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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

11. Europa ohne Deutschland - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — bringen reichliche Niederschläge und starke Nebel. Der milde Winter stellt sich spät ein. Schnee und Eis bleiben nur auf den schottischen Bergen längere Zeit liegen. An der Südküste können sogar Fuchsien, Myrten und Lorbeerbäume während des Winters im Freien aushalten. Wein und Südfrüchte kommen dagegen nicht zur Reife. I. England. (36,5 rai. Eww,> A. Landschaftsgebiete. 1. Das englische Flach- und Hügelland. a) Bodengeftalt und Bebauung. Den Südosten Englands § 28. nimmt ein Flachland ein, das von mehreren Hügelketten durchzogen wird. Es erstreckt sich vom Kanal im Süden bis zur trichterförmigen Mündung des Humber im Norden. Zur Eiszeit war es mit Gletschern bedeckt, die in den tiefer gelegenen Gegenden eine aus -Lehm und Sand gemischte fruchtbare Erde zurückgelassen haben. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens wird noch durch die reichen Nieder- schlüge und die feuchte Luft dieser Gegend erhöht. Hier kann deshalb Landwirtschaft und Viehzucht in mustergültiger Weise getrieben werden. Da sich zwischen den Feldern und Wiesen hier und da zerstreute Baum- gruppen befinden, macht die Gegend oft den Eindruck einer Parkland- schast. Auf deu Hügeln und Hochflächen fehlt dagegen fast jeder Baum- schmuck. Sie sind wasserarm. Auf ihnen weiden große Schafherden. An Wald ist England arm. — Der bedeutendste Fluß dieses Flach- laudes, die Themse, mündet etwa 30 km unterhalb der Stadt London in einen trichterförmigen Meerbusen. Sie ist so wasserreich, daß die Seeschiffe zur Flutzeit bis nach London herauffahren können. b) Städte. Die Hauptstadt London, 7 250000 Einw., hat unter allen Städten Englands die günstigste Lage. Sie ist nicht nur der natürliche Mittelpunkt und Marktplatz für die Erzeugnisse des Londoner Beckens, sondern auch ein äußerst günstig gelegener Hafenort. London konnte deshalb die größte Handelsstadt der Welt werden. In der Innen- stadt befinden sich mächtige Lagerhäuser, große Kaufläden und Kontore. Die Vorstädte haben kleinere Gebäude, da es der Engländer liebt, mit seiner Familie ein Haus allein zu bewohnen. Deshalb nimmt London einen ver- hältnismäßig großen Flächenraum ein, etwa 300 qkm. Zur Bewältigung des großartigen Verkehrs dienen nicht nur Omnibusse, Straßenbahnen und Themsedampfer, sondern auch Eisenbahnen, die sogar an mehreren Stellen

12. Europa ohne Deutschland - S. 145

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 145 — An der Einfuhr war Deutschland im Jahre 1910 mit 19,7 Mill. .Ms beteiligt. C. Das Südafrikanische Tafelland. I. Britisch-Südasrika. 1. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das ganze Süd-Zill, afrikanische Tafelland bildet ein Dreieck, das in drei Stufen zu einer Hochebene aufsteigt. An dem schmalen Küstens au m dehnen sich Abb. 89. Kapstadt mit dem Tafelberg. fruchtbare Getreidefelder aus; neben allen Arten von Südfrüchten gedeiht hier der feurige Kapwein. Die Häfen von Kapstadt und Port Elisabeth bieten den Schiffen, die Afrika umfahren, gute Gelegen- heit zum Ankern und Verproviantieren. — Auf der mittleren Terrasse dehnt sich die Karoo (*ru) aus. Ihr roter Tonboden ist in der trockenen Jahreszeit so hart, daß er Risse und Sprünge bekommt. Aber in der Regenzeit überzieht sich die Karoo mit einem Teppich frischen Grases und gleicht einem Meere von Lilien und Orchideen. — Am Ostrand der dritten Terrasse erheben sich die wasserreichen, fruchtbaren Drachen berge. An sie grenzt diekalahari, eine weite, baumlose Hochfläche, die nach Westen hin in eine Sand- und Stein- Dilcher-Schwarzhanpt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil lg

