— 130 —
In der Metallindustrie steht die Eisenverarbeitung obenan.
1908 waren in Deutschland 303 Hochösen in Betrieb, die 14,6 Mill,
Tonnen Roheisen erzeugten. Die weitere Verarbeitung des Eisens
erfolgte in 1533 Hüttenwerken. Weltberühmt sind die Leistungen der
Kruppschen Werke, deren Kanonen, Panzerplatten usw. in alle Welt
gehen. Auch die Messer, Sensen, Hieb- und Stichwaffen Solingens und
Remscheids erfreuen sich eines guten Rufes. Auf hoher Stufe steht
ferner der Maschinenbau, der Dampf-, Näh- und landwirtschaftliche
Maschinen, Eisenbahnwagen, eiserne Boote usw. liefert.
Abb. 88. Die Industriegebiete des Deutschen Reiches.
Die Webeindustrie steht gleichfalls in hoher Blüte. Die Wollen-
Weberei verarbeitet neben der einheimischen Wolle auch große Mengen
ausländischer. Ihre Hauptsitze sind Schlesien, die Niederlausitz, Thüringen,
das Wupper- und das Ruhrgebiet und der Aachener Bezirk. Die
Baumwollenindustrie wird namentlich im Oberelsaß, in Augsburg, im
Erzgebirge und in der Lausitz getrieben. Die Leinenindustrie hat in
den Sudeten, in der Oberlausitz und in der Gegend von Bielefeld Ver-
breitung gefunden. Mittelpunkte der Seidenindustrie sind Krefeld,
Elberfeld-Barmen und Mülhausen im Elsaß. In neuester Zeit hat
auch die Juteindustrie einen bedeutenden Aufschwung genommen. (Jute
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Solingens Niederlausitz Oberelsaß Augsburg Bielefeld Krefeld Elsaß
— 132 —
2. Emflutz der Industrie auf das Wirtschaftsleben. 1. Die
Industrie ermöglicht eine ausgiebige, zweckmäßige Verwertung der
Bodenschätze. 2. Sie liefert uns eine Menge wichtiger Nahrungs- und
Genußmittel und der verschiedensten Gebrauchsgegenstände. 3. Da die
Industrie ihre Erzeugnisse wohlfeil und in großer Masse herstellt, so
Abb. 9(>. Maschinensaal einer großen Buchdruckerei.
Unser Bild zeigt uns im Vordergrunde eine große Schnellpresse. Der Arbeiter
hat das Fundament mit dem Satz eingelegt, das unter einer Walze durchläuft und
hier mit Farben versehen wird. Rechts erblicken mir den unbedruckten Papier-
bogen, der nun über den Satz gleitet und von der Arbeiterin fertig bedruckt ab-
genommen wird.
macht sie die Segnungen der Kultur auch den breiten Volksschichten
zugänglich. Infolgedessen erhöht sich der Verbranch, was wieder eine
größere Produktion und vermehrte Arbeitsgelegenheit zur Folge hat.
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— 56 —
Ufer sind Bauplätze für industrielle Anlagen vorgesehen. Eine Reihe
großer Fabriken und Betriebe hat sich bereits dort angesiedelt, und es
ist zu erwarten, daß der neue Hafen Frankfurts wirtschaftliche Ent-
Wicklung bedeutend fördern wird.
c) Industrie. In neuerer Zeit gewinnt auch die Industrie
immer mehr an Ausdehnung. Dies erhellt schon aus der Tatsache,
daß mehr als 4/io der Bevölkerung gewerblich tätig ist, während dem
Handel nur etwas mehr als V» der Bewohner obliegt. Frankfurts
Industrie dient vorwiegend den Anforderungen des häuslichen und
geschäftlichen Lebens. Obenan steht die Metallverarbeitung. Fahr-
räder, Automobile, Näh-, Schreib- und Dampfmaschinen, Öfen, Heiz-
apparate usw. werden in großer Zahl fabriziert; auch viele Kunst-
schlossereien und Schriftgießereien sind auf diesem Gebiet zu nennen.
