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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 27

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Patroklos' Tod. 27 andern Griechen aber schickten dem Priester seine Tochter zurück. Der kluge Odysseus zog hin und brachte dem Apollon das heilige Opfer, und alsbald erlosch die Pest. — Als nun aber die Kämpfe wieder begannen, merkten die Troer bald, daß der tapferste Grieche fehlte, und immer mutiger wagten sie sich aus den Toren hervor. Wohl kämpften die griechischen Helden, besonders Agamemnon, Aias und Odysseus, tapfer; aber es kam dahin, daß Hektor, der tapferste Sohn des Königs Priamos, das ganze Feld zwischen der Stadt und dem Lager eroberte und die Nacht dicht neben den Hütten der Griechen verbrachte. Da schickten die Griechen in der Not bei Nacht eine Gesandtschaft an Achill. Odysseus und Aias, seine Freunde, wurden ausgesandt, und sie versprachen ihm im Namen Agamemnons nicht nur, daß er das geraubte Mädchen wiederhaben solle, sondern sie zählten ihm eine Menge Schätze auf, darunter sieben schöne Sklavinnen, die Agamemnon ihm schicken würde, wenn er wieder mitkämpfte, aber Achilleus blieb trotzig, er wollte nicht. — Am nächsten Morgen brachen dann gar die Troer ins Lager ein, und es entbrannte ein wilder Kampf um das erste Schiff, dem sie sich näherten. Der gewaltige Aias sprang auf das Verdeck und stieß mit langer Stange jeden Feind zurück; aber immer mehr Troer kamen mit Feuerbränden herbei, dem Aias wurde seine Stange aus der Hand geschlagen, er mußte fliehen, und das Schiff ging in Flammen auf. 5. Patroklos' Tod. Der Flammenschein drang bis ans Ende des Lagers zum Achilleus, und kaum ertrug es dieser, länger müßig zu sitzen; aber er wollte nicht, er hatte geschworen. Da flehte ihn sein Freund Patroklos an: „Willst du, Grausamer, noch immer nicht kämpfen, so laß wenigstens mich in die Schlacht ziehen! Alle griechischen Führer sind verwundet, und ein Schiff brennt schon. Ich muß helfen! — Aber gib mir deine Myrmidonen mit, gib mir auch deine Rüstung und deinen Wagen! Vielleicht halten mich dann die Troer einen Augenblick für dich und fliehen ans dem Lager!" Zögernd willigte Achilleus ein, doch ließ er sich von dem Freunde versprechen, daß er nur das Lager retten, nicht aber die Feinde nach der Stadt hin verfolgen wollte. Dann spornte er selbst die Seinen zur Eile an, ließ die Götterrosse an den Wagen schirren und gab dem Patroklos seine Rüstung. Im Nu war die Schar gerüstet und stürmte dahin. Achilleus aber flehte zum Zeus, er möge das Lager retten, ihm aber den Freund gesund zurückführen; — doch nur die eine der Bitten sollte erfüllt werden. Als die Troer die Myrmidonen heranstürmen sahen, als sie Patroklos in den Waffen Achills sahen, riefen alle: „Achilleus kommt!" und stoben in wilder Flucht hinweg. Wer konnte, rettete sich über den Graben, andre wurden von Patroklos und den Seinen erschlagen, andre stürzten im Gedränge vom Wagen herab und wurden von den Rädern zermalmt. — So hatte Patroklos das Lager gerettet; aber er vergaß sein Versprechen und stürmte dem fliehenden Hektor nach ins Feld. Bis an die Mauern von Troja kam

2. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 27

1887 - Leipzig : Kesselring
Einigungspunkte der Griechischen Staaten. 27 13. Einigungspuntte der Griechischen Staaten. I. Das Orakel M Delphi. Die Stadt Delphi. Schlucht am Parna. Vorbereitung zum Befrageu des Ora-kels. Pythia. Die Antwort. Nutzeu, aber auch Mibrauch der Orakel. Unter den Orakeln Griechenland war das des Apollo zu Delphi Delphi, das angesehenste und einflureichste. Delphi, eine kleine Stadt, lag am Abhang des Gebirges Parna, in beffen Schluchten ein Erbschlunb war, der einen berauschenben Dampf ausstie. Wer biesen Dampf einatmete, geriet in Verzckung, in der er, wie man annahm, von der Gottheit begeistert, ihren Willen terknben und die Zukunft enthllen knne. Der Ruf hier-von lockte aus den entferntesten Gegenben Menschen herbei. Ehe die Fragenben von der zahlreichen Priesterschaft zugelassen wrben, muten sie zunchst die blichen Geschenke fr Apollo nieberlegen und sich dann durch Opfer, Fasten und Beten vorbereiten. Waren weiter die Punkte, der welche man Entscheibung wnschte, schriftlich eingereicht, so setzte sich die Priesterin, Pythia genannt, auf den Dreifu, welcher der die Kluft ge- Pythia. stellt war. Allmhlich geriet sie hier durch das Einatmen der Dmpfe in Aufregung, und unter krampfhaften Zuckungen stie sie einzelne Worte aus, welche die Priester aufzeichneten und zu einer oft zweibentigen Antwort zusammensetzten. Anfangs wirkten die Orakel wohtthtig: sie beschwichtigten den Ehrgeiz einzelner Staaten, erteilten verstnden Rat und verschafften den Gesetzen die gttliche Billigung und hheres Ansehen. Aber spter haben gelbgierige Priester und ehrgeizige Felbherren die Orakelsprche auch zu eigenntzigen Zwecken gemibraucht. Ii. Die Nationalspiele. Die Nationalspiele. Erneuerung der Olympischen Spiele 776; Dauer derselben. Die Spiele selbst, im Stadium und Hippodrom; die Kampfrichter; die Preise. Diagoras. Pindar. Die geistigen Kmpfer (schylus, Sophokles, Euripides; Herodot). Die Olympiaden. Die Pythischen, Jsthmischen und Nemeiscben Spiele. Im westlichen Peloponnes in der Lanbschast Elis lag ein heiliger, dem Zeus geweihter Hain, Olympia genannt. Schon Herkules hatte hier Olympia. Nationalspiele angeorbnet, aber sie waren in Vergessenheit gekommen und erst 776 aus Anraten des Delphischen Orakels wieber erneuert werben. Alle vier Jahre, im Juli, wrben sie fnf Tage lang gefeiert. Alle freien, unbescholtenen Griechen brsten teilnehmen; Fremben war der Zutritt versagt. Jeber Grieche suchte wenigstens einmal den Olympischen Spielen beizuwohnen, und so fanbten nicht nur alle Gaue des Festlanbes, fonbern auch die benachbarten Inseln und die entfernteren Pflanzstbte in Italien, Asien und Afrika ihre Festgenosfen. Whrenb der Feier herrschte Waffenruhe, und die bittersten Feinde gingen in Elis friebltch nebenein= anber her. Der Platz, auf welchem die Spiele ftattfanben, war eben und durch eine Mauer in zwei Teile gef(hieben. Die eine Abteilung, das Stabium, Stadium, war 200 Meter lang und biente fr die Wertkmpfe zu Fu; die anbere, das Hippobrom, 400 Meter lang, war zum Wagenrennen bestimmt.hippodrom. Ringsherum saen auf erhabenen Sitzen Tausenbe von Zuschauern, beren Zuruf die Kmpfer anfeuerte, lobte ober schmhte. Mit Sonnenaufgang begannen die Spiele, nachbem die Nacht vorher

3. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. IX

1883 - Leipzig : Kesselring
Vorrede. Ix Es wurden aber smtliche Biographien einer nochmaligen, grnd-lichen Durchsicht und teilweiser Umarbeitung unterzogen. Unwichtigere Nebeuparteien kamen in Wegfall, während wichtigeren Persnlichkeiten eine eingehendere Behandlung zu Teil wurde. Innaderg, Michaelis 1860. Vorrede zur dritten und vierten Auflage. Bei der Durchsicht der dritten (Dezember 1864) und vierten Auflage beschrnkte man sich auf die Berichtigung irriger Angaben und die ntigen Verbesserungen in der Darstellung. Auerdem wurde in einem Anhange die Aussprache vorkommender Fremdwrter beigefgt. Ammberg, Mrz 1869. Borrede zur fnften, sechsten und siebenten Auflage. Da die fnfte Auflage (November 1873), um vielfach ausgesprochenen Wnschen zu gengen wie solches schon frher bei dem ersten Kur-sus geschehen ebenfalls bis auf die Neuzeit fortzufhren war, so ha-ben sich in den frheren Biographien bei Bearbeitung sowohl der 5., als der 6. (Mrz 1875) und 7. Auflage einige Krzungen in im-wesentlicheren Partien ntig gemacht, damit der Umfang des Buches das seitens der Schule im Laufe eines Jahres zu bewltigende Ma nicht berschreite. Annaberg, Juni 1876. Entsprechend der beim ersten Kursus eingetretenen Bercksichtigung der deutschen Sage ist letzterer auch in der neuen Auflage des zwei-teu Kursus Raum gegeben worden, indem die Biographien Wieland der Schmied und Roland eingefgt wurden. Ebenso ist das Buch, welches, wie selbstverstudlich, in neuer Orthographie erscheint, mit einem sorgfltig gearbeiteten Register, in welches man die Aussprache der vorkommenden Fremdwrter einge-schaltet, ausgestattet worden. Innaberg, April 1883. Vorrede zur achten Auflage. Die Verfasser.

4. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 17

1883 - Leipzig : Kesselring
Aristodemus 743724 vor Chr. 17 bald zwei vor allen andern hervor. Das waren Sparta und Athen. Lykurg hatte 888 jenem eine kriegerische Verfassung gegeben, und die Spar-taner warteten nur auf Gelegenheit, sich mit einem Gegner zu messen. Diesen sanden sie bald in den benachbarten Messeniern^. Nachdem kleinere Streitigkeiten vorangegangen waren, nahmen die Spartaner die Grenzfeste Amphea weg und entzndeten dadurch den ersten 1. meffenu messenischen Krieg, der zwanzig Jahre lang (743724) mit der grten Erbitterung gefhrt wurde. 2. Die Messenier verloren durch jenen ungerechten Angriff den Mut nicht. Sie bten sich eifrigst in den Waffen, vergalten Streifzug mit Streif-zug und konnten schon nach fnf Iahren den Spartanern eine blutige Feld-schlacht liefern, in welcher der Sieg unentschieden blieb. Doch neigte sich spter der Vorteil auf die Seite der Spartaner, weshalb die Messenier ihre Binnenstdte verlieen und sich in die feste Bergstadt Jthome ^ zurckzogen. Jthome. Als sie von hier aus das Orakel um Rat fragten, erhielten sie zur Antwort: Weihet eine reine Jungfrau aus kniglichem Stamme den Gttern der Unterwelt, und retten werdet ihr Jthome!" Da bot Aristodemus, der Aristode-sptere König von Messenten, freiwillig seine Tochter zum Opfer dar. Und mu8-als deren Brutigam Einwand dagegen erhob, rief der erzrnte Vaters Ich will dir zeigen, du Unverschmter, da dieses Recht mir zusteht!" ergriff ein Messer und ttete seine Tochter. Die Spartaner wurden nun mehrmals zurckgeschlagen, zumal seit Aristodemus Herrscher in Messenien geworden war. Dennoch verzagten sie nicht und nahmen endlich zur List ihre Zuflucht. Die Messenier hatten _ nmlich auf neues Befragen vom Orakel die Antwort erhalten: Dem ist der Landschaften zu einem Ganzen verknpften. Dahin gehrten besonders die Religion, die Orakel und die Nationalspiele: a. Die Religion. Die Griechen hatten ihre eigene Schpfungsgeschichte und verehrten mehrere Götter und Gttinnen. Ihr hchster Gott war Zeus (bei den Rmern Jnpiter), der Himmel und Erde beherrscht, den Blitz schleudert und den Regen sendet; seine Gattin Here (Juno); Poseidon (Neptun) war Beherrscher des Meeres; Pallas Athene (Minerva) die Gttin der Weisheit; Phbns (Apollo) Gott der Weissagung und Fhrer der neun Musen; Artemis (Diana) die Gttin der Jagd; Ares (Mars) der Gott des Krieges; Hephstus (Vulkan) der Gott des Feuers; Aphrodite (Venus) die Gttin der weiblichen Schnheit; Hermes (Merkur) der Gtterbote; Hestia (Vesta) die Gttin des huslichen Herdes; Demeter (Ceres) die Gttin des Getreidebaues; verwandt mit ihr Dionysos (Bacchus) der Gott des Weines; Hades (Pluto) Herr der Unterwelt; Persephone (Proserpina) die Gemahlin des Hades. Diese Unsterblichen wohnten auf dem Olymp. Die Sterblichen kamen nach dem Tode als Selige ins Elysinm ober als Vetbammte in den Tartarus. b. Die Orakel. Unter den Orakeln galt das des Apollo zu Delphi (S. 16) am meisten. Die Priesterin desselben hie Pythia. Den Aussprchen des Orakels gehorchte man ohne Zgern, weil sie als Winke der Götter galten. c. Die Nationalspiele. Seit 776 vor Chr. wurden zu Olympia in der Landschaft Elis alle vier Jahre (im Juli) Nationalspiele abgehalten. Sie dauerten fnf Tage und bestanden einesteils in Wagenlenken, andernteils in Wettlaufen, Scheiben -werfen (Diskn.swerfen), Springen, Speerwerfen und Ringen. Kampfrichter entschieden, wer bei den einzelnen bungen den Sieg gewonnen habe. Der Sieger erhielt nur einen Olivenzweig, aber biefer Zweig war die hchste Ehre in Griechenland Nach den olympischen Spielen Bestimmten die Hellenen ihre Zeitrechnung und nannten daher einen Zeitraum von vier Jahren eine Olympiade. 1 Messenien, S. 5 Anm. 3. Jthome, Burg, an deren Sdfu spter die Stadt Meffene gegrnbet warb. Spie u. Beriet, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. 2

