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Der Bauernkrieg.
3u jener Zeit scharten sich die Bauern erneut zusammen, um sich von dem harten Drucke der Grundherren zu befreien.
2m furchtbaren Bauernkrieg 1525 zerstörten die wütenden Bauern viele Burgen, plünderten Klöster und eroberten Städte (Weinsberg). Götz von Berlichmgen, der Ritter mit der eisernen Hand, wollte aus den räuberischen und mörderischen Rotten ein Heer von Zucht und Ordnung machen.
Das Heer der verbündeten Städte und Fürsten schlug in mehreren Schlachten die aufrührerischen Bauern; diese wurden ebenso grausam bestraft, wie sie vorher ihre Herren mißhandelt hatten. Nach dem Kriege wurden sie noch mehr bedrückt als vordem.
Bayern wurde vom Bauernkrieg verschont. Die bayerischen Bauern beschlossen vielmehr am Peißenberg ihren Herren treu zu bleiben.
München unter Wilhelm V. dem Frommen.
Zur Zeit, als Luthers Lehre auch in Bayern verbreitet wurde, regierte in München Herzog Wilhelm V. Er war ein Gegner der Reformation. Den Jesuiten, welche die neue Lehre durch ihre Predigt eifrig bekämpften, ließ er ein Kloster, die heutige Akademie der Wissenschaften in der Neuhauserstraße, und dazu die prächtige Michaelskirche erbauen.
München verschönerte er außerdem noch durch den Bau einer neuen Residenz, der jetzigen Herzog-Maxburg.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Schleißheim in der Einsamkeit.
Maximilian I.,
der erste Kurfürst von Bayern 1597—1651.
Wilhelms Sohn, Herzog Maximilian I., war ein tatkräftiger Fürst. Bayern bedurfte eines solchen, denn es kam eine schwere Zeit. Er füllte die Staatskasse, schuf ein tüchtiges Heer und berief den Niederländer Tilly zum Feldherrn. München erhielt unter ihm die jetzige alte Residenz mit dem Hofgarten und den Arkaden. Er ist der einzige Fürst, der den 30jährigen Krieg ganz durchlebte.
Die Bauern wollten nicht mehr länger Knechte sein.
1525 ^
Sie erhoben sich gegen die Herren,
machten aber ihre Lage dadurch nur noch schlimmer.
Wilhelm V. der Fromme u. Kurfürst Maximilian verschönerten München durch prachtvolle Bauten.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_V. Wilhelm_V. Wilhelm_V. Maximilian_I. Maximilian_I. Wilhelms Wilhelms Maximilian_I. Maximilian_I. Wilhelm_V. Maximilian Maximilian
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): München
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sicherheit und floh nach Salzburg. Die Beamten, Bürger
und Geistlichen mußten bleiben und warteten in Angst und
Sorge der Dinge, die da kommen sollten. Der Bürgermeister
und einige Räte der Stadt reisten dem Schwedenkönig bis nach
Freising entgegen und baten kniefällig um Schonung der Stadt.
Der König versprach, München vor Mord, Brand und Plün-
deruug zu schützen, verlangte aber dafür eine Geldabgabe, eine
Brandschatzung, im Werte von 900000 Mark. Der König blieb
vom 17. Mai 1632 bis 17. Juni gleichen Jahres in München.
Die Stadt gefiel Gustav Adolf sehr wohl. Die ebene, ein-
förmige Umgebung aber veranlasste ihn zu dem Ausspruche,
daß Müucheu einem goldenen Sattel auf dürrem Pferde gleiche.
Was er den Abgesandten der Stadt versprochen, hielt er ge-
treulich. Die schwersten Strafen, ja sogar Todesstrafe, standen
demjenigen seiner Soldaten bevor, der sich am Leben oder
Eigentum eines Einwohners vergriff. Nun sollte die verlangte
Brandschatzung erlegt werden. Da stellte es sich heraus, daß
das gesamte Vermögen der Bürger in Geld und Kleinodien
nicht die Höhe dieser Summe erreichte. Deshalb nahm Gustav
Adolf bei seinem Wegzuge 42 Gefangene — Geiseln — mit,
davon die Hälfte angesehene Münchener Bürger, die andere
Hälfte Geistliche waren. Drei Jahre lang wurden diese mit
dem Heere von Ort zu Ort geschleppt, bis die Stunde ihrer
Erlösung und Heimkehr schlug. Im Jahre 1648 wurde nach
dreißigjährigem Kriege der Friede geschlossen, aber noch lange
hatte das Land an den Folgen dieser Schreckenszeit zu leiden.
26. Kaufinger- und Neuhauserstraße.
Das Karlstor.
Vom Marienplatz nach Westen zieht sich eine lange, breite
Straße, die Kaufinger- und Neuhauserstraße. Sie ist eine groß-
artige Straße des geschäftlichen Verkehrs. Geschäftshäuser und
Bierpaläste in Menge reihen sich aneinander. Von ersteren ist
das große Kaufhaus „zum Oberpollinger", gleich hinter dem
Karlstor, sehenswert. Der Name Kaufringer ist aus Chufringer
entstanden. Die Patrizier dieses Namens hatten in der Gegend
der Kaufingerstraße Hans und Hof. Sie waren öfters Mit-
glieder des Münchener Stadtrates. Viele Häuser der Kaufinger-
straße haben eiue geschichtliche Bedeutung. Das bekannte Sabba-
dinihans ist das Sterbehaus eines berühmten Mannes, der die
Geschichte des Bayernlandes geschrieben hat, des Geschichts-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Hans