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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 171

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Erste Reise. 171 lieblichen Insel, die von den Einwohnern Guanahäni genannt wurde; Colnmbus aber nannte sie San Salvador („Erlöserinsel"). Freundliche, braune Bewohner kamen arglos herbei und staunten die weißen Männer an. Columbus schenkte ihnen allerlei Glasperlen, Nadeln, Schellen und dergleichen, und bald waren sie ganz zutraulich. Sie waren fast nackt, trugen nur eine Art Schürze aus Blättern, Gras oder Baumwollsasern; sie hatten langes, straffes, schwarzes Haar. Freundlich gaben sie das Gold, das einige als Nasenschmuck trugen; aber als die gierigen Spanier mehr wollten, wiesen sie über das Meer nach Südwesten. So fuhr Columbus weiter und erreichte die große Insel Cuba. Die Bewohner nahmen sie auf wie Gesandte des Himmels, küßten ihnen die Hände und trugen sie in ihre Hütten. Hier sahen die Spanier zum ersten Male das Rauchen; die Einwohner hielten brennende Rollen von Blättern im Munde, die sie „tabaco" nannten. Bald darauf kehrte Columbus wieder um und gelangte nach furchtbaren Stürmen glücklich wieder nach Palos. c. Erfolge Jetzt war er die Hauptperson im Lande. Im Triumphe zog er einher, und alles staunte über das viele Gold, über die fremden Pflanzen und die sieben braunroten Menschen, die er mitgebracht hatte. Er kam an den Hof und durfte sich in Gegenwart des Königs und der Königin setzen, was damals die höchste Ehre war, und von seinen Entdeckungen berichten. Alle waren begeistert und glaubten, der nächste Weg nach Indien sei gefunden, und Columbus nannte die braunen Bewohner Indianer. Der Entdecker aber wurde, wie er es sich vorher ausbedungen hatte, in den Adelsstand erhoben, er wurde Admiral und Vizekönig aller von ihm entdeckten Länder. — Noch drei Reisen hat Columbus gemacht und fast alle Inseln Mittel-Amerikas und auch die Küste von Südamerika entdeckt. Er selbst aber hatte wenig Glück, denn er hatte viele Feinde. Wohl hat er sie einmal beschämt. Als eine übermütige Gesellschaft bei Tisch meinte, was er getan hätte, das hätten sie alle auch gekonnt, forderte er sie aus, ein Ei so aus die Spitze zu stellen, daß es nicht umfalle. Viele versuchten es, aber das Ei fiel immer wieder um; da stieß es Columbus so kräftig mit der Spitze auf den Tisch, daß die Schale zerbrach, und nun stand es! „Oho", riefen alle, „das hätten wir auch gekonnt!" — „Ja wohl, meine Herren", sagte Columbus, „so ist es auch mit der Neuen Welt da drüben. Sie hätten sie entdecken können, und ich habe sie entdeckt." Aber der Groll verstummte nicht. Die Spanier beneideten den Fremden und verleumdeten ihn; seine eigenen Seeleute empörten sich gegen sein strenges Regiment. Während der dritten Reise ernannten König und Königin sogar einen andern Statthalter, und dieser schickte Columbus in Ketten nach Spanien zurück. Wohl wurde er hier gleich befreit und in seine Ehren wiedereingesetzt; aber er hat die Kränkung nie vergessen. Als er im Jahre 1506 starb, ließ er sich die Ketten, mit denen ihn das undankbare Spanien gefesselt hatte.

2. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 115

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 115 — 5) Hennegau: Bergen O (Möns) hat bedeutenden Stein- kohlenbergbau. Der Bezirk von Charleroi O ist der Hauptsitz der Glasfabrikation. 6) Namur: Namur O, mit Eisen- und Stahlindustrie, Glas- und Tabakfabrikation. Im Westnordwesten Ligny (1815). 7) Luxemburg, mit Bouillon, dem Stammschlosse Gottfrieds von Bouillon. 8) Lüttich: Seraiug O, große Maschinenfabriken. Lüttich tü, Waffenfabriken, Universität. Herstal, Stammsitz Pipins von Heristal. Spa hat besuchte' Mineralquellen. Verviers T verfertigt welt- berühmte Wollstoffe und besonders Tuche. 9) Limburg, durch Rohprodukte wichtig. Das Großherzogtum Luxemburg, 2 600 qkm groß mit 212000 Einwohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und wurde 1867 für einen neutralen Staat erklärt, verblieb jedoch im deutscheu Zollverein. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, die aber nur im Mannesstamme erblich ist: darum trennte sich Luxemburg 1890 von den Niederlanden, wo die königliche Würde auf die weib- liche Linie überging, und kam an den Herzog Adolf von Nassau. Die Bewohner sind sast ausschließlich katholischer Konfession und deutschen Stammes; es besteht jedoch eine große Hinneigung zu Frankreich, und ein Teil der Bewohner bedient sich auch, namentlich in der Hauptstadt, der französischen Sprache. Ackerbau und Vieh- zucht sind die Hauptbeschäftigungen; daneben ist wegen des Reich- tums an Kohle und Eisen die Eisenindustrie bedeutend. Die Haupt- und Residenzstadt ist Luxemburg O. Wo die Grenzen von Belgien, Preußen und den Niederlanden sich berühren, liegt das neutrale Gebiet von Moresnet, 33 qkm groß, mit 2800 deutschen Einwohnern, seit 1814 ungeteilt unter belgischer und preußischer Verwaltung, bekannt durch die Galmeiberg- werke von Altenberg im Süden des Gebiets. Veursckes Aeiclisgebiet. Das Grotzherzogtum Oldenburg: 6400 qkm, 370000 sast durchweg evangelische Einwohner, 59 auf 1 qkm. Die Bewohner sind im größern Teile von Oldenburg Niedersachsen, im westlichen Teile Friesen, in Birkenfeld Rheinfranken. Es besteht aus drei ge- trennten Stücken. Bestimme die Lage und Grenzen, besonders der beiden Exklaven! Welchen Flüssen gehört es an? Welches sind die Bodenarten? 1) Das Herzogtum Oldenburg in dem Norddeutschen Tief- lande. Die Haupterwerbszweige sind Viehzucht und Ackerbau; 8*

3. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 30

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 30 — patagonischen Steppen, die, wenngleich noch in der südlichen ge- mäßigten Zone gelegen, wegen der kalten Meeresströmung, die ihre Küste bespült, im Sommer so rauh, im Winter so kalt und stürmisch sind wie nur irgend ein Landstrich im Norden Europas. Das Innere Patagoniens ist Hochland, das unmerklich von der Cordillere nach O sich senkt und in Stufen mit 100 —150 m hohen Klippen zum Meere abfällt. Die wellenförmigen Ebenen sind mit grobem Grase bedeckt und von Guanacos und Straußen belebt. Dem Charakter der Antarktis nähert sich der unwirtliche Feuerland-Archipel. Bewohner. (Die Karte zeigt die Verteilung der Bewohner nach Ab- stammung und Dichte.) Die einheimische Bevölkerung, die Indianer, haben als gemeinsame Eigentümlichkeiten einen gedrungenen Körperbau, ein breites Gesicht mit vorspringenden Backenknochen und niedriger, schmaler Stirn. Kleine schiefgestellte Augen erinnern bei einigen Stämmen an die mongolische Rasse, während andere Stämme Ähnlichkeit mit den Polynesiern aufweisen. Die Hautfarbe ist hellbraun, selten kupferrot, das Haar meist schwarz und fast stets straff und schlicht; der Bart spärlich. Die Körpergröße schwankt zwischen 150—180 cm und ist im S bedeutender als im N, wie überhaupt die Bewohner des tropischen Teiles in ihrem körperlichen und geistigen Leben durch die Überfülle der Natur gehemmt werden. Eine starke oder gänzliche Entblößung des Körpers ist bei ihnen die Regel. Ohne Gebrauch der Hängematte, ohne Boote, vielfach durch Lippen- und Ohrverstümmelung ausgezeichnet, führen sie ein schweifendes Jägerleben. Fischerei, Jagd, Maniokbau sind die wichtigsten Nahrungsquellen. Sie verharren, zumal im Innern der weiten Waldregionen an den Ufern der Riesenströme, noch auf den niedrigsten Stufen der geselligen und geistigen Gesittung und bilden keine durch gemeinsame Bande vereinigte Völkerschaften, sondern nur Horden. Auf welcher niedrigen Entwicklungsstufe diese Völker noch stehen, davon legt Karl von der Steinen in seiner Schilderung der Tingn(schingu)-Jndianer ein bezeichnendes Zeugnis ab. „Daß die .Nnguindianer sich noch in keiner Weise den Begriff eines höheren Wesens formuliert hatten, das geliebt oder gefürchtet wird, von dem sie sich abhängig fühlen, darin lag bei der Einfachheit ihrer sozialen Verhältnisse nichts Wunderbares; — — ich war ebenso nicht weiter er- staunt, als ich beim Sammeln ihrer Legenden von den alten Zauberern erfuhr, die sich beliebig in Tiere verwandelten, als man mir erzählte, daß früher nicht nur die Tiere, sondern auch die Gegenstände bis auf die Fußspur am Boden mit menschlicher Sprache begabt gewesen seien. — — Aber ich darf gestehen, daß ich mich allmählich überzeugen mußte, daß sie an ihre Abstammung von Jaguaren fest glaubten, andere Stämme für Wassertiere hielten; — — man behauptet nicht etwa des schönen Vergleichs halber, der Regenbogen sei eine Wasserschlange, das südliche Kreuz ein Vogel Strauß — nein, mit diesen Namen erklärte man, man erkannte in dieser Weise." Die südlichen Stämme haben sich seit der Einführung des Pferdes durch die Europäer in wilde Jäger- und Reitervölker um-

