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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa ohne Deutschland - S. 64

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 64 — B. Klima. § 42. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade; deshalb zeigen die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landschaften vom Eismeer bis zur Halbinsel Krim die größten Verschiedenheiten. Doch vollzieht sich der Übergang allmählicher als im übrigen Europa; denn Rußland hat kein Gebirge, das gleich den Alpen eine Klimascheide sein könnte. Dazu kommt noch, daß sich der mildernde Einfluß des Meeres nur in geringem Maße geltend machen kann, da das Schwarze Meer und die Ostsee Binnenmeere von geringer Ausdehnung sind und das Nörd- liche Eismeer nur wenige Monate vom Eise befreit ist. Rußland hat deshalb Landklima, und die Gegensätze von Sommer und Winter treten scharf hervor. Daher leidet der Norden unter einer furchtbaren Kälte, die nur den dürftigsten Pflanzenwuchs aufkommen läßt, der Süden da- gegen unter der Hitze und Trockenheit des Sommers, die das Land oft zur Steppe macht. Die Regenarmut ist namentlich im Südosten in manchen Jahren so groß, daß vollständige Mißernten eintreten und die Bevölkerung in große Not gerüt.^ C. Landschaften. 1. Die Nordrussische Tiesebene. § 4-3. Sie erstreckt sich vom 60.° n. Br. bis zum Eismeer und steht deshalb unter dem Einfluß des kalten russischen Winters, der hier 8 Monale dauert. Die Erde taut im Sommer nur an der Oberfläche auf; in- folgedessen ist der Pslanzenwuchs sehr dürftig. Nach Norden hin ver- schwinden allmählich die wenigen Baumarten; sie verkrüppeln zu Ge- sträuch. Weite Sumpfgebiete, die Tundren, begleiten die Küste und den Unterlauf der Flüsse, von denen Petschora und Dwina die be- dentendsten sind. Die Bewohner des Landes führen zum größten Teil ein Nomadenleben. Sie treiben Fischfang und jagen Pelztiere. Im höchsten Norden sind Hund und Renntier die einzigen Haustiere. Archangelsk au der Mündung der Dwina ist Ausfuhrhafen für Flachs, Schiffbauholz und Pelze. L. Finnland. § 44. Das Weiße Meer war früher mit der Ostsee durch einen Meeres- arm verbunden, als dessen Reste Onega- und Ladogasee anzusehen sind. Zwischen ihnen und dem Bottnischen Meerbusen liegt Finn-

2. Europa ohne Deutschland - S. 110

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 110 — I. Vorderindien. (7 mal so groß wie Deutschland, ungefähr 300 Mill. Einw.) A. Lage, Gestalt und Einteilung. § 90. Vorderindien wird durch das Himalajagebirge (Wohnung des Schnees) vom Rumpfe Asiens getrennt. Es hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Süden liegt und dessen Schenkel die Küsten des Persisch. Arabischen Meeres und des Meerbusens von Bengalen bilden. — Wir teilen Vorderindien ein in das Himalajagebirge, Hin dost an und das Tafelland von Vorderindien. Dazu kommt noch die Insel Ceylon. B. Die Landschaften. §91. 1. Der Himülaja. Der gewaltige Gebirgswall des Himalaja steigt steil aus einem sumpfigen Waldsaum empor. In dem Bambus- dickicht (den Dschungeln) dieses Sumpfgebiets, das durch die herab- strömenden Gebirgswasser entstanden ist, hausen Krokodile und Schlangen, Elefanten und Tiger. Für den Menschen ist es infolge der herrschen- den Fieberluft unbewohnbar. Von hier aus steigt man durch tropischen Urwald mit prachtvollen Palmen, riesigen Farnen und dichtem Bambus- gestrüpp in das Waldgebiet der gemäßigten Zone. Zedern und Walnuß- bäume, Eichen und Tannen bilden, die Wälder. Ewiger Frühling herrscht in diesem Teile des Gebirges. Über grüne Matten klimmt der Wanderer weiter empor in die Gegend des ewigen Schnees. Mächtige Gipfel, die höchsten der Erde, steigen vor feinen Augen auf: der Mount Everest oder Gaurisänkar, mit 8840 m der höchste Berg der Erde, der Kantschindschinga und der Dhawalagiri. Auch diese sind mehr als 8000 m hoch. 2. Hindostan. a) Bewässer ung. Aus dem Eis- und Schnee- gebiet des Himalaja ergießen sich gewaltige Wassermassen in das Tief- land von Hindostan. In den Meerbusen von Bengalen mündet der Ganges, der 12 Nebenflüsse von der Größe des Rheins aufnimmt. Er vereinigt sich mit dem Brahmaputra und bildet mit diesem ein Delta, das Bayern an Größe übertrifft. Es ist ein Dschungelgebiet, die Heimat unzähliger giftiger Schlangen, der Schlupfwinkel der Tiger und der Ausgangspunkt der Cholera. — Zur Zeit der Schneeschmelze im Himalaja überschwemmen der Ganges und seine Nebenflüsse die Uferebenen und lassen einen fruchtbaren Schlamm zurück. Auch führen die im Sommer herrschenden Südwestmonsune dem östlichen Teile Hindostans reichliche Niederschläge zu.

