Täglicher und jährlicher Gang der Temperatur.
257
vollziehen. Auch die Eigenart des Untergrundes übt einen Einfluß
auf sie aus. Feuchter und bewachsener Boden zeigt eine geringere täg-
liche Schwankung als trockener und vegetationsfreier. Endlich spielt
die Beschaffenheit der Luft, der Feuchtigkeitsgehalt und namentlich
der Zustand des Himmels hier eine große Rolle. Heiterer Himmel er-
höht nicht nur an jedem Orte die tägliche Amplitude, sondern läßt
zugleich die durch geographische und orographische Bedingungen schon
gegebenen Unterschiede noch schärfer hervortreten.
Die genaue Kenntnis des täglichen Ganges der Temperatur ist für
die Ableitung des wahren Tagesmittels von hoher Bedeutung. Dieses
wird natürlich am besten aus ununterbrochen fortlaufenden Beobach-
tungen gewonnen. Solche stehen uns aber nur für wenige Orte der Erde
zur Verfügung. Meist liegen nur einzelne Terminbeobachtungen vor.
Als die günstigste Kombination für die mittleren Breiten hat sich die
Beobachtung um 6 ha, 2 hp und 10 hp oder auch um 7 ha, 2 hp und
9 h p ergeben. Das Mittel wird dann berechnet aus (6 h + 2 h + 10 h) : 3
oder (7 h + 2 h + 2 • 9 h) : 4.
Aus den Temperaturmitteln von Tag zu Tag erhalten wir den j ähr-
lichen Gang der Lufttemperatur. Da jedoch die Feststellung der
wahren Tagesmittel nach den Erfahrungen außerordentlich lange Be-
obachtungsreihen erfordert, wird der jährliche Gang einfach durch die
weniger schwankenden Monatsmittel veranschaulicht. Der Unterschied
zwischen der Mitteltemperatur des kältesten und des wärmsten Monats
ist dann die Jahresamplitude.
Der Verlauf der Temperatur zeigt auch im Jahre im allgemeinen
zwei Wendepunkte. Nur in den äquatorialen Gebieten haben wir
zwei Maxima und zwei Minima, die letzteren gerade zur Zeit des
höchsten Sonnenstandes, da dieser mit der stärksten Bewölkung und
dem größten Niederschlage zusammenfällt. In den mittleren Breiten
folgen dagegen die Wendepunkte mit wechselnder Verzögerung unmittel-
bar dem Laufe der Sonne. Die Verschiebung hängt zunächst wieder von
der Beschaffenheit der Unterlage ab. Über dem Lande beobachten wir
das Maximum etwa im Juli, das Minimum im Januar. Hier vermindert
sich mit sinkender Sonne schnell die Erwärmung der Luft durch die
Insolation. Über dem Meere kommt dann noch die große Wärmeauf-
speicherung im Wasser zur Geltung, die eine Verspätung der Eintritts-
zeiten der Wendepunkte bis in den August und Februar bewirkt. In
den polaren Gebieten, wo die langsam aufsteigende Sonne die Luft im
Frühjahr nur wenig zu erwärmen vermag, verschiebt sich der Eintritt
Ule, Erdkunde. 2. Aufl. -i r
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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260
Physische Erdkunde.
ungeeignet; man hat daher die Monate in folgender Weise zu meteo-
rologischen Jahreszeiten zusammengestellt:
Winter Frühjahr Sommer Herbst
Dez., Jan., Febr. — März, Apr. Mai — Juni, Juli, Aug. — Sept., Okt., Nov,
Die Größe der Jahresamplitude zeigt enge Beziehungen zu der
Größe der Änderung des Sonnenstandes während eines Jahres. Am
Äquator, wo auch die Unterschiede der Jahreszeiten gering sind, ist
die Amplitude klein, sie wächst dann polwärts und erreicht ihren höchsten
Betrag am Pole selbst. Diese Zunahme erfährt aber manche Änderung
infolge der Einwirkung des Untergrundes. Über den Meeren wird die
Amplitude abgeschwächt, über den Kontinenten erhöht. Im Innern der
Festländer vertiefen sich namentlich die Minima, während die Maxima
annähernd die gleiche Höhe behalten.
Der tägliche und jährliche Gang der Temperatur wird des weiteren
auch noch durch die Extremwerte für die Tage und Monate veran-
schaulicht. Man unterscheidet mittlere und absolute Extreme und be-
rechnet daraus die mittlere und die absolute Schwankung oder Amplitude.