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 40

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
40 X. Der Peloponnesische Krieg. wute auch der weniger Begterte sein Obergewand malerisch gefaltet zu tragen. 9 1 >te Frau dagegen war fast ganz an die Wohnung gebannt. Sie hatte dem Herrn des Hauses in allen Dingen Gehorsam zu leisten Die Athenerin wute sich zierlich anzuziehen; mannigfaltig war die Art, wie sie Ober- und Untergewand anordnete und wie sie sich das Haar machte. Ging sie einmal aus, so geschah das nie ohne Begleitung eines Sklaven, und dann zog sie gewhnlich den Kleidberwurf wie ein Tuch auf den Kopf. Es wurde nicht gern gesehen, wenn sie sich um hhere geistige Bildung bemhte. Aspsia, die zweite Gattin es Perikles, die als die klgste und gebildetste Frau Griechenlands galt, zog sich^ durch ihr Streben nach Hherem sogar eine Anklage wegen Gottlosigkeit zu und konnte nur mit Mhe von ihrem Manne vor schwerer Strafe bewahrt werden. X. Der peloponnesische Arieg. M bis ^0$. 1. Ursachen und Ausbruch. Der gewaltige Aufschwung Athens unter Perikles ist auch deshalb noch bewundernswert, weil er fast bestndig von Kriegen begleitet war. Da mute noch lnger als ein Jahrzehnt mit den Persern gekmpft werden. Bald emprte sich ein Bundesgenosse, dem das athenische Joch unertrglich dnkte; der wurde dann mit eiserner Strenge zur Ruhe gebracht; bald galt es, neue Städte in den Bund hineinznzwingen, so die bo-tischen mit Theben, so Megara. Diese waren darber natrlich furchtbar erbittert und suchten Hilfe bei den Spartanern. Darum gerieten die Athener auch mit ihnen aneinander. Nach verschiedenen heftigen Kmpfen schien aber endlich eine ruhigere Zeit zu kommen, als Sparta und Athen im Jahre 445 einen dreiigjhrigen Frieden schlssen. Aber es war doch eine Tuschung. Perikles arbeitete nicht blo darauf hin, die bisher erworbene Macht Athens zu behaupten; er wollte noch mehr Griechen unter die Herrschaft der Athener zwingen; ja sogar an die sieilischen und sditalischen Kolonien dachte er. Die Kausleute sollten die Eroberung vorbereiten. Bisher hatte sich der athenische Handel auf die stlichen Gewsser beschrnkt; Perikles suchte ihn auch nach diesen westlichen Gegenden hinzulenken. Dort aber

5. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 209

1883 - Leipzig : Kesselring
Der Befreiungskrieg 18131815. 209 Ludwig Xviii. zurck und mit ihm wurde (20. November) der zweite Pa- 2. Pariser rtfer Friede geschloffen, der Frankreich auf den Besitzstand von 1790 be- Freden schrnkte. Auerdem mute es 700 Millionen Franken (525 Millionen Mark) 1815' Kriegskosten zahlen und alle geraubten Kunstschtze herausgeben. Napoleon wurde auf die Insel St. Helena > verbannt. 6. Blcher hatte schon am 31. Oktober 1815 von dem Heere Abschied genommen, da er sich von dem letzten Feldzuge sehr angegriffen fhlte. Krank kehrte der greise Held nach Berlin (21. Januar 1816) zurck; aller Jubel, der ihm aus der Heimreise entgegenschallte, war ihm mehr eine Last als eine Lust. Er erholte sich nie ganz wieder und starb am 12. September 1819 Blcher auf seinem Gute Krieblowitz bei Breslau, im 77. Jahre seines Alters. ^ 1819- Blcher war von groer Gestalt. Er befa einen herrlichen, im Alter Blchers nur sprlich mit grauen Haaren bedeckten Kopf, eine prchtige Stirn und Persnlich-eine stark gekrmmte Nase; feine heftig rollenden Augen waren hellblau; fein !eit feiner Mund wurde von einem starken Schnurrbart berschattet. Mut und Khnheit leuchteten aus seinem ganzen Wesen hervor; er trug das volle Geprge eines Kriegshelden. Von der groen Ehre, die man ihm zollte, wies er immer einen Teil seinen wackern Kriegsgeftthrten, namentlich dem braven Gneifenau (S. 207) zu. Und bei aller Hufarenart zeigte er einen frommen, echt christlichen Sinn, Als man ihm einst in Karlsbad1 bei festlichem Mahle groe Ehre Leipzigs wegen erwies, sprach er das schne Wort: Was ists, das ihr rhmt? Es war meine Verwegenheit, Schwarzenbergs Besonnenheit und des groen Gottes Barmherzigkeit!" 57, Deutschland in den Jahren 18151830 1. Der Wiener Kongre. Der heilige Bund 1815. Innere Kmpfe der Nationen Die konstitutionelle Monarchie". Die Parteien. Deutschland: Die Hoffnungen der Patrioten. Artikel 13 der Bundesakte. Die meisten kleineren Staaten empfangen stndische Verfassungen. 2. Die deutschen Universitten. Die Burschenschaft: das Turnen. Das Wartburgfest 1817. Sand und Kotzebue 1819. Karlsbader Beschlsse 1819 und Wiener Schluakte 1820. Die Mainzer Untersnchungskoinmission. Preußen: Provinzialstnde 1823. 1. Durch den Wiener Kongre (S. 207), dessen Beschlsse im zweiten Wiener Pariser Frieden (f. o.) besttigt wurden, hatte Europa die Grundlage eines neuen Kongre. Rechtszustandes erhalten. Der korsische Emporkmmling war verbannt, die legitime Erbfolge wieder hergestellt und der religis gesinnte Kaiser Alexander von Rußland hatte mit dem Kaiser Franz dem I. von sterreich und dem Könige Friedrich Wilhelm dem Iii. von Prenen den heiligen Buud Heiliger (26. September 1815) geschloffen und dabei erklrt, da die Alliierten zu ihrer Bund Richtschnur nur die christliche Religion nehmen wollten." Alles schien auf 1815l eine glckliche Zukunft hinzudeuten. Doch wer solche Hoffnung hegte, sah sich bitter getauscht. Zwar wurde der uere Friede Jahrzehnte hindurch bewahrt, dafr aber entbrannte im Innern der Staaten ein um so -heftigerer Kamps. Infolge der franz- >mnerc fischen Revolution hatten sich die Lehren von der politischen Mnbigkeit der Kmpfe der Völker der Europa verbreitet. Allenthalben strebte man nach beut Recht Nationen, der Steuerbewilliguug, nach Teilnahme an der Gesetzgebung, nach Gleichberechtigung der Stube und nach Freiheit der Presse. Viele waren der- 1 Sankt Helena, englische Insel westlich von Sdaftika im atlantischen Ozean. Karlsbad, Stadt und Badeort im nordwestlichen Bhmen. Spie u. Beriet, Weltgeschichte Ii. 8. Auflage. ^4