3. Europa ohne Deutschland - S. 153

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 153 — 3. Alima. Das Klima Kameruns ist bedingt durch die Lage in der Nähe des Äquators und durch die Nähe des Meeres. Im Küsten- land beträgt die mittlere Jahrestemperatur 25° C, im Gebirgsland geht sie auf 18° C herunter; im Innern sind große Temperaturschwan. fungen (von 35° mittags auf 6° nachts.) — Die Niederschläge sind sehr beträchtlich, namentlich am nördlichen Abhang des Kamerun- gebirges, wo eins der regenreichsten Gebiete der Erde ist (1050 ein — vergl. Vorderindien!). Nach dem Innern hin nehmen die Niederschläge ab; immerhin fällt auch hier noch 3 bis 4 mal soviel Regen als bei uns. — Die feuchtheiße Treibhausluft der Küste und die starken Tem- peraturschwaukungen sind der Gesundheit der Europäer sehr schädlich; besonders gefährlich ist die Küste wegen der häufig auftretenden Malaria und wegen des Schwarzwasserfiebers. Zum Glück sind die höher gelegenen Gegenden, wie z. B. die Hauptstadt Buea, malariasrei. 4. Erzeugnisse. Das feuchtheiße Klima ruft am Kamerungebirge und am Randgebirge eine üppige Pflanzenwelt hervor. Dichte Urwälder, zu denen nur die Flußläufe und die schmalen Negerpfade einen Zu- gang eröffnen, bedecken die Abhänge. Ölpalmen, Akazien und Kant- schuklianen bilden die Bestände. Hinter dem Rand des Hochlandes beginnen die Savannen; das sind weite Steppen mit übermannshohem Gras. — Auf den Plantagen werden Tabak, Kaffee und Kakao ange- pflanzt. Letzterer gedeiht besonders gut und lieferte im Jahre 1910 3 7a Mill. kg im Werte von 3 Mill. Ji. Die Ausfuhr an Kautschuk betrug 11 Mill. Ji. Über den Urwald des südöstlichen, neu von Frankreich erworbenen Kamerun schreibt ein Reisender: „Wir waren nun mitten in jenem großen Urwaldgebiet, das sich ununterbrochen von der Batangaküste bis zu den großen Seen erstreckt und in dem die Pflanzenwelt Afrikas ihre höchste Entwicklung, ihre gewaltigsten Formen zeigt. Palmen, deren Wedel hier 20 Meter Länge erreichen, bilden ganze Dickungen in den Sümpfen und kennzeichnen die Üppigkeit des Pflanzenwuchses, der übrigens in den südöstlichen Bezirken Kameruns — entgegen der üblichen Annahme — vollkommen die Ölpalme vermissen läßt. Die Tierwelt in all diesen Gebieten stimmt durchaus überein mit der des Kongobeckens. Unter den höheren Tieren sind neben dem Elefanten die afrikanischen Menschenaffen Gorilla und Schimpanse nicht selten. Büffel und viele sehr scheue Antilopen- arten bewohnen das Unterholz. Aber alle höheren Tiere, Haarwild und Vögel, leben sehr versteckt, und die einigermaßen erfolgreiche Jagd auf sie schließt jede andere Beschäftigung aus. Nur die niedere Tier-