Wir haben in der Tabelle (S. 259) für die meisten Stationen deshalb auch
die mittleren Extreme hinzugefügt. Den Unterschied zwischen den
Mitteltemperaturen der wärmsten und kältesten Tagesstunde bezeichnet
man als die periodische, den mittleren Unterschied der täglichen Ex-
treme als die aperiodische Tages Schwankung. Die Veränderlichkeit
der Temperatur von Tag zu Tag, die interdiurne Veränderlichkeit,
ist ebenfalls ein wichtiges klimatisches Element. Sie ist sehr verschieden:
in den Tropen ist sie nur gering, ihren größten Wert erreicht sie im
allgemeinen im Innern der Kontinente, namentlich im östlichen Nord-
amerika.
Für die Klimate der gemäßigten Zonen ist ferner die Zahl der
Eis tage, an denen das Maximum der Wärme unter 0° bleibt, sodann
die der Frosttage, wo das Minimum unter 0° liegt, und endlich die
der Sommertage mit einem Maximum gleich oder über 25° charak-
teristisch.
Die wirklich eintretenden Temperaturen weichen an den verschie-
denen Orten zuweilen erheblich von den normalen Mittelwerten ab. Die
Größe der Abweichung wird wieder von den allgemeinen klimatischen
Verhältnissen bestimmt, sie veranschaulicht daher umgekehrt diese. Man
bezeichnet die mittlere Abweichung auch als Temperaturanomalie.
Der mittleren Abweichung der Monatstemperatur, die positiv und
negativ sein kann, kommt insofern noch ein besonderer A\ ert zu, als
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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264 Physische Erdkunde.
teilung gegeben, bei der die Wärmezonen nach der Dauer der heißen,
gemäßigten und kalten Zeit bestimmt sind. Als heiß gilt eine Tempe-
ratur von mehr als 20°, als gemäßigt 10—20°, als kalt unter 10°. Die
zugrunde gelegten Temperaturen sind nicht auf Meeresniveau reduziert.
Wir haben danach folgende Wärmegürtel zu unterscheiden:
1. Tropischer Gürtel: konstant heiße Zone, alle Monate über 20n.
2. Subtropischer Gürtel: mindestens 4, höchstens 11 Monate über 20°.
3. Gemäßigter Gürtel: 4 bis 12 Monate 10—20°
a) konstant gemäßigte Zone, kein Monat über 20°
oder unter 10°.
b) sommerheiße Zone, wärmster Mon. mindestens
22°.
c) kalte 'gem. Zone, kältester Mon. unter 10°,
wärmster unter 22°.
4. Kalter Gürtel: mindestens 1 Mon., höchstens 4mon. über 10°.
5. Polarer Gürtel: jenseits der 10°-Sommerisotherme, also alle Mo-
nate unter 10°.
Die jährliche Veränderung in der geographischen Verteilung der
Temperatur wird vortrefflich auch veranschaulicht durch die Wanderung
der Isothermen von Monat zu Monat oder von Tag zu Tag. Hilde-
brandson hat so für Mitteleuropa die Wanderung der 0° und der 9°
Isotherme im Frühjahr, also gewissermaßen den Einzug des Frühlings,
dargestellt.
Van Bebber hat auch die Wärmeverteilung nach ihren
Extremen kartographisch niedergelegt. Die Jahresmaxima fallen in das
zentrale Afrika, Arabien, Persien und Vorderindien, ferner in das Innere
des südlichen Nordamerikas, Südamerikas und Australiens, die Jahres-
minima liegen auf der Nordhemisphäre im Innern der Festlandsmassen.
Sie erreichen in Nordostsibirien bei Werchojansk — 67,8°, in Nord-
amerika am Gr. Bären-See — 58°. Das absolute Maximum der Luft-
temperatur ist in der Sahara mit 50° beobachtet worden. Danach schwankt
die Luftwärme in ihren Extremen auf der Erde nahezu um 120°. Die
absoluten Jahresschwankungen an ein und demselben Orte erreichen
ebenfalls über 100°, es ist das in der Gegend von Werchojansk der Fall,
wo das absolute Sommermaximum 33,7° beträgt. Die größten mittleren
Schwankungen finden wir überall in dem Innern der Kontinente, sie
steigen in Nordamerika bis auf 85°, in Nordasien bis auf 95°.
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Yegetationszonen.
325
der Erde bestehen gleichwohl gewisse Beziehungen. So fällt die Baum-
grenze annähernd mit der 10°-Sommerisotherme und die Grenze tropischer
Vegetation mit der Jahresisotherme von 24° zusammen. Allein im
Pilanzenleben kommt der Dauer gewisser Temperaturen meist eine viel
höhere Bedeutung als ihrer Höhe zu. Darum passen sich die Ye-
getationszonen am besten Köppen's Wärmezonen (S.264) an, die sich
auf die Dauer der heißen, gemäßigten und kalten Zeit gründen. Wo Ab-
weichungen auftreten, geben neben der Wärme vermutlich Licht und
Feuchtigkeit den Ausschlag.
