— 69 —
Das Herzogtum Braunschweig besteht aus mehreren getrennt § 50.
liegenden Teilen. Das Hauptland liegt nördlich vom Harz an der
Aller und Oker; der zweite Teil zieht sich als ein schmaler, langer
Streifen vom Oberharz bis zur Weser; der dritte Teil breitet sich am
Unterharz aus. Im Hauptlande treiben die Bewohner vorwiegend
Ackerbau und Viehzucht (Schweinezucht), im Wesergebiet Gewerbe, im
Harz Bergbau.
Die Hauptstadt Brmmschweig, 143000 Einw., an der Oker, einst eine be-
deutende Hansastadt, ist sehr gewerbtätig. Braunschweiger Wurst und Bier er-
freuen sich eines guten Ruses. Auf dem Marktplatz steht eine Säule mit einem
ehernen Löwen, den Heinrich der Löwe als Wahrzeichen seiner Herrschast errichten
ließ. Bemerkenswert sind außerdem das Lessing- und das Schilldenkmal. Unter
dem letzteren liegen 14 Schillsche Soldaten begraben, die 1809 hier erschossen
worden sind. Südlich von Braunschweig liegt Wolfenbüttel mit einer berühmten
Bibliothek, an der Lessing Bibliothekar war. An der Weser liegt Holzminden
mit Baugewerkschule.
Sachsen.
/1. Das Sächsische Bergland.
Das Sächsische Bergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zu § 51.
den Sudeten. Es umfaßt das Vogtland, das Erzgebirge, das
Elbsand st eingebirge und einen Teil deslausitzerberglandes.
1. Das Vogtland ist ein kleines, niedriges Massengebirge, das
eine Einsenknng in dem ganzen Gebirgszuge darstellt. Deshalb kann
auch die Eisenbahn, die von Berlin über Leipzig nach der Donau führt,
diese Hochfläche leicht überschreiten.
Kelberg.
Abb. 43. Durchschnitt des Sächsischen Erzgebirges.
2. Das Erzgebirge, .a) Landschaft. Das Gebirge hat seinen
Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes
Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hin-
zieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240m). Nach
Süden fällt es steil ab, nach Norden zu dacht es sich allmählich ab.
Es entsendet auf dieser Seite Ausläufer bis in die Mitte des König-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Kelberg
Extrahierte Ortsnamen: Holzminden Sachsen Berlin Donau Sachsen Keilberg
— 123 —
pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle
zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der
Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen
Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu
Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs
kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden.
Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach-
stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des
gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden
sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien.
Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911.
Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker
Österreich .... 1370520,, „
Rußland .... 1893000,,
Frankreich .... 650494 „ „
Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben-
zucker aus.
Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf,
Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern,
Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an-
gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange-
nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil
hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn-
dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam-
berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt-
sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er-
zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind
reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken
Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien,
Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. —
Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche.
Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale-
tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank-
reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und
Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine,
jedoch an erster Stelle.
3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit
r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen-
reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen
und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in
Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht
wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Provinz_Sachsen Brandenburg Schlesien Deutschland Frankreich Deutschland Bayern Württemberg Baden Baden Elsaß-Lothringen Erfurt Hamburg Mitteldeutschen_Berglandes Baden Sachsen Deutschland Frankreich Italien Amerika Rheingau Deutschland Frank- Italien Ungarn Spanien Rheinweine Ostpreußen Mecklenburg Holstein Oldenburg Sachsen Brandenburg
— 99 —
5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und
sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen
sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu
hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind
gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine
Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter-
einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind
wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und
baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde
Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser,
ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer
von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu
bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand-
Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke
bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald
den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden
darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer
Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen.
Ii. Der Baltische Landrücken.
1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71.
als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in
der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland.
Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel
steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler
der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt:
die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die
Holsteinische Platte.
2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land-
rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb
findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge-
röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent-
liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und
Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da
miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab-
dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der
Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier
nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder
Heidekraut hervorzubringen.
3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72.
Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der
Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen
i*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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— 15 -
Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver-
schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines
milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub-
Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird
das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die
dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge
seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des
Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder
Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen-
Wirtschaft betrieben.
Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes
und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche,
niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da-
von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche
Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert,
so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in
der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen
mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber
dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig
für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver-
wendet.
b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung
bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz
und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu.
Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als
Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der
Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte,
Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder
Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt.
c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt
dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch
Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die
Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist
der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird.
jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für
den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen
im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz-
Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn
Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem
Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den
Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den
südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn,
die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
— 36 —
Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen
Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt.
Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord-
winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen,
hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen-
Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen,
die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden
naßkalt und sumpfig.
2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner.
Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester-
Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen
bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be-
günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun-
Abb. 21. Das Siebengebirge.
Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter-
gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der
Drachenfels mit Ruine.
kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein-
kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet
gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche
Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der
Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht
namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des-
halb auch Kaunenbäckerland genannt wird.
3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der
Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
— 68 —
5. das Fürstentum Reuß ältere Linie,
6. „ „ „ jüngere Linie,
7. „ „ Schwarzburg-Rudolstadt,
8. „ „ „ -Sondershausen.
An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen
und Hannover, das Herzogtum Braunschweig und das Her-
zogtum Anhalt-Dessau.
§ 48. 1- Das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Ciseuach besteht aus drei größeren
und verschiedeneu kleinereu Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar an der Ilm.
Hier lebten unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August gleichzeitig Goethe, Schiller,
Herder und Wielaud. Schöne Standbilder erinnern an die großen Dichter; das
schönste ist das Doppelstandbild Goethes und Schillers. Die beiden Dichterfürsten
ruhen in der Fürstengruft zu Weimar. Am Nordeude des Thüringer Waldes
liegt Cisenach mit der Wartburg. Diese war eiust die Residenz der Thüringischen
Landgrafen. An der Saale liegt Jena. Universitätsstadt, Schlacht am 14. Ott. 1806.
2. Das Herzogtum Sachseu-Koburg-Gotha besteht aus zwei Gebietsteilen;
der größere breitet sich am Nordabhang, der kleinere am Südabhang des Thüringer-
waldes aus. Die Hauptstadt- des Landes, Gotha, liegt im nördlichen Teile;
sie ist durch ihre Prachtbauten die schönste Stadt Thüringens. Die Residenz
Koburg gehört dem südlichen Teile an.
3. Das Herzogtum Tachscu-Meimugeu wird aus einem Hauptteile
und vieleu kleineren Teilen gebildet. Das Hauptland zieht sich in einem Bogen
an dem Südwestfuß des Thüringerwaldes hin und wird vou der Werra durch-
flössen. Die Hauptstadt ist Meiningen an der Werra. Touueberg ist durch seine
Spielwarenindustrie weltberühmt. An der Saale liegt Taalfeld, wo 1806 der
preußische Prinz Louis Ferdinand fiel.
4. Das Herzogtum Tachsen-Alteuburg umfaßt zwei Teile; der eine liegt
an der Pleiße, der andere an der Saale. Das Land ist äußerst fruchtbar.
Altenbnrg ist die Hauptstadt.
5. Das Fürstentum Reuß ältere Liuie ist der kleinste deutsche Staat;
seine Hauptstadt ist Greiz.
6. In dem Fürstentum Reuß jüngere Liuie ist die Hauptstadt Gera eine
wichtige Fabrikstadt für Wollenwaren.
7. und 8. Tie Fürsteutumer Tchwarzburg-Rudolstadt und Schwarz-
burg-Toudershauseu bestehen beide aus Ober- und Unterherrschaft; erftere liegt
im Thüringerwald, letztere im Thüringer Hügelland. In Schwarzburg-Rudolstadt
ist Rudolstadt au der Saale die Hauptstadt; in der Nähe, in reizender Umgebung,
liegt das Schloß Sckwarzburg. Die Hauptstadt vou Schwarzburg-Sonders-
hausen ist Sondershausen.
§ 49. Das Herzogtum Anhalt umfaßt zwei Hauptteile, die durch die
Provinz Sachsen getrennt sind. Der größere, östliche breitet sich an
der Elbe, Mulde und Saale aus und ist ein Hauptsitz der Rübenzucker-
industrie; der kleinere, westliche liegt im Unterharz und hat regen Berg-
bau auf Silber und Eisen.
