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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 49

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 49 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. So-gar die Spartaner führten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Ölbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glücklich, und er meinte einst scherzend, der mächtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Söhn-chen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber beherrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener sind wankelmütig und undankbar, das mußte auch Themistokles erfahren. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mußte das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschloß er sich kühn und bat den Perserkönig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener könnten ihm keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfersten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flüchtling mit Achtung auf und sorgte für ihn; denn er hoffte, der große Mann werde ihm noch nützen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perserkönig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kämpfen. — Seine Gebeine wurden später von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das auf die aus- und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinüberschaute zu den taubenumschwärmten Felsen von Salamis. *) Aus „Deutscher Spielmann" Bd. Xxxiii, Verlag von G. D. W. Callwey, München. Froniug-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 4 Nach Bauer *).

2. Geschichte der Griechen und Römer - S. 15

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die spartanische Zucht und Kriegstchtigkeit nach den Gesetzen des Lykurgus. 15 mehr aber der Gesamtheit, dem Staate. Der Sage nach soll ein Ver-wandter des Knigshauses, Lykurgus, alle diese Einrichtungen getroffen haben; in Wirklichkeit sind sie wohl allmhlich entstanden. Gleich nach der Geburt eines Kindes griff der Staat in sein Leben ein; er lie es besichtigen, ob es auch krftig war; die schwchlichen muten ans-gesetzt werden. Die Knaben gehrten nur bis zum fiebeutenjahre dem Elternhause, dann bernahm der Staat ihre Erziehung. Sie wurden in Kompagnien und Rotten eingeteilt und von bewhrten jungen Mnnern ausgebildet. Die Hauptsache waren krperliche bungen: Ringkampf, Wettlauf, Ertragen von Schmerz. Ihr Lager muten sich die Knaben jeden Abend selbst aus dem Schilf des Eurotas herrichten. Das Auswendig-lernen der Homerischen Gedichte sollte ihre Tatenlust wecken. Auch wurden mit ihnen religise Lieder und feurige Schlachtgesnge eingebt; auerdem hielt man sie an, kurze und treffende Antworten zu geben. Mit dem zwanzigsten Jahre wurden die Jnglinge in das Heer eingereiht. ' Man verwandte sie dann vielfach zum Wachldienst der die Heloten; auch sthlte die Jagd in den wildreichen Wldern des Taygetus ihren Krper. Erst mit dreiig Jahren galten die Spartaner fr voll, wurden Brger und durften heiraten. Doch konnten sie sich ihrer Familie wenig widmen: Dienst und Jagd nahmen sie einen Tag wie den andern in Anspruch. Sie sollten immer so leben, als wren sie im Kriege. Darum wohnten alle zusammen mit ihren Familien in dem mauerlosen Sparta in einfachen Holzhusern; die einzelneu Stadt-quartiere waren gleichsam die Lager der grern Heeresabteilungen. Die Mahlzeiten durfte keiner daheim einnehmen, sondern es aen stets die fr den Krieg zu Zeltgenoffen bestimmten Männer zusammen. Bei diesen Mahlzeiten a man einfach, aber krftig. Ein stndiges Gericht bildete die Schwarze Suppe. Sie wurde aus Schweine-fleisch bereitet, das man mit Salz in Blut und Essig kochte. Dieses Gericht war das Entsetzen auswrtiger Leckermuler, denn seine Gewrze bildeten Jagd und Wettlaus. Auch das erlegte Wild kam auf die Tafel, sogar der Wein fehlte nicht. Mnnern, die so erzogen wurden, war natrlich der Krieg eine Lust. Festlich bekrnzt zogen sie in ihren roten Schlachtgewndern zum Kampfe aus, und die feurigen Schlachtgesnge wurden vom Klange der Kriegspfeifen begleitet. Wer ohne Schild oder mit einer Wunde im Rcken heimkehrte, siel der Verachtung anheim. Die Mdchen erhielten eine hnliche Erziehung wie die Knaben. Auch sie muten ihren Krper abhrten und die kurze Redeweise pflegen.

