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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 58

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 58 — den Bürgern auf 6 Jahre gewählt werden, haben über alle Gemeinde- angelegenheiten zu beraten, über die Ausgaben für die Verwaltung und über die Aufbringung von Gemeindesteuern zu beschließen. i) Geschichtliche Bedeutung. Frankfurt hat schon frühe zu den bedeutendsten Städten Deutschlands gezählt und in der deutschen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt. Viele denkwürdige Gebäude und Denkmäler legen Zeugnis von seiner großen, reichen Vergangen- heit ab. In der alren Pfalz, die an der Stelle des jetzigen Saalhofes stand, haben einst die karolingischen Kaiser Hos gehalten. Im ehr- würdigen Dome ist so mancher deutsche Kaiser gekrönt worden. Im altertümlichen Kaisersaal des Römers haben die deutschen Fürsten oft beim festlichen Krönnngsmahl gesessen. Im Bundespalais hielt von 1815—1866 der deutsche Bundestag seine Sitzungen ab, und in der Paulskirche tagte 1848 das deutsche Parlament. Jin Hotel zum Schwan wurde 1871 der Friede mit Frankreich geschlossen. Goethe, Deutsch- lands größter Dichter, ist hier geboren. Durch die Einverleibung in den preußischen Staat im Jahre 1866 ist zwar die alte Reichsstadt- Herrlichkeit verloren gegangen; doch hat Frankfurt seitdem einen un- geahnten Aufschwung genommen und gehört heute zu den größten und schönsten Städten des Deutschen Reiches. 2. Westfalen. 42. Westfalen breitet sich in der Gestalt eines Dreiecks zwischen der mittleren Weser und dem Unterrhein aus. Es umfaßt den westlichen Teil des Weserberglandes, das Münsterland und das Sauer- fand. In den beiden ersteren Gebieten bilden Ackerbau und Viehzucht, in dem letzeren Berg- bau und Industrie die Haupt- erwerbsquellen der Bevölke- rung. Die Provinz besteht aus 3 Regierungsbezirken: Münster, Minden und Arns berg. Die Hauptstadt ist Münster im Münsterlande, 90g00 Einw. In dem großen Saale des Rat- Hauses wurde 1648 der West- fälische Friede geschlossen, An den Wänden hängen noch die Bilder der Gesandten, die die Verhandlungen führten. Im Süden der Münsterer Bucht liegt in äußerst fruchtbarer Umgebung Loest (sp. Söst). Andere größere Städte hat das Münsterland, da die Industrie hier fehlt, nicht auszuweisen. An der Weser, in der Nähe der Westfälischen Pforte, Abb. 36. Die Provinz Westfalen.

2. Europa ohne Deutschland - S. 183

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
183 — verbinden die beiden Städte. Boston, 1ß Mill. Einw., ist die bedeutendste Uni- versität Amerikas. Philadelphia, 1300000 Einw., treibt großen Buch- Handel (das amerikanische Leipzig) und ist Hauptausfuhrplatz für Petroleum. Baltimore, */2 Mill. Einw., hat großen Tabaks- und Mehlmarkt. Washing- ton. 330000 Einw., ist die Bundes- Hauptstadt der Union. 5. Verfassung und Bevölkerung. Die „Vereinigten Staaten von Amerika" bilden eine Republik, die sich aus 48 Staaten, 2 Territorien und dem Bundesdistrikt Colum- bia zusammensetzt. Die Gesamtregie- rnng hat ihren Sitz in Washington; an ihrer Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. — Die Bevöl- kerung ist größtenteils englischen Ur- sprnngs. Deshalb sind die englische Sprache und der Protestantismus vor- herrschend. An zweiter Stelle steht das deutsche Element mit etwa 11 Mill. Ihm verdankt die Union sehr viel. Die Deutschen haben vor allem die amerikanische Landwirtschaft entwickelt. Wichtige Industrien, z. B. die Papier- und Lederfabrikation, die Bierbrauerei, sind von Deutschen eingeführt worden; in Wissenschaft und Kunst, besonders in der Musik, haben die Deutschen stets eine hervorragende Rolle gespielt. Durch Schulen, Vereine und Zeitungen ist man bestrebt, das Deutschtum zu stärken und das Bewußtsein der deut- schen Herkunft auch in den Nach- kommen der deutschen Einwanderer wachzuhalten. — Die Bewohner der W, »Iii« "illmöilllj iuill&li! Ii« Im I -tili Iii; Toiir! § 140. Abb. 112. Ein Wolkenkratzer.

