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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 223

1887 - Leipzig : Kesselring
Die franzsische Revolution und die Koalitionskriege. 223 Iv. Fortsetzung des 1. Koalitionskrieges bis Zum Frieden von Hampo Formio 17961797. Carnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdans und Moreaus nach Franken und Schwaben 1796. Siege des Erzherzogs Karl der Jourdan bei Amberg und Wrz-brg. Moreaus Rckzug. Bonaparte in Italien. Unterwerfung Sardiniens. Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und Neapel. sterreichs Nieder-lagen bei Lodi und Arkole. bergabe Manluas 1797. Friede zu Kampa Formio 17. Oktober 1797. Rastadter Kongre. Um den Frieden von sterreich zu erzwingen, setzte nach Auflsung des Konvents das Direktorium" (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Plan Car-Carnot (S. 220) entwarf den Feldzugsplan und bestimmte drei Heere zum ots. Angriff auf die sterreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von sterreich dringen und dem Kaiser die Friedensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. An die Spitze des sterreichischen Heeres trat der 24jhrige Erz her-zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden (S. 219) Tapferkeit und Feldhcrrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den franzsischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang der Wrzburg nach Regensburg vor, und Moreau berschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch pltzlich die Szene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurckgewichen war, um Verstrkungen an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller Kraft auf Jourdans Armee und schlug sie bei Arnberg1 (24. August) und bei Wrzburg (3. September 1796) so aufs Wrzburg Haupt, da nur Trmmer derselben dem Rhein zueilten. Nach dem Un- 1796. falle von Jourdans Heer sah sich auch Moreau, der schon bis Ingolstadt vorgedrungen war, zum Rckzge gezwungen. Er vollbrachte ihn durch die gefhrlichen Psse Schwabens und des Schwarzwaldes mit solcher Geschick-lichkeit, da man ihn darob sehr belobte. Als jedoch Bonaparte von demselben hrte, sagte er: Allerdings ein schner Rckzug, aber doch ein Rckzug!" Erst am Rhein fate Moreau wieder festen Fu und schlo dann mit dem feindlichen Heerfhrer einen Waffenstillstand. Einen anderen Verlauf hatte durch das Feldherrngenie B onap artes Bonaparte, der Krieg in Italien. Sardinien mute Savoyen und Nizza, welche Gebiete Frankreich seit 1792 (S. 219) beanspruchte, abtreten. Parma und Modena erkauften den Frieden durch Erlegung einer bedeutenden Kriegs-[teuer und Auslieferung wertvoller Kunstschtze; ebenso der Kirchenstaat, welcher auerdem auf Bologna und Ferrara Verzicht leistete; Neapel hatte seine Schiffe und Truppen heimzurufen. Auch Osterreich sah sich durch die Niederlagen bei Lodi (10. Mai 1796) und Arkole (15. Novem- Lodi; der), sowie durch die Kapitulation Mantuas (2. Februar 1797) und den ^"ole' Vormarsch Bonapartes nach Tirol, Krnten und Krain zu Unterhandlungen gezwungen, worauf der Friede zu Kampo Formio (17. Oktober 1797)Kampofor-geschlossen 2 wurde. . ^97 In diesem Frieden trat Osterreich die Niederlande an Frankreich ab, erkannte die Cisalpinische Republik an, entschdigte den Herzog von Modena 1 Amberg, Stadt in der Oberpfalz, an einem Nebenflu der Nab. 2 Aus den Gebieten der Städte Mailand, Modena, Bologna und Ferrara schuf Bonaparte (Juli 1796) die Cisalpinische Republik, während man (Dezem-ber 1797) aus Genua und dessen Gebiet die Ligurische Republik bildete.

2. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 475

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
-*-»-»3^3 475 Glück angekommen, der Venloo, Rocrmonde, Lüttich, später auch Bonn eroberte, während am Oberrheine die Franzosen Breisach und Landau nahmen. Dagegen kam Vendóme nicht weiter als Trient, weil der von Ludwig getäuschte Victor Amadeus von Savoyen sich auf des Kaisers Seite begab, wogegen die Franzosen sein Heer entwuffneten und unterstcckten und ihm nun sein Land Wegnahmen (Dec. 1703). Viel entscheidender für den Krieg in Deutschland wurde aber das I. 1704. Zwar begann cs glücklich für die französich-baierische Sache durch die Besetzung von Passau, während Ragoczy's Schaaren schon wieder bis in die Nähe Wiens stürmten, und ihr Heer dem Kurfürsten von Weitem die Krone Ungarns zeigte, und neue französische Schaaren bei Mar Emanuel anlangten. Aber Gewicht zieht Ge- gengewicht. Denn nun kam auch Fürst Ludwig von Baden mit den Reichövölkcrn, es kam auch Herzog Marlborough mit 30,000 Briten, Holländern, Preußen und Hessen; kleinere Heerhaufcn brachen von Tirol heraus oder von der Obcrpsalz heran. Der Kurfürst stand mit Marsin und dessen Franzosen bei Lauingen, wäh- rend Graf Arco den Schellcnberg bei Donauwörth verschanzte. Hier aber griffen der britische und der kaiserliche Feldherr ihn an 2. Jul. 1704. Es war ein mör- derischer Kampf, Graf Styrum sank, die Baicrn fochten wie Verzweifelte; endlich erlagen sie der Uebermacht und traten eiligen Rückzug über Donauwörth an. Als Fürst Ludwig die Leichenhaufen der Scinigen sah, sagte er: „So möchte ich lieber überwunden, denn Ueberwinder sein!" Mar Emanuel zog sich unter die Kanonen von Augsburg. Donauwörth, Neuburg, Rain, Dillingen, selbst Regensburg wur- den aufgcgeben. Noch blieb trotz der Verwüstung seines Landes der Kurfürst un- erschüttert, ob ihm gleich der Kaiser die Markgrafschaft Burgau und die Pfalz Neuburg für die Niederlande bot, und seine edle zweite Gemahlin, des Polen- königs Sobiesky Tochter Therese, und seine treuen Räthc ihn mit Thränen beschwo- ren, von Frankreich sich loszusagen. Ein neues französisches Heer unter Tallard nahte. Theresia, Mar's guter Engel, ging nach München zurück. Diese Verstär- kung des Kurfürsten zog aber auch Eugen heran, und die Feldherren (Ludwig von Baden belagerte Ingolstadt) beschlossen eine Hauptschlacht gegen Tallard und Marimilian. Man fand Beide zwischen Höchstädt und Blenheim (Blindhcim) mu- thig und in guter gedeckter Stellung am 13. Aug. Den Tag sollten 20,000 Men- schen nicht überleben! Die blutige Schlacht ging durch die zeitige Flucht eines Theilcs der Franzosen, deren Feldherr Tallard gefangen worden, verloren, wodurch Marimilian und Marsin in ihrer Seite entblöst wurden. Die Baicrn hatten tap- fer, der Kurfürst selbst am tapfersten gefochtcn; dreimal war Eugen zurückgcschla- gcn und schien verloren. Die Preußen aber unter dem Fürst von Anhalt-Dessau hielten mit wundervollem Muthe ihre Linien. Der vierte Sturm Eugens entschied. Mar Emanuel führte den Rückzug nach Ulm aus, fast unverfolgt. Aber 20,000 Franzosen und sogar 34 Kutschen mit Damen waren gefangen, 112 Kanonen ge- nommen. Die Sieger zählten selbst fast 10,000 Todte und Verwundete. Jetzt war Baiern verloren; der Kurfürst floh zum Rhein und dann nach Brüssel; The- resia sollte die Regentschaft führen. — Einen solchen Schlag hatte Ludwig von Frankreich, der alte Kriegssürst, noch nie erfahren; jetzt durfte er für seine Erb- schaft, ja, für Frankreich selbst zittern. — Baiern wurde nun von den Österreichern als ein erobertes Land behandelt, und in dem Jlbersheimer Vertrage der Kurfür- stin blos das Rentamt München gelassen. Graf Löwenstein-Wertheim wurde kai- serlicher Statthalter in Baiern, und Marlborough zum deutschen Rcichsfürsten er- nannt und bald darauf mit der baierischen Herrschaft Mindelheim vom Kaiser be- schenkt. Jetzt wendete sich der Krieg an den Niederrhein.

3. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 558

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
55s ' ©-t- mit der französischen Republik fortgesetzt, und nicht unglücklich. Denn die unter Kleber, Jourdan, Pichegru über den Rhein geschrittenen Franzosen wurden von Wurmser zurückgedrängt, Jourdan 12. Oct. 1795 bei Höchst besiegt, Manheim wie- der genommen, und Mainz entsetzt. Allein dafür entwarf das Directorium (Carnot) den Plan, im I. 1796 mit 3 Heeren von Italien und vom Rheine aus auf Wien vorzudringen. Moreau hatte den Oberbefehl des französischen Heeres am Ober- rheiu, Jourvan am Niederrhcin, Bonaparte in Italien. Letzterer siegte bei Mon- tenotte, Millesimo und Dego, bei Ceva und Mondovi und bei Looi (April und Mai 1796) ; er zwang Sardinien und Parma zum Waffenstillstand und sprach schon am 20. Mai die Freiheit der Lombardei als einer transpadanischcn, Bologna's und Ferrara's, bald auch Modena's und Reggio's als einer cispadanischen Republik aus. Wurmser — an Beaulieu's Stelle — suchte wenigstens das cingeschlosscne Mantua zu retten; aber Bonaparte besiegte Quosdannovich bei Lonado (3. Aug.) und Wurmsern bei Castiglione (5. Aug.), dann Abtheilungen der Oesterreicher bei Ro- veredo (4. Scptbr.) und Bassano (9. Sept.) und drängte Wurmsern nach Mantua hinein. Ein Entsatzheer unter Alvinzy wurde (15.—17. Nov. 1796) bei Arcole und (14. Jan. 1797) bei Rivoli geschlagen, und Wurmser in Mantua zu capitu- lircn gezwungen (2. Febr. 1797). Jetzt drang Bonaparte gegen die kärnthischen Alpen, schlug bei Tarvis im Hochgebirge (daher die Schlacht über den Wolken) die Oesterrcicher und brach nun bis Leoben vor. Am 7. April glaubte sich der Hofkriegsrath zu Wien zu einem Waffenstillstand genöthigt, denn so einen Krieg und solchen Feldherrn hatte man noch nicht erlebt. Italien war verloren. Man wollte Wien und Deutschland retten. In Deutschland hatten die Franzosen den Bruder des Kaisers, den Erzherzog Karl, als Feldherrn gegen sich, rer sich schon bei Ncerwindcn und Landrccp ausge- zeichnet hatte und jetzt bei Wetzlar 15. Juni siegte. Als aber Moreau Wurmsern zurückdrängte, mußte sich Karl gegen diesen wenden, und Jourdans Heer besetzte Wetzlar, Frankfurt und Aschaffenburg. Bereits hatten Würtcmbcrg, Baden und der schwäbische Kreis einseitig mit Moreau Waffenstillstände, und erstere Beide bald Separatfriedcnsverträge Aug. 1796 abgeschlossen ; der Erzherzog mußte die eigenen Bundestruppen entwaffnen lassen, Moreau drang durch Schwaben, Jourdan durch Franken vor; da griff der Erzherzog zu einem kühnern Angriffsplan, ging bei In- golstadt auf das linke Donauufer, schlug Jourdans rechten Flügel unter Bernadette (jetzt Karl Xiv. König von Schweden) 22., 23. Aug. bei Neumarkl und Tcining, vereinigte sich bei Ambcrg mit Wartensleben, siegte von Neuem bei Wirzburg (5. Sept ), Limburg und Altenkirchen (20. Sept.) und ließ den Franzosen nur Düssel- dorf und Neuwied diesseits des Rheins. — Unterdessen hatte Moreau Augsburg besetzt, den Kurfürsten von Pfalzbaicrn 7. Sept, zum Waffenstillstand gezwungen, mußte aber, als er bei München 11. Scptbr. nicht glücklich focht und, im Rücken bedroht, von Jourdan keine Hülfe mehr haben konnte, feinen Rückzug — ein Mei- sterstück der Strategie — am 19. von der Isar bis Basel und Hüningen antreten. So war Erzherzog Karl der Retter deutscher Kriegsehre. Hätte er nur auch in Italien, wohin er sich nun März 1797 wendete, kein cntmuthigtcs Heer vorgefunden und kein von seinem Feldherrn begeistertes und un- aufhaltbares sich gegenüber! Bonaparte hatte 4 Heere ohne Feldherrn besiegt, jetzt erlag ihm auch der Feldherr ohne Heer; und nun bedrohte er Wien, und dieß schien einem Mack und Thugut dort entscheidend, wo man Bonapartc's eigene ge- fährliche Lage nicht kannte. Man schloß 18. April an demselben Tage, wo Hoche eine neue Armee über den Rhein führte, und Moreau Kehl wegnahin, die Frie- denspräliminarien zu Eckenwalde, einem Schlosse bei Leoben. Oesterreich verzich- tete auf Belgien und die Lombardei und erkannte Frankreichs Gränzen an, wie sic

4. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 566

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
—566 fríct*- sogar für ein Corps, welches er gar nicht mehr bei sich hatte. Der Gesammtver- lnft belief sich auf 60,000 Gefangene, 90 Fahnen und 200 Stücke Geschütz. Mack wurde von seinem Monarchen sogleich auf die Festung geschickt, als er mit der Hiobspost seiner Thaten nach Wien kam. Erst am 2. Nov. hatte Preußen seinen Beitritt zur Coalition für den Fall ver- sprochen, daß eine Vermittlung nicht gelingen sollte, welche Grafhaugwitz im fran- zösischen Hauptquartier versuchen sollte. Unterdessen waren die Oesterreicher nach dem Inn zurückgedrückt und bei Braunau mit Kutufow und dem ersten russischen Heerestheil zusammen gestoßen. Allein sie mußten vor der auf Wien losdringenden Hauptmacht ausweichen und auf das linke Donauufer übergehen. Wien wurde am 13. Nov. besetzt (während andere Truppenmassen sich nach Tirol, Salzburg, Kärn- then und Krain gewendet hatten), und über die vertheidigte Donaubrücke, durch eine falsche Betheuerung Murats auf Ehrenwort, daß der Friede abgeschlossen sei, betrogen, führte Fürst Auersberg selbst die Franzosen hinüber. Jetzt ging die fran- zösische Hauptmacht auf Brünn, während Franz und Alexander, Burhövden und Kutufow sich um Olmütz herum mit ihren Heeren befanden. Am zweiten Jahres- tage seiner Kaiserkrönung gewann Napoleon hier bei Austerlitz in Mähren (2. Dec. 1805) die erste Dreikaiserschlacht des I9ten Jahrhunderts, einen vollständigensieg! Der Tag entschied über Oesterreich und Deutschland. Die Russen zogen mit Ver- lust von 100 Kanonen und 20 — 30,000 Mann gegen Ungarn zurück. Franz und Napoleon machten 4. Dec. Waffenstillstand, an welchem Alexander keinen Antheil nahm, sondern sein Heer nach Rußland führte, während wegen der Ereignisse bei Ulm nun auch der Erzherzog Karl seinen großen Sieg bei Caldiero an der Etsch 29 — 31. Oct- über Massena nicht verfolgen, sondern sich nur in Verbindung mit seinem Bruder Johann nach Ungarn wenden konnte. Gegen die preußische Hauptmacht, die sich nun am Thüringer Walde vereinigte, wurde eine Nordarmee unter Ludwig Bonaparte errichtet; allein diese erschien bald als überflüssig, da der vor der Austerlitzer Schwächt nicht vorgelassene Graf Hüug- witz, freilich zu ganz Anderem bevollmächtiget, jetzt nach solchen Niederlagen, ohne auch nur bei seinem Hofe neue Verhaltungsbefehle einholen zu können, das alte Bündniß zwischen Preußen und Frankreich erneuern (15. Decbr.) und die Bedin- gungen annehmen mußte, wie Napoleon sie gab. Denn Preußen mußte nun den Kurstaat Hannover völlig in Besitz nehmen und Ansbach für Baiern, welches da- für das rheinische Herzogthum Berg an Napoleon überließ, Kleve und Neufchatel für Frankreich abtreten. (So wenig auch anfangs Preußen ganz darauf eingehen wollte, so mußte es doch, nachdem es bereits sein Heer entlassen hatte, in einem neuen Vertrage zu Paris 15. Februar 1806 es vollziehen.) — In dem traurigen Preßburger Frieden (26. December 1805), den Napoleon dictirte, wurde eigentlich schon das deutsche Reich zerrissen, oder ging, wenn man will, die Kai- sermacht in Deutschland (einen römischen Kaiser erkannte Bonaparte ohnehin nicht an) von Oesterreich auf den Corsen über, der sie ganz anders zu handhaben wußte. Vorerst verlor Kaiser Franz mehr als 1000 □ Meilen mit einer Bevölke- rung von fast 3 Millionen Seelen. Venedig und dessen Gebiet fiel letzt dem Kö- nigreich Italien zu, welches, wie alle andere Einrichtungen Napoleons in Italien, anerkannt werden mußte. Franz mußte aber auch die neuen souverarnen Kö- nigswürden von Baiern und Würtemberg sich gefallen lassen, obgleich diese Fürsten, wie der für souverain erklärte Kurfürst von Baden dem deutschen Staatenbunde (vom Reich war nicht mehr die Rede!) auch ferner angehören sollten. Baiern gewann von seinem östlichen Nachbar Tirol mit den Bisthümern Trient und Briren, die vorarlbergischen Herrschaften, die Markgrafschast Bu^gau, die Städte Lindau und die Reichsstadt Augsburg, während der Kurfürst von Salz-

5. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 577

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
->\j 577 Herzog von Brannschweig-Oels, den Napoleon nur als österreichischen Offi- c^cr, nicht als Souverain und gesetzlichen Erben Braunschweigs, gelten lasten wollte. Mit seiner schwarzen Schaar von 1500 Mann schlug er sich von Böh- men aus, überall und fast täglich mit zahlreicheren Feinden kämpfend, durch Sachsen und Westfalen durch, nahm der Form wegen von seinem Braunschweig Besitz und bestieg unter den Kugeln der Danen endlich zu Elsfleth die Rettungsschiffe, die ihn und die Scinigcn an Englands freie Ufer brachten. — Auch eine Unternch- mung dieser letztern Macht gegen die Insel Walcheren und Antwerpen hatte durch die Schuld des Befehlshabers keinen andern Erfolg, als die Zerstörung Vließin- gcns. Alles war gescheitert gegen den Allzuglücklichen, selbst der nicht zu rechtfer- tigende Versuch eines deutschen Jünglings (Staps aus Naumburg oder Wendel aus Erfurt?), Napoleon in Schönbrunn zu ermorden. Die Vorsehung hatte, ehe sie ihn fallen ließ, dem Fatalisten und der Welt eine andere Lehre aufgespart. In dem Wiener Frieden 14. Oct. 1809 verlor Franz I. wieder 2000 Lum. mit mehr als 3 Mill. Seelen; sein Salzburg mit Berchtesgaden, das Hausruck- und Jnnviertcl mit Braunau kamen (1810) an Baiern. Er verlor ferner den Vil- lacher Kreis in Kärnthen, das Herzogthum Krain, Triest, Görz, Friaul, Croatien am rechten Sau Ufer, Fiume, das ungarische Litorale und Istrien (welches Alles mit einigem vom Königreich Italien Getrennten und mit Ragula den neuen von Frankreich verwalteten Staat der illyrischen Provinzen von 1000 ldm. und N/? Mill. S. bildete); ganz Westgalizien und vom östlichen den Zamoskcr Kreis, die Stadt Krakau mit einem Bezirk aus dem rechten Weichsclufer, womit das Herzogthum Warschau vergrößert wurde; und den Tarnopolcr Kreis, der an das verbündete Rußland kam. Schon am 24. April war der deutsche Orden innerhalb des Rheinbundes von Napoleon aufgehoben worden, und seine Güter fielen den sie um- schließenden Rheinbundsfürsten zu. Was Oesterreich, welches nun dem Continen- talsystem gegen England beitrctcn mußte, behielt, wurde ihm gewährleistet. — Baiern, welches Napoleon für seine ungeheuren Anstrengungen (cs hatte damals 80,000 M. auf den Beinen) so groß zu machen versprochen hatte, daß es den Kampf mit Oesterreich allein sollte aufnehmcn können, gab noch einige Kreise von Tirol an Jllyricn und Italien und einen Landerstrich von 161,000 Seelen an Wür- temberg und an das Großherzogthum Wirzburg ab und bekam dafür blos (1810) das obengenannte Salzbnrgische mit dem Hausruck- und Jnnviertcl und die Für- ftenthümer Baireuth und Rcgcnsburg, es bekain für >43 Ihm. und 496,613 Seelen 318 □))?. und 706,696 Seelen. Aber der biedere König sagte auch vor diesen Er- werbungen ganz offen zum französischen General Rapp: „sein Land sei höchst un- glücklich ; wenn es nicht bald besser werde, müsse er den Schlüssel unter das Thor legen und davon gehen." So war wieder ein neuer großer Schritt zur immer deutlicher beabsichtigten Weltherrschaft geschehen. Rußland war gewonnen, Preußen gelähmt, Oesterreich geschwächt. Letzteres wurde durch Baiern und den illprischcn Staat, Preußen durch den Rheinbund und Westfalen, Rußland durch Warschau bewacht, welches nun auf 4 Mill. Seelen gebracht war, während in Danzig und den 3 Oderfestungen noch französische Truppen standen. Ja, Oesterreich wurde endlich noch durch ein neues Band an Frankreich geknüpft, durch die Vermählung Napoleons (der sich ihrer Un- fruchtbarkeit wegen von seiner frühern Wohlthäterin Joscphme geschieden hatte) 37