3. Geschichte der Griechen und Römer - S. 34

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
34 Ix. Perikles und seine Zeit. Spartaner mit wachsender Besorgnis. Sie glaubten nicht mit Unrecht, da dies e groevereinignng und vor allem ihre Fhrerin ihnen schlielich der den Kopf wachsen knne. Nun gab es in Athen eine Partei, die zugleich darauf hinarbeitete, die Vaterstadt weiter zu strken und doch mit Sparta gut Freund zu sein. Besonders viele Vornehme wollten das. An ihrer Spitze stand Cimon Mmon), der Sohn des Milti-ades. Er war ein tapferer, hochherziger und freigebiger Mann; darum hingen ihm auch viele aus dem Niedern Volke an. Doch sah er sich bald von einem Strkeren beiseite gedrckt: das war der Fhrer der Volkspartei, Perikles. Das Streben dieses Mauues war darauf gerichtet, seine Vaterstadt zum mchtigsten Staate von Griechenland zu machen. Das konnte natrlich nicht ohne Kampf mit Sparta geschehen. Perikles stammte aus einer der allervornehmsten Familien Athens, ging aber trotzdem zur Sache des Volkes der. Da er es ernst damit meinte, zeigte sogar feine uere Lebensweise. Obgleich er sehr reich war, hielt er seinen Haushalt doch so einfach, da Frau und Kinder wohl darber schalten. Nie nahm er die Einladung zu einem Gastmahl in vornehmem Hause an. Man sah ihn den ganzen Tag in der Verwaltung des Staates ttig. Durch ihn wurden die Rechte des Volkes bedeutend vermehrt. Vor allem sorgte er dafr, da der Areop ag sein wichtigstes Recht verlor: er durfte die Beschlsse der Volksversammlung nicht mehr aufheben. Auch ent-zog er den Archonten jede Regierungsgewalt; sie hatten fortan nur noch mit dem Gerichtswesen zu tun. So war denn die Volksversammlung die Herrin des Staates. Nach der Meinung des Perikles sollten auch mglichst alle Brger an der Verwaltung und an der Rechtsprechung teilnehmen. Bisher hatten sich die rmeren fr die Amterverlofung nicht melden knnen, weil sie ja als Beamte htten ihr Gewerbe ver-sumen mssen; denn Gehalt war nicht gezahlt worden. Durch Perikles erhielten smtliche durchs Los bestimmte Beamten einen Sold aus der Staatskasse; und das waren fast alle. Nur wenige Ausnahmen gab es. So whlte das Volk noch die zehn Feldherrn, und der erste von ihnen wurde stets aus allen Brgern gekoren. Dieses Amt des ersten Feldherrn nun ward Perikles viele Jahre hintereinander durch die Volksversammlung stets von neuem bertragen; die Brgerschaft sah also in ihm ihren Vertrauensmann. Dies solange zu sein und zu bleiben, hatte gerade in Athen besonders groe Schwierigkeiten. Die Brger waren sehr selb st bewut und sehr wetterwendisch. Jeder Athener hielt sich fr einen groen Staats-

