Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bis zum Interregnum - S. 137

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
— 137 — b) Das Vasallenhecr. Das Lehnswesen wirkte umgestaltend auf herkömmliche Verhältnisse und Anschauungen. Bei seiner Entstehung hatten namentlich militärische Umstände mitgewirkt. Daher erhielt in erster Linie das germanische Heer einen neuen Charakter. Ursprünglich war jeder Freie zum Kriegsdienst verpflichtet, das Heer war Volks he er. Für Bewaffnung und Ausrüstung hatte jeder selbst zu sorgen. Die dabei zu bringenden Opfer waren, solange der fränkische Heerbann vorwiegend aus Fußvolk bestand, erträglich. Immerhin wurden die häufigen Kriege bei zunehmender Seßhaftigkeit des Volkes als drückend empfunden, da der Landwirt sich ungern dauernd von der heimischen Scholle entfernte. Dazu kam, daß das Interesse des Volkes für den Krieg überhaupt zurückging, da er im Frankenreiche weniger durch nationale Beweggründe und durch die Not geboten war, sondern politischen Zwecken der Fürsten diente, und das Volk auch nicht mehr wie früher über kriegerische Unternehmungen mit zu beschließen hatte. Als nun die Franken genötigt waren, gegen die von Westen andringenden Mauren zu kämpfen, brauchten sie eine Reiterei. Die Kosten dieser Ausrüstung aber waren eine Last und konnten den Gemeinfreien nicht auferlegt werden. Da half sich Karl Martell dadurch, daß er an die Großen des Reiches Kronland, vor allem aber große Teile des ungeheuren Kirchenguts, das im fränkischen Gallien ungefähr ein Drittel des Landes umfaßte, vergab und sie verpflichtete, berittene Truppen zu stellen. Sie rüsteten nun ihre Dienstmannen als Reiter aus. So wurde aus dem Volksheer ein Vasallenheer, das nun vorwiegend aus Reiterei bestand. Jenes hatte den Heeresdienst unentgeltlich zu leisten, bei diesem haben wir jedoch in dem für den Kriegsdienst gewährten Lehen die Anfänge einer Besoldung zu erblicken. Die Umbildung des Heerbanns zur Reiterei begann im Frankenreiche; darum waren auch die Heere Karls d. Gr. vorzugsweise Reiterheere. Am längsten erhielt sich das Volks ausgebot bei den Sachsen; bei ihnen erfolgte die Umgestaltung des Heerwesens erst durch Heinrich I. Die berittenen Truppen, die die Heerespflicht immer mehr als Beruf ausübten, erhielten nun auch für den Krieg eine bessere Ausbildung, die der Dienst zu Pferde schon an sich nötig machte. Damit wurde auch die Bewaffnung vervollkommnet. Zum Schutze des Oberkörpers trug man ein langes ledernes Wams, die Brünne. Art seine Stelle trat aber schon frühzeitig der eiferne Panzer, und die leichte Kopfbedeckung verdrängte der eiserne Helm. So ent-

2. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 45

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Athener Themistokles. 45 konnten. Xerxes war hoch erfreut und gab ihm seine besten Truppen mit. Auf weitem Umwege zogen sie nun in der Nacht bergauf, und als die Morgen-röte dämmerte, erreichten sie die Höhe des Gebirges. Wohl war dort oben eine griechische Wache ausgestellt, aber sie war zu schwach. Als die Feinde sie mit einem Pfeilregen überschütteten, entwich sie seitwärts, und die Perser zogen schnell bergab. Durch Flüchtlinge erfuhren die Griechen, was ihnen drohte. Da wußte Leonidas, daß alles verloren war, und er schickte selbst die Griechen, die zu ihm gekommen waren, heim in ihre Städte. Seine dreihundert Spartaner behielt er bei sich, denn sie wußten alle, daß das spartanische Gesetz ihnen verbot zu fliehen; so wollten sie lieber sterben. Sie schmückten sich nun festlich zur Schlacht, und als der Perserkönig von vorne den Angriff erneuerte, wagten sie sich sogar aus der engen Stelle hervor und töteten viele Perser, darunter zwei Brüder des Königs. Aber die Zahl der Spartaner wurde immer kleiner, nach heldenmütigem Kampfe fiel auch Leonidas, und nur mit Mühe retteten seine Getreuen seine Leiche in den Paß. Da aber kamen schon die Perser mit Ephialtes von der anderen Seite, und nun stellten sich die Spartaner auf einen kleinen Hügel und hielten aus, bis der letzte von ihnen getötet war. Von den Persern aber sollen 20000 Mann gefallen sein. Xerxes ließ dem Leonidas den Kopf abhauen, den Rumpf aber ans Kreuz schlagen. So rächte er sich noch an dem toten Feinde. — Die Griechen aber errichteten später ans dem Hügel, wo die letzten gefallen waren, einen steinernen Löwen, und daneben stand ans einer Säule die Inschrift: „Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest Uns hier liegen gefeh'n, wie das Gesetz es befahl." v. Der Athener Themistokles. Salamis. Nun sammelte sich das 480 griechische Heer auf dem Jsthmos und baute eine Quermauer gegen den Feind. Mittelgriechenland stand also den Persern offen; auch die große Stadt Athen war verloren, wenn sie sich auch noch so tapfer verteidigt hätte. Aber anders hatten sich die Athener entschieden. An ihrer Spitze stand nämlich damals ein sehr kluger Mann (Könige gab es nicht in Athen!), er hieß Themistokles. Der hatte die Gefahr vorausgesehen und seit Jahren für die Athener eine große Kriegsflotte gebaut. Jetzt stellte er ihnen vor, die Stadt sei nicht zu retten, nur zur See könne man den Persern widerstehen, und als nun das Orakel von Delphi auch sagte, man solle sich hinter „hölzernen Mauern" verteidigen, als auch die heilige Burgschlauge verschwunden war (ein Zeichen, daß die Göttin Athene ausgewandert seil), da glaubten ihm die Athener. Schnell brachten sie Frauen und Kinder nach dem Peloponnes, besonders nach Trözen, und der Rat der Stadt nahm sie freundlich auf und befahl, daß den athenischen Knaben alle Obstgärten geöffnet würden. So trösteten sich die. Andre aber, die nach der Insel Salamis geflüchtet waren, sahen bald mit Tränen die Rauchwolken von Athen aufsteigen, — die Perser verbrannten die ganze Stadt, verwüsteten auch die Tempel der Götter!

3. Das Mittelalter - S. 17

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Iv. Die Vlkerwanderung. 17 /lv. Die Vlkerwanderung. West- und Ostgermanen. Die Westgermanen waren lngst ansssige Bauern geworden. Solche Leute haben Heimatsgefhl und wandern nicht mehr stammweise mit Weib und Kind aus. Sie strebten darum blo danach, ihr Gebiet im Westen auf Kosten der Rmer zu erweitern, und nahmen nach und nach Gallien in Besitz. Anders die Oft g ermatte it. Diese Völker saen noch nicht fest auf ihrem Grund und Boden; bei ihnen gehrte das Haus noch zur fahrenden Habe. Sie hatten zum Teil schon das Christentum ange-nommen. Es war ihnen von den Ostrmern in der Lehre des Arius zugekommen, der Christus fr ein Geschpf Gottes erklrte. Seine An-Hnger hieen Artdtter und lebten in bitterer Feindschaft mit den Anhngern des Athanasius, den katholischen Christen. Die ostger-manischen Stmme haben in erster Linie die Zerstrung des westrmischen Reiches vollzogen. Sie strmten mit Weib und Kind hinein und fhrten so schlielich seine gnzliche Auflsung herbei. Man nenpt diese groe Bewegung die Vlkerwanderung. Das Austreten der Hunnen. 375. Den Ansto zu der groen Umwandlung gab das Vordringen der wilden Hunnen nach Europa. Sie waren ein mongolisches Reitervolk. Diese Menschen schienen mit ihren Pferden frmlich verwachsen zu sein. Ihre Kampfes-weise war in Europa ganz neu und zeigte sich fr Futruppen sehr gefhrlich. Die hunnischen Berittnen sprengten in dichten Scharen an den Gegner heran und berschtteten ihn mit einem Pfeilhagel, gegen den er sich nicht gengend schtzen konnte. Rckte er vor, so verschwanden sie, um sich bald wieder zu nhern und einen neuen Hagel von Geschossen auf den Feind zu senden. War er schlielich mde geworden, so scheuten die Hunnen auch das Handgemenge nicht: sie nahmen das Schwert in die Rechte, mit der Linken warfen sie dem Gegner eine Schlinge um den Hals und machten ihn dann leicht nieder. 3. Das Einrcken der Westgoten in das rmische Reich. Die Völker, mit denen die Hunnen zunchst zusammenstieen, vermochten nicht zu widerstehen und muten sich ihnen anschlieen; es waren die Alanen und die Ostgoten. Also verstrkt, warfen sich die Sieger ans die Westgoten. Da diese den Weg nach Westen ver-sperrt fanden, versuchten sie nach Sden auszuweichen und baten den Kaiser Valens um Aufnahme in das rmische Reich. Der Froning und Mtter, Lehrbuch der Geschichte. Ii. 2