3. Europa ohne Deutschland - S. 180

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 180 — schlachtet werden, — Ebenfalls am Michi- gansee liegt Milwankee, 375000 Einw., eine fast ganz deutsche Stadt; auch in Cincinnati, 370000 Einw., leben viele Deutsche. e) Die Kanadischen Seen und der Niagarafall. Die Nordostgrenze des Mississippibeckens wird von den Kanadi- schen Seen, dem Oberen-, Hnron-, Michi- gan-, Erie- und Ontario-See, gebildet. Diese Seen bedecken ein Gebiet, das un- gefähr so groß ist wie Preußen westlich der Oder, und liegen auf einem Tafelland in Stufen übereinander. Nur Michigan- und Hnronsee haben die gleiche Höhenlage. Alle stehen miteinander in natürlicher Verbin- dnng. Der Verbindungsstrom zwischen Erie- und Ontariosee bildet den berühmten Niägarasall. In einer Breite von 1150 m stürzt der Fluß 49 m in die Tiefe. Un- mittelbar vor dem Sturz teilt ihn eine Insel in den amerikanischen und den kana- dischen Fall, der seiner Form halber auch der Hufeisenfall genannt wird. Die mäch- tigen Wassermassen bieten in ihrem Sturz ein prächtiges Schauspiel. Sie verursachen ein Getöse, das die Erde erzittern läßt und bei günstigem Wind 50 km weit gehört wird. Mit Recht nennen die Indianer den Wasserfall Niägara, d. h. Donnerwasser. Unterhalb des Falles tosen die Wasser in einem engen, tief eingeschnittenen Canon weiter. 77 m über dem Wasserspiegel führt eine 260 in lange Brücke über den Fluß. Die Kraft des Wasserfalles wird in elektrische Energie umgesetzt, die zahl- reiche Maschinen treibt. Der Niägarasall wird durch einen Kanal umgangen, der die Verbindung für die Schiffahrt zwischen Erie- und Ontariosee herstellt.

4. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

5. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 23

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 23 — selbe Seefahrer die Ostküste Nordamerikas bis Florida. 1500 traf der Portugiese Cabral (fabral), durch widrige Winde verschlagen und durch die Äquatorialströmung fortgetrieben, unvermutet auf die Ostküste Südamerikas, und nachdem Balbao die Landenge von Panama überschritten und das jenseitige Meer erreicht hatte, welches er, weil er von N kam, die Südsee nannte, brach sich die Über- zeugung Bahn, daß man es mit einem neuen Erdteil zu tun habe. Zur Gewißheit gelangte man, als Ferdinand Magalhäes 1520 die nach ihm benannte Straße durchsegelte, den Stillen Ozean durch- schnitt und am 16. März auf einer Insel der Philippinen landete. Das Innere Südamerikas wurde schon in den ersten beiden Jahrzehnten nach Kolumbus in großen Zügen aufgehellt; aber die genauere Kenntnis ist erst durch Alexander von Humboldt (1799 bis 1812) und in der neuesten Zeit durch Güßfeld, o. d. Steinen u. a. uns vermittelt worden. Nordamerika wurde allmählich durch die Einwanderer bekannt, die von O her nach und nach das Innere überfluteten. Nur die Entdeckung des äußersten N blieb der neueren Zeit vorbehalten. Am Anfange des vorigen Jahrhunderts drangen John (dschonn) und James (dschems) Roß und Parry (pärri) weit in die polare Insel- welt vor. Franklin (fränklm) segelte 1845 zur Aufsuchung der Nordwestpassage aus, blieb aber verschollen; ihre Aufsindung gelang 1850—1854 Mac Elure (mäck klur). Er hat sie jedoch nicht aus- schließlich zu Schiff, sondern nach Verlassen desselben größtenteils mit Schlitten passiert. Dagegen hat Amuudsen (1906) zum ersten Male die nw-e Durchfahrt mit demselben Schiff und derselben Mannschaft mit nur einer unfreiwilligen Überwinterung zurückgelegt. Den äußersten Punkt hat in neuester Zeit Peary (piri) entschleiert. Ihm verdankt man die n-e Begrenzung des Binneneises, sowie den sicheren Nachweis der Jnselnatur Grönlands, das bei 83° 29' n. Br. endet und durch einen Archipel noch ein Stück gegen den Pol hin fortgesetzt wird. Auch ist er auf der amerikanischen Seite des Polargebiets (1906) bis 87° 6' n. Br. vorgedrungen, hat also unter allen Polarforschern die höchste n-e Breite erreicht Oberflächengestalt und Flußentwicklung. Die Westküste Ame- rikas begleitet ein fast ununterbrochener Gebirgswall vom Bering- meer bis zum Kap Hoorn (eine Strecke, die gleich ist der Entfernung der Südfpitze Afrikas vom asiatischen Ostkap): die Cordilleren K Unmittelbar fällt die Küste zum Großen Ozean und rafch zu be- deutenden Tiefen ab. Auf der atlantischen Seite dagegen lagern fünf isolierte Bodenerhebungen: das Felsplateau von Labrador, das appalachische Gebirgssyftem, die Gebirge der West- indischen Inseln, das Hochland von Guayana und das Brasilische Bergland. Zwischen ihnen sendet die in der Mittel- 1 ©. den Abschnitt: Die Polargebiete. 2 Schnur, weil das Gebirge einer Schnur gleich den Saum des Ozeans einfaßt.

6. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 50

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 50 — Die Mammuthöhle am Green River soll als die größte bekannte Höhle der Erde eine Gesamtentwicklnng von mehr als 200 km "haben und mit dem untersten ihrer fünf Stockwerke 105 m unter die Erdoberfläche reichen. Im n-en Teile hat die Eiszeit eine mächtige Geschiebemergel- schicht aufgelagert. Die Oberfläche des Bodens ist darum hier durchgängig von hoher Fruchtbarkeit, während das Innere reiche Schätze an Steinkohlen, Petroleum und Eisenerzen birgt. Das w-e Tafelland erhebt sich in zwei Stufen, einer niederen, den Prärien^, und einer höheren, denplains^ (plsns), letztere im S. Llano Estacado^ genannt. Zwischen Missouri und Platte überragen die regenarme höhere Stufe die Black Hills, „die bei ihrer nw-en Richtung sich als ein außer Verband geratenes Stück des Felsengebirges darstellen". Die Oberfläche der Prärie ist zumeist Löß, vielfach durch die reichliche Beimengung halbverwester Pflanzenstoffe schwarz gefärbt und darum von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Darum wird auch heute ö von 100° w. L, der Ge- treidebau, besonders der Anbau von Mais und Weizen, in sehr großem Umfange und mit ausgezeichnetem Erfolge betrieben, so daß das Gebiet gegenwärtig geradezu als eine Hauptanbaustätte dieser Feldfrüchte bezeichnet werden muß. Der Mississippi, der ö vom Oberen See dem Jtaskasee entströmt, greift mit seinen Nebenflüssen weit nach O und W aus und verbindet wie mit gewaltigen Armen die ö-e und w-e Hälfte des Erdteils. Kanäle setzen sein Gebiet mit den Großen Seen und dadurch auch mit dem Atlantischen Ozean in Verbindung. Die Niederung zu beiden Seiten des Stromes ist ein Tief- landstreifen, der etwa vom Zusammenflusse mit dem Ohio an all- mählich breiter wird und im S in die Küstenniederung des Golfes von Mexiko übergeht. Der Mississippi wird schon 450 km von seiner Quelle an schiffbar. Etwa in der Mitte seines 4000 km langen Laufs nimmt er den bedeutend längeren und wasserreicheren Missouri auf, so daß der Gesamtlauf des Mississippi-Missouri 6750 km beträgt; das Stromgebiet hat eine Größe von 2^4 Miß. qkm. Nahe der Ein- mündung des Missouri liegt St. Louis (ßent luis), der Mittelpunkt der Schiffahrt im Stromnetz des Mississippi-Missouri. Das Delta, das unterhalb von New Orleans (nju orlins), dem Hauptverschiffungsort der Baumwolle, beginnt, ist so groß wie Ostpreußen. Von den Mündungen ist der Südwest-„Paß" die be- deutendste. Die Ufer des Stromes sind meist flach; nur an einigen Stellen treten Terrassen an das linke User heran. Da das Land, besonders im unteren Teile, sogar unter den Flußspiegel sinkt, so ist es sumpsig und der Ausenthalt für den Weißen gefährlich. Mit Ausnahme der kultivierten Gegenden ist es völlig mit Wald bedeckt. 1 Wiese, Aue. 2 eben flach. 3 Abgesteckte Ebene, weil man den Weg durch sie mit Stangen abgesteckt hatte.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 198