4. Deutsche Geschichte - S. 174

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
174 Im Gefngnis ward Friedrich klar, welche Schuld er auf sich geladen hatte. Er ging in sich, bat den Vater in einem reumtigen Briefe um Ver-zeihung und gelobte Besserung. Nun milderte der König seine Haft; aber er durfte Kstrin noch nicht verlassen, sondern mute auf der dortigen Kriegs- und Domnenkammer arbeiten, um die Verwaltung des Staates grndlich kennen zu lernen. Bald machte ihm fein Tagewerk Freude, und mit groem Eifer erfllte er feine Pflicht. Je mehr er sich um alles kmmerte, desto besser sah er ein, welche Mhe sich der Vater gab, sein Volk glcklich zu machen. Whrend er ihn seither nur gefrchtet hatte, ehrte und bewunderte er ihn jetzt. Mit Freuden erfuhr der König, da Friedrichs Sinn sich gendert habe. Als die Prinzessin Wilhelmine ihre Hochzeit feierte, lie er ihn nach Berlin kommen. Mit den Worten: Da habt ihr euern Fritz wieder!" fhrte er ihn der glcklichen Mutter und der berraschten Schwester zu. Der König wnschte, Friedrich mge die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern heiraten. Lange strubte sich Friedrich, da er diese Frstentochter gar nicht liebte. Schlielich gab er dem eisernen Willen des Vaters nach. Die Ehe wrbe unglcklich. Die Kronprinzessin zwar schtzte ihren Gatten sehr hoch; Friedrich aber war ihr gegenber gleichgltig. Spter lebten die beiben voneinanber getrennt, und oft vergingen Jahre, ohne ba sie einonber sahen. Nach feiner Vermhlung wrbe der Kronprinz Oberst eines Regiments. Sein Vater schenkte ihm das Schlo Rheinsberg bei Neuruppiu. Hier verlebte er die schnsten Tage seines Lebens. Knstler, Gelehrte und Dichter verweilten als Gste an seinem Hofe. Mit bent Vater war er nun vllig ausgeshnt. Gern nannte dieser ihn seinen lieben Fritz." Als sein Ende kam, uerte er: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen fo wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." Wohl vorbereitet bernahm Friedrich 1740 die Regierung. Einem feiner Freunde schrieb er bamals: Von jetzt an biene ich keinem andern als meinem lieben Volke." Die Einrichtungen, die sein Vater geschaffen hatte, blieben bestehen. Nur die kostspielige Riesengarbe wurde aufgelst. Dafr vermehrte er das brige Heer um 20000 Mann. Bald kam die Zeit, wo die Truppen ihre Tchtigkeit beweisen konnten. Die beiden Schlesischen Ariege und der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1. Der erste Schlesische Krieg. 1740 bis 1742. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs starb Kaiser Karl Vi. Er hinterlie keine mnnlichen Nachkommen. Deshalb hatte er bestimmt, da seine einzige Tochter Maria Theresia die habsbnrgischen Lande erbe. Aber nun erhob auch der Kurfürst Karl Albert von Bayern Anspruch auf diese Gebiete. Frankreichs Hilfe war ihm sicher. So staub ein Erbfolgekrieg vor der Tr, und die jugendliche Herrscherin mute in groe Bedrngnis geraten. Friedrich erkannte, da jetzt eine gnstige Gelegenheit gekommen sei, fein Recht auf Schlesien geltend zu machen. Ohne Zaudern rckte er mit 20000 Mann in das Land ein und besetzte es zum groen Teil. Gleich-

