Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 41

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 41 — Das Lamboifest in Hanau. Die Hanauer sind ein freundlich heiteres Volk Wer die Stadt im frohesten Leben sehen will, der besuche das Lamboifest am 13. Juni. Da zieht alles hinaus in den Lamboiwald, in das Lager von Zelten, Hütten und Buden, in denen Tausende Tag und Nacht in Spiel und Tanz, in Sang und Klang und in fröhlichem Treiben Gebrüder Grimin. und Rauschen sich drängen. Es ist dies ein Volksfest von bleibender Bedeutung. Man feiert dasselbe seit dem 30 jährigen Kriege aus folgendem Grunde. 1635 erschien der kaiserliche General Lamboi vor Hanau und begann die Belagerung. Diese währte 9'/s Monate lang und drohte der Stadt mit Feuer und Schwert, Hunger und Seuchen den Untergang. Aber Besatzung und Bewohner harrten mutig aus, bis Landgraf Wilhelm V. am 13. Juni 1636 nach blutigem Kampfe unter dem Geläute aller Glocken als Retter in die bedrängte Stadt einzog. Die Schlacht bei Hanau (30. 31. Oktober 1813). Durch diese Schlacht, die 24000 Menschen das Leben kostete, wurde Hanau schwer heimgesucht. Die in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagene französische Armee nahm ihren Rückzug durch das Kinzigtal. Bei Hanau stellte sich der bayrische General v. Wrede mit dem 40000 Mann starken Heere der Verbündeten, das meist aus Bayern bestand, derselben entgegen, um ihr die Flucht abzuschneiden. Das Heer der Franzosen

2. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 198

1883 - Leipzig : Kesselring
198 Aeue Geschichte. und hingen unordentlich herunter. Der spanische Tabak, von dem er stets zwei gefllte Dosen bei sich trug, entstellte selbst sein Angesicht. Das Auge aber behielt sein durchbohrendes Feuer. -Kaiser Joseph berlebte den groen König nur um einige Jahre. Der Schmerz, fast alle seine wohlgemeinten Entwrfe scheitern zu sehen, beschlen-nigte seinen Tod. In den Niederlanden brach (1789) ein offener Aufruhr aus, der ihn zur Rcknahme seiner wichtigsten Reformen veranlat, und in Ungarn nahm Adel und Volk eine so drohende Stellung an, da er sich zu Joseph 11 derselben Maregel entschlieen mute. Siech und mit gebrochenem Herzen f 1790. starb (20. Februar 1790) der menschenfreundliche Kaiser im 49. Jahre seines Lebens. Joseph war ein schner Mann, sein Auge blau und seelenvoll. Auf seinem ehernen Standbilde in Wien prangen die Worte: Joseph Ii., der o . Tt fr das allgemeine Beste nicht lange, aber ganz lebte." 1790 1792. Aus Joseph den Ii. folgte sein Bruder Leopold Ii. 1790-1792. 55. Deutschland: die Vorlufer des Befreiungskrieges 1809. Hofer, Schill und Sraunschweig. I. Frankreich 17891809. 2. Erhebung der Tiroler unter Hofer 1809. Vertreibung der baierischeu Truppen. Schlacht bei Wagram. Die Franzosen zurckgeworfen. Friede zu Wien. Kapitulation Hofers. Neuer Ausbruch des Kampfes. Gesaugen-nhme Hofers; sein Tod 1810. 3. (Das Knigreich Westfalen; Ubermut Napoleons gegen Preußen seit dem Frieden von Tilsit 1807.) Major Schill und Herzog Wil- Helm von Braunschweig 1809. 1. Am 14. Juli 1789 war mit dem Bastillensturm zu Paris die Frankreich franzsische Revolution ausgebrochen. Frankreich wurde am 21. Sep-von tember 1792 zur Republik erklrt und Ludwig Xvi.1 am 21. Januar 1793 1789-1809. h^erichtet. Aber General Bonaparte gab der Revolution eine andere Wendung. Nachdem er sich durch seine Kriegsthaten2 die Zuneigung der Franzosen erworben, ward er im November 1799 zum ersten Konsul, im August 1802 zum Konsul auf Lebenszeit und im Mai 1804 als Na-poleon I. zum Kaiser der Franzosen erklrt. Er schlug hierauf die ver-einigten sterreicher und Russen1 bei Ansterlitz (2. Dezember 1805). Auch Preuen1 wurde von ihm niedergeworfen; mit den Sachsen1 vereint, verlor es die Schlachten bei Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806) und, mit Rußland verbndet, nach dem harten Kampfe bei Eylan (8. Februar 1807) die Schlacht bei Friedland (14. Juni 1807). Nichts schien dem franzsischen Eroberer widerstehen zu knnen. Noch einmal versuchte sterreich im Jahre 1809 den Kamps; aber nach dem Siege bei Aspern (21. Mai) wurde es bei Wagram (6. Juli) so geschlagen, da es sich zu dem harten Frieden von Wien (14. Oktober 1809) bequemen mute. Napoleon hatte 1 Ludwig Xvi. war 1774 seinem Grovater, Ludwig demxv. (S. 192), gefolgt. In sterreich folgte auf Leopold Ii. (s. o.) 1792 sein Sohn Franz Ii. 17921835^ Dieser legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder (S. 200 Anw. 4.) und nannte sich Franzi. Kaiser von sterreich. In Rußland war der Nachfolger Katharina der Ii. (<g. 195.) deren Sohn Paul I. 1796-1801; dann folgte dessen Sohn Alexander I 18011825. In Preußen regierte seit 1797 der Sohn Friedrich Wilhelm des Ii ls 197): Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. In Sachsen waren aus Friedrich August den Ii. (S. 192 Anm. 2.) 1763 Friedrich Christian und da dieser schon nach zwei Monaten starb, dessen Sohn Friedrich-Angust Iii. 1763 1827 gefolgt. o __ , . _ . . 2 Wir erwhnen: die Beschieung vou Toulou 1793; die Schlachten bei Lobt und Arkole 10. Mai und 15. November 1796, bei den Pyramiden und der Abu-kir 21. Juli und 1. August 1798 und den Sieg bei Marengo 14. Juni 1800.

4. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

6. Deutsche Geschichte - S. 7

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
durch die Lfte fuhr und seinen gewaltigen Hammer auf die Erde warf. An ihn erinnert noch der Donnerstag. Wodans Gemahlin war Freia. Sie beschtzte Familie, Haus und Herd. Ihr war der Freitag gewidmet. Die Gttin Nerthns der Hertha fuhr alljhrlich auf ihrem heiligen Wagen durch die Fluren; wo sie vorbei-gekommen war, da wuchs das schnste Getreide. Vor den Gottheiten hatte der Germane groe Ehrfurcht. Ihnen brachte er feine Opfer dar, um sich ihre Gunst zu erkaufen. Mitten im Walde unter einer heiligen Linde oder Eiche stand ein steinerner Altar. Fr den Gott opferte er dort gern das Beste, was er [an Vieh hatte. Bei solchen Gelegenheiten schonte der Germane auch sogar nicht seinen Liebling, das Pferd Vom Fleische der Opfertiere aen dann alle Anwesenden. Manchmal bluteten auch verhate Feinde auf den Altren. Wollten die Germanen die Zukunft wissen, so fragten sie weise Frauen oder sie warfen Runenstbchen auf weiem Tuche. Solche Stbchen waren aus Buchenholz und mit geheimnisvollen Zeichen versehen. Aus diesen whlten sie drei aus und deuteten die Zeichen auf ihnen. Von ihnen stammt das Wort Buchstabe." Die Germanen feierten sinnige Feste. Mit dem Herbst brach fr sie eine schlimme Zeit an. Der Sturm heulte durch den dichten Wald, und in den Blockhtten wurde es nie recht Tag. Die Götter zogen so erzhlte man sich von bannen oder versanken in einen tiefen Schlaf. Jung und alt freute sich, wenn endlich der 21. Dezember kam, denn von jetzt an stieg die Sonne langsam wieder hher, und das Licht hatte der die Finsternis gesiegt. Voll Jubel beging man darum das Fest der Wintersonnen-wende. Vor den Husern pflanzte die Jugend den immergrnen Tannenbaum und schmckte ihn mit bunten Bndern und Lichtern. Gegen Abend strmte groß und klein zu einer nahen Hhe. Da stand ein gewaltiger Pfahl, und auf seiner Spitze ruhte ein groes neues Rad, das Ju l, das mit Stroh und harzigen Spnen umwunden war. Junge krftige Bursche begannen es zu drehen, erst langsam, dann rascher und rascher, bis die Funken sprhten und die Flammen zuckten. Dann jauchzten alle und zndeten ihre Fackeln an dem heiligen Sonnenwendfeuer an. Behutsam trugen sie die Fackeln heim und setzten dort mit ihnen das erloschene Herdfeuer wieder in Brand. Bald schmorte ein saftiges Stck des Ebers, der Julbraten, am Spie. Julsuppe und Julbrot wurden aufgetragen, Bierhorn und Metbecher machten fleiig die Runde. In allen Htten herrschte Julsriede und Julsreude. Die Götter waren aus der Ferne zurckgekehrt oder aus ihrem Schlummer erwacht und zogen in den folgenden zwlf heiligen Nchten durch die Lfte. Den Frhling sahen die Germanen als ein Geschenk der Gttin Ostara an. Ihr zu Ehren feierten sie darum das Osterfest. Dann flammten von den Hhen mchtige Feuer auf, die den vollen Sieg der Sonne verknden sollten. Wenn der lngste Tag gekommen war, beging man das Fest der Sommersonnenwende. Abermals wurden gewaltige Holzste in Brand gesetzt, um die jung und alt frhlich tanzte.