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 224

1883 - Leipzig : Kesselring
224 Neue Geschichte. 1850) zwischen Schwarzenberg und Manteuffel eine Vereinbarung abge-schloffen: Preußen bewilligte die Auflsung der Union und die Ordnung der kurhessischen, sowie der schleswig-holsteinischen Frage in sterreichischem Sinne; zugleich wurden fr Dresden weitere Konferenzen zur Erledigung der deut-schen Bundesangelegenheiten in Aussicht genommen. Ku^hessen. Nun brachten baierisch-sterreichische Truppen Knrhessen wieder unter die unumschrnkte Herrschaft des Kurfrsten. Schleswig- Nicht besser erging es den Schleswig-Holsteinern. Diese hatten ^en Bller Frieden (S. 222) nicht anerkannt und den Krieg gegen Dne-Idstedt. uiark fortgefhrt, waren aber bei Idstedt (24. und 25. Juli 1850), Mis-sunde (12. September) und Friedrichsstadt^ (4. Oktober) geschlagen worden. Jetzt rckte ein sterreichisches Korps der die Elbe, entwaffnete die Schleswig-Holsteiner und lieferte das Land dem Feind aus. Spter, London 8. Mai 1852, wurde durch das Londoner Protokoll festgesetzt, da in 1852. der ungeteilten dnischen Monarchie nach dem Tode Friedrich des Vii. der Thron an den Prinzen Christian von Glcks brg bergehen sollte. So war das hundertjhrige Recht der Herzogtmer mit einem Striche vernichtete Dresden Am 23. Dezember 1850 wurden die Konferenzen zu Dresden erff-185051. nct: man machte eine Reihe von Vorschlgen, aber alle fanden Widerspruch und schlielich blieb nichts brig, als zum Bundestag zurckzukehren, welchem unter dem 15. Mai 1851 auch Preußen wieder beitrat. 61. Rußland: der Krimkrieg 1853185(i. 1. Die Forderungen Rulands an die Pforte (Februar 1853). Die englische und franzsische Flotte in den Dardanellen. Die Russen in den Donanfrstentmern. Kriegserklrung der Pforte an Rußland, Oktober 1853. Zerstrung der trkischen Flotte bei Sinope, November. Kriegserklrung der Westmchte, Mrz 1854. Besetzung der Donaufrstentmer durch die sterreicher. Zug der Verbndeten gegen Sebastopol, September: Landung bei Eupatoria. Schlacht au der Alma. 2. Be-lagernng.,von Sebastopol 18541855. Balaklawa, Oktober; Jukermann, November. sterreich und Sardinien gegen Rußland. Tod Nikolaus des I., Mrz 1855. Alexander Ii. Tschernaja, August. Fall von Sebastopol, 8. September. 3. Eroberung von Kars, November. Friede zu Paris, Mrz 1856. Folgen des Krieges. 1. Whrend die meisten Staaten Europas durch die Revolution und die Kmpfe der Jahre 1848 und 1849 gelitten hatten, war Rußland Nikolaus i. von Erschtterungen unberhrt geblieben. Darum glaubte Nikolaus I. (S. 213), die Zeit gekommen, wo er, im Sinne Peter des Groen und Katharina der Ii. fortwirkend, die Trkei von Rußland abhngig machen knne. Die augenblickliche Lage der anderen europischen Staaten schien ein solches Unter-nehmen auch zu begnstigen. Das osmanische Reich selbst war in groe Schwche versunken; der Kaiser Nikolaus nannte den Sultan nur deu kranken Mann," dessen reiches Erbe in die rechten Hnde zu bringen sei. Frankreich2, wo sich Ludwig Napoleon eben das Diadem seines Onkels auf das Haupt gesetzt, hatte mit inneren Schwierigkeiten zu thun. sterreich war dem Zaren wegen der Untersttzung im ungarischen Kriege (S. 220 Anm. 5.) zu Dank 1 Idstedt, Dorf 7y2 km nrdlich von der Stadt Schleswig. -- Missunde, Dorf 10 km stlich von der Stadt Schleswig, an der Schlei. Friedrichsstadt, Stadt und Festung in dem Herzogtum Schleswig, an der Grenze von Schleswig und Holstein, an der Eider. 3 In Frankreich (S. 219) war im Dezember 1848 Ludwig Napoleon zum Prsidenten der Republik erwhlt worden. Am 2. Dezember 1852 ward er als Napoleon Iii. (S. 200 Anm. 2.) zum Kaiser proklamiert.

6. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 236

1883 - Leipzig : Kesselring
236 Neue Geschichte. Frankfurt a. M. (16. August bis 1. September 1863) und legte diesem seinen Reformplan vor, demzufolge sterreich an Deutschlands Spitze und Preußen so ziemlich auf eine Stufe mit Baiern gestellt werden sollte. König Wilhelm kam aber nicht zum Frstentag, und so scheiterte dieser Plan. Im Inneren Preuens dauerte indes der Konflikt" fort. Kam es auch zu keinem gewaltsamen Ausbruch, so war doch der Zustand ein nn-erquicklicher. Da ward wider Erwarten durch uere Verhltnisse ein Um-schwung herbeigefhrt, der Preußen eine andere Stellung gab und dadurch den inneren Frieden vermittelte. Ii. Der Krieg in Schleswig Holstein 1864, 1. Die Ursachen des Krieges. Exekution des Bundestages 1863. sterreich und Preußen gegen Dnemark. Friede zu Wien, Oktober 18b4. 2. Gasteiner Konvention, August 1865. Neue Zerwrfnisse 1866. 1. Am 15. November 1863 starb der König Friedrich Vii. von Dnemark, und nach dem Londoner Protokoll (S. 224) folgte ihm der Prinz von Glcksburg, Christian Ix Dieser unterzeichnete (18. November) den vom Kopenhagener Reichstag angenommenen Verfassungsentwurf, nach welchem Schleswig der dnischen Monarchie einverleibt wurde. Damit aber war dem deutschen Bund der Fehdehandschuh hingeworfen. Derselbe beschlo die Exekution und lie am 23. Dezember 1863 12 000 Sachsen und sterreich Hannoveraner in Holstein einrcken. sterreich und Preußen zogen es aber, u. Preußen, ^geachtet der gegenseitigen Eisersucht, schlielich vor, die Durchfhrung der ganzen Angelegenheit in eigene Hand zu nehmen. Diesem Machtspruch muten sich die Mittelstaaten und der Bundestag fgen. Da Dnemark die Forderung der beiden Kabinette, die Verfassung vom 18. November binnen 48 Stunden aufzuheben, ablehnte, so begann der Krieg. Am 1. Februar 1864 erfolgte der Einmarsch des sterreichisch-preuischeu Heeres in Schleswig. Schon am 5. Februar rumten die Dnen vor dem siegreichen Vordringen der Deutschen ihre erste Verteidigungslinie, das Dane-wer11, und zogen sich auf die zweite, die Dppeler Schanzen1, zurck. Am 18. April wurden diese von den Preußen gestrmt und somit war ganz Schleswig in den Hnden der Verbndeten. Jetzt versuchte England eine Vermittlung, indem es mit den europischen Gromchten eine Konferenz zu London erffnete (25. April). Dnemark zeigte sich aber unnachgiebig, und so ging die Konferenz (25. Juni) ohne Erfolg auseinander und die Feindseligkeiten begannen von neuem. Bereits am 29. Juni eroberte ein preuisches Korps die Insel Alfen1. Gleichzeitig geriet auch die Halbinsel Itland bis zum nrdlichsten Kap in die Gewalt der Verbndeten und zuletzt (Mitte Juli) suberte das sterreichische Geschwader die westfrie-fischen Inseln (Sylt, Fhr1 2c.) von den dnischen Gewaltherren. Da endlich brach der Trotz der Dnen, und am 30. Oktober 1864 Friede wurde zu Wien der Friede unterzeichnet, in welchem der König von zu Dnemark seine Rechte auf die Herzogtmer Holstein, Schleswig und Lauen-Wien bitrg an den Kaiser von fterreich und den König von Preußen abtrat. 2. Nachdem sterreich und Preußen in den Besitz der Elbherzogtmer 1 Das Danewerk, eine Reihe Schanzen, in einer Lnge von 75 km, zwischen der Stadt Schleswig und Friedrichsstadt, S. 224 Anm. 1. Dpp eler Schanzen, S. 222 Anm. 1. Alfen, schleswigsche Insel an der Ostkste von Schleswig. Sylt und Fhr, schleswigsche Inseln an der Westkste von Schleswig.

