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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.

2. Europa ohne Deutschland - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — 3. Die Mittelalpen. Wir steigen höher hinauf in die eigentliche Alpenregion (1800—2800 m). Kahle Gipfel und steile Felsen ragen auf; zwischen mächtigem Steingeröll stehen vereinzelte Lärchen und Arven. Große Weideflächen breiten sich dazwischen ans. Hier kann sich der Mensch keine dauernde Wohnstätte mehr gründen; nur im Sommer vermag er hier zu weilen. Dann treibt der Senne seine Herde hinauf auf die Almeu, „wo, von der Genziane und Anemon' umblüht, auf feiduem Rafeuplane die Alpenrose glüht". Der Jäger beschleicht die scharf witternde Gemse; Alpenhasen und Raubvögel werden seine Beute. Die Touristen steigeu zu diesen Höhen hinauf, um die großartige Alpen- Welt zu bewundern. Alpenwirtschaft Die Alpen haben ein rauhes und feuchtes Klima, das den Getreidebau nicht mehr zuläßt, wohl aber den Gras- Abb- 5. Alm mit Sennhütte. wuchs begünstigt. Deshalb sind sie reich an vorzüglichen Weideplätzen. Ende Mai ziehen die Herden der Talbewohner hinauf, um den ganzen Sommer über dort im Freien zu weiden. Abends sammeln sie sich in dem „Gaden" in der Nähe der Sennhütte. Diese ist ein kunstloses Blockhaus, das auf eiuer kleinen Grundmauer ruht und von einem breiten, steinbeschwerten Schindeldach gegen Wind und Wetter geschützt wird. Sie enthält meistens nur die alleruotwendigsten Stubengeräte und eiuen großen Herd. Hier bereitet der Senne mit seinem Handbuben ans der Milch seiner Herde den berühmten Schweizerkäse (in den Ost- alpen vorzugsweise Butter). — Bei günstiger Witterung führen die Hirten ein sorgenloses Leben; aber bei Sturm und Unwetter haben sie große Mühe, die aufgeregten Tiere zusammenzuhalten. Im September

3. Bis zum Interregnum - S. 5

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 5 — stammen wucherte Strauchwerk mit Schlingpflanzen und Farnkräutern in üppiger Fülle. Unter den Bäumen überwogen die Laubbäume (Buche, Linde, Eiche, Esche, Ulme, Erle). Von den Nadelbäumen kam meist die Tanne vor, die auch auf feuchtem Boden gedeiht. Der Wald hat manchem Gebirge den Namen gegeben, z. V. Schwarzwald, Harz (hart — Wald), Haardt, Speffart (Spechtswald). Für Wald hatte der Deutsche noch andere Namen. So verstand er unter Busch niedriges Laubholz, unter Hag einen kleinen, von Dornen durchzogenen Wald. An den Waldreichtum erinnern auch viele Ortsnamen, besonders alle, die auf Hain, horst, forst, bufch, wald, loh, hart enden. Belebt war der Wald von zahlreichem Wild, aber er beherbergte nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch den kräftigen Auerochs mit seinen furchtbaren Hörnern, den raubgierigen Wolf, den zottigen Bär, das Elentier, Luchse und wilde Katzen. Sie wurden den Bewohnern des Landes gar oft gefährlich, und der Mensch war gezwungen, einen fortwährenden Kampf mit ihnen aufzunehmen. Wenn nun auch jetzt die gefährlichen Gäste aus unfern Wäldern längst verschwunden siud, so werden wir doch durch zahlreiche Ortsnamen noch heute an den ehemaligen Wildreichtum erinnert; mau denke nur an Bärenstein, Wolfenbüttel, Anerstädt, Ebersbach, Hirschberg n. a. So sehr nun anch der Wald den Verkehr und den Anban des Landes hinderte, so war er doch unsern Vorfahren eine unerschöpfliche Vorratskammer, die sie auch mit größter Sorglosigkeit ausnützten. Er lieferte das Material zu den verschiedensten Bedürfnissen des Haushalts und des Lebens. Aus den: Holze des Waldes baute der Germane sein Hans, aus ihm zimmerte er seine einfachen Möbel, aus ihm schnitzte er mancherlei Geräte, wie Näpse und Becher, er verarbeitete es zu Gefäßen und Ackergeräten. Aus dem Holze fertigte er seine Waffen, seinen Schild, seinen Speer (Esche), seinen Vogen (Eibenholz) und seine Pfeile. Mit dem harten Buchenholz heizte er feinen Wohnraum, und das Kienholz gab ihm das Licht. Für den Verkehr auf dem Waffer lieferte der Wald die Fahrzeuge, und endlich schuf der Germane schon in früher Zeit ans dem Holze auch dem Toten eine Behausung. Die Tiere des Waldes gaben dem Menschen Nahrung und Kleidung. Eicheln und Bucheckern dienten der Viehstitterung.

4. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 180

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 180 — Verbindungsstrecken nach Port Elizabeth und East-London. Wichtig ist auch die Bahn von der Delagoa-Bai nach Pretoria, da sie den kürzesten Weg von der Küste nach den Goldfeldern Transvaals herstellt. Fleißig wird auch der Bahnbau von der Küste aus in dem übrigen britischen und dem französischen Gebiet und im Kongo- staate betrieben. Am weitesten stehen die deutschen Kolonien zurück. In Togo und Kamerun ist vom Bahnbau zunächst überhaupt noch nicht die Rede; in Ostafrika ist die geplante Bahn nach dem Kilima- Ndscharo-Gebiet nur die kurze Strecke bis Korogwe im Bau (42 km befahrbar), und in Südwestafrika ist die Strecke Swakopmnnd- Windhnk bis 270 km fertig gestellt. In Nordamerika haben die Pacisicbahnen die größte Be- deutung. Man unterscheidet folgende Überlandbahnen: Ausgang Endpunkt Entfernung in km 1. Canada-Pacific, nur auf britischem Gebiet, rascheste Verbindung zwischen Eng- land einerseits, Ostasien u. Ostaustralien anderseits Halisax Vancouver 6028 2. Nord-Pacific .... New ))ork Aftoria 5839 3. Union- n. Zentral-Pacific New ))ork San Francisco 5412 (über Ogden) 4. Santa Fe-Bahn . . . New Jork San Francisco 7 480 (über Kansas) 5. Atlantic und Pacific . . New Jork San Francisco 5560 6. Süd-Pacific.....New Orleans San Francisco 4015 In Mexiko, Mittel- und Südamerika hat der Eisenbahn- bau weniger günstige Fortschritte gemacht. Nur Südbrasilien, Argentinien und Chile haben ein vorteilhast ausgebautes Eisenbahn- netz; wichtig wird die transandinische Bahn Buenos Aires-Valparaiso. Peru hat den Ruhm, die beiden höchsten Eisenbahnen der Welt zu besitzen, die aber als Sackbahnen wenig Bedeutung haben. Er- wähnenswert ist noch die Panamabahn, welche die Verbindung zwischen den beiden Ozeanen an der schmälsten Stelle des Kon- tinents herstellt. Die Länge der gesamten Eisenbahnlinien der Erde betrug im Jahre 1900 nahezu 800000 km (das Wievielsache des Erdum- sang es?). Von den einzelnen Staaten stehen die Vereinigten Staaten von Amerika an der Spitze; den zweiten Rang behauptet Deutsch- land; dann folgen das europäische Rußland, Frankreich, Österreich- Ungarn, Großbritannien und Irland, Canada, das australische Fest- land usw.

5. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 99

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 99 — lose, sandige und kiesige, abflußlose Wüste mit Salzlagern und Salz- seen. Mit der Annäherung an den Titicacasee (3850 in) tritt der Wüstencharakter zurück, und der Boden wird für Graswuchs und den Anbau von Kulturgewächsen geeignet. In Peru lösen sich die Cordilleren in mehrere Parallelzüge auf und schließen in Tieftälern die Quellflüsse des Amazonas ein, treten in Ecuador zu zwei vul- konischen Zügen zusammen (Chimborazo auf der Westkette (5240 m) und endigen in Columbia mit drei Ketten, die durch die Täler des Cauca und.des Magdalenenstromes voneinander getrennt sind. Der steile Abfall nach Westen, die seltenen und höchst be- schwerlichen Pässe, die engen Schluchten, die Seil- und Hängebrücken, die über Abgründe gespannt bei jedem Luftzuge hin- und herwiegen, der Reichtum an edlen Metallen, die Menge Vulkane, die wie un- geheure Feuer- und Leuchttürme den Ozean begleiten, sind charakte- ristische Kennzeichen der Anden. Im Süden laden die Westwinde an den steilen Gehängen einen großen Reichtum an Niederschlägen ab; daher finden wir hier bis Chilos eine reiche Waldvegetation. Etwa vom 28. Grade bis zur äußersten Westspitze des Kontinents, der Punta Parma, herrscht Regenarmut, in der Ätacama Regenlosigkeit, verursacht neben dem aufsteigenden kalten Tiefenwasser (S. 51) durch den kühlen Peru- ström, der diesen Teil der Küste bespült und durch den Vorsprung der Küste nach Westen wieder abgelenkt wird. Im nördlichen Viertel bringen die Westwinde wieder reichen Regenfall. Sehr regenreich ist auch der Ostabhang der Anden von dem brasilianischen Abfalle bis an das Karibische Meer. Die unteren Abhänge sind mit der gewöhnlichen tropischen Vegetation bekleidet. In der niederen Region der Paßhöhe treten uns unsere Eichen und Nadelhölzer, von der Wachspalme begleitet und überragt, entgegen. Auf den nebligen, täglich von Hagel und Schneegestöber heimgesuchten Paramos tränkt dieser Niederschlag wohltätig die Bergpflanzen. Lamas, Vitiums, Alpacos beleben die sonst pflanzen- und menschenleeren Höhen, und über dem Ganzen zieht majestätisch der Kondor in zierlichen Spiralen seine Bahn. In der tropischen Schwüle des westlichen Abhanges gedeihen Kaffee, Kakao, Tabak, Fieberrindenbäume, Baumwolle, in Chile alle europäischen Frucht- und Getreidearten. Der Boden birgt reiche Schätze von Silber (Peru, Bolivia), Kupser (Bolivia, Chile), Salpeter (Peru, Chile). Von großer Bedeutung sind auch die Guanolager der die Küste begleitenden Inseln (Peru, Chile). Die Hochebenen der Anden sind die Sitze der Kulturvölker Südamerikas. Die hervorragendsten waren die Kitschuastämme auf den Hochflächen von Peru und Bolivia unter ihren Jnkakaisern, die in Cnzco residierten. Drei Naturprodukten der peruanischen Hochlande verdanken sie als Kulturvolk ihre Erziehung: dem Vorkommen des Lamas, der 7»