Es fällt nach Drude etwa zusammen:
Die 1. Yegetationszone mit der nördlichen Polarzone jenseits der
10°-Juliisotherme.
Die 2. Yegetationszone mit dem nördlichen kalten Gürtel, wo min-
destens 1, höchstens 4 Monate über 10°, also 1—4 Monate gemäßigt,
die übrigen Monate kalt sind.
Die 3. Yegetationszone mit der sommerheißen oder konstant gemäßigten
Zone, in letzterer kein Monat über 20°, keiner unter 10°; in ersterer
höchstens 4 Monate über 20° und nur 4 Monate unter 10°, wärmster
Monat mindestens 22°.
Die 4. Vegetationszone mit der auch klimatisch als tropisch gekenn-
zeichneten Zone, in der alle Monate eine Temperatur von mehr als 20°
herrscht.
Die 5. Vegetationszone mit der südlichen gemäßigten Zone mit
heißem oder gemäßigtem Sommer und kaltem Winter.
Die 6. Vegetationszone mit dem südlichen kalten Gürtel, in dem
nur 1—4 Monate über 10° haben.
Die Vegetation hat auch Schimper wesentlich im Auge, wenn er
in seiner Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage die Erde dem
Klima entsprechend in Zonen einteilt, in die tropischen, die temperierten
Zonen und die arktische Zone, die infolge der verschiedenen thermischen
Verhältnisse, zugleich auch im systematischen Charakter voneinander
abweichen. Da die Temperaturzonen selbst keineswegs um den ganzen
Erdball floristisch und pfianzenökologisch gleichartig sind, so gliedert er
sie weiter in Pflanzengebiete, für deren Aufstellung vorwiegend die Feuchtig-
keitsverhältnisse maßgebend sind, indem je nach den Hydrometeoren der
Gehölz-, der Gras- oder Wüstentypus herrscht.
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TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Polarklima. — Klimaschwankimgen.
307
Zone in den Januar, sondern wie im Wechsel von Tag und Nacht an
das Ende des Winters, also der Polarnacht, in den Februar und März.
Das Maximum beobachten wir dagegen im Juli und August.
Für die Temperaturverhältnisse |der Polarländer ist von einschnei-
dendster Bedeutung der Umstand, daß die Sonnenstrahlen auch im Som-
mer unter sehr Meinem Winkel einfallen, wodurch ihre Kraft erheblich
geschwächt wird. Aber mehr noch wird die Sommertemperatur durch
die großen Eis- und Schneemassen herabgedrückt, deren Schmelze einen
großen Teil der Sonnenwärme verschlingt. Infolgedessen haben wir hier
die niedrigste Jahrestemperatur der Erde. Auf einen kühlen Sommer
folgt ein langer, verhältnismäßig warmer Herbst; der Winter ist unter
dem Einflüsse der dauernden Nacht lang und kalt, der Übergang zum
Sommer, der Frühling, daher kurz und auch kühl.
Infolge des schiefen Einfallens der Sonnenstrahlen kommt eine
günstige Exposition des Bodens hier mehr zur Geltung als in den anderen
klimatischen Zonen. Die nach Süden geneigten Gehänge verlieren in
erster Linie durch die Schmelze ihre Schneedecke und bieten dann so-
gar einer oft reichen Vegetation den Boden dar.
Wegen der niedrigen Temperaturen ist der absolute Wasserdampf-
gehalt der Luft sehr gering, die relative Feuchtigkeit aber gleichwohl
groß. Nebel ist im Sommer häufig und andauernd, im Winter bildet
er sich nur über den offenen Meeren als eine Art Frostrauch. In dieser
Jahreszeit ist die Luft meist mit feinem Eisstaube erfüllt, der wie der
Nebel die Luft trübt. Der Niederschlag fällt nur in spärlichen Mengen;
für stärkere Regen ist die Polarluft zu trocken. Stürme sind im innern
arktischen Gebiet selten, in der Antarktis treten sie dagegen oft und in
großer Stärke auf.
Klimaschwankungen.
