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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

2. Europa ohne Deutschland - S. 183

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
183 — verbinden die beiden Städte. Boston, 1ß Mill. Einw., ist die bedeutendste Uni- versität Amerikas. Philadelphia, 1300000 Einw., treibt großen Buch- Handel (das amerikanische Leipzig) und ist Hauptausfuhrplatz für Petroleum. Baltimore, */2 Mill. Einw., hat großen Tabaks- und Mehlmarkt. Washing- ton. 330000 Einw., ist die Bundes- Hauptstadt der Union. 5. Verfassung und Bevölkerung. Die „Vereinigten Staaten von Amerika" bilden eine Republik, die sich aus 48 Staaten, 2 Territorien und dem Bundesdistrikt Colum- bia zusammensetzt. Die Gesamtregie- rnng hat ihren Sitz in Washington; an ihrer Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. — Die Bevöl- kerung ist größtenteils englischen Ur- sprnngs. Deshalb sind die englische Sprache und der Protestantismus vor- herrschend. An zweiter Stelle steht das deutsche Element mit etwa 11 Mill. Ihm verdankt die Union sehr viel. Die Deutschen haben vor allem die amerikanische Landwirtschaft entwickelt. Wichtige Industrien, z. B. die Papier- und Lederfabrikation, die Bierbrauerei, sind von Deutschen eingeführt worden; in Wissenschaft und Kunst, besonders in der Musik, haben die Deutschen stets eine hervorragende Rolle gespielt. Durch Schulen, Vereine und Zeitungen ist man bestrebt, das Deutschtum zu stärken und das Bewußtsein der deut- schen Herkunft auch in den Nach- kommen der deutschen Einwanderer wachzuhalten. — Die Bewohner der W, »Iii« "illmöilllj iuill&li! Ii« Im I -tili Iii; Toiir! § 140. Abb. 112. Ein Wolkenkratzer.

3. Europa ohne Deutschland - S. 119

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 119 — (Die Durchschnittstemperatur von Tsingtau ist die gleiche wie die von Bordeaux, 12,9°.) Nur die Winter sind etwas kälter, etwa wie bei uns in Deutschland. Die Bucht bleibt aber stets eisfrei. b) Die Bewohner. Die fleißigen Bewohner bauen Weizen, Bohnen, Tabak, Baumwolle. Für die Seidenraupenzucht ist der Maul- beerbaum von großer Bedeutung. Eigentliche Viehzucht (Rinder) wird nicht getrieben, da der Chinese Milch und Käse nicht genießt. Nur das Schwein wird zu Mastzwecken gezüchtet. Hühner, Gänse, Enten und Tauben werden in großer Zahl gehalten. Abb. 70. Geschäftsstraße in Tsingtau. Deutsche Matrosen und chinesische Arbeiter. An den Häusern Ausschriften in lateinischer und chinesischer Schrift. Auf den plumpen einrädrigen Holzkarren be- fördern die Kuli schwere Lasten. c) Tsingtau. „Die Hauptstadt und zugleich der einzige europäische Wohnort iu Deutsch-China ist Tsingtau, das sich in regelmäßiger Anlage auf einer Halbinsel ausbreitet. An die Stelle der strohgedeckten Lehmhütten früherer Tage ist jetzt eine Reihe stattlicher Gebäude getreten. Da sehen wir die beiden Leuchttürme, deren Licht bei dunkler Nacht die Schiffe zum sicheren Hafen geleitet. Da strecken sich Landungsbrücken

