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1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 53

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 53 — sich später durch allmähliche Umlautung Hatten, Hassen, Hessen. Die ersten Wohnsitze der Franken waren Huben oder Höfe. Mehrere derselben bildeten eine Mark oder Gemeinde, mehrere Marken einen Gau. Aus den Huben entstanden nach und nach Weiler und Dörfer. Das eigentliche Hessen gehörte sechs Gauen an. Der Ringgau hat seinen Namen bis heute erhalten. Das obere Fuldagebiet war von einem großen Buchenwalde bedeckt und hieß Buchouien. Zu dem Wettergau gehörte der Landstrich am rechten Main- und Kinzigufer bis Schlüchtern hinauf. Über jeden Gau war ein Gaugraf gesetzt, der oberste Richter und der Anführer im Kriege. Das Gericht wurde öffentlich unter freiem Himmel auf der Mal- statte gehalten. Zu Malstätten wählte man ausgezeichnete Punkte der Gegend, Anhöhen und heilige Haine. Die Hauptmalstätte des alten Heffenlandes war Mattium bei Gudensberg. Die Franken bildeten unter Königen das Fränkische Reich. Dieses erreichte unter Karl dem Großen, der von 768—814 regierte, seine größte Macht und Ausdehnung. Karl der Große vereinigte alle deutschen Stämme unter seiner Herrschaft. Er wird daher der erste deutsche Kaiser genannt. Kaiser Konrad I. von Franken» Im Jahre 911 wurde der hessische Gaugraf und Herzog von Franken Konrad 1. zum deutschen Kaiser erwählt. Er konnte mit dem besten Willen nicht Ordnung und Friede im Reiche herstellen. Daher empfahl er auf dem Sterbebette seinen mächtigen Gegner, den Sachsenherzog Heinrich I. zu seinem Nachfolger. Dieser wurde 918 in Fritzlar gewählt. Konrad starb zu Weilburg a. d. Lahn und wurde im Dom zu Fulda begraben. Einführung des Christentums. Während in den Rheingegenden und in Franken das Christentum schon lange verbreitet war, hingen die Hessen immer noch fest an ihrem alten Götterglauben. Um die Einführung des Christentums in Hessen erwarb sich der hl. Bonifatius unsterbliche Verdienste. Der hl. Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Dieser fromme Mönch stammte aus Kyrton in England und hieß eigentlich Win- fried. Er erhielt vom Papste die Sendung, den heidnischen Deutschen das Evangelium zu verkünden, und kam im 8. Jahrhundert auch nach Hessen. 722 gründete er zu Amöneburg die erste christliche Ansiedelung in Hessen, fällte bei Geismar die mächtige, dem Donnergotts geweihte Eiche, stiftete in Fritzlar ein Kloster mit einer Klosterschule und errichtete auf dem nahen Büraberg den ersten Bischofssitz in Hessen, der aber bald wieder aufgehoben wurde. Durch seinen Schüler, den hl. Sturmius, ließ er im wilden Buchenwalde die Abtei Fulda anlegen. Nachdem Winfried in Hessen, Thüringen und Bayern viele Tausende von Heiden getauft und Klöster, Kirchen und Bistümer errichtet hatte, gab ihm der Papst den Namen Bonifatius d. i. Wohlthäter und ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Ihm wurden alle deutschen Bistümer untergeordnet.