7. Deutsche Geschichte - S. 210

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
210 in Strmen herab und machte die Wege grundlos. Von der Not gezwungen, trat der Herzog nach einigen Kmpfen Mimutig den Rckzug an. 'Es dauerte nicht lange, so hatten die Franzosen, die mit Begeisterung stritten, das ltnfe Rheinufer besetzt. Mainz, die strkste Festung des Reiches, ergab stch ihnen ohne Schwertstreich. Schon einen Tag nachher erschien eine Ab-teilnng Franzosen vor Sachsen hausen und verlangte Einla, obwohl Frankfurt mit der franzsischen Republik in tiefstem Frieden lebte. Tie Stadt war in keiner Weise auf eine Belagerung vorbereitet. Als der franzsische General Miene machte, sie zu beschieen, lie der Rat das Affentor ffnen, und die Franzosen hielten ihren Einzug. Schon am folgenden Tag erfuhren die Brger zu ihrem Schrecken, da sie eme Kriegssteuer von zwei Millionen Gulden zu zahlen htten. In edlem Wetteifer steuerte reich und arm bei, und nach kaum einer Woche war eine Million Gulden beisammen. Zur Zahlung der zweiten Million kam es nicht. Die Franzosen blieben nmlich nur sechs Wochen in Frankfurt. Da rckte Preußen und Hessen heran, um die Reichsstadt zu befreien. Am 2. Dezember, dem ersten Adventssonntag, versuchten diese, das Friedberger- und das Allerheiligentor zu erstrmen. Sie erlitten zunchst schwere Verluste und hatten keinen Erfolg. Da nahte Hilfe aus dem Innern der Stadt. Whrend die Brger selbst sich ruhig verhielten, rotteten sich die Handwerksburschen zusammen. Mit xten und Kntteln bewaffnet, zogen sie nach den beiden Toren, berwltigten die Franzosen und ffneten den Angreifern die Pforten. Als die Frankfurter aus den Gotteshusern herbeieilten, sahen sie, wie die Franzosen flchteten und die hessischen Dragoner hinter ihnen dreinsprengteu. Die Befreier wurden mit Jubel empfangen. Sie hatten 200 Mann, darunter den Fhrer, verloren. Zur Erinnerung an ihre Tapferkeit lie König Friedrich Wilhelm Ii., der nach dem Kampfe seinen Einzug in die Stadt hielt, das Hessendenkmal errichten. Der franzsische Anfhrer En st ine aber war der diese Niederlage sehr ergrimmt. Er berichtete nach Paris, die Frankfurter Brger htten sich mit 2000 Messern auf die Franzosen gestrzt. Eines dieser Messer sandte er mit; es war aber nichts andres als das Seitengewehr eines hessischen Soldaten. Die franzsische Regierung erkannte denn auch bald, da Eustiue gelogen hatte. Als im Jahre 1793 das Haupt Ludwigs Xvi. auf dem Schaffst fiel, ging ein Schrei des Entsetzens durch ganz Europa. England, Holland und Spanien ergriffen nun gleichfalls die Waffen, und es entbrannte ein Weltkrieg. Aber auch die Franzosen stellten gewaltige Massen ins Feld, die sich unter jugendlichen Fhrern trotz, schlechter. Kleider und Waffen mit Todesverachtung auf den Feind strzten^Dw M6^schwankte hin und her^Schon 1795 gab Preußen den Krieg auf und schlo mit Frankreich den Frieden zu Basel. Darin trat es seine Besitzungen auf dem linken Rheinufer an Frankreich ab. Nach dem Frieden zu Basel dauerte der Krieg zwischen sterreich und Frank-reich noch fort. Seine Wogen wlzten sich abermals der Frankfurt. Im Juli 1796 besetzten die sterreicher die Stadt, die dann von den Franzosen beschossen x,^ ^ **+ /7/r

