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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde - S. 58

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 58 — 4. pie Kirche. Genaue Besichtigung. — Kirchenmauern von außen. sanbau.) Fenster, Sakristei, Turm, Spitze, Zifferblätter, Glocken, Kreuz, Hahn, Blitzableiter. Glockenhaus, Aller- seelenhäuschen; Kirchtüre und Beschläge, Länge, Breite, Höhe des Schiffes, die vier Wände, die Decke mit den Bildern und Stuckarbeiten; Ausbau des Hochaltares, Altar- bild, Statuen, Glasgemälde, Taufstein, Kanzel, Seiten- altäre, Kirchenstühle, Leuchter, Bilder und Inschriften, Grabdenkmäler, Orgel. Erbauungsjahr. Bauänderungen. Schicksale. Merkwürdigkeiten. Schmuck des Friedhofes. Alte Grabkreuze und plumpe Grabsteine. — Pestfriedhof. Filialkirche.' Kapelle. Kloster. Aufgaben: Der erste Lehrer in der Gemeinde. Wo früher die Schule gehalten wurde. Von unserm Schulhaus. Ein altes Schulbuch. — Inschriften auf unfern Glocken. Das Altarbild. Unser altes Kreuz in der Kirche. Schicksale unserer Kirche. Der alte Grab- stein. Im Pestfriedhof. Das Franzosenkreuz. Das Sühne- kreuz. Aus dem Kirchenbuche. Unsere Pfarrei. Was der Pfarrer £. in der Franzosenzeit erlebte. Als das Kloster aufgehoben wurde. Unsere Filialkirche. 5. Die Was man außen am Postgebäude sieht, was 'im Posthofe. Im Postlokale. Wie man eine Nachricht gibt: Karte, Brief, Telephon, Telegraph. Der Expeditor. Wie ein Brief nach M. kommt. Wie der Krämer Waren be- stellt. Rufe den Arzt! — Die Landstraße (Heerstraße) früher und jetzt. Fuhrwerk, Postwagen, Reiter, Fuß- gänger. — Rad, Automobil, Eisenbahn, elektrische Bahn, Bergbahn. Schiffe. Luftballon.

2. Heimatkunde - S. 9

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
Wir müssen die Dinge des Schulzimmers in unsern Plan auch so einzeichnen, wie sie der Vogel sieht. Messen des Raumes und der Dinge; reduzieren auf den Plan- Maßstab und einzeichnen am richtigen Platz und in richtiger Ausdehnung Stück für Stück. Bezeichnung der einzelnen Gegenstände auf dem Plane mit Buchstaben und Anfügung des entsprechenden Verzeichnisses. Angabe des Maßstabes auf dem Plane. Überschrift auf dem Plane: Grundriß (aufreißen, Neißkohle — zeichnen). Aufgabe: Zeichne den Plan deines Wohnzimmers! (Der vom Lehrer gezeichnete Plan des Schulzimmers wird den Kindern als Muster gezeigt.) Umkehrung: Nehmt eure Meßlatte und Maß- bänder und kommt in den Schulhof (auf den Anger)! Wir wollen jetzt nach diesem Plane den Grundriß des Schulzimmers (des Schulhauses) in wirklicher Größe aus- führen. Ausmessen aus dem Plane, umrechnen in das wirkliche Maß und übertragen in die Wirklichkeit durch Stecken und Legen von Stäben. (Mauerdicke, Türen, Fenster !c.) 3. Aas Schuthaus. a. Außenseite. Front, Rückfront, Giebelwände. Anschauen, schätzen, messen, zeichnen und notieren. — Wie kann man die Höhe herausbringen? (Die Buben müssen sich selber helfen.) Aufriß (Grundriß) der Front wird gemeinschaftlich erarbeitet. Länge und Höhe des Mauerwerkes; Türe, Fenster, Dachrinne, Dach, Schneefang, Kamin, Blitzab- leiter, Dachfenster, Windfahne. Die Verhältnisse eines Planaufrisses werden in das wirkliche Maß umgerechnet.

