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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 44

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 44 — bevölkerten, industriereichen Umgebung, am Kreuznngspunkte der Weltverkehrs- linien London^ Genua, Paris—berlin gelegen, ist es heute der wichtigste Handels- platz Westdeutschlands. Ein bedeutender Handelsartikel ist das kölnische Wasser, das in vielen Fabriken hergestellt wird. Cöln ist auch stark befestigt und bildet mit Teilt; einen Waffenplatz ersten Ranges. Der Cölner Dom ist das herrlichste Denk- mal deutscher Baukunst. Seine beiden Türme sind 156 m hoch und werden in Deutschland nur noch vom Münster in Ulm (161 in) an Höhe übertroffen. Au Flächeninhalt und Schönheit dagegen über- ragt er alle andern großen Dome lzu Ulm, Straßburg und Speyer). Das stolze Bau- werk ist schon 1248 begonnen worden; doch konnte es, da die Arbeiten zuweilen jahrhundertelang gänzlich ruhten, erst 18s0 vollendet werden. Stromabwärts folgt Düsseldorf, 357 060 Eiuw., berühmt durch seine Maler- schule und seinen Hafen, der das Wupper- tal mit Rohstoffen für seine Industrie und mit Lebensmitteln versieht. An der Lippe- Mündung liegt die Festung Wesel. Im rechtsrheinischen Jndustriebezirk sind die größteu Städte Elberfeld, 169000 Einw., und Bannen, 170000 Einw., die sich zwei Stunden lang im Wuppertale hinziehen lind durch ihre Webereien in Seide und Baumwolle berühmt Abb. 27. Koblenz. Im Vordergrnnde das Deutsche Eck mit dem Denkmal Kaiser Wilhelms I. sind. Aufwärts au der Wupper liegen Solingen und Remscheid, beide bedeuteud durch ihre Stahlwaren. Solingen liefert besonders Schwertklingen, Messer und Scheren, Remscheid Werkzeuge, Sensen, Feilen, Beile usw. Die bedeutendste Fabrikstadt des Rheinlandes ist Vsfen an der Ruhr, 294000 Einw. Hier befindet Abb. 26. Die Nheinprovinz.

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — sick die Gußstahlfabrik von Krupp, die an Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt gleichkommt. 37090 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampf- keffel werden täglich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht. Fast 200 große Dampfhämmer sind in Betrieb. Eigene Kohlenzechen und Eisenerzgruben liefern dem Werk das erforderliche Material. In den Kruppschen Werken werden vor allem Kanonen fabriziert, die zu den besten der Welt zählen; auch Eisenbahnschienen, Wagenräder, Panzerplatten usw. werden in Menge hergestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Mülheim, Tnisbnrg und Rnhrort. Letzteres hat den größten Fluß- Hafen Europas und ist ein Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. Wie gewaltig der Güterverkehr des Hafens von Duisburg-Ruhrort ist, ersehen wir daraus, daß von 73 Mill. Tonnen Gütern, die im Jahre 1910 auf den Binnenwasserstraßen Deutschlands versandt worden sind, allein 20 Mill. Tonnen auf ihn entfallen. Abb. 29. Die Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen. Unser Bild stellt die Kruppsche Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen bei Duisburg dar. Links sehen wir ein Hafenbecken, rechts acht mächtige Hochöfen. Die hohen Gittertürme enthalten die Aufzüge für Koks und Erz. Die langen Gitterbrücken dienen zur Beförderung der Erze von den Kähnen nach den Hochöfen. Zwischen der Ufermauer und den Eisenbahngeleisen lagern mächtige Haufen Erz und Koks, die die Eisenbahn herbeigebracht hat. Vorn rechts sind vier nmdköpfige Wind- erhitzer, die das Feuer verstärken. — Die Friedrich-Alfred-Hütte ist das größte Hochofen- und Stahlwerk Europas. Jeder Hochofen erzeugt täglich 400000 kg Roheisen, wozu 900000 kg Eisenerz und 400000 kg Koks erforderlich sind. An der Mosel liegt Trier, eine sehr alte Stadt, von den Römern gegründet, mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. Saarbrücken und Zt. Johann sind die Hauptorte des Saarkohlenbezirks. An der Nahe ist Kreuznach zu nennen; es besitzt eine Saline und ist ein besuchtes Solbad. Im Tiefland liegt Aachen, 156000 Einw., Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tuchwaren. Krefeld, 129000 Einw., ist bekannt als die „Seidenstadt" Deutschlands und wird des-