4. Europa ohne Deutschland - S. 177

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 177 — 1. Die Cordilleren. a) Bodengestalt. Den Ostrand der Cordilleren bilden die Rocky-§ 136. Mountains, d.h. Felsengebirge, den Westrand die Sierra Nevada und das Kaskaden gebirg e. Zwischen diesen Ge- birgsketten dehnt sich eine Hochebene aus, die infolge der Umrandung sehr regenarm ist. Sie ist deshalb auch unfruchtbar, ja teilweise Wüste und nur spärlich bevölkert. Die Westkette wird von mehreren Flüssen, dem Colorado, dem Sakramento und dem Columbia, durch- brochen. In tief eingeschnittenen Schluchten, den Caüons, stürzen sie dem Meere zu, sind aber wegen ihrer häufigen Stromschnellen nicht schiffbar. — Die Cordilleren sind reich an eigenartigen Naturschönheiten. Abb. 109. Blick ins Aosemite-Tal. In der Sierra Nevada zeichnet sich besonders das Josemite-Tal durch seine steilen Abhänge, seine riesigen Wasserfälle (400 m hoch), seine farbenprächtigen Gesteine und seine tausendjährigen Waldbestände aus. Im Felsengebirge wird der Iellowstone-Park in seiner ganzen ursprünglichen Schönheit erhalten. Er umfaßt ein Gebiet halb so groß wie das Königreich Württemberg. Zahlreiche Krater und heiße Quellen erinnern an den vulkanischen Untergrund. Die Kalkablagerungen des Wassers bilden weißglänzende Terrassen; zahlreiche Geiser schlendern ihre dampfenden Wassersäulen bis zur Höhe des Frankfurter Domes (96 m), und hoch über das Urwalddickicht ragen die 100 m hohen Stämme der Riesenfichte und Riesenzeder. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 12

5. Europa ohne Deutschland - S. 186

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 186 — Lage, die vielen schiffbaren Ströme, durch zahlreiche Kanäle und ein weitverzweigtes Bahnnetz. 4 Pacificbahnen durchqueren den Staat vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean in 5—6 Tagen. Auch die schwer zugänglichen Kordilleren sind durch kühne Brücken- und Tunnel- bauten überwunden worden. Mit Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie lieferte uns im Jahre 1910 für 1,187 Milliarden ^ Waren, Rohbaumwolle (397 Mill. M), Kupfer, Schmalz, Pelztierfelle, Petroleum; unsere Einfuhr dorthin betrug 633 Mill. Jb und erstreckte sich vorzüglich auf Spielwaren, Teerfarbstoffe und andere Chemikalien, Strümpfe, Kautschuk, Abraumsalze (wichtig für die ameri- kanische Landwirtschaft). Iii. Britisch Nordamerika. (Fast so groß wie Europa, 7va Mill. Einw.) A. Landschaften. §142. 1- Die Kordilleren. Der Westen von Britisch-Nordamerika wird von dem Felsengebirge und den Nordamerikonischen Seealpen durchzogen. Letztere erreichen in dem Mac Kinley- berg (6200 m) ihre höchste Erhebung und fallen in einer fjorden- reichen Küste steil zum Meere ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Kupfer und Eisen; große Goldfunde sind bei Klondike gemacht worden. 2. Das Tafelland, a) Bodenbefchaffenheit. Nach Osten hin dacht sich das Felsergebirge zu einem Tafelland ab. Eine mächtige Eisdecke bedeckte es einst, deren Spuren wir noch in den zahlreichen Seen und vielen Sümpfen finden (vergl. die finnische, die schwedische und die preußische Seenplatte.) Von den Seen entsenden der Große Sklaven- und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mäckenzie in das Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Winnipegsees der Hudsonbai zuströmt. d) Erzeugnisse. An der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen sich öde Tundren hin. Weiter nach Süden bedecken das Gebiet große Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf, dem Luchs, dem Marder, dem Hermelin und dem Biber nachstellen. Der Südosten des Tieflands mit zum Teil sehr fruchtbarem Boden hat einen großen Reichtum au Laubwäldern; auch bringt er alle Getreidearten, besonders Weizen, in reicher Fülle hervor.