Einen gewaltigen Aufschwung hat in der letzten Zeit die elektrische In-
dustris genommen. In den Fabriken dieser Art werden elektrische
Apparate und Maschinen, sowie die mannigfachen Bedarfsartikel dieses
Industriezweiges, z. B. Drähte, Kabel, Schnüre, Beleuchtungsgegen-
stände it. dgl,, hergestellt. Außerdem sind einige bedeutende Aktiengesell-
schasten zu erwähnen, die die Ausführung großer elektrischer Anlagen,
z. B. den Bau von Eisen- und Straßenbahnen u. dgl., übernehmen. Die
chemische Industrie, die durch eine Anzahl Fabriken vertreten ist, liefert
Drogen, Arzneien (Chinin), Farben, Lacke; auch in der Fabrikation
feiner Seifen und Parfümerien ist Frankfurt wichtig. Eine große Aus-
dehnung hat auch die Leder- und Bekleidungsindustrie. Zahlreiche
Konfektionsgeschäfte, Schuh-, Handschuh- und Portefenillefabriken ge-
währen vielen Arbeitern lohnende Beschäftigung. Hervorragendes
leisten ferner die Buchdruckereien und lithographischen Kunstanstalten
(Landkarten, Ansichtskarten, Bilder, Plakate). Das rasche Wachstum
der Stadt hat endlich sehr zur Förderung des Baugewerbes beigetragen.
Unter den Baugeschäften der Stadt genießt die Firma Ph. Holz-
mann & Co. Weltruf.
In der Lebensmittelindustrie steht die Bierbrauerei an erster Stelle.
Die 15 Brauereien der Stadt erzeugen jährlich mehr als 1 Mill. hl Bier.
Auch die Äpfelweinbereitung gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung,
da die Ausfuhr ins Ausland stetig zunimmt. Auf diesem Gebiete seien
ferner noch die Wurst- und Konservenfabriken erwähnt (Frankfurter
Würstchen).
ä) Reichtum der Bewohner. Frankfurt war infolge seines
ausgedehnten Handels von jeher eine reiche Stadt. Jetzt werden 11 Mill.
Staatssteuern und 18 Mill. städtische Steuern erhoben. Unter den
Einwohnern der Stadt sind 247, die mehr als 100000 Mark jähr-
liches Einkommen versteuern, 337 einfache, und 247 mehrfache
Millionäre.
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— 61 —
Wege führen zu den Gipfeln hinauf, von denen sich herrliche Ausblicke
bieten. Mit Recht nennt man den Thüringerwald den Park Deutsch-
lands. Tausende von Fremden besuchen ihn jeden Sommer, um sich
an seiner Waldespracht zu erfreuen. Einer der besuchtesten Orte ist
das herrliche Schwarzatal mit dem Schlosse Schwarzburg. Der
lebhafte Fremdenverkehr hat die Entstehung zahlreicher Bade- und Luft-
kurorte veranlaßt.
c) Erwerbsverhältnisse. Das Gebirge ist dicht bevölkert. Da
der Ackerbau nicht recht lohnt, so hat sich die Bevölkerung vielfach anderem
Erwerb zugewandt. Viele Bewohner siudeu in den ausgedehnten Waldungen
Abb. 38. Sonneberg,
Beschäftigung und Verdienst. Sie fällen Holz, sieden Pech und Harz,
sammeln Beeren (Beerberg) u. dgl. Ferner verfertigen sie aus dem
Holz allerlei Geräte und Spielwaren. Der Mittelpunkt dieser Industrie
ist die Stadt Sonneberg. Fast in jedem Hause der Stadt und
der umliegenden Dörfer werden kleine Wagen, Pferde, Eimer, Puppen
und andere Spielwaren verfertigt; auch die Kinder muffen dabei helfen.
Die Spielsachen gehen weit in die Welt hinaus; von Sonneberg aus
werden jährlich für etwa 12—15 Millionen Mark versandt. Ferner
gibt es zahlreiche Glashüten und Porzellanfabriken, in denen Gläser,
Teller, Vasen, Christbaumschmuck usw. hergestellt werden.
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— 44 —
bevölkerten, industriereichen Umgebung, am Kreuznngspunkte der Weltverkehrs-
linien London^ Genua, Paris—berlin gelegen, ist es heute der wichtigste Handels-
platz Westdeutschlands. Ein bedeutender
Handelsartikel ist das kölnische Wasser,
das in vielen Fabriken hergestellt wird.
Cöln ist auch stark befestigt und bildet mit
Teilt; einen Waffenplatz ersten Ranges.
Der Cölner Dom ist das herrlichste Denk-
mal deutscher Baukunst. Seine beiden
Türme sind 156 m hoch und werden in
Deutschland nur noch vom Münster in
Ulm (161 in) an Höhe übertroffen. Au
Flächeninhalt und Schönheit dagegen über-
ragt er alle andern großen Dome lzu Ulm,
Straßburg und Speyer). Das stolze Bau-
werk ist schon 1248 begonnen worden;
doch konnte es, da die Arbeiten zuweilen
jahrhundertelang gänzlich ruhten, erst 18s0
vollendet werden.
