht als
König Tcutschlands und Lehnsherrn anerkennen wollte, an
sein Haus (1282). Mit Klugheit wich er den päpstlichen
Forderungen zur Unternehmung eines Krcuzzuges aus, ob-
gleich während seiner Regierung (1291) auch die letzte christ-
liche Besitzung in Palästina von den Saracencn erobert ward;
doch sicherte er dem päpsilichen Stuhle in einer förmlichen
Urkunde nicht blos die früher von den fränkischen und tcut-
fchcn Königen erhaltenen weltlichen Besitzungen, son-
dern auch die später angcmaßtcn Länder, Ravenna, Bo-
logna, Urbino und Spoleto, zu, und mischte sich nicht
in die Angelegenheiten Neapels, obgleich in dieser Zeit
Karl von Anjou in der sogenannten sicilianischcn
Vesper (1282) die Insel Sicilien auf immer verlor.
Nach Nudolphsl Tode wählten die teutschcn Großen
Adolph, Grafen vonnassau (1291 —1298) zum Kö-
nige, weil ihr Interesse einen mindermächtigcn Regenten auf
dem Throne wünschte. Unter Adolph ward Hessen **), das
Hìeron. Fez, scriptores rerum Austriacarum veteres ao genuini.
3 Voli. Lips. 1721 sqq. Fol.
Sigism. Calles, Annales Austriae, ab ultimae aetatis memo-
ria ad Habsburgicae gentis principes deducti. 2 Voli. Vieni,.
1750. Fol.
W. Core, Geschichte des Hauses Oestreich. Aus dem Engl. 4thle.
Amstcrd. ,8,o ff. 8.
K. Heinr. Ludw. Politz, Gesch. des osireichischen Kaiserstaates. Mit
4 geneal. Tabelle» Lcipz. 1817. 8.
Iul. Franz Schneller, Staalengeschichte des Kaiscrthums Oestreich,
von der Geburt Christi bis zum Sturzc Napoleons. 4 Thle. Gràtz,
1817 ff. 8.
*) Franz Kurz, Oestreich untcr den Konigen Ottokar und Albert 1.
2 Thle. Linz, ,8,6 ff. 8.
**) ^dfricfc Bernh. Wenck, hessische Landesgeschichte. ,r Thl., ar Thl.
(in 2 Abth.) 3r Thl. (blos dic iste Abth.) Darmst. und Giesten,
»783 ff. 4.
I. Ernstchstn. Schmid t, Gesch. des Gro§herzogthnms Hessen. 2thle.
Giesen, ,8,8 ff. 8.
Chstph. Nomm el, Gesch. von Hessen. 3 Thle. Marb. ,820 — 27. 8.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Ottokar_von_Böhmen^ Ottokar Karl_von_Anjou Karl Adolph Adolph Calles W._Core Oestreich K._Heinr Franz_Schneller Franz Kaiscrthums_Oestreich Napoleons Franz_Kurz Franz Oestreich Ottokar Ottokar Wenck Chstph
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Emleuung.
23
Ezeclj, Spauheim, de praestantia et usu uumis-
matum antiquorum. 2 T. Land, 1709 sqq. Fol.
— N. E. 1717. 4.
Jo. Eckliel, doctrina mimorum veterum, 8. T.
Vind. 1792 sqq. 4. — Kurzgefaßte Anfangsgründe zur
asten Numismatik. Leipz. 1787. 8.
J. Olistpli.rasche, Lexicón universae rei mimaría«
veterum (c. supplem.). 13 T. Lips. 1785 sqq. 8.
T. E. Mionnet, description de médaillés antiques,
grecques et romaines. 6 T. Paris 1806 sqq. 8.
Z. Dav. Köhler, historische Münzbelustigungen (mit deni
Register). 22 Thle. Nürnb. 1729 ff. 4.
Chstph. Gatlerer, Grundriß der Numismatik. Gött.
1773. 8.
K. Chstph. Schmieder, Handwörterbuch der gefammten
Münzkunde. Halle, 1811. 8.
4) Dcnkmälerkunde. Diese faßt in sich:
a) Epigraphik, die Kenntnisi der Aufschriften auf Denk-
mälern, mit Einschluß der Hieroglyphik;
Franc. Oudendorp, de veterum inscriptionum et
monumentorum usu. Lugd. Bat. 1743.
Lud. Ant. Mur ato ri, novus thesaurus veterum
inscriptionum.— 4t. Mediol. 1739- sqq* Fol,—
Leb. D o n a ti Supplementa. Luocae, 1764.
Jani G i- ut eri inscriptiones antiquae totius orbis
romani, cura J. G. Graevii. 2 Tom. Amst.
1707. Fol.
b) Diplomatik (Urkundenlehre), welche die geschichtli-
chen Urkunden lesen, verstehen und benutzen, so wie die
Echtheit derselben beurtheilen lehrt *) ;
Fr. Aug. Huch, Versuch einer Literatur der Diplomatik.
2 Thle. Erlang. 179s. 8.
*) Von der Diplomatik muß die Diplomatie unterschieden werden,
welche zwar, als Wissenschaft, noch nicht völlig ausgebildet ist, unter
welcher aber der Umfang der Kenntnisse verstanden wird, die zur
Unterhandlung mit auswärtigen Staaten erfordert werden. Sie *
gehört daher nur, wegen der geschichtlichen Unterlage dieser Kennt-
nisse, im weitern Sinne zu den geschichtlichen Wissenschaften, km
engern Sinne aber zu dem Gebiete der eigentlichen Staatswissens
schäften, indem sie sich eben so ans Staatskunst, positives Staats-
recht und praetisches (europäisches) Völkerrecht, wie alrf Stagten-
geschichte und Staatenkunde stützt.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: J. Olistpli Chstph K. Chstph Schmieder Lugd Graevii