6. Europa ohne Deutschland - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — 2. Die Selvas. §127. a) Der Strom. Die Ostabhänge der Cordilleren sind im mitt- leren und nördlichen Teil sehr regenreich. Anch das ganze Gebiet der Selvas gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde (über 200 ein jährlich). Die Regeumassen sammeln sich in dem gewaltigen Amazonen- strom oder Maranon. Er ist zwar nnr der dritt längste Strom der Erde (5000 km), aber der bei weitem wasserreichste. 18 seiner Nebenflüsse sind größer als der Rhein; an der Mündung kommt seine Breite der Entfernung von Hambnrg bis Berlin gleich. Da er beim Austritt aus dem Gebirge nur 180 m Höhe über dem Meere hat, sein Lauf aber vou da ab uoch 3000 1cm beträgt, so hat er ein sehr geringes Gefälle, und die Dampfer können bis an den Fuß der Anden fahren. b) Das Tiefland. Der größte Teil des Tieflandes war wohl früher ein Meerbusen, den die Ablagerungen der großen Ströme füllten. Aus der Bucht.wurde einsteinarmer bis steinloser Flachboden. Auf diesem fruchtbaren Schwemmland rufen das tropische Klima und der große Wasserreichtum eine üppige Pflanzenwelt hervor. Ungeheure Urwälder bedeckeu eiueu Flächenraum, der siebenmal so groß ist wie das Deutsche Reich. c) Der Urwald. In feierlicher Ruhe liegt der Urwald da. Hoch- ragende Palmen, gewaltige Farnbäume, rieseugroße Kakteen streben zum Lichte empor und bildeu ein grünes Blätterdach. Wie Efen rankt sich der Pfeffer an ihnen empor. Meterlange Flechten hängen in Strähnen zur Erde nieder. Hier hat eine Liane den Lorbeerbaum umschlungen und droht ihn zu erstickeu. Dort ist dies einer andern Schlingpflanze schon gelungen. Der Stamm ist in sich zusammen- gestürzt, und wie eine riesige, gewundene Schlange steht nun die Schling- pflanze im Dunkel der Waldung. Mit deu Blüteu wetteifern bnnt- schillernde Schmetterlinge und glänzende Käfer an Pracht. Vielfarbige Kolibris und bunte Papageien durchschwirreu die Luft. Eidechsen von ungeheurer Größe und düster gefärbte Schlangen winden sich im Grase, Krokodile und Schildkröten sonnen sich im heißen Sand. Nachts weiden das schlanke Reh und der plumpe Tapir auf saftiger Wiese. Jaguar und Puma gehen jetzt auf Raub aus, winselnd und kreischend flüchten langgeschwänzte Affen von Ast zu Ast. Milliarden phosphores- zierender Insekten bilden eine feenhafte Illumination, und gefpenfter- artig flatteru blutsaugende Fledermäuse durch das tiefe Dunkel der Nacht.

7. Europa ohne Deutschland - S. 88

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 88 — Meer. In tief eingeschnittenen Tälern fließen Duero, Tajo und Guadiana nach Westen. Diese Flüsse sind im Sommer arm an Wasser; die westlichen Randgebirge durchbrechen sie in Stromschnellen. Für die Schiffahrt haben sie deshalb nur geringe Bedeutung. Die hohen Randgebirge entziehen die Hochebene dem mildernden Einfluß des Meeres. Daher zeigt das Klima die schroffsten Gegen- sätze in bezug auf die Temperatur. Heiße Tage wechseln mit kühlen Nächten ab; ans die sengende Hitze des Sommers (bis 42° C.) folgt die trockene Kälte des Winters. Madrid hat „neun Monate Hölle und drei Monate Winter". Im Frühjahr und im Herbst gießt der Regen „in Krügen" herab, wie der Spanier sagt; aber der Sommer ist trocken, da die vom Meere kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen niedergeschlagen haben. Deshalb ist der Pflanzenwuchs meist sehr dürftig. Das Gras wächst nicht in geschlossenem Rasen, sondern in einzelnen Büscheln. Es reicht nur hin für die fein- wolligen Schafherden (Merinos), die auf den Steppen ihre Nahrung suchen. An den Flüssen und in den künstlich bewässerten Niederungen gibt es dagegen fruchtbare Felder. In der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Madrid, 600000 Einw., Universität, Kreuzungspunkt der bedeutendsten Eisen- bahnen des Landes. Am Tajo die Sommerresidenz Aranjuez und das früher mächtige Tolödo (Degenklingen). § 72. 3. Die Andalusische Tiefebene bildet eine tiefe Mulde zwischen der Sierra Morena und der Sierra Nevada. Sie wird von dem wasserreichsten Strome Spaniens, dem Gnadalqnivir, durchflössen iguadi al kiwir^ Fluß, der große). Sie ist die Kornkammer Spaniens. Unter der südlichen Sonne gedeihen hier Weizen, Mais, Reis, Wein, Zuckerrohr, Baumwolle, Feigen und Orangen. Der Andalnsier ist heiter, äußerst gefällig und gastfrei. Er hat seine Freude an Tanz und Gesang. (Äranüda, 77 000 Einw., ist durch seinen alten Maurenpalast, die Alhambra, bekannt. Cördoba, ehemals die Hauptstadt des Mauren, reiches, ist jetzt eine stille Gartenstadt. Sie liegt inmitten einer frucht- baren, gut angebauten Landschaft. Sevilla, 155 000 Einw., hat große Zigarrenfabriken. Cadiz ist Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens und Haupthandelsplatz Spaniens am Atlantischen Ozean, zugleich Kriegs- Hasen. § 73. 4. Die Sierra Nevada und die Landschaften an der Mittel- meerküste. Die Sierra Nevada (= Schneegebirge) ist als Fort- setzung des Atlasgebirges (in Nordafrika) anzusehen. Sie erreicht eine