5. Deutsche Geschichte - S. 186

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
186 nach dem Gottesdienst alles freiwillig. Er hielt sich zurck, bis die Reise-gesellschaft auf dem Rhein nach dem preuischen Wesel kam. Auf dem Schiff wurde Friedrich verhaftet, eiligst nach der Mark zurckgebracht und vor ein Kriegsgericht gestellt. Friedrich Wilhelm verlangte, da es den Ausreier Leutnant Fritz" wegen Fahnenflucht zum Tode verurteile. Die Richter aber weigerten sich und erklrten, das Urteil sei allein Sache des Knigs. Nun blieb der Kronprinz als Gefangener in Kstnn. Keith hatte sich recht-zeitig nach England geflchtet, Katte aber war ergriffen worden. Der er-zrnte König lie ihn vor Friedrichs Fenster enthaupten. Der Kronprinz mute das Ende des Freundes mit ansehen. Ohnmchtig brach er bei dem schrecklichen Anblick zusammen. 3. Die Ausshnung zwischen Vater und Sohn. Im Gefngnis ward Friedrich klar, welche Schuld er auf sich geladen hatte. Er ging in sich, bat den Vater in einem reumtigen Briefe um Verzeihung und gelobte Besserung. Nun milderte der König seine Hast; aber er durfte Kstrin noch nicht verlassen, sondern mute auf der dortigen Kriegs - und Domnen-kammer arbeiten, um die Verwaltung des Staates grndlich kennen zu lernen. Bald machte ihm sein Tagewerk Freude, und mit groem Eifer erfllte er seine Pflicht. Je mehr er sich um alles kmmerte, desto besser sah der Prinz ein, welche Mhe sich der Vater gab, sein Volk glcklich zu machen. Whrend er ihn seither nur gefrchtet hatte, ehrte und bewunderte er ihn jetzt. Mit Freuden erfuhr der König, da Friedrichs Sinn sich gendert habe. Als die Prinzessin Wilhelmine ihre Hochzeit feierte, lie er ihn nach Berlin kommen. Mit den Worten: Da habt ihr enern Fritz wieder!" fhrte er ihn der glcklichen Mutter und der berraschten Schwester zu. Der König wnschte, Friedlich mge die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig. Bevern heiraten. Lange strubte sich der Kronprinz, da er diese Frstentochter gar nicht liebte. Schlielich gab er dem eisernen Willen des Vaters nach. Die Ehe wurde unglcklich. Die Kronprinzessin zwar schtzte ihren Gatten sehr hoch; Friedrich aber war gleichgltig gegen sie. Nach seiner Vermhlung wurde der Kronprinz Oberst eines Regiments. Der Vater schenkte ihm das Schlo Rheinsberg bei Neuruppin. Hier verlebte er die schnsten Tage seines Lebens. Knstler, Gelehrte und Dichter weilten als Gste an seinem Hofe. Mit dem Vater war er nun vllig ausgeshnt. Gern nannte dieser ihn meinen lieben Fritz." Als sein Ende kam, uerte er: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." 4. Der Regierungsantritt. Wohl vorbereitet bernahm Friedrich 1740 die Regierung. Einem seiner Freunde schrieb er damals: Von jetzt an diene ich keinem andern als meinem lieben Volke." Die Einrichtungen, die sein Vater geschaffen hatte, blieben bestehen; nur die kostspielige Riesengarde wurde aufgelst. Dafr vermehrte er das brige Heer um 20 000 Mann. Bald kam die Zeit, Ivo die Truppen ihre Tchtigkeit beweisen konnten. Die beiden ersten Schlesischen Ariege und der sterreichische Erbfolgekrieg. 1. Der erste Schlesische Krieg. 1740 bis 1742. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs starb Kaiser Karl Vi. Er hinterlie keine

6. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 95

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Rettung des Landes. 95 es, die kaiserlich-kurfrstlichen Truppen daraus zu entfernen. Er ver-langte von ihnen Gehorsam, und als sie diesen verweigerten, entlie er sie und brachte mit seinen drftigen Mitteln ein eigenes Heer zusammen, durch das er dann die Zuchtlosen unschdlich machte. Er verfgte zuerst nur der 3000 Mann; bald aber hatte er schon 8000 beisammen. Die Schweden sahen, da es geraten sei, einen Waffenstillstand zu schlieen, und unterlieen fortan ihre Einflle. Es dauerte freilich noch lngere Zeit, bis das Land wirklich von ruberischen Horden gesubert war. Das ging eben nicht auf einmal; doch gelangte der Der Groe fiurfrft. Luise Henriette. Kurfürst durch ruhige Sicherheit und eisenharte Tatkraft schlielich zum Ziele. Bald merkte alle Welt, da jetzt in Norddeutschland ein andrer Wind wehte; der erst verachtete junge Herrscher wute sich Geltung zu verschaffen. Er verstrkte seine Stellung noch durch den Anschlu an Holland und durch die Heirat mit der oranischen Prinzessin Luise Henriette, die ihm eine ttige und treue Gefhrtin wurde. Es gelang ihm auch durchzusetzen, da man beim Westflischen Frieden seine Ansprche auf Pommern anerkannte. Freilich mnte er dem mchtigen Grostaate Schweden das fruchtbare Vorpommern mit der wichtigen Hafenstadt Stettin berlassen und sich mit dem wenig ergiebigen, hafenarmen Hinterpommern begngen. Immerhin wurden ihm fr

7. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 47

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 47 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. Sogar die Spartaner fhrten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Olbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glcklich, und er meinte einst scherzend, der mchtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Shnchen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber be-herrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener waren wankelmtig und undankbar. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mute das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschlo er sich khn und bat den Perser-knig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener knnten ihm keinen greren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfer-sten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flchtling mit Achtung auf und sorgte fr ihn; denn er hoffte, der groe Mann werde ihm noch ntzen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perferknig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kmpfen. Seine Gebeine wurden spter von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das aus die aus-und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinberschante zu den tauben-umschwrmten Felsen von Salamis. wmm Nach Bauer, Deutscher Spielmann Xxxiii.

8. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 186

1918 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
186 Friedrich der Groe. die Uniform ab, zog einen bequemen Schlafrock an, lste sein Haar auf und blies die Flte. Das alles wre ja noch nicht so schlimm gewesen, wenn der Vater dem Sohne eine gewisse Freiheit fr seine Neigungen ge-lassen htte und wenn der Sohn des Vaters berechtigte Wnsche erfllt htte. Statt dessen wollte der Vater den Sohn gewaltsam zwingen, seine eigene Art anzunehmen, und die Mutter, die htte vermitteln knnen, be-strkte den Sohn in Heimlichkeiten, ja, spottete gelegentlich in Gegenwart der Kinder der des derben Vaters Art. Als dann der Kronprinz am prunk Tabakskollegium. (Hohenzollern-Museum. vollen schsischen Hofe zu Besuch gewesen war, fing er gar an, heimlich Schulden zu machen und sich hinter dem Rcken des Vaters Gensse aller Art zu verschaffen: er kaufte sich Bcher, Musikinstrumente, einen gold-brokatenen Schlafrock usw., und der König verlor alles Vertrauen zu ihm. Einst berraschte er ihn in seinem Zimmer, als er den berhmten Flten-spieler Quautz heimlich bei sich hatte. Der Knstler konnte sich schnell noch in einem Nebenzimmer verstecken; aber Schlafrock und Bcher wurden gefunden. Den Schlafrock verbrannte der König sofort im Kamin, die Bcher wurden dem Buchhndler zurckgeschickt. Fritz ist ein Querpseifer und Poet," sagte der Vater oft bitter, er macht sich nichts aus den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben." 4. Der Bruch. Je lter Friedrich wurde, desto fter kam es zu heftigen

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 200

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 200 — heran. Auch am 22. März, bei der Beerdigung der gefallenen 183 Männer, 5 Frauen und 2 Kinder stand der König mit entblößtem Haupt auf dem Balkon, als die Särge am Schlosse vorübergeführt wurden. Im übrigen aber geschah nichts, um die Volksherrschaft zur Geltung zu bringen. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung wurde eine Bürger wehr eingerichtet. Der König richtete nun die Aufmerksamkeit des Volkes auf die deutsche Sache. Am 21. März erschien eine Proklamation, die verkündete, daß er sich zur Rettung Deutschlands an die Spitze des Gesamtvaterlaudes gestellt habe. Weiter erklärte er: „Ich habe heute die alten deutschen Farben angenommen und mein Volk unter das ehrwürdige Banner des deutschen Reiches gestellt. Preußen geht fortan in Deutschland auf." Noch an demselben Tage unternahm er, geschmückt mit schwarz-rot-goldenen Bändern, einen Umritt durch die Stadt, begleitet von Generälen, Prinzen, Ministern, Bürgern und Studenten. Eine große Menge Volks schloß sich dem Zuge an. Mehrmals hielt der König Ansprachen und versicherte wiederholt, daß er keinen Fürsten verdrängen, sondern nur Ordnung und die Einheit Deutschlands wolle. Dem Zuruf „Es lebe der Kaiser von Deutschland!" wehrte er; denn nach seinen Anschauungen gehörte die Kaiserkrone dem Hause Habsburg. So gut der Umritt gemeint war, fand er doch außerhalb Berlins eine sehr abfällige Beurteilung. Man hielt es für unvereinbar, daß ein König, der erst den Kampf befohlen und dann sich so tief gedemütigt habe, nun die Führung Deutschlands übernehmen wolle. Das Vertrauen zu ihm hatte einen neuen schweren Stoß erhalten, und der König selbst war um eine bittere Enttäuschung reicher. (1) Die Nationalversammlung. Infolgedessen nahmen die Leitung der Bewegung für eine Bundesreform die Führer der liberalen Partei in die Hand. Das Frankfurter Vorparlament hatte beschlossen, für ganz Deutschland Wahlen zu einer Nationalversammlung auszuschreiben, wozu auch der Bundestag seine Genehmigung erteilt hatte; aber ein ausgearbeiteter Verfassungsentwurf, der den Abgeordneten zur Beratung vorgelegt werden sollte, hatte von keiner Seite Billigung ge-gefnnden, so daß der Nationalversammlung bei ihrem Zusammentritt kein Programm vorlag. Am 18. Mai 1848 wurde die „Deutsche Nationalversammlung"

