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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 47

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 47 — halb auch das „deutsche Lyon" genannt. Die deutsche Seidenindustrie hat sich nach und nach so emporgeschwungen, daß sie heute der französischen ebenbürtig ist. Krefeld erzeugt jährlich für etwa 90 Mill. Mark Seidenwaren. Zur Rheinprovinz gehören auch die Hohenzollevnschen Lande, die sich vom Neckartal über das Donautal bis ins Gebiet der schwäbischen Hochfläche hinziehen. Sie sind das Stammland der preußischen Könige. Die Hauptstadt ist Sigma- ringen im oberen Donautal. In der Nähe von Hechingen erhebt sich auf dem Hohenzollern das Stammschloß der Hohenzollern. B. Das Hessische und das Weser-Bergland. /1. Lage. Das Hessische und das Weser-Bergland werden im Westen § 36. von dem Rheinischen Schiefergebirge, im Osten von dem Thüringerwald und dem Harz begrenzt. Der südliche Teil wird Hessisches, der nördliche Teil Weser-Bergland genannt. Abb. 30. Das Hessische und das Weser-Bergland. 2. Geologische Bildung. Die Landschaft bildet den nördlichen Teil der deutschen Triastafel. Das vorherrschende Gestein ist Bunt- sandstein; Muschelkalk und Keuper sind durch die Verwitterung an den meisten Stellen abgetragen. In dem Mittelalter der Erdgeschichte hat hier eine lebhafte vnl- kanische Tätigkeit stattgefunden. Man nimmt an, daß sich große Risse und Sprünge in der Erdrinde bildeten und daß sich einzelne Teile der Landschaft senkten. An den Bruchstellen quollen dann gewaltige vnl-

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 99

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 99 — 5. Die Dünen. Die Küste der Ostsee ist größtenteils flach und sandig. Marschland setzen die Fluten nicht ab. Dagegen spülen sie große Mengen Sand zusammen, die der Wind an der Küste zu hohen Sandwällen, den Dünen, zusammenweht. Die Dünen sind gewöhnlich 3—18 m hoch; doch erreichen sie an manchen Stellen eine Höhe von 60 m und darüber. Oft lagern mehrere Dünenreihen hinter- einander. Verhängnisvoll ist das W an dern der Dünen. Der Wind wirbelt nämlich den trockenen Sand auf, treibt ihn landeinwärts und baut die Sandwälle an anderer Stelle wieder auf. Die wandernde Düne begräbt auf ihrem Wege Wiesen und Felder, Bäume und Häuser, ja sogar ganze Dörfer. Auf der Kurischen Nehrung sind schon 6 Dörfer von den Dünen begraben worden. Um die Düne zum Stillstand zu bringen, bepflanzt man sie. Dazu eignen sich vortrefflich der Sand- Halm und der Strandhafer, die wie die Wiesengräser eine dichte Decke bilden und durch Sandüberschüttungen nicht getötet werden. Sobald den Dünen Halt geboten ist, pflanzt man Kiefern, Birken und Weiden darauf. Die so befestigten Dünen vermögen nun das Land vor weiterer Versandung und vor Überschwemmungen zu schützen. Ii. Der Baltische Landrücken. 1. Lage und Einteilung. Der Baltische Landrücken zieht § 71. als ein breiter Gürtel an der deutschen Ostsee entlang und endet in der Halbinsel Jütland. Er erhebt sich nur wenig über das Tiefland. Seine durchschnittliche Höhe beträgt^ 200 m; im Westen der Weichsel steigt er in einzelnen Punkten über 300 m empor. Durch die Täler der Oder, Weichsel und Trave wird er in vier kleinere Platten zerlegt: die Preußische, die Pommersche, die Mecklenburgische und die Holsteinische Platte. 2. Entstehung und Bodenbeschaffenheit. Der Baltische Land- rücken baut sich ans dem Moränenschutt der Eiszeit auf. Deshalb findet sich nirgends festes Gestein. Überall treffen wir nur loses Ge- röll, Sand, Lehm oder Ton. Die nördliche Abdachung und der eigent- liche Rücken sind ziemlich fruchtbar, da der Boden hier aus Lehm und Ton besteht. Ertragreiche Ackerfelder und saftige Wiesen wechseln da miteinander ab. Einen ganz andern Charakter hat die südliche Ab- dachung. Dort haben die Schmelzwasser der Gletscher während der Eiszeit gewaltige Sandmassen abgelagert. Deshalb ist der Boden hier nicht fruchtbar. Große Strecken vermögen nur Kiefernwaldungen oder Heidekraut hervorzubringen. 3. Die einzelnen Teile des Landrückens, a) Der preußische § 72. Landrücken zeichnet sich durch seinen Reichtum an Seen aus. Der Mauer- und der Spirdiugsee zählen zu den größten Landseen i*

