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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 112

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 112 — 5. Geschichtliche Bedeutung. Brandenburg, das den westlichen Teil der Tieflandsmulde einnimmt, ist die Wiege des preußischen Staates. Im Kampf mit feindlichen Nachbarn und mit einer „wider- strebenden Natur" wurden bei seinen Bewohnern die Eigenschaften ge- weckt, die Preußen groß gemacht haben: Fleiß, Ausdauer, Entschlossen- Abb. 79. Ein deutsches Ansiedlerdorf in der Provinz Posen. heit. Hier ist die Heimat des preußischen Beamtentums und der preußischen Heereszucht. Hier ist auch die Heimat der großen Feldherren. Ebenso ist die Wissenschaft trefflich vertreten (Kant, Humboldt u. a.). Dagegen fehlt es an großen Künstlern. Staatliche Einteilung. 83 1. Brandenburg breitet sich zu beiden Seiten der Havel und der Spree aus und reicht von der Elbe bis über die Oder hinaus. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Landwirtschaft. In Berlin und in der Lausitz blüht auch die Industrie. Die Provinz zählt 3 Regierungsbezirke: Berlin, Potsdam und Frankfurt a. O. Berlin ist die Hauptstadt Preußens und des Deutschen Reiches- Mit mehr als 2 Mill- Einw. ist es die größte Stadt Deutschlands und die drittgrößte Stadt Europas. Es verdankt seine Bedeutung vor allem seiner Lage inmitten der Nord- deutschen Tiefebene. Nicht weniger als 11 Eisenbahnlinien gehen von hier nach allen Richtungen ans. Dazu kommen noch die Wasserstraßen, die es mit der Noi^ und der Ostsee verbinden. So konnte sich Berlin zur ersten Handelsstadt des Binnenlandes entwickeln. Ebenso bedeutend ist seine Industrie, die 60°/o der Be- wohner beschäftigt. Alle Industriezweige sind vertreten; namentlich in der Her- stellung von Maschinen, Instrumenten, Luxus- und Modewaren wird Großartiges geleistet. Einen wesentlichen Anteil an dem raschen Aufblühen Berlins hat auch die Fürsorge der preußischen Könige und die Errichtung des Deutschen Reiches. Berlin breitet sich zu beiden Seiten der Spree aus. In der Mitte der Stadt liegt das Kgl. Schloß. Vom Schlosse aus führt nach Westen die Straße „Unter den Linden", die schönste Straße der Stadt. Sie ist sehr breit und mit vier Reihen