2. Bis zum Interregnum - S. 121

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 121 — Gutswirtschaft, die zuweilen über taufende von Höfen und zins-bareu Baueru verfügte, eiu Sitz technischer Kunstfertigkeit und wissenschaftlicher Arbeit mit geistlicher Schule und Bibliothek, eine Zuflucht aller Bedrängten und Hilfsbedürftigen und für das Geschlecht des Stifters die letzte Znsluchts- und Ruhestätte, eine Insel des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung." (Kümmel.) Leider ist später das Mönchtum von seiner Höhe herabgesunken, und das geschah, als an die Stelle treuer Arbeit Trägheit und genußsüchtiges Wohlleben trat. 1(6. Die Aulturbestrebungen Karls des Groszen. a) Karl der Große. Die deutsche Geschichte begann mit einem ungeheuren Zerstörungswerk. Die Germanen zertrümmerten das römische Weltreich und vernichteten ein großes Maß alter Kultur. Gleichwohl zogen sie von ihr, wie wir gelernt haben, reichen Gewinn und waren auch, wie z. B. die Geschichte der Goten lehrt, bestrebt, den Verfall aufzuhalten. Nachdem sie so Jahrhunderte hindurch unter romanischem Einslnß gestanden hatten, kam es darauf an, daß sie sich zu einer großen Nation einigten und von innen heraus eine eigene einheitliche nationale Kultur zur Entwicklung brächten. Der Anfang war in der Reichsgründnng Chlodwigs gemacht. Aber dessen Werk harrte der Vollendung, und zum weiteren Kulturfortschritt bedurfte es vielseitiger Anregungen. Da erstand dem deutschen Volke ein Fürst, dessen hervorragendstes Bestreben war, das Volk auf eine höhere Stufe der Entwicklung zu heben. Es war Karl der Große, der größte deutsche Fürst des Mittelalters. Seine Vorsahreu stammten nicht aus adeligem Geschlecht; sie waren Landwirte in der Mosel- und Eifelgegend auf uraltem fränkischem Gebiete gewesen. Ihr großer Grundbesitz gab ihnen eine hervorragende Stellung, und als Hausmeier des Frankenreichs gelangten sie zu Ansehen und Macht. Die letzten drei Vorgänger Karls, Pipin der Mittlere, Karlmartell und Pipin der Kurze, retteten in schweren Zeiten das Frankenreich vor dem Untergang. So kam es, daß sie königliche Macht besaßen, und Pipin fügte unter Zustimmung des römischen Papstes auch den königlichen Titel hinzu, nachdem er den letzten Merowingerfürsten in einem Kloster

3. Bis zum Interregnum - S. 109

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 109 — nicht als Oberhaupt der Christenheit angesehen. Er war nur der oberste Bischof von Italien. Darum entbehrte die abendländische Christenheit auch völlig der Einheit. Man konnte vielmehr von besonderen Landeskirchen, von einer spanischen, longobardischen, fränkischen Kirche reden. Die Könige übten in den einzelnen Reichen auch über die Kirche die landesherrliche Gewalt aus. Da wurde Bouifatius der kirchliche Reformator. Obwohl seine angelsächsische Mutterkirche auch von Rom unabhängig war, setzte er sich doch mit dem Papst in Verbindung und kam nun zu den Deutschen im Auftrage Roms. Darin lag in seinem Bekehrungswerk etwas völlig Neues. Bei seiner zweiten Reise nach Rom wurde er daher dort mit großen Ehren empfangen, und er leistete als der erste nicht italische Bischof dem Papste den Eid des Gehorsams. Dann ordnete er das deutsche Kircheuweseu ganz nach römischem Muster, errichtete Bistümer und setzte Bischöfe ein, die in ihren zugewiesenen Bezirken die Leitung und Aussicht in kirchlichen Dingen führten. So verbreitete er nicht nur das Christentum, sondern brachte in das Kirchenwesen auch eine neue, feste, einheitliche Ordnung. Und seine organisatorische Tätigkeit entfaltete er nicht nur im Lande seiner Mission, in Hessen und Thüringen, sondern dehnte sie auch auf Bayern, später sogar auf das linksrheinische Gebiet, das heutige Frankreich, aus. Zum Erzbischof und geistlichen Oberhirten von Deutschland ernannt, verlegte er seinen Wohnsitz nach Mainz, dem trefflichen Mittelpunkte des Frankenreichs, hielt zur Durchführung der Kirchenordnung Kirchenversammlungen ab und übte strenge Kirchenzucht. Mit dieser Reformation hat Bonifatius die Selbständigkeit der deutschen Kirche vernichtet, sie vielmehr an Rom angegliedert und sie dem römischen Papst untergeordnet. Von Rom aus wurde nun die weitere Entwicklung des germanischen Christentums beeinflußt. Römischen Entscheidungen mußte sich fortan auch die deutsche Kirche fügen; mit römischem Geist wurde die christliche Lehre erfüllt. Sie und der deutsche Gottesdienst wurden in das Gewand der römischen Sprache gekleidet. Der römische Papst wurde zum Oberhaupt der gesamten abendländischen Christenheit erhoben und stieg zu bedeutender Machthöhe empor. Warum tat dies Bonisatius ? Was bewog ihn, sich ganz der römischen Kirche unterzuordnen? Geschah es nur deshalb, um in selbstverleugnender Unterwürfigkeit sich Rom gefällig zu erweisen? Nein. Ihm schwebte ein großes Ziel vor Augen: die Einheit