4. Europa ohne Deutschland - S. 180

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 180 — schlachtet werden, — Ebenfalls am Michi- gansee liegt Milwankee, 375000 Einw., eine fast ganz deutsche Stadt; auch in Cincinnati, 370000 Einw., leben viele Deutsche. e) Die Kanadischen Seen und der Niagarafall. Die Nordostgrenze des Mississippibeckens wird von den Kanadi- schen Seen, dem Oberen-, Hnron-, Michi- gan-, Erie- und Ontario-See, gebildet. Diese Seen bedecken ein Gebiet, das un- gefähr so groß ist wie Preußen westlich der Oder, und liegen auf einem Tafelland in Stufen übereinander. Nur Michigan- und Hnronsee haben die gleiche Höhenlage. Alle stehen miteinander in natürlicher Verbin- dnng. Der Verbindungsstrom zwischen Erie- und Ontariosee bildet den berühmten Niägarasall. In einer Breite von 1150 m stürzt der Fluß 49 m in die Tiefe. Un- mittelbar vor dem Sturz teilt ihn eine Insel in den amerikanischen und den kana- dischen Fall, der seiner Form halber auch der Hufeisenfall genannt wird. Die mäch- tigen Wassermassen bieten in ihrem Sturz ein prächtiges Schauspiel. Sie verursachen ein Getöse, das die Erde erzittern läßt und bei günstigem Wind 50 km weit gehört wird. Mit Recht nennen die Indianer den Wasserfall Niägara, d. h. Donnerwasser. Unterhalb des Falles tosen die Wasser in einem engen, tief eingeschnittenen Canon weiter. 77 m über dem Wasserspiegel führt eine 260 in lange Brücke über den Fluß. Die Kraft des Wasserfalles wird in elektrische Energie umgesetzt, die zahl- reiche Maschinen treibt. Der Niägarasall wird durch einen Kanal umgangen, der die Verbindung für die Schiffahrt zwischen Erie- und Ontariosee herstellt.

5. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

7. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 182

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 182 - der erste, der mit Erfolg (1876) den Bau eines unterirdischen Telegraphennetzes in Angriff genommen hat. Das deutsche Kabel- netz, das in seiner gegenwärtigen Ausdehnung gegen 250 Städte, darunter die ersten Handels- und Waffenplätze miteinander verbindet, hat eine Gesamtlänge von 5 960 km. Viel früher schon (man nennt das Jahr 1850 als Geburtsjahr der unterseeischen Telegraphie) wurden unterseeische (submarine) elektrische Leitungen gelegt, doch erst seit 1866 datiert die ständige Verbindung Europas mit Amerika. Im Jahre 1897 erreichte die Zahl sämtlicher submarinen Kabel 1459. Hiervon gehören 1141 Kabel den Staatsverwaltungen, 318 sind Eigentum von Privatgesellschaften. Gegenwärtig beträgt die Gesamtlänge des Kabelnetzes der Erde rund 355000 km; davon besitzt England über 217 000 km, also fast 3 5, Frankreich 54000 km, während das amerikanische Kabelnetz eine Länge von 34200 km hat. Deutschland hat durch seine kontinentalen, durch 6 zum Kolonialnetz und 15 zum internationalen Kabelnetz gehörige Kabel mit noch nicht 16000 km teil. In dieser Zahl sind die 7 706 km des neuen deutschen transatlantischen Kabels oon Emden über die Azoren nach New ?)ork enthalten, durch welches sich Deutschland eine eigene direkte Verbindung mit der Union gesichert hat. Die Gesamtlänge sämtlicher Telegraphenleitungen der Erde beträgt zwischen 8 und 9 Millionen km. Die wichtigsten kontinentalen Telegraphenlinien sind nach Geistbeck: 1. Der europäisch-indische Überlandtelegraph. Er geht von London aus, tritt bei Emden auf deutsches Gebiet, läuft über Berlin, Warschau, Odessa, Kertsch, Tiflis, Täbris, Teheran nach Bnschir, wo eine zweite Strecke von Konstantinopel und Bagdad endet, schließt sich hier an die Kabel des Persischen Golfs an, tritt dann über Djask und Karratschi in Indien ein und erreicht auf dem Landwege Bombay, Madras, Kalkutta und Hinterindien. 2. Der europäisch-nordasiatische Überlandtelegraph. Er geht von Berlin und St. Petersburg nach Moskau; eine Strecke zieht über Kasan, Perm, Tsumen, Nertschinsk nach Wladiwostok, die andere über Orenburg, Urnmtfchi, Lan-tschon, Peking nach Tien-tsin. 3. Der australische Überlandtelegraph von Port Darwin nach Melbourne (Port Angusta), wo sich eine Linie an der Ostküste ent- lang bis zum Golf von Karpentaria, eine andere an der Westküste entlang bis zur Roebuck-Bai anfchließt. 4. Der transkontinentale Telegraph Nordamerikas von New Jork bis San Francisco. 5. Die transandinische Linie Südamerikas von Montevideo und Buenos Aires nach Valparaiso. Dazu wird binnen kurzem 6. der afrikanische Überlandtelegraph kommen, der die Kapstadt mit Kairo verbinden wird.

8. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 23

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 23 — selbe Seefahrer die Ostküste Nordamerikas bis Florida. 1500 traf der Portugiese Cabral (fabral), durch widrige Winde verschlagen und durch die Äquatorialströmung fortgetrieben, unvermutet auf die Ostküste Südamerikas, und nachdem Balbao die Landenge von Panama überschritten und das jenseitige Meer erreicht hatte, welches er, weil er von N kam, die Südsee nannte, brach sich die Über- zeugung Bahn, daß man es mit einem neuen Erdteil zu tun habe. Zur Gewißheit gelangte man, als Ferdinand Magalhäes 1520 die nach ihm benannte Straße durchsegelte, den Stillen Ozean durch- schnitt und am 16. März auf einer Insel der Philippinen landete. Das Innere Südamerikas wurde schon in den ersten beiden Jahrzehnten nach Kolumbus in großen Zügen aufgehellt; aber die genauere Kenntnis ist erst durch Alexander von Humboldt (1799 bis 1812) und in der neuesten Zeit durch Güßfeld, o. d. Steinen u. a. uns vermittelt worden. Nordamerika wurde allmählich durch die Einwanderer bekannt, die von O her nach und nach das Innere überfluteten. Nur die Entdeckung des äußersten N blieb der neueren Zeit vorbehalten. Am Anfange des vorigen Jahrhunderts drangen John (dschonn) und James (dschems) Roß und Parry (pärri) weit in die polare Insel- welt vor. Franklin (fränklm) segelte 1845 zur Aufsuchung der Nordwestpassage aus, blieb aber verschollen; ihre Aufsindung gelang 1850—1854 Mac Elure (mäck klur). Er hat sie jedoch nicht aus- schließlich zu Schiff, sondern nach Verlassen desselben größtenteils mit Schlitten passiert. Dagegen hat Amuudsen (1906) zum ersten Male die nw-e Durchfahrt mit demselben Schiff und derselben Mannschaft mit nur einer unfreiwilligen Überwinterung zurückgelegt. Den äußersten Punkt hat in neuester Zeit Peary (piri) entschleiert. Ihm verdankt man die n-e Begrenzung des Binneneises, sowie den sicheren Nachweis der Jnselnatur Grönlands, das bei 83° 29' n. Br. endet und durch einen Archipel noch ein Stück gegen den Pol hin fortgesetzt wird. Auch ist er auf der amerikanischen Seite des Polargebiets (1906) bis 87° 6' n. Br. vorgedrungen, hat also unter allen Polarforschern die höchste n-e Breite erreicht Oberflächengestalt und Flußentwicklung. Die Westküste Ame- rikas begleitet ein fast ununterbrochener Gebirgswall vom Bering- meer bis zum Kap Hoorn (eine Strecke, die gleich ist der Entfernung der Südfpitze Afrikas vom asiatischen Ostkap): die Cordilleren K Unmittelbar fällt die Küste zum Großen Ozean und rafch zu be- deutenden Tiefen ab. Auf der atlantischen Seite dagegen lagern fünf isolierte Bodenerhebungen: das Felsplateau von Labrador, das appalachische Gebirgssyftem, die Gebirge der West- indischen Inseln, das Hochland von Guayana und das Brasilische Bergland. Zwischen ihnen sendet die in der Mittel- 1 ©. den Abschnitt: Die Polargebiete. 2 Schnur, weil das Gebirge einer Schnur gleich den Saum des Ozeans einfaßt.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 50