3. Europa ohne Deutschland - S. 32

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 32 — Käse, frisches Fleisch, Pferde, Rinder, Heringe, Blumen- zwiebeln, Gemüse u. a. Holland erhält von uns Stein- Abb. 24. Verpackung und Versand holländischer Feingcniüse. kohlen, Eisenwaren, Holz, Steine, Getreide, Mehl und Webwaren n. a. Aus seinen Kolonien in Asien, Amerika und Australien erhält Holland wertvolle Waren: Kaffee, Zucker, Reis, Tabak, Gewürze. Das Großherzogtum Luxemburg. (2600 qkm, 260000 Eiuw.) § 18. Luxemburg gehört in seinem südlichen Teil zum Lothringischen Stufenlaud, im Norden zum Gebiet der Ardeuueu. Landwirtschaft und Bergban (Eisenerze) bilden die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung. Diese ist der Abstammung nach deutsch und mit dem Deutscheu Reich auch durch Zollunion verbunden; doch herrscht die französische Sprache vor. Die früheren Festungswerke der Hauptstadt Luxemburg, 21000 Einw., sind geschleift worden.

4. Europa ohne Deutschland - S. 34

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 34 — 2. Zn Mittel- und Niederbelgien, a) Landwirtschaft und Industrie. Landwirtschaft und Industrie sind in Mittel- und Niederbelgien dicht nebeneinander zu hoher Blüte gelangt. Das fruchtbare Land ist so vorzüglich angebaut, daß man es mit den ge> segneten Fluren derlom- bardei vergleichen kann. Die mit Getreide, Zucker- rüben, Flachs, Raps und Hopfen bebauten Felder bringen reichen Ertrag. In manchen Gegenden wird sogar zweimal ge- erntet. Der reichliche Graswuchs begünstigt die Viehzucht. Brabanter Pferde und Rinder sind berühmt. Nur der Geest- boden der „Campin e", einer von Morästen durchzogenen Heideland- schast längs der nieder- ländischen Grenze, ist weniger fruchtbar. Dort wird Viehzucht getrieben. Die reichen Erzeugnisse der Industrie be- Abb. 25. Belgien und Holland. der Landwirtschast haben das Emporblühen günstigt. Daher gibt es in Mittel- und Niederbelgien bedeutende Zucker- sabriken, Brauereien, Leinen- und Spitzenwebereien. Durch die Zufuhr von Baumwolle auf der schiffbaren Scheide ist auch die Baumwollen- Weberei zu hoher Blüte gelangt. b) Städte. Alle größeren Städte Belgiens sind durch Handel und Industrie ausgezeichnet. Die Hauptstadt Brüssel, 630000 Einw., hat schöne Gebäude und Anlagen; „Klein-Paris." Sie ist durch ihre Spitzen, Damaste und Teppiche berühmt. Eisenbahnknotenpunkt. In der Nähe die Schlachtfelder von Ligny und Waterloo. Gent, 166000 Einw., ist der Mittelpunkt der belgischen Leinen- und Baumwollenindustrie. Die bedeutendste Handelsstadt Belgiens und der zweite Seehandels-

5. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 115

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 115 — 5) Hennegau: Bergen O (Möns) hat bedeutenden Stein- kohlenbergbau. Der Bezirk von Charleroi O ist der Hauptsitz der Glasfabrikation. 6) Namur: Namur O, mit Eisen- und Stahlindustrie, Glas- und Tabakfabrikation. Im Westnordwesten Ligny (1815). 7) Luxemburg, mit Bouillon, dem Stammschlosse Gottfrieds von Bouillon. 8) Lüttich: Seraiug O, große Maschinenfabriken. Lüttich tü, Waffenfabriken, Universität. Herstal, Stammsitz Pipins von Heristal. Spa hat besuchte' Mineralquellen. Verviers T verfertigt welt- berühmte Wollstoffe und besonders Tuche. 9) Limburg, durch Rohprodukte wichtig. Das Großherzogtum Luxemburg, 2 600 qkm groß mit 212000 Einwohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und wurde 1867 für einen neutralen Staat erklärt, verblieb jedoch im deutscheu Zollverein. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, die aber nur im Mannesstamme erblich ist: darum trennte sich Luxemburg 1890 von den Niederlanden, wo die königliche Würde auf die weib- liche Linie überging, und kam an den Herzog Adolf von Nassau. Die Bewohner sind sast ausschließlich katholischer Konfession und deutschen Stammes; es besteht jedoch eine große Hinneigung zu Frankreich, und ein Teil der Bewohner bedient sich auch, namentlich in der Hauptstadt, der französischen Sprache. Ackerbau und Vieh- zucht sind die Hauptbeschäftigungen; daneben ist wegen des Reich- tums an Kohle und Eisen die Eisenindustrie bedeutend. Die Haupt- und Residenzstadt ist Luxemburg O. Wo die Grenzen von Belgien, Preußen und den Niederlanden sich berühren, liegt das neutrale Gebiet von Moresnet, 33 qkm groß, mit 2800 deutschen Einwohnern, seit 1814 ungeteilt unter belgischer und preußischer Verwaltung, bekannt durch die Galmeiberg- werke von Altenberg im Süden des Gebiets. Veursckes Aeiclisgebiet. Das Grotzherzogtum Oldenburg: 6400 qkm, 370000 sast durchweg evangelische Einwohner, 59 auf 1 qkm. Die Bewohner sind im größern Teile von Oldenburg Niedersachsen, im westlichen Teile Friesen, in Birkenfeld Rheinfranken. Es besteht aus drei ge- trennten Stücken. Bestimme die Lage und Grenzen, besonders der beiden Exklaven! Welchen Flüssen gehört es an? Welches sind die Bodenarten? 1) Das Herzogtum Oldenburg in dem Norddeutschen Tief- lande. Die Haupterwerbszweige sind Viehzucht und Ackerbau; 8*

6. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 22

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 22 — gegend von Berlin versetzt glauben kann, wenn man die dürren Kiefernwälder zwischen Frankfurt, Darmstadt und Mainz durchreist. Aus der liuken Rheinseite half die Jll die Lage der bedeutendsten Orte bestimmen. Mülhausen ist die gewerblichste Stadt des Reichslandes (Baumwollweberei, Bleicherei, Färberei und Druckerei); früher wichtig durch den Verkehr aus der alten Handelsstraße, welche durch die Burgundische Pforte die Handelsstädte an der unteren Rhone und am Mittelmeer mit- denen am mittleren und unteren Rheine, Mainz und Cöln, verband. Weiter abwärts Colmar, ehemalige freie Reichsstadt, jetzt die Hauptstadt des Ober- Elsaß, und noch weiterhin die ebenfalls ehemalige freie Reichsstadt Schleust adt. „Wie zwei Zwillingsbrüder" ziehen zu beiden Seiten des süd- lichen Abschnittes der Rheinebene von Südsüdwesten nach Nordnord- osten Schwarzwald und Vogesen, welche in ihrem Bau eine auf- fallende Übereinstimmung erkennen lassen. Beide Züge sind im Süden am höchsten und breitesten und senken und verschmälern sich gleichmäßig nach Norden; beide fallen mit Steilrand zur Tiefebene ab, während sie nach außen mit ausgedehnten Hochflächen sich all- mählich abdachen. Beide bestehen in ihrem Kern ans altkristallinischem Gestein, an welches sich nach außen die Abteilungen der Trias an- schließen. Beide zeigen die dem Granit und Gneis eigentümliche Neigung zur Bildung von Hochflächen, welche von rundlichen, kuppelartigen Gipfeln, Belchen oder Ballon genannt, überragt wer^n. Der Schwarzwald erstreckt sich vom Rheine zwischen Walds- Hut und Basel bis zur Senke von Pforzheim^ .170 km lang und durchschnittlich -±5 km breit. Die höchsten Erhebungen steigen fast bis 1500 m empor, der Feldberg zu 1493 in, der Belchen zu 14:14 m; aber auch im Norden erreicht das Gebirge in derhornis- grinde, dem höchsten Punkte des württembergischeu Schwarz- waldes, 1164 in. Der Schwarzwald führt seinen Namen nach den düstern Tannenwaldungen, welche seine Abhänge bedecken und zahl- reiche dnnkle, von Sagen umwobene Bergseen einschließen. Der reiche Waldbestand hat in Verbindung mit den das Gebirge quer durchsetzenden, zur großen Wasserstraße des Rheins eilenden Flüssen einen sehr bedeutenden Holzhandel hervorgerufen; auch das Kohlen des Holzes und das Teerschwelen verschafft den Bewohnern Be- schäftignng und linterhalt, und Schwarzwälder Holzschnitzerei, Stroh- flechterei, Uhren und Musikwerke sind durch ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt. Bei Pforzheim beginnt eine 50 km lange Gebirgslücke, das Neckarbergland, von der Enz und dein Neckar umflossen. Nur vom Rhein aus gesehen gewährt das im Mittel etwa 200 in hohe 1 Pfortenstadt.

7. Mitteleuropa - S. 27

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 27 — Die beiden Städte sind durch das tiefe, schluchtenartige Tal der Wupper geschieden. Zu ihrer Verbindung dient die Kaiser Wilhelm-Brücke bei Müngsten. Es ist dies die kühnste Brücke Deutschlands. In einer Höhe von 107 m überschreitet sie das Flußbett. Ihre Länge beträgt 500 m, und der gewaltige Bogen, der den Mittelteil der Brücke trägt, hat eine Spannung von 170 m. Die bedeutendste Fabrikstädt des Rheinlandes ist Essen an der Ruhr, 439000 Einw. Hier befindet sich die Gußstahlfabrik von Krupp, die an Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt gleichkommt. 37000 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampfkessel werden täglich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht. In den Kruppschen Werken wurden früher vor allem Kanonen fabriziert. Abb. 21. Kaiser Wilhelm-Brücke bei Müllgsten. die zu den besten der Welt zählten. Nach dem Friedensvertrag von Versailles darf Deutschland jedoch keine Waffen einführen noch ausführen. Deshalb arbeiten die Kruppwerke jetzt nur noch für den Friedensbedarf. Eisenbahnschienen, Wagenräder, Panzerplatten werden in Menge her- gestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Mülheim, Duisburg und Ruhrort. Letzteres hat den größten Flußhafen Europas und ist ein Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. An der Mosel liegt Trier, von den Römern gegründet, mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. Saarbrücken und St. Johann sind die Hauptorte des Saarkohlenbezirks. Kreuznach, an der Nahe, ist ein bekanntes Solbad. Im Tiefland liegt Aachen, 156000 Einw.,