4. Das Mittelalter - S. 94

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
94 V. Die Bedeutung der Kreuzzge fr die abendlndische Kultur. wandelt war. Aber trotz solcher Mierfolge zeitigten die Unter-nehmungen gewaltige Vernderungen im Leben aller Völker des Abendlandes. Das zeigte sich besonders deutlich in Handel und Verkehr. Fr diese bestand frher eine schier nnbersteigbare Schranke zwischen den europischen Lndern und dem Orient. Sie war jetzt gefallen, und die Erzeugnisse fremder Gebiete fluteten in Menge nach Europa hinein. Die Mnhammedaner bewiesen zu jener Zeit einen auerordentlichen Ge-Werbeflei. Aus Seide und Baumwolle webten sie kostbare Stoffe und verwendeten diese zu Prunkgewndern; aus wertvollem Metall schmiedeten sie scharfe Waffen oder fertigten Schmuckgegenstnde mancher Art. Dazu gab es in ihren weitausgedehnten Reichen Produkte, die man in Europa nicht erzeugen konnte und deshalb um so hher zu schtzen wute: Zucker und Gewrze, seltenes Rucherwerk und duftende Parfms, auch Kruter und Pflanzen, die zu Heilmitteln begehrt wurden. Alle diese Erzeugnisse des Bodens wie der Industrie kamen seit den Kreuzzgen in die sdeuropischen Handelsstdte. Vor allem Genua und Venedig unterhielten einen regen Verkehr mit gyptischen, arabischen und syrischen Kaufleuten. Von Norditalien aus gingen die Warenzge dann der die Alpen nach Deutschland, das jetzt am groen Weltverkehr teilnahm. Die Städte Augsburg und Nrnberg sammelten in kurzer Frist stattlichen Reichtum, denn in ihren Mauern machten die fremden Kauf-lente Halt, und die Augsburger und die Nrnberger Handelsherren pflegten dann die Waren weithin durch ganz Deutschland zu verkaufen. Der Handel kam berhaupt in erster Linie den Stdten, den groen Verkehrsmittelpunkten, zugute. Die Unternehmungslust veranlate die Brger zu so manchem glcklichen Geschft, das ihren Wohlstand gewaltig mehrte. Ihr Leben wurde behaglicher und zu-gleich glnzender als zuvor; man baute schne Huser und schmckte ihr ueres mit geschmackvollem Zierat; im Inneren richtete man alles wohnlicher ein. Man kleidete sich in prchtige Gewnder, und die Frauen legten edlen Schmuck an; ja, selbst auf das Essen und Trinken verwendete man mehr Sorgfalt als frher. Die Klugheit der Stdter wute aber auch den neuerworbenen Reichtum zu politischen Er-folgen zu verwerten. Nicht selten besa ein benachbarter Landes-Herr allerlei wichtige Vorrechte, etwa das, in der Stadt Gericht zu halten oder Abgaben zu erheben. Dem erwachenden Selbstgefhl der Stdter paten solche Einschrnkungen keineswegs; da bot sich willkommene Gelegenheit, sie abzuschtteln. Die Vorrechte wurden dem

5. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 223

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 223 Iv. Fortsetzung des 1. Koalitionskrieges bis Zum Frieden von Hampo Formio 17961797. Carnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdans und Moreaus nach Franken und Schwaben 1796. Siege des Erzherzogs Karl der Jourdan bei Amberg und Wrz-brg. Moreaus Rckzug. Bonaparte in Italien. Unterwerfung Sardiniens. Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und Neapel. sterreichs Nieder-lagen bei Lodi und Arkole. bergabe Manluas 1797. Friede zu Kampa Formio 17. Oktober 1797. Rastadter Kongre. Um den Frieden von sterreich zu erzwingen, setzte nach Auflsung des Konvents das Direktorium" (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Plan Car-Carnot (S. 220) entwarf den Feldzugsplan und bestimmte drei Heere zum ots. Angriff auf die sterreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von sterreich dringen und dem Kaiser die Friedensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. An die Spitze des sterreichischen Heeres trat der 24jhrige Erz her-zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden (S. 219) Tapferkeit und Feldhcrrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den franzsischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang der Wrzburg nach Regensburg vor, und Moreau berschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch pltzlich die Szene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurckgewichen war, um Verstrkungen an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller Kraft auf Jourdans Armee und schlug sie bei Arnberg1 (24. August) und bei Wrzburg (3. September 1796) so aufs Wrzburg Haupt, da nur Trmmer derselben dem Rhein zueilten. Nach dem Un- 1796. falle von Jourdans Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rckzge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefhrlichen Psse Schwabens und des Schwarzwaldes mit solcher Geschick-lichkeit, da man ihn darob sehr belobte. Als jedoch Bonaparte von demselben hrte, sagte er: Allerdings ein schner Rckzug, aber doch ein Rckzug!" Erst am Rhein fate Moreau wieder festen Fu und schlo dann mit dem feindlichen Heerfhrer einen Waffenstillstand. Einen anderen Verlauf hatte durch das Feldherrngenie B onap artes Bonaparte, der Krieg in Italien. Sardinien mute Savoyen und Nizza, welche Gebiete Frankreich seit 1792 (S. 219) beanspruchte, abtreten. Parma und Modena erkauften den Frieden durch Erlegung einer bedeutenden Kriegs-[teuer und Auslieferung wertvoller Kunstschtze; ebenso der Kirchenstaat, welcher auerdem auf Bologna und Ferrara Verzicht leistete; Neapel hatte seine Schiffe und Truppen heimzurufen. Auch Osterreich sah sich durch die Niederlagen bei Lodi (10. Mai 1796) und Arkole (15. Novem- Lodi; der), sowie durch die Kapitulation Mantuas (2. Februar 1797) und den ^"ole' Vormarsch Bonapartes nach Tirol, Krnten und Krain zu Unterhandlungen gezwungen, worauf der Friede zu Kampo Formio (17. Oktober 1797)Kampofor-geschlossen 2 wurde. . ^97 In diesem Frieden trat Osterreich die Niederlande an Frankreich ab, erkannte die Cisalpinische Republik an, entschdigte den Herzog von Modena 1 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenflu der Nab. 2 Aus den Gebieten der Städte Mailand, Modena, Bologna und Ferrara schuf Bonaparte (Juli 1796) die Cisalpinische Republik, während man (Dezem-ber 1797) aus Genua und dessen Gebiet die Ligurische Republik bildete.

6. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 231

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutscher Befreiungskrieg 18131815. 231 wenige franzsische Regimenter bei sich und sagte, wie zum Hohn, zu den Truppen der Rheinbundfrsten (S. 226), zu den Baiern, Wrtembergern 2c.: Kein Franzose ist unter euch: ihr allein sollt die sterreicher scklagen!" Schon am 19. April 1809 griff er die Feinde an und besiegte sie in fnftgiger Eckmhl u. Schlacht am entscheidendsten bei cfmhl1 und Regensb urg. Regens- Erzherzog Karl mute sich nach Bhmen zurckziehen und dem Gegner buv8 die Strae nach Wien offen lassen, welches dieser schon am 13. Mai besetzte. Aber noch einmal erhob sich der Erzherzog Karl, und bei Aspern Aspern. (21. Mai) wurde Napoleon aufs Haupt geschlagen. Deutschland jubelte, zumal auch die Tiroler alle Angriffe der Franzosen und Baiern zurck-wiesen, und im Norden unseres Baterlandes khne Männer, wie der Major von Schill und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun schweig, auf eigne Hand das Schwert zogen. Doch alle Hoffnungen erloschen, als Napoleon in der Schlacht bei Wagram (6. Juli) wieder den Sieg an Wagram. seine Fahnen fesselte und sterreich sich zu dem Frieden zu Wien (14 Oktober) gezwungen sah. Erst nach einem furchtbaren Druck von viertehalb Jahren kam des Vaterlandes Erlsung. Das brennende Moskau ward der Scheiter- Rußland Haufen der Macht und Gre Napoleons (1812). In den Eisgefilden 1812. . Rulands hielt der allmchtige Gott Gericht der den bermtigen Er-oberer und sein stolzes Heer. Nach dem Untergang der Groen Armee" ging durch das niedergebeugte Europa ein belebender Odem. Vor allem Aufruf an waltete jetzt in Preußen ein neuer khner Geist und die grte Hingabe das preu. an das Saterland. König Friedrich Wilhelm Iii. (1797-1840) Bolk rief am 17. Mrz 1813 (die frmliche Kriegserklrung an Frankreich er- iofg8 folgte am 27. Mrz) fein Volk zum Kampfe auf, und alle waffenfhige Mannschaft des Landes eilte zu den Fahnen. Erfllt war des Dichters Wort: Das Volk steht auf. der Sturm bricht los in kurzer Zeit hatte der Staat der 120000 Linientruppen und 150000 Mann Landwehr zu gebieten. 2. Preußen verdankte es vor allem feinem damaligen Kriegsminister Scharnhorst, da es 1813 durch rasche Kriegsbereitschaft und nachhaltige Stellung von Mannschaften der Vorkmpfer deutscher Freiheit werden konnte. Dieser, Gebhardt David Scharnhorst (geb. 10. November 1756), stammte aus Bordenau im Hannveriscken, wo sein Vater Landwirt war. Seb- 175b-Nach Besuch der Dorfschule kam er (1772) auf die Militrschule, welche der Graf von Bckeburg1 auf dem Wilhelmstein ^ errichtet hatte. Dort machte er bald bedeutende Fortschritte in der Mathematik, Kriegskunst, Ge-schichte, Geographie und den neueren Sprachen, und bei seinem Eintritt in hannverische Militrdienste (1776) vertraute man ihm wegen seiner Kennt-nisse den Unterricht von Unteroffizieren und selbst jungen Offizieren an. Vier Jahre spter (1780) ward er Lehrer an der Kriegsschule zu Hannover und verschaffte sich nun als Verfasser kriegswissenschaftlicher Schriften einen Namen. Whrend des ersten Koalitionskrieges (S. 219 ff.), wo er sich in Flandern und Holland auszeichnete, empfing er die Ernennung zum Major und bald darauf zum Oberstlieutenant. Ein greres Feld erffnete sich Scharnhorst fr Scharnhorst, als er (1801) in preuische Dienste bertrat. Durch i Eckmhl, Dorf in Unlerbaiern, sdlich von Negensburg. Bckeburg, Hauptstadt von Schaumburg-Lippe. - Wilhelmstein, Insel im Steinhuder Meer, einem Binnensee in Schaumburg-Lippe und der Provinz Hannover.