8. Deutsche Geschichte - S. 272

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wurde ein Waffenstillstand abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30000 deutsche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam der Friede zustande, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wurde. Die Franzosen zahlten fnf Milliarden Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentsch-dignng und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestanden, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Feldzeichen er-obert hatten. In unserm Vaterlande aber stieg aus Millionen Herzen ein freudiges Groer Gott, wir loben dich!" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Die schnste Frucht des Sieges aber war die Einigung Deutschlands. Durch Ludwig Ii. von Bayern boten die deutschen Fürsten dem König Wilhelm die deutsche Kaiserkrone an; auch eine Abordnung des Norddeutschen Reichstages erschien und bat ihn im Nameu des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Der König erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutscheu Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Nach einem feierlichen Gottesdienste verlas König Wilhelm die Urkunde der die Grndung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck seine Ansprache an das deutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freudiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, während die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranz!" Auf den Schlachtfeldern war die deutsche Kaiserkrone geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelmdlll. senkten sich die eroberten Feldzeichen. Die Enkel hatten sich ihrer Grovter ans den Freiheitskriegen wrdig gezeigt. Im Herbst 1883 wurde auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 129

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 129 — Die Verbündeten, zu denen unterdessen auch Bayern getreten war, zogen im Oktober ihre Truppen von Norden her in den Ebenen von Leipzig zusammen. Hier begann am 16. Oktober die gewaltige Völkerschlacht, ein dreitägiges furchtbares Ringen, bei dem die französischen Truppen am Abend des 18. Oktober auf allen Punkten geschlagen waren. Zuletzt blieb Napoleon nur der Rückzug durch Leipzig nach Westen noch offen. Furchtbar war die Zahl der Toten, die zu Hügeln aufgetürmt das Schlachtfeld bedeckten, und in Leipzig reichten die Spitäler nicht ans, um bei dieser schrecklichen Verwirrung die Verwundeten aufzunehmen. Aber ein herrlicher Erfolg lohnte das heiße Mühen. Bei Leipzig wurde der Grund zur deutschen Einigung gelegt und die französische Herrschaft in Deutschland für immer vernichtet. Der Rheinbund zerfiel; schon während des Kampfes waren die Sachsen zu den Verbündeten übergegangen, und in den folgenden Wochen schlossen sich auch die übrigen Rheinbundfürsten den Siegern an, so daß mit der Leipziger Schlacht der unheilvolle deutsche Bruderkrieg zu Ende ging und sich darauf die Hoffnung auf ein einiges, alle Stämme umfassendes Deutschland neu belebte. Wenn man sich noch wenige Wochen früher nur die Wiedereroberung Deutschlands bis an den Rhein als Ziel gesetzt hatte, so erschien jetzt auch die Zurückgewinnung des linken Rheinufers als notwendig und erreichbar. Daß der Krieg nicht eher enden sollte, bis diese Hoffnung erfüllt fei, darauf hatten sich Stein und Gneisenau schon in Leipzig die Hand gereicht, und Arndt verfaßte unter dem frischen Eindruck des Sieges gleichsam als Losung für die Fortsetzung des Krieges die Flugschrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze." Eine rasche Verfolgung der Franzosen nach der Leipziger Schlacht wurde durch Österreich verhindert. Blücher, der ihnen immer hinterher war, erhielt Befehl, vom geraden Wege abzuschwenken, damit er nicht etwa eher als Kaiser Franz in der alten Krönungsstadt Frankfurt einzöge. Der bayrische General Wrede, der sich den Franzosen entgegenwarf, hatte sich zu lange mit der Beschießung von Würzburg ausgehalten und dabei versäumt, rechtzeitig wichtige Pässe an der Kinzig zu besetzen. So gelang es Napoleon, sich mit dem Rest seiner Armee durchzuschlagen und mit 70000 Mann das linke Rheinufer zu gewinnen. Hatten schon in Deutschland aus der Flucht Tausende seine Fahnen verlassen, so verloren nun seine Truppen allen sittlichen Halt. Pätzold, Lehrbuch der Geschichte. Iii. Teil. g
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TM Hauptwörter (200)200

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