Die Hauptstadt ist Dessau an der Mulde. Ein Denkmal erinnert an den
Herzog Leopold, „den alten Dessauer". Die größeren Städte des Landes zeichnen
sich durch lebhaste Gcwerbtätigkeit aus: Dessau und Kötheu sind wichtig durch
ihre Zuckerfabriken, Zerbst durch seine Bierbrauereien. Valleustedt am Unterharz
ist der Stammsitz Albrechts des Bären.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_August Karl August Goethe Schiller Goethes Touueberg Louis_Ferdinand Ferdinand Altenbnrg Leopold Leopold Albrechts Albrechts
— 116 —
Einwohner
auf 1 qkm
Hessen-Nassau.....
Rheinprovinz und Hohenzollern
Westfalen.......
Hannover........
Schleswig-Holstein.....
15700
28000
20200
38500
18800
2220
7190
4125
2942
1619
142
256
204
76
85
§ 86. Die Verwaltung im Königreich Preußen. Preußen ist nach
der Verfassung vom 31. Januar 1850 eine konstitutionelle Monarchie,
d. h. ein Staat mit einem Herrscher, dessen Gewalt durch die Rechte
der Volksvertretung beschränkt wird.
Das Oberhaupt des Staates ist der König. Ihm allein steht
die vollziehende Gewalt, d. h. die Ausführung der Gesetze, zu. Er
ernennt die Minister und die übrigen Staatsbeamten und hat das Recht,
Titel, Orden und andere Auszeichnungen zu verleihen. Alle Regierungs-
Handlungen des Königs bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Gegenzeichnung
eines Ministers.
Die gesetzgebende Gewalt teilt der Köuig mit der Volksvertretung,
dem Landtag, der aus dem Herrenhaus und dem Hause der
Abgeordneten besteht. Das Herrenhaus wird gebildet aus den
volljährigen Prinzen des Königlichen Hauses, aus zahlreichen erblichen
Mitgliedern des hohen Adels, aus den Vertretern der großen Städte
und der Universitäten und den vom König auf Lebenszeit berufenen
Männern. Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses werden vom Volke
auf 5 Jahre gewählt. Die Wahl ist mittelbar oder indirekt. Die
Wahlberechtigten wählen zunächst die Wahlmänner und diese dann den
Abgeordneten. Zur Gültigkeit eines Gesetzes ist die Übereinstimmung
des Königs und der beiden Häuser des Landtages erforderlich.
Die höchste Behörde des Landes ist das Staats Ministerium.
Es besteht aus 10 Abteilungen, nämlich aus den Ministerien der aus-
wärtigen Angelegenheiten, der Finanzen, der geistlichen, Unterrichts-
und Medizinalangelegenheiten, des Innern ^Verwaltung und Polizei),
der Justiz, der Landwirtschaft, des Kriegswesens, des Handels, der
öffentlichen Arbeiten (Staatsbauten und Eisenbahnen) und des König-
lichen Hauses.
Der Staat wird in 12 Provinzen eingeteilt, diese zerfallen in
34 Regierungsbezirke. Letztere teilt man in Kreise ein, deren
jeder eine Anzahl Gemeinden umfaßt. Große Städte bilden Kreise für
sich, Stadtkreise.
An der Spitze der Provinz steht der Oberpräsident, dem der
Provinziallandtag zur Seite gestellt ist. Dieser wird aus den Abge-
ordneten der Provinz gebildet. Die Provinz verwaltet gewisse An-
gelegenheiten, z. B. Wegebau, Armenwesen, Blinden-, Taubstummen-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Ortsnamen: Hessen-Nassau Rheinprovinz Hannover Schleswig-Holstein
— 91 —
Schafzucht stetig zurück, weil das Ausland, namentlich Australien und
Afrika, die Wolle besser und billiger zu liefern vermag. Sogar die
Blüte des Heidekrautes ist dem Heidebewohner eine Quelle reichen Ge-
Winnes, da sie ihm den Betrieb einer bedeutenden Bienenzucht ermög-
licht. In der Blütezeit des Heidekrauts werden die Bienenstöcke in
die Heide hinans gebracht, aus der man sie später mit reicher Beute
wieder heimholt. Auch Mineralschätze birgt die Heide. Bei Lüneburg
und Stade kommen Gips- und Salzlager vor. An einigen Orten
sind Petroleumquellen erschlossen worden.
c) Ursache der Unfruchtbarkeit. In früherer Zeit war die
Heide größtenteils mit Wald bewachsen. Erst die Verwüstung des
Abb. 69. Auf der Grenze von Geest und Marsch. Links die Geest, rechts die
ebene Marsch.