7. Mitteleuropa - S. 44

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 44 — findet man auf dem Oberharz nur Fichtenwälder; sie reichen bis zu 900 m hinauf. Darüber hinaus wächst nur noch niedriges Gesträuch, Heidekraut und Moos. An geschützten Stellen bringen die Hochflächen reichlichen Graswuchs hervor, wodurch eine lohnende Viehzucht möglich ist (Harzer Käse). Auf dem Unterharz ist das Klima milder; daher kommen hier auch schattige Laubwälder und fruchtbare Getreidefelder vor. c) Erwerbsquellen. Der Harz ist reich an mineralischen Schätzen, besonders an Silber-, Blei-, Eisen- und Kupfererzen. Es hat sich Hexeutanzplatz Wir blicken flußaufwärts. Roßtrappe Abb. 34. Das Bodetal/ deshalb hier ein ausgedehnter Bergbau nebst einer lebhaften Industrie entwickelt. Hauptsitze des Harzer Bergbaues sind K laustal, Goslar, Andreasberg, Mansfeld und Eisleben. Auch durch Holz- fällen, Köhlerei, Beerensuchen, Abrichten von Singvögeln (Harzer Roller) u. dergl. ernähren sich viele Bewohner. d) Flüsse. Der Harz sendet seine Flüsse nach allen Seiten. In engen, wildromantischen Tälern eilen sie der Ebene zu. Das schönste