7. Deutsche Geschichte - S. 195

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
X&asxef *" ^^;'"y' Sr"wok A~-f)f>>~v &2*^ - --,z ''Tv-.^y^^,,^ ; /^f". ^ Tedeum anstimmen. Friedrich erschien ganz allein, und als die Snger jubelnd mit Herr Gott, dich loben wir!" in die Musik einfielen, da sttzte er sein Haupt auf die Hand und weinte. 5. Die Bedeutung des Siebenjhrigen Krieges. Der ruhmvolle Aus-gang des Krieges war fr Preußen von groer Bedeutung. Das kleine Land zhlte fortan zu den europischen Gromchten. Aber nicht nur die Preußen schauten mit Stolz zu ihrem König empor, auch viele sonstige Deutsche sahen in ihm ihren Helden. Er erschien ihnen als der wahre Hter deutscher Ehre und als ein leuchtendes Vorbild hingebender Pflichttreue. Durch diese Eigenschaften ist Friedrich ein gewaltiger Erzieher des deutschen Volkes geworden. 6. Frankfurt im Siebenjhrigen Kriege. Das Jahr 1759 brachte fr Frankfurt groe Aufregung. Gleich am 2. Januar rckte eine Abteilung Franzosen in die Stadt ein. Nach mehr als drei Monaten fhrte Friedrichs General Ferdinand von Braunschweig ein Heer heran, um die Fremdlinge zu vertreiben. Bei Bergen kam es am Karfreitag zur Schlacht, an die heute noch eine in die Wand des Wirtshauses zum Heiligenstock eingemauerte Kugel erinnert. Doch Ferdinand wurde besiegt, und nun blieben die Franzosen fast vier Jahre in Frankfurt. Gewi waren sie lstige Gste; dennoch hat ihr Aufenthalt der Stadt einige wichtige Einrichtungen gebracht. Bis dahin gab es nmlich noch keine Numerierung der Huser. Jedes Haus trug seinen eigenen Namen. Der Einheimische wute genau, wo er Ben Nrnberger Hof, das Hans zum Falken oder zum Roten Hahn zu suchen hatte; den fremden Soldaten aber war es schwer, sich in der Stadt zurechtzufinden. Deshalb drngte der franzsische General darauf, da jedes Haus seine Nummer erhielt. Ebenso fehlte die Straenbeleuchtung. Der Brger, der abends ausging, nahm wohl eine Laterne mit. In unruhigen Zeiten brannten auerdem an den Straenecken Pechflammen. Der franzsische Befehlshaber erreichte es nun, da der Rat die Straen beleuchten lie. Vom 1. Januar 1762 an hatte man berall bescheidene Ollaternen. Das hellere Gaslicht strahlte erst vom Jahre 1845 ab. In jener Zeit hat sich ein opferwilliger Brger Frankfurts ein schnes Denkmal gesetzt: der Arzt Dr. Christian Senckenberg verwendete sein ganzes Vermgen zur Grndung der Stiftungen, die noch heute seinen Namen tragen. Zu ihnen gehren das Brgerspital, die Anatomie, der botanische Garten und eine groe Bibliothek. Friedrichs zweite Friedenszeit. \765 bis 1(786. 1 Die Heilung der Kriegsschden. Preußen bte eine halbe Million Einwohner durch den Krieg ein. Im Westen hatten die..Franzosen, im Osten die Russen gebrandschatzt; Schlesien war durch die sterreicher verheert. Uberall herrschten Armut und Elend, und schleunige Hilfe tat not. Der König verteilte aus seinen eignen Kornmagazinen der 40000 Scheffel Getreide' an die Bauern und gab ihnen 35000 Militrpferde. Viele Ansiedler wurden herbeigerufen, um die menschenleeren Gegenden zu bevlkern. In den Landstrichen, die im Kriege besonders gelitten hatten, 13"