4. Länderkunde von Europa und der Atlantische Ozean - S. 63

1905 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 63 — abhänge bedecken Ölbäume, Feigen und Maulbeerbäume, Agrumi bilden' Wäldchen, und hier und da ragt eine Dattelpalme empor. Doch wechseln mit Landschaften üppigster Fruchtbarkeit auch weite Moorgründe, die nur mit Schilfrohr bewachsen sind, wie in der Campagna di Roma. Diese ist ein sast kulturloser, meist uu- gesunder Landstrich, baumlos, mit Ruinen bedeckt und von böser Lust überlagert; erst wenn nach dem Herbstregen mit dem Brande der Sonne auch die Fieberdünste verschwinden, schießt schnell das üppige Gras hervor, und vom Hochlande kommen die Hirten mit ihren Herden in die Ebene. Den südlichen Teil bis zum Kap Circello nehmen die Pontinischen Sümpfe ein, die zum Teil trocken gelegt und an solchen Stellen mit dem schönsten Rasen be- kleidet sind, 12—15sache Ernten geben und die auserlesensten Frucht- bäume des Südens tragen- wegen der noch nicht vollständigen Ent- sumpfung sind sie jedoch immer noch die Heimat todbringender Fieber und darum, abgesehen von nomadisierenden Hirten, völlig entvölkert. Ihnen gleichen die von der römischen Grenze bis zum Arno reichenden Maremmen, Landschaften, welche durch Vernachlässigung verwildert, durch Überschwemmung der Flüsse und Überflutung des Meeres versumpft sind, darum sast ganz des Anbaues und der Be- wohner ermangeln. Alle diese Ebenen gehörten früher zu den blühendsten und bewohntesten Kulturlandschaften Italiens. Erwägt man nun, daß diese breiten, einst wohlangebauten Landschaften auch den Vorteil einer reich gegliederten Küste haben, deren Vorgebirge, Halbinseln und Inseln zahlreiche Buchten und von Natur gute Häfen bilden, so begreist man, daß die italische Halbinsel „ihre vornehmsten und einflußreichsten Völkerschaften, ihre Hanptstaaten und Hauptstädte von den ältesten Zeiten her auf der Westseite gehabt hat, die sozusagen ihre Licht- und Kulturseite darstellt, während im Osten stets ihre Rücken- und Schattenseite ^ war". Nannten doch auch die Alten das Adriatische Meer, das sie sich im Rücken über den Schultern dachten, das obere Meer (mare superum), während sie das Tyrrhenische Meer, das sie unter ihren Augen, zu ihren Füßen hatten, als unteres Meer (mare inferum) bezeichneten. Die kultivierten Landstriche der Westseite erhalten ihren eigenartigen landschaftlichen Charakter durch den Terrassenbau in Verbindung mit der künstlichen Bewässerung, welche durch die regen- armen Sommer des subtropischen Klimas zur Notwendigkeit wird. Olivenhaine, die von Maisfeldern durchsetzt sind, bilden den wich- tigsten Repräsentanten dieser Kultur. Daneben prangen Oleander- büsche, gedeiht der Weinstock, wachsen Feigen-, Mandel- und Maul- beerbäume, und weiter nach Süden mischen sich mit diesen Bestünden Zitronen- und Orangenbäume, überragt von Zypressen und einzeln 1 Kohl, Die geoflr. Lage der Hauptstädte Europas.