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 4

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 4 — 3. Erzeugnisse. Die deutschen Alpen bieten wegen ihrer geringen Höhe dem Pflanzenwuchs günstige Bedingungen dar. Die untere Zone trägt schöne Waldungen, während die mittlere reichen Graswuchs her- vorbringt. Aus den saftigen Matten wird die Viehzucht nach Schweizer- art betrieben. An einigen Orten, z. B. in Berchtesgaden, Ober- ammergau (letzteres berühmt durch seine Passionsspiele), suchen die Bewohner ihren Unterhalt durch Holzschnitzerei zu erwerben. Von großer Bedeutung sind in den Salzburger Alpen die großen Salzlager, die eine reiche Ausbeute gewähren (Salzkammergut). Abb. 4- Berchtesgaden mit dein Watzinann. 4. Das Talzlager bei Berchtesgaden. Das Salzlager liegt zwischen Schichten von Gips und Ton; es erreicht eine Mächtigkeit von 300 m. Um das Salz zu gewinnen, leitet man Wasser in die Stollen und Gänge des Bergwerks. Nachdem das Wasser das Salz ausgelaugt hat, leitet man es in die Siedehäuser und verdampft es in großen Pfannen, wobei das Salz zurückbleibt. Ein Teil der Sole wird stundenweit nach den Badeorten Reichenhall, Traunstein und Rosenheim fortgeleitet. Die Salzwerke von Berchtesgaden liefern jährlich etwa 2 Mill. kg Salz und gewähren über 2000 Arbeitern lohnenden Verdienst.

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 9

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 9 — allen Zeiten eine wichtige Heer- und Handelsstraße Europas vom Abendland nach dem Morgenland und umgekehrt. Daher kommt es auch, daß das ganze Gebiet in der Geschichte eine große Rolle gespielt hat. Die Römer legten hier viele Niederlassungen an, z. B. Augsburg, Regensburg, Passau. Die Hunnen und Ungarn drangen durch das Donautal in Deutschland ein; die Kreuzfahrer folgten dem Lauf der Donau, um in das heilige Land zu ziehen. Im Mittelalter erblühte hier eine Reihe wichtiger reichsfreier Städte, wie Ulm, Augsburg, Regens- bürg usw. Im Dreißigjährigen Krieg und im Spanischen Erbfolgekrieg sowie in den Napoleonischen Kriegen wurden hier entscheidende Schlachten geschlagen. Welche Bedeutung das Gebiet für den Verkehr heute hat, ergibt die Tatsache, daß sich hier die beiden Weltverkehrslinien: Paris- Konstantinopel und Berlin-Rom schneiden. C. Der Böhmerwald. Der Böhmerwald bildet einen mächtigen Gebirgswall, der auf der § 5. Grenze zwischen Böhmen und Bayern von der Donau bis zum Fichtel- gebirge zieht. Sein höchster Gipfel, der Arber, erreicht eine Höhe von 1500 m. Das Gebirge war einst viel höher als jetzt. Die Kräfte der Verwitterung haben jedoch so gründlich an ihm gearbeitet, daß nur noch der Rumpf erhalten ist. An der hohen Gebirgsmauer kühlen sich die von Westen kommen- den Wolken ab. Daher erhalten die Höhen viel Regen, und in den flachen Talmulden sind zahlreiche Torfmoore und Sümpfe entstanden. Die außerordentliche Feuchtigkeit begünstigt den Waldwuchs. Die aus- gedehnten, mächtigen Wälder des Gebirges erscheinen stellenweise noch als völlige Urwälder. Das rauhe, feuchte Klima macht den Ackerbau in den höheren Lagen unmöglich. Die Bewohner erwerben ihren Unterhalt hauptsächlich durch Holzverarbeitung und Glasbereitung. In der Mitte des Gebirges befindet sich eine tiefe Einsenkung, der Paß von Taus. Er führt in einer Höhe von 450 m über das Gebirge und wird auch von der Eisenbahn benutzt, die von Nürnberg nach Prag führt. Dem Böhmerwald ist im Südwesten, getrennt durch das Tal des Regen, der Bayrische Wald vorgelagert. Staatliche Einteilung. Politisch gehört die Oberdeutsche Hochebene fast ganz zum König- § reich Bayern; nur das kleine Gebiet westlich der Jller ist württem' bergisch. Der bayrische Anteil wird in die Kreise Ober- und Nieder- bayern, Schwaben und Oberpfalz eingeteilt. Mitten in der Hochebene an der Isar liegt die Hauptstadt Bayerns, München (— zu den Mönchen. Dort stand früher ein Kloster.). Es hat eine sandige, unfrucht- bare Umgebung. Gustav Adolf nannte es deshalb einen goldenen Sattel auf einer dürren Mähre. Mit ^/s Mill. Einwohnern ist München die drittgrößte Stadt des