8. Europa ohne Deutschland - S. 128

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 128 — D. Nordasien. Nordasien besteht aus Sibirien und Tu ran. I. Sibirien. (11/s mal so groß wie Europa, 7,8 Mill. Einw., russischer Besitz). § 103. 1. Lage und Begrenzung. Sibirien dehnt sich von den nörd- lichen Randgebirgen Jnnerasiens bis zum Eismeer aus. Da die beiden angrenzenden Meere einen großen Teil des Jahres mit Eis bedeckt sind und im Süden sich wüste Ländergebiete ausbreiten, so ist Sibirien ein sehr abgeschlossenes Land. Nur nach Westen hin steht es mit Rußland in Verbindung. 2. Klima. Die Begrenzung beeinflußt auch das Klima des Landes. Die Randgebirge halten die Südwinde auf, während die kalten Nord- winde ungehindert über das offene Land dahinbrausen können. Daher ist der sibirische Winter sehr kalt (Jakutsk hat bis zu 60° Kälte). Da- gegen ist der kurze Sommer sehr warm ^Landklima). 3. Bodengestalt und Bewässerung. Der Süden und der Osten Sibiriens sind gebirgig. Im Norden und Westen ist Sibirien Ties- land. — Dieser Bodengestalt entsprechend fließen die meisten Ströme Sibiriens — Ob, Ienissei, Lena — dem Eismeere zu. Nur der Amur mündet in das Ochotskische Meer. Trotz ihrer Länge und ihres Wasserreichtums sind die sibirischen Flüsse für den Verkehr von geringem Wert, da sie, besonders an ihrer Mündung, den größten Teil des Jahres über zugefroren sind. Sie führen aber viel Gold mit sich und sind sehr fischreich. 4. Landschaften, a) Die Tundra. An der Küste des Eis- meeres ziehen sich die Tundren hin (vergl. Rußland). In ihren Eismassen haben sich bis auf unsere Tage Reste von längst ausgestorbenen Tieren Mammut, haariges Rhinozeros) erhalten. Skelette, zuweilen sogar völlig unversehrte Tiere werden noch jetzt in dem tiefen Bodeneis ge- fuuden. Die Zähne dieser Tiere liefern sogar einen Teil des Elfenbeins für den Welthandel. — Städte fehlen hier. Nur Jägervölker (Jakuten und Samojeden) ziehen mit ihren Renntierherden durch die öde Tundra. b) Das Waldgebiet. Südlich von der Tundra breitet sich das Waldgebiet aus, in dem Zobel und Hermelin, Polarfuchs und Eich- Hörnchen wegen ihres kostbaren Pelzwerks gejagt werden. Einen viel größeren Reichtum hat das Land noch in den ungeheuren Nadel- und Laubholzwäldern. Ihr Holz wird auf der Sibirischen Eisenbahn nach Europa gebracht und bildet einen wertvollen Handelsartikel.

