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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

2. Europa ohne Deutschland - S. 64

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 64 — B. Klima. § 42. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade; deshalb zeigen die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landschaften vom Eismeer bis zur Halbinsel Krim die größten Verschiedenheiten. Doch vollzieht sich der Übergang allmählicher als im übrigen Europa; denn Rußland hat kein Gebirge, das gleich den Alpen eine Klimascheide sein könnte. Dazu kommt noch, daß sich der mildernde Einfluß des Meeres nur in geringem Maße geltend machen kann, da das Schwarze Meer und die Ostsee Binnenmeere von geringer Ausdehnung sind und das Nörd- liche Eismeer nur wenige Monate vom Eise befreit ist. Rußland hat deshalb Landklima, und die Gegensätze von Sommer und Winter treten scharf hervor. Daher leidet der Norden unter einer furchtbaren Kälte, die nur den dürftigsten Pflanzenwuchs aufkommen läßt, der Süden da- gegen unter der Hitze und Trockenheit des Sommers, die das Land oft zur Steppe macht. Die Regenarmut ist namentlich im Südosten in manchen Jahren so groß, daß vollständige Mißernten eintreten und die Bevölkerung in große Not gerüt.^ C. Landschaften. 1. Die Nordrussische Tiesebene. § 4-3. Sie erstreckt sich vom 60.° n. Br. bis zum Eismeer und steht deshalb unter dem Einfluß des kalten russischen Winters, der hier 8 Monale dauert. Die Erde taut im Sommer nur an der Oberfläche auf; in- folgedessen ist der Pslanzenwuchs sehr dürftig. Nach Norden hin ver- schwinden allmählich die wenigen Baumarten; sie verkrüppeln zu Ge- sträuch. Weite Sumpfgebiete, die Tundren, begleiten die Küste und den Unterlauf der Flüsse, von denen Petschora und Dwina die be- dentendsten sind. Die Bewohner des Landes führen zum größten Teil ein Nomadenleben. Sie treiben Fischfang und jagen Pelztiere. Im höchsten Norden sind Hund und Renntier die einzigen Haustiere. Archangelsk au der Mündung der Dwina ist Ausfuhrhafen für Flachs, Schiffbauholz und Pelze. L. Finnland. § 44. Das Weiße Meer war früher mit der Ostsee durch einen Meeres- arm verbunden, als dessen Reste Onega- und Ladogasee anzusehen sind. Zwischen ihnen und dem Bottnischen Meerbusen liegt Finn-

3. Europa ohne Deutschland - S. 110

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 110 — I. Vorderindien. (7 mal so groß wie Deutschland, ungefähr 300 Mill. Einw.) A. Lage, Gestalt und Einteilung. § 90. Vorderindien wird durch das Himalajagebirge (Wohnung des Schnees) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch. Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hin dost an und das Tafelland von Vorderindien. Dazu kommt noch die Insel Ceylon. B. Die Landschaften. §91. 1. Der Himülaja. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambus- dickicht (den Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herab- strömenden Gebirgswasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für den Menschen ist es infolge der herrschen- den Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambus- gestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnuß- bäume, Eichen und Tannen bilden, die Wälder. Ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wanderer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor feinen Augen auf: der Mount Everest oder Gaurisänkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri. Auch diese sind mehr als 8000 m hoch. 2. Hindostan. a) Bewässer ung. Aus dem Eis- und Schnee- gebiet des Himalaja ergießen sich gewaltige Wassermassen in das Tief- land von Hindostan. In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Nebenflüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen, der Schlupfwinkel der Tiger und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zurück. Auch führen die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hindostans reichliche Niederschläge zu.