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 50 — Die Mammuthöhle am Green River soll als die größte bekannte Höhle der Erde eine Gesamtentwicklnng von mehr als 200 km "haben und mit dem untersten ihrer fünf Stockwerke 105 m unter die Erdoberfläche reichen. Im n-en Teile hat die Eiszeit eine mächtige Geschiebemergel- schicht aufgelagert. Die Oberfläche des Bodens ist darum hier durchgängig von hoher Fruchtbarkeit, während das Innere reiche Schätze an Steinkohlen, Petroleum und Eisenerzen birgt. Das w-e Tafelland erhebt sich in zwei Stufen, einer niederen, den Prärien^, und einer höheren, denplains^ (plsns), letztere im S. Llano Estacado^ genannt. Zwischen Missouri und Platte überragen die regenarme höhere Stufe die Black Hills, „die bei ihrer nw-en Richtung sich als ein außer Verband geratenes Stück des Felsengebirges darstellen". Die Oberfläche der Prärie ist zumeist Löß, vielfach durch die reichliche Beimengung halbverwester Pflanzenstoffe schwarz gefärbt und darum von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Darum wird auch heute ö von 100° w. L, der Ge- treidebau, besonders der Anbau von Mais und Weizen, in sehr großem Umfange und mit ausgezeichnetem Erfolge betrieben, so daß das Gebiet gegenwärtig geradezu als eine Hauptanbaustätte dieser Feldfrüchte bezeichnet werden muß. Der Mississippi, der ö vom Oberen See dem Jtaskasee entströmt, greift mit seinen Nebenflüssen weit nach O und W aus und verbindet wie mit gewaltigen Armen die ö-e und w-e Hälfte des Erdteils. Kanäle setzen sein Gebiet mit den Großen Seen und dadurch auch mit dem Atlantischen Ozean in Verbindung. Die Niederung zu beiden Seiten des Stromes ist ein Tief- landstreifen, der etwa vom Zusammenflusse mit dem Ohio an all- mählich breiter wird und im S in die Küstenniederung des Golfes von Mexiko übergeht. Der Mississippi wird schon 450 km von seiner Quelle an schiffbar. Etwa in der Mitte seines 4000 km langen Laufs nimmt er den bedeutend längeren und wasserreicheren Missouri auf, so daß der Gesamtlauf des Mississippi-Missouri 6750 km beträgt; das Stromgebiet hat eine Größe von 2^4 Miß. qkm. Nahe der Ein- mündung des Missouri liegt St. Louis (ßent luis), der Mittelpunkt der Schiffahrt im Stromnetz des Mississippi-Missouri. Das Delta, das unterhalb von New Orleans (nju orlins), dem Hauptverschiffungsort der Baumwolle, beginnt, ist so groß wie Ostpreußen. Von den Mündungen ist der Südwest-„Paß" die be- deutendste. Die Ufer des Stromes sind meist flach; nur an einigen Stellen treten Terrassen an das linke User heran. Da das Land, besonders im unteren Teile, sogar unter den Flußspiegel sinkt, so ist es sumpsig und der Ausenthalt für den Weißen gefährlich. Mit Ausnahme der kultivierten Gegenden ist es völlig mit Wald bedeckt. 1 Wiese, Aue. 2 eben flach. 3 Abgesteckte Ebene, weil man den Weg durch sie mit Stangen abgesteckt hatte.