3. Heimatkunde - S. 10

1907 - Kempten [u.a.] : Kösel
— 10 — Aufgaben: Zeichne den Aufriß der Rückfront, einer Giebelseite, eures Hauses. Es werden die Aus- Messungen eines Stadels gegeben und darnach soll ein Aufriß und Grundriß gezeichnet werden. (1:100.) b. Das Erdgeschoß oder das 1. Stockwerk des Schul- hauses wird ausgemessen und gezeichnet. Grundriß des Schulhauses samt Garten. Aufgabe. Zeichnet den Grundriß eures Hauses samt Garten! c. Schulhaus und nächste Umgebung. Die nächsten Häuser, Wege, Gärten in der Um- Hebung des Schulhauses werden gemessen und im richtigen Verhältnis stark verkleinert gezeichnet. Aufgabe: Zeichnet die Kirche mit ihrer nächsten Umgebung!' Beim Messen und Darstellen wird auf Genauigkeit gesehen. Bei der Gewißheit, daß die Kinder die Schule mehrere Jahre besuchen, wird lieber die grundlegende Auf- gäbe sehr gründlich behandelt und in einem kommenden Jahre erweitert. Mit einem leidlichen Verständnis allein kann man sich nicht zufrieden geben. Der Knabe muß zu dem Bewußtsein kommen: „Ich leiste jetzt eine wirk- liche Arbeit. Wenn ich gemessen und abgepflöckt habe, dann kann ich oder ein anderer zu arbeiten beginnen. Mit einem Plane in der Hand kann ich dem Maurer am Neubau sagen, ob er sein Mauerwerk nach dem Maße recht oder falsch gemacht hat." In einem andern Falle wird erhöhtes Selbstvertrauen und Steigerung der Tatkraft, die jeder rechte Unterricht mit sich bringt, sich nicht einstellen.

4. Kleine Bürgerkunde - S. 114

1914 - Kempten [u.a.] : Kösel
114 Das Handwerk schäften, ferner die Entwicklung der Landwirtschaft wäh- rend der Regierungszeit des Kaisers von 1888—1913. Das Werk, herausgegeben von Prof. Or. Lade, sührt den Titel: Tie deutsche Landwirtschaft unter Kaiser Wilhelm Ii. Verlag Marhold, Halle a. S. (Preis 40 M.) und ist ein großartiges Denkmal der Rührig- keit und Regsamkeit der deutschen Landwirte. b) Das Handwerk. Ein Bild, mitunter schier verzweiflungsvollen Rin- gens, bietet der deutsche Handwerkerstand. Der alte Spruch: „Handwerk hat einen goldenen Boden" ist für viele seiner Angehörigen zu einer frommen Sage geworden. Selbst der Begriff des Handwerks wird schwankend und entgleitet, sobald man ihn gesetzgebe- risch zu ersassen strebt; denn gerade das vorwärtsstre- bende Handwerk wirkt nicht mehr bloß mit der Hand, sondern bedient sich, wie die Industrie, der Maschinen. Seit einem Jahrhundert ist das Handwerk das Schmer- zenskind der Gesetzgebung, und der Wechsel der An- schauungen, wie er in der Gesetzgebung zutage tritt, ist überaus lehrreich. Die Stein-Hardenbergschenreformen hoben in Preußen den Zunftzwang auf und führten die Gewerbefreiheit ein. Nach dem Edikt vom 2. Novem- der 1810 und Gesetz vom 7. September 1811 konnte jeder Bürger jedes Gewerbe betreiben, er mußte nur einen Gewerbeschein lösen und Gewerbesteuer zahlen. Die Verbindung von Freiheit und Steuer ist echt fiskalisch! Das Jahr 1848 Trachte eine gewaltige Bewegung auch in die Kreise der Handwerker; zahllose Kongresse wurden abgehalten, bei denen die Notlage des Hand- werks in beweglichen Worten geschildert, und die Wieder- einführung der Zünfte und des Befähigungsnachweises