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 15

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 15 - Höhenstufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr ver- schieden. Die dem Rheiue zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laub- Waldungen, Obstgärten und Rebenpflanzuugeu. Höher hinauf wird das Klima rauher, und der Laubwald hört auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier viel Viehzucht nach Art der Alpen- Wirtschaft betrieben. Auffällig ist, daß der südliche, höhere Teil des Schwarzwaldes und der Vogesen fruchtbarer und besser bebaut ist als der nördliche, niedrigere Teil, das Neckarbergland und die Haardt. Die Ursache da- von ist in den verschiedenen Gesteinsarten zu suchen. Der südliche Teil der beiden Gebirge besteht aus Granit. Wenn dieser verwittert, so bildet sich eine fruchtbare Ackererde. Im Neckarbergland und in der Haardt dagegen herrscht der Sandstein vor. Dieser liefert einen mageren, dürftigen Sandboden, der den Ackerbau wenig lohnt, aber dem Waldbau günstig ist. Daher wird der Bodeu hier uur wenig für die Landwirtschaft ausgenutzt; er wird meistens zum Waldbau ver- wendet. b) Erwerbsverhältnisse. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbsquelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Gebirgsbächen dem Neckar und dem Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwendung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hansgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten verfertigt. c) Bewässerung. Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höheil sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. jd) Verkehrswege. Die dem Rhein zuströmenden Flüsse sind für den Verkehr von Wichtigkeit, weil ihre Täler die Anlage von Eisenbahnen im Gebirge ermöglicht haben. Die wichtigste Verkehrslinie des Schwarz- Wäldes ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offenburg durch das Kinzigtal nach dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. — Den südlichen Teil des Schwarzwaldes durchschneidet die Höllentalbahn, die Freiburg mit der Donau verbindet. Auf kühnen Brücken und

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 29

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 29 — des Schwarzwaldes. Landwirtschaft und Industrie sind die wichtigsten Erwerbsquellen. Der Reichtum des Landes und die Gewerbtätigkeit seiner Bewohner erklären die große Dichtigkeit der Bevölkerung (auf 1 qkm 150 Einwohner). Die meisten größeren Städte liegen am Neckar. In einem Seitental des- selben liegt Stuttgart ((Stuttgart = Stutengarten, Gestütgarteu), Hauptstadt Württembergs, 285000 Einwohner, Mittelpunkt des süddeutschen Buchhandels. Lttdwigsbnrg ist die zweite Residenz des Königs. Südlich davon liegen immgen, bedeutende Fabrikstadt, und Tübingen, Universität. Am Fuße des Schwäbischen Iura liegt Geislingen, wo die Metallwarenfabrikation blüht. Marbach ist be- Abb. 16. Geislingen am Fuß des Schwäbischen Jura. Im Vordergrunde die Metallwarenfabrik. kannt als Schillers Geburtsort, Heilbronn (Heilbrouu = heiliger Bruuueu) ist eine bedeutende Handelsstadt. In Heilbronn, Hall (Hall ^ von hal = Salz; vergleiche Halle an der Saale und Hallein in Salzburg) und Jagstfeld befinden sich die größten Salzwerke Süddeutschlands. Ulm an der Donau ist eine starke Festung und besitzt einen alten Dom, der nächst dem Cölner Dom die größte Kirche Deutschlands ist und den höchsten Kirchturm Europas hat (161 m). 6. Bayern. Das Fränkische Stufenland gehört zu Bayern und § 25. umfaßt die Kreise Ober-, Mittel- und Unterfranken. Die größte Stadt des Gebietes ist Nürnberg, 332000 Eiuw., mitten in einer unfruchtbaren, mit Kiefernwäldern bestandenen Umgebung gelegen. Die Wälder wiesen die Bewohner auf die Holzindustrie hin, die hier schon lange in

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 91

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 91 — Schafzucht stetig zurück, weil das Ausland, namentlich Australien und Afrika, die Wolle besser und billiger zu liefern vermag. Sogar die Blüte des Heidekrautes ist dem Heidebewohner eine Quelle reichen Ge- Winnes, da sie ihm den Betrieb einer bedeutenden Bienenzucht ermög- licht. In der Blütezeit des Heidekrauts werden die Bienenstöcke in die Heide hinans gebracht, aus der man sie später mit reicher Beute wieder heimholt. Auch Mineralschätze birgt die Heide. Bei Lüneburg und Stade kommen Gips- und Salzlager vor. An einigen Orten sind Petroleumquellen erschlossen worden. c) Ursache der Unfruchtbarkeit. In früherer Zeit war die Heide größtenteils mit Wald bewachsen. Erst die Verwüstung des Abb. 69. Auf der Grenze von Geest und Marsch. Links die Geest, rechts die ebene Marsch. Waldes rief die Unfruchtbarkeit und Öde des Landes hervor. Neuer- dings werden wieder große Strecken aufgeforstet, wodurch es möglich wird, dem Heideboden reicheren Ertrag abzugewinnen. 3. Die Bevölkerung des Westdeutschen Tieslandes. a) Besiedelung. Das Westelbische Tiefland ist im allgemeinen § 67. schwach besiedelt. In den Moor- und Heidegegenden wohnen höchstens 50, stellenweise sogar nur 25 Menschen auf 1 qkm. Dichter bewohnt sind die Flußtäler und die Marschen an der Küste, am dichtesten die Mündungsgebiete der Ströme. b) Abstammung und Charakter der Bevölkerung. Die Be- völkerung des Gebietes gehört hauptsächlich dem niedersächsischen