6. Deutsche Geschichte - S. 25

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
25 ab. In der Klosterschule unterrichteten sie Scharen von Knaben, die spter Mnche und Geistliche werden sollten. Mit ihren xten zogen sie hinaus in den dichten Forst und fllten die Baumriesen. Der Waldboden wurde umgepflgt, und bald zeigte sich dort ein wogendes Kornfeld. In den Klostergrten wuchsen zarte Gemse. Die Bume trugen feines Obst; denn die Mnche verstanden es, Wildlinge zu veredeln. Auf der Sonnenseite der Berge pflanzten sie Reben an. So konnten die Bauern der Umgegend viel von diesen tchtigen Landwirten lernen. Aber die Mnche trieben auch das Handwerk und pflegten die Kunst. Sie bauten Mhlen und Brcken und legten Wasserleitungen an. Als Bild-Hauer und Maler schmckten sie Klster und Kirchen. Arme fanden im Kloster Hilfe; Verfolgten gewhrte es Schutz; Wanderer wurden gastlich aufgenommen; Kranke erhielten Pflege, denn unter den * Mnchen gab es auch tchtige rzte. So ist viel Segen von den Klstern ausgegangen. Gern siedelten sich darum die Leute in ihrer Nhe an. Auf diese Weise ist manches Dorf und manche Stadt entstanden. Vi. Karl der Grefte. 768 bis 1. Die Persnlichkeit Karls. Auf Pippin folgte ein Strkerer, Karl der Groe. Sein Krperma betrug die siebenfache Lnge seines Fues. Auf breiten Schultern sa ein ausdrucksvoller Kopf mit klaren und durchdringenden Augett. Nach der frnkischen Sitte seiner Zeit trug Karl das Haar kurz, und die Oberlippe bedeckte ein Schnurrbart. Karl war mig im Essen und Trinken. Er hatte seinen Krper durch stndige bung im Reiten, Jagen und Schwimmen gestrkt, und das gab ihm eine gewaltige Arbeitskraft. Die war aber auch ntig fr alle die groen Aufgaben, die sich der Herrscher stellte. Besonders lag ihm eilte feste Ordnung des Reiches am Herzen. Eine solche aber konnte er nur durchfhren, wenn seine Grenzen gesichert waren. 2. Die Kriegszge Karls, besonders die Sachsenkriege (772 bis 804). Nun saen ringsum angriffslustige Sslfer. Die Araber hatten ihre feindlichen Absichten noch nicht ausgegeben, vom heutigen Ungarn her unternahmen die Avoreit furchtbare Raubzge, im Osten drohten die Slaven und endlich im Nordosten die heidnischen Sachsen. Sie alle achteten die Grenzen seines Reiches nicht, sondern machten fortwhrend verheerende Plnderungszge in fein Gebiet. Als die bsesteu Nachbarn erschienen ihm die Sachsen. Diese bewohnten die Norddeutsche Tiefebene zwischen Rhein und Elbe und waren noch Heiden. Sie schieden sich in eine Anzahl kleiner Stmme, die oft miteinander in Streit lagen; nur in ihrem Hasse gegen die Franken waren sie einig. Dieser Ha wuchs noch, als ihre Nachbarn den alten Gttern untreu wurden und zum Christentum bertraten. Unaufhrlich

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 248

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 248 — auch kostbaren Gewinn. Elsaß und Lothringen, die alten deutschen Gebiete, fielen an Deutschland zurück, und 5 Milliarden Franken mußte Frankreich als Entschädigung der Kriegskosten zahlen. Nachdem aus dieser Grundlage am 26. Februar eine vorläufige Vereinbarung zustande gekommen mar, entspannen sich über Einzelheiten noch längere Verhandlungen, und es bedurfte der ganzen Zähigkeit und Festigkeit Bismarcks, um den Verschleppungsversuchen entgegenzutreten. Zuweilen begann er, wenn die Gegner neue Forderungen erhoben, deutsch zu redeu, und erklärte, das Französische nicht zu verstehen. Am 10. Mai 1871 wurde endlich der ersehnte Friede zu Frankfurt a. M. von Bismarck und Jules Favre unterzeichnet. d) Reichsgründung und Kaisertitel. Die schönste Errungenschaft des heißen Ringens aber bildete die völlige Einigung Deutschlands und die Krönung des Bundes durch Erneuerung des Kaisertums. Schon bei Beginn des Krieges, namentlich nach den ersten Kämpfen, in denen sich die Bayern, Württembergs und Badenser an der Seite ihrer norddeutschen Brüder so tapfer geschlagen hatten, rang sich allenthalben, bei den Fürsten wie im Volke, die Überzeugung durch, daß die deutsche Einheit damit besiegelt und der Eintritt der süddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund nicht länger aufzuhalten fei. So gingen nun neben den kriegerischen Ereignissen Verhandlungen über den Anschluß einher. Baden hatte schon vorher mehrmals die Vereinigung mit dem Norddeutschen Bunde angestrebt, erklärte sich demnach jetzt bedingungslos dazu bereit. Auch Hessen-Darm stadt und Württemberg zeigten sich geneigt; aber Bayern wies den Gedanken, sich in die Verfassung des Norddeutschen Bundes einzufügen, zunächst zurück. Es forderte zahlreiche Verfassungsänderungen und für sich mehrfache Reservatrechte, trat auch mit Ansprüchen auf Landzuwachs hervor, indem es altpfälzifche Gebiete mit Heidelberg und Mannheim verlangte, wofür Baden im Elsaß entschädigt werden sollte. Im Oktober begannen in Versailles die Verhandlungen mit den Bevollmächtigten der vier Staaten. Bismarck zeigte auch hierbei die weife Mäßigung, die er schon 1866 bewiesen hatte. Da er bei der Einigung Deutschlands den Zwang zu vermeiden suchte, vielmehr wollte, daß sie aus der freien Entschließung der Fürsten hervorging, war er gern bereit, die in dem Stammescharakter und
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