5. Die Neuzeit - S. 51

1915 - Kempten : Kösel
Das Goldland Peru und seine alte Kultur. 51 lebensgroe Figuren aus Gold, Spiegel von poliertem Metall, selbst Brenn-spiegel; die in den schnsten Mustern ausgefhrten Gewebe bekunden den aus-gebildeten Farbensinn; ja, man verstand sich sogar auf eine Art Gobelinweberei. Der Hausbau richtete sich nach der Verschiedenartigkeit des Klimas. Im regen-losen Kstengebiet baute man mit Luftziegeln und setzte auf die Mauern ein flaches Dach. Im Gebirge bestand die Wohnung aus Steinwand mit Stroh-dach. Sicht fiel nur durch die Tre in den inneren Raum; die Gebude waren in der Regel nur ein Stockwerk hoch. Grere Ortschaften und Städte waren von Mauern umgeben, deren Tore nachts geschlossen wurden. Die Prachtbauten zeigen einen ernsten, einfrmigen Stil, dem der Schmuck der Sulen fehlt. Weit wichtiger mssen die gewaltigen Wasserleitungen und gro-artigen Kunststraen gelten, die das ganze Reich der Lnge nach durchzogen und in der Hauptstadt zusammen liefen. Die lngste dieser Straen von Cuzco nach Quito und Pasto, in gerader Linie eine Entfernung von 1800 km1), lvar 58 m breit, mit behauenen Quadern bepflastert und zum Teil von Baumreihen beschattet. Dabei waren Schluchten ausgefllt, Felsen weggesprengt und lange Treppenfluchten angelegt. Denn da Wagen nicht im Gebrauch waren und Lamas allein zum Lasttragen verwendet wurden, bildeten solche Treppen fr den Verkehr keine Schwierigkeit, während die spanische Reiterei dieselben nur mit Mhe berwand. Die Bergstrme und Schluchten wurden auf steinernen und hlzernen oder auf Seilbrcken berschritten. Meilensteine gaben die Entfernung in gleichen Abstnden an. Alle drei oder vier Meilen waren Herbergen fr die Unterkunft der Jnkas und ihres Gefolges errichtet. Auf diesen Kunststraen, die sich den alten Rmerstraen wrdig zur Seite stellen und dabei in Hhen von mehr als 3800 m verliefen, besorgten, hnlich wie in Mexiko, Schnellufer den Postdienst und setzten den Inka von allen Vorfllen in seinem weiten Reiche aufs schleunigste in Kenntnis. Eine Schrift besa, das Volk nicht; aber einen Ersatz dafr hatte man in den Quipos" (d. h. Knoten) gefunden, die aus knstlich geschlungenen und verknpften Schnrenbndeln aus gedrehter Wolle von verschiedener Farbe bestanden, sich in Haupt- und Nebenstrnge gliederten und in mannigfachster Weise verknotet waren, so da diese Quipobndel das Gewicht von 25 kg erreichen konnten. Die Strke und Lnge der Schnre, die Art der Ver-knpfung, die Zusammensetzung der Farben erhielten bestimmten Sinn und sestgeregelte Bedeutung. Wei bedeutete Frieden oder Silber, Rot den Krieg oder Soldaten, Gelb entsprach dem Gold, Grn dem Mais. So konnte man aus den Quipos Tributregister oder Soldatenlisten u. a. ablesen. :) Die Entfernung zwischen Cuzco und dem im heutigen Kolumbien gelegenen Pasto entspricht etwa der zwischen Mnchen und St. Petersburg (oder Konstantinopel oder Gibraltar). 4*