Waldes rief die Unfruchtbarkeit und Öde des Landes hervor. Neuer-
dings werden wieder große Strecken aufgeforstet, wodurch es möglich
wird, dem Heideboden reicheren Ertrag abzugewinnen.
3. Die Bevölkerung des Westdeutschen Tieslandes.
a) Besiedelung. Das Westelbische Tiefland ist im allgemeinen § 67.
schwach besiedelt. In den Moor- und Heidegegenden wohnen höchstens
50, stellenweise sogar nur 25 Menschen auf 1 qkm. Dichter bewohnt
sind die Flußtäler und die Marschen an der Küste, am dichtesten die
Mündungsgebiete der Ströme.
b) Abstammung und Charakter der Bevölkerung. Die Be-
völkerung des Gebietes gehört hauptsächlich dem niedersächsischen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
- 93 —
Lübeck, in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der
Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Hauptland. In Birkenfeld liegt Ober-
stein mit berühmten Achatschleifereien.
Abb. 61. Die Provinz Hannover.
3. Hamburg, 932000 Eimv., hat eine günstige Lage. Obwohl es 135 km
von der Küste entfernt ist, macheu sich Ebbe und Flut hier noch geltend. Selbst
Abb. 62. Hamburger Fleet.
die größteu Schiffe können während der Flut bis zur Stadt gelangen. Von großem
Vorteil ist es auch für Hamburg, daß es seine Waren auf der Elbe und ihren
Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutschlands, ja bis uach Böhmen versenden
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
— 53 -
Staatliche Einteilung.
Das Gebiet ist größtenteils preußisch; es verteilt sich auf die Pro-
vinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Auch einige
Kleinstaaten haben Anteil daran. Zum Großherzogtum Hessen gehört
die Provinz Oberhessen, die von Hessen-Nassau eingeschlossen ist.
Im Wesergebiet liegen ferner:
das Fürstentum Wal deck,
Lippe,
„ „ Schaumburg-Lippe und der westliche Teil
des Herzogtums Braunschweig.
1. Hessen-Nassau.
Hessen-Nassau ist die kleinste aller preußischen Provinzen.
Sie erstreckt sich von der Werra und der Weser bis zum Main und
Rhein und umfaßt das ehemalige Kurfürstentum Hessen, das ehemalige
Herzogtum Nassau, die Grafschaft Heffeu-Homburg, die frühere freie
Reichsstadtfrankfurtund einige
von Hessen und Bayern abge-
tretene Landesteile. Preußen
erwarb diese Gebiete durch den
Krieg von 1866 und vereinigte
sie zu einer Provinz. Der
Westen der Provinz gehört
mit Taunus und Westerwald
dem Rheinischen Schieferge-
birge an, der Osten wird vom
Hessischen Berglande ansge-
füllt. Nur in den Tälern
herrscht Fruchtbarkeit; sie
dienen hauptsächlich dem Ge-
treidebau. Im Main- und
Abb. 35. Die Provinz Hessen-Nassau.
Rheintal blühen auch Obst- und Weinbau. Wichtig sind ferner die
Mineralquellen des Taunus. Die Provinz besteht aus den Regierungs-
bezirken Kassel und Wiesbaden.
Die Hauptstadt der Provinz ist Kassel an der Fulda, 153 Goo Eimv. Hier
kreuzt sich die wichtige Eisenbahnlinie Hamburg—frankfurt mit den Verkehrs-
linien von Westfalen nach Thüringen und Sachsen. Infolge dieser günstigen Lage
ist Kassel zu einer wichtigen Handelsstadt emporgeblüht. Auch seine Industrie ist
bedeutend. (Maschinen- und Lokomotivfabriken.) In der Nähe liegt das Schloß
Wilhelmshöhc, wo Napoleon Iii. 1870—71 als Gefangener saß. An der Fulda
liegt die Stadt Fulda; im Dome ruhen die Gebeine des Bonifatius. An der Lahn
liegt Marburg, Universität; Hauau am Main ist eine bedeutende Fabrikstadt in Gold-
waren. — Wiesbaden, 109000 Einw., am südwestlichen Abhang des Taunus,
ist ein vielbesuchter Badeort. Andere berühmte Badeorte sind Homburg, Laugen-
40.
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