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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 93

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 93 — Lübeck, in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Hauptland. In Birkenfeld liegt Ober- stein mit berühmten Achatschleifereien. Abb. 61. Die Provinz Hannover. 3. Hamburg, 932000 Eimv., hat eine günstige Lage. Obwohl es 135 km von der Küste entfernt ist, macheu sich Ebbe und Flut hier noch geltend. Selbst Abb. 62. Hamburger Fleet. die größteu Schiffe können während der Flut bis zur Stadt gelangen. Von großem Vorteil ist es auch für Hamburg, daß es seine Waren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutschlands, ja bis uach Böhmen versenden

2. Europa ohne Deutschland - S. 182

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
182 — seine günstige Lage wesentlich beige- tragen. Es liegt auf einer Insel in der Mündung des Hudson. Dieser ist durch einen Kanal mit dem Eriesee verbunden und stellt die Verbindung zwischen New Jork und den Kanadischen Seen her. Zahlreiche bequeme Über- gänge über die Alleghanies führen in das fruchtbare Ohiotal. Die Hudson- mündung bietet einen großen, tiefen und bequem zugänglichen Hafen, in dem ein Gewirr von Masten und Segeln sich dem Ankommenden dar- bietet. Dahinter dehnt sich das un- geheure Häusermeer aus. Die Haupt- geschäftsstraßen sind der 25 m breite Broadway (breiter Weg) und die Wall- Street, wo die großen Bankhäuser, die Börsen, die Zeitungen usw. sich be- finden. Da der Raum auf der Insel beschränkt und der Boden deshalb sehr teuer ist, baut man 30 und mehr Stockwerke hohe Häuser, die sogen. Wolkenkratzer, in denen elektrische Fahr- stühle die Bewohner schnell hinauf und hinunter befördern. — New- Jork ist die erste Fabrikstadt der Union, die zweite Handels- stadt der Welt. Es ist der Hauptlandungsplatz sürdieein- Wanderer und bildet den Mittel- pnnkt des Verkehrs zwischen Amerika und Europa. Mehr als 70 Dampferlinien münden hier ein. Mehrere Pacificbahnen verbinden die Stadt in 41/2 Tagen mit dem Stillen Ozean. Eine Vorstadt von New-Iork ist Brooklyn, das ans einer Insel vor der Hudsonmündung liegt. Drei in schwindelnder Höhe erbaute Brücken

3. Bis zum Interregnum - S. 2

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
und Rhein gab es in alter Zeit, so sehr sie sich auch in einzelne Stämme gliederten, drei Völkerbünde, an der mittleren Weser und Oder die Herminonen, die den Kriegsgott Jrmin verehrten, in Niederdeutschland an den Küsten der Nordsee die Ingwäonen und in der Rheingegend die I st w ä o n e n. Diese Völkergruppen leiteten der Sage nach ihre Herkunft von den Göttern ab, und nach dem Namen göttlicher Personen waren auch ihre Bezeichnungen entstanden. Sie waren durch gemeinsame Heiligtümer und Gottesdienste verbunden, hatten aber keinerlei politische oder rechtliche Bedeutung, bestanden auch nicht lange und führten keineswegs zu einem festen Zusammenschluß der einzelnen Stämme. Wenn nun auch die Annahme einer indogermanischen süd-russischen Heimat mit Sicherheit nicht zu beweisen ist, so haben wir aber an der Ostsee, in der ostelbischen Küstengegend, in der jütischen Halbinsel, auf den dänischen Inseln und im Süden Skandinaviens die ältesten verbürgten Wohnsitze der Germanen zu suchen. Sie waren wie alle alten Kulturvölker Mstenbewohner und kühne Seefahrer. Da die Küste unwirtlich und öde war, das Land meist dichter Wald bedeckte und darin das Fortkommen der weiten, durch Zuflüste genährten Sumpfgebiete wegen nur schwer möglich war, so wandten sich unsere Vorfahren zuerst dem Meere zu. Die See als einzig mögliche Straße zog sie an. Sie stellte dem Verkehr geringere Hindernisse als das Land entgegen. Gewaltige Baumstämme, die ihnen der nahe Wald in verschwenderischer Fülle bot, höhlten sie aus und stellten sich so ihre ersten Fahrzeuge, die Einbäume, her. Auf diesen dürftigen Schiffen, die ihnen so lieb waren wie dem Reiter das Roß, fuhren sie in den zahlreichen Buchten der Ostsee — man denke z. V. an Rügen — hin und her, bald auch weiter hinaus, suchten andere Küsten auf und ließen sich dabei von den Sternen des Himmels leiten. Die See mit ihrem Reichtum an Fischen, namentlich Heringen, gab ihnen auch reichliche Nahrung. Vor allem lieferten aber die nördlichen Meere, die Nordsee wie die Ostsee, den Bernstein, der schon lange vor der Zeit Christi einen wichtigen Handelsartikel bildete. Durch ihn angelockt, lernte ein Kaufmann des Altertums, Pytheas aus Mafsilia, der im 4. Jahrhundert v. Chr. die Bernsteinküste aufsuchte, die Germanen an der Nordsee kennen und brachte die erste Kunde von ihnen nach dem Süden, fand aber mit seinen Schilderungen wenig Glauben.

4. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 35

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 35 — dieselben, wie der Rhein an einigen Stellen, die das Bett durch- setzenden harten Quarzriffe nicht so leicht zerstören konnten, bildeten sich Untiefen und gefährliche Wirbel. Das barte Quarzriff, welches bei Bingen das Rheintal quer durchsetzt, hat der Fluß bis heute noch nicht vernichten können; Sprengarbeiten erweiterten erst in neuerer Zeit die von der Schiffahrt benutzte Lücke durch das Riff, das Binger Loch. Fortgesetzt arbeiten die Wasser noch daran, das Plateau allmählich in eine Berggruppe umzuformen, und der von den Talfohlen aus gesehene steile und vielfach zerrissene Berghang rechtfertigt immer mehr den Namen Schiefergebirge. Auf den meist einförmigen Hochflächen herrscht bei der Nähe des Meeres und den vorherrschenden regenbringenden West- und Nordwestwinden ein rauhes, unfreundliches Klima. Die Luft ist stets feucht, die Winter sind ungemein schneereich. Einen auffallen- den Gegensatz hierzu bieten die Flußtäler, die zu den wärmsten Teilen unseres Vaterlandes gehören (mittlere Wärme im Juli 18- 19°, im Januar 0,8—1,6°; und an den sonnigen Gehängen ausgedehnten Obst- und Weinbau zulassen. Sie haben auch von je den Verkehrs- straßen den Weg gewiesen und bilden bei der Lieblichkeit ihrer Formen, den zahlreichen Erinnerungen aus Geschichte und Sage ein herrliches Kleinod im Schmucke unseres Vaterlandes. Das Rheintal von Bingen bis Bonn. Zwischen dem Nieder- wald und dem Rochusberge, dem durch die Nahe vom Hunsrück abgeschnittenen Gebirgsdreieck, tritt der Rhein mit kräftiger Biegung nach Nordwesten in sein Felsental und verengt sein Bett von der Breite einer halben Stunde auf 300 m1. Mitten im Strom erhebt sich aus einer kleinen Felseninsel der Mäuseturm^. Beide Abhänge find mit Neben bepflanzt, und von der lichten Höhe des Niederwaldes schaut stolz ins Land die Germania des Niederwalddenkmals. Darunter erinnert die Ruine Ehrenfels an die Mordbrennereien der Franzofen gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Zwischen Berg und Nahesluß eingeklemmt, von Nebengeländen umsäumt, liegt das zum Groß- Herzogtum Hessen gehörige Städtchen Bingen, als Binginm einst eines der 50 römischen Kastelle zu Drusus' Zeiten, wahrscheinlich zum Schutze des Kreuzungspunktes der Straßen nach Mainz, Trier und Cöln und da erbaut, wo später die unüberwindliche Feste Klopp stand. Gegenüber auf dein linken Naheufer das rheinpreußische Bingerbrück. Gerade aus erblickt man vor einer Biegung des Stromes das Schloß Rh einst ein, wo Rudolf von Habsburg über die Raubritter Gericht hielt. Dahinter liegt, berühmt als Weinort der vorzüglichen Lagen von Steeg, Bacharach, noch heute zum großen Teile von den alten Mauern aus der Zeit des Mittelalters umgeben, wegen seines Rebensaftes von alten und neueren Dichtern 1 Lehinannsches Bild: Das Rheintal und der Niederwald. 2 Von .Musen" = ausschauen, also ein Wacht- und Zollturm. 3*

5. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 122

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 122 — nur Trümmereis, das sind kleine Schollen und kleine Treibeis- massen von oft wunderlichen Formen. Gering ist der Wert der Gliederung der Nordküste der von dem Polarmeere bespülten Kontinente, da die Flußmündungen und Meerbusen einen großen Teil des Jahres zugefroren sind. Gering ist auch für die Erschließung des Polargebietes der Wert der Gliederung des Polarmeeres selbst durch die Inseln und Inselgruppen, sofern die Meeresstraßen nicht durch Zweige des warmen Golfstromes bis zu bedeutenden Breiten zugänglich erhalten werden. Drei Torwege wurden bis in die neueste Zeit für die Erforschung der Nordpolargegenden benutzt. Die Straße durch die Baffinbai und den Smith-Sund, eine Lieblingsroute der Amerikaner, benutzte Kapitän Nares und erreichte 1876, durch die Eisverhältnisse begünstigt, die Breite von 83 0 20'. Durch das Grönländische Meer zwischen Grön- land und Spitzbergen haben die beiden Nordpolexpeditionen Deutsch- lands 1868 und 1869 einen Weg zu finden gesucht. Unter den ungünstigsten Eisverhältnissen gelang es der zweiten, unter 76" 77' als äußersten Punkt Kap Bismarck in dem vergletscherten Kaiser Wilhelm-Lande festzustellen. Die dritte Straße bildet die zwischen Spitzbergen und Nowaja-Semlja gelegene Barentsee, in die der Golfstrom am mächtigsten eindringt, und welche zur Entdeckung von Kaiser Franz Joses-Land 80 bis 83° n. Br. durch die österreichische Expedition unter Weyprecht und Payer 1873—1874 führte. Während die bisherigen Expeditionen durch die iu den hohen Breiten herrschenden Zustände und Naturkräfte genötigt wurden, umzukehren, hat der kühne Norweger Fridtjof Nansen versucht, jene Kräfte sich in der Weise zunutze zu machen, daß sie selbst die Aus- führung der Expedition bewirken, ihn alfo in die Gegend des Nord- Pols und darüber hinaus tragen sollten. Zu diesem Gedanken ist Nansen durch folgende Beobachtung gekommen. Bon der in der Breite der Neusibirischen Inseln 1881 untergegangenen „Jeanette" wurden treibende Überreste an verschiedenen Küsten des Eismeeres gefunden; ein Stück wurde im Jahr 1884 weit vou der Untergangsstelle entfernt, gegenüber der Süd- Westküste von Grönland ausgefischt, bis wohin es auf einer Eisscholle getrieben war. Diese Eisscholle muß aber den Weg von der Jeanette-Jnsel aus nach dem Kap Farewell, der Südspitze Grönlands, vermittels einer im Polargebiet herrschenden Strömung zurückgelegt haben, die nach Ansicht Nansens fast direkt über den Nordpol hinüber- geführt hat. Da nun auch aus dem Borkommen von sibirischem Treibholz in Ostgrönland das Vorhandensein einer anscheinend regelmäßigen Strömung unter den verschiedenen Bewegungen des Meeres in der Polargegend angenommen werden kann, und diese vielleicht mächtigste derselben an der Ostküste Grönlands hinab nach Süden führt, ihren Ursprung also nicht nur am Pol, sondern darüber hinaus bei den sibirischen Inseln und Küsten hat, so beschloß Nansen, sich zunächst nach den Neusibirischen Inseln zu begeben, um von dort aus unter Benutzung vou Segel- oder Dampskraft seines Schisfes sowie der Strömung in treibendem Zustande das Polargebiet in der Richtung nach Grönland hin zu durchqueren. Am Johannistage 1893 brach Nansen mit seinen Gefährten auf der „Fram" nach den Nensibirischen Inseln auf, ließ sich dann vom Eise treiben, kam mit Schlitten am 7. April 1895 bis 83° 13' 36", kehrte über ^ranz Joses-Land zurück und landete

6. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 131

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 131 — Er bildet den nördlichen Eckpfeiler der kleinen Halbinsel, welche im Norden von der Tafelbai, im Süden von der Falschen Bai abge- schlössen wird und als südlichsten Punkt das „Kap" (der guten Hoffnung), von den Schiffern das „Kap der Stürme" genannt, trägt. Tie wenigen offenen Buchten sind in neuerer Zeit durch gewaltige Hafenbauten gegen die Brandung geschützt worden, wie die Tafelbai mit der Kapstadt und die Bucht mit Port Elizabeth. Bei reich- licher Bewässerung trägt der bis 300 m ansteigende Küstenstrich eine Fülle köstlicher Früchte (Weizen, in guten Jahren das 80. Korn, Wein, Südfrüchte, Ebenholz, Ingwer); doch ist er nicht imstande, auch uur annähernd den Bedarf der Kolonie zu befriedigen. Obwohl das „Kap" von den Portugiesen zuerst erreicht und umschifft worden ist, so taten sie doch nichts, um dort ihre Herr- schaft zu befestigen. Die ersten Ansiedler waren Holländer, die im Verein mit Deutschen und französischen Hugenotten im 17. Jahr- hundert sich in Südafrika niederließen. Bon diesen Einwanderern stammt die weiße südafrikanische Bevölkerung, die sich selbst „Afrikaner" nennt, gewöhnlich aber mit dem ursprüglich nur die Landbevölkerung im Gegensatz zu den „Burghers" bezeichnenden Namen Buren be- legt wird. Als in den Napoleonischen Kriegen Holland unter fran- zösischen Einfluß kam, besetzte England das Kapland, das ihm im zweiten Pariser Frieden endgültig zugesprochen wurde. Unaufhaltsam dehnten die Engländer ihre Herrschaft aus, und die Buren fanden sich veranlaßt, immer weiter ins Innere zu ziehen (Treckburen). So gründeten sie den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik, die nach mancherlei Kämpfen 1854 bezw. 1852 von England als selbständige Staaten anerkannt wurden. Zwar erklärte die englische Regierung 1877, die z. Z. mißliche Lage des Landes benutzend, die Herrschaft über die Südafrikanische Republik, mußte aber nach schweren Niederlagen dem Lande die Selbständigkeit lassen. Seit dem 27. Januar 1884 hatte die Republik nur die eine Verpflichtung, alle Verträge mit anderen Staaten (den Oranje-Freiftaat ausgenommen) oder Ein- gebornenstämmen der englischen Regierung vorzulegen. Die Eröffnung des Sneskanals und die Umwandlung der Segler- in Dampferflotten hatte den gewaltigen Rückgang der Schiffahrt mit das „Kap" nach Indien und Australien zur Folge. Daß der Nieder- gang der Kolonie sich nicht fühlbarer machte, verdankt sie den aus- gedehnten südafrikanischen Gold- und Diamantenfelder. Englands Be- streben, die Golddistrikte Transvaals, wie die Südafrikanische Republik auch genannt wurde, selbst zu verwalten, war die eigentliche Ursache zu dem letzten Kriege, welcher der Unabhängigkeit der Burenstaaten ein Ende machte. Von dem Küstensaum führen schmale, schluchtenartige Über- gänge (Kloofs)^ zur Kleinen und Großen Karroo. Der Boden be- 1 Klüfte. 9*

7. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 181

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
fortgesetzt ist. Das Gangesgebiet gehört darum zu den fruchtbarsten und dichtbevölkerten Ländern der Erde und ist der Sitz einer alten Kultur. Das Produkt der den Überschwemmungen ausgesetzten Teile ist vornehmlich Reis, während aus den höheren Teilen Weizen ge- baut wird. Auf den Fluten des Ganges schwimmt die heilige Lotos- bhime, und an den Ufern wurzelt die nährende Banane, die ihre Lustwurzeln wieder zur Erde sendet und in ihren Säulenhallen Tausenden Schatten und Obdach gewährt. Im heißfeuchten Bengalen schießen die schlanken Palmen empor (Kokos- und Arekapalme), ge- deiht das Zuckerrohr, kocht die tropische Sonne die edelsten Gewürze und unendliche Schlingpflanzen hängen in schön geschwungenen Bogen von Baum zu Baum. Hier bilden Ganges und Brahmaputra das die Provinz Schlesien um das doppelte an Größe übertreffende Delta, das, aus einem Gewirr von Inseln bestehend (Sanderbans), sumpsige Dschungeln, undurchdringliche Dickichte von Schilf und Bambus, trägt und wegen seiner todbringenden Dünste, die aus diesen Sümpfen aufsteigen, als Heimat der Cholera angesehen wird. Nur die westliche Mündung, der Hngly, wird durch Ausbaggerung für Seeschiffe zugänglich erhalten, und hierauf beruht die Bedeutung Kalkuttas, welches trotz der ungesunden Lage zum Haupthafen sür ein von mehr als 100 Millionen Menschen bewohntes Hinterland sich emporgeschwungen hat. Das vorderindische Hochland nimmt den übrigen Teil Vorderindiens ein. Nur der südlich vom Tapti gelegene Teil wird D6khan, Südland, genannt. Der nördliche Abschnitt, der im wesentlichen von dem dreieckigen Plateau von Malwa mit dem Vindhjagebirge ^Narbada) als Grundlage eingenommen wird, ist im Osten, im Lande der Ghonds, „von dichten Dschungeln und wucherndem Walde verhüllt" lsievers, Asien), in der Landschaft Bandelkhand berühmt durch den Reichtum an Diamanten und auf dem Plateau durch fruchtbare Gebiete schwarzer Erde zwischen Hügel- zügen ausgezeichnet. Das Dsfhan ist ein nach Südosten sich senkendes und den Flüssen, die am Westrande entspringen, dieselbe Richtung zuweisendes Plateau; im Westen wird es von den Westghats^ begrenzt, welche mit Steilabsall an die Küste herantreten. Diese ist vermöge ihrer felsigen Beschaffenheit reich an geschützten Häfen. Neben dem Haupt- Hafen Bombay finden sich hier französische und portugiesische Nieder- lassungen. Weniger günstig ist die Ostküste, von welcher die Ost- ghats gegen 100 km entfernt bleiben und einer mit Strandseen und Sümpfen erfüllten, ungesunden Küstenebene Raum lassen; sie hat keinen einzigen günstigen Hafen, und bei hoher See müssen Personen und Waren für Madras wegen heftiger Brandung meilen- * Ghats — Gassen, benannt nach den stufenförmigen Eingängen ins Innere, die durch die kulinenarttge Anordnung der in nieridionaler Richtung streichenden Abschnitte des Gebirges ver- ursacht werdeu.