4. Bis zum Interregnum - S. 125

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 125 — deutsche Küste beunruhigten, beabsichtigte Karl sogar eine Flotte bauen zu lassen; es kam aber zmn Frieden, und der Plan wurde nicht weiter verfolgt. Im Südwesten seines Reiches überschritt Karl mit Heeresmacht sogar die Pyrenäen; doch gelang es ihm nicht, die Herrschaft der mohammedanischen Mauren zu brechen, er erlitt sogar durch einen Überfall in den Pyrenäen empfindliche Verluste und mußte sich daher mit Errichtung einer spanischen Mark zwischen den Pyrenäen und dem unteren Ebro begnügen. Ein gewaltiges Reich hatte Karl der Große aufgerichtet und nicht nur alle germanischen Stämme, sondern auch die wichtigsten Länder des ehemaligen weströmischen Reiches unter seiner Herrschaft vereinigt. Sein Wille galt von den Pyrenäen bis in das ungarische Donautiefland, von der Eider bis Rom. Auch von den angelsächsischen Fürsten und fogar von dem Kalifen in Bagdad, der ihm durch eine Gesandtschaft huldigen ließ, wurde er als der mächtigste Herr des Abendlandes anerkannt. Romanen und Germanen gehörten einem Reiche und einer Kirche an; der alte Kampf zwischen ihnen, der Gegensatz ihrer Kultur, schien ausgeglichen zu sein. d) Das fränkische Kaisertum. Dieses gewaltige Reich weckte von neuem die Erinnerung an den Glanz des römischen Kaisertums. Denn wenn auch die Germauen die römische Weltmacht zerschlagen hatten, die Größe des Reichs, die durch Gesetze geregelte Reichsordnung, die Prachtentfaltung des Kaiserhofs, die geordnete römische Armee war ihnen immer verehrungswürdig erschienen, und die Idee, daß eiue einheitliche Reichsgewalt nur durch den Titel eines römischen Kaisers zum Ausdruck gebracht werden könnte, war unter ihnen nie ganz verloren gegangen. Mehrmals hatten germanische Fürsten bereits der Kaiserwürde zugestrebt, z. V. der Westgote Athauls, Theoderich und ein Merowingerkönig; aber stets war der Tranm eines germanischen Kaisertums vor der Verwirklichung in ein Nichts versunken, noch nie hatte sich die Einheit aller Germanen erreichen lassen. Dem großen Frankenkönig aber war der große Wurf gelungen. Der Plan einer Erneuerung der Kaiserwürde erfüllte daher nicht nur ihn selbst, sondern sand im Abendlande allgemein Verständnis und Zustimmung. Auch das Papsttum, überhaupt Vertreter der Kirche unterstützten ihn, da das Kaisertum für den Bestand der einheitlichen Kirche die beste Gewähr bieten konnte. Als daher Karl d. Gr. im Jahre 800 zum