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 302

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 302 — 50. Die Innere Mission. a) Wichern. Wir würden das 19. Jahrhundert nicht recht verstehen, wollten wir nicht auch der vielfachen in ihm erblühten Zweige christlicher Liebestätigkeit gedenken, die man als praktisches Christentum oder Innere Mission bezeichnet. Schon im 18. Jahrhundert traten Bestrebungen hervor, die sich die Linderung der leiblichen und geistigen Not weiter Kreise als Ziel setzten 5 es wurden z. B. die ersten Waifen-und Taubstummenanstalten gegründet und Armenschulen errichtet. Aber dem 19. Jahrhundert fielen in dieser Hinsicht noch gewaltige Aufgaben zu. Die wirtschaftliche Not, unter der Deutschland seit dem Dreißigjährigen Kriege seufzte, ließ es kaum dazu kommen, sich früher der Armen und Elenden in besonderem Maße anzunehmen. Erst das letzte Jahrhundert, das einen hervorragenden wirtschaftlichen Aufschwung brachte, dessen vielseitige Umgestaltungen im Wirtschaftsleben aber auch ueue schwere Sorgen für manche Kreife heraufbeschworen, lenkte ernstlich den Blick auf vorhandene Mißstände. Der eigentliche Vater der Inneren Mission ist I 0 h a n n H i n -rich Wichern. Er wurde 1808 in Hamburg geboren. Als er 15 Jahre alt war, starb sein Vater, worauf in der Familie bittere Not einkehrte. Johann Hinrich, der das Gymnasium besuchte, half durch Stundengeben das Nötigste mit verdienen. Nachdem er in Göttingen und Berlin Theologie studiert hatte, kehrte er in seine Vaterstadt zurück, sorgte für sich und seine Angehörigen wie früher durch Stundengeben und war auch sonst zu jeglicher Arbeit im Dienste Gottes bereit. Er predigte dann und wann, wurde aber bald zum Leiter der Sonntagsschule zu St. Georg berufen; in dieser fanden namentlich Kinder Aufnahme, die ohne Unterricht aufwuchsen und der Verwahrlosung anheimzufallen drohten. Gleichzeitig trat er dem männlichen Besuchsverein bei, der aus einem Dutzend junger Männer bestand, die sich der christlichen Armenpflege widmeten. Sie gingen in die Häuser und suchten die Stätten des Elends auf, die sie vorzugsweise iu den engen Höfen und dunklen Hinterhäusern fanden. Da ist auch Wichern in manche Familie hineingekommen, die nicht selten durch eigene Schuld tief heruntergekommen war, die kaum über eine Lagerstatt verfügte oder ein Stück Brot zur Nahrung hatte. Er hat manches Bild
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