9. Europa ohne Deutschland - S. 146

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 146 — wüste übergeht. Auf den Steppen der Karoo und der Kalahari tummeln sich zahllose Antilopen und Springböcke; Giraffe und Strauß durcheilen die öden Strecken. In den Wiesengründen weiden große Schaf- und Rinderherden. In der Nähe von Johannisburg sind reiche Goldfelder entdeckt worden, bei Kimberleh finden sich Diamanten. Südafrika ist das erste Gold - und Diamantenland der Erde. Außer- dem liefert es uns Wolle, Straußenfedern, Wein und Südfrüchte. 2. Bewässerung. Die wichtigsten Flüsse sind der Sambvsi im Osten, der O r a n j e mit dem Baal im Westen. Sie haben ihr Bett tief in den Sandstein des Tafellandes eingegraben und sind wegen ihrer Strom- schnellen und Wasserfälle am Rande der Terrassen für die Schiffahrt größtenteils unbrauchbar. 3. Das Ultima Südafrikas gleicht ungefähr demjenigen Italiens; doch sind die Jahreszeiten den unfern entgegengesetzt: der Februar ist der wärmste, der Juli der kühlste Monat. Die Sonne steht hier mittags im Norden. Die Südostwinde bringen vom Meere her Feuchtigkeit, die sich an den Drachenbergen niederschlägt. Nach Westen hin nimmt die Regenmenge immer mehr ab; die Westküste ist vielfach sogar regenlos. Das hat seinen Grund in einer kalten Meeresströmung und in dem kalten Austriebwasser an der Küste. Die aufsteigenden Wasserdämpfe sind kühler als die Luftschichten über dem Lande und bringen deshalb keinen Regen. 4. Bewohner und staatliche Zugehörigkeit. Die Eingeborenen sind Buschmänner und Hottentotten; ihre Hauptbeschäftigung ist die Viehzucht. Europäische Kultur brachten die Holländer hierher, die als „Buren" Ackerbau und Viehzucht trieben. Sie gründeten Kapstadt, die Hauptstadt der jetzigen Äapkolouie. Von den Engländern ver- drängt, zogen sie auf ihren schwerfälligen, mit 10—20 Ochsen bespannten Wagen nach Norden und gründeten den Trauje-Freistaat mit der Hauptstadt Bloemsontein und die Südafrikanische Republik mit der Hauptstadt Pretoria. Aber die reichen Funde an Gold und Diamanten veranlaßten die Engländer, nach hartnäckigem Kampfe auch diese Staaten ihrem Riesenreiche einzuverleiben. Ii. Deutsch-Südwestafrika. (2a/2 mal so groß wie Preußen, 250 000 Einw.) 112. 1. Lage. Deutsch - Südwestafrika, die älteste deutsche Kolonie, liegt zwischen dem Oranjesluß und dem Knnene. Im Westen bildet der Atlantische Ozean ihre Grenze; nach Osten hin reicht sie mit dem sogen. Caprivizipfel bis zum Sambesi.

10. Europa ohne Deutschland - S. 176

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 176 — Ii. Die Vereinigten Staaten von Amerika. §135. Lage und Gliederung. Die Vereinigten Staaten von Amerika (Union) werden im Osten vom Atlantischen, im Westen vom Stillen Ozean bespült. Von diesen verbindet sieder eine mit Europa, der andere mit den Kulturländern Asiens (China und Japan). Sie sind das eigent- liche „Reich der Mitte". Die buchtenreiche Ostküste bietet den euro- Peuschen Schiffen gute Ankerplätze und begünstigt dadurch den Verkehr mit Europa. Bodengestalt und Einteilung. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden im Westen von den Cordilleren durchbogen. An diese lehnt sich ein vom Mississippi und seinen Nebenflüssen durch- flossenes Tiefland an, das im Osten von den Alleghanies begrenzt wird. Zwischen den Alleghanies und dem Atlantischen Ozean breitet sich ein breiter Küstenstreifen aus. Hiernach teilen wir die Union in folgende Landschaftsgebiete: 1. Die Cordilleren, 2. das Mississippi- becken, 3. die Alleghanies, 4. die Küstenlandschaft. (Größe Europas, 102 Mill. Einw.) Abb. 108. Die Laiidschaftsgebiete Nordamerikas.
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