13. Europa ohne Deutschland - S. 153

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 153 — 3. Alima. Das Klima Kameruns ist bedingt durch die Lage in der Nähe des Äquators und durch die Nähe des Meeres. Im Küsten- land beträgt die mittlere Jahrestemperatur 25° C, im Gebirgsland geht sie auf 18° C herunter; im Innern sind große Temperaturschwan. fungen (von 35° mittags auf 6° nachts.) — Die Niederschläge sind sehr beträchtlich, namentlich am nördlichen Abhang des Kamerun- gebirges, wo eins der regenreichsten Gebiete der Erde ist (1050 ein — vergl. Vorderindien!). Nach dem Innern hin nehmen die Niederschläge ab; immerhin fällt auch hier noch 3 bis 4 mal soviel Regen als bei uns. — Die feuchtheiße Treibhausluft der Küste und die starken Tem- peraturschwaukungen sind der Gesundheit der Europäer sehr schädlich; besonders gefährlich ist die Küste wegen der häufig auftretenden Malaria und wegen des Schwarzwasserfiebers. Zum Glück sind die höher gelegenen Gegenden, wie z. B. die Hauptstadt Buea, malariasrei. 4. Erzeugnisse. Das feuchtheiße Klima ruft am Kamerungebirge und am Randgebirge eine üppige Pflanzenwelt hervor. Dichte Urwälder, zu denen nur die Flußläufe und die schmalen Negerpfade einen Zu- gang eröffnen, bedecken die Abhänge. Ölpalmen, Akazien und Kant- schuklianen bilden die Bestände. Hinter dem Rand des Hochlandes beginnen die Savannen; das sind weite Steppen mit übermannshohem Gras. — Auf den Plantagen werden Tabak, Kaffee und Kakao ange- pflanzt. Letzterer gedeiht besonders gut und lieferte im Jahre 1910 3 7a Mill. kg im Werte von 3 Mill. Ji. Die Ausfuhr an Kautschuk betrug 11 Mill. Ji. Über den Urwald des südöstlichen, neu von Frankreich erworbenen Kamerun schreibt ein Reisender: „Wir waren nun mitten in jenem großen Urwaldgebiet, das sich ununterbrochen von der Batangaküste bis zu den großen Seen erstreckt und in dem die Pflanzenwelt Afrikas ihre höchste Entwicklung, ihre gewaltigsten Formen zeigt. Palmen, deren Wedel hier 20 Meter Länge erreichen, bilden ganze Dickungen in den Sümpfen und kennzeichnen die Üppigkeit des Pflanzenwuchses, der übrigens in den südöstlichen Bezirken Kameruns — entgegen der üblichen Annahme — vollkommen die Ölpalme vermissen läßt. Die Tierwelt in all diesen Gebieten stimmt durchaus überein mit der des Kongobeckens. Unter den höheren Tieren sind neben dem Elefanten die afrikanischen Menschenaffen Gorilla und Schimpanse nicht selten. Büffel und viele sehr scheue Antilopen- arten bewohnen das Unterholz. Aber alle höheren Tiere, Haarwild und Vögel, leben sehr versteckt, und die einigermaßen erfolgreiche Jagd auf sie schließt jede andere Beschäftigung aus. Nur die niedere Tier-

14. Europa ohne Deutschland - S. 175

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 175 — ist britisch. Auf Haiti bestehen zwei Negerrepubliken mit den Haupt- städten Port au Prince und San Domingo. In den Besitz der Kleinen Antillen teilen sich Engländer, Franzosen, Niederländer und Dänen. Die Bahamainseln sind Koralleninseln (vgl. § 151, 1). Sie liefern viel Badeschwämme, Ananas und Bananen. Auf einer derselben, Guauahani, landete am 12. Oktober 1492 Columbus. Sie sind in englischem Besitz. C. Nordamerika. Wir teilen Nordamerika ein in Mexiko, die Vereinigten Staaten von Amerika, Britisch-Nordamerika und Grönland. I. Die Republik Mexiko. Den größten Teil der Republik macht das Hochland von Mexiko §134. aus, das sich zwischen Mittelamerika und dem Rio Grande del Norte ausdehnt. Es fällt gegen den Stillen Ozean steil ab; dagegen dacht es sich nach dem Golf von Mexiko hin zu einer snmpsigen Küsten- ebene ab, in der Fieber und Moskitos große Plagen für die Menschen bilden. Viele Sanddünen erschweren den Zugang; den einzigen guten Hafen hat Vera Cruz (krüs). Zur Hochebene führen tiefe Schluchten empor, in denen sich eine tropische Pflanzenwelt entfaltet. Farbhölzer, Mahagoniholz, Vanille, Zuckerrohr, Tabak und Kaffee gedeihen vorzüglich. Weiter hinauf prangen die Abhänge im Schmucke immergrüner Wälder. Die Hoch- ebene selbst ist aus Mangel an Bewässerung fast kahl. — Den Haupt" reichtum des Landes bilden seine Schätze an Gold und Silber; die Ausbeute der Bergwerke liegt meist in den Händen von Ausländern (Vgl. Spanien!). Zu der Republik Mexiko gehören noch die Halbinsel Kalifornien und ein großer Teil der Halbinsel Jukatan. Sie ist im ganzen fast viermal so groß wie Deutschland, hat aber noch nicht lu seiner Ein- wohner. 113 derselben sind Indianer, die übrigen Kreolen und Misch- linge. Da Mexiko früher eine spanische Kolonie war, so sind die spanische Sprache und die katholische Religion vorherrschend. — Die Hauptstadt des Landes ist Mexiko, 470 000 Einw., in herrlicher Lage.

