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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 223

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 223 Iv. Fortsetzung des 1. Koalitionskrieges bis Zum Frieden von Hampo Formio 17961797. Carnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdans und Moreaus nach Franken und Schwaben 1796. Siege des Erzherzogs Karl der Jourdan bei Amberg und Wrz-brg. Moreaus Rckzug. Bonaparte in Italien. Unterwerfung Sardiniens. Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und Neapel. sterreichs Nieder-lagen bei Lodi und Arkole. bergabe Manluas 1797. Friede zu Kampa Formio 17. Oktober 1797. Rastadter Kongre. Um den Frieden von sterreich zu erzwingen, setzte nach Auflsung des Konvents das Direktorium" (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Plan Car-Carnot (S. 220) entwarf den Feldzugsplan und bestimmte drei Heere zum ots. Angriff auf die sterreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von sterreich dringen und dem Kaiser die Friedensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. An die Spitze des sterreichischen Heeres trat der 24jhrige Erz her-zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden (S. 219) Tapferkeit und Feldhcrrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den franzsischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang der Wrzburg nach Regensburg vor, und Moreau berschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch pltzlich die Szene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurckgewichen war, um Verstrkungen an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller Kraft auf Jourdans Armee und schlug sie bei Arnberg1 (24. August) und bei Wrzburg (3. September 1796) so aufs Wrzburg Haupt, da nur Trmmer derselben dem Rhein zueilten. Nach dem Un- 1796. falle von Jourdans Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rckzge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefhrlichen Psse Schwabens und des Schwarzwaldes mit solcher Geschick-lichkeit, da man ihn darob sehr belobte. Als jedoch Bonaparte von demselben hrte, sagte er: Allerdings ein schner Rckzug, aber doch ein Rckzug!" Erst am Rhein fate Moreau wieder festen Fu und schlo dann mit dem feindlichen Heerfhrer einen Waffenstillstand. Einen anderen Verlauf hatte durch das Feldherrngenie B onap artes Bonaparte, der Krieg in Italien. Sardinien mute Savoyen und Nizza, welche Gebiete Frankreich seit 1792 (S. 219) beanspruchte, abtreten. Parma und Modena erkauften den Frieden durch Erlegung einer bedeutenden Kriegs-[teuer und Auslieferung wertvoller Kunstschtze; ebenso der Kirchenstaat, welcher auerdem auf Bologna und Ferrara Verzicht leistete; Neapel hatte seine Schiffe und Truppen heimzurufen. Auch Osterreich sah sich durch die Niederlagen bei Lodi (10. Mai 1796) und Arkole (15. Novem- Lodi; der), sowie durch die Kapitulation Mantuas (2. Februar 1797) und den ^"ole' Vormarsch Bonapartes nach Tirol, Krnten und Krain zu Unterhandlungen gezwungen, worauf der Friede zu Kampo Formio (17. Oktober 1797)Kampofor-geschlossen 2 wurde. . ^97 In diesem Frieden trat Osterreich die Niederlande an Frankreich ab, erkannte die Cisalpinische Republik an, entschdigte den Herzog von Modena 1 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenflu der Nab. 2 Aus den Gebieten der Städte Mailand, Modena, Bologna und Ferrara schuf Bonaparte (Juli 1796) die Cisalpinische Republik, während man (Dezem-ber 1797) aus Genua und dessen Gebiet die Ligurische Republik bildete.

2. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 49

1889 - Leipzig : Fues
Deutschland. 49 Fontainebleau. 20/4 Sein Abschied ebendort v. seiner Garde. 4/5 Ankunft auf Elba. 30/5 1. Pariser Friede. 1814 (1/11) -—15 (9/6) Der Wiener Kongreß. 1815 (1/3—22/6) 2. Herrschaft Napoleons, die Huuderttage; 16/6 S. ü. Blücher b. Ligny u N. Neys b. Quatre-Bras durch Wellington; 18/6 N. Napoleons b. Waterloo (Belle-Alliance) durch Wellington u. Blücher. Napoleon nach St. Helena. 2. Einzug der Verbündeten in Paris. 2. Pariser Friede. 26/9 Die Monarchen von Rußland, Preußen it. Östreich schließen zu Paris die heilige Allianz zur Aufrechthaltung von Recht u. Frieden. 1815 Wiener Kongreß. 9/6 d. Wiener Akte, Grundlage der europäischen Machtverhült-uisse. Neugestaltung Deutschlands. Preußen, s. S. 69. Bayern bekommt Rheinpfalz, Würz-bnrg, Aschaffenburg, Baireuth u. Ansbach. Hannover,Königreich,bedeutend vergrößert. Hessen-Darmstadt erhält Rheiuhessen. Oldenburg, Weimar, die beiden Mecklenburg werden Großherzogtümer rc. Der deutsche Bund v. 38 Staaten, Sitz der Bundesversammlung Frankfurt a. M. b) 1815—1864. Vom Wiener Kongreß bis zum baltischen Kriege. 1815 Seitbem Kampf des absoluten u. konstitutionellen Princips. Einführung stän-