8. Mitteleuropa - S. 82

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 82 — In dem nördlichen Teil der Provinz war bei den Bewohnern das Dänische als Muttersprache vorherrschend. Durch Abstimmung erklärte sich die Mehrheit der Bevölkerung dieses Gebietes für den Anschluß an Dänemark, und so fiel ganz Nordschleswig mit 4000 qkm und 170000 Einw. an Dünemark. § 74. Die beiden Volksstaaten Mecklenburg umfassen das Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte. Ackerbau und Viehzucht (Pferde) sind die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner. 5. Mecklenburg-Schwerin. Die Hauptstadt Schwerin liegt an dem prachtvollen Schweriner See. Wismar und Rostock sind Seehandelsstädte Abb. 63. Fährdampfer für die Seefahrt von Warnemünde nach Kopenhagen. Der Vorhafen von Rostock ist Warnemünde. Es ist der Ausgangspunkl einer Dampferlinie, die den Verkehr mit Kopenhagen vermittelt. Dies geschieht durch riesige Fährdampfer, auf deren Deck ein Eisenbahnzug Platz hat. Die von Berlin abgehenden Züge werden in Warnemünde auf die Fähre gebracht und gehen so bis nach Kopenhagen. Die Fahrt zwischen den beiden Städten dauert 10 Stunden. 6. In Mecklenburg-Strelitz ist die Hauptstadt Neustrelitz. 7. Lübeck, 110000 Einw., die dritte Freie Stadt des Deutschen Reiches, treibt mit den Küstenländern der Ostsee lebhaften Handel. C. Der Südliche Landrücken. 75. Der Südliche Landrücken bildet keinen zusammenhängenden Höhenzug, sondern besteht aus einzelnen Erhebungen. Diese sind die

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 78

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 78 — Hochebene wie die Prärien Nordamerikas, nur stellenweise eine Sandwüste; denn wenn auch die Flußbetten meist trocken sind und nur von Zeit zu Zeit Wasser führen, wenn auch Quellen und Brunnen nur in weiten Entfernungen getroffen werden, so besteht doch eine ziemlich regelmäßig wiederkehrende Regenzeit, und die Vegetation ist beträchtlich dichter und mannigfaltiger als die der Sahara. Vielfach ist die Kalahari „einem allerdings trockenbodigen Parke ähnlich". Im N fällt die Kalahari, wie auch der Plateaurand im O und W zu dem abflußlosen Becken des Ngamisumpses ab, das nebst einer Reihe von Salzpfannen und Salzsümpfen die tiefste Senkung des südafrikanischen Hochlands bildet. Klima, Tier- und Pflanzenwelt. Einen großen Einfluß auf das Südafrika eigentümliche Landschaftsbild haben die klimatischen Verhältnisse. Der Steppen-, ja stellenweise Wüstencharakter aus- gedehnter Strecken im Innern und im W wird durch den großen Wassermangel hervorgerufen. Im Südsommer, wenn über den stark erwärmten Tafellandschaften ein Gebiet niederen Lustdrucks liegt, herrschen fast durchweg sö-e Winde, und wie in Australien bringt der Südost-Passat der Ostküste reichen Regenfall. Je weiter nach W, desto mehr mindert sich die Höhe des Niederschlags (Natal 1100 mm, Port Elizabeth 525 mm). Aber über den heißen Ebenen des Binnenlandes werden die Wolken, die das Gebirge überschritten haben, erwärmt und in die Höhe gewirbelt; sie können darum ihren Wassergehalt nicht niederschlagen. Im W verursacht der kühle Strom, wahrscheinlich zum großen Teile aus kühlem Auftriebwasser gebildet, die fast völlige Regenlosigkeit der an Nebeln reichen Küsten- zone (Walfischbai 7 mm). Der kühle Strom bedingt auch die ver- hältnismäßig niedrige Temperatur der Westküste, während die Ost- küste durch die warme Mozambiqueströmung hohe Temperaturen bis weit nach S aufweist. Die Temperaturschwankungen im Innern sind recht bedeutend, sowohl die jährlichen als auch wegen der ge- ringen Bewölkung die täglichen. Die Regenmengen, die nach W und N zunehmen, sind ungleich auf das Jahr verteilt und fallen meist wie in Australien als heftige Gewittergüsse. Eine eigentümliche Erscheinung des Tafelberges ist das „Tafeltuch", das sich bei heftigem Südostwind bildet. Die am Berge aufsteigende Lust kühlt sich ab, verdichtet ihren Wasserdampf zu einer hellen Wolke, die am Nordabhange herabzustürzen scheint, hier aber in einer Höhe von 900 in sich wieder auflöst. Der offene Hafen der Kapstadt ist vor den Südoststürmen durch den Tafelberg geschützt. Im Südwinter, zu welcher Zeit die Tafelbai den herrschenden West- und Nordweststürmen preisgegeben ist, ankern die Schiffe im Simonshafen in der Falschen Bai. Im äußersten No, am Limpopo und Sambesi, geht das Klima in das der Tropen über. Die klimatischen Gegensätze machen sich auch im Pslanzenkleide bemerkbar. Tropische Waldungen ziehen die gesamte heißfeuchte Ost-

10. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 185

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 185 — welche die Verbindung zwischen den außerhalb ankernden Seeschiffen und den Faktoreien ^ herstellen. Landeinwärts setzen sich die vulkanischen Bildungen im Ma- nenguba- und Bamendamassiv, im Schebschigebirge auf der Grenze s vom Benue und im Mandaragebirge in Adamaua fort. Das Manengubagebirge steigt über 2100m empor, dessen fruchtbare Vorlandschaften gut bebaut und dicht bevölkert sind und als Ziel- Punkt hier zusammenlaufender Handelswege zahlreiche Märkte auf- weisen. Hierher wird auch eine Eisenbahn von der Küste (Duala) aus führen, die in Kürze das fieberschwangere Unterland mit dem gesund gelegenen Gebirgslande verbinden wird. Im So des Gebirgsstockes flutet die 32 km breite Strömung des Kamerun flusses, eines Ästuariums von der Gestalt eines Ahornblattes; in seine Ecken münden vier größere Ströme. Alle diese Flüsse haben seit Jahrhunderten ungeheure Massen von Schlick an ihren Mündungen abgelagert, so daß ein 24 km breites Sumpf- land, bestanden mit unabsehbaren Strecken von Mangrovewäldern, ohne jede Spur von menschlichen Wohnungen, sich gebildet hat. Vierzig Kilometer beträgt die Strecke vom äußersten Kap bis zu dem Punkte, wo sich festes Land aus den Fluten erhebt und den Fluß auf 3 km zusammendrängt. Kokospalmen und Bananen in dichten Beständen verkünden die dauernden Sitze der Eingeborenen. Hier erwuchs auch die erste Ansiedelung der Deutschen, Kamerun, mit den Gouvernementsgebäuden. Heute ist der Verwaltungsmittelpunkt nach Buea aus dem s-en Abhänge des Kamerungebirges, zirka 1000 m über Viktoria, verlegt, und die erstgenannte Siedelung führt den Namen Duala (nach einem Küstennegerstamm). Die Küstenzone steigt allmählich zu der Hochfläche des Innern an, die im S und O bis an die Kongoniederung, im N bis an den Benue sich erstreckt. Zur Küste fällt das Hochland in Stufen ab, die in den Flußläufen die Wasserfälle verursachen. Wie es von S nach N fortgesetzt von der Küste zurückweicht, kommt in der Aus- dehnung der Schiffbarkeit der Flüffe von der Küste aus deutlich zum Ausdruck. Es kann der Campofluß nur 20 km, der Sannaga schon 60 km und der Wuri 70 km weit befahren werden. Die Entfernung des Randes des Hochlandes von der Küste beträgt im S 150 bis 200 km, im N 200 km. Ein Urwaldgürtel von 150 bis 200 km Breite trennt das Tiefland von dem Hochplateau. Dieses ist im allgemeinen wellenförmig und läßt zwei Abschnitte unterscheiden; einen s-en, mehr ebenen und niedrigeren (700 bis 800 m) und einen n-en, höheren (1000 m übersteigende Mittelhöhe), der von stattlichen Einzel- erhebungen und Gebirgsstöcken überragt wird. Unter 7° n. Br. liegt in Brockenhöhe das Hochland von Ngaumdere, das die Wasser- ! Faktoreien —Handelsniederlassungen; sie bestehen aus Wohnhaus und Lagerhaus. Als solche dient auch wohl ein fest verankertes, abgetakeltes Kriegsschiff, ein sogen. Hulk,
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