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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 6

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 6 — 5. Die Bewohner. Die Bewohner gehören dem bayrischen Volksstamm an. Einfachheit in Sitten und Gewohnheiten, Freude an Gesang und Tanz, Vorliebe für bunte Trachten, Begabung für Malerei und kunstvolle Schnitzerei zeichnen sie aus. Mit großer Liebe hängen sie an Heimat und Herrscherhaus. 6. Tiedelungen. Die Alpenbewohner wohnen meist in zerstreut liegenden Gehöften Ihre Wohnungen sind schmucke Holzbauten mit weit vorspringendem Dach. Um das obere Stockwerk läuft eine Galerie, die zum Trocknen der Wäsche und nasser Kleider dient. Der hintere Teil des Hauses enthält den ,,Heustadl" mit deu Stallungen für das Vieh. 7. Verkehrswege. Die Alpen bilden ein großes Hindernis für den Verkehr. Meist führen nur schmale Sanmpsade und Zickzackivege über die Berge. Nur eine einzige Eisenbahnlinie durchquert die deutschen Alpen; es ist die Brennerb ahn, die von München nach Innsbruck und weiter nach Italien führt. B. Das Alpenvorland. /1. Bodengestalt. Vom Fuß der deutschen Alpen bis zum Jura und dem Böhmerwald erstreckt sich das Alpenvorland. Der größere Teil südlich der Donau wird Schwäbisch-Bayrische Hochebene ge- nannt; der kleinere Teil nördlich der Donau heißt die Hochfläche der Oberpfalz. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 500—600 m ist die Oberdeutsche Hochebene die höchstgelegene Ebene Deutschlands; sie wird in der Höhenlage in Europa nur noch von der Kastilischen Hoch- ebene übertroffen. Sie hat viel Ähnlichkeit mit der Norddeutschen Ties- ebene; wie diese macht sie fast überall den Eindruck eines vollständigen Flachlandes. Nur an ihrem Saume vor den Alpen wird sie von Hügeln und Bergeu durchzogen. 2. Geologische Bildung und Bodenbeschaffenheit, a) Der südliche Teil der Hochfläche hat sein Gepräge durch die Gletscher er- halten, die das Gebiet einst bedeckten. Zur Eiszeit hatten die Alpen- gletscher eine viel größere Ausdehnung als heute. Sie reichten bis weit in das Vorland hinein. Während dieser Zeit schoben sie große Massen von Moränenschntt hierher. Als sie abschmolzen, blieben die Schotter- Massen liegen. Der Boden der Hochebene stellt also gewisser- maßen ein Trümmerfeld der Alpen dar. Diese Geschiebemassen bestehen aus Sand, Kies und Gerölle. Sie liefern bei ihrer Verwitte- rnng eine sandige, magere Ackererde. So erklärt es sich, daß die Hoch- ebene unfruchtbar ist. In diesen Geröllmassen versickert das Wasser sehr schnell. Nach- dem es eine Zeitlang unterirdisch weitergeflossen ist, tritt es wieder an die Oberfläche. Wo es keinen Abfluß hat, bilden sich weite Moore, in

2. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

3. Europa ohne Deutschland - S. 117

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 117 — 4. Mongolei. Eine wichtige Handelsstadt ist Maimatschin; es liegt an der Karawanenstraße von China durch Sibirien nach Rußland. Ii. China. China liegt östlich von Jnnerasien und wird durch die Ausläufer des Kuen-lnn in Nord- und Südchina geteilt. A. Die Landschaften. 1. Nordchina. Nordchina mit der großen chinesischen Tiefebene ist fast ganz § 96. von einer lehmartigen, lockeren, fruchtbaren Bodenart, dem Löß, be- Abb. 68. Straße in Peking. Der Fahrdamm liegt höher als die Fußsteige. Die einstöckigen Geschäftshäuser werden von schlanken Pfeilern überragt, die über und über mit vergoldeten In- schristen bedeckt sind. deckt. In ihn haben die Flüffe ihr tiefes Bett eingegraben; die mit- geführten Lößbestandteile färben ihr Waffer gelb. Diesem Um- stand verdankt der größte Strom Nordchinas, der Hoang-hö oder „gelbe Fluß^', seinen Namen. Die Chinesen nennen ihn „das Unglück Chinas", da er öfters seinen Lauf verändert und dadurch große Über- schwemmungen verursacht. — Das Klima Nordchinas steht unter dem

4. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

5. Bis zum Interregnum - S. 11

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 11 — stellung nicht brach liegen bleiben. Dadurch wurden die einzelnen zu größerer Seßhaftigkeit und zu besserer Bewirtschaftung des Bodens gezwungen, und daraus entstand wieder der lebhafte Wunsch, daß jeder das Ackerland, das er bebaute, als dauerndes Besitztum ansehen könnte, und so verblieb später jedem sein Anteil am Ackerland, seine Huse, erb- und eigentümlich, aber die Zersplitterung des Grundbesitzes, auch „Gemengelage" genannt, wonach das Eigentumsrecht des einzelnen aus mehrere Landstreifen sich erstreckte, blieb leider als Folge der Verlosung bestehen und hat sich lange erhalten. Erst in neuester Zeit hat man sie durch Zusammenlegung der Grundstücke beseitigt. Entstand also am Ackerland bald das Sondereigentumsrecht, so hat sich aber die gemeinsame Nutzung von Wald und Weide bedeutend langer erhalten. b) Wohnung. Mit der Besiedlung und Bebauung des Landes war naturgemäß auch die Errichtung von Wohnungen verbunden. Aus der gemeinsamen Mederlassung der Sippen entstanden zusammengehörige Hosstätteu, die man als Dörfer bezeichnen kann. Doch waren sie keineswegs nach einem einheitlichen Plan angelegt, die einzelnen Hausstätten lagen vielmehr zerstreut, unregelmäßig beieinander, ohne gemeinsame Fronten, und dadurch unterschied sich die germanische Dorsanlage wesentlich von der später zu erwähnenden slavischen. Außer diesen unregelmäßigen Sippen- oder Haufendörfern gab es Einzelhöfe, die noch viel mehr als die erwähnten Dörfer die Abneigung der Germanen gegen die städtische Wohnweise erkennen lassen. Das germanische Haus, sür das man die Rechtecksform wählte, war ein Holzbau, also Zimmermannsarbeit. Mauersteine und Mörtel kannten die alten Germanen nicht, und als sie auch von den Römern eine festere Bauweise kennen lernten, blieben ihre Häuser bei dem unerschöpflichen Baumaterial, das ihnen der Wald lieferte, doch noch sehr lange vorwiegend Holzbauten. Beim Bau eines Hauses verletzte der Germane kaum die Erde, indem er als Unterlage sür die Grundschwellen einfache Feldsteine benutzte; nur wenn er es, was auch vorkam, auf Pfählen errichtete, wurden diese in die Erde gerammt, wenn sie nicht ebenfalls nur auf untergelegten Steinen standen. Die Wände bestanden aus übereiuandergelegten Baumstämmen, die man an den Enden mit der Axt auskerbte, um sie an den Hausecken zu überkreuzen. Die Fugen zwischen den Baumstämmen dichtete man durch Moos und Lehm ab. Ähnlich werden noch heute in Gebirgsgegenden die

6. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 6

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 6 — bildet wird. Ein grünes Vorland, das sich in den See erstreckt, trägt die Kirche St. Bartholomäi und ein königliches Jagdschloß mit gastlicher Försterwohnung. Das obere Ende des Sees ist der durch moos- und grasbewachsene Kalkselstrümmer abgetrennte Obersee. Dadurch, baft der Boden von mehr oder weniger tiefen, Wasser- leeren Einsenknngen durchzogen ist, nur hier und da sich Seen finden, die ihre Wasser durch unterirdische Kanäle talabwärts führen, zeigt die Oberfläche den Charakter der Karstform. Ein eigentümliches Bild im Charakter dieser Kalkalpen sind die Kare, in die Felswand wie in eine Nische hineinziehende Einbuchtungen mit ebenem Boden, einem Amphitheater vergleichbar. Ein solches Felsentheater schließt das Wimbachtal an seinem oberen Ende ab; ein anderes Zirkustal ist der Obersee, das durch einen Bergsturz abgedämmte obere Ende des Königssees. Obgleich die Talebenen vorzugsweise Wiesen und Weideland tragen, wird die sogenannte Alpenwirtschaft doch nicht in dem Um- fange wie im Algäu betrieben. Den Hauptreichtum der bayrischen Alpen bildet der Wald. Jagd, Holzarbeit und in den Berchtesgadener Alpen Salzgewinnung sind die wichtigsten Erwerbsquellen der Be- wohner; in der neuesten Zeit tritt die Holzschnitzerei hinzu, die in Schnitz- und Zeichenschulen (Partenkirchen, Berchtesgaden) metho- disch gepflegt wird. Die füddeutfebe fjoebebene und das ftcbtelgebirge. Bestimme die Grenzen der süddeutschen Hochebene! Wie gliedert der Lech, wie die Jller die Hochebene rechts der Donau? Welche Eigentümlichkeit weisen die Richtungen der Flußläuse von Westen nach Osten auf? Bestimme die Laus- richtungen der die Hochebene quer durchsetzenden Flüsse! Wodurch zeichnen sich die Mündungswinkel der Flüsse aus? Nenne a. die größten Riede und Moser, b. die Seen und bestimme ihre Lage! Als der mittlere Abschnitt des nördlichen Alpenvorlandes, welches vom Genfer See bis Wien sich erstreckt, reicht die Hochebene, die rechts der Donau die Schwäbisch^-bayrische^ genannt wird, vom Bodensee bis zum Inn und zur Salzach. Die Schwäbisch-bayrische Hochebene ist durchweg von tertiären und quartären Schichten bedeckt und gehört zu den jüngsten Ge- bilden des deutschen Bodens. Als die Alpen, dieses jüngste unter den zentraleuropäischen Gebirgen, emporstiegen, senkte sich die nördlich vorliegende, dem Jurakalk angehörige Ebene nach dem neuen Gebirge zu, während der Nordrand sich gleichzeitig hob 3. Die stäche, mulden- förmige Einfenkuug zwischen Jura und Alpen war ansangs von dem Tertiärmeere bedeckt. Später schaffte sich das Meer in der Donau- 1 Schwaben, zunächst ein Volksname, von den germanischen Sueven, Sueben — die Freien. Von dem Volke ging der Name auf das Land über. 2 Bayern, entstanden aus Bojavarier, sind die Bewohner des Bojerlandes; beute gebraucht als Volks- und Landesname. Latinisiert kantet der Name Bavaria. 3 Delitzsch, Deutschlands Oberflächenform.

7. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 157

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 157 — fo ist er auch bei dem wolkenlosen Himmel Ägyptens (nur das Delta liegt in der subtropischen Zone) durch seine alljährlich regelmäßig wiederkehrenden Überschwemmungen der Erhalter des Landes. In- folge der tropischen Regengüsse im oberen Nilgebiet fängt der Fluß im Monat Juli an zu wachsen und erreicht in der ersten Hälfte des Oktober seinen höchsten Stand; dann ist die Zeit der Aussaat, und in unsern Wintermonaten ist das Land mit der üppigsten Vegetation bedeckt. Bei steigender Wärme und stetig abnehmendem Wasser stehen im Frühjahr die Felder leer. Die Bewässerung geschieht in der Weise, daß das ganze kulturfähige Land durch Dämme, auf denen meist die Ortschaften liegen, in große Bassins eingeteilt ist, in welche durch Kanäle und Hebewerke das befruchtende Wasser eingeführt und durch Schleusen so lange zurückgehalten wird, bis es nach Be- dürsnis gewirkt hat. Die Stütze für die gleichmäßige Bewässerung war ehemals der Josephskanal, der bei Keneh sich abzweigt und einst in den See Möris mündete, an dessen Ufer der große Reichspalast, das Labyrinth, lag. Der See ist jetzt ausgetrocknet; aber das Becken, eine Erweiterung der Querspalte der Libyschen Wüste, in welches er gegraben war, das Fayum (— 43 m), ist noch wie einst reich bewässert und angebaut. In neuerer Zeit sind zur Sicherung der regelmäßigen Überflutung große Stauwerke angelegt; eines in Form von Brücken bei Kairo, ein zweites bei Affuan als ein ungeheurer Damm, der den niedrigsten Wafferftand um 106 m übersteigt. Durchweg ist Ägyptens Boden Kulturland; Wald und Wiese vermissen wir gänzlich, alles ist Feldflur oder Garten bis an den mehr als stundenfernen Rand der Wüste1. Die Felder erzeugen Weizen, Gerste, Durrah, Sorghum, Reis und Mais im Delta, Rosen und Wein im Fayum, von Faserpflanzen Hanf und Baumwolle; die ummauerten Hausgärten sind dicht erfüllt von herrlichen Frucht- bäumen: Orangen-, Granat- und Feigenbäumen. Geschätzt wird die Suntakazie, deren festes Holz zum Zimmern der Barken benutzt wird, und die pilzähnliche Sykomore, die Spenderin kühlen Schattens. Überall aber, vereinzelt und in Gruppen, erscheint die Dattelpalme, welche durch ihr Holz, ihr Blattwerk und ihre Früchte zu den nutz- barsten Pflanzen Ägyptens gehört. So ist in den frühesten Zeiten der Boden Ägyptens, der fast ohne Arbeit reichliche Ernten trug, und der dadurch den Übergang zum Ackerbau, zu festen Wohnsitzen und geordnetem Besitz sehr leicht machte, der abgeschlossen wird durch die hohen Ränder der Wüste, welche eine Verdichtung der Bevölkerung unterstützten und zum Leben in größeren Gemeinschaften nötigten, die Stätte einer Kultur geworden, die die Bewohner mit ihren Segnungen beglückte, die Städte in aller Pracht und Größe aufblühen, Künste und Wissenschaften aller Art bis zu einer sast au die Gegenwart heranreichenden Vervollkommnung in einer Zeit gedeihen ließ, als in Europa der menschliche Urbewohner die wilden Tiere noch mit Stein- Waffen bekämpfte oder in Höhlen sich verkroch oder in hölzernen Hütten ans dem « r* r*1 das Bild: Das Niltal Ägyptens von Berninger-München mit der Erläuterung von Kirchhoff und Supan,

8. Mitteleuropa - S. 66

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 66 — auf die Schollen gestreut, die dadurch in Brand geraten. Dichter Rauch steigt nun zum Himmel auf. Dos ist der lästige Höhenrauch. Der Wind trägt ihn zuweilen fast über ganz Deutschland, ja bis nach Österreich hinein. In die Asche wird Buchweizen gesät. Aber nur 3—4 Jahre ist der Boden anbaufähig; dann muß er wieder 20—30 Jahre liegen, bis er aufs neue bestellt werden kann. ä) Torfgewinnung. In der Nähe der schiffbaren Flüsse und Kanäle wird der Torf in Ziegelform abgestochen, auf Schiffe und Kähne ver- laden und in die größeren Städte versandt, um dort als Brennmaterial Abb. 51. Torfstich. verwendet zu werden. An vielen Orten des Westdeutschen Tieflandes wird in Ofen und Herden fast nur Torf gebrannt. e) Fehnwirtschaft. In neuerer Zeit sucht man die Moore noch auf andere Weise anbaufähig zu machen. Vom Fluß aus wird ein Kanal durch das Moor gezogen; dieser dient sowohl zur Entwässerung des Landes als auch als Verkehrsweg. Nun sticht man den Torf ab, düngt den darunterliegenden Boden und vermischt ihn mit fruchtbarer Erde. Bald entstehen Gärten und Felder. Dieses Verfahren nennt man Fehnkultur (vgl- Venn). Eine solche Fehnkolonie ist Papenburg an der Ems, das vor 200 Jahren gegründet wurde und jetzt eine Stadt von 7000 Einwohnern ist.

9. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-
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