1883 - Leipzig : Kesselring
198 Aeue Geschichte. und hingen unordentlich herunter. Der spanische Tabak, von dem er stets zwei gefllte Dosen bei sich trug, entstellte selbst sein Angesicht. Das Auge aber behielt sein durchbohrendes Feuer. -Kaiser Joseph berlebte den groen König nur um einige Jahre. Der Schmerz, fast alle seine wohlgemeinten Entwrfe scheitern zu sehen, beschlen-nigte seinen Tod. In den Niederlanden brach (1789) ein offener Aufruhr aus, der ihn zur Rcknahme seiner wichtigsten Reformen veranlat, und in Ungarn nahm Adel und Volk eine so drohende Stellung an, da er sich zu Joseph 11 derselben Maregel entschlieen mute. Siech und mit gebrochenem Herzen f 1790. starb (20. Februar 1790) der menschenfreundliche Kaiser im 49. Jahre seines Lebens. Joseph war ein schner Mann, sein Auge blau und seelenvoll. Auf seinem ehernen Standbilde in Wien prangen die Worte: Joseph Ii., der o . Tt fr das allgemeine Beste nicht lange, aber ganz lebte." 1790 1792. Aus Joseph den Ii. folgte sein Bruder Leopold Ii. 1790-1792. 55. Deutschland: die Vorlufer des Befreiungskrieges 1809. Hofer, Schill und Sraunschweig. I. Frankreich 17891809. 2. Erhebung der Tiroler unter Hofer 1809. Vertreibung der baierischeu Truppen. Schlacht bei Wagram. Die Franzosen zurckgeworfen. Friede zu Wien. Kapitulation Hofers. Neuer Ausbruch des Kampfes. Gesaugen-nhme Hofers; sein Tod 1810. 3. (Das Knigreich Westfalen; Ubermut Napoleons gegen Preußen seit dem Frieden von Tilsit 1807.) Major Schill und Herzog Wil- Helm von Braunschweig 1809. 1. Am 14. Juli 1789 war mit dem Bastillensturm zu Paris die Frankreich franzsische Revolution ausgebrochen. Frankreich wurde am 21. Sep-von tember 1792 zur Republik erklrt und Ludwig Xvi.1 am 21. Januar 1793 1789-1809. h^erichtet. Aber General Bonaparte gab der Revolution eine andere Wendung. Nachdem er sich durch seine Kriegsthaten2 die Zuneigung der Franzosen erworben, ward er im November 1799 zum ersten Konsul, im August 1802 zum Konsul auf Lebenszeit und im Mai 1804 als Na-poleon I. zum Kaiser der Franzosen erklrt. Er schlug hierauf die ver-einigten sterreicher und Russen1 bei Ansterlitz (2. Dezember 1805). Auch Preuen1 wurde von ihm niedergeworfen; mit den Sachsen1 vereint, verlor es die Schlachten bei Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806) und, mit Rußland verbndet, nach dem harten Kampfe bei Eylan (8. Februar 1807) die Schlacht bei Friedland (14. Juni 1807). Nichts schien dem franzsischen Eroberer widerstehen zu knnen. Noch einmal versuchte sterreich im Jahre 1809 den Kamps; aber nach dem Siege bei Aspern (21. Mai) wurde es bei Wagram (6. Juli) so geschlagen, da es sich zu dem harten Frieden von Wien (14. Oktober 1809) bequemen mute. Napoleon hatte 1 Ludwig Xvi. war 1774 seinem Grovater, Ludwig demxv. (S. 192), gefolgt. In sterreich folgte auf Leopold Ii. (s. o.) 1792 sein Sohn Franz Ii. 17921835^ Dieser legte 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder (S. 200 Anw. 4.) und nannte sich Franzi. Kaiser von sterreich. In Rußland war der Nachfolger Katharina der Ii. (<g. 195.) deren Sohn Paul I. 1796-1801; dann folgte dessen Sohn Alexander I 18011825. In Preußen regierte seit 1797 der Sohn Friedrich Wilhelm des Ii ls 197): Friedrich Wilhelm Iii. 1797-1840. In Sachsen waren aus Friedrich August den Ii. (S. 192 Anm. 2.) 1763 Friedrich Christian und da dieser schon nach zwei Monaten starb, dessen Sohn Friedrich-Angust Iii. 1763 1827 gefolgt. o __ , . _ . . 2 Wir erwhnen: die Beschieung vou Toulou 1793; die Schlachten bei Lobt und Arkole 10. Mai und 15. November 1796, bei den Pyramiden und der Abu-kir 21. Juli und 1. August 1798 und den Sieg bei Marengo 14. Juni 1800.

9. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 163

1883 - Leipzig : Kesselring
Der dreiigjhrige Krieg 16181648. 163 heischig, gegen die Schweden selbst die Waffen zu kehren. Das evangelische Deutschland zrnte sehr auf den Kurfrsten, doch bald verglichen sich auch die brigen Stnde, Hessen ausgenommen, mit dem Kaiser. Die Lage der Verbindung Schweden wurde hierdurch so bedenklich, da Oxenstierna sich nach Paris Schwedens begab, um von Frankreich krftigere Untersttzung als bisher zu erhalten. Dort regierte noch Ludwig Xiii. (16101643), der schwache Sohn (S. 155) Heinrich des Iv., oder vielmehr sein kluger Minister, der Kardinal Richelieu. Schon lange hatte dieser die Not sterreichs und ganz Deutschlands mit tckischer Freude betrachtet. Er wollte Frankreich durch deutsche Provinzen vergrern und hoffte, seinen Plan um so leichter ins Werk setzen zu knnen, je mehr der Brgerkrieg jene Lnder zerrttete. Darum hatte er Geld und Versprechungen nicht gespart, die Deutschen in Uneinigkeit zu erhalten. Die Schweden hingegen waren von ihm bisher nur mig untersttzt worden, weil ihre bermacht seine Absichten gefhrden konnte. Bei dem neuen Glcks-Wechsel aber sagte er denselben und ihren Verbndeten reichliche Untersttzung an Geld und Mannschaften zu, bedang sich jedoch das Elsa und die Rhein-festung Philippsburg1 als Entschdigung aus. Whrend nun Bernhard von Weimar glcklich am Rhein focht, rckten die Schweden aus Pommern (so weit waren sie zurckgetrieben) unter Bauers Anfhrung nach Brandenburg vor. Bei Wittstock1 schlugen sie (4. Oktober Wittstock 1636) das vereinigte sterreichisch-schsische Heer, breiteten sich dann in Sachsen 1636-ans und nahmen an dem Lande fr den Abfall des Kurfrsten schreckliche Rache. 2. Als im folgenden Jahre (1637) Kaiser Ferdinand Ii. starb und ihm sein Sohn Ferdinand Iii., der Sieger von Nrdlingen, folgte, glaubten Ferdinand viele an baldige Beilegung des verderblichen Kampfes. Aber erst nach elf Iil Iahren sollte das Friedenswerk zustande kommen. Wegen Religionsfreiheit war 163757. der Krieg begonnen worden, und Eroberungssucht und eigenntzige Absichten spannen ihn fort. Frankreich und Schweden wollten sich auf Kosten Deutsch-lands vergrern, die deutschen Fürsten sich unabhngig von Kaiser und Reich machen. So glich unser unglckliches Vaterland einer groen Beute, in welche sich inlndische Fürsten mit auswrtigen zu teilen strebten. In den Iahren 1637 und 1638 verfolgte der Herzog Bernhard von Bernhard v. W eim a r seine Siegesbahn am Rhein. Er schlug die Kaiserlichen (21. Februar am 1638) bei Rheinfelben 1 und nahm biefe Stadt sowie Freiburg1 ein. Spter (17. Dezember 1638) mute sich auch bte Festung Breisach der Schlssel zum Elsa, an ihn ergeben. Diese Eroberungen gebachte der Sieger zum Grundstein seiner knftigen Herrschaft am Rhein zu machen. Allein dadurch geriet er mit dem franzsischen Hose, welcher sich selbst diese Lnder zueignen wollte, in verdrieliche Unterhandlungen, und die franzsischen Hilfsgelber blieben aus. Dennoch rstete sich Bernhard zu dem nchsten Felb-zuge. In Reuenburg1 aber wrbe er pltzlich krank und starb schon nach Bernhard vier Tagen (18. Juli 1639), im 35. Jahre seines Lebens. Er selber hielt t 1639. sich fr vergiftet, und ein bamaliger Schriftsteller sagt: Weil Bernharb sich nicht bewegen lie, nach der Franzosen Pfeife zu tanzen, lieen sie ihm 1 Philippsburg, Stadt am rechten Rheinufer, oberhalb Speier. Wittstock, Stadt in der Provinz Brandenburg, nordstlich von Berlin. Rheinfelden, Stadt am linken Rheinnfer (Schweiz), oberhalb Basel. Freiburg, S. 115 Anrn. 2. Breisach, d. i. Altbreisach, Stadt am rechten Rheinufer, westlich von Freiburg. Neuenburg, Stadt am rechten Rheinufer, unterhalb Basel. 11*