3. Die Geschichte Württembergs - S. 202

1875 - Tübingen : Fues
200 rv. Wrttemberg als skurfrstenthum und) Knigreiche dazu habe. Vor den schlimmen Folgen des Jahres 1849 blieb Wrttemberg j bewahrt; es schlo sich dem badischen Aufruhr nicht an; das Rumpfparlament j wurde vertrieben. Ueberhaupt hat König Wilhelm seine Kraft nicht auf aus- I wartige Politik, sondern hauptschlich zur treuen Sorge fr das innere Wohl I seines Landes und Volkes verwendet. Das durch die Herzoge Eberhard im Bart j "nd Christoph begonnene und im Lauf der beiden letzten Jahrhunderte beinahe f ganz zerstrte Werk der Verfassung Wrttembergs hat er in einer | Weise zu Ende gefhrt, da er sich dadurch den bleibenden Dank seines Volkes erworben hat. In seinen Bemhungen, Ackerbau und L and w irth scha ft j zu frdern, ist er allen Fürsten zum Muster geworden. Durch seine staatsmannische f Klugheit und vterliche Frsorge hat sich Wrttemberg während seiner achtund- I vierzigjhrigen Regierung in jeder Beziehung so gehoben, da es heute eine der j ersten Stellen in der Reihe der deutschen Staaten einnimmt. Der unter Wilhelms Sohne, König Karl (seit 1864), ausgebrochene j deutsche Krieg (1866) knpfte das erste Band zwischen Wrttemberg und j Preußen und vereinigte jenes mit diesem zunchst durch die n eu e Kri e g sv e r- 1 fassung und den neuen Zollvertrag (1866 und 1867). 53. König Friedrich I. Die napoleonischen Kriege. 18031816. .,Noch ist kein sprst so hoch geforstet, So auserwhlt fein ird'scher Mann, Da, wenn die Welt nach Freiheit drstet, Er sie mit Freiheit trnken kann. Da er allein in seinen Hnden Den Reichthum alles Rechtes hlt, Nm an die Völker auszuspenden So viel, so wenig ihm gefllt." U Bland. 1803 Napoleon war im Jahr 1804 Kaiser geworden. Sogleich schlo J 181*6 "sianb mit Oesterreich, Rußland und Schweden die dritte Koalition. I Dnemark und Preußen blieben neutral. Ebenso wollte auch Kurfürst Friedrich . die sddeutschen Fürsten zur Neutralitt bewegen. Aber Oesterreich schob seine * Truppen unter General Mack der die Jller zwischen der Alb und dem Bodensee i bis gegen den Schwarzwald vor und plagte Wrttemberg durch Frohnen und I Militrlieferungen. Im Westen stand Marschall Ney, welcher Wrttemberg j auch als Feindesland betrachtete. Am 2. Oktober 1805 erschien Napoleon in I Ludwigsburg und stellte dem Kursrsteu die entscheidende Frage: fr oder wider ] mich?" Die Wahl war nicht groß; Friedrich uerte, er knne ohne seine Land-- 1 stnde keine Entschlieung fassen; Napoleon aber soll gesagt haben : chassez les I bougres!" Wollte Friedrich sein Land retten, so mute er sich an Napoleon j anschlieen und versprechen, ein Korps von 810,000 Mann mit der franz- \ fischen Armee zu vereinigen. Ebenso verbanden sich Baden und Bayern mit i Napoleon. Ney zog rasch durch Sddeutschland, schlug die Oesterreicher bei Ehingen und nahm ihrer 30,000 in Ulm gefangen. Whrend Napoleon seinen ; Siegeszug fortsetzte, standen die Wrttemberger unter General Seeger als Nach- : Hut in Linz. Am Jahrestag seiner Krnung (2. Dez.)lieferte Napoleon den i Oesterreichern und Russen die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805), j nach welcher der Sieger den Brnner Vertrag (12. Dez.) und den Pre-burger Frieden schlo (26. Dezember). In denselben erhielt Friedrich