5. Bis zum Interregnum - S. 146

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 146 — die Herzogswürde hoch hervor. Otto hatte auch den festen Willen, den Reichsgedanken wieder zu verwirklichen und seine Macht über die der Herzoge zu erheben. Doch waren diese keineswegs zur Unterordnung geneigt, und es kam zu Empörungen und schweren inneren Kämpfen. Selbst Ottos Bruder Heinrich stellte sich mit auf die Seite der Feinde. Das Königtum und die Einheit des Reiches waren in großer Gefahr; denn gelang es den Herzogen, die Oberhand zu gewinnen und den König zu stürzen, so würden sie kaum einen neuen gewählt haben. Doch Otto ging aus dem Kampfe als Sieger hervor, und um das Königtum zu befestigen, gab er die Herzogtümer seinen nächsten Verwandten, Bayern seinem Bruder Heinrich, der die Gnade des Königs angerufen und Verzeihung erhalten hatte, Schwaben seinem Sohne Ludolf und Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad, Franken behielt er selbst. Otto behandelte also die Herzogtümer als Reichsämter, die er nach seinem Willen verleihen und nehmen konnte. Dazu setzte er noch besondere Pfalzgrafen ein, die als Vertreter des Königs Gericht zu halten und das Krongnt zu verwalten hatten. Im Norden befestigte das Ansehen des Reiches Hermann aus dem Geschlechte der Billungen, dem er auch die stellvertretende Regentschaft im Herzogtum Sachsen übertrug, und an der Ostgrenze waltete als tapferer Mehrer des Reiches Markgraf Gero, der die deutsche Oberhoheit bis an die Oder geltend machte. Nach dessen Tode entstand durch Teilung seiner Militärgewalt die sächsische Nordmark (Gegend von Brandenburg), die sächsische Ostmark oder nordthüringische Mark an der Saale, Mulde und Elbe, die südthüringische Mark mit dem Gebiet der oberen Saale bis zum Erz- und Fichtelgebirge, das „Osterland", und die östlich von ihr liegende Mark Meißen. Die Madjaren, die von neuem verheerend durchs deutsche Land brausten, schlug Otto 955 auf dem Lechfelde so mächtig, daß sie fortan ihre Raubzüge einstellten und in Ungarn ein seßhaftes Volk wurden. Die östreichische, steirische und kärntnische Mark bildeten wieder die Stützpunkte deutscher Vorherrschaft und Kultur. Der glänzende Sieg über die Madjaren erregte gewaltiges Aufsehen und trug nicht unwesentlich zum Ruhme des deutschen Königtums bei. Fremde Völker sandten wie einst Karl d. Gr. Ehrengeschenke und Glückwünsche. Die Reichseinheit erschien aber durch die Herzöge nicht genügend gesichert, da die Stammesgeuossenschaft dem Staatsge-

6. Bis zum Interregnum - S. 217

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 217 - Völkern leuchtete, die Sonne der Gerechtigkeit, er der Stifter des Friedens", und einer seiner persönlichen Feinde, der Chronist von Genua, urteilte: „Die Macht Gottes überwand ihn, den menschliche Kräfte nicht überwinden konnten." Die Anhänger des Papstes aber jubelten. In Deutschland freilich, das Friedrich mehr wie ein Nebenreich behandelte, ging zu seiner Zeit die kaiserliche Macht der Auflösung entgegen. Dagegen erstarkte die Landeshoheit der Fürsten. Das deutsche Volk aber hat dem kraftvollen Herrscher, dem letzten Vertreter des alten Kaisertums, dem die Erneuerung der alten römischen Weltherrschaft als Ziel vorschwebte, ein treues Andenken bewahrt, um so mehr, als sich die deutschen Verhältnisse nach seinem Tode immer trauriger gestalteten. Man wollte nicht glauben, daß er, den die Deutschen zwar kaum kennen gelernt, von dem sie aber die Vorstellung eines gewaltigen Herrschers hatten, gestorben sei. Ihm galt daher ursprünglich die Barbarossasage; erst später ist sie auf den volkstümlicheren Friedrich I. Übertrager: worden. d) Die letzten Staufer. Unaufhaltsam brach das Schicksal über das stausische Geschlecht herein. Friedrichs Sohn, der hochgesinnte Ko)rrad Iv., starb, als er im Begriffe war, in seinem sizilischen Erbreich festen Fuß zu fassen, im 26. Lebensjahre im Jahre 1154. Deutschland blieb nach ihm fast zwei Jahrzehnte ohne Kaiser; denn einige aus auswärtigen Herrscherhäusern vou Erzbischöseu gegen hohe Geldsummen als Kaiser ausgerufene Fürsten kamen nicht zur Geltung. In Unteritalien behauptete sich noch eine Zeitlang Konrads Stiefbruder Maus re d. Gegen ihn rief aber der Papst den Franzosen Karl von Anjou als Herrscher ius Land, und unter dessen gewalttätiger Regierung wurde der letzte stausische Sproß Konradin, als er aus Deutschland nach Italien kam, um sein Erbe zu retten, 1268 zu Neapel nach schändlichem Prozeß hingerichtet. So endete das glänzende Kaisergeschlecht ans dem Schafott. Deutschland tat nichts, um den Mord zu rächen. Es fehlte ihm Einigkeit und Kraft. Damit löste sich die Verbindung Deutschlands mit Italien, die wegen der nationalen Gegensätze beider Völker nicht länger aufrecht zu erhalten war. Wenn so die Staufer auch unterlagen, so bleibt ihnen aber der Ruhm, daß sie durch ihre Wirksamkeit den Sieg des weltlichen Regiments über die Herrschaft der Kirche vorbereiteten.