Stromabwärts folgt Düsseldorf,
357 060 Eiuw., berühmt durch seine Maler-
schule und seinen Hafen, der das Wupper-
tal mit Rohstoffen für seine Industrie und
mit Lebensmitteln versieht. An der Lippe-
Mündung liegt die Festung Wesel.
Im rechtsrheinischen Jndustriebezirk sind die größteu Städte Elberfeld,
169000 Einw., und Bannen, 170000 Einw., die sich zwei Stunden lang im
Wuppertale hinziehen lind durch ihre Webereien in Seide und Baumwolle berühmt
Abb. 27. Koblenz.
Im Vordergrnnde das Deutsche Eck mit dem Denkmal Kaiser Wilhelms I.
sind. Aufwärts au der Wupper liegen Solingen und Remscheid, beide bedeuteud
durch ihre Stahlwaren. Solingen liefert besonders Schwertklingen, Messer und
Scheren, Remscheid Werkzeuge, Sensen, Feilen, Beile usw. Die bedeutendste
Fabrikstadt des Rheinlandes ist Vsfen an der Ruhr, 294000 Einw. Hier befindet
Abb. 26. Die Nheinprovinz.
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— 46 —
sick die Gußstahlfabrik von Krupp, die an Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt
gleichkommt. 37090 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampf-
keffel werden täglich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht. Fast 200 große Dampfhämmer
sind in Betrieb. Eigene Kohlenzechen und Eisenerzgruben liefern dem Werk das
erforderliche Material. In den Kruppschen Werken werden vor allem Kanonen
fabriziert, die zu den besten der Welt zählen; auch Eisenbahnschienen, Wagenräder,
Panzerplatten usw. werden in Menge hergestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte
sind Mülheim, Tnisbnrg und Rnhrort. Letzteres hat den größten Fluß-
Hafen Europas und ist ein Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. Wie gewaltig
der Güterverkehr des Hafens von Duisburg-Ruhrort ist, ersehen wir daraus, daß
von 73 Mill. Tonnen Gütern, die im Jahre 1910 auf den Binnenwasserstraßen
Deutschlands versandt worden sind, allein 20 Mill. Tonnen auf ihn entfallen.
Abb. 29. Die Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen.
Unser Bild stellt die Kruppsche Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen bei Duisburg
dar. Links sehen wir ein Hafenbecken, rechts acht mächtige Hochöfen. Die hohen
Gittertürme enthalten die Aufzüge für Koks und Erz. Die langen Gitterbrücken
dienen zur Beförderung der Erze von den Kähnen nach den Hochöfen. Zwischen
der Ufermauer und den Eisenbahngeleisen lagern mächtige Haufen Erz und Koks,
die die Eisenbahn herbeigebracht hat. Vorn rechts sind vier nmdköpfige Wind-
erhitzer, die das Feuer verstärken. — Die Friedrich-Alfred-Hütte ist das größte
Hochofen- und Stahlwerk Europas. Jeder Hochofen erzeugt täglich 400000 kg
Roheisen, wozu 900000 kg Eisenerz und 400000 kg Koks erforderlich sind.
An der Mosel liegt Trier, eine sehr alte Stadt, von den Römern gegründet,
mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. Saarbrücken und Zt. Johann sind
die Hauptorte des Saarkohlenbezirks. An der Nahe ist Kreuznach zu nennen;
es besitzt eine Saline und ist ein besuchtes Solbad. Im Tiefland liegt Aachen,
156000 Einw., Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungsstadt der
deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tuchwaren. Krefeld,
129000 Einw., ist bekannt als die „Seidenstadt" Deutschlands und wird des-
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Extrahierte Personennamen: Krupp Johann Johann Lieblingssitz_Karls Karls
Extrahierte Ortsnamen: Europas Duisburg-Ruhrort Deutschlands Rheinhausen Rheinhausen Duisburg Europas Aachen Krefeld Deutschlands
— 129 —
Vereinigten Staaten; sie liefern etwa 10 mal soviel Kupfer wie
Deutschland.
Bleierze werden im Harz, in Oberschlesien und im Rheinischen
Schiefergebirge gewonnen. In der Bleierzeugung nimmt Deutschland
die dritte Stelle ein (1. Vereinigte Staaten, 2. Spanien).