5. Die außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere - S. 35

1910 - Halle a. S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 35 — kanischen Zügen zusammen (Chimborazo ^tschimborasso^ auf der West- kette 6240 m) und endigen in Columbia mit drei Ketten, die durch die Täler des Cauca (ka-üka) und des Magdalenenstromes von- einander getrennt sind. Der steile Abfall nach W, die seltenen und höchst beschwerlichen Pässe, die engen Schluchten, die Seil- und Hängebrücken, die über Abgründe gespannt bei jedem Luftzuge hin- und herwiegen, der Reichtum an edlen Metallen, die Menge Vulkane, die wie ungeheure Feuer- und Leuchttürme den Ozean begleiten, sind charakteristische Kennzeichen der Anden. Im S laden die Westwinde an den steilen Gehängen einen großen Reichtum an Niederschlägen ab; daher finden wir hier bis Chiloö eine reiche Waldvegetation. Etwa vom 28. Grade bis zur äußersten Westspitze des Kontinents, der Punta Parma, herrscht Regenarmut, in der Atacama Regenlosigkeit, verursacht neben dem aussteigenden kalten Tiefenwasser durch den kühlen Perustrom, der diesen Teil der Küste bespült und durch den Vorsprung der Küste nach W wieder abgelenkt wird. Im n-en Viertel bringen die West- winde wieder reichen Regenfall. Sehr regenreich ist auch der Ost- abhang der Anden von dem brasilianischen Abfalle bis an das Karibische Meer. Die unteren Abhänge sind mit der gewöhnlichen tropischen Vegetation bekleidet. In der niederen Region der Paßhöhe treten uns unsere Eichen und Nadelhölzer, von der Wachspalme begleitet und überragt, entgegen. Aus den nebligen, täglich von Hagel und Schneegestöber heimgesuchten Paramos tränkt dieser Niederschlag wohltätig die Bergpflanzen. Lamas, Vicunas, Alpacos beleben die sonst pflanzen- und menschenleeren Höhen, und über dem Ganzen zieht majestätisch der Kondor in zierlichen Spiralen seine Bahn. Bewohner. Die Hochebenen der Anden sind die Sitze der Kulturvölker Südamerikas. Die hervorragendsten waren die Kitschuastämme auf den Hochflächen von Peru und Bolivia unter ihren Jnkakaisern, die in Cuzco (kußko) residierten. Drei Naturprodukten der peruanischen Hochlande verdanken sie als Kultur- Volk ihre Erziehung: dem Vorkommen des Lamas, der Kartoffel und der Kinoa- Hirse. Als ackerbautreibendes Volk entwickelten sie ein sehr genau geordnetes Staatswesen, das einzig in der Geschichte dasteht. Künstliche Bewässerungsanlagen, rationelle Düngung, Erbauung von Kunststraßen mit Baumalleen, Steinbauten mit Bogenwölbungen lassen sie auf einer weit vorgeschrittenen Kulturstufe er- scheinen. Als Waffen führten sie zur Zeit ihrer Entdeckung Morgenstern und Lanzen mit Bronzeklingen, und das Lama erlegten sie mit dem Lasso und der Wnrsleine. Jetzt sind zu den einheimischen Nutzpflanzen Mais, Gerste, Kartoffeln, auch Reben und Fruchtbäume hinzugetreten. Der mit Ausnahme der pernanisch-chilenischen Wüste dicht be- völkerte Küstengürtel gehört durchweg den eingewanderten Weißen, die zumeist spanischer Abkunft sind. In'chile sind die Deutschen (20000) von allen Europäern am zahlreichsten vertreten, und ihre Kolonien 3*

6. Geschichte der Griechen und Römer - S. 23

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Wehrhastigkeit der Athener. 23 der Herrschgewalt, und das strkte auch im rmsten das Freiheitsgefhl. Eine Tyrannis erschien allen als ein Greuel. Ihre Wiederkehr sollte das Scherbengericht verhindern. Alle Jahre einmal versammelten sich die Brger, um dieses Gericht abzuhalten. Jeder erhielt eine Scherbe von einem weggeworfenen Tongef und schrieb darauf den Namen eines Mitbrgers, dessen Ansehen ihm gefhrlich fr den Staat zu sein schien. Kam derselbe Name mehr als sechstausendmal vor, so mute sein Trger auf zehn Jahre die Stadt verlassen. Doch tat das seiner Ehre und seinem Vermgen keinen Abbruch; man wollte nur sicher davor sein, da er die Herrschaft an sich zge. 7. Die Wehrhastigkeit der Athener; ihre geistige Bildung. Die Athener trieben, wie alle Griechen, mit Eifer Leibesbungen und fhlten sich deshalb auch als ein wehrhaftes Volk. Vom zwanzigsten bis zum sechzigsten Lebensjahre waren alle Brger zum Kriegsdienst verpflichtet. Die Männer aus den wohlhabenden Familien zogen als Schwerbewaffnete aus und hatten sich Helm, Brustharnisch, Schild, Beinschienen, Lanze und Schwert selbst zu beschaffen; die brigen dienten als Leichtbewaffnete. Das Heer trat nur in Kriegszeiten zu. sammen. In der festgeschlossenen Phalanx zu marschieren und anzu-greifen, war bald gelernt; was dazu ntig war, wurde den Jnglingen in der Zeit vom achtzehnten bis zum zwanzigsten Lebensjahre leicht beigebracht. Sie waren ja auch durch die tgliche krperliche bung in den Gymnasien vortrefflich fr den Kriegsdienst vorbereitet. Bogen-schieen und Schleudern, was die Leichtbewaffneten brauchten, lernten sie fa in der Jugend ganz von selbst. Die Athener gaben viel mehr auf geistige Ausbildung als die Spartaner. Lesen und Schreiben lernten auch die rmeren. Die Bessergestellten begngten sich aber damit bei weitem nicht. Sie muten mglichst vielseitig gebildet sein; besonders in der Musik. Wer nicht Leier und Flte spielen konnte, galt als ungebildet. 8. Das Mnzwesen. Die kleinste Silbermnze bei den Athenern war der Obolus; er hatte nach nnserm Gelde den Wert von etwas mehr als 13 Pfennigen. 6obolen gingen auf eine Drachme im Werte von 79 Pfennigen; die Drachme entspricht also fast genau dem Franken der sdeuropischen Lnder. Bei greren Summen rechnete man nach Talenten; ein Talent war ungefhr gleich 4700 Mark. Doch hatte das Geld bei den Griechen einen viel hheren Kaufwert als bei uns. Zu Solons Zeit kostete ein Zentner Getreide eine Drachme, ein Stier fnf; und noch weit fpter bekam der Leiter eines groen Tempelbaues tglich eine Drachme Lohn.

7. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 16

1883 - Leipzig : Kesselring
I Alte Geschichte. mit Braten und Brot bedeckt; aus einem gewaltigen Mischkessel fllten Odysseus Herolde die Becher mit Wein. Odyssens setzte sich, wie es Hilfeflehenden im Saale. ziemte, auf der Thrschwelle nieder. Sobald ihn Telemach sah, lie er ihm zu essen bringen. Darauf ging der Fremdling bei den Gsten umher und bettelte. Fast jeder steckte ihm etwas Fleisch und Brot in seinen Ranzen, doch Antinous, der Stolzeste von allen, warf ihm zornig den Fuschemel an die Schulter. Ein anderer schleuderte mit Lachen eine Kuhpfote nach ihm; ja selbst die Mgde hatten ihn zum besten. Alles das ertrug der König, aber innerlich erwartete er mit Sehnsucht die Stunde der Rache. 7. Mit dem anderen Morgen brach der Tag der Entscheidung an. Frh trat Penelope mit ihren Dienerinnen in den Saal und sprach: Hrt, Der Bogen, ihr Freier, oben in der Rstkammer liegt noch der Lieblingsbogen meines Gemahls Odyssens, samt dem gefllten Kcher. Ihm wars ein Leichtes,^ den gefiederten Pfeil durch die hre von zwlf hintereinander aufgerichteten xten zu schnellen. Wer nun von euch den Bogen spannt und durch die hre hindurchschiet, dem will ich als Gattin folgen, damit mein Sohn durch meine Schuld nicht feine ganze Habe verliere!" Nun schlug Telemach die Spitzen der zwlf xte in das Estrich des Saales ein; aber keiner der bermtigen Freier vermochte den herbeige-brachten Bogen zu spannen. Gebt mir doch einmal den Bogen her!" sagte Odysseus auf seiner Schwelle. Wohl eiferten die Freier dagegen, doch Telemach lie ihm den Bogen reichen. Odysseus nahm den Bogen, spannte ihn mit Leichtigkeit und scho den Pfeil klirrend durch die Lcher. Alle staunten! Rasch wars er dann feine Lumpen ab und sprach mit Wrde: Den einen Wettkampf htt' ich vollendet; jetzt Straf- whl' ich mir ein anderes Ziel!" Und schon flog dem Antinous der Todesgericht. pfeil durch die Gurgel. Alle Gste fuhren auf und schauten nach den Wnden, wo sonst die Waffen gehangen hatten; aber diese waren schon Tags vorher klglich in ein entlegenes Gemach gebracht worden. In dem nun folgenden Kampf blieb Odysseus Sieger! Als das Strafgericht vollbracht und das Estrich wieder gesubert war, Wieder- weckte man Penelope, die bis dahin in einem festen Schlafe gelegen. Voll sehen. Freuden begrte sie ihren Gemahl und verga an seiner Brust die herben Stunden der allzulangen Trennung. 5. Aristodemns: Erster messenischer Krieg 743724 vor Chr. 1. Dorische Wanderung 1104. (Religion, Orakel und Nationalspiele der Griechen). Sparta: Lykurg 888. Spartas Kriegslust. Erster messenischer 'Krieg 743724. 2 Die Spartaner im Vorteile. Festung Jthome. Aristodemus opfert seine Tochter. Die Spartaner im Nachteile. Hundert Dreife. Tod des Aristodemus. Nieder-lge der Messeuier und bergabe von Jthome 724. 1. Nach dem trojanischen Kriege, in welchem das Heroentum seine hchste Blte erreichte, wurde Griechenland von groen Erschtterungen be-Dorische troffen. Die krftigen Dotier rckten 1104 in den Peloponnes und be-Wanderung mchtigten sich fast des ganzen Landes. Durch diesen Zug, die dorische n04. ' Wanderung genannt, wurden auch die brigen Volksstmme in Bewegung gesetzt, und lngere Zeit waltete Krieg und Zerstrung. Darnach aber traten wieder geordnete Verhltnisse ein und unter den entstandenen Staaten 1 ragten _1 Obschon die Griechen in kleinen, unabhngigen Staaten lebten, so gab es auer der gemeinsamen Sprache doch manche Bande, welche die einzelnen Städte und

8. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 18

1883 - Leipzig : Kesselring
18 Alte Geschichte. Sieg beschieden, welcher zuerst hundert Dreife um Zeus' Altar in Ithome stellen wird!" Sobald die Spartaner hiervon Kunde erhielten, lieen sie schleunigst hundert Dreife aus Thon fertigen und heimlich durch einen khnen Brger in den bezeichneten Tempel bringen. Diese That brachte die Messenier in groe Bestrzung und erzeugte bei ihnen den Glauben an ihren nahen Untergang. Aristodemns ermordete sich selbst auf dem Grabe seiner der-geblich geopferten Tochter, und seine Landsleute muten nach einem letzten verzweifelten Kampfe in offenem Felde die Feste (724) bergeben. 6. Aristomenes: Zweiter messcnischer Krieg 645628 vor Chr. 1. Achtzigjhrige Knechtschaft der Messenier. Aristomenes greift an 645; der Schild im Tempel zu Sparta. Tyrtns, Anfhrer der Spartaner. Der Berg Jra. Aristo-menes zu Sparta in die Grube gestrzt; seine Rettung. 2. Jras Fall. Abzug der Messenier. Grndung Messanas (Messinas) auf Sicilien; Aristomenes stirbt ans Rhodns. Die brigen Messenier werden Heloten. Sparta erlangt die Hegemonie 628477. 1. Fast 80 Jahre ertrugen die Messenier das harte Joch Spartas, dann aber drang die herangewachsene Jugend auf Abfall; denn es schien ihr rhm-licher, kmpfend zu sterben, als noch lnger unter drckender Fremdherrschaft Aristome- zu schmachten. Aristomenes, ein Jngling aus kniglichem Stamm, wurde nes. die Seele der Emprung. Er versammelte um sich eine Schar Gleichge-2. messe- siuuter und griff die Spartaner auf ihrem eigenen Gebiete an (645). Zwar ^645628^ die Schlacht ohne Entscheidung, doch hatte Aristomenes so tapfer ge-fochten, da ihm seine Landsleute die Knigswrde antrugen. Diese lehnte er hochherzig ab, nahm aber das Amt eines Oberanfhrers im Kriege an. Nun fate er den Plan, durch eine verwegene That den Mut seines Volkes noch mehr zu entflammen. Er schlich sich bei nchtlicher Weile nach Sparta und stellte in dem Tempel der Athene einen Schild mit der Inschrift auf: Aristomenes weihet ihn der Gttin als Zeichen des Sieges der die Spartaner." Einem Gegner von solcher Verwegenheit glaubten die Spartaner einen auerordentlichen Mann gegenber stellen zu mssen. Sie befragten deshalb das delphische Orakel, und da dieses gebot, sie sollten von Athen sich einen Feldherrn holen, so wandten sie sich dahin und erhielten als Fhrer den Tyrtns. lahmen Tyrtus, der wohl ein guter Dichter, aber ein schlechter Kriegs-mann war. Dessen ungeachtet empfingen ihn die Spartaner wie einen gtt-lichen Gesandten und hielten sich unter seiner Anfhrung fr unberwindlich. Aristomenes zog hierauf mit allen wehrhaften Messeniern auf den Berg Jra. Jra 1 und verschanzte sich da. Bei einem Streifzuge wurde er jedoch ge-fangen genommen; man fhrte ihn nach Sparta und warf ihn hier mit den anderen Gefangenen in den Abgrund, in welchen man Missethttter zu strzen pslegte. Ihn allein rettete der breite Schild, der durch Anstoen an die Felswand des Sturzes Heftigkeit brach; unversehrt kam er auf dem Boden des Abgrundes an. Freilich schien er dadurch nur einem qualvolleren Tod aufgespart zu sein. Am dritten Tag aber vernahm er ein Gerusch und entdeckte einen Fuchs, der an den Leichen nagte. Als dieser in seine Nhe kam, ergriff er ihn am Schweif und lie sich so von dem fliehenden Tiere bis an die Felsspalte führen, durch welche man ins Freie gelangte. Er erweiterte die enge ffnung und entkam glcklich nach Jra. Bald darauf schlug er die mit den Spartanern verbndeten Korinther aufs Da Opfer. Haupt und mhte so unter den Feinden, da er darnach dem Zeus das Opfer 2 Jra, Bergfeste im Norden Mcsseniens.