4. Die Geschichte Württembergs - S. 205

1875 - Tübingen : Fues
$. 53. König Friedrich I. Die napoleonischen Kriege. 203 Mrz 1815 von einem Oberamt zu einer Jagd 21,584 Mann und 3237 Pferde htten frohnen mssen. Friedrich, in dessen Wesen sich mit der Strenge ein hoher Rechtlichkeitssinn verband, wurde zu mancher Zhat der Willkr durch Dillenius, von ihm zum Gra fen v o n Dillen erhoben, hingerissen. Auch Kronprinz Wilhelm hatte unter Dillens Einflu auf den König manches zu leiden. Am 12. Juli 1806 schloen sechszehn Fürsten des westlichen und sd-lichen Deutschlands unter Napoleons Leitung einen Vertrag ab, nach welchem sie sich vom deutschen Reiche losreien, den sogenannten Rheinbund stiften und denselben der Hoheit des franzsischen Kaisers unterwerfen wollten. Pro-tektor des Bundes war Napoleon (protecteur de la confederation Rhenane); Sitz der Bundesversammlung war Frankfurt; Vorsitzender derselben wurde als Frst-Primas Karl von Dalberg. Mitglieder des Pundes waren die Könige von Bayern und Wrttemberg, die Groherzoge von Frankfurt, Wrz-brg, Baden, Darmstadt und Berg, die Fürsten von Nassau, Hohenzollern, Sa-len, Aremberg, Isenburg, Lichtenstein und Leyen. Am I. August erklrte Na poleon, da er das deutsche Reich nicht mehr anerkenne. Schon am 6. August legte Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder und erklrte das heilige rmische Reich fr aufgelst. Es hatte 1006 Jahre bestanden (8001806). 1806. König Friedrich wurde fr seinen Beitritt zum Rheinbund reichlich belohnt; er erhielt die Herrschaft Wiesen steig, die Abtei Wiblingen, Graf-fchaft Schelklingen, die Städte Biberach und Waldsee, die D e u t s ch o r d e n s K o m m e n d e il Kopfenburg und A11 8 H a u i e n , b a 8 Frstenthum Hohenlohe, die oberschwbischen Besitzungen Zhu rn und Taris, Truchse-Waldburg, Graffchaft Limburg, Frstenthunl Ochsen Hausen, Herrschaft Warthausen, Reich 8-stift Weingarten, die Grafschaften S chussen ried, Weienau, Knigseck-Aulendorf,Roth, Eglofs, Jsny, Gutenzell, Heg-b a ch u. s. w. mit einer Bevlkerung von 160,000 Einwohnern. Mit diesem Erwerb verband sich aber der schmhliche Zwang, mit Frank reich gegen dessen Feinde zu kmpfen und zu seiner Armee fort und fort Kontin gente zu stellen. Wie sehr Napoleon diese Verpflichtung der Rheinbundfursten auszuntzen verstand, wird durch das Wort bewiesen, das er im Jahr 1812 zu einem Russen sagte: Si vous perdez cinq Busses, je ne perds qu'un Francis et quatre coclions." Preußen hatte die deutsche Sache seit dem Basler Friedensschlu ver-lassen. Erst als Napoleon die preuische Festung Wesel befetzte und insgeheim Hannover an England verschacherte, suchte Friedrich Wilhelm Iii. Bundes-genossen und erklrte Frankreich den Krieg. Da8 preuische Heer, da8 immer noch von den Grothaten Friedrich8 Ii. zehrte, hielt sich fr unbesieglich; die Krieg8partei wurde sogar von der Knigin Luise noch untersttzt. Napoleon lieferte grtentheils mit den Rheinbund8trnppen die Doppelschlacht von Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806). in welcher Preußen eine frchter licht Niederlage erlitt. Am Schlachttag waren 12,000 Wrttembergs unter Seckendorf abmarschirt und bildeten unter dem Oberbefehle Jer om?8 mit den Bayern da8 neunte Armeekorps. Auf die unglckliche Schlacht folgte die rasche Einnahme der preuischen Festungen Erfurt, Spandau, Stettin, Kstrin, Magde-