8. Mitteleuropa - S. 41

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 41 — Weg« führen zu den Gipfeln hinauf, von denen sich herrliche Aus- blicke bieten. Mit Recht nennt man den Thüringerwald den Park Deutschlands. Tausende von Fremden besuchen ihn jeden Sommer, um sich an seiner Waldespracht zu erfreuen. Einer der besuchtesten Orte ist das herrliche Schwarzatal mit dem Schlosse Schwarz- bürg. Der lebhafte Fremdenverkehr hat die Entstehung zahlreicher Bade> und Luftkurorte veranlaßt. 3. Erwerbsverhältnisse. Auf den Höhen ist der Ackerbau nicht ergiebig. Trotzdem ist das Gebirge dicht bevölkert. Viele Bewohner finden in den ausgedehnten Waldungen Beschäftigung und Verdienst. Sie fällen Holz, sieden Pech und Harz, sammeln Beeren (Beerberg) u. dgl. Ferner verfertigen sie aus dem Holz allerlei Geräte und Spielwaren. Der Mittelpunkt dieser Industrie ist die Stadt Sonneberg. Fast in jedem Hause der Stadt und der umliegenden Dörfer werden kleine Wagen, Pferde, Eimer, Puppen und andere Spielwaren verfertigt; auch die Kinder müssen dabei helfen. Die Spielsachen gehen weit in die Welt hinaus; von Sonneberg aus werden jährlich für etwa 12—15 Millionen Mark versandt. Im Innern birgt die Erde reiche Schätze. Wichtig ist vor allen andern der Schiefer. Millionen von Schiefertafeln und Griffeln kommen jährlich von hier in den Handel. Auch Eisenerze werden zu- tage gefördert und in Hüttenwerken geschmolzen und verarbeitet. Wegen seiner Gewehrfabriken ist Suhl bekannt. Ferner gibt es zahlreiche Glashütten und Porzellanfabriken, in denen Gläser, Teller, Vasen, Christbaumschmuck usw. hergestellt werden. Ii. Das Thüringer Becken. 1. Das Thüringer Becken dehnt sich zwischen Harz und Thüringer- § 31. wald, Weser und Saale aus. Es bildet eine Mulde, die wahrscheinlich durch eine Einsenkung des Bodens entstanden ist. Im Westen steigt es zum Eichsfsld auf. Es ist dies eine rauhe, wenig fruchtbare Gebirgs- platte, die sich zwischen Werra, Weser und der oberen Leine aus- breitet. Bon hier ziehen einzelne Höhenzüge nach der Saale hin, von denen der Kyffhäuser am bekanntesten ist. Die ehemalige Reichs- bürg Kyffhausen liegt bis auf einen 25 m hohen Turm in Trümmern. Neben ihr haben die Kriegervereine des Deutschen Reiches Kaiser Wilhelm I. ein Denkmal errichtet. Es stellt Kaiser Wilhelm I. dar, wie er aus einem mit einer mächtigen Krone gezierten Wartturm hervor- reitet. Darunter erblicken wir den alten Barbarossa, der, von Zwergen umgeben, soeben aus tiefem Schlaf erwacht.

9. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 200

1883 - Leipzig : Kesselring
200 Neue Geschichte. Indessen lie sich der schlichte Sandwirt durch falsche Nachrichten (Napo-Neuer leons Gefangennahme und Tod u. s. w.) von neuem zum Kampfe reizen. Kampf. Hierdurch aber gab er den Schergen Napoleons willkommene Veranlassung, die zugesicherte Amnestie fr verwirkt und ihn selbst in die Acht zu erklären. Hofer htte sich wie andere durch die Flucht retten knnen; aber seine An-hnglichkeit an den vaterlndischen Boden hielt ihn zurck. Zwei Monate lang verbarg er sich iu einer einsamen, versteckten Sennhtte, vier Stunden ob seinem Wirtshause. Dann wnrde er verraten. Ein Trupp franzsischer Hofers Ge-Soldaten fand den Helden (27. Januar 1810) und fhrte ihn gebunden fangen- nach Btzen i. Hier kam der Befehl, den Gefangenen nach Mailand zu naime. Hofer hoffte, sich zu rechtfertigen, baute auch auf eine Frsprache des Wiener Hofes, da sich Napoleon inzwischen mit der sterreichischen Kaiser-tochter verlobt hatte. Aber eben damit diese Frsprache rechtzeitig nicht ein-treffen knne, ward schon in Martina1-Halt gemacht und ein Kriegsgericht bestellt. Die Stimmenmehrheit war nicht fr den Tod; aber auf Napoleons Gehei sandte der Vizeknig von Italien, Eugens von Mailand durch den Telegraphen3 das Gebot, den Gefangenen binnen 24 Stunden zu erschieen. Hofer Und so wurde Hofer, am 20. Februar 1810, auf den Festungswllen Man-t 1810. tnas durch franzsische Kugeln niedergestreckt. Die Stelle, wo er seine treue Seele aushauchte, ist den Tirolern heilig geblieben, und in Palsten und Htten durch das ganze Land hngt sein Bildnis; denn Hofer ist der Teil der Tiroler. 3. Noch weniger Erfolg hatte die Erhebung einiger Vaterlandsfreunde im nrdlichen Deutschland, wie die des Majors von Schill und des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Namentlich in Preußen^ war man der Napoleons Willkr und Lnder-raub aufs hchste entrstet. Daher streifte der mutige Schill von Berlin 1 Btzen, Stadt am Zusammenflu der Etsch und Eisack. Mantua, Stadt in Oberitalien, auf einer Insel des Mincio. 2 Eugen (Beauharnais) war der Stiefsohn Napoleons ans der Ehe Josephmens mit dem General Beauharnais. Auerdem hatte der Kaiser noch eine Stieftochter, namens Hortensia. Sie war mit einem Bruder Napoleons, mit Ludwig, König von Holland, vermhlt. Ludwig und Hortensia sind die Eltern Napoleon des Iii., des in der Verbannung (1873) verstorbenen Kaisers der Franzosen. 3 Dies war ein sogenannter Armtelegraph: der elektrische Telegraph ist erst 1844 durch. Steinheil in Mnchen erfunden worden. 4 Preußen hatte in dem Frieden zu Tilsit (9. Juli 1807) die Hlfte seiner Staaten, alle Provinzen zwischen Rhein und Elbe, abtreten und sich zu 120 Millionen Franken (96 Millionen Mark) Kriegskosten verstehen mssen. Bis zur Abtragung der Kontribution, die Napoleon willkrlich bis auf 140 Millionen (112 Millionen Mark) erhhte, blieben 150 000 Mann Franzosen im Lande stehen, und nach Abtragung der hohen Summe (Dezember 1808) behielt Napoleon immer noch die Festungen (Slogan, Kstrin und Stettin besetzt, berhaupt geberdete er sich Preußen gegenber als unumschrnkter Gebieter; nach Abschlu des Tilsiter Friedens hatte er sogar ffentlich ausgesprochen, ,,da er das Haus Hohenzollern nur aus Rcksicht aus Kaffer Alexander noch regiere lasse." Aus den von Preußen abgetretenen Provinzen schuf Napoleon (1807) das Knigreich Westfalen und verlieh dieses seinem jngsten Bruder Hieronymus (Jrme). Zu dem neuen Knigreiche gehrte auch das Herzogtum Braunschweig und das Kurfrstentum Hessen. Jenes Land war von Napoleon ein-gezogen worden, weil der Herzog desselben (Ferdinand) iu der Schlacht bei jui er staut als preuischer Generalissimus gefochten, und dieses, weil der Kurfürst Miene gemacht hatte, auf feiten der Preußen zu treten. Auch trug die Stiftung des Rhein-bundes (12. Juli 1806) mit der daraus folgenden Auflsung des deutschen Reiches (6. August 1806) und die Handelssperre gegen England (Kontinental-sperre) wesentlich zur Erbitterung gegen Napoleon bei.