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 93

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
- 93 — Lübeck, in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Hauptland. In Birkenfeld liegt Ober- stein mit berühmten Achatschleifereien. Abb. 61. Die Provinz Hannover. 3. Hamburg, 932000 Eimv., hat eine günstige Lage. Obwohl es 135 km von der Küste entfernt ist, macheu sich Ebbe und Flut hier noch geltend. Selbst Abb. 62. Hamburger Fleet. die größteu Schiffe können während der Flut bis zur Stadt gelangen. Von großem Vorteil ist es auch für Hamburg, daß es seine Waren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutschlands, ja bis uach Böhmen versenden

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 8

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 8 — ihrem weiteren Laufe absetzen und zahlreiche Inseln, Sand- und Geröll- bänke bilden. Trotz ihres Wasserreichtums können sie deshalb nicht zur Schiffahrt, sondern nur zum Holzflößeu benutzt werden. Zur Zeit der Schneeschmelze überschwemmen sie oft ihren ganzen Talboden. Die sumpfige Beschaffenheit der Flußtäler ist auch die Ursache, daß sich die Städte und Dörfer fern von den Flüssen halten. Diese treten hier als Länder- und Völkerscheiden auf. So trennt der Lech den schwäbischen und den bayrischen Volksstamm voneinander, und Inn und Salzach bilden die Grenze zwischen Bayern und Österreich. 4. Die Hochebene hat ein rauheres Klima als viele Landstriche der Norddeutschen Tiefebene. Die Ursache davon ist teils in der hohen Lage des Landes, teils in dem ungünstigen Einflüsse der Alpen zu suchen. Diese halten die warmen Südwinde ab, während die rauhen Nordwinde ungehindert Zutritt haben. München hat etwa das gleiche Klima wie Berlin. Ferner bedingen die Alpen reichliche Niederschläge. Die feuchten Westwinde stauen sich an dem hohen Gebirgswall und werden dadurch gezwungen, hier ihren Wassergehalt abzusetzen. Am Fuß der Alpen beträgt die mittlere Regenhöhe jährlich 100 cm, (in der Mainebene bei Frankfurt 59 cm, in München 90 cm, in Berlin 59 cm.) 5. Erzeugnisse. Die feuchte Witterung ruft einen üppigen Gras- wuchs hervor, der die Viehzucht begünstigt. Diese wird namentlich im südlichen Teil stark betrieben. Nach Norden überwiegt der Ackerbau. Außer Weizen und Gerste wird auch Hopfen angepflanzt. Gerste und Hopfen bilden die Grundlage der berühmten bayrischen Bierbrauerei. Nahezu 7s der gesamten Biererzeugung Deutschlands entfällt auf Bayern. — An Mineralschätzen ist die Hochebene arm. Steinkohlen fehlen gänzlich; nur Braunkohlen kommen an verschiedenen Orten vor. Da sich diese nicht verkoken lassen, können sie keinen nennenswerten Ein- fluß auf die Industrie ausüben. / 6. Die Oberpfalz wird von dem Böhmerwald, dem Fichtel- gebirge und dem Fränkischen Jura eingeschlossen; nach Süden öffnet sie sich zur Schwäbisch-Bayrischen Hochebene. Der Boden ist steinig und sandig, das Klima rauh und der Ackerbau wenig ergiebig. Wichtig sind jedoch die Eisenlager bei Amberg. Kohlen zur Verhüttung fehlen zwar, doch werden sie aus dem benachbarten Böhmen herbeigeschafft. Es hat sich deshalb hier eine bedeutende Eisenindustrie entwickelt. 7. Besiedelung. Die Hochebene ist nur dünn bevölkert und hat nur wenig größere Städte. Auf 1 qkm kommen durchschnittlich nur 40—60 Menschen (in der Mainebene 150—160). 8. Berkehr und geschichtliche Bedeutung. Das Alpenvorland hat eine sehr günstige Verkehrslage. Namentlich die Donau bildete zu
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