6. Die Neuzeit - S. 42

1915 - Kempten : Kösel
42 Ferdinand Cortes. mit grnen Federn, Gold, Silber und edlen Steinen geschmckt, erhob. Als die Spanier nahten, verlie Montezuma seinen Sitz und schritt der ausgebreitete Decken den Fremden entgegen, angetan mit einer reichen, malerischen Kleidung, auf dem Kopfe einen Busch von grnen Federn. Grn galt als die knigliche Farbe. Seine mit Juwelen besetzten Halbstiefel hatten goldene Sohlen. Wie er durch die Menge daherschritt, durfte keiner zu ihm ausschauen; alle senkten demtig den Blick. Cortes stieg, als er des Knigs ansichtig wurde, vom Pferde, ging dem aztekischen Herrscher entgegen und hngte ihm als Geschenk eine Kette von funkelndem Kristallglas um den Hals; er wollte ihn sogar umarmen, wurde daran aber durch die beiden begleitenden Fürsten, welche dem Kaiser zunchst standen, verhindert, damit die Person des Landesherrn nicht entweiht wrde. Nachdem dieser dann fr Cortes noch ein reiches Geschenk zurckgelassen, zog er sich mit seinem Gefolge zurck. Mit Musik und fliegenden Fahnen hielten die Spanier ihren Einzug. Sechstausend Tlaskalaner folgten ihnen. Inmitten der Stadt lagen an einem gerumigen Marktplatze der hohe Tempel des Kriegsgottes und die weitlufigen Gebude des Palastes, welchen der Vater Montezumas gebaut hatte. Diesen wies Montezuma seinen Gsten als Wohnung an. Die besten Zimmer waren auch hier mit bunten, baumwollenen Vorhngen bedeckt und der Fuboden mit Matten belegt. Cortes lie den ganzen Gebudekomplex, der durch die um-gebende dicke Mauer und die Mauertrme an sich schon einer Festung glich, mit Wachen besetzen und vor die Eingnge Kanonen aufpflanzen. Am Abend erschien Montezuma zum Besuch, erzhlte dem Cortes ausfhrlich die Sage von Quetzalcoatl und erklrte schlielich: nach allem, was er bisher von den Spaniern der ihr Land und der ihren König gehrt, glaube er ganz fest, dieser sei der rechtmige Herr von Mexiko1). Am nchsten Morgen erwiderte Cortes in Begleitung von vier Haupt-leuten den Besuch. Der knigliche Palast umschlo mehrere Hfe, in einem derselben spielte ein Springbrunnen. Der ganze Bau war aus behauenen Steinen aufgefhrt. Die Wnde der Gemcher waren mit Marmor, Jaspis und Porphyr belegt oder sie waren mit kostbaren Webstoffen oder Feder-teppichen behngt, auf denen Vgel und Blumen eingestickt waren2). ') Die Sage lautete: Quetzalcoatl, aus dem Lande nach dem stlichen Meere der-trieben, schiffte sich dort auf einem aus Schlangenhaut gefertigten Zauberschiffe ein, nachdem er feierlich erklrt hatte, er werde dereinst wieder zurckkehren und sein Reich wieder in Besitz nehmen. Man dachte sich ihn von hoher Gestalt, mit weier Hautfarbe und wallendem Barte. 2) Nachdem eine Woche verstrichen war, beschlo Cortes, den aztekischen Herrscher gefangen zu nehmen, was mit unerhrter Khnheit durchgefhrt wurde. Mit