15. Europa ohne Deutschland - S. 156

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 156 — gebirge und einer Hochebene, Die K ü stenebene hat einen frucht- baren Lehmboden, der gut angebaut ist und Mais, Erdnüsse und Abb. 97. Buschsteppe in Togo. Abb. 93. Dorf in Togo. Baumwolle hervorbringt. Auch Öl- und Kokospalmen gedeihen hier vorzüglich. Die Urwälder des Randgebirges liesern große Mengen Kautschuk. Die Hochebene endlich ist mit mannshohem Gras be-

16. Europa ohne Deutschland - S. 177

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 177 — 1. Die Cordilleren. a) Bodengestalt. Den Ostrand der Cordilleren bilden die Rocky-§ 136. Mountains, d.h. Felsengebirge, den Westrand die Sierra Nevada und das Kaskaden gebirg e. Zwischen diesen Ge- birgsketten dehnt sich eine Hochebene aus, die infolge der Umrandung sehr regenarm ist. Sie ist deshalb auch unfruchtbar, ja teilweise Wüste und nur spärlich bevölkert. Die Westkette wird von mehreren Flüssen, dem Colorado, dem Sakramento und dem Columbia, durch- brochen. In tief eingeschnittenen Schluchten, den Caüons, stürzen sie dem Meere zu, sind aber wegen ihrer häufigen Stromschnellen nicht schiffbar. — Die Cordilleren sind reich an eigenartigen Naturschönheiten. Abb. 109. Blick ins Aosemite-Tal. In der Sierra Nevada zeichnet sich besonders das Josemite-Tal durch seine steilen Abhänge, seine riesigen Wasserfälle (400 m hoch), seine farbenprächtigen Gesteine und seine tausendjährigen Waldbestände aus. Im Felsengebirge wird der Iellowstone-Park in seiner ganzen ursprünglichen Schönheit erhalten. Er umfaßt ein Gebiet halb so groß wie das Königreich Württemberg. Zahlreiche Krater und heiße Quellen erinnern an den vulkanischen Untergrund. Die Kalkablagerungen des Wassers bilden weißglänzende Terrassen; zahlreiche Geiser schlendern ihre dampfenden Wassersäulen bis zur Höhe des Frankfurter Domes (96 m), und hoch über das Urwalddickicht ragen die 100 m hohen Stämme der Riesenfichte und Riesenzeder. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 12

17. Europa ohne Deutschland - S. 186

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 186 — Lage, die vielen schiffbaren Ströme, durch zahlreiche Kanäle und ein weitverzweigtes Bahnnetz. 4 Pacificbahnen durchqueren den Staat vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean in 5—6 Tagen. Auch die schwer zugänglichen Kordilleren sind durch kühne Brücken- und Tunnel- bauten überwunden worden. Mit Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie lieferte uns im Jahre 1910 für 1,187 Milliarden ^ Waren, Rohbaumwolle (397 Mill. M), Kupfer, Schmalz, Pelztierfelle, Petroleum; unsere Einfuhr dorthin betrug 633 Mill. Jb und erstreckte sich vorzüglich auf Spielwaren, Teerfarbstoffe und andere Chemikalien, Strümpfe, Kautschuk, Abraumsalze (wichtig für die ameri- kanische Landwirtschaft). Iii. Britisch Nordamerika. (Fast so groß wie Europa, 7va Mill. Einw.) A. Landschaften. §142. 1- Die Kordilleren. Der Westen von Britisch-Nordamerika wird von dem Felsengebirge und den Nordamerikonischen Seealpen durchzogen. Letztere erreichen in dem Mac Kinley- berg (6200 m) ihre höchste Erhebung und fallen in einer fjorden- reichen Küste steil zum Meere ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Kupfer und Eisen; große Goldfunde sind bei Klondike gemacht worden. 2. Das Tafelland, a) Bodenbefchaffenheit. Nach Osten hin dacht sich das Felsergebirge zu einem Tafelland ab. Eine mächtige Eisdecke bedeckte es einst, deren Spuren wir noch in den zahlreichen Seen und vielen Sümpfen finden (vergl. die finnische, die schwedische und die preußische Seenplatte.) Von den Seen entsenden der Große Sklaven- und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mäckenzie in das Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Winnipegsees der Hudsonbai zuströmt. d) Erzeugnisse. An der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen sich öde Tundren hin. Weiter nach Süden bedecken das Gebiet große Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf, dem Luchs, dem Marder, dem Hermelin und dem Biber nachstellen. Der Südosten des Tieflands mit zum Teil sehr fruchtbarem Boden hat einen großen Reichtum au Laubwäldern; auch bringt er alle Getreidearten, besonders Weizen, in reicher Fülle hervor.

