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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 36

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 36 — Klima. Am kältesten und unwirtlichsten sind die Hochflächen des oberen Westerwaldes. Dort hat man in früherer Zeit den Wald abgeholzt. Daher sind diese Striche ganz besonders den scharfen, rauhen Nord- winden ausgesetzt. Um sie gegen die Gewalt der Winde zu schützen, hat man sogenannte Schutzhecken, 4—5 m breite Fichten- und Tannen- Pflanzungen, angelegt. Ungünstig wirken auch die großen Regenmassen, die von den Westwinden herbeigeführt werdeu; dadurch ist der Boden naßkalt und sumpfig. 2. Bodenbeschaffenheit und Beschäftigung der Bewohner. Infolge des rauhen, feuchteu Klimas köunen die Hochflächen des Wester- Wäldes nur in geringem Maße zum Ackerbau benutzt werden. Dagegen bringen sie einen reichen Graswuchs hervor, der die Viehzucht be- günstigt. Im nördlichen Teil sind ausgedehnte Lager von Braun- Abb. 21. Das Siebengebirge. Wir blicken flußabwärts. Links Rolandseck, rechts Königswinter. Im Hinter- gründe steigen die Basaltkegel des Siebengebirges ans, unmittelbar am Rhein der Drachenfels mit Ruine. kohlen und Eisenerzen. Letztere müssen jedoch, da hier keine Stein- kohlen vorkommen, zur Verhüttung nach dem Saar- und Ruhrgebiet gesandt werden. Im südwestlichen Teil birgt der Westerwald reiche Tonlager. Hier werden die zahlreichen Krüge, die zum Versand der Mineralwasser des Taunus dieuen, hergestellt. Diese Industrie blüht namentlich in der Gegend von Koblenz bis Montabaur, die des- halb auch Kaunenbäckerland genannt wird. 3. Das Siebengebirge. Im Nordwesten am Rhein endigt der Westerwald in dem schöuen Siebengebirge, das seinen Namen

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 42

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 42 — auch die Erde, in der die Reben wachsen sollen, müssen die Winzer oft nach oben schaffen. 5. Berkehr. Die Verkehrslage des Rheinischen Schiefergebirges ist sehr günstig. Wichtig ist vor allem die Nähe volkreicher Staaten Abb. 25. Durchgangslinien des Rheinischen London — Mailand. Von daß der schiffbare Rhein die Landschaft durchfließt und daß auch einige seiner Nebenflüsse schiffbar sind (Mosel, Ruhr und Lippe). Der Wasser- weg ermöglicht den billigen Versand der Kohlen und Erze, derjenigen Stoffe, die die Grundlage der Industrie des Rheinlandes bilden. Die Schiffahrt auf dem Rhein hat sich deshalb großartig entwickelt. Bis nach Cöln können große Seeschiffe gelangen; durch die Cölner Schiff- brücke fahre» jährlich mehr als 30000 Schiffe stromaufwärts und -abwärts. 6. Die Bevölkerung. Der Rheinländer gehört zum fränkischen Volksstamm. Die herrliche Natur des Landes und der feurige Wein, der dort wächst, haben ihm einen heiteren, frohen Sinn ins Herz ge- zaubert. Bei frohen Festen (Weinlese, Karneval) steigert sich seine Lebenslust oft zu toller Ausgelassenheit. In humorvoller Weise besingt Simrock die bezwingende Macht der rheinischen Fröhlichkeit: „An den Rhein, an den Rhein, zieh nicht an den Rhein, Mein Sohn, ich rate dir gut; Da geht dir das Leben so lieblich ein, Da blüht dir so freudig der Mut." n. Netz (Belgien, Holland, Frank- reich) und die des Atlanti- schen Ozeans. Dazu kommt die hohe Entwicklung der Industrie und die dichte Besiedelung des Gebietes selbst. So wirken hier eine Reihe von Umständen zu- sammeu, um einen Verkehr hervorzurufen, wie er in keinem Teil unseres Vater- landes lebhafter ist. Das Eisenbahnnetz ist das dich- teste in ganz Deutschland. In Cöln, einem wichtigen Knotenpunkt des Eisenbahn- Verkehrs, schneiden sich die Weltverkehrslinien Paris— Berlin — Petersburg und Schiefergebirges. großem Vorteil ist es auch,