8. Mitteleuropa - S. 92

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 92 — 1. Hochbelgien reicht von der Südostgrenze bis zu den Tälern der Sam bre und der Maas. Es wird von den Ar denuen durchzogen, die rauh und unfruchtbar sind. Nur in den Tälern der Maas und Sambre findet man fruchtbare Felder und schöne Obsthaine. Um so reicher ist dieses Gebiet an Kohle, Eisen, Blei und Zink. Hier sind blühende Fabrikstädte entstanden. Lüttich, 168000 Einw., ist durch seine Maschinen- und Waffenfabriken (Kanonengießereien) berühmt. Namur liefert vorzügliche Messerklingen, Verviers Tuche. 2. Mittelbelgien ist ein welliges Hügelland, das nach Norden hin allmählich in die Tiefebene übergeht. Es zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit aus. Die mit Getreide, Zuckerrüben, Flachs, Raps und Hopfen bebauten Felder bringen reichen Ertrag. Die Hauptstadt Brüssel, 630000 Einw., hat schöne Gebäude und Anlagen und ist durch ihre Spitzen, Damaste und Teppiche berühmt. 3. Niederbelgien nimmt den nördlichen und den westlichen Teil des Landes ein. Es wird von der schiffbaren Schelde durchflössen. Der östliche Teil Niederbelgiens besteht aus unfruchtbaren Sandflächen, der westliche Teil aus fruchtbarem Marschboden. Gent, 166000 Einw., ist der Mittelpunkt der belgischen Leinen- und Baumwollenindustrie, Antwerpen, 302000 Einw., nach Hamburg der bedeutendste See- Handelshafen des europäischen Festlandes. Ostende, 40000 Einw., ist ein berühmtes Seebad. Während des Weltkrieges war fast ganz Belgien von den deutschen Heeren besetzt. B. Die Bevölkerung und ihre Tätigkeit. Landwirtschaft, Bergbau und Industrie stehen in hoher Blüte. Mit den Nachbarländern wird reger Handel getrieben. Der Handel mit Deutschland stand vor dem Weltkriege an erster Stelle. Belgien lieferte an uns Wolle, Flachsgarn, Pferde, Kohlen und Metalle und erhielt von uns außer Kohlen und Roh- eisen noch Getreide, Kleiderstoffe, Farbstoffe u. a. vas Grohherzogtum Luxemburg. Luxemburg gehört in seinem südlichen Teil zum Lothringischen Stufenland, im Norden zum Gebiet der Ardennen. Mit dem Deutschen Reiche bildete es früher einen Zollverband. Landwirtschaft und Bergbau (Eisenerze) bilden die Haupterwerbsquellen der Bevölkerung. Die Hauptstadt Luxemburg, 21000 Einw., war früher eine deutsche Bundesfestung.

9. Mitteleuropa - S. 109

1917 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 109 — die größten Webereien Süddeutschlands. Bekannte Schlachtorte sind Weitzenburg und Wörth (1870). Die Hauptstadt Lothringens ist Metz an der Mosel. Als Grenzfestung gegen Frankreich hatte es für die Sicherheit des Landes eine große Bedeutung, weshalb man es auch zu einem Waffenplatz ersten Ranges umgeschaffen hatte. 1870 war es ein heiß umstrittener Punkt. (Mars la Tour, Gravelotte). 3. Die Rheinpfalz (zu Bayern gehörig) liegt nördlich vom Elsaß. § 96. Sie wird zum größten Teil von der Haardt durchzogen. Längs des Rheines breitet sich eine reichgesegnete Ebene aus, die viel Wein, Obst und Tabak erzeugt. Die Hauptstadt Steher am Rhein ist die Totenstadt der deutschen Kaiser; denn acht Kaiser und drei Kaiserinnen liegen daselbst im Dom begraben. Mannheim gegenüber erwuchs Ludwigshafen, 83000 Einw., durch seine chemische Farbenindustrie, in einem halben Jahrhundert zu fünfzigfacher Größe. Aufwärts am Rhein liegt die Festung Germers- heim. Im pfälzischen Hinterlande sind noch die Fabrikstädte Kaisers- lautern und Pirmasens (Schuhwaren) zu nennen. 4. Der Bolksstaat Hessen umfaßt den nördlichen Teil der Ober« § 97. rheinischen Tiefebene und den größten Teil des Odenwaldes. Der rechtsrheinische Teil bildet die Provinz Starkenburg, der links- rheinische die Provinz Rheinhessen. In letzterer wird viel Weinbau getrieben. Die Hauptstadt ist Darmstadt, 87000 Einw., am Nordende der Bergstraße. Dicht bei Frankfurt liegt Offenbach, 75000 Einw., die größte Fabrikstadt des Landes (Leder und feine Lederwaren). Am linken Rheinufer liegt Worms mit großen Lederfabriken, berühmt durch die Sage (Nibelungen) und die vielen Reichstage, die hier ab- gehalten wurden; (1495 „der reichste Fürst", 1521 Luther). Mainz, 110000 Einw., an der Mündung des Mains, ist eine der ältesten Städte Deutschlands. Infolge seiner günstigen Lage an dem Vereint- gungspunkt zweier großer Flüsse hat es sich zu einer blühenden Handels- stadt entwickelt. Infolge der Nähe des Weingebietes ist vor allem sein Weinhandel bedeutend. Auch ist es eine starke Festung, die jedoch bis zu 15 Jahren nach dem Friedensschlüsse von den Franzosen besetzt gehalten wird; später müssen die Festungswerke geschleift werden. Hier wurde Gutenberg geboren, dessen Denkmal die Stadt schmückt. In der Nähe liegen die berühmten Weinorte Nierst ein und Oppen- heim. Bingen ist bekannt durch den sagenumwobenen Mäuseturm und das Binger Loch. Die Provinz Oberhessen siehe Seite 38.