4. Europa ohne Deutschland - S. 186

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 186 — Lage, die vielen schiffbaren Ströme, durch zahlreiche Kanäle und ein weitverzweigtes Bahnnetz. 4 Pacificbahnen durchqueren den Staat vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean in 5—6 Tagen. Auch die schwer zugänglichen Kordilleren sind durch kühne Brücken- und Tunnel- bauten überwunden worden. Mit Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie lieferte uns im Jahre 1910 für 1,187 Milliarden ^ Waren, Rohbaumwolle (397 Mill. M), Kupfer, Schmalz, Pelztierfelle, Petroleum; unsere Einfuhr dorthin betrug 633 Mill. Jb und erstreckte sich vorzüglich auf Spielwaren, Teerfarbstoffe und andere Chemikalien, Strümpfe, Kautschuk, Abraumsalze (wichtig für die ameri- kanische Landwirtschaft). Iii. Britisch Nordamerika. (Fast so groß wie Europa, 7va Mill. Einw.) A. Landschaften. §142. 1- Die Kordilleren. Der Westen von Britisch-Nordamerika wird von dem Felsengebirge und den Nordamerikonischen Seealpen durchzogen. Letztere erreichen in dem Mac Kinley- berg (6200 m) ihre höchste Erhebung und fallen in einer fjorden- reichen Küste steil zum Meere ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Kupfer und Eisen; große Goldfunde sind bei Klondike gemacht worden. 2. Das Tafelland, a) Bodenbefchaffenheit. Nach Osten hin dacht sich das Felsergebirge zu einem Tafelland ab. Eine mächtige Eisdecke bedeckte es einst, deren Spuren wir noch in den zahlreichen Seen und vielen Sümpfen finden (vergl. die finnische, die schwedische und die preußische Seenplatte.) Von den Seen entsenden der Große Sklaven- und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mäckenzie in das Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Winnipegsees der Hudsonbai zuströmt. d) Erzeugnisse. An der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen sich öde Tundren hin. Weiter nach Süden bedecken das Gebiet große Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf, dem Luchs, dem Marder, dem Hermelin und dem Biber nachstellen. Der Südosten des Tieflands mit zum Teil sehr fruchtbarem Boden hat einen großen Reichtum au Laubwäldern; auch bringt er alle Getreidearten, besonders Weizen, in reicher Fülle hervor.

5. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.

6. Europa ohne Deutschland - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — 2. Die Selvas. §127. a) Der Strom. Die Ostabhänge der Cordilleren sind im mitt- leren und nördlichen Teil sehr regenreich. Anch das ganze Gebiet der Selvas gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde (über 200 ein jährlich). Die Regeumassen sammeln sich in dem gewaltigen Amazonen- strom oder Maranon. Er ist zwar nnr der dritt längste Strom der Erde (5000 km), aber der bei weitem wasserreichste. 18 seiner Nebenflüsse sind größer als der Rhein; an der Mündung kommt seine Breite der Entfernung von Hambnrg bis Berlin gleich. Da er beim Austritt aus dem Gebirge nur 180 m Höhe über dem Meere hat, sein Lauf aber vou da ab uoch 3000 1cm beträgt, so hat er ein sehr geringes Gefälle, und die Dampfer können bis an den Fuß der Anden fahren. b) Das Tiefland. Der größte Teil des Tieflandes war wohl früher ein Meerbusen, den die Ablagerungen der großen Ströme füllten. Aus der Bucht.wurde einsteinarmer bis steinloser Flachboden. Auf diesem fruchtbaren Schwemmland rufen das tropische Klima und der große Wasserreichtum eine üppige Pflanzenwelt hervor. Ungeheure Urwälder bedeckeu eiueu Flächenraum, der siebenmal so groß ist wie das Deutsche Reich. c) Der Urwald. In feierlicher Ruhe liegt der Urwald da. Hoch- ragende Palmen, gewaltige Farnbäume, rieseugroße Kakteen streben zum Lichte empor und bildeu ein grünes Blätterdach. Wie Efen rankt sich der Pfeffer an ihnen empor. Meterlange Flechten hängen in Strähnen zur Erde nieder. Hier hat eine Liane den Lorbeerbaum umschlungen und droht ihn zu erstickeu. Dort ist dies einer andern Schlingpflanze schon gelungen. Der Stamm ist in sich zusammen- gestürzt, und wie eine riesige, gewundene Schlange steht nun die Schling- pflanze im Dunkel der Waldung. Mit deu Blüteu wetteifern bnnt- schillernde Schmetterlinge und glänzende Käfer an Pracht. Vielfarbige Kolibris und bunte Papageien durchschwirreu die Luft. Eidechsen von ungeheurer Größe und düster gefärbte Schlangen winden sich im Grase, Krokodile und Schildkröten sonnen sich im heißen Sand. Nachts weiden das schlanke Reh und der plumpe Tapir auf saftiger Wiese. Jaguar und Puma gehen jetzt auf Raub aus, winselnd und kreischend flüchten langgeschwänzte Affen von Ast zu Ast. Milliarden phosphores- zierender Insekten bilden eine feenhafte Illumination, und gefpenfter- artig flatteru blutsaugende Fledermäuse durch das tiefe Dunkel der Nacht.