8. Deutsche Geschichte - S. 198

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
198 einmal sy groe Dichter hervorbringen werde wie das Land jenseits des Rheins. 4. Friedrichs Lebensweise. Friedrich nannte sich den ersten Diener des Staates; darum wollte er nttch der ttigste sein. Frh stand er des-halb auf, im Sommer oft schon um drei, im Winter um fnf Uhr. Sein Kammerdiener hatte strengen Befehl, ihn rechtzeitig zu wecken. Jede Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung. Alle wichtigen Regierungsgeschfte be- Der Alte Fritz. Nach Menzel. sorgte er allein. Fr die Erholung blieb nur wenig Zeit brig; wie in seiner Jugend, so liebte er auch noch in spteren Jahren das Fltenspiel. Alljhrlich bereiste der König das Land, um die Truppen zu mustern und auch sonst berall nach dem Rechten zu sehen. Gro war stets der An-drang des Volkes; denn alle wollten den geliebten Herrscher begren. Fr jeden, der ein Anliegen hatte, war der freundliche König zu sprechen. Die armen Leute," pflegte er zu sagen, wissen, da ich ihr Landesvater bin; ich mu sie hren/'

9. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

10. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 222

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
222 Kaiser Friedrich derdritte. vor Paris mit durchgemacht. Hier erlebte er unter dem Jubel seiner Sol. daten am 18. Oktober seinen Geburtstag im Schlopark der franzsischen Könige zu Versailles, auch feierte er mit seinen Offizieren ein deutsches Weihnachtsfest, bei dem jeder [feiner Gste ein kleines Geschenk erhielt. Im Januar 1871 durfte er dann alle Vorbereitungen treffen fr die feierliche Kaiser-Proklamation, und am 18. Januar stand in der Spiegel-galerie seine glnzende Reckengestalt an des greisen Vaters Seite. Spter, nach der Besetzung von Paris, hat er auch die deutschen Truppen in der Hauptstadt besucht; aber sowohl der Kaiser als der Kronprinz hielten sich be-scheiden von einem stolzen Einzge in Paris zurck, um die Besiegten zu schonen. Dann kam jene der alles herrliche Heimkehr, bei der man sich jedes Fest-geprnge verbeten hatte und die doch eine ununterbrochene Kette von Festen war; denn an jeder Station wollte man den Kaiser und den Kronprinzen des Deutschen Reiches" sehen, und als sie in Berlin ankamen, da war des Jubels kein Ende. Kein Berliner blieb an dem Tage zu Hause, und an den Straen, durch die der Zug ging, war jedes Fleckchen besetzt; auf den Laternenpfhlen, auf den Dchern, sogar oben auf dem Brandenburger Tor drngte sich die Menge, und unter den Linden" wollte der Jum nicht enden, als der heimgekehrte Kronprinz sich mit seiner Familie am Fenster zeigte, sein jngstes Tchterchen im Arme haltend. Aber er verga nicht, da er nicht allein Berliner, da er jetzt Kronprinz des Deutschen Reiches war. Wenige Wochen