10. Vom Interregnum bis zum Westfälischen Frieden - S. 64

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 64 — Welt trugen. Ganz besonderen Ruf erlangte die Lechstadt im 15. und 16. Jahrhundert endlich durch die großen Handelshäuser der Fugger und Welser. Gleichen Ruf wie Augsburg erlangte Nürnberg, das die Beförderung der Handelswaren namentlich nach dem Maingebiet und Thüringen, z. B. nach Erfurt übernahm. Neben dem Handel entwickelte sich auch hier eine blühende Industrie. Hier wurde das Handwerk so recht zum Kunstgewerbe; denn in der Herstellung von Metall-, Holz-, Horn- und Elfenbeinwaren wurde es von keiner anderen Stadt übertroffen. An feine berühmte Spielwarenfabrikation erinnert das bekannte Wort: „Nürnberger Tand geht durch alle Land." Am Main wurde Frankfurt der wichtigste Stapelplatz; denn auf dem Fluß entwickelte sich die Schisfahrt und die Flößerei, und an seinen Ufern blühte der Weinbau. Durch den lebhaften Handelsverkehr Deutschlands mit Italien erhielt der Rhein, der immer ein wichtiger Verkehrsweg gewesen war, als solcher erhöhte Bedeutung; denn von Basel aus benutzten die Kaufleute, die mit ihren Warenzügen über die Alpen oder auch von Frankreich durch die Jurapüffe gekommen waren, gern den Wasserweg. Der Verkehr auf dem Rheine regte einesteils die Bewohner der Ufergebiete zu lebhafter Beteiligung am Handel an, so daß das Elsaß einen glänzenden Aufschwung erfuhr, und andernteils knüpfte er auch Verbindungen mit den Niederlanden und England an. Darum blühten die Rheinstädte als Handelsorte auf. Am Oberrheiu war Straßburg der Sammelplatz elfässischer Webwaren und der Bodenerzeugnisse Wein und Getreide. Die alten Bischofsstädte Worms, Speyer, Mainz vermochten durch ein altes Stapelrecht die Waren durchreifender Kaufleute drei Tage lang festzuhalten. Die größte Bedeutung aber erlangte das „heilige K ö l n", das den gesamten Handel auf dem Niederrhein und den mit den Niederlanden und England beherrschte. _ So sehen wir, wie die Städte von dem Handel mit Italien ungeahnten Gewinn zogen. Mit ihm brachen für sie goldene Zeiten der Entwicklung an, die in dem bekannten Worte Ausdruck fanden: „Straßburger Geschütz, Nürnberger Witz, Venediger Macht, Augsburger Pracht, Ulmer Geld bezwingen die ganze Welt." f) Schwierigkeiten des Handels. Trotz des Vorteils, den der Handel brachte, war er doch mit unberechenbaren Gefahren und Schwierigkeiten verbunden. Sie
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