6. Mitteleuropa - S. 46

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — Salzlager Deutschlands. Die reichste Ausbeute an Salz liefert das Sleinsalzbergwerk zu Staßfurt an der Bode (f. Abb. 36). Das Salz liegt hier 300 m tief und bildet eine mächtige Schicht von 400 m Dicke. Die obersten Lagen bestehen aus Bitter, Kali- und andern Salzen, den sogenannten Abraumsalzen (c). Diese haben ihren Namen daher, daß man sie früher für wertlos hielt, sie also erst ab- räumen mußte, bevor man zu dem darunterliegenden Steinsalz (d) ge- langen kann. Das Steinsalz wird gemahlen und als Tafelsalz in den Handel gebracht. Am wertvollsten sind jedoch die Abraumsalze. Man gewinnt eine Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse daraus, z. B. Salpeter, Pottasche u. a.; auch sind sie ein ausgezeichnetes Düngemittel. Mit Düngesalzen versorgt Staßsurt nicht nur ganz Deutschland, sondern auch England und Amerika. 5000 Arbeiter sind in dem Bergwerk tätig. Unzählige Gänge und, ausgedehnte Hohlräume sind dort unten ent- standen. Stellenweise liegen 12 Stockwerke übereinander. Um die Decken zwischen ihnen zu stützen, läßt man gewaltige Pfeiler stehen. Staatliche Einteilung. § 34. Der nördliche Teil der Landschaft gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Der südliche Teil umfaßt den nengebildeten Staat „Groß- thüringen", der dadurch entstanden ist, daß sich acht kleinere Staaten, die diesen Raum einnehmen, zu einem Staate zusammengeschlossen haben. Diese acht Kleinstaaten heißen: 1. Sachsen-Weimar, 2. „ -Koburg- Goth a, 3. „ .Meiningen, 4. „ -Altenburg, 5. Reuß ältere Linie, 6. Reuß jüngere Linie, 7. Schwarzburg-Rudolstadt, 8. Schwarzburg-Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, ferner die Volksstaaten Braunschweig und An- Halt-Dessau. 1. In Sachsen-Weimar-Eisenach ist die Hauptstadt Weimar. Weimar genießt den Ruf, Deutschlands Dichterstadt zu sein. Hier lebten vor etwa 100 Jahren an dem Hofe des Herzogs gleichzeitig Goethe und Schiller. Schöne Standbilder erinner» an dil becken

7. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 27

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
- 27 — Kulturlandschaften Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle. Auf Flüsfen und Sumpfseen schwimmt die größte aller Wasserrosen, die Victoria regia. Dahinter liegt das Gebiet des Orinoko. Der Orinoko, der zwar an Flußlänge (2400 km) und Größe des Stromgebiets hinter dem mächtigsten Strome Europas, der Wolga, zurückbleibt, aber alle europäischen Ströme an Wasserreichtum bei weitem übertrifft, um- gibt in einem Bogen die Sierra Parime des Hochlandes von Guayana. An sein linkes Ufer schließt sich Tiefland an, das bis an die Abhänge der Cordilleren hinanreicht und bis zum Äquator sich erstreckt. Dieses Tiefland — die Llanos1 — ist ein An- schwemmungsland und von den Flüssen stellenweise in ein flach- welliges Hügelland aufgelöst,- die weiten, völlig ebenen Tafeln, die stehengeblieben sind, werden Mesas^ genannt. Im Sommer empfängt es Zenitalregen und bedeckt sich mit mannshohem Grase; im Winter aber verhindern die im N und O vorgelagerten Bergzüge die Zufuhr von Feuchtigkeit, und der das Küstengebirge übersteigende, nun trockene Nordost-Passat braust über die baumlose Ebene, die völlig verdorrt, und deren Boden sich zu spalten beginnt unter einem wolkenlosen Himmel, an dem der tiefste Sonnenstand ungefähr soviel beträgt wie in Berlin der höchste. Krokodile und Schlangen halten ties im ausgetrockneten Schlamm ihren „Sommerschlaf". Nach W hin zeigen sich Baumgruppen in der Graslandschaft, dann niedriger Trockenwald und am Fuße der Cordilleren dichter Regenwald. Eine niedrige Bodenschwelle führt aus den Llanos in das große Tiefland Amazonien, das größte tropische Tiefland der Erde, gelegen zwischen dem Hochland von Guayana, den Cordilleren und dem Gebirgslande Brasiliens. Der Hauptfluß, der Amazonas^, entspringt als Maranon in Peru auf dem mehr als 4000 in hohen Becken zwischen der West- und Zentralcordillere aus dem See von Llauricocha (laurikotscha) und tritt nach einem 700 km langen Ge- birgslause im Pongo (-Tor) de Manseriche (manseritsche) in die weite, steinlose Waldebene ein. Er ist 5500 km lang, an der Mündung 300 km breit und umfaßt ein Gebiet von 7 Mill. qkm. Aus dem Mündungstrichter entsendet er einen Arm nach der Mün- dung des Toeantins und bildet so die 19 000 qkm große Insel Marajo (maraschu), ein im W mit Wald, im O mit Savannen be- decktes Stück des Festlandes. Die zahlreichen Nebenflüsse, unter denen sich 18 große Ströme von 1500—3500 km Länge befinden, bilden neben dem Hauptstrome die natürlichen Straßen in dem die ganze Tiefebene bedeckenden Waldgebiet4. Dieses, die Selvas, ver- 1 llano — eben, flach. 2 Tisch, vom lat. mensa. 3 Der Name rührt nach Sievers von der im Unterlaufe häufigen Prororoca (f. u.) her, die von den Indianern Ama^uuu, d. i. Wasser- wolkenturm, genannt wird. Die Spanier schloffen aus dem Namen auf Amazonen. 4 Man schätzt die fahrbare Strecke des Hauptstromes von den Cordilleren an und die seiner Nebenflüsse au

8. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 29

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 29 — minder reich als in den Urwäldern des Amazonas, und unter der Herrschaft der eingewanderten Europäer (Portugiesen und Deutsche) spendet die Natur Nutzpflanzen in reichster Fülle: Kaffee, Zucker, Baumwolle, Kakao, Tabak, Reis, Farbholz, im S Paraguaytee (Hex), Maniok, unsere mitteleuropäischen Getreidearten und Wein. Im S, besonders in Santa Catharina und Rio Grande do Sul bildet die ausgedehnte Viehzucht den Übergang in das baumarme La Plata- Stromgebiet. Dieses reicht vom 15. bis 40.° s. B. und lagert wie ein breites, ebenes Tal zwischen den Cordilleren und dem brasilischen Bergland. Drei Ströme, der Parana als Hauptfluß, der Paraguay und der Uruguay, durchziehen das weite, ein Sechstel Südamerikas um- fassende Gebiet und bilden die gemeinsame Schlauchmündung des Rio de la Plata*, die eigentlich als ein Meerbusen von 300 km Länge und 50 bis 300 km Breite zu betrachten ist. Durch jene Ströme hat das La Plata-Stromsystem eine Größe von 3,1 Mill. qkm. Zwar trägt das Tiefland des oberen Paraguay, das die Fortsetzung der Selvas des Amazonas ist, noch üppige Waldungen mit dichtem Untergestrüpp, geht aber vom 19. Grade in das Weidegebiet des Gran Chaco (tschako), des alten Jagdgebiets der Indianer, über. Nahe dem 30. Grade, s vom Salado, beginnt die Pampas eine ebene, sanft nach So geneigte Grasflur, die Tausende von Quadrat- meilen umfaßt. Sie bietet treffliche Weide für Pferde-, Rindvieh- und Schafherden. Der Boden der Pampa besteht, besonders im n-en Teile, aus Löß und einer 0,3 bis 0,6 in mächtigen Humusschicht. Außerdem ist der Pampa die sogen. Tosca eigen, „eine kalzinierte Tonsubstanz mit Kieselerde". Sie bildet große Knollen im Lehm, und wo sie an die Flußufer herantritt, wie bei Buenos Aires, felsenähnliche Massen. Bei dem subtropischen Klima und der im ganzen geringen Regenmenge ist die Pampa vorzugsweise Grasland. Blumenschmuck ist im all- gemeinen selten; nur au höher gelegenen Stellen trifft man dichte Teppiche mit bunten Blumen. Zur Trockenzeit ist sie im allgemeinen kahl, gelb und trocken, der Boden bedeckt mit Resten von verendeten Pferden, Schafen und Rindern. Wo aber Be- Wässerung vorhanden ist, an den Lagunen und Flüssen, da hält sich auch in der Trockenzeit das Land frisch. Die Viehzucht geschieht jetzt in Einzelhöfen, Estancias, die durch Drahtzäune voneinander abgegrenzt sind, während früher die einem Besitzer zugehörigen Tiere durch Eigentumsmarken gekennzeichnet waren. Ausfuhrorte für die Erzeugnisse der Viehzucht sind Monte- video und Buenos Aires. Wo die Gewässer durch die Neigungs- Verhältnisse zur Berieselung benutzt werden können, wird, wie um Cord ob a, der Ackerbau ermöglicht. Reiche Ernten, namentlich von Weizen und Mais, ermöglichen eine bedeutende Ausfuhr dieser Frucht bis nach Deutschland Än den Abhängen der Anden grünen Wälder in tropischer Fülle; hier wächst das harte Quebrachoholz (Axtbrecher), dessen gerbstoffreiche Rinde eine gewinnreiche Ausfuhrware geworden ist. Buschwald und dornige Sträucher bilden den Übergang zu den 1 Silberfluß. Die Entdecker fanden die Bewohner mit Silberplatten geschmückt. 2 Offenes

9. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 185

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 185 — welche die Verbindung zwischen den außerhalb ankernden Seeschiffen und den Faktoreien ^ herstellen. Landeinwärts setzen sich die vulkanischen Bildungen im Ma- nenguba- und Bamendamassiv, im Schebschigebirge auf der Grenze s vom Benue und im Mandaragebirge in Adamaua fort. Das Manengubagebirge steigt über 2100m empor, dessen fruchtbare Vorlandschaften gut bebaut und dicht bevölkert sind und als Ziel- Punkt hier zusammenlaufender Handelswege zahlreiche Märkte auf- weisen. Hierher wird auch eine Eisenbahn von der Küste (Duala) aus führen, die in Kürze das fieberschwangere Unterland mit dem gesund gelegenen Gebirgslande verbinden wird. Im So des Gebirgsstockes flutet die 32 km breite Strömung des Kamerun flusses, eines Ästuariums von der Gestalt eines Ahornblattes; in seine Ecken münden vier größere Ströme. Alle diese Flüsse haben seit Jahrhunderten ungeheure Massen von Schlick an ihren Mündungen abgelagert, so daß ein 24 km breites Sumpf- land, bestanden mit unabsehbaren Strecken von Mangrovewäldern, ohne jede Spur von menschlichen Wohnungen, sich gebildet hat. Vierzig Kilometer beträgt die Strecke vom äußersten Kap bis zu dem Punkte, wo sich festes Land aus den Fluten erhebt und den Fluß auf 3 km zusammendrängt. Kokospalmen und Bananen in dichten Beständen verkünden die dauernden Sitze der Eingeborenen. Hier erwuchs auch die erste Ansiedelung der Deutschen, Kamerun, mit den Gouvernementsgebäuden. Heute ist der Verwaltungsmittelpunkt nach Buea aus dem s-en Abhänge des Kamerungebirges, zirka 1000 m über Viktoria, verlegt, und die erstgenannte Siedelung führt den Namen Duala (nach einem Küstennegerstamm). Die Küstenzone steigt allmählich zu der Hochfläche des Innern an, die im S und O bis an die Kongoniederung, im N bis an den Benue sich erstreckt. Zur Küste fällt das Hochland in Stufen ab, die in den Flußläufen die Wasserfälle verursachen. Wie es von S nach N fortgesetzt von der Küste zurückweicht, kommt in der Aus- dehnung der Schiffbarkeit der Flüffe von der Küste aus deutlich zum Ausdruck. Es kann der Campofluß nur 20 km, der Sannaga schon 60 km und der Wuri 70 km weit befahren werden. Die Entfernung des Randes des Hochlandes von der Küste beträgt im S 150 bis 200 km, im N 200 km. Ein Urwaldgürtel von 150 bis 200 km Breite trennt das Tiefland von dem Hochplateau. Dieses ist im allgemeinen wellenförmig und läßt zwei Abschnitte unterscheiden; einen s-en, mehr ebenen und niedrigeren (700 bis 800 m) und einen n-en, höheren (1000 m übersteigende Mittelhöhe), der von stattlichen Einzel- erhebungen und Gebirgsstöcken überragt wird. Unter 7° n. Br. liegt in Brockenhöhe das Hochland von Ngaumdere, das die Wasser- ! Faktoreien —Handelsniederlassungen; sie bestehen aus Wohnhaus und Lagerhaus. Als solche dient auch wohl ein fest verankertes, abgetakeltes Kriegsschiff, ein sogen. Hulk,

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-
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