9. Deutsche Geschichte - S. 206

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
206 3. Der Verlauf des Krieges. Ziel- und planlos zogen die Preußen in zwei greren Armeen in Thringen umher. Die eine fhrte der Herzog von Braunschweig, die andre der Fürst Hohenlohe. Wie der Blitz eilte Napoleon mit einem gewaltigen Heere herbei. Der khne Hohenzouernprinz Louis Ferdinand warf sich bei Saalfeld mit 6000 Mann 30000 Franzosen entgegen, wurde aber geschlagen und starb den Heldentod. Vier Tage spter, am 14. Oktober, erlitten die Preußen gleichzeitig bei Jena und Anerstdt zwei furchtbare Niederlagen. Ihre beiden Heere wurden zertrmmert. Unablssig lie Napoleon die Fliehenden Das Brandenburger Tor. verfolgen. Scharen von Soldaten warfen einfach die Waffen weg und gingen nach Hause; feige ergab sich ein Haufe nach dem onbern ohne Wtbersicmb. Nur der General Blcher zeigte, ba in ihm noch der alte Preuenmut lebte. Bis nach Lbeck verfolgten ihn die Feinde mit groer bermacht. Dort setzte er sich zur Wehr und streckte erst die Waffen, als seine Soldaten weber Pulver und Blei noch Brot mehr hatten. Schon am 27. Oktober zog Napoleon in Berlin ein. Die Viktoria vom Branbenbnrgertor lie er nach Paris senden. Vom Sarge Friebrichs Ii. nahm er eigenhnbig Hut, Degen und Orben. Die knigliche Familie hatte nach dem fernen Knigsberg fliehen mssen. Den alten preuischen Generalen war es, als ginge die Welt unter. Sie verloren fast alle gnzlich den Kopf, und die meisten Kommandanten ' -

10. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 97

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Sieg des Groen Kurfrsten der die Schweden bei Fehrbellin. 97 das an der Ostsee Westpreuen und andre Gebiete besa; er gedachte dabei dann auch gleich noch Ostpreuen zu gewinnen. So zog sich denn 1655 der Nordeuropa ein furchtbares Kriegswetter zusammen, und bald stand Friedrich Wilhelm mitten zwischen den Streitenden. Wegen seiner Abhngigkeit von Polen htte er eigentlich diesem beistehen mssen, aber er verhielt sich zunchst neutral. Mit gewaltigem Anlaufe rannte Karl Gustav die schwache polnische Streit-macht der den Haufen und zog in Warschau ein. Stolz auf diesen Sieg, zwang er den Kurfrsten nicht blo, sichnhm'nzuschlieell, sondern auch Ostpreuen von ihm als schwedisches Lehen zu nehmen. Im Gefolge des Erobererknigs mute der Brandenburger mit gegen Polen ziehen, und die dreitgige Schlacht bei Warschau wurde vor allem durch die Tapferkeit seiner Truppen gewonnen. Aber Polen fand Hilfe, auch beim Kaiser. Da sah sich denn der Schwede veranlat, dem Kurfrsten, um ihn mit seiner Kriegsmacht an sich zu fesseln, Ostpreuen als selbstndiges, als souvernes Frsten-tum zu bergeben. Nun aber griffen auch die Dnen in den Krieg ein. Karl Gustav verlie das polnische Gebiet, um sie niederzuwerfen, und der Kurfurst"fhfe fr seinen schwedischen Bundesgenossen gegen Polen weiter kmpfen. Das lag aber gar nicht in seinem Interesse; er mute vielmehr gerade eine Schwchung des Schwedenstaates wnschen, um seine alten Ansprche auf Pommern desto sicherer verwirklichen zu .knnen. Darum machte er Frieden mit Polen.und zog gegen den nordischen Erbfeind". Man mu bedenken, da man ein Deutscher ist", sagte er damals in einem Ausrufe an seine deutschen Landsleute. bekamen die Schweden die Faust des Kurfrsten nachdrcklich zu fhlen. Durch den pltzlichen Tod Karl Gustavs ihres Fhrers beraubt, waren sie dann zum Frieden gezwungen. Zu Oliva erlangte der Kurfürst im Jahre 1660 die endgltigeloslsnngo st Preuens von Polen: das Land war also nun ein souvernes Herzogtum. Es mute noch wertvoller werden, wenn die brandenbnrgischen Herrscher es fertig brachten, Ostpreuen mit Pommern durch Gewinnung der da-zwischen liegenden Gebiete zu verbinden. So hatte es Friedrich Wilhelm meisterlich verstanden, nicht blo ;sich unverletzt aus diesen milichen Verhltnissen zu ziehen, sondern I sogar den mchtigen Nachbarn mit geschickter Hand das alte deutsche | Ordensland zu entwinden, dessen Besitz beide begehrt hatten. 4. Der Sieg des Groen Kurfrsten der die Schweden bei Fehrbellin. 28. Juni 1675. Noch einmal mute der Kurfürst gegen seine gefhrlichsten Feinde, die Schweden, den Kampf wagen. Das Froning und Mller, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 7
   bis 10 von 13 weiter»  »»
13 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 13 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 6
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 3
15 0
16 1
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 1
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 1
35 0
36 1
37 2
38 2
39 1
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 1
46 0
47 1
48 2
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 35
1 34
2 23
3 25
4 67
5 20
6 16
7 13
8 47
9 232
10 6
11 57
12 16
13 12
14 6
15 22
16 44
17 110
18 9
19 12
20 10
21 85
22 7
23 42
24 26
25 16
26 5
27 6
28 17
29 16
30 3
31 50
32 5
33 9
34 28
35 15
36 21
37 8
38 38
39 11
40 17
41 115
42 7
43 118
44 37
45 39
46 27
47 23
48 48
49 20
50 96
51 13
52 18
53 3
54 16
55 17
56 19
57 6
58 8
59 40
60 131
61 49
62 28
63 23
64 40
65 23
66 8
67 10
68 45
69 21
70 136
71 83
72 49
73 10
74 13
75 9
76 13
77 32
78 9
79 17
80 2
81 2
82 13
83 17
84 28
85 10
86 18
87 16
88 3
89 15
90 15
91 10
92 161
93 6
94 23
95 27
96 29
97 14
98 38
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 21
3 4
4 0
5 2
6 3
7 0
8 0
9 1
10 10
11 1
12 9
13 3
14 1
15 8
16 1
17 1
18 4
19 3
20 0
21 2
22 4
23 5
24 0
25 1
26 0
27 3
28 0
29 4
30 3
31 2
32 2
33 17
34 3
35 0
36 0
37 6
38 0
39 5
40 2
41 46
42 9
43 13
44 2
45 0
46 3
47 0
48 3
49 0
50 12
51 28
52 3
53 0
54 8
55 4
56 7
57 0
58 1
59 32
60 8
61 0
62 12
63 1
64 2
65 6
66 3
67 0
68 1
69 0
70 0
71 4
72 6
73 0
74 1
75 8
76 0
77 0
78 0
79 0
80 4
81 69
82 5
83 4
84 3
85 9
86 0
87 0
88 2
89 3
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 2
98 0
99 2
100 16
101 0
102 19
103 2
104 0
105 5
106 5
107 0
108 3
109 0
110 0
111 0
112 99
113 1
114 6
115 7
116 9
117 0
118 3
119 2
120 24
121 29
122 2
123 9
124 4
125 4
126 0
127 3
128 2
129 6
130 0
131 10
132 4
133 1
134 0
135 0
136 8
137 0
138 0
139 1
140 3
141 0
142 16
143 19
144 0
145 13
146 9
147 1
148 1
149 2
150 1
151 1
152 26
153 1
154 4
155 5
156 14
157 2
158 2
159 0
160 0
161 2
162 1
163 1
164 1
165 2
166 5
167 6
168 6
169 8
170 2
171 11
172 2
173 9
174 0
175 6
176 0
177 6
178 1
179 6
180 0
181 3
182 3
183 17
184 0
185 8
186 1
187 2
188 0
189 0
190 56
191 0
192 13
193 2
194 4
195 6
196 25
197 1
198 0
199 0