6. Deutsche Geschichte - S. 204

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
204 8. Austerlitz. Das Jahr 1805 rief Napoleon abermals zu den Waffen. England hetzte ihm sterreich und Rußland auf den Hals, und beide erklrten ihm den Krieg. In gewaltiger Eile flog er von Paris herbei und ber-schritt den Rhein. Die sddeutschen Fürsten brachte er durch Drohungen oder Versprechungen auf feine Seite. Bei Ulm zwang er ein sterreichisches Heer zur Kapitulation. Nun stand ihm der Weg nach Wien offen; als Sieger zog er in die wehrlose Haupt-stadt ein. In Mhren erwarteten ihn sterreicher und Russen. Am 2. Dezember kam es zur Dreikaiser-schlacht" von Austerlitz. Als der Abend der die Winterlandschaft herabsank, war das Heer der Ber-bndeten vernichtet. Da zog sich Kaiser Alexander eilig zurck und lie Osterreich im Stich. Franz Ii., dessen Mnt vllig gebrochen war, schlo schon nach einigen Wochen mit Napoleon den Frieden zu Pre-brg. Er verlor groe Gebiete, darunter das treue Tirol, das an Bayern fiel. Die deutschen Fürsten, die fr Frankreich gekmpft hatten, empfingen reichen Lohn an Land und Leuten. Auerdem wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden und Hessen zu Groherzogtmern erhoben. 9. Der Rheinbund und die Auflsung des Deutschen Reiches. 1806. Im Juli 1806 sagten sich sechzehn deutsche Fürsten ans Napoleons Befehl vom Reiche los und schlssen den Rheinbund, der unter seinen Schutz trat. Sie muten sich verpflichten, ihm im Kriege 63000 Soldaten zu stellen; sonst sollten sie souvern sein. In Wirklichkeit freilich waren sie in allen Dingen Napoleons gehorsame Vasallen. So lste sich das Deutsche Reich in aller Stille auf. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich hinfort nur Kaifer von sterreich. Das Volk sah dem Untergang des tausendjhrigen Reiches gleich-gltig zu. Nun zerfiel Deutschland in drei Stcke: Preußen, sterreich und den Rheinbund. sterreich war eben niedergeworfen worden, und der Rheinbund folgte ganz Napoleons Wink. Es war klar, da jetzt die Reihe an Preußen kommen mute. sterreichische Truppen.