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 199

1883 - Leipzig : Kesselring
Hofer, Schill und Brannschw^ig 1809. 199 den gedornen 'Fürsten gegenber sogar die Genugtuung, nach seiner Trennung von seiner ersten Gemahlin (S. 200 Anm. 2.), der alternden Iosephine, die Erzherzogin Maria Luise als Gemahlin nach Paris zu führen (April 1810). 0 2. An dem letzten Kampfe gegen Frankreich hatten auch die Tiro-ler Tirol. Anteil genommen. Deren Land hatte sterreich im Frieden von Preburg (itctch der Schlacht bei Austerlitz, S. 198) an Wem1 abtreten mssen. Die Tiroler aber sehnten sich zurck nach der Wiedervereinigung mit dem Hause Habsburg. Als nun die Kriegsflamme im Jahre 1809 zwischen sterreich und Frankreich wieder emporschlug, da beschlossen sie, auf sterreichs Seite zu treten. Schon (1808) waren Abgeordnete in Wien gewesen und hatten von dem Erzherzog Johann, dem Bruder des Kaisers, die Zusicherung mg-lichster Hilfe erhalten. Unter den Abgeordneten befand sich auch Andreas Andreas Hoser, Gastwirt am Sand" im Passeyrthale2, gewhnlich der Sand- Hofer. wirt" genannt. Er war von reckenhafter Gestalt und trug einen schnen schwarzen Vollbart. Im ganzen Etschlande war er wegen seiner Rechtlichkeit, seiner treuherzigen Milde und seiner Frmmigkeit hoch berhmt. Von Wien zurckgekehrt, sprach Hofer zu seinen Freunden: Wohlan, man wird uns helfen! Lasset daher das Volk sich srder rsten." Am 9. April 1809 nahete Erhebung sich ein sterreichisches Hilfskorps, und alsbald eilten viele Tiroler in ihrer d. Tiroler Nationaltracht, den Rosmarinstran auf dem grnen Hute, den fernhin tref- 1809-senden Stutzen im Arme, auf die bestimmten Sammelpltze. Hofer war das Haupt der gauzeu Erhebung. Am Morgen des 10. April brachen er und andere mit den erzrnten Landleuten aus den Grnden und Wldern hervor auf die berraschten baierischen Truppen: von den Bergen rollten Felsstcke und Baumstmme; aus Klften, aus Hecken und Htten pfiffen und trafen die Kugeln. Die wenigen Feinde, welche dem Todesstreiche entkamen, flohen nach Innsbruck und der Felsenburg Kufstein2; Innsbruck aber wurde er-strmt, Kufstein belagert, und binnen wenigen Tagen war Tirol den Ein-dringlingen entrissen. Nach der unglcklichen Schlacht bei Wagram (S. 198) aber mute Wagram. sterreich, um seine bedrohte Hauptstadt zu decken, das gesendete Hilfskorps zurckrufen. Die Tiroler waren nuu auf sich selber angewiesen, verzagten aber nicht. Und als die siegreichen Franzosen mit 40 000 Mann in die Gebirge eindrangen, da kamen Hofer und seine Schtzen wieder herunter von den Bergen, fhrten die Waffen mit grerer Khnheit und Wut und schlugen anch diesen Feind aus dem Lande. sterreich schlo jedoch den Frieden zu Friede zu Wien, in welchem es Tirol, unter Vorbehalt einer Amnestie, wieder Wien, an Baiern abtrat, und der Erzherzog Johann selber riet den getreuen Ge-birgsbewohuern, sich zu unterwerfen. Also kapitulierte der unbesiegte Hofer in seinen Verschanzungen auf dem Jselberg2 und forderte das Volk zur Jselberg. Niederlegung der Waffen auf. 1 In Bciiern war 1799 der Kurfürst Karl Theodor (S. 197 Anm. 2.) ohne Erben gestorben, und das ganze baierische Land ging samt der Kurwrde auf den Herzog Maximilian Iv. Joseph von Zweibrcken (17991825) der. Dieser schlo sich im Rheinbund (S. 200 Anm. 4.) an Napoleon an und ward zum Danke dafr im Frieden zu Preburg (26. Dezember 1805) zum König erhoben. 2 Passeyr, Nebenthal der Etsch, nrdlich von Meran,. Innsbruck, Haupt-stadt von Tirol, am Inn. Kufstein, Stadt und Festnng am Inn, unterhalb Innsbruck an der baierischen Grenze. Jselberg, Berg am rechten Jnnufer, ober-halb Innsbruck.
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