7. Geschichte der Griechen und Römer - S. 117

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Alleinherrscher Augustus. 117 Dort rsteten diese sich zum Waffengange; an ihrer Spitze B r n t u s und Cassius. Gegen sie zogen dann Antonius und Oktavian. Im Jahre 42 wurde bei Philippi erst Cassius und zwanzig Tage spter Brutus besiegt. Beide tteten sich selbst. So waren die Triumviru Herren des ganzen Reiches. Sie teilten sich in die Verwaltung. Lepidus erhielt Afrika, Oktavian den Westen, Antonius den Osten. Diese Dreiteilung konnte natrlich auf die Dauer nicht bestehen bleiben, sonst mute ja das Reich aus-einanderfallen. Als Lepidus seine Hand nach Sicilien ausstreckte, fate Oktavian mit raschem Griffe zu und setzte ihn ab; Afrika fgte er dann seinem Gebiete ein. Die beiden noch brigen Gewalthaber schienen es bei der Zwei-te ilung dauernd belassen zu wollen; denn sie traten sich noch verwandt-schaftlich nher: Antonius heiratete die Schwester des Genossen, Oktvia. Doch vernachlssigte er sie bald zugunsten der schnen Knigin Klepatra von gypten, die ihn an sich zu fesseln wute, und verfiel in ppigkeit und Schwelgerei. Schlielich sandte er seiner Gattin den Scheidebrief. Als er dann gar den Kindern der gypterin aus rmischen Gebieten Knigreiche errichtete, da konnte Oktavian endlich einschreiten. Er lie ihn durch den Senat in die Acht erklären und zog gegen ihn. Zur See fiel im Jahre 31 die Entscheidung bei Aktium. Klepatra war mitgekommen. Als die Schlacht noch unentschieden war, ergriff sie mit dem gyptischen Geschwader pltzlich die Flucht. Anto-nius wurde mit den brigen Schiffen sortgerissen, und so blieb Oktavian Sieger. Die Geschlagenen tteten sich dann selbst, als er gypten in Besitz nahm. 2. Der Alleinherrscher Augustus. 31 vor Christus bis 14 nach Christus. Der Groneffe Csars beherrschte bis zu seinem Tode unan-gefochten das ganze Reich. Sein Streben ging dahin, das auszufhren, was sein groer Vorgnger begonnen hatte. Er sgte seine Stellung hnlich in das Staatswesen ein wie Csar. Bei allen wich-tigen Fragen lag die Entscheidung in seiner Hand. Auch die gttliche Weihe wurde seinem Amte zuteil; das bedeutet der Name Augustus; ihm entspricht ungefhr das von Gottes Gnaden" bei den Herrschern von heute. Unter diesem Namen ist er in der Welt-geschichte am meisten bekannt. Mit ihm beginnt die Reihe der rmi-schen Kaiser; denn Kaiser ist gleich Csar. Der Senat war natrlich ganz von ihm abhngig. Doch lie der kluge Mann ihm scheinbar groe Rechte. Die Verwaltung der Provinzen wurde zwischen dem Herrscher und dieser Versammlung geteilt.