7. Die Neuzeit - S. 73

1915 - Kempten : Kösel
Die niederlndischen Städte im 16, Jahrhundert. 73 St. Gudula in Brssel sowie die Kathedralen von Antwerpen und Herzogen-busch. Aber nicht, wie anderswo, strebten die gotischen Kirchen in den nieder-rheinischen Stdten empor zur Hhe; sie waren vielmehr vielschiffig angelegt und riefen durch eine breite, mchtige Mannhaftigkeit eine wuchtige Wirkung hervor. Kostbare Schtze bargen die Gotteshuser in ihrem Innern Meisterwerke der Malerei, der Bildhauerkunst und des stdtischen Kunstgewerbes, Ge-mlde, Glasfenster, Schnitzereien, Altargerte, Megewnder u. a. m. Das Brgertum war es vornehmlich, das diese Gotteshuser errichtet und so verschwenderisch ausgestattet hatte. Das herrlichste plastische Kunstwerk, das sich in einer der niederlndischen Kirchen befindet, die Madonna des Michelangelo in der Frauenkirche zu Brgge, war das Geschenk des Patriziers Jan Mouscron, ebenso wie in St. Bavon zu Gent das groartigste Gemlde der flmischen Schule, die Anbetung des makellosen Lammes der Gebrder Van Eyck, eine Stiftung des Patriziers Jodokus Vijts war1). Zahlreich sind die Altarbilder *) Jan van Eyck (f 1440) ist im Verein mit seinem lteren Bruder Hubrecht (t 1426) der Begrnder der altniederlndischen Malerschule. Er hielt sich eine Zeitlang im Haag am Hofe des wittelsbachischen Grafen Johann von Holland auf und trat dann als Hofmaler in die Dienste des Herzogs Philipp des Guten von Burgund, in dessen Auftrag er mehrere Gesandtschaften an auswrtige Fürsten begleitete; auf diese Weise gelangte Jan van Eyck nach Portugal und Spanien. Spter nahm er seinen Aufenthalt zu Brgge, wo er auch gestorben und begraben ist. Das Hauptwerk der beiden Brder ist die berhmte Anbetung des Lammes" auf einem Altarschrein in der Kapelle von St. Bavo in Gent, wovon sich wichtige Teile jetzt auch in den Museen von Berlin und Brssel befinden. Der Anteil Hubrechts an dieser herrlichen Kunstschpfung lt sich nicht genau feststellen; nur die Erfindung des Ganzen wird man ihm mit ziemlicher Sicherheit zuschreiben knnen. Das Bild stellt auf zwlf zum Teil auf beiden Seiten bemalten Tafeln das ganze Mysterium des christlichen Glaubens und als Mittelpunkt desselben die Anbetung des Lammes dar. Man wei nicht, soll man mehr den wunderbaren Aufbau des Ganzen mit dem in feierlicher Majestt thronenden Gottvater oder mehr die herrlichen Gestalten der in harmonischer Gruppierung und reicher Gewandung um das sinnbildliche Lamm und den Lebensbrunnen ausgefhrten himmlischen Wesen der Heiligen Schrift und der kirchlichen Vorstellungs-kreise bewundern." Das Eycksche Brderpaar, vor allem Jan, hat sowohl hinsichtlich der greren religisen Bilder als auch in Bezug auf das Portrt und die Miniatur-malerei auf die Entwicklung der altniederlndischen Kunst des fnfzehnten Jahrhunderts den grten Einflu ausgebt. Die Zeichnung ist schon so fehlerfrei, die Gestalt so abgerundet und vor allem der Farbenauftrag, durch den die bergnge von Licht und Schatten vermittelt sind, so kunstvoll, da sich die geschichtliche Betrachtung wie vor ein Rtsel gestellt sieht. Gelst wird dieses wenigstens teilweise durch die Erw gung, da die zwar schon zuvor hie und da bekannte, nirgends aber zu einer nennenswerten Anordnung gekommene lmalerei hier zum erstenmal in die volle Erscheinung tritt um sofort einen unbestrittenen Sieg zu erringen. Aber nicht das neue Hilfsmittel, sondern der neue Geist tat die Hauptsache. Ohne in ihrer Heiligkeit beeintrchtigt zu werden, sind die biblischen Gestalten von ihrem Goldgrunde erlst und in das lachende Leben hineinversetzt. Whrend im Vordergrunde eine heilige Geschichte vorgeht, bewegt

8. Die Neuzeit - S. 76

1915 - Kempten : Kösel
76 Die niederlndischen Städte im 16. Jahrhundert. Zwei viereckige Untergeschosse mit durchbrochenen Galerien und Ecktrmchen verziert; auf dem oberen Geschosse ruhte ein langer achteckiger Aufbau mit ^.Rathaus zu Brgge. Erbaut 13761387. flachem Dache, um das gleichfalls eine durchbrochene Galerie lief. War hier das Grenverhltnis zwischen der Tuchhalle und dem Belfried derart, da man