18. Europa ohne Deutschland - S. 187

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 187 — B. Bevölkerung und Besiedeluug. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teil englischen Ur- sprungs. Ungefähr 30°/o sind Nachkommen von Franzosen, die bis zum Jahre 1763 Kanada in Besitz hatten. Die Indianer wohnen vorzugsweise im Westen. Die großen Städte liegen meist an der wichtigsten Verkehrsstraße des Landes, dem Lorenz ström: Ottawa, 90000 ©im, Sitz der Regierung; Montreal, 1h Mill. Einw,, die erste Handelsstadt des Landes; Quebek, 80000 Einw. Handel und Verkehr dieser Städte werden auch begünstigt durch die kanadische Pacistc-Bahn, die in Halifax (eisfreier Hafen) beginnt und in Bancouver am Stillen Ozean endet. Hier schließen sich die Dampferlinien nach China, Japan und Australien an. Diese Bahn stellt die kürzeste Verbindung zwischen England und Ostasien her. C. Wirtschaftliche Verhältnisse. Britisch-Nordamerika ist ein rasch aufblühendes Land, desfen wirt- schaftliche Erschließung teilweise erst jetzt in Angriff genommen wird. Aus der Union sowohl als aus Europa strömen ihm zahlreiche Ein- Wanderer zu (1910/11 über 300000). Die Ausfuhr erstreckt sich be- sonders auf Weizen, der größtenteils nach England geht, und auf Holz. D. Staatliche Einteilung. Britisch-Nordamerika ist, wie der Name sagt, englischer Besitz. (Die nordwestliche Halbinsel Alaska gehört den Vereinigten Staaten von Amerika). Die Engländer besitzen auch Neufundland, das für die Seefischerei von großer Bedeutung ist, da sich auf den vorgelagerten Sandbänken ungeheure Mengen von Fischen sammeln. Englisch sind auch die Bermudainseln, der Obst- und Gemüsegarten der Union und der Wiuteraufenthalt der amerikanischen Reichen. Iv. Grönland. (4 mal so groß wie Deutschland.) Das Innere Grönlands ist von einer gewölbten, schildförmigen § 143. Eisdecke, dem sogen. Inlandeise, überzogen. An vielen Punkten der Küsten reichen die Gletscherzungen ins Meer; sie brechen ab und schwimmen als Eisberge davon. Die Ostküste erhebt sich bis zu Alpen- höhe. Die fjordenreiche Westküste wird von einem Arm des Golf- stroms bespült, der das rauhe Klima mildert. Kleine Flüsse durchziehen das „Grüne Land"; Rüben und Kartoffeln können angebaut werden.