5. Die Geschichte Württembergs - S. 232

1875 - Tübingen : Fues
230 Iv. Wrttemberg als Knigreich. Schicksal der Waffengenossen, die gleich anfangs in dem Verhalten der Bayern gegen die Hannoveraner zu Tage getreten, Mangel an Uebereinstimmuug und ka-meradschaftlicher Gesinnung, gegenseitiges Mitrauen, genhrt durch Verdch-tigungen und Vorwrfe, waren während des ganzen Kriegs die schlimmen Ge-fhrten der Bundesarmee gewesen, welche trotz der Tapferkeit und Kampfluft der Mannschaften so klgliche Resultate herbeifhrten. Der Krieg konnte von Seiten der Bundestruppen keinen andern Zweck mehr haben, als die Waffenehre zu retten. Man hatte sich zu weit eingelassen, hatte zu g^oe Rstungen gemacht, hatte zu laut die Kriegstrompete ertnen lassen, als da man es jetzt mit Wr militrischen Ehre htte vereinbar finden knnen, sich ohne Kampf zurckzuziehen und damit das demthige Selbstbekenntni abzulegen, da man von vornherein sich fr berwunden erklre". Als die Waffen zwischen Oesterreich und Preußen in Bhmen und Mhren schon ruhten, begann erst der Kampf im Main- und Taubergebiet. Die W rtt e mberg er kmpften in der Schlacht bei Tau-berbifchofsheim (2t. Juli 1866) unter der Anfhrung ihres Generals von Hardegg tapfer, wurden aber von den Preußen geschlagen, welche schnell nach Wrttemberg hereinrckten. Nach dem Waffenstillstandsvertrag zwischen Preußen und Wrttemberg (2. August), Baden und Bayern wurde das Bun-desarmeekorps ausgelst. Am 13. August schlo Wrttemberg den Frieden, nach welchem Vertrag es acht Millionen Gulden Kriegsentschdigung an Preußen zu bezahlen hatte. Ebenso erkannte es die Neubildung des norddeutschen Bundes", sowie die andern staatlichen Vernderungen des Nikolsburger Friedens an. Ins-geheim schlo Preußen noch ein Schutz- und Trutzbndni zu gemeinsamer Aktion im Falle eines auswrtigen Kriegs mit Hessen, Baden, Bayern und Wrttemberg. Die Forderungen Preuens an Wrttemberg in dem Friedensschlsse sind keine hohen zu nennen, wenn man bedenkt, da im Namen der Bundesversamm-lnng wrttembergische Truppen die Frstenthmer Hohenzollern besetzt und in Verwaltung genommen und die Stimmung in Wrttemberg eine hchst feind-selige gegeu Preußen gewesen war. B. Wrttemberg ein Glied des deutschen. Reichs. . 58. König Kart. Der deutsch-franzsische Krieg und die Aufrichtung des neuen deutschen Weichs. Es war eine alte Verheiung: Ein freie#, groes Deutschland, lebenslrstig und in Ein iicit gehalten, wiedergeboren an3 dem ureigenen Geiste des deutschen Belkes sollte wieder mite den Bllern Europas erscheinen." N h l a n d. Oesterreich hatte im Nikolsburger Frieden betreffs der vier sddeutschen Staaten sich einverstanden erklrt, da dieselben in einen Verein zusammen-treten, dessen nationale Verbindung mit dem norddeutschen Bunde der nheren Verstndigung zwischen beiden vorbehalten bleibe", und auf Anregung Frankreichs war diesem Verein eine internationale, unabhngige Stellung" im Prger Frieden zugesichert worden. Ein solcher Verein wurde aber nicht gebildet. Der bayrische Minister, Fürst Hohenlohe-Schillingsfrst, veranstaltete in Stutt-