9. Die Neuzeit - S. 78

1915 - Kempten : Kösel
78 Antwerpen im 16. Jahrhundert. jene lediglich als den Sockel fr diesen ansehen konnte, so fgte sich in Ypern der Belfried ebenmig der Tuchhalle ein. Einstckig und mit hohem Giebel versehen war diese in edler Frhgotik gehalten; sie war 130 Meter lang und hatte die Form eines lnglichen Rechtecks, an beiden Enden von zwei zier-lichen Trmchen flankiert. Eine Freitreppe fhrte zum Mittelbau, auf dem sich der Belfried erhob, ein 70 Meter hoher Turm mit fnf Spitzen, von denen die mittelste und hchste dem Wchter zum Auslug diente; von ihm aus zhlte man in der Fassade nach jeder Seite hin 22 Spitzbogenfenster. Die Verkaufsrume lagen im oberen Stockwerke des Hauses; im Erdgeschosse waren Arbeits-, Amts- und Versammlungsrume untergebracht; in den verschiedenen Stockwerken des Belfrieds befanden sich das Zeughaus, die Schatzkammer, das Archiv und das Gefngnis der Stadt. Zu weit wrde es führen alle die meist aus der Zeit der Sptgotik stammenden wunderbar schnen Stadthuser mit ihren spitzbogigen Fenstern, Galerien und Sulenhallen, mit ihren zahllosen, stets abwechselnden Ornamenten, mit ihren schlanken, hochragenden Trmen zu be-schreiben oder nur aufzuzhlen; es seien nur die von Brgge, Brssel, Lwen, Haarlem und Middelburg genannt; das Rathaus in Antwerpen weist schon die Formen der Renaissance auf. Zu den interessantesten Bauwerken gehren die Huser der fremden Kaufleute in Brgge; sie waren im Baustil ihrer Nationen gehalten. Und schon erhoben sich einige jener entzckenden Zunft-Huser, die, wie die Fleischhalle in Ypern, noch heute als steinerne Zeugen der Gre und des Kunstsinns des altniederlndischen Brgertums erhalten sind. 13. Antwerpen im 16. Jahrhundert. Felix Rachfahl, -Wilhelm von Oranien und der Niederlndische Aufstand. (Halle a. S., Max Niemeyer). A. In Antwerpen flssen die Strme des gesamten europischen und tnter--nationalen Handels zusammen. Hier war der Ausgangspunkt sr die Ver-sorgung des Nordens, des Ostens und Zentraleuropas mit den berseeischen Kolonialerzeugnissen. Welches Leben und Treiben, welches Getse und Gewirr der verschiedensten Sprachen in der Stadt und am Hafen! Selbst grere Schiffe konnten bis an die Stadt herankommen, so tief war das Fahrwasser. Acht schiffbare Kanle fhrten vom Hafen in die Stadt; am grten, in dem fast fr hundert Cchiffe Raum war, lag das neue Haus der Hanse. Nach.

10. Die Neuzeit - S. 111

1915 - Kempten : Kösel
Die Renaissance in Deutschland. 111 Deutschland berufen. Aber die Deutschen behaupteten sich neben ihnen und ahmten nicht sklavisch nach. Sie behielten manche alten Neigungen bei, namentlich im brgerlichen Bau, der auch das Streben in die Hhe nicht aufgab. Weniger der Grundri und die Anordnung der Rume, als Ausstattung, Ornament und oft berreiche Dekoration waren der Fremde entnommen. Daher ent-wickelte sich kein fremder Stil. Noch war, als der furchtbare Krieg ausbrach, die Baulust unvermindert, wie das im Innern wunderbar vollendete Augsburger Rathaus deseliasholl bezeugt. Der Sinn fr ueren reichen und mannigfachen Schmuck in der Architektur gab der Bildhauerei reiche Befchf-tigung. Doch auch unabhngig von ihr entstanden herrliche Werke. Nrnberg war eine der Hauptsttten; Veit Sto schufnamentlichholzschnitzereien, Adam Krafft bearbeitete den Stein, beide noch der alten Kunstform getreu, Peter Bischer, dessen Werke durch den ganzen Norden und bis nach Krakau begehrt waren, verband mit ihr die neue Weise, so in dem allbekannten Se-baldusgrab mit einer fr den Beschauer schier unerschpflichen Flle. Auch die Vorliebe fr kunstreiche Blumen gab der Peter Bischer, Das Sebaldusgrab ~ . in der Sebalduskirche zu Nrnberg. Plastik Beschftigung. Die Malerei und der mit ihr Hand in Hand gehende Holzschnitt und Kupferstich waren im 15. Jahrhundert auf dem besten Wege zu einer echt nationalen Kunst, indem sie krftig die uere Natur wie das menschliche Sein wiedergaben. Drer hatte noch sein ueres Wesen behauptet, dann neigte sich zuerst Sddeutschland zu der neuen Art hinber. Von den vielen Malern hinterlie keiner greren Ruhm als Hans Holbein der Jngere. Geboren 1497 als Sohn eines tchtigen Malers in Augsburg, ging er nach dem kunstsinnigen Basel und schuf dort fr die Stadt und das reiche Brgertum groe Fresken und Bilder, darunter die so viel umstrittene Madonna des Brger-meisters Meyer und lebensvolle Portrts. Unter ihnen findet sich auch das
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