spter ging er nach dem Sden und zog mit seinen lieben, bayerischen Soldaten in Mnchen ein. Auch dort scholl ihm der Jubel aller entgegen, und der Brgermeister sagte bei der Begrung: Es soll kein Zwiespalt mehr sein zwischen Nord und Sd!" Dichter und Maler aber stellten den Helden gern als Jung-Signrd dar, der den Drachen erschlgt. B. Der Kunstfreund. Nun erlebte Kronprinz Friedrich die langen Friedensjahre nach dem Kriege, und bescheiden ist er immer hinter seinem ehrwrdigen Vater zurckgetreten, wie es dem Kronprinzen" geziemte, auch als er schon der fnfzig Jahre alt war. Auch die groen Männer um seinen Vater hat er geehrt. Als ihn einst in einem Dorfe die Knaben mit Hurrarufen empfingen, sagte er: Jungens, schreit nur tchtig Hurra, hinter mit Zeichnung von W. Hecht (Hohenzollern-Jahrbuch 1897).
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 3
4 1
5 1
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 1
32 0
33 2
34 3
35 2
36 1
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 36
1 165
2 24
3 26
4 38
5 39
6 16
7 12
8 47
9 175
10 4
11 61
12 13
13 21
14 9
15 17
16 57
17 222
18 7
19 24
20 16
21 102
22 78
23 78
24 25
25 11
26 7
27 8
28 40
29 25
30 4
31 47
32 10
33 10
34 22
35 23
36 19
37 9
38 70
39 62
40 12
41 61
42 9
43 50
44 38
45 35
46 22
47 26
48 51
49 31
50 104
51 18
52 14
53 4
54 25
55 19
56 22
57 9
58 13
59 30
60 125
61 47
62 29
63 17
64 33
65 23
66 6
67 15
68 26
69 11
70 150
71 97
72 33
73 10
74 19
75 18
76 30
77 145
78 5
79 14
80 6
81 6
82 75
83 21
84 34
85 14
86 23
87 35
88 13
89 8
90 16
91 14
92 122
93 7
94 53
95 29
96 59
97 14
98 38
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 1
9 4
10 0
11 1
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 1
18 0
19 1
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 4
36 0
37 0
38 0
39 3
40 1
41 1
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 2
48 1
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 1
55 1
56 0
57 0
58 1
59 3
60 0
61 2
62 1
63 2
64 0
65 0
66 0
67 4
68 0
69 0
70 0
71 2
72 1
73 2
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 1
80 1
81 5
82 5
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 3
89 0
90 0
91 1
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 1
100 4
101 0
102 4
103 2
104 0
105 0
106 1
107 0
108 0
109 0
110 14
111 1
112 2
113 0
114 0
115 0
116 1
117 2
118 1
119 0
120 4
121 1
122 3
123 0
124 2
125 1
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 1
140 5
141 1
142 1
143 1
144 0
145 2
146 1
147 0
148 1
149 0
150 1
151 2
152 0
153 0
154 0
155 1
156 3
157 4
158 0
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 2
165 0
166 0
167 9
168 0
169 2
170 4
171 2
172 0
173 1
174 0
175 0
176 2
177 0
178 0
179 0
180 3
181 1
182 1
183 5
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 2
195 0
196 2
197 2
198 2
199 1