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 134

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
134 Karl der Große. trat der Papst hinzu und setzte ihm eine Krone auf, und das ganze Volk rief: „Dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten großen und friede-bringenden Kaiser der Römer Leben und Sieg!" Darauf kniete der Papst vor ihm nieder und huldigte ihm als Erster, und man nannte ihn hinfort „Kaiser" und „Augustus". So war ein Teutscher an die Stelle der römischen Kaiser getreten; ein neues Weltreich war gegründet: man nannte es später „das heilige römische Reich deutscher Nation". v. Friedenstätigkeit und häusliches Leben. Aber wir können den großen Kaiser auch von einer andern Seite kennen lernen; wir können hinein-sehen in sein häusliches Leben und seine Tagesarbeit. Kluge Männer seines Hofes haben uns über das alles genaue Berichte aufgeschrieben. Sehen wir uns einmal an, wie ein gewöhnlicher Tag im Leben Karls des Großen aussah! Zu Aachen weilt er am liebsten. Jeden Morgen schreitet er dort um 6 Uhr von seinem Palaste durch einen bedeckten Gang in die prachtvolle, acht-eckige Hofkapelle, die er nach dem Vorbilde italienischer Kirchen gebaut hat und die noch heute den Hauptteil des Aachener Domes bildet. Dort hört er jetzt die Messe und freut sich, wenn dabei die Gesangschöre gut klingen. Er hat sich nämlich italienische Sänger kommen lassen, die müssen seine Deutschen das Singen lehren; denn laut können seine Franken wohl singen, aber nicht schön. Nach der Messe geht er in den Palast. Seine zwei Söhne nehmen ihm Mantel und Schwert ab, und die sechs lieblichen Töchter bringen den Morgenimbiß: Wein, Brot und Obst, und es schmeckt ihm gut. Trotz seines weißen Haares sind seine blauen Augen frisch und jugendlich, seine Gesichtsfarbe gesund. Gern sieht er alle seine Töchter um sich und freut sich, wenn sie mit zierlichen, selbstgewebten Gewändern und frischen Blumen geschmückt sind. — Dann folgt die Arbeit des Vormittags. Bittende, Klagende kommen aus allen Teilen des Reiches und finden aufmerksames Gehör, und wehe dem Beamten, den Karl dabei auf einem Unrecht betrifft! Dann kommt ein „Königsbote" und erstattet genauen Bericht von feiner Reise. Karl hat nämlich sein ganzes Reich in „Gaue" geteilt und über jeden Gau einen „Grafen" gesetzt. Zu diesen allen schickt er seine „Königsboten" umher, die kommen unerwartet und schauen, ob der Graf feine Schuldigkeit tut, dann berichten sie dem Könige. Eben hört dieser einen Bericht aus ganz fernen Gauen seines Reiches; aber es steht alles gut: die Feinde fürchten sein Schwert, die Grafen sein Auge. Nun läuft auch eine Abrechnung ein von einem seiner Meierhöfe, und Karl läßt es sich nicht verdrießen, sie genau durchzusehen, und schreibt darunter, wie viele Hühner und Gänse der Meier im nächsten Monat an den Hof liefern soll, und fragt nach dem Weinbau. — Doch da schlägt es zwölfmal an der großen Uhr, die Karl als Geschenk vom Sultan Harun al Raschid fern aus Bagdad bekommen hat; — die Franken können nur Sonnenuhren machen. Jetzt ist die Zeit des Mittagessens, und

9. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
6 Herakles, der Sohn des Zeus. 12. Er holt die Äpfel der Hesperiden. Ein Letztes und Größtes ersann der feige Tyrann: Herakles sollte die Äpfel der Hesperiden holen. Fern in einem Zauberlande, das niemand kannte, gepflegt von den Hesperiden, den lieblichen Töchtern der Nacht, wuchs ein Wunderbaum mit goldenen Früchten. Ihn hatte Gäa, die Göttin der Erde, wachsen lassen am Hochzeitstage von Zeus und Hera, und seine ersten Früchte sandte sie der Hera als Brautgeschenk. Seitdem konnten die Früchte jeden unsterblich machen, der davon aß; aber ein furchtbarer, purpurner Drache ringelte sich um den Stamm des Baumes, auch wußte niemand, wo dieser stand. Lange irrte der Held umher, endlich überraschte er am Strande einen fischschwänzigen Meergott, mit dem rang er so lange, bis der ihm den Weg sagte. So gelangte der Held in den Garten, tötete den Drachen und brach drei Apfel. Mit diesen kehrte er dann zurück. 6. Das Ende des Helden. Aber nicht mehr ging er zu Euryftheus. Das Eude der Knechtschaft, das Ende all der Mühe und Arbeit war gekommen. Er ging auf den Gipfel des heiligen Ötaberges, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Da aber kam im feurigen Wagen vom Himmel herab Athene, die blauäugige Göttin, seine himmlische Schwester. Er mußte mit ihr den Wagen besteigen und zum Olymp fahren, und dort führte ihn Athene in den Kreis der Unsterblichen. Hera trat ihm versöhnt entgegen und vermählte ihn mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der ewigen Jugend. Seitdem thront er als Gott am Tische der Unsterblichen im Olymp zur Seite seines Vaters Zeus. „Nun lebt er beim Vater, dem Schwinger der Blitze, In Seligkeit. Willkommen der Götter empfing den Genossen Und Hebe den Gatten. So wohnt er im Himmel im güldenen Schlosse Als Heras Eidam." (gjinbar) Griechisches Basenbild.

10. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!
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