7. Deutsche Geschichte - S. 223

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
^y Mm ~^/C**i^&44t'.7t.y-*?)L./**-/- a~isjz..~/U. *<*l*~*rr%%,M . ^'rnrlj^r^' ^a- > && /fyfm-j- / *" ^~^~^'^2~a T* ^ / ^^M^Vundesgenosfen, Preuens waren vllig entmutigt uns schlssen > schon jetzt mit dem Sieget^Frieden. Der Kurfürst von Sachsen trat dem Rheinbund bei und erhielt dafr den Knigstitel. Dagegen wurden die Herrscher von Braunschweig und Hessen-Kassel ihrer Lnder beraubt. Seine letzte Hoffnung setzte Friedrich Wilhelm auf die Russeu.^^^. Nach langem Zgern rckten sie endlich heran und vereinigten sich mit kleinen Rest des preuischen Heeres. Die blutige Schlacht bei Eylau^blieb %** unentschieden; dann aber errang Napoleon bei Fri edla n d^einen vlligen x.^^~ Sieg. Die knigliche Family mute in die uerste Ecke des Reiches, nach ''' *-Memel. fliehen 4. Der Friede zu Tilsit. 9. Juli 1807. Jetzt nherte sich Napoleon dem Kaiser Alexander. In einer Unterredung brachte er es sogar fertig, feine Freundschaft zu gewinnen. Da blieb Friedrich Wilhelm Iii. nichts andres brig, als Frieden zu schlieen. Wohlmeinende franzsische Generale rieten ihm, seiae^Geinahlin nach Tilsit kommen zu lassen, wo die Verhanb-luuheu stattfanben. Sie sollte ein gutes Wort fr Preußen einlegen und Napoleon milber stimmen. Schweren Herzens brachte die eble Knigin biefes Opfer. In ihrer Unterrebung mit dem Eroberer bat sie biesen, ihr armes Land nicht zu hart zu behanbeln und ihm wenigstens Magbeburg zu rafftn; boch alle ihre Vorstellungen rhrten den harten Mann nicht. Preußen verlor im Osten die Gebiete, die es durch die beiden letzten Teilungen Polens gewonnen hatte, auch Danzig und Thorn; im Westen bte es alle Lnder lngs der Elbe ein. Aus deu pol-nis-en Gebieten entstand das Herzogtum War schaff westlich der Elbe schu Napoleon fr feinen jngsten Bruder Jeronte das Knigreich Westfalen mit der Hauptstabt Cassel.^ Ferner mute Preußen eine Kriegseutschbiguug von 112 Millionen Mark zahlen; solange die Schuld nicht getilgt war, blieb ein groes feindliches Heer im Lanbe. Auch burfte die preuische Armee in Zukunft nicht der 42000 Mann stark feilt, Enblich trat Preußen wie auch Rulaub der Kontinentalsperre bei. -h. ivzy- . Der Staat Friedrichs des Groen lag hilflos am Boden. z bnndes wrbe auch fr das Geschick Frankfurts wichtig. Napoleon gab die Stadt trotz ihrer Neutralitt dem Vorsitzenben des Bnnbes, der den Titel Fr st primas fhrte. Es war der letzte Kurfürst von Mainz, der Freiherr Karl von Dalberg. Mit den Frstentmern Afchaffetv brg und Regensburg und der Reichsstadt Wetzlar bildete Frankfurt jetzt den primatifchen Staat. Am 2. Januar 1807 huldigten die Brger auf dem Rmerberg dem neuen Herrn. Dalberg war ein hochgebildeter, liebenswrdiger Mann. Goethe und Schiller gehrten zu feinen Freunden. Den Frankfurtern zeigte er viel Wohlwollen. Die Einrichtungen der Reichsstadt blieben meist bestehen, nur wurden manche Hrten beseitigt. Reformierte und Katholiken hatten bis dahin bei der Verwaltung nichts zu sagen; jetzt erhielten sie gleiche Rechte mit den Lutheranern. Die Juden blieben zwar noch vom Brgerrecht ausgeschlossen, waren aber nicht mehr gezwungen, in der Judeugaffe zu fr v- 'Mt-
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