6. Die Geschichte Württembergs - S. 208

1875 - Tübingen : Fues
206 Iv. Wrttemberg als Knigreich. ntzen, hatten sich die Tyroler uuter Andre as Ho fer und Speckb a ch e r erhoben, um sich der verhaten bayrischen Herrschaft zu entledigen. König Fried-rich reiste selbst in das Hauptquartier nach Weingarten und bergab dann den Oberbefehl der die Wrttembergs, welche gegen die aufstndischen Tyroler und Vorarlberger kommandirt waren, seinem Sohne Wilhelm (August 1809). Noch an einem dritten Punkte waren die Wrttemberger kriegerisch be-schftigt. M e rge n t heim, die Residenz des Deutschmeisters Erzherzog Anton Piktor von Oesterreich, war bei der Auflsung des Rheinbundes dem König von Wrttemberg zum Geschenk gemacht worden. Die Bewohner des Frstenthums hiengen mit Liebe an ihrer seitherigen Herrschaft und verweigerten die Huldigung an Wrttemberg, da sie von ihrem seitherigen Herrn des Eides nicht entbunden waren. Der wrttembergische Bevollmchtigte, Freiherr von Maucler, > verfuhr zwar mild und schonend, konnte aber den ausgekrochenen Aufruhr nicht I dmpfen. Die Bauern drangen mit dem Ruf: Schlaget die Wrttemberger I todt!" in die Stadt und bedrohten die wrttembergifchen Beamten. Hierauf | rckten 2600 Mann heran, strmten Mergentheim und begiengen in der Stadt und auf den Drfern die grbsten Ercesse. Etwa dreiig Personen wurden von : den Soldaten erschossen, sechs hingerichtet; viele reiche Schultheien und Bauern aber muten als Strflinge in Ketten an den neuen kniglichen Gartenanlagen ; in Stuttgart arbeiten. Das war das Ende des berhmten Deutfchordens. Am 14. Oktober 1809 wurde der Wiener Friede zwischen Napoleon j und Kaiser Franz geschlossen, in welchem Oesterreich ebenso zusammengetreten wurde wie Preußen nach der Schlacht von Jena. Die Rheinbundfrsten da- j gegen gewannen; sie wurden fr ihxe treuen Dienste frstlich belohnt. Napoleon hatte zu diesem Zweck die Könige von Westfalen, Sachsen, Wrttemberg und andere Fürsten nach Paris eingeladen, wo Friedrich am 24. April 1810 neue ; Gebietsvergrernngen bekam: die Landgerichte Tettnang, Buchhorn, ' Wangen, Ravensburg, Leutkirch, Geislingen, Crailsheim, Ulm, Sflingen, Albeck, Elchingen; ferner Theile der Landge- \ richte Nrdlingen, Dinkelsbhl, Feuchtwang, Rothenburg, j Udenheim und Gerabronn; die Hoheit der das Frstenthum Ho-henlohe-Kirchberg, Fugger-Kirch b erg u. f. w. ein Gebiet mit 110,000 Einwohnern. Dies ist die letzte Gebietserweiterung Wrttembergs. Seine Einwohnerzahl war in sieben Jahren von 650,000 auf 1,400,000, also um 115 Prozent gestiegen. D i e folgenden zwei Friedensjahre von 1810 1812 hat der ; geistvolle und thatkrftige König Friedrich in eifrigem Streben durch viele Werke zum Wohl des Landes ausgefllt. Im Jahr 1809 erhielt die evangelische Kirche des Landes eine neue Liturgie, 1811 wurde das Schullehrerseminar zu Elingen, ; 1812 fr die katholische Kirche eine eigene Hochschule und ein Priesterseminar zu Ellwangen, in demselben Jahr die vom König privilegirte Bibelanstalt zu Stuttgart gegrndet. Die beiden Klster Blanbeuren und Urach wurden aufge- j hoben. Im Jahr 1809 wurde die Tortur abgeschafft, das Jnvalidenhaus in Stuttgart errichtet. Handel, Gewerbe und Industrie wurden gepflegt durch An-legung von Kunststraen; in Friedrichsthal wurden Eisenbergwerke gegraben, das Wasseralfinger Werk wurde verbessert, ebenso das Salzwerk zu Hall. Fried-rich grndete an der Stelle der .alten Reichstadt Buchhorn den Hafenplatz

7. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm sterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg. In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Haupt-stadt ein. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Ber-bndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie Osterreich im Stich. Franz Ii., dessen Mnt vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten ans Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund, der unter seinen Schutz trat. Sie muten sich verpflichten, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie souvern sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaifer von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrigen Reiches gleich-gltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen.