7. Europa ohne Deutschland - S. 57

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 57 — des Landes nehmen Wälder ein und zwar im Norden Birken-, in der Mitte Nadelholz- und im Süden Buchenwälder. Sie bilden den Abb. 41. Nistafall. Er zeigt den Absturz des Flusses zu der uächsttieseren Bodenstufe. Abb. 42. Treibholz auf der Dalelf. Reichtum des Landes. Deshalb gibt es dort große Sägewerke, riesige Holzlager, Papier- und Zündholzfabriken.

8. Europa ohne Deutschland - S. 176

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 176 — Ii. Die Vereinigten Staaten von Amerika. §135. Lage und Gliederung. Die Vereinigten Staaten von Amerika (Union) werden im Osten vom Atlantischen, im Westen vom Stillen Ozean bespült. Von diesen verbindet sieder eine mit Europa, der andere mit den Kulturländern Asiens (China und Japan). Sie sind das eigent- liche „Reich der Mitte". Die buchtenreiche Ostküste bietet den euro- Peuschen Schiffen gute Ankerplätze und begünstigt dadurch den Verkehr mit Europa. Bodengestalt und Einteilung. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden im Westen von den Cordilleren durchbogen. An diese lehnt sich ein vom Mississippi und seinen Nebenflüssen durch- flossenes Tiefland an, das im Osten von den Alleghanies begrenzt wird. Zwischen den Alleghanies und dem Atlantischen Ozean breitet sich ein breiter Küstenstreifen aus. Hiernach teilen wir die Union in folgende Landschaftsgebiete: 1. Die Cordilleren, 2. das Mississippi- becken, 3. die Alleghanies, 4. die Küstenlandschaft. (Größe Europas, 102 Mill. Einw.) Abb. 108. Die Laiidschaftsgebiete Nordamerikas.