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 241

1883 - Leipzig : Kesselring
Deutschland in den Jahren 18511871. 241 Mittag noch rechtzeitig genug, um, wie einst Blcher bei Waterloo, mit Erfolg in die Schlacht einzugreifen. Seine Ankunft entschied alles; mit Ungestm warfen die Truppen den Feind aus drei auf einander folgenden Stellungen, zu denen die Hhen von Chlum den Schlssel bildeten. Um 4 Uhr war die Schlacht gewonnen und der König setzte sich an die Spitze der Kavallerie, um den sich zurckziehenden Feind zu verfolgen, der zuerst in guter Ordnung, bald in wilder Flucht nach Pardubitz1 zurckwich. Abends 9 Uhr verstummte der letzte Kanonendonner; 11 Fahnen, 174 Geschtze und 25 000 Gefangene fielen in die Hnde der Sieger. Fast ohne Widerstand drangen nun die Preußen bis in die Nhe Wiens vor. Wiederholt hatten sie Verhandlungen der eine Waffenruhe zurckgewiesen. Da kam die berraschende Nachricht: Der Kaiser von fter-reich, nachdem er die Ehre seiner Waffen in Italien (S. 231) gewahrt hat tritt Venetien an den Kaiser der Franzosen ab und nimmt die Vermittlung desselben zur Herbeifhrung des Friedens an". Unter franzsischer Vermittlung kam es nun am 26. Juli zum Waffenstillstand von Nikolsburg^, der zugleich die wichtigsten Friedensbedingungen enthielt. sterreich Nikolsburg. erkannte darin die Auflsung des bisherigen deutschen Bundes an und gab seine Zustimmung zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne fter-reicht, insbesondere zur Errichtung eines norddeutschen Bundes, der die Lnder bis an den Main umfate; es trat seinen Mitbesitz an Schleswig-Holstein an Preußen ab, gegen eine Entschdigung von 45 Millionen Mark, die samt 15 Millionen fr die weitere Verpflegung der preuischen Truppen von den 120 Millionen Kriegskosten in Abzug kamen, die sterreich an Preußen zu zahlen hatte. In den Frieden ward noch Sachsen ausgenom-men, das in seinem Bestand erhalten bleiben sollte; sonst billigte sterreich die von Preußen in Norddeutschland vorzunehmenden Besitzvernderungen, ebenso eine nationale Verbindung der sddeutschen Staaten mit dem nord-deutschen Bunde." Auf Grund dieser vorlufigen Bestimmungen kam zu Prag am 23. August 1866 der Friede zustande. Prag. 3. Auch der Krieg im Sdwesten Deutschlands nahm durch ge-schickte Fhrung, Schnelligkeit und Khnheit einen fr Prenen glcklichen Ausgang. Bei den Verhandlungen in Nikolsburg war das sterreichische Kabinet auer stand gewesen, seiner sddeutschen Bundesgenossen sich anzu-nehmen; daher suchten diese bei Preußen um Frieden nach und erlangten ihn gegen Erstattung der Kriegskosten. Am 13. August schlo Wrttemberg, am 17. Baden und am 22. Baiern Frieden, mit dem zugleich gegenseitige Schutz- und Trutzbndnisse verknpft waren. Der Friede mit Hessen-Darmstadt verzgerte sich bis zum 3. September; dasselbe trat Hessen-Hombnrg an Preußen ab, berlie letzterem das Besatzungsrecht in der frheren Bundesfestung Mainz, während zugleich der nrdlich vom Main 1 Pardubitz, Stadt, sdlich von Kniggrtz. Nikolsburg, mhrische Stadt im Sden von Brnn. 2 Nach dem Ausscheiden ans dem deutschen Bnnde gab sterreich, um durch einen Ausgleich mit Ungarn an innerer Festigkeit zu gewinnen, die einheitliche Re-giernng (S 232) aus und ward so in., zwei Hlften getrennt, diesseits und jenseits der Leitha, d. h. den Kaiserstaat sterreich und das Knigreich Ungarn. Beide Teile sind fortan nur durch das gemeinsame Oberhaupt (Personalunion") und durch das gemeinsame Heer verbunden. Am 8. Juni 1867 lie sich Kaiser Franz Joseph zu Ofen als König von Ungarn krnen. Spie U. Beriet, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. I
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