In der Zinkerzförderung steht Deutschland an der Spitze aller
Länder; denn Oberschlesien liefert etwa die Hälfte aller Zinkerze.
Die reichsten Salzlager und Salinen kommen in der Umgebung
des Harzes (Staßfnrt, Halle), in Württemberg und Oberbayern (Berchtes-
gaden und Reichenhall) vor. Die für die Landwirtschaft (Düngung)
und verschiedene chemische Gewerbe wichtigen Kalisalze kommen bis
jetzt nur in Deutschland vor (Staßfnrt, Thüringen, Hannover,
Werratal).
Petroleum wird in Deutschland nur wenig gewonnen; die wich-
tigste Fundstelle ist die Lüneburger Heide. Die hauptsächlichsten
Petroleumländer sind die Vereinigten Staaten, Rußland und Rumänien.
Außer den genannten Mineralien liefern die deutschen Gebirge
Nutz- und Bausteine aller Art, z. B. Granit, Basalt, Schiefer, Gips,
Kalk, Sandstein und Kreide. Auch nutzbare Erden, z. B. Porzellan-
erde, Lehm und Ton, kommen in reichen Lagern vor. Endlich ist noch
der Bernstein zu erwähnen, der nirgends so viel gefischt und gegraben
wird wie an der Küste Ostpreußens.
2. Bedeutung des Bergbaues. Die verschiedenen Bodenschätze
haben einen lebhaften Bergbau hervorgerufen, der beinahe 2 Mill.
Menschen ernährt. Vor allem aber bilden sie die Grundlage der
deutschen Großindustrie.
6. Deutschlands Industrie.
1. Die deutsche Industrie hat sich infolge des Reichtums an § 93.
Bodenschätzen mächtig entwickelt. In dieser Hinsicht kann sich Deutsch-
land heute England und Nordamerika, den bedeutendsten Industrie-
staaten der Welt, ebenbürtig an die Seite stellen. Die größten In-
dustriebezirke sind hauptsächlich im Gebiet der großen Kohlenlager ent-
standen; die wichtigsten sind:
1. der rheinisch-westsälische (Eisen, Baumwolle, Seide und Wolle);
2. der sächsisch-thüringische (Eisen, Baumwolle, Wolle, Zucker,
Spielwaren);
3. der niederschlesisch-lansitzische (Leinen und Wolle);
4. der oberschlesische (Eisen und Zink);
5. der lothringische (Eisen);
6. der elsässische (Baumwolle, Wolle, Seide).
Dazu kommt noch eine Reihe gewerbtätiger Städte, z. B. Augs-
bürg (Baumwolle), Bielefeld (Leinen), Nürnberg (Spielwaren) u. a.
Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Iis. Teil. 9
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oberschlesien Rheinischen
Schiefergebirge Deutschland Spanien Deutschland Oberschlesien Württemberg Oberbayern Deutschland Hannover Werratal Deutschland Lüneburger_Heide Ostpreußens Deutschlands England Nordamerika Bielefeld Nürnberg
— 131 —
ist eine indische Pflanze, bereit Faser zu Packstoffen, Säcken, Gardinen
u. dgl. verarbeitet wird).
Von den übrigen Industriezweigen ist zunächst die Holzindustrie
bedeutend, die Möbel, Spielwaren, Holzschnitzereien u. dgl. liefert.
Wichtig ist auch die Fabrikation von Instrumenten, z. B. Klavieren,
Geigen, Orchestrions usw.
In der chemischen Industrie hat Deutschland alle andern Länder
überflügelt; zahlreiche Fabriken beschäftigen sich mit der Herstellung
Abb. 89. Hydraulische Presse in der Kruppschen Gußstahlfabrik in Essen.
Unser Bild zeigt uns einen weißglühenden Gußstahlblock, aus dem ein Kanonen-
rohr geschmiedet werden soll. Die gewaltige Presse wirkt mit einem Druck von
5 Millionen kg auf den Block; sie streckt und formt ihn, nachdem er wiederholt
erhitzt worden ist, zu einem regelmäßigen Zylinder von 15—17 m Länge.
von Apothekerwaren, Drogen, Farbstoffen, künstlichen Düngemitteln,
Sprengstoffen usw.
Den ersten Platz nimmt auch Deutschlands Papierindustrie ein;
durch die Ausfuhr von Papierwaren werden jährlich 50 Mill. ins
Land gezogen.