Die Klimate der Erde sind im Laufe der Jahre nicht beständig
dieselben. Schon von Jahr zu Jahr treten kleine Änderungen in dem
allgemeinen Witterungscharakter ein, die sich oft durch mehrere Jahre
hindurch in dem gleichen Sinne geltend machen. Diese Tatsache hat
auf die Vermutung geführt, daß das Klima regelmäßig wiederkehren-
de Schwankungen unterworfen sei. Man glaubte z. B. an einen Zu-
sammenhang zwischen der Witterung und dem verschiedenen Auftreten
der -Siniilenflecken. Diese zeigen in ihrer Häufigkeit eine etwa
20*
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318
Biologische Erdkunde.
positiven Temperaturen vom 1. Jan. an und benutzte dabei nur die
Insolationstemperaturen. Gegen die Zweckmäßigkeit dieses Verfahrens
spricht jedoch die experimentell festgesetzte Tatsache, daß die Entwicklung
der Pflanzen auch bei einer Temperatur unter 0° vor sich gehen kann,
und daß die Entwicklung, einmal begonnen, nicht wieder stillesteht,
wenn die Temperatur vorübergehend unter den Gefrierpunkt sinkt.
Untersuchungen von Lin ss er über die Beziehungen zwischen der
Vegetation und dem Klima haben zur Erkenntnis geführt, daß zwischen
der Zeit der Pflanzenphasen und den klimatischen Zuständen ein gewisser
Ausgleich besteht; das Gesetz lautet: „Die an zwei verschiedenen Orten
den gleichen Vegetationsphasen zugehörigen Summen von Temperaturen
über 0° sind den Summen aller positiven Temperaturen beider Orte pro-
portional." In Brüssel ist z. B. die Summe aller positiven Temperaturen
3687°, in Petersburg 2253°, für die Blütezeit von Anemone und Hasel-
strauch ergaben sich daher für Brüssel 184°, für Petersburg 93°, das
Verhältnis beider Zahlen zueinander ist somit fast dasselbe, nämlich
0,05, bez. 0,04. Jenem Gesetze entspricht auch das Resultat der Unter-
suchungen über die Entwicklung der Getreidearten in Europa, nach dem
diese unter gleichen Breiten von Westen nach Osten immer geringere
Temperätursummen erfordern.
Daß jedoch in der Entwicklung der Pflanzen die Temperatur nicht
der einzige maßgebende Faktor ist, geht zwingend aus dem Vorhanden-
sein einer phänologischen Inversion hervor; es treten nämlich in
der Reihenfolge der Entwicklungsphasen verschiedener Pflanzenarten
während der einzelnen Jahre Wechsel ein; während in dem einen Jahre
die eine Pflanze früher blüht als die andere, ist im nächsten Jahre das
Umgekehrte der Fall. Die Vegetation ist dem gesamten Klima angepaßt,
nicht einzelnen klimatischen Elementen. Aus diesem Grunde kommt
der Pflanzenphänologie ein hoher klimatologischer Wert zu; namentlich
vermögen die phänologischen Karten die meteorologischen Beobachtungen
lehrreich zu ergänzen und zu erläutern. Der Einzug des Frühlings
in Mitteleuropa wird z. B. vortrefflich durch die phänologische Karte
von Ihne veranschanlicht, die sich auf die mittleren Eintrittszeiten be-
stimmter Pflanzenphasen stützt.
Literatur:
Günther, Die Phänologie, ein Grenzgebiet zwischen Biologie und Klimakunde.
— Münster 1895.
E. Ihne, Phänologische Karte des Frühlingseinzuges in Mitteleuropa. (Pet.
Geogr. Mitt., 1905.
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Extrahierte Personennamen: Jan Günther
Extrahierte Ortsnamen: Brüssel Petersburg Petersburg Europa Mitteleuropa Mitteleuropa
258
Physische Erdkunde.
des Minimums sogar bis in den März und April. Die beigefügte Tabelle
(S. 259) gibt den jährlichen Wärmegang unter verschiedenen Breiten
im Land- und Seeklima. Die höchsten und niedrigsten Monatstem-
peraturen sind darin besonders gekennzeichnet. Außerdem haben wil-
den Gegensatz der kontinentalen und ozeanischen Temperaturschwankung
auch noch in nebenstehendem Diag'ramm (Fig. 102) zur Darstellung ge-
bracht.
Zur Veranschaulichung des täglichen und jährlichen Ganges der
Di F M A M I I A fs 0 U D
- Jakutsk, ........ Berlin, — • — • Thorshavn,---Batavia.
Fig. 102.
Temperatur zugleich bedient man sich vielfach der sogenannten Thermo-
isoplethen, die man erhält, wenn man in einem rechtwinkligen Koordi-
natensystem die horizontalen Linien nach Tagen, die vertikalen nach
Stunden teilt, dann die Temperatur für jeden Tag und Stunde einträgt
und nun die Punkte gleicher Temperatur miteinander verbindet. Die so
erhaltenen Kurven heißen Isoplethen.
Die Verspätung der Wendepunkte gegenüber dem Stande der_sonne
macht die astronomischen Jahreszeiten für meteorologische Untersuchungen
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