8. Deutsche Geschichte - S. 223

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
^y Mm ~^/C**i^&44t'.7t.y-*?)L./**-/- a~isjz..~/U. *<*l*~*rr%%,M . ^'rnrlj^r^' ^a- > && /fyfm-j- / *" ^~^~^'^2~a T* ^ / ^^M^Vundesgenosfen, Preuens waren vllig entmutigt uns schlssen > schon jetzt mit dem Sieget^Frieden. Der Kurfürst von Sachsen trat dem Rheinbund bei und erhielt dafr den Knigstitel. Dagegen wurden die Herrscher von Braunschweig und Hessen-Kassel ihrer Lnder beraubt. Seine letzte Hoffnung setzte Friedrich Wilhelm auf die Russeu.^^^. Nach langem Zgern rckten sie endlich heran und vereinigten sich mit kleinen Rest des preuischen Heeres. Die blutige Schlacht bei Eylau^blieb %** unentschieden; dann aber errang Napoleon bei Fri edla n d^einen vlligen x.^^~ Sieg. Die knigliche Family mute in die uerste Ecke des Reiches, nach ''' *-Memel. fliehen 4. Der Friede zu Tilsit. 9. Juli 1807. Jetzt nherte sich Napoleon dem Kaiser Alexander. In einer Unterredung brachte er es sogar fertig, feine Freundschaft zu gewinnen. Da blieb Friedrich Wilhelm Iii. nichts andres brig, als Frieden zu schlieen. Wohlmeinende franzsische Generale rieten ihm, seiae^Geinahlin nach Tilsit kommen zu lassen, wo die Verhanb-luuheu stattfanben. Sie sollte ein gutes Wort fr Preußen einlegen und Napoleon milber stimmen. Schweren Herzens brachte die eble Knigin biefes Opfer. In ihrer Unterrebung mit dem Eroberer bat sie biesen, ihr armes Land nicht zu hart zu behanbeln und ihm wenigstens Magbeburg zu rafftn; boch alle ihre Vorstellungen rhrten den harten Mann nicht. Preußen verlor im Osten die Gebiete, die es durch die beiden letzten Teilungen Polens gewonnen hatte, auch Danzig und Thorn; im Westen bte es alle Lnder lngs der Elbe ein. Aus deu pol-nis-en Gebieten entstand das Herzogtum War schaff westlich der Elbe schu Napoleon fr feinen jngsten Bruder Jeronte das Knigreich Westfalen mit der Hauptstabt Cassel.^ Ferner mute Preußen eine Kriegseutschbiguug von 112 Millionen Mark zahlen; solange die Schuld nicht getilgt war, blieb ein groes feindliches Heer im Lanbe. Auch burfte die preuische Armee in Zukunft nicht der 42000 Mann stark feilt, Enblich trat Preußen wie auch Rulaub der Kontinentalsperre bei. -h. ivzy- . Der Staat Friedrichs des Groen lag hilflos am Boden. z bnndes wrbe auch fr das Geschick Frankfurts wichtig. Napoleon gab die Stadt trotz ihrer Neutralitt dem Vorsitzenben des Bnnbes, der den Titel Fr st primas fhrte. Es war der letzte Kurfürst von Mainz, der Freiherr Karl von Dalberg. Mit den Frstentmern Afchaffetv brg und Regensburg und der Reichsstadt Wetzlar bildete Frankfurt jetzt den primatifchen Staat. Am 2. Januar 1807 huldigten die Brger auf dem Rmerberg dem neuen Herrn. Dalberg war ein hochgebildeter, liebenswrdiger Mann. Goethe und Schiller gehrten zu feinen Freunden. Den Frankfurtern zeigte er viel Wohlwollen. Die Einrichtungen der Reichsstadt blieben meist bestehen, nur wurden manche Hrten beseitigt. Reformierte und Katholiken hatten bis dahin bei der Verwaltung nichts zu sagen; jetzt erhielten sie gleiche Rechte mit den Lutheranern. Die Juden blieben zwar noch vom Brgerrecht ausgeschlossen, waren aber nicht mehr gezwungen, in der Judeugaffe zu fr v- 'Mt-
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