Besondere Erwähnung verdient endlich noch die Industrie der
Nahrungs- und Genutzmittel. Rübenzucker liefern Magdeburg,
Brauuschweig und Anhalt, Bier München, Kulmbach, Erlangen, Frank-
furt a. M., Dortmund, Berlin u. a. Spiritus wird in mehr als
30000 Brennereien gewonnen.
9*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
— 30 —
Blüte steht. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land". Seit Jahrhunderten
ist Nürnberg die erste Fabrikstadt Bayerns. Es besitzt zahlreiche Maschinenfabriken!
seine Spielwaren, Lebkuchen und Bleistifte haben Weltruf. Dank seiner günstigen
Lage ist auch sein Handel bedeutend. Es liegt im Schnittpunkt der von jeher
wichtigen Verkehrsstraßen Augsburg—leipzig und Würzburg—regensburg. Heute
ist es ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt, von dem Eisenbahnen strahlenförmig
nach allen Seiten ausgehen. Von dem früheren Wohlstand der Stadt zeugen
viele herrliche Bauten, die das altertümliche Gepräge treu bewahrt haben. Knnft-
volles Schnitzwerk und zierliche Erker schmücken die Giebel der Häuser. Schon
im Mittelalter war die Stadt ein Hauptsitz der Kunst und Wissenschaft. Hier
wurden die Taschenuhren erfunden, und Deutschlands größter Maler, Albrecht
Abb. 17. Württemberg und Bayern.
Dürer, sowie sein größter Meistersänger, Haus Sachs, sind hier geboren. Das
Germanische Museum enthält eine reichhaltige Sammlung der Kunstschätze der
deutschen Vergangenheit. Die Fabrikstadt Fürth (Spiegelglas) ist jetzt mit Nürn-
berg sast verschmolzen. Zwischen beiden Städten ging die erste deutsche Eisenbahn.
Andere größere Städte des Regnitzbeckens sind (fvlmtflcn, Universität, mit großen
Bierbrauereien, und Ansbach. Am Main liegen: Balirellth mit Wagnertheater,
Kttlmbach mit großen Bierbrauereien. Tchwcittfmt mit chemischer Industrie,
Bamberg' an der Mündnng der Regnitz, in einem fruchtbaren geschützten Talkessel,
wo Gemüse- und Obstbau getrieben wird, mit schönem Dom. Abwärts folgt
Würzburg, 84000 Einw., die größte Stadt des Mainbeckens, mit bedeutendem
Weinbau, besuchte Universitätsstadt; am Austritt des Maines in die Tiefebene
liegt Aschaffcttburg, das zahlreiche Papierfabriken hat. Im Tal der Fränkischen
Saale ist .Lissingen, ein berühmter Badeort, zu erwähnen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg Albrecht
Abb Albrecht
— 35 —
Hafen des europäischen Festlandes ist Antwerpen, 302000 Einw.
Diamantschleifereien. Festung. Das durch seine altertümlichen Bauten
berühmte Brügge war früher
der Hauptsitz des Handels.
An der Küste liegen viele
Seebäder, von denen Ost-
ende am bedeutendsten ist.
Große Fischerflotte. Über-
fahrt nach England.
3. Handel und Ber-
kehr.
Belgien hat eine für
Handel und Verkehr sehr
günstige Lage. Es liegt
zwischen drei großen Staaten,
die regen Handel treiben,
und hat außerdem noch durch
die schiffbaren Mündungen
vonmaasundschelde leichten
Zugang zum Meer. Der
Verkehr im Innern des
Landes wird durch schiff-
bare Kanäle und ein eng-
maschiges Eisenbahnnetz er-
leichtert. Derhandel mit
Deutschland steht an
erster Stelle. Belgien führt nach Deutschland namentlich
Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle aus. Es
erhält von dort ebenfalls Kohlen und Roheisen, außerdem
Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a.
Abb. 26. Rathaus in Brüssel.
C. Belgien als Staat. Bevölkerung.
Belgien bildet seit dem Jahre 1831 einen Staat für sich. (Seit § 21.
dem Jahre 1815 war es mit dem Königreich der Niederlande vereinigt.)
Es ist von den europäischen Großmächten für neutral erklärt worden.
Im Norden wohnen die niederdeutschen Flamen ^/? der Bevölkerung),
im Süden die französisch sprechenden Wallonen. Beide Volksstämme
kämpfen um die Vorherrschaft ihrer Sprache; doch ist Französisch die
Sprache der Gebildeten. Neben diesem Gegensatze tritt auch der Unter-
3*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: C.
Extrahierte Ortsnamen: Antwerpen England Deutschland Deutschland Brüssel Niederlande