9. Europa ohne Deutschland - S. 178

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 178 — b) Erzeugnisse. An der regenreichen Westküste der Sierra Nevada, in Kalifornien, gedeihen vortrefflich Weizen, Wein und Orangen. Den Hauptreichtum des Gebirges bilden aber seine Schätze an Gold, Silber, Kupfer, Blei und besonders an Quecksilber. Der Ausfuhrhafen für diese Erzeugnisse ist San Franzisko, 420000 Einw., am „Goldenen Tor". Es ist Endpunkt mehrerer Pacific-Bahnen und vermittelt den Verkehr mit Australien und Ostasien; daher wohnen hier viele Chinesen. 3. Das Mississippibecken. § 137. a) Bewässerung. Der Ostrand des Felsengebirges senkt sich zu dem Mississippibecken, das sich im Osten an die Alleghanies anlehnt. Es wird von dem Stromsystem des Mississippi bewässert. Der Mississippi, als dessen Oberlauf man den Missouri betrachtet, ist mit 6700 km der längste Strom der Erde. Seine wichtigsten Nebenflüsse sind der Arkansas und der Red River von rechts, der Ohio von links. Er bildet die gewaltige Verkehrsstraße zwischen dem Innern der Union nach dem Busen von Mexiko; seine Nebenflüsse verbinden als natürliche Kanäle den Osten und den Westen der Vereinigten Staaten. b) Klima. Das Mississippibecken hat kein westöstliches Gebirge. Es steht deshalb sowohl den kalten Nordwinden des Winters wie den heißen Südwinden des Sommers offen und hat dadurch heißere Sommer und kältere Winter als Europa. Natürlich ist der Süden viel wärmer als der Norden. Doch gehen die klimatischen Übergänge ganz allmählich vor sich. — Da die Hauptregenquelle des Mississippi, beckens der Atlantische Ozean ist, und da die vom Golf her wehenden, feuchten Winde nordöstliche Richtung haben, so nimmt die Niederschlags- menge von Osten nach Westen hin ab. Während das Gebiet östlich des Mississippi reichlichen Regen erhält, leidet das Land westlich des Stromes unter Regenmangel. c) Erzeugnisse. Den klimatischen Verhältnissen entsprechend ist die Pflanzenwelt der Landschaft sehr verschiedenartig. — Das Land westlich vom Mississippi nimmt die Prärie ein. Große Herden ameri- kanischer Büffel durchzogen einst ihre weiten Grasflächen; heute sind diese Tiere fast ausgerottet. Hier ist den Indianern ein Gebiet ange- wiesen worden, wo sie entweder seßhaft geworden sind und Ackerbau treiben oder, treu ihrer alten Gewohnheit, auf schnellen Rossen der Jagd obliegen. Aber auch in die Prärie dringt der Europäer vor; denn ihr östlicher Teil ist schwarzer, fruchtbarer Ackerboden. Bei künst-

10. Europa ohne Deutschland - S. 180

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 180 — schlachtet werden, — Ebenfalls am Michi- gansee liegt Milwankee, 375000 Einw., eine fast ganz deutsche Stadt; auch in Cincinnati, 370000 Einw., leben viele Deutsche. e) Die Kanadischen Seen und der Niagarafall. Die Nordostgrenze des Mississippibeckens wird von den Kanadi- schen Seen, dem Oberen-, Hnron-, Michi- gan-, Erie- und Ontario-See, gebildet. Diese Seen bedecken ein Gebiet, das un- gefähr so groß ist wie Preußen westlich der Oder, und liegen auf einem Tafelland in Stufen übereinander. Nur Michigan- und Hnronsee haben die gleiche Höhenlage. Alle stehen miteinander in natürlicher Verbin- dnng. Der Verbindungsstrom zwischen Erie- und Ontariosee bildet den berühmten Niägarasall. In einer Breite von 1150 m stürzt der Fluß 49 m in die Tiefe. Un- mittelbar vor dem Sturz teilt ihn eine Insel in den amerikanischen und den kana- dischen Fall, der seiner Form halber auch der Hufeisenfall genannt wird. Die mäch- tigen Wassermassen bieten in ihrem Sturz ein prächtiges Schauspiel. Sie verursachen ein Getöse, das die Erde erzittern läßt und bei günstigem Wind 50 km weit gehört wird. Mit Recht nennen die Indianer den Wasserfall Niägara, d. h. Donnerwasser. Unterhalb des Falles tosen die Wasser in einem engen, tief eingeschnittenen Canon weiter. 77 m über dem Wasserspiegel führt eine 260 in lange Brücke über den Fluß. Die Kraft des Wasserfalles wird in elektrische Energie umgesetzt, die zahl- reiche Maschinen treibt. Der Niägarasall wird durch einen Kanal umgangen, der die Verbindung für die Schiffahrt zwischen Erie- und Ontariosee herstellt.
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