3. Europa ohne Deutschland - S. 145

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 145 — An der Einfuhr war Deutschland im Jahre 1910 mit 19,7 Mill. .Ms beteiligt. C. Das Südafrikanische Tafelland. I. Britisch-Südasrika. 1. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das ganze Süd-Zill, afrikanische Tafelland bildet ein Dreieck, das in drei Stufen zu einer Hochebene aufsteigt. An dem schmalen Küstens au m dehnen sich Abb. 89. Kapstadt mit dem Tafelberg. fruchtbare Getreidefelder aus; neben allen Arten von Südfrüchten gedeiht hier der feurige Kapwein. Die Häfen von Kapstadt und Port Elisabeth bieten den Schiffen, die Afrika umfahren, gute Gelegen- heit zum Ankern und Verproviantieren. — Auf der mittleren Terrasse dehnt sich die Karoo (*ru) aus. Ihr roter Tonboden ist in der trockenen Jahreszeit so hart, daß er Risse und Sprünge bekommt. Aber in der Regenzeit überzieht sich die Karoo mit einem Teppich frischen Grases und gleicht einem Meere von Lilien und Orchideen. — Am Ostrand der dritten Terrasse erheben sich die wasserreichen, fruchtbaren Drachen berge. An sie grenzt diekalahari, eine weite, baumlose Hochfläche, die nach Westen hin in eine Sand- und Stein- Dilcher-Schwarzhanpt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil lg

4. Europa ohne Deutschland - S. 199

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 199 — gutmütig, aber auch leichtsinnig und diebisch. Große Geschicklichkeit zeigen sie im Seewesen. Den Europäern kamen sie freundlich entgegen. Sie nahmen leicht ihre Sitten und Gebräuche an und bekehrten sich auch schnell zum Christentum. Staatliche Zugehörigkeit. In den Besitz der Inseln des äußeren Gürtels teilen sich die der- einigten Staaten von Amerika, England, Frankreich und Deutschland. Den Vereinigten Staaten gehören die Sandwich-Inseln mit der Hauptstadt Honolulu. Sie bilden eine wichtige Station auf dem Wege von Nordamerika nach Australien und Ostasien. Französisch sind die Gesellschastsinseln; englisch die Fidschi-Inseln. Die deutschen Besitzungen im äußeren Jnselgürtel. Zu dieser Gruppe gehören a) die M arianen, Karolinen, H152. Palan- und Marschallinseln, b) Upolu und Sawai von den S amoainseln. 1. Die unter a) genannten Inseln sind kleine Eilande, deren Haupt- wert in ihren Kokospflanzungen besteht. Ihre Kopraausfuhr belief sich 1910 auf mehr als l1^ Mill. M. Auf den Marschall-Inseln sind auch große Lager von Phosphat (Düngemittel) vorhanden. (Ausfuhr 1910: 872 Mill. Jb.) 2. Samoa, „die Perle der Südsee", ist so groß wie das Groß- Herzogtum Luxemburg. Es ist vulkanisch; die verwitterte Lava hat einen ungemein fruchtbaren Boden abgegeben. Deshalb ist die ganze Küste von einem Kranz hochragender Kokospalmen umsäumt; aber auch die Berge, die zum Teil über 1000 m hoch sind, prangen im Schmucke herrlicher Kokoswälder. Auf den Plantagen werden Kakao, Kautschuk und Tabak gezogen. Die Hauptausfuhr bildet die Kopra (jährlich <21/2 Mill. Jb)\ daneben beginnt die Kakaoausfuhr zuzunehmen (etwa */2 Mill. Jis jährlich). Das Klima ist zwar heiß, doch rein und für die Gesundheit der Europäer nicht gefährlich. Die Bewohner sind ein schöner Menschenschlag, dabei höflich, liebenswürdig und gastfrei. Ihre größte Freude ist Musik und Tanz. Jede Festlichkeit wie jede Tätigkeit begleiten sie mit Gesang. An ernste Arbeit sind sie nicht zu gewöhnen. Man hat deshalb für den Plantagen-

5. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 6

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
6 Herakles, der Sohn des Zeus. 12. Er holt die Äpfel der Hesperiden. Ein Letztes und Größtes ersann der feige Tyrann: Herakles sollte die Äpfel der Hesperiden holen. Fern in einem Zauberlande, das niemand kannte, gepflegt von den Hesperiden, den lieblichen Töchtern der Nacht, wuchs ein Wunderbaum mit goldenen Früchten. Ihn hatte Gäa, die Göttin der Erde, wachsen lassen am Hochzeitstage von Zeus und Hera, und seine ersten Früchte sandte sie der Hera als Brautgeschenk. Seitdem konnten die Früchte jeden unsterblich machen, der davon aß; aber ein furchtbarer, purpurner Drache ringelte sich um den Stamm des Baumes, auch wußte niemand, wo dieser stand. Lange irrte der Held umher, endlich überraschte er am Strande einen fischschwänzigen Meergott, mit dem rang er so lange, bis der ihm den Weg sagte. So gelangte der Held in den Garten, tötete den Drachen und brach drei Apfel. Mit diesen kehrte er dann zurück. 6. Das Ende des Helden. Aber nicht mehr ging er zu Euryftheus. Das Eude der Knechtschaft, das Ende all der Mühe und Arbeit war gekommen. Er ging auf den Gipfel des heiligen Ötaberges, um den Göttern ein Opfer zu bringen. Da aber kam im feurigen Wagen vom Himmel herab Athene, die blauäugige Göttin, seine himmlische Schwester. Er mußte mit ihr den Wagen besteigen und zum Olymp fahren, und dort führte ihn Athene in den Kreis der Unsterblichen. Hera trat ihm versöhnt entgegen und vermählte ihn mit ihrer Tochter Hebe, der Göttin der ewigen Jugend. Seitdem thront er als Gott am Tische der Unsterblichen im Olymp zur Seite seines Vaters Zeus. „Nun lebt er beim Vater, dem Schwinger der Blitze, In Seligkeit. Willkommen der Götter empfing den Genossen Und Hebe den Gatten. So wohnt er im Himmel im güldenen Schlosse Als Heras Eidam." (gjinbar) Griechisches Basenbild.

6. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 49

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Themistokles' Ende. 49 auf Themistokles, und des Jubels und Beifallklatschens war kein Ende. So-gar die Spartaner führten ihn in ihre Stadt und bewirteten ihn festlich, und sie setzten ihm einen Kranz aus Ölbaumzweigen auf als Preis der Klugheit. Themistokles aber lebte glücklich, und er meinte einst scherzend, der mächtigste Mensch in Griechenland sei jetzt sein kleines Söhn-chen, denn es beherrsche die Mutter, diese aber beherrsche ihn, den Vater, und er beherrsche Griechenland. Aber die Athener sind wankelmütig und undankbar, das mußte auch Themistokles erfahren. Auf falsche Anschuldigungen hin wurde er verfolgt und mußte das Land verlassen. Wie ein gehetztes Wild floh er von Ort zu Ort. Endlich entschloß er sich kühn und bat den Perserkönig, den Sohn des Xerxes, um Schutz. Der meinte lachend, die Athener könnten ihm keinen größeren Gefallen tun, als wenn sie ihre tapfersten und besten Männer verjagten. Er nahm den Flüchtling mit Achtung auf und sorgte für ihn; denn er hoffte, der große Mann werde ihm noch nützen. Themistokles verlebte nun einige friedliche Jahre in Asien, wohin ihm auch Frau und Kinder durch Freunde nachgeschickt waren. Als aber der Perserkönig von ihm verlangte, er solle mit gegen Griechenland ziehen, da nahm er sich selbst das Leben. Der Sieger von Salamis konnte nicht gegen sein Vaterland kämpfen. — Seine Gebeine wurden später von den Athenern heimgeholt und am Hafen bestattet. Dort zeigte man noch lange sein Grab, das auf die aus- und einfahrenden Schiffe herabschaute, das auch hinüberschaute zu den taubenumschwärmten Felsen von Salamis. *) Aus „Deutscher Spielmann" Bd. Xxxiii, Verlag von G. D. W. Callwey, München. Froniug-Wülker, Lehrbuch der Geschichte. Vorstufe von Niebour. 4 Nach Bauer *).

7. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 115

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 115 — 5) Hennegau: Bergen O (Möns) hat bedeutenden Stein- kohlenbergbau. Der Bezirk von Charleroi O ist der Hauptsitz der Glasfabrikation. 6) Namur: Namur O, mit Eisen- und Stahlindustrie, Glas- und Tabakfabrikation. Im Westnordwesten Ligny (1815). 7) Luxemburg, mit Bouillon, dem Stammschlosse Gottfrieds von Bouillon. 8) Lüttich: Seraiug O, große Maschinenfabriken. Lüttich tü, Waffenfabriken, Universität. Herstal, Stammsitz Pipins von Heristal. Spa hat besuchte' Mineralquellen. Verviers T verfertigt welt- berühmte Wollstoffe und besonders Tuche. 9) Limburg, durch Rohprodukte wichtig. Das Großherzogtum Luxemburg, 2 600 qkm groß mit 212000 Einwohnern, gehörte bis 1866 zum deutschen Bunde und wurde 1867 für einen neutralen Staat erklärt, verblieb jedoch im deutscheu Zollverein. Es ist eine konstitutionelle Monarchie, die aber nur im Mannesstamme erblich ist: darum trennte sich Luxemburg 1890 von den Niederlanden, wo die königliche Würde auf die weib- liche Linie überging, und kam an den Herzog Adolf von Nassau. Die Bewohner sind sast ausschließlich katholischer Konfession und deutschen Stammes; es besteht jedoch eine große Hinneigung zu Frankreich, und ein Teil der Bewohner bedient sich auch, namentlich in der Hauptstadt, der französischen Sprache. Ackerbau und Vieh- zucht sind die Hauptbeschäftigungen; daneben ist wegen des Reich- tums an Kohle und Eisen die Eisenindustrie bedeutend. Die Haupt- und Residenzstadt ist Luxemburg O. Wo die Grenzen von Belgien, Preußen und den Niederlanden sich berühren, liegt das neutrale Gebiet von Moresnet, 33 qkm groß, mit 2800 deutschen Einwohnern, seit 1814 ungeteilt unter belgischer und preußischer Verwaltung, bekannt durch die Galmeiberg- werke von Altenberg im Süden des Gebiets. Veursckes Aeiclisgebiet. Das Grotzherzogtum Oldenburg: 6400 qkm, 370000 sast durchweg evangelische Einwohner, 59 auf 1 qkm. Die Bewohner sind im größern Teile von Oldenburg Niedersachsen, im westlichen Teile Friesen, in Birkenfeld Rheinfranken. Es besteht aus drei ge- trennten Stücken. Bestimme die Lage und Grenzen, besonders der beiden Exklaven! Welchen Flüssen gehört es an? Welches sind die Bodenarten? 1) Das Herzogtum Oldenburg in dem Norddeutschen Tief- lande. Die Haupterwerbszweige sind Viehzucht und Ackerbau; 8*

8. Länderkunde des Deutschen Reichs, der Niederlande und Belgiens, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 109

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 109 — Wiesen an, und stattliche Gehöfte oder Dörfer mit freundlichen Kirchen liegen zwischen ihnen. Westlich der Elbe ist die ausgedehnteste Geestlandschaft die Lüneburger Heide. Allmählich steigt sie aus den flachen, moorigen Niederungen des Allertales zu lang gestreckten Hügelrücken empor, die „wie ungeheure Meereswogen in gleichmäßiger Folge einander ablösen. Kümmerliche Föhrenwaldungen, hier und da von einem Gürtel silberglänzender Birken umzogen, streiten mit der braunen Heide, aus deren niedrigen Hörsten sich feierliche ernst die gedrungenen Gestalten des Wacholders erheben, um die Herrschast über den dürren Sandboden, der mit Feuersteinen untermischt ist" (Guthe). Verstreut liegen an manchen Stellen die rohen Steinbauten aus vorgeschicht- licher Zeit, Opfersteine und Steinkreise. Bei Lüneburg tritt das Kalkgebirge zu Tage, und am Fuße des „Kalkberges" quillt eiue reiche Solquelle, neben der von Halle wohl die bedeutendste Nord- dentschlands. Freundliche Bilder bieten die nach allen Seiten sich öffnenden Flußtäler. Zwischen Eichengehölz schimmert ein grüner Anger, ringsum freundliche Felder und um den Kirchturm mit rotem Dache die einfachen, weißgetünchten Häuser: das sind die Heidedörfer, die freundlichen Oasen der stillen Heide. Neben dem Buchweizen ist es das überall den Boden bedeckende Heidekraut, das für den Heidebewohner von hoher Bedeutung ist. Es dient zur vollen Er- nährung seiner Schafe, der Heidschnuckeu, die ihm ebenso unent- behrlich sind wie dem Lappländer das Renntier, dem Grönländer der Seehund. Und wenn im Hochsommer „die Kräuter blühn, der Heideduft steigt in die blaue Sommerlust", dann stellt der Bienen- Vater seinen Immen zäun mitten in die Heide und kümmert sich nicht eher wieder um seine Bienen, bis die Stöcke mit Honig gefüllt sind. Weiter nach Westen treten die Geestrücken vereinzelt auf und reichen oft wie schmale Halbinseln („Tange") in die rings umgebenden Moore hinein; die ausgedehntesten sind östlich der Ems der Hümm-, ling, zwischen Jjssel und Rhein die Velnve (in den Niederlanden) und zwischen Maas und Schelde die Camp ine (in Belgien). Den größten Teil des westdeutschen Tieslandes nehmen die Moore ein, die überall da entstanden, „wo stagnierendes Wasser den moorbildenden Pflanzen günstige Vegetationsbedingungen geboten hat, und sie entstehen auch heute noch, wo derartige Bedingungen ungestört obwalten^. Sie erstrecken sich vom linken Elbufer aus dem Gebiet der Oste in das der Wümme und Hamme und über die Weser hinaus in das Flußgebiet der Ems, wo sich die weit aus- gedehnten holländischen Moore anschließen. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Moorbodenarten: 1. die vorherrschend aus Gräsern, Moosen (nicht Torfmoosen) und Sumpf- 1 Tacke, Die nordwestdeutschen Moore, Verhandlungen des 11. Geographentages, S. 120.

9. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 49

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 49 — Es beginnt zwischen den Quellgebieten des Jalon, der zum Ebro führt, des Duero und Tajo und wendet sich als Sierra^ Guaderama scharf nach Südwesten; als wildes, unzugängliches Gebirgsland zieht es hierauf unter ver- schiedenen Namen nach Westen bis in die portugiesische Provinz Beira, diese fast ganz erfüllend. Die wichtigsten Übergänge liegen im Osten. Hier führt im Meridian von Madrid, Burgos und Madrid in gerader Linie verbindend, der Paß von Somosierra^, bequemere Pasfageu führen weiter westlich von der allen Römerstadt Segovia aus an dem königlichen Lustschlosse Sau Jldesonso, und von Avila aus an el Escorial vorbei (letztere mit Eisenbahn) aus der Hochebene nach Spaniens Hauptstadt. Unweit des Südabhanges des Scheidegebirges, fast in der Mitte der Halbinsel Madrid. Madrid, durch Philipp Ii. die Hauptstadt Spaniens, liegt in einer Oase des Manzanares, eines Nebenflusses des Jarama, der zum Tajo fließt. Mit einer Höhe von 300 m ist sie die höchstgelegene Residenz Europas. Auf einer weiten, fast baumlosen Hochebene gelegen, ist das Klima wegen der großen Ent- sernung vom Meere durch die außerordentlich trockene und scharfe Lust und durch die rafchen und großen Temperaturfprüuge ein wenig angenehmes. In Madrid laufen die Schienenwege zusammen, welche die Hauptstadt mit den Häfen des Mittelländischen Meeres und des Ozeans verbinden. Die Hochebene von Neu-Castilien, das Gebiet des Tajo und Guadiana, hat denselben Charakter wie Alt-Castilien, nur daß sie wegen ihrer geringeren absoluten Höhe die Temperaturunterschiede noch schärfer hervortreten läßt. Sie ist größtenteils mit Sand und Geschieben bedeckt und erscheint als ein trocken gelegter Seegrund; Salzkrusteu überziehen die Oberfläche des Bodens, und Salzpflanzen und Tamarisken sind die traurigen Gewächse des Landes. Die Sonnenhitze ist unerträglich, die Nächte dagegen sind oft empfindlich kalt; die wenigen Regentage sind leicht zu zählen; daher herrscht große Trockenheit der Luft und des Bodens; Tajo und Guadiana^ stehen öfters still. In der Manch a löst sich der Guadiaua stellen- weise zu einer Reihe von Sümpfen auf. Diese völlig tischartige Ebene beherbergt zahlreiche Herden der besten Esel und Maultiere; zugleich ist sie der Boden für die Irrfahrten des Ritters von der traurigen Gestalt, dessen Phantasie in dem ödesten der Landstriche den sreiesten Spielraum zu seinen Abenteuern fand. Der westliche Abfall dieser Hochebene in Estremadura ist durch die tiefen Tal- einschnitte des Tajo und Guadiana und durch die Nähe des Ozeans gemildert; sie bildet den Übergang zu den angrenzenden portugiesischen Landschaften. Heiße, sengende Sommer sind mit lieblichen, milden, frühlingsgleichen Wintern vereint. Darum ist Estremadura^ während des Winters der Sammelplatz für die vielen Herden der Wanderschafe (Trashumautes). Den Südrand des Hochlandes bildet das Andalusische Scheidegebirge, im östlichen Drittel Sierra Morena^ genannt. 1 Nach dem arabischen »1 Kliari-ai — der Gebirgszug. 2 Zu oberst am Gebirge. 3 Guad, Wundi vom (trab. Wadi = Wasserlauf, Fluß? Guadiana — Entenfluß. Guadalquivir = Wad-al- kebir = der große sc. wasserreiche Fluß. 4 Spanisch, — jenseit des Duero. 5 Dunkles Gebirge, Schwarzwald. Wulle, Erdkunde Ii. 4

10. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 203

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 203 — tager (Nertschinsk). Den Ostrand bildet das Stanowoigebirge, das in der Tschnktschen-Halbinsel sich verliert. Als ein besonderes Glied im Oberflächenbau Nordasiens muß die Halbinsel Kamtschatka aufgefaßt werden, die durch eine 120 km breite Moostundra mit dem Festlande zusammenhängt, in der Süd- Hälfte außerordentlich vulkanisch (Klinischem von Montblanchöhe) und durch seine Grasfluren mit baumhohen Doldenpflanzen und fast ebenso hohen Nesselgewächsen bemerkenswert ist. Welcher Fluß bildet die Grenze zwischen dem Tieflande und dem Gebirgs- lande? Welche Hauptabdachung hat Sibirien? Welche Flüsse durchziehen Sibirien? Gib Quelle, Hauptrichtuug und Mündung derselben an! Das übrige Land zwischen dem Jenissei und dem Stanowoi- gebirge, Ostsibirien, ist ein niedriges Mittelgebirge, einem nach dem Eismeere zu allmählich sich senkenden sanftwelligen Plateau ver- gleichbar, in welches nur die Täler der Flüsse tiefer eingeschnitten sind. Diese gliedern das Bergland, und sie sind es auch allein, welche wegen ihrer geschützten Lage einigen Ackerbau zulassen, während das Bergland mit dichtem Walde, den Jagdgründen der Pelzsäger, bedeckt ist. Wegen der enormen Massenhaftigkeit Sibiriens, wegen der im Süden und Osten vorgelagerten Gebirge, welche die feuchten Ost- und Südostwinde im Sommer nicht herein, die kalten, schweren Lust- massen im Winter nicht hinaus lassen, wegen der offenen Lage zum Nördlichen Eismeer ist Sibirien das kälteste Land der Erde. In Ostsibirien liegt bei Werchojansk, nordnordöstlich von Jakutsk, der sogenannte asiatische Kältepol mit einer Januartemperatur von — 49 °C und einem Jahresmittel von —16,7°. Hieraus sowie aus der geringen Dicke der Schneehülle erklärt sich auch die große Ausdehuuug der Eisbodengrenze, d. h. der Bodenschicht, die beständig eine Temperatur unter Null hat, und die daher nie völlig auftaut. Diese Eisrinde ist es, welche höheren Pflanzen freudiges Gedeihen wehrt und nur solchen zu leben gestattet, welche an der im Sommer nur oberflächlich auftauenden Bodenschicht sich genügen lassen. Moor und Sumps, Morast und Bruch bilden nur eine dünne Sommerdecke des ewigen, hier herrschenden Winters. Nur auf dem zu Dünen gehäuften Sande, der von der monatelang ununterbrochen vom Himmel herabstrahlenden Sonne durchwärmt ist, sprießen allerlei Blumen: der rotblühende Weiderich, die liebliche Heiderose, das freundliche Vergißmeinnicht u. a. m. * Das ist die Tuudra, die Heimat des wilden Renn, die von dem Gestade des Großen Ozeans an der Eismeerküste entlang in einer Breite von 400—800 km bis an den Ural reicht und über diesen' hinaus nach Nordeuropa sich fortsetzt. 1 Brehm, Vom Nordpol zum Äquator.
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