19. Europa ohne Deutschland - S. 167

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 167 — 2. Bolivia. Die größte Stadt ist La Paz (Pas), 80000 Einw. Wegen seiner Silbergruben war einst Potosi weit berühmt. 3. Peru, das Goldland Südamerikas (Vergl. § 131). Die Hauptstadt ist Lima, 140000 Einw., ihr Hafen Callao (kalj-w). Wir beziehen aus Peru Gold und Guano, der sich in großen Lagern auf den kleinen Inseln an der Westküste findet; außerdem Chinarinde (Chinin). 4. Ecuador. Die Hauptstadt ist Quito (fito), 80000 Einw., gerade unter dem Äquator. 5. Colombia ist nach dem Entdecker des Erdteils benannt. Haupt- stadt Bogota, 120000 Einw. 6. Venezuela. Die Hauptstadt heißt Caracas, 60000 Einw.; der Hanpthafen ist La Guayra. Ii. Das Tiefland der großen Stromsysteme. Einteilung. Wir teilen das große Tiefland, das zwischen die § 125. Gebirge des Westens und des Ostens eingebettet ist, ein in das Tiesland des Orinoko oder die Llanos (Lj^nos-Ebenen), das Tiefland des Amazonenstromes oder die Selvas (Wälder) und das Tiefland des Rio de la Plata oder die Pampas (Ebenen). 1. Die Llanos. a) Bewässerung. Die Llanos werden von dem Orinoko durch- § 126. flössen, der das Hochland von Guayana in einem großen Bogen umströmt und in einem Delta in den Atlantischen Ozean mündet. Er entsendet den Cassiquiare nach Süden in den Rio Negro, einen Nebenfluß des Amazonenstromes, so daß dieser mit dem Orinoko in natürlicher Verbindung steht (Gabelung oder Bisnrkation). Die Ursache dieser Erscheinung ist das Fehlen einer Wasserscheide zwischen den beiden Stromsystemen. b) Erzeugnisse. Die bewaldeten Flußufer haben einen fruchtbaren Boden und eignen sich vortrefflich zum Anbau von Kaffee, Kakao und Tabak. An dem linken Orinokoufer ziehen sich unendliche Grassteppen hin. In der trockenen Jahreszeit (Oktober bis April) wird das Land zur Wüste, in der Regenzeit aber gleicht es einem See. Wenn sich dann die Wasser verlaufen haben, überzieht sich der Boden rasch mit einem Grasmeere, in dem Rinder und Pferde reichliche Nahrung finden. Politisch gehören die Llanos zu Venezuela.

20. Europa ohne Deutschland - S. 168

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 168 — 2. Die Selvas. §127. a) Der Strom. Die Ostabhänge der Cordilleren sind im mitt- leren und nördlichen Teil sehr regenreich. Anch das ganze Gebiet der Selvas gehört zu den regenreichsten Gebieten der Erde (über 200 ein jährlich). Die Regeumassen sammeln sich in dem gewaltigen Amazonen- strom oder Maranon. Er ist zwar nnr der dritt längste Strom der Erde (5000 km), aber der bei weitem wasserreichste. 18 seiner Nebenflüsse sind größer als der Rhein; an der Mündung kommt seine Breite der Entfernung von Hambnrg bis Berlin gleich. Da er beim Austritt aus dem Gebirge nur 180 m Höhe über dem Meere hat, sein Lauf aber vou da ab uoch 3000 1cm beträgt, so hat er ein sehr geringes Gefälle, und die Dampfer können bis an den Fuß der Anden fahren. b) Das Tiefland. Der größte Teil des Tieflandes war wohl früher ein Meerbusen, den die Ablagerungen der großen Ströme füllten. Aus der Bucht.wurde einsteinarmer bis steinloser Flachboden. Auf diesem fruchtbaren Schwemmland rufen das tropische Klima und der große Wasserreichtum eine üppige Pflanzenwelt hervor. Ungeheure Urwälder bedeckeu eiueu Flächenraum, der siebenmal so groß ist wie das Deutsche Reich. c) Der Urwald. In feierlicher Ruhe liegt der Urwald da. Hoch- ragende Palmen, gewaltige Farnbäume, rieseugroße Kakteen streben zum Lichte empor und bildeu ein grünes Blätterdach. Wie Efen rankt sich der Pfeffer an ihnen empor. Meterlange Flechten hängen in Strähnen zur Erde nieder. Hier hat eine Liane den Lorbeerbaum umschlungen und droht ihn zu erstickeu. Dort ist dies einer andern Schlingpflanze schon gelungen. Der Stamm ist in sich zusammen- gestürzt, und wie eine riesige, gewundene Schlange steht nun die Schling- pflanze im Dunkel der Waldung. Mit deu Blüteu wetteifern bnnt- schillernde Schmetterlinge und glänzende Käfer an Pracht. Vielfarbige Kolibris und bunte Papageien durchschwirreu die Luft. Eidechsen von ungeheurer Größe und düster gefärbte Schlangen winden sich im Grase, Krokodile und Schildkröten sonnen sich im heißen Sand. Nachts weiden das schlanke Reh und der plumpe Tapir auf saftiger Wiese. Jaguar und Puma gehen jetzt auf Raub aus, winselnd und kreischend flüchten langgeschwänzte Affen von Ast zu Ast. Milliarden phosphores- zierender Insekten bilden eine feenhafte Illumination, und gefpenfter- artig flatteru blutsaugende Fledermäuse durch das tiefe Dunkel der Nacht.
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