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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 77

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 77 — 1. Das Lausitzer Gebirge ist eine breite Hochebene von § 55. 300—500 m Höhe, über die sich der Verkehr von Sachsen und Schlesien nach Böhmen bewegt. 2. Das Riesengebirge bildet den höchsten Teil der Sudeten; es ist zugleich das höchste deutsche Mittelgebirge. Nach Norden fällt es steil ab, während es nach Böhmen hin sanfter verläuft. Von der Oderebene aus, die nur 100—200 in Meereshöhe hat, gewährt es daher einen großartigen Anblick. Sein gewaltiger Kamm erhebt sich 1300—1400 m hoch; die höchsten Gipfel ragen noch 200 m darüber hinaus, z. B. die Schneekoppe, die 1600 m hoch ist. Das Gebirge erinnert in seiner Natur etwas an die Alpen; denn steile Felswände, Abb. 51. Die Sudeten und die Schlesische Bucht. tiefe Schluchten, scharfe Felsgrate und riesige Felstrümmer zeichnen es aus. Am Nordabhaug sind zwei schlundartige Vertiefungen von 300 m Tiefe, in denen der Schnee den ganzen Sommer hindurch liegen bleibt. — Auf den kahlen Bergrücken gedeihen nahrhafte Kräuter und Gräser, die von zahlreichen Rinder- und Ziegenherden abgeweidet werden. Die Viehzüchter wohnen in einzelstehenden, senn- hüttenartigen Häusern, den Bauden, deren man etwa 3000 im Riesengebirge zählt. Sie sind aus rohen Balken gezimmert und mit Holzschindeln bedeckt. Außer der Wohnung für die Menschen enthalten sie auch Stallung für das Vieh. In der geräumigen Wohnstube steht ein großer Kachelofen, der das ganze Jahr hindurch geheizt wird. —

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 16

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 16 — in zahlreichen Tunnel geht sie durch das wildromantische Hölleutal. Nur die Hauptverkehrslinie, die Süddeutschland in westöstlicher Richtung durchquert, die Orient-Expreßlinie, führt nicht durch den Schwarz- wald. Sie biegt von Straßburg nach Norden aus, um Karlsruhe zu berühren, und geht dann durch das niedrige Neckarbergland weiter nach Stuttgart, München und Wien. e) Besiedelung. Die Schwarzwäldler wohnen meist in Einzel- Höfen. Eigenartig ist die Bauart des Schwarzwaldhauses. Es ruht auf einem steinernen Unterbau. Darauf erheben sich zwei bis drei Abb. 10. Schwarzwaldhaus. Stockwerke, die aus Holz gebaut sind. Das Dach ist mit Stroh oder Schindeln gedeckt und ragt weit über die Umfassungsmauern des Hauses hinaus. Dadurch ist vor dem Hause ein breiter Platz vorhanden, der auch bei Regenwetter trocken bleibt und zur Aufbewahrung vou Holz usiv. dient. Ilm die Giebel- und Längsseite läuft eine Galerie. Die Wohnstube hat getäfelte Wände und einen großen Kachelofen, der von einer Bank umgeben ist. Wohn-, Wirtschasts- und Stallgebände sind unter einem Dache vereinigt. Das Haus lehnt sich mit der Rückseite an einen Bergabhang, so daß man von hier aus oft über eine Brücke in die hochgelegenen Speicherräume gelangen kann. 2. Der Odenwald. 10. Der Odenwald, d. h. öder Wald, vielleicht auch „Odins Wald", erreicht eine durchschnittliche Höhe von 400 m. Die höchsten Gipfel

3. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

4. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 5

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 5 - a) Wir beginnen' mit den Gebirgen östlich der Fulda. An die Vorderrhön schließt sich nördlich der Süllingswald oder Seulingswald, ein flaches Gebirge, das mit einem großen Walde bedeckt ist. Nördlich daran reiht sich das Richelsdorfer Gebirge, welches aus Schiefer besteht. In der Nähe des Dorfes Richelsdorf wurde früher in Bergwerken Kupfer und Kobalt gegraben. Nordöstlich von diesem Gebirge liegt das Ringgaugebirge. Es be- steht aus Kalkstein und bildet nackte und rauhe Hochflächen mit steilen Abhängen. Einer der höchsten Puukte ist die Kraburg mit senkrechten Wänden. An das Richelsdorfer Gebirge schließt sich nordwestlich das Stolzinger Gebirge mit der schönen Pyramide des Alheimer an der Fulda. Das Stolzinger Gebirge ist durch den Eisberg mit dem Riedforst verbunden; an diesen reiht sich nordwestlich die Söhre. Beide Gebirge haben enge Täler und sind waldreich. Ihre Bewohner beschäftigen sich viel mit Waldarbeiten und Kohlenbrennen. Nordwärts vom Riedforst erhebt sich über einer rauhen Hochebene die mächtige Kuppe des Hirschberges. Ihr Inneres birgt Braunkohlen und vortrefflichen Ton. Östlich vom Hirschberg steigt der Meißner als gewaltige Basaltmasse hoch und frei über seine Umgebung empor. Der Meißner, 750 m hoch, ist der höchste Berg des Hessischeu Berglandes. Die Umwohner nennen ihn Weißner oder Wißner. Derselbe hat die Form eines Riesengrabes. Seine Höhe bildet eine etwa 1 Stunde lange und V2 Stunde breite Ebene, welche größtenteils mit Wiesen und Weiden bedeckt ist. Hier wachsen viele seltene Pflanzen. Die Aussicht ist eine weite und prächtige. Daher wird der Berg viel besucht. Auch die Landleute der Umgebung ziehen im Frühjahre zu fröhlichem Tanze hinauf. Der Wiuter dauert hier obeu lange. Fast nach allen Seiten fällt der Meißner steil ab, hauptsächlich nach Osten. Seine bewaldeten Abhänge zeigen schroffe Wände, sehenswerte Felsen, Höhlen und Schluchten. Das Juuere birgt reiche Braunkohlenlager. Der Meißner ist der merkwürdigste Berg des Hessenlandes. An ihn knüpfen sich die Sagen von der Frau Holle. Frau Holle. 1) Der Meißner war in alter Zeit, als unsere Vorfahren noch Heiden waren, ein Hauptsitz des Götzendienstes. Auf diesem Berge verehrte man die Göttin Hulda, gewöhnlich Frau Holle genannt. Von ihr wird vieles erzählt. Jährlich um Weih- nachten zieht sie im Lande umher und verleiht dem Felde Fruchtbarkeit und der 1) Wer außer den im Büchlein angeführten Sagen noch weitere Sagen wünscht, dem empfehlen wir Heßlers Sagenkranz aus Hessen-Nassau. 3 Jh. Verlag von Klaunig in Kassel.

5. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

6. Bis zum Interregnum - S. 184

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 184 — Man errichtete sie mit Vorliebe auf steilen Höhen, und war man genötigt, sie in der Ebene zu erbauen, so wählte man dazu gern eine Insel oder umgab sie mit einem breiten Wassergraben. Es gab also Höhen- und Ties- oder Wasserburgen. Für die Höhenburg bevorzugte man alleinstehende Berge oder die vorspringende Kuppe, die Felsnase eines Höhenzuges. War sie von ihm uicht durch eine natürliche Einsattelung getrennt, so schuf man eine künstliche, den sogenannten Halsgraben, der natürlich ohue Wasser war und nur den Zweck hatte, steile Wände zu schaffen. Der dann zur Verfügung stehende Raum wurde in der Regel vollständig in den Burgbereich einbezogen, und man schob die äußersten Ringmauern bis an die steil abfallenden Bergwände vor. Zur Befestigung der Anlage war man darauf bedacht, nur einen Zugang zu schaffen, der auch die „Bnrgleite" hieß. Er wurde oft schon am Fuße des Berges durch Verzäunungen oder Schlagbäume geschlossen, auch in seinem weiteren Verlaufe waren verschiedene Tore angebracht. Der Weg selbst war überaus schmal, bot in der Breite nur einem Reiter Platz und war so angelegt daß der Burg beim Aufstieg die rechte, vom Schild nicht geschützte Seite zugekehrt werden mußte. Vor dem Eingang zur Burg lies ein Graben hin, über den die Zugbrücke führte. Die Burg zerfiel nicht selten in die Vorburg und die eigentliche Hauptburg. Jene schloß die äußere Ringmauer ab; sie war 3—4 m hoch, 1 m dick und hatte innen einen Absatz, auf dem sich die Verteidiger aufstellen konnten. Zuweilen gab es nicht eine die ganze Anlage umschließende Mauer, sondern mehrere Teilummauerungen, durch die besondere Vorhöfe abgeschlossen wurden. In ihnen befanden sich Ställe oder Gärtchen. Eine solche Einfriedigung vor der Burg war auch der Zwinger, der als Reitbahn oder kleinerer Festplatz diente. Von der Vorburg oder dem äußeren Burghöfe gelangte man durch eine Torhalle in die Hauptburg. Das Tor lag in einem Turm oder einem Gebäude und konnte von innen durch Querbalken verriegelt werden, auch Fallgatter zum Niederlassen waren angebracht, um eingedrungene Feinde von außen abzusperren und zu sangen. Über dem Eingang befand sich gewöhnlich auch eine Pechnase, durch die auf die Anstürmenden heißes Pech oder Wasser gegossen werden konnte. Der wichtigste Teil und zugleich in der Not die letzte Zufluchtsstätte war der Turm oder Bergfriet, der bei kleinen Lehnsburgen zuweilen das einzige Gebäude und als Wohnraum ein-

7. Mitteleuropa - S. 49

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 49 — 3. Das Erzgebirge hat seinen Namen von seinem Reichtum an Erzen. Es bildet ein langgestrecktes Kammgebirge, das auf der Grenze zwischen Sachsen und Böhmen hinzieht. Seine bedeutendste Erhebung ist der Keilberg (1240 m). Nach Süden fällt es steil ab, nach Norden dacht es sich allmählich ab und entsendet seine Ausläufer bis in die Mitte des Königreichs Sachsen (s. Abb. 39). Nur die nördliche Abdachung bietet Raum für die Entwicklung größerer Flüsse. Auf dieser Seite fließt der Elbe die Mulde zu, die aus zwei Quellflüssen, der Zwickauer und der Freiberger Mulde, entsteht. Klima und Erzeugnisse. Der Kamm und die höchsten Flächen des Erzgebirges haben ein rauhes Klima. Deshalb kann nur ein ge- ringer Teil des Bodens bebaut werden. Dennoch ist das Gebirge dicht bevölkert. Die fleißigen Bewohner beschäftigen sich besonders mit Spitzenklöppeln, Strohflechten, Spinnen und Weben. Sie verfertigen Teppiche, Gardinen, Musikinstrumente u. dergl. Früher war der Bergbau auf Silbererze sehr lohnend; heute liefert er nur noch geringen Ertrag. Von großer Bedeutung sind dagegen die Kohlenlager bei Chemnitz und Zwickau. Sie liefern das Brennmaterial für die großartige Industrie, die sich in den Städten Sachsens entwickelt hat. Zahlreiche Tuchfabriken und Eisen- werke sind in Betrieb. Die größte Fabrikstadt ist Chemnitz, das durch seine Maschinenfabriken und Webereien zu einer der ersten Jndu- striestädte Deutschlands aufgeblüht ist. Auch Zwickau, Freiberg und Annaberg sind sehr gewerbtätig. 4. Das Elbsandsteingebirge besteht aus Sandstein. Die Elbe § 39. und ihre Nebenflüsse haben das Gebirge zerschnitten und zersägt; Schutt und Gerölle wurden fortgespült, und nur die härteren Gesteinsmassen blieben stehen. Diese bilden höchst merkwürdige Bergformen. Bald gleichen sie Säulen, Pyramiden und Kegeln, bald steigen sie wie gewaltige Türme und Festungen empor. Die Gipfel sind platt, und die Abhänge fallen fast senkrecht ab. An manchen Stellen hat das Waffer die Felswände ganz durchwaschen, so daß riesige Gewölbe und Felsenbogen entstanden sind (Kuh. stall, Prebischtor). Am großartigsten sind die Bergformen im Elbtal. Da steigt am rechten Ufer der Lilienstein mit senkrechten Wänden auf; gegenüber erhebt sich der Königstein, dessen Gipfel eine bekannte Felsenfestung trägt. Weiter abwärts folgt die Bastei, eine Felsenwand, die 200 m hoch über dem Strome aufsteigt und Ähnlichkeit mit einer Schanze hat. Diese eigenartige, durch seltene Schönheiten ausgezeichnete Landschaft heißt die Sächsische Schweiz. Der Sandstein des Gebirges liefert ein vorzügliches Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. I. Teil. 4

8. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 39

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Das Leben in Athen. 39 Euripides. Auch der ungebildetste Athener fand es in jener Zeit selbst-verstndlich, da er lange Stcke aus ihren Werken auswendig sagen konnte. Wohl hatte er also Grund, stolz zu sein, der athenische Brger; er dnkte sich aber auch mehr als alle andern Menschen auf der ganzen Welt. Athen konnte auch als reiche Stadt gelten. Namentlich durch Grohandel, Bergbau und Industrie hatten viele Familien groe Vermgen gesammelt. Wohl war die Schwierigkeit des Trans-Portes zu Wasser und zu Lande fr den Kaufmann viel grer als bei uns; er durfte aber auch viel hheren Gewinn nehmen. Und Bergbau sowie Industrie lohnten sich besonders, wenn sie im groen betrieben wurden. Da man damals keine Maschinen kannte, die wie bei uns die grbsten und schwersten Arbeiten besorgen konnten, mute alles durch Menschenkraft gemacht werden. So reichten in den Bergwerken die Arbeiter das Gestein in Krben von Hand zu Hand. Zu dergleichen schweren Arbeiten aber gab sich kein freier Mann her; darum war das Halten von Sklaven im Altertum eine Notwendigkeit. Die kaufte man wie andre Waren aus Mrkten und bezahlte sie nach Kraft und Geschicklichkeit. Ihre Arbeit war zudem auch billiger als die der freien Leute, denn der Besitzer brauchte ja nur fr einfache Er-nhrung und Kleidung zu sorgen. Auch die Hausarbeit wurde in den bessern Familien hauptschlich durch Sklaven besorgt. Sechs galten in diesen Kreisen als unbedingt ntig. Trotzdem war das Leben nach nnsern Begriffen sehr billig: mehr als eine Drachme tglich kostete ein solcher Haushalt gewhnlich nicht. Die Huser der Athener waren ganz anders gebaut und eingerichtet als die unsrigen. Nach auen hin hatten sie keine Fenster, sondern nur Tren; hchstens nach der Strae zu eine Werkstatt oder einen Laden. Die Wohnrume lagen alle um einen durch Balken oder Sulen abgegrenzten offenen Hof, von dem sie ihr Licht bekamen; er hie Peristyl. Hier hielt sich der Hausherr nur wenig auf; er lebte und webte in der ffentlichkeit. Sa er in seiner offenen Werkstatt bei der Arbeit, so schmeckte diese ihm nicht, wenn sie nicht hufige Unterhaltung mit Vorbergehenden wrzte; riefen ihn seine Geschfte in die Stadt, so benutzte er jede Gelegenheit, um mit andern der Politik und Mitmenschen Gedanken auszutauschen, wie es ja die Sdlnder heute noch tun. Der Familienvater besorgte gewhnlich auch die Einkufe auf den vielen Mrkten mit Sachkenntnis. Und wo er sich in der ffentlichkeit zeigte, da
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