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 179

1883 - Leipzig : Kesselring
Ludwig Xiv. 16431715. 179 Doch bestand er darauf, da die in der Pfalz (in 1922 Ortschaften) mit Gewalt eingesetzte katholische Konfession beibehalten werden msse. Bald aber zeigte es sich, warum Ludwig bei dem letzten Vergleiche so nachgiebig gewesen war. Er hatte nur Frieden geschlossen, weil ein Ereignis in naher Aussicht stand, bei dem er noch grere Eroberungen zu machen ge-dachte. Es war dies das Ableben des Knigs von Spanien, Karl des Ii. (S. 172 Anm. 1.), mit dem die dort herrschende Linie des Hauses Habsburg zu Ende ging. Bei dem Thronwechsel wollte Ludwig Xiv., da seine verstorbene Gemahlin eine Schwester Karl des Ii. gewesen war, Ansprche auf die spanische Monarchie erheben, und er traf jetzt Vorkehrungen, dieselben mit Nachdruck zu verfechten. In dem Kriege aber, der sich nachmals wegen dieser Erbschaft entzndete, in dem spanischen Erbfolgekriege (S. 180) fand Ludwig an dem kaiserlichen Feldherrn, dem Prinzen Eugen, einen Gegner, der ihn fr seine Lndersucht hart zchtigte. Vi. Prinz Eugen, der edle Ritter", geb. 1663, t 1736. Eugens Jugend; abgewiesen von Ludwig dem Xiv., nimmt sterreichische Dienste; gegen die Trken. Schlacht bei Mohacz 1687, bei Zenta 1697. Friede zu Karlowitz 1699. Eugens Charakter und Auere. Eugen, geboren (1663) und erzogen zu Paris, stammte aus einer Seitenlinie der Herzge von Savoyen^ und war der jngste von fnf Brdern, Enciens Wegen seines schwchlichen Krpers wurde er zum geistlichen Stande bestimmt Jngenb. und schon als Knabe von Ludwig dem Xiv. oft scherzend das btlein" ge-nannt. Allein Eugen fand weit mehr Gefallen an den Schriften der Alten und namentlich an Kurtius'3 Leben Alexander des Groen, als an den theo-logischen Bchern und zog es vor, nach dem frh erfolgten Tode seines Baters, die kriegerische Laufbahn zu betreten. Er bat bei Ludwig dem Xiv. um eine Stelle im Heere, wurde aber abschlgig beschieden. Erzrnt hierber, begab sich der 19 jhrige Eugen nach Wien; Kaiser Leopold (S. 173) nahm ihn freundlich auf und ernannte ihn zum Rittmeister. In dieser Stellung zeichnete sich Eugen bei der Befreiung Wiens (S. 176) so aus, da ihm die Fhrung eines Dragonerregiments anvertraut wurde. Dennoch veranlagte seine schwchliche Figur und sein grauer Obermantel, in dem er fters auszureiten pflegte, die kaiserlichen Soldaten zu dem Scherze: der kleine Kapuziner werde wohl nicht vielen Trken den Bart ausraufen." Aber Engen wute sich bald mehr Ansehen zu verschaffen. In den folgenden Trkenkriegen (Schlacht bei Mohacz3 1687) fhrte er die Auf- Mohacz trge des kriegserfahrenen Herzogs von Lothringen (S. 176) so geschickt aus, 1687. da ihn dieser bei seiner Rckkehr nach Wien dem Kaiser mit der Versicherung vorstellte: In dem jungen Helden blhe der erste Feldherr seines Jahr-Hunderts auf." Dieses Wort ging in Erfllung; schon 1693 war Engen ^enta Feldmarschall und 1697 schlug er die Trken bei Zenta3 so aufs Haupt, 1697. 1 Savoyen, Landschaft sdlich vom Genfer See, ursprnglich zum arelatischen Reich (S. 92 Anm. 1) gehrend, wurde 1416 vom Kaiser Sigismund zum Herzog-tum erhoben. Infolge seiner Lage schlo es sich bald an sterreich, bald an Frankreich (S. 131) an. 2 Qnintns Kurtius Rusus, rmischer Geschichtsschreiber, der wahrscheinlich unter dem Kaiser Klaudius (S. 57) lebte. Er schrieb 10 Bcher de rebus gestis Alexandri Magni, von denen aber die ersten zwei verloren gegangen sind. 3 Mohacz, S. 130 Anm. 2. Zenta, Marktflecken am rechten Theiufer